War Evening, Flensburg (Flens-Arena), 13.10.2017


In Kooperation mit



Masqurading of the Wicked“ von den Edge of Throns schallt durch die Boxen der Flens-Arena in Flensburg und die Nordeutschen freuen sich wie Bolle auf den kommenden War Evening! Das allseits bekannte und beliebte Intro der GFCW wird auf dem Titan Tron eingespielt und die Hallenscheinwerfer fahren scheinbar unkontrolliert und wahllos durch die Zuschauerränge. Pyrofeuerwerk auf der Entrance Rampe wird in die Lüfte geschossen und explodiert eben dort oben in vielen verschiedenen Farben und Kreationen. Der Nebel verzieht sich und die Fans feiern sich selbst ein wenig, 6300 sind es an der Zahl, die nur auf den Beginn der Show warten.


Pete: „GFCW-GALAXY, wir begrüßen euch heute LIVE aus Flensburg! mehr als 6000 sind vor Ort und bei dieser fantastischen Card sind wir natürlich AUSVERKAUFT!"

Sven: „Absolut, Pete. Was für Matches heute wieder aufgetischt werden ist fantastisch. Eines verspricht mehr als das Andere, das könnte eine der besten War Evening Ausgaben in diesem Jahr werden.“

Pete: „Davon können wir wohl ausgehen Beginnen wir doch direkt mal mit dem ersten Match, Sven."


Singles Match:
The Faceless vs 'The Dramatic One' Killian Sullivan
Referee: Peter Cleven


Sven: „Ein ähnlicher Beginn wie vor zwei Wochen auch schon. Diesmal steht der Puppenspieler allerdings nicht im Drehbuch."

Pete: "Vor zwei Wochen konnten wir keinen Sieger finden, dementsprechend wollen die Beteiligten heute natürlich für klare Verhältnisse sorgen."

Sven: "Man darf auch sehr gespannt sein, ob und welche Rolle der Puppenspieler hier spielt.

Pete: "Wie auch Cassius sollte man ihn zumindest im Hinterkopf behalten. Kommen wir zum zweiten Match:"


Singles Match:
Rider vs Zereo Killer
Referee: Mike Kontrak


Pete: "Eine sehr interessante Geschichte, diese Ansetzung. Diese Herren haben nämlich durchaus eine Historie miteinander."

Sven: "Das stimmt, Pete. Bei der ersten War Evening Ausgabe begann die Match Serie, welche sich noch bis nach Dooms Night gar zog."

Pete: „Bei Dooms Night damals spielte der DoD eine entscheidende Rolle. Ob er auch hier eine ebenso große Rolle einnehmen wird?

Sven: "Mr. #ISGI muss damit zumindest rechnen und hat hoffentlich einen Plan bereit gelegt."

Pete: "Das bringt uns zum dritten Match auf der Card, Co-Main Event!"


Singles Match:
Player (/w Bryan) vs Daniel (/w Lonesome Tyler)
Referee: Jo Dardano


Sven: "Hier treffen zwei langjährige Talente aufeinander. Hier will natürlich jeder eine Duftmarke setzen."

Pete: "Der ehemalige IC, und neue Tag-Team Champion will heute zumindest beweisen, dass er auch im Singles Bereich parallel zum Tag Team Geschäft erfolgreich sein kann."

Sven: "Aber auch Player hatte einige starke Momente gehabt in den vergangenen Wochen. Ein Sieg gegen Daniel würde ihn natürlich noch einmal gut nach oben katapultieren."

Pete: "Wer hier gewinnt hat auch großes Momentum auf der Road To Title Nights gewonnen. Apropos Road To Title Nights... MAIN EVENT TIME!"


Intercontinental Championship Match:
Alex Ricks vs Michael Payne (c)
Referee: Guido Sandmann


Sven: "Alex macht heute von seiner Re-Match Klausel gebrauch und beschert den Flensburgern damit ein Eins A Titel Match und würdigen Main Event, der durchaus PPV Charakter hat."

Pete: "Alex ist vor zwei Wochen eskaliert, als er sich an Drake vergang und wenn er diese Aggression heute gegen Payne bestätigen kann, wird es ein saftiger Kampf werden."

Sven: "Payne hat durch beeindruckende Matches den Titel errungen und steht heute das erste Mal auf dem Prüfstein. Ein Alex Ricks in Top-Form kann für ihn zum größten Alptraum werden, er darf sich also keinerlei Schwäche erlauben. Ricks allerdings muss aufpassen, dass er sich mit seiner gewonnen Aggression auch an die Regeln hält."

Pete: "Bislang war Alex immer ein fairer Kämpfer, der hinterrückse Angriff gegen Drake vor zwei Wochen und der damit verbundene perfide Plan steht damit ein bisschen in Kontrast. So oder so, zwei unglaubliche Wrestler, die beide zu überragenden Leistungen imstande sind, stehen sich hier gegenüber. Das kann nur gut werden! Voller Vorfreude entlassen wir sie für's Erste! Sven und Pete wünschen den Zuschauern einen super Abend, klasse Matches und einen fantastischen Abend!"



Mäc Müll: „Meine Damen und Herren, begrüßen sie bei mir...den Mathematiker Alex Ricks.“


Und das Buhrufkonzert empfängt ihn, während er dort von der Seite ins Bild tritt und sich zum Interviewer im Anzug gesellt. Also...der Interviewer ist im Anzug. Ricks belässt es bei seiner üblichen Stoffhose für den Ring. Man kann diesmal also beruhigt sein und muss keine weiteren Fahndungsmilchpackungen bedrucken. Der Freiburger ist in der Halle...und den Schweißerlen auf seinem Körper nach zu urteilen, das auch schon seit einiger Zeit intensiver Vorbereitung und Aufwärmübungen.


Mäc Müll: „Alex, danke, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Vor zwei Wochen warst du auch für ein Match angekündigt, letztendlich endete es aber in einem heftigen Angriff gegen den Fight Club. Viele Fans waren über die Brutalität geschockt, schließlich wurdest du immer für einen Wrestler gehalten, der sich an Regeln hält und Angelegenheiten wirklich im Ring klärt.“


Wie fast immer hat Ricks seine typische Lehrerhaltung eingenommen. Die Arme hinter dem Rücken, emotionsloser Gesichtsausdruck, während er die Worte seines Nebenmannes hört. Der Redefluss endet aber schließlich, sodass Ricks den Kopf zur Seite dreht und den Hall of Famer gelangweilt anschaut. Mäc schaut zurück, hält Ricks das Mikrofon unter die Nase, aber es kommt keine Antwort. So vergeht die Zeit. Eine Sekunde...zwei Sekunden...Ein offensichtlicher Kommunikationsfehler, wenn man Sprachwissenschaftler fragt. Schließlich durchbricht Ricks dann doch die Stille.


Alex: „Das ist keine Frage.“


Also geht der Blick wieder gen Kamera, an der Miene ändert sich nicht wirklich etwas. Dafür aber bei Mäc Müll, der leicht irritiert wirkt. Sollte doch jedem Menschen klar sein, wie die Frage lautet, oder? Aber na gut, anscheinend nicht.


Mäc Müll: „Ähm...was sagst du dazu?“

Alex: „Mmh“


Kurzes Durchschnaufen des Mathematikers gepaart mit einem Ton aus dem geschlossenen Mund, der von manch einem gerne als amüsiertes Mini-auflachen interpretiert werden kann. Er schließt die Augen, wirft den Kopf in den Nacken und lässt ihn einmal kreisen, was hier und da zu einem leisen Knacklaut führt. Dann nimmt er wieder seine normale Kopfhaltung ein, schaut aber nach unten auf die Finger, seiner rechten Hand, die er mittlerweile nach vorn geholt hat. Er scheint Dreck unter seinen Fingernägeln zu begutachten. Dreck...oder Hautpartikel nach seinem Angriff auf den Fight Club.


Alex: „Wenn die Klasse trotz Ermahnung nicht aufpasst, muss ein Lehrer mit der Hand auf den Tisch hauen.“


So langweilig diese Aussage ist, so gelangweilt spricht Ricks sie auch aus. Das Einmaleins schlechten Unterrichts.


Alex: „Don Sheen störte meine Kämpfe und ich musste ihn erziehen. Cyrus Achämid genauso. Robert Breads hatte verstanden. Er konnte sich benehmen. Doch der Fight Club ist und bleibt dumm, ganz gleich, wie sehr Jasper auch behaupten möchte, ein gerissener Manipulator zu sein. Es war also Zeit, den Fight Club zu erziehen.“


Mäc Müll will das Wort wieder übernehmen, zieht das Mikrofon zurück, aber nein. Ricks wirft die Hand zur Seite, fährt den Zeigefinger aus und hält den Hall of Famer auf. Dann deutet er mit eben diesem Finger auf sich und das Mikrofon wandert wie von Geisterhand, ok, es war Mäc Mülls, wieder unter Ricks' Mund.


Alex: „Es ist irrelevant, wie minimal der Eingriff von Jasper Randall und Drake Ackley bei Brainwashed war. Es ist irrelevant, dass sie mich nicht einmal berührt haben. Ich habe sie ermahnt. Mehrfach. Ich habe Konsequenzen angekündigt und ich habe Konsequenzen umgesetzt.“


Das kann man wohl sagen. Es darf zumindest stark bezweifelt werden, dass man den Fight Club heute zu Gesicht bekommen wird.


Alex: „Meine Handlungen waren keineswegs überzogen. Sie waren keineswegs hinterhältig, wie es von manch einem genannt wird. Sie waren die Summe der addierten Aktionen des Fight Clubs Antoine und mir gegenüber.“


Dies soll nun wirklich als erste Antwort reichen, doch vor allem der Schluss lässt Mäc Müll aufhorchen und noch einmal nachhaken. Vorsichtig meldet er sich zurück.


Mäc Müll: Du findest also nicht, dass deine Angriffe hinterhältig waren? Immerhin hast du den Fight Club hinterrücks attackiert. Viele Fans zeigten sich enttäuscht, dass du dich „auf das Niveau vom Fight Club“ herabgelassen hast, um einmal ein Zitat zu verwenden.


Ricks' Fingernägel bleiben weiterhin das Interessanteste am Gespräch. Zumindest für den Mathematiker.


Alex: „Ich wartete auf Drake Ackley in seiner Kabine. Ich trat ihm in den Magen, schleuderte ihn gegen die Wand, schleuderte ihn gegen die Garderobe, schleuderte ihn durch einen Tisch. Dann schlug ich auf ihn ein, mit einem Stuhl, mit einer Wasserflasche, mit meinen Fäusten. Dann zeigte ich Jasper Randall an, dass er dran ist. Dann streckte ich ihn mit einer Clothesline nieder. Dann schleuderte ich ihn gegen die Absperrung, schlug auf ihn ein und würgte ihn bewusstlos.“


Im gleichen Tonfall wird auch ein Kochrezept beschrieben, zumindest von Steven Reed bei Weber Cooks. Egal, wie oft man diese Eiseskälte, mit der Ricks solche Dinge beschreibt, schon zu hören bekam, es fröstelt einem immer wieder aufs Neue.


Alex: „Weder ein Tritt in den Magen noch eine Clothesline geschehen hinterrücks, Mäc Müll. Habe ich den Fight Club überrascht? Selbstverständlich. In ihrer Arroganz erwarten sie nicht, dass ich nach ignorierten Warnungen auch tatsächlich handle. Handelte ich aber hinterrücks oder auf ihrem Niveau? Nein. Es war von Angesicht zu Angesicht. Um sicherzustellen, dass es am heutigen Abend genauso abläuft. Nur von Angesicht zu Angesicht. Alex Ricks gegen“


???: „mich.“


Und plötzlich sind die eigenen Finger nicht mehr so interessant wie die Stimme von der Seite.


Michael Payne: „Es steht mir weder frei, noch bin ich in der Position um gerade beim Fight Club davon zu sprechen ob deine Aktionen hinterrücks waren oder eine seltsame Form von Karma. Aber etwas das ich dir, egal ob ich dich mag oder nicht zugute halten muss ist, das du zu deinem Wort stehst Ricks. Du bist vielleicht ein Arschloch, aber ein Arschloch wie du so schön sagst von Angesicht zu Angesicht.“


Der Amerikaner tritt ins Bild, Hut auf dem Kopf, Mantel um und der Gürtel über seiner Schulter.


Michael Payne: „Doch etwas, was du nicht gesagt hast, noch nicht einmal ist wie wichtig dir dieser Titel wäre. Denn das ist er nicht, nicht wahr? Dir ist nur die Position wichtig, ein Champion zu sein. Etwas besseres zu sein als die anderen. Dir war es nur wichtig nicht nur als Statist neben deinem Partner Schwanenburg, ohne Bedeutung und ohne Titel rumzustehen. Dieser Championship ist dir völlig egal, du möchtest nur nicht das ich diese Position anstatt dir habe. Stimmt es oder nicht?“


Kurz geht sein Blick auf den Championgürtel bevor er wieder Ricks anstarrt.


Michael Payne: „Das ist auch der Grund, warum sich keiner auf meine Herausforderung gemeldet hat. Warum niemand diesen Titel haben möchte, weil du genau das getan hast was ich befürchtet habe. Du hast den Titel ruiniert, ihn runtergemacht und zerstört. Durch dich ist ein Titel der mal mehr Wert war für viele als der World Title, nur noch ein Deko Element für viele der neuen Wrestler hier in der GFCW. Du bist der Grund warum viele denken, das Dinge wie Ricksenburg zu gründen wichtiger ist als sich selbst ein Profil zu geben und sich zu beweisen. Wrestler wie du sind Schuld, das sich die Leute keine Mühe mehr geben und alle nur jammernde Waschlappen geworden sind die Aufmerksamkeit einfach für Faulheit einfordern statt darum zu kämpfen!“


Nun nimmt er den Titel von seiner Schulter und hält ihn zwischen sich und Ricks.


Michael Payne: „Heute Abend da werde ich genau das selbe tun was ich bei Brainwashed getan habe. Ich werde dir eine Lektion verpassen und zeigen, was es wirklich heißt für den Intercontinental Champion zu stehen! Heute beginnt eine lange, schwere Reise dahin zu zeigen, was wirklich wichtig ist in der GFCW. Zu sich selbst zu stehen, hart zu arbeiten und sein Ego dem großen und ganzen unterzuordnen. Der GFCW Community, dem Universe das da draußen sitzt und wir alle gemeinsam als Locker Room!“


All diese Worte prallen gegen die kalte Schulter, die der Mathematiker seinem Titelnachfolger zuwendet. Die Botschaft versteht Ricks aber trotzdem. Jedes einzelne Wort hört er sich an, versucht ruhig zu bleiben, weiter seinen Blick auf seine Fingernägel zu richten und nicht den nächsten Kollegen krankenhausreif zu prügeln. Aber in ihm kocht es, das Ventil der tiefen Atmung reicht da kaum aus, um seinen Puls wieder nach unten zu bringen. Er muss anders Druck ablassen. Mit Worten. Mit Fokus auf seinen Fingernägeln.


Alex: „Du hast völlig recht, Michael Payne. Mich interessiert die Position. Dieser Gürtel...ist mir egal.“


Wieder hört man die Buhrufe aus dem Inneren der Halle. Dass sich ein Ligenmitglied so wenig um die Preise der Liga schert, so etwas will man einfach nicht hören. Auch Payne nicht, selbst wenn es ihn in seiner ganzen negativen Meinung von Ricks bestätigt. Dann dreht sich der Freiburger allerdings zum Champion, deutet mit dem Zeigefinger auf den Gürtel.


Alex: „Dieses Ding ist wertlos. Es ist das Resultat 50 gescheiterter Ehen, deren Ringe eingeschmolzen wurden und nun in eine Fassung gepresst wurden und ein Gürtelband angelegt bekamen, das nicht in der Lage ist, eine Hose oben zu behalten. Deswegen trägt du ihn auch auf der Schulter. Michael Payne...der Gegenstand bedeutet NICHTS...der Titel...Intercontinental Champion...bedeutet ALLES. Der Träger des Gürtels verleiht den Glanz, nur er kann das Metall glänzen und strahlen lassen.“


Ricks schnauft einmal durch. Leicht amüsiert sogar, wenn er noch einmal über die Worte seines Gegenübers nachdenkt.


Alex: „Du verdrehst die Tatsachen. ICH habe das Gold strahlen lassen. So sehr, dass sich zwei Motten zum Licht hingezogen fühlten und mich eine davon besiegen konnte.“


Jubel vom Halleninneren. Hurra, hurra, Ricks ist den Titel los. Dass Payne hier als Motto betitelt wird, ist erst einmal zweitrangig für die meisten.


Alex: „DU, Michael Payne, bist ein kleines Licht, dass bislang noch von niemandem gesehen wird.“


Demonstrativ dreht sich der Mathematiker dabei auch wieder weg und so ist es nun wieder seine Schulter, die Payne präsentiert wird.


Alex: „Dieser Kampf heute Abend ist für dich nun gut und schlecht. Das Gute ist, dass du dank mir im Rampenlicht stehen wirst und mit einem Sieg auch ein Licht auf deinen Namen werfen kannst. Das Schlechte ist, dass ich dir bei deiner Niederlage nicht nur dieses Stück Metall, das du so magst, abnehmen werde...ich werde auch deine Lichter ausknipsen. Metaphorisch...“


Wieder die Drehung hin zu Payne. Direkter Augenkontakt. Entschlossenheit in Ricks' Augen.


Alex: „...und wortwörtlich.“


Sagt er, dreht sich zur Seite und verlässt das Bild. Was bleibt, ist ein Champion, der nur grinsen kann. Ricks kann die Worte drehen, wie er will, aber der Amerikaner weiß, wer heute im Match das größere Licht ist. Und er weiß auch, wer am Ende der strahlende Sieger sein wird. Und mit dieser Zuversicht nickt er seinem heutigen Gegner mit einem Ausdruck voller Vorfreude hinterher.



Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


Und wie man es aus sämtlichen Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.


Stimme: Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.



Alles scheint perfekt vorbereitet zu sein. Ihm gefällt, wie alles hergerichtet wurde. Die dunkelblaue Wand, davor zwei Hocker, das Licht ist auch perfekt auf die Sitzgelegenheit gelichtet… Ja, so hat es sich MacMüll vorgestellt… Er richtet sich den Kragen, fragt seine Assistentin – ja, heute hat er eine Assistentin (!) – ob alles richtig sitzt! Check!


MacMüll: „Meine lieben Freunde, wir haben uns hier heute versammelt und ich habe einen seltenen Gast bei mir!“


Die Kamera schwenkt ein wenig zur linken Seite und da scheint er auch schon anzukommen… In der Halle wird es laut, noch lauter, ja geradezu unerträglich laut! Es muss sich um die Ankunft von Zereo Killer handeln!


Genauso ist es!


Auch wenn er den Gastgeber mit einem freundlichen Lächeln und einem Händedruck begrüßt, verheißt sein schwarzes Outfit mit der roten Gesichtsbemalung nichts Gutes.


MacMüll: „Schön, dass du hergekommen bist! Setz dich bitte!“


Mit einem Nicken nimmt der Amerikaner das Angebot an und platziert sich schön auf dem Hocker.


MacMüll: „Dass du schon lange nicht mehr mein Gast warst, ist nicht ganz richtig… Es gab eine Ausnahme, dennoch bin ich sehr froh, dich heute wieder hier begrüßen zu dürfen.“


Zereo Killer: „Die Freude ist auch ganz meinerseits!“


Dieses ungleiche Duo hatte in deren Vergangenheit auch etwas weniger schöne Momente, doch das scheint tatsächlich vergeben und vergessen zu sein. Ein Interview wurde ganz old-school vereinbart und beide Parteien sind erschienen.


MacMüll: „Bevor wird auf das aktuelle Geschehen eingehen… wie denkst du über deine Niederlage beim letzten Großereignis der GFCW!? Du hattest dich so akribisch drauf vorbereitet und letzten Endes war doch einer… nunja, wie soll man sagen… gedankenschneller?!“


Man sieht es in seinem Gesicht an. Es brodelt, mit bedrohlicher Mimik starrt er an Mülli vorbei… Mr. #ISGI denkt nicht gerne zurück an dieses Match.


Zereo Killer: „Ja, die Vorbereitung war unglaublich, ich wollte diesen Sieg unbedingt. Ich wäre so gern wieder euer Intercontinental Champion gewesen… doch dies ist kein Geschäft der Konjunktive! Michael Payne hatte den einzigen Moment in diesem Match eiskalt ausgenützt, gegen den ich mich nicht vorbereiten konnte! Ich war in der Zwickmühle und genau während dieses Momentes hat Payne, dieser Teufelskerl, Alex Ricks gepinnt!“


Es folgt die Einsicht… wieder dieses Kopfnicken, welches man von MacKenzie durchaus kennt. Er blickt seinem Gegenüber genau in die Augen und beginnt ein wenig zu grinsen.


Zereo Killer: „Dennoch gönne ich es Payne sehr. Wir haben unsere Differenzen beiseite gelegt und… wie jeder weiß, steht meine Herausforderung, falls er seinen Titel – gegen wen auch immer – bei Title Nights 2017 verteidigen kann!“


Es wird zugehört, doch MacMüll ist nicht nur ein guter Zuhörer, sondern hat auch ein sehr gutes Gedächtnis… und falls seine kleinen, grauen Zellen mal nicht wollen, könnte er immer noch nachrecherchieren.


MacMüll: „Damit hast du natürlich eine Knallerherausforderung für das kommende Jahr ausgesprochen! Da ist man doch fast dazu geneigt parteiisch zu sein, dass Payne tatsächlich, gegen wen auch immer, verteidigt! Aber nun lass uns nicht über dein Vielleicht-erstes Match 2018 sprechen, sondern über dein bereits fest eingeplantes letztes War Evening Match für dieses Jahr! Denn du willst das Jahr 2017 mit einem richtigen Highlight beenden!“


Die Augen verformen sich zu Schlitzen. Natürlich weiß Zereo Killer genau, worauf Müll anspielt.


Zereo Killer: „Du hast es nicht vergessen, huh?“


Ein Lachen können sich nun Beide nicht verkneifen. ZK klatscht sogar theatralisch in die Hände.


MacMüll: „Wie könnte ich denn vergessen, dass es bei der letzten War Evening 2017 zu einem Aufeinandertreffen zwischen Zereo Killer und Robert Breads kommt?! Ein absolutes PPV Match bei einer – ohne respektlos zu klingen – gewöhnlichen War Evening Show! Warum da?“


Kurz denkt der Kalifornier nach, richtet seine Sitzposition auf dem Hocker ein wenig und spricht los.


Zereo Killer: „Nunja… zum Einen natürlich, weil ich bei Title Nights bereits gegen Player antreten werde, um ihm seine erste Niederlage bei Title Nights zuzufügen… und zum Anderen… Robert Breads, aber auch meine Wenigkeit, haben War Evening zum Teil zu dem gemacht was es heute ist! Er freut sich sicherlich auch auf dieses Match, sonst wäre es nicht zu so einem Zeitpunkt zustande gekommen! Ich finde es super, dass wir am 24.11.2017 aufeinandertreffen werden! Es ist nicht nur ein Match, nein! Es ist auch ein Match indem es darum geht, wer sich die 2:1 – Führung schnappen kann!“


Er schwelgt in Erinnerungen und ist in diesem Augenblick in seiner eigenen Welt, lässt aber gern MacMüll und die Fans daran teilhaben.


Zereo Killer: „Beide Matches waren für mich extrem wichtig, sehr emotional und ein Schritt nach vorne… ein Schritt in die richtige Richtung zur Weiterentwicklung!!! Robert Breads war damals vor ungefähr fünf Jahren der Erste überhaupt, der mir eine Niederlage zufügen konnte! Ja, ich hatte bis dato alles besiegt, es musste Canada’s Own auf der gegenüberliegenden Seite stehen, dass ich besiegt wurde… Ich hätte einknicken können… doch ich dachte mir… jetzt erst recht!“


Kurze künstlerische Pause, die Lippen ziehen sich in die Horizontale.


Zereo Killer: „Ein paar Jahre später kam Breads zurück und fuhr zweigleisig… PCWA und GFCW! Er schnappte sich den GFCW Heavyweight Title, während ich simultan das Finest Hour Turnier gewann… und dann kam bei der darauffolgenden Großveranstaltung mein später Ausgleich! Ich hab Breads in einem atemberaubenden Match geschlagen und ihm somit um den Heavyweight Title erleichtert! Das Match werde ich nie vergessen! Ja, das sind besondere Erinnerungen, und ich freu mich auf den 24.11.!!! Denn dort werden wir wieder Geschichte schreiben, egal wer gewinnt!“


MacMüll: „Das hast du wirklich schön gesagt, hätte man so nicht besser formulieren können… Du hattest zu Beginn direkt Player angesprochen… Wie denkst du über ihn?“


Er verzieht die Mine, breitet die Arme aus und legt los.


Zereo Killer: „Er mag zwar bei Title Nights ungeschlagen sein, aber: Das bin ich auch! Das ist allerdings auch schon das Einzige, was uns verbindet! Was hat er von Title Nights bis Title Nights gemacht ansonsten?! Kannst du’s mir sagen? Ich kanns dir sagen! Einfach nichts! Er konnte einfach nicht an seinen Leistungen anknüpfen, während ich mir immer weiter einen Namen machte… muss ich mehr dazu sagen?!“


MacMüll fährt das Mikro zu seinen Lippen, doch ZK spricht nochmal dazwischen.


Zereo Killer: „Ich werde ihn bei Title Nights eine Lektion erteilen! Vielleicht braucht er eine vernünftige Niederlage… vielleicht bekommt er dann auch diese „Jetzt erst recht“-Einstellung, wie ich sie damals durch meine erste GFCW-Niederlage erhalten hatte! Aber ich glaube, dass er nach Title Nights in der Versenkung verschwinden wird… ich glaube nicht an Player… und sein kleiner Manager… nunja… der soll mal lieber aufpassen, was er so alles in die weite Welt hinausposaunt! Ich höre und sehe alles! Er soll mal schön hoffen, dass sein Player immer in seiner Nähe ist… wenn ich den in die Finger kriege, kann ich für nichts garantieren!“


Der Hall of Famer scheint ziemlich überrascht zu sein wegen diesen Aussagen. Die Verwunderung steht ihn auch ins Gesicht geschrieben.


MacMüll: „Ich muss schon sagen, dass ich damit nicht gerechnet hatte. Es hört sich beinahe so an, als ob du in Player keinen ernsten Herausforderer siehst!?!?“


ZK beugt sich nochmals vor und erklärt ein weiteres Mal.


Zereo Killer: „Nein, das ist so nicht ganz richtig!“


Okay… es ist „nicht ganz richtig“, aber irgendwie doch… oder?


Zereo Killer: „In erster Linie braucht Player diesen Percy Whattsapp oder „weißgottwiederheißt“ nicht. Der Dummkopf hält ihn nur auf und ich glaube, dass er ohne ihn besser dran wäre. Mit Watson an seiner Seite wird er schon bald Game Over sein! Player ist ein klasse Kämpfer, ein toller Athlet… doch diese Leistung ruft er nur bei Title Nights ab… aber wir werden sehen wie es endet, wenn er gegen einen richtigen Gegner antritt!“


Heute strotzt MacKenzie nur so vor Selbstbewusstsein!


Zereo Killer: „Player vergleiche ich persönlich gerne mit meinem heutigen Gegner Rider, Rhyder, KnightRider, RyderMcKnight… hab auch keine Ahnung wie der sich nun nennt… Aber darum geht’s nicht! Es geht um den Vergleich! Er legte sich mit mir zu Jahresbeginn an und ich hab ihn zweimal besiegt… er wollte das PPV Match und hat mich auf denkwürdige Art und Weise besiegt! Er hat mich in gewisser Art und Weise sogar gedemütigt! Hat mich nach einem Eselstritt geschlagen! Genauso wie ich vor gut zwei Jahren Johnboy Dog besiegte und ich leider meine dunkle Phase hatte…“


Ja, er nimmt sich die Zeit und setzt kurz ab… das scheint ihm immer noch zu schmerzen, wenn er an die Zeit denkt, als er sich gegen seine Fans gestellt hat…


Zereo Killer: „Es tut mir immer noch Leid und ich wünschte… dass ich es rückgängig machen könnte…“


Seine Fans haben ihn zum Glück längst verziehen.


Zereo Killer: „… er hatte durch einen richtigen Schocker-Sieg gewonnen… doch was kam danach!? Nichts! Ryder verpufft! Er tat sich mit dem Demon wieder zusammen und versuchte es gegen das wohl unterschiedlichste Tag Team aller Zeiten! Gegen Michael Payne und mich! Ich und Payne hatten nicht nur unsere Differenzen, nein, wir wechselten uns mit Ohrfeigen ein und prügelten uns fast selbst, dennoch haben Demon of Death und Ryder verloren! Ryder verpufft, ganz einfach!“


Nun wendet er seinen Blick in die Kamera und scheint direkt seinen heutigen Gegner anzusprechen.


Zereo Killer: „Ryder, ich brauche keinen Eselstritt um gegen dich zu gewinnen! Du und deine neu-alt formierte Gruppe werden heute eine Niederlage einstecken müssen… dann ziehst du deine Leute mit in den Schlund und… ihr werdet alle verpuffen!“


Sein Blick wandert zwischen MacMüll und der Kamera hin und her.


Zereo Killer: „Player, du kannst dir heute ne Preview abholen, was bei Title Nights passieren wird! Denn dort wird deine Siegesserie verpuffen, dein Traum von der TNT-Trophy wird ausgeträumt sein und ich befördere dich ins Exil… wie es mit Ryder passieren wird!“


Nun steht er auf, schüttelt Mülli die Hand und…


Zereo Killer: „Das Interview ist hiermit beendet mein Freund! :)“


Höflich aber bestimmt macht er einen Cut. Nunja, er muss sich noch aufs Match vorbereiten!


MacMüll: „Interessante Worte von Zereo Killer. Mal sehen, ob er alles umsetzen kann! Er ist definitiv wild entschlossen! Nun geht’s ab in die Werbung!“


Aus dem Nichts zaubert MacMüll die Cutchips hervor!



Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.


Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.


Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.


Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.


Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.


Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPSin der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.


Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.


Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt


Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.


Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.


Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!


Der Schiri pfeift.


Schnitt.


Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.


Schnitt.


Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.


Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPSfür den Extra-IMPACT“



CUT



Die Arena füllt sich wieder mit Musik, der Musik des neuen Intercontinental Champions!


Dig deep down from Planet X, yeah
Thirteen ghosts in the devil's head
Step right up and feel the fire
Hardcore love of the never dead

Call me the American nightmare
Call me the American dream
Call me your soul corrupted
Call me everything you need

Yeah, motherfucker
Yeah, who do you love
Yeah, motherfucker
Who do you love, yeah


Der zwei Meter größe Hühne betritt die GFCW War Evening Bühne mit seinem Championshi Gürtel fest im Griff und wirkt alles andere als Glücklich oder erfreut





Sein Gesicht spricht Bände, irgendwas scheint ihm über die Leber gelaufen zu sein. Den Gürtel fest im Griff, als wäre es ein zerbrechliches Stück Geschichte, geht er auf die Ringtreppe zu.



Im Ring kriegt Michael Payne ein Mikrofon gereicht, wo dieser nun zu den Seilen geht mit dem Titel über der Schulter. Die Fans jubeln, jedoch Payne deutet mit der Hand nach der Bitte für etwas Ruhe um etwas sagen zu können.


Michael Payne: „Normalerweise sollte ich hier und heute stehen und es müsste mir gut gehen. Ich müsste auf der sprichwörtlichen Wolke schweben und mich freuen wie super alles gelaufen ist. Ich bin bei Brainwashed Intercontinental Champion geworden, habe mir den Respekt des Zereo Killers verdient und mit allem Frieden geschlossen um nun eine neue Reise zu beginnen. Die Reise an die Spitze der GFCW, das wofür dieser Championgürtel schon immer gestanden hat.“


Er blickt auf das glänzende Stück Metall auf seiner Schulter über seinem Mantel.


Michael Payne: „Doch es ist leider nicht so. Jeder hat es gesehen, das ich bei der letzten War Evening Ausgabe voller Energie und Spannung ein Match angekündigt habe. Weil ich bereit war mich jeder Herausforderung zu stellen, durch jeden Wrestler der GFCW der bereit ist die selbe Chance zu erhalten wie ich. Der Bereit ist genau wie ich aus den Fesseln zu sprengen und sich zu beweisen!“


Bei jedem Wort kommt die Enttäuschung deutlicher durch seine Stimme durch.


Michael Payne: „Doch als ich zur Show kam und die Matchup Card gesehen habe, war ich überrascht. Kein angekündigtes Herausforderer Match. Kein Herausforderer nichts. Ich bin direkt ins Büro von Dynamite und Johnboy Dog um mich zu vergewissern was da schief gelaufen ist. Und sie sagten mir beide, es hätte sich keiner gemeldet auf meinen Aufruf hin....“


Jetzt wirkt „Real American Nightmare“ genervt und etwas sauer.


Michael Payne: „Ich muss gestehen, ich verstehe es nicht. Immer wieder regen sich die anderen im Locker Room auf, das ich sie als jammernde Waschlappen betitele. Jedoch immer wieder, höre ich diese Stimmen laut im Locker Room „Ich verdiene es an der Spitze zu stehen“ oder „Ich bin jetzt schon ein Star der GFCW“ und andere großkotzige Aussagen von neuen Wrestlern die sich hochkämpfen wollen. Und glaubt mir, ich verstehe das mit dem hochkämpfen und dem Spot verdienen. Ich war nicht viel anders, aber wenn mir jemand diese Chance geboten hätte, ich hätte sie sofort ergriffen!“


Er holt den Gürtel von seiner Schultern und blickt ihn an.


Michael Payne: „Ich meine, nicht mal Tage nach meinem großen Sieg und dem Gewinn des wohl prestigträchtigsten Titels der GFCW Histore habe ich eine offene Herausforderung an jeden gestellt in der GFCW! JEDEN! Egal ob ich denjenigen mag oder nicht, ich hätte die Herausforderung eines jeden akzeptiert. Völlig egal ob das ein Player wäre, Steve Steele, Faceless oder Killisn Sullivan.... meine Fresse ich hätte das Ding sogar verteidigt wenn ein Nightmare zurückgelehrt wäre aus dem Loch in das diese „GFCW Legende“ wohl damals gekrochen sein muss!“


Ein kurzes Lachen von Michael Payne bricht etwas die angespannte Stimmung.


Michael Payne: „Jedoch stehe ich jetzt hier, wie ein Idiot ohne einen dieser sogenannten „Superstars“ hinter dem Vorhang der mich herausfordern möchte. Bei der wohl größten Show im deutschen Pro Wrestling! Lächerlich nicht wahr? Da kriegt man bei der größten Show einen Main Event Spot auf dem Silbertablett präsentiert, nachdem man Monatelang die große Fresse hatte und dann kneift man.... Normalerweise sollte ich mich gegen die Herausforderungen erwehren und nicht nach ihnen schreien müssen als Champion....“


Er legt den Gürtel wieder über seine Schulter.


Michael Payne: „Heute Abend habe ich noch eine Herausforderung zu bestehen, denn Alex Ricks fordert sein Rückmatch heute Abend gegen mich ein. Und ich begrüße es! Ich stehe zu meinem Wort, ich bin bereit diesen Titel hier jederzeit gegen jeden zu verteidigen. Und ob ich Alex Ricks mag oder nicht spielt keine Rolle. Er weiß was zählt. Und das respektiere ich. Er weiß das man nur dann oben mitspielen kann wenn man es sich verdient hat. Wenn man das hier ernst nimmt und sich beweist im Ring. Und das möchte er heute Abend tun und das kann ich eher respektieren als sein letzter Versuch wo dieser Titel nur die zweite Rolle spielte. Doch jetzt Ricks möchtest du dich aus dem Schatten von Schwanenburg befreien stimmts? Du möchtest nicht selbst zur zweiten Geige werden sondern ein Major Player! Und das kann ich respektieren. Darum werde ich dir heute Abend einen Fight liefern, der sogar den von Brainwashed in den Schatten stellt, denn genauso wie du bleibe auch ich nicht stehen. Das hier ist Phase Eins, doch jetzt heißt es sogar noch härter an mir und meiner Karriere zu arbeiten!“


Dann dreht er sich zur Bühne und zum Vorhang.


Michael Payne: „Und an euch dort hinter dem Vorhang, dem ganzen Rest vom jammernden Waschlappen Verein im Locker Room. Falls ich heute Abend siegreich aus meiner ersten Titelverteidigung gehe, stelle ich hier NOCHMAL die Herausforderung an ALLE!“


Er nimmt ein letztes mal den Gürtel von seiner Schulter und hält ihn hoch zur Präsentation.


Michael Payne: „Ich werde bei Title Nights gegen jeden der sich der Möglichkeit beim größten Event des Jahres gegen mich anzutreten annehmen will, den GFCW Intercontinental Titel aufs Spiel setzen! Mir egal ob ein Gegner, zwei Gegner oder noch mehr. Mir ist es egal, ob Singles Match, Triple Threat, Fatal Four Way, Battle Royal,. Gauntlet Match.... meine Fresse ich verteidige das Ding sogar in einem Handicap Match!“


Dann blickt er auf den Gürtel, hängt ihn auf die Schulter und schaut nochmal zum Vorhang.


Michael Payne: „Alles was ich verlange ist, das einer von euch Jammerlappen da hinter dem Vorhang endlich einen Arsch in der Hose hat und sich mir stellt. Mich herausfordert. Mir egal ob alleine, zu mehreren oder als Tag Team! Egal wer von euch kommt, egal wer es ist.... ICH.... TRETE....AN!!!“


Dann wirft er das Mikrofon weg und verlässt den Ring.


Eine kurze Werbeunterbrechung folgt.


Singles Match:

The Faceless vs. Killian Sullivan

Referee: Peter Cleven


DING DING DING


Sven: "Referee Peter Cleven eröffnet das erste Match des heutigen Abends!"

Pete: "Wie schon bei der Besprechung der Card gesagt, eine äußerst interessante Ansetzung, die wir hier bekommen haben."


Kaum ist der Gong ertönt, legt der Maskierte auch schon los. Mit einem Elbow ins Gesicht will er seinem Gegenüber direkt mal zeigen, wer den Takt in diesem Match bestimmt und das sah auch schon nach einem vollen Erfolg aus. Sullivan hat ein wenig gepennt und muss diesen Schlag voll hinnehmen, taumelt einen halben Schritt zurück, ehe er sich fängt, aber Faceless setzt nach. Er brawlt Kilian nach allen Regeln der Kunst in die Ringecke.


Sven: "Ein Start nach Maß."


The Faceless hat sich offenbar einen Plan zurecht gelegt und whippt Sullivan prompt in die gegenüberliegende Ringecke. Direkt hinterhergespurtet und kaum hat sich Sullivan umgedreht, um mit dem Rücken in der Ringecke zu landen, bekommt er den nächsten Elbow ins Gesicht gedrückt. Der Dramatische hat hier sichtlich Probleme, mit der Startoffensive seines Gegners und kann bislang nur sehr wenig Gegenwehr zeigen. Faceless jedoch glänzt auch weiter durch seine Offensive und whippt Sullivan erneut in die gegenüberliegende Ringecke. Das Spielchen kennen wir ja bereits, er spurtet hinterher, doch diesmal kann Kilian gedankenschnell seinen Elbow in die Höhe reißen, sodass er den Spieß umdreht und der Maskenmann ein wenig den Wind aus den Segeln genommen wird. Er taumelt ein wenig zurück, checkt seine Lippe nach einer möglichen Blutung ab, aber dann will er sich für diese Aktion rächen und will Sullivan angehen. Aber jetzt erfolgt endlich die Gegenwehr.


Pete: "Kann Sullivan jetzt zurückschlagen?"


Er versucht es offenbar. Ein Kick in die Magengegend gegen seinen Gegner und Sullivan kann sich aus der Ringecke befreien. Jetzt keine Zeit verlieren, mag sich der Teilzeit-Regisseur denken und setzt zum Hammerlock an. Seinen Gegner marode machen und den schnellen Start von ihm vergessen machen. Aber Faceless interpretiert das Drehbuch ein bisschen anders und befreit sich mit einem Snapmare, der den Schotten auf den Hosenboden befördert. Faceless will seine Offensive fortsetzen, aber lässt sich ein wenig vom Dramatiker ablenken, der sitzend nur 'CUT, CUT, CUT!' brüllt, während er mehr wie ein Italiener, als ein Schotte, gestikuliert.


Sven: "Das hat Sullivan offenbar gar nicht geschmeckt."


Aber die Verwunderung von Faceless lässt auch relativ schnell wieder nach, ein harter Tritt gegen den Rücken soll folgen, aber Sullivan rollt sich weg um einen School-Boy anzusetzen. Cleven geht zu Boden.


1...


Ader der direkte Kickout von Faceless. Der setzt nach und will ebenso einen Versuch starten. Jacknife Cover. Cleven ist wieder zur Stelle.


1..


Aber auch hier der Kickout und Sullivan dreht den Spieß um. Cleven bleibt unten.


1..


2..


Aber Faceless powert sich heraus und Zeit für eine Oklahoma Roll.


1..


2..


Kilian bleibt aber im Rennen. In Angriffsstellung stehen sie sich nun gegenüber und scheinen sich gegenseitig zu neutralisieren. Aber es scheint keiner eine Offensive starten zu wollen, ein bisschen Verschnaufen schadet ja auch nicht.


Pete: "Schöne Sequenz aus Pin Versuchen, aber schließlich konnte sich keiner durchsetzen."


Der Erste, der dann wieder nach vorne geht, ist aber der Drehbuchschreiber. Waist-Lock gegen Faceless, das sieht ganz nach einem German-Suplex aus, aber das Ganze war viel zu offensichtlich, also hat Faceless kein Problem zu kontern. Er dreht den Waist-Lock um und nun sieht sich Sullivan in der Position, in der er eigentlich nicht sein wolle. Aber wie ihm zuvor, gelingt auch auch Faceless nicht der German Suplex. Sullivan kann es gut abblocken, aber Faceless hat einen Plan B am Start. Noch immer den Waist Lock angesetzt, drückt er Sullivan in die Seile und zeigt einen Roll-Up! Cleven ist heute ein gefragter Mann.


1..


2..


Sullivan kickt aus! Das war der bislang knappste Versuch von Allen und so langsam aber sicher, ist die Palette nun auch durch. Faceless bleibt aber mit dem Schotten am Boden und bringt einen Headlock an. Der technisch begabte Mann bringt ihn wunderbar an und Sullivan bekommt seinen Kopf nicht aus der Schlinge gezogen. Cleven fragt ihn, ob er aufgeben will, aber so will er das Match nicht enden lassen. Er wehrt sich.


Sven: "Kilian Sullivan muss sich schnell befreien, auf dem Boden sieht er kein Land gegen Faceless."


Was Sullivan aber kann, sind Schläge. Nach feinster schottischen Art und einem alten Familienrezept seiner Großmutter deckt er ein paar saftige Fäuste in die Seite auf. Das schmeckt Faceless aber ganz und gar nicht und er lässt locker. Kilian will das Ganze wieder auf die Beine verlagern und zieht Faceless mit ihm zusammen auf die Beine. Bare Knuckle Fite ist jetzt das Credo und er prügelt auf seinen Gegner ein. Der kriegt aber die Hände hoch, um zu blocken, aber dann kommt ein rechter Schwinger durch und Faceless geht zu Boden. Da zeigt Sullivan die Beckerfaust und dann Zeit für das dreißigste Cover heute.


1..


2..


Kick Out! Faceless ist hart im Nehmen. Doch kommt er auch klar mit dem Folgendem?


FIGURE FOUR LEGLOCK!


Der Texaner weiß noch nicht so recht, wie ihm geschieht, doch das Ding sitzt fest und stramm. Ein Raunen geht durch die Menge und unter seiner Maske zieht er sicherlich ein schmerzverzerrtes Gesicht. Er versucht sich in die Seile zu retten, aber Sullivan erhöht den Druck und unterbindet das direkt.


Pete: "Reicht das schon für den Schotten?"


Da es für das Seil anscheinend nicht reicht, lotet Faceless seine anderen Möglichkeiten aus. Mit Holds kennt er sich aus und auch, wie man sie kontert. Den Figure Four will er umdrehen und damit auch den Druck, also versucht er sich auf den Bauch zu drehen. Sullivan will dies natürlich unterbinden, denn er weiß, was ihm dann blüht. Er will den Druck noch weiter erhöhen aber schließlich gelingt es Faceless dann doch, das Drehbuch nach seinen Blieben umzuschreiben. Ein weiteres Raunen geht durch die Menge und das was man sich zuvor unter der Maske des Gesichtslosen vorstellte, zeichnet sich im Gesicht des Schotten ab. 'CUT, CUT CUT!' brüllt er erneut, aber diesmal lässt sich Faceless nicht ablenken.


Sven: "Das sieht ausgezeichnet aus für the Faceless."


Das, was Faceless zuvor nicht gelangen, will Sullivan nun möglich machen. Er will sich in die Seile retten und sich dorthin robben. Robben waren nie so das Ding von Faceless, also setzt er alles dagegen, was er hat, doch schließlich gelangt der Dramatiker ans Seil. Cleven zählt Faceless an.


1!


2!


Und dann lässt er auch schon locker. Sullivan klammert sich ans Seil, als gäbe es kein Morgen, auch nachdem Faceless den Griff lockerte und nachdem er sicher ist, dass Faceless komplett von ihm abgelassen hat, verlässt er den Ring, um etwas zu verschnaufen. Das ruft Cleven auf den Plan, der ermahnt den Schotten, aber Faceless geht hinterher. Sullivan will diesem ein Schnippchen schlagen, läuft um den Ringpfahl herum und schlittert elegant wieder in den Ring hinein. Faceless hinterher, aber Sullivan lässt ihn nicht. Als Faceless in den Ring hinein wollte, hält Sullivan unsanft seinen Fuß hinein, sodass Faceless draußen bleiben muss. Diese Aktion gefällt weder den Fans, noch dem Ref, aber der Dramatiker hat sein Ziel erreicht und verlässt nun selbst den Ring, um den leicht angeschlagenen Texaner zu bearbeiten. Ein Schlag und ein Weiterer, dann geht es in die Absperrung. Cleven zählt an.


1!


2!


Pete: "Sullivan scheint Oberwasser zu haben."


Im Drehbuch steht, dass Sullivan zurück in den Ring soll und das tut er auch. Er schnalzt mit der Zunge, als er auf dem Titan Tron das Replay von der Aktion sieht und nimmt dann Anlauf.


SUICIDE DIVE!


Voll in die Absperrung, Faceless hat sich gerade noch so weg gerollt!


3!


4!


Pete: "Gute Instinkte des Amerikaners."


Dieser hält sich den Arm, der zuvor unsanft selbst in die Absperrung geknallt war und will jetzt Kapital schlagen. Er greift sich den Schotten, befördert ihn in den Ring. Cleven unterbricht den Count und Faceless geht zum Cover.


1..


2..


Kick Out! Da ist viel zu viel Zeit nach dem Impact vergangen, als dass das noch einen Sieg hätte einbringen können. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Texander sich ärgert und sich einen anderen Plan überlegen muss. Und das hat er offenbar. Er zerrt seinen Gegner auf die Beine. Double Underhook Position. Er will Sullivan hochstemmen.


Sven: "Faceless Driver!"


Aber nein, Sullivan wehrt sich. Faceless stemmt ihn hoch, aber kann den Move nicht durchziehen. Verusch Nummer Zwei.


Sven: "Jetzt aber!"


Nein, noch immer nicht. Die Füße von Sullivan verlassen zwar beide den Boden, aber durch strampelnde Bewegungen wie sie selbst einen Michael Phelps vor Neid erblassen lassen würden, gelangt er wieder an den Boden und kann sich befreien. Dann ist er gedankenschnell. Sullivan federt sich in die Seile.


Pete: "Dramatic Ending!"


Auch hier heißt es: Nein! Faceless kann dem dramatischen Ende gerade noch so entkommen.


Faceless und the dramatic one stehen sich gegenüber. Beide sind angeschlagen. Beide sind angeknockt, doch was ist dass?


Pete: „FUCK STROMAUSFALL ODER WAS? ALLES DUNKEL HIER!“


Doch da geht das Licht auch schon wieder an.


Nun liegen sowohl Sullivan als auch sein Kontrahent Faceless bewusstlos in der Arena und über ihnen thront erhabend lachend der Puppenspieler und feiert sein Werk.


Puppenspieler: „Ha ha ha! This is Magic!“


Wenig später ist auch er verschwunden. Verdutzt dem Ref Peter Cleven nichts anderes übrig als das Match abzuläuten.


Sieger des Matches: No Contest!!!


Pete und Sven sind sprachlos.


Pete:„Was war das eben?“

Sven: „Willkommen in der Freakshow des Puppenspielers Pete!“




Grüne Tapeten, einige Blumen auf der Fensterbank, deren Rolläden geschlossen sind. Ganz klarer Fall: Wir befinden uns im Büro des Commissioners der GFCW, namentlich immer noch Johnboy Dog. Der trägt heute wieder ziemlich feinen Zwirn und trommelt nervös mit den Fingern der Linken auf dem Schreibtisch herum, während er die Türe anstarrt, als könne er sie nur durch bloßes Anstarren dazu zwingen, aufzuspringen.


Doch nichts tut sich.


Die Uhr an der Wand tickt.


Seufzend greift der Oldtimer zum Telefon, das überpräsent auf dem Schreibtisch steht und wählt eine ziemlich kurze Nummer, vermutlich die der namenlosen Vorzimmerdame.


Johnboy Dog: „Miss Wilkens, wo bleibt er denn?“

Die Antwort ist natürlich nicht zu vernehmen, aber wenn man sich den Hund genau ansieht, kann man sehen, dass er nicht zufrieden ist. Wütend landet die Linke einmal auf der Schreibtischplatte, ehe er sich die raspelkurzen Haare rauft und zur Tür sieht...die in diesem Moment auffliegt!


Sofort springt der Mittfünfziger aus seinem Stuhl!

Johnboy Dog: „Das wurde ja auch Zeit… ich warte scho-“

Weiter kommt er nicht. Der eintretende Steve Steel verzieht sich leicht rechts, während darauf folgend Percy Addams den Raum betritt. Zunächst optisch, dann akustisch…


Percy Addams: „Was zum, Johnboy du wider… ähm, ich meine natürlich… HIHIHI, Tagchen Commissioner, na wie geht’s denn so? Ich habe eine Beschwerde vorzubringen, jawohl! Wieso lässt du uns von deinen Lakaien abholen wie zum Gestapoverhör?! Wir sind rechtschaffene Wrestler und Manager, die hier versuchen eine Show auf die Beine zu stellen. Ich muss zu Rider und ihm helfen, sich auf das Match vorzubereiten, schließlich sind Mr. McKnight und der Demon Mitglieder von meinem kongenialen neuen Stable, THE NEW BREED!!!“


Die Trucker von Big Rig tauchen jetzt ebenfalls im Türrahmen auf, mit ganz finsterer Miene.


Steve Steel: „Das ist so typisch, JBD! Du traust dich wohl nicht, mir persönlich gegenüber zu treten, hä?! HÄ?! Hab ich Recht, hä?! Stattdessen schickst du diese, diese … Provinzeichhörnchen vor! Guckt nicht, Ihr Eumel! WAS WOLLT IHR MACHEN, HÄ?! WAS WOLLT IHR MACHEN?!“


Percy Addams: „Ganz ruhig, Steve! Bleib locker, wir sind hier im Recht, uns wird hier übel mitgespielt. Aber wir lassen uns nicht provozieren, nein nein. Also gut Herr Commissioner, wenn wir nun schon einmal hier sind, was können wir denn für die GFCW tun?“


Der Commissioner hat sich das Lamento bis hierhin angehört und mittlerweile hinter seinen Schreibtisch zurückgefunden. Endlich scheint auch er etwas erwidern zu können, denn Percy schaut ihn nun mit seiner allerbesten Unschuldsmiene an.

Johnboy Dog: „So? Übel mitgespielt?! Ich glaub, ich hör nicht richtig? Und was ist mit Zereo Killer? Wurde dem auch übel mitgespielt, als McKnight ihn vor 14 Tagen mit dem Elektroschocker fas ins Koma getasert hätte?“

Der alte Mann scheint sauer, hat er doch die Geschehnisse vom letzten War Evening noch zu genau vor Augen. Indessen haben sich Big Rig in eine Ecke des Büros verzogen und blättern dort in Zeitschriften herum, als ginge sie all das nichts an. Tut es ja bisher auch nicht.

Johnboy Dog: „Ich habe mir die Aktion wieder und wieder angesehen und stelle fest, dass es Konsequenzen geben MUSS! Eigentlich müsste ich Rider McKnight und diesen Muskelprotz hier gleich mit auf der Stelle suspendieren, denn Steel war ja ganz klar der Nutznießer dieser Aktion, aber irgendjemand hat im Vertrag festgelegt, dass ich das aus welchen Gründen auch immer NICHT kann.“

Über Percy Addams' Gesicht huscht ein Grinsen.

Johnboy Dog: „Allerdings habe ich andere Möglichkeiten, Steel zur Buße zu bringen… denn wie gesagt: DAS geht gar nicht! Eine Möglichkeit wäre, ihn mit dem Elektroschocker zu quälen, aber das würde dem widersprechen, was ich vorzuleben gedenke. Auf das Niveau lasse ich mich nicht herab…“

Percy Addams: „A-also, ich muss sagen, dass Rider da ganz auf eigene Kappe gehandelt hat. Ich habe ihm danach erst einmal gehörig die Leviten gelesen! So ein Verhalten geht mal gar nicht! Er hat das auch eingesehen, keine Sorge. Er wird sich heute in dem Match an die Regeln halten, dafür garantiere ich! Und was Mr. Steel angeht, er hatte überhaupt nichts zu tun mit Riders Aktion.“

Steve Steel: „Das will ich aber auch mal meinen, ha! Glaubt hier ernsthaft jemand, ich hätte sowas nötig?! ICH?! MR. ROCK’N’ROLL HOECHSTPERSOENLICH?! Ich war drauf und dran, diesen Armleuchter von und zu Zereo Killer auch so zu besiegen, als Rider eingegriffen hat!“


Steel und der Manager Addams grinsen sich diebisch eins ins Fäustchen. Da wären sie ja sehr fein aus der Nummer rausgekommen.


JBD schüttelt den Kopf und zeigt auf die beiden Trucker in der Raumecke, die davon nicht viel mitbekommen, weil insbesondere Frank immernoch mit Lesen beschäftigt ist. Jack allerdings hebt kurz den Kopf, als ahne er, was nun kommt.

Johnboy Dog: „Beim nächsten War Evening wird Steve Steel auf Big Rig treffen. Ja, das ist ein Handicapmatch. Und nein, ich lasse dahingehend nicht mit mir reden!“

Der blonde Hüne packt sich verzweifelt an den Kopf und blickt geschockt zu Percy Addams herüber.


Steve Steel: „Was zum … NEEEIIIN!!! WIE UNFAIR UND GEMEIN! PERCY, MACH DOCH WAS! Das ist, das ist … EINE DIKTATUR, JA! DAS SIND JA METHODEN WIE BEI ERDOGAN! DU WILLST UNS DOCH NUR EINSCHUECHTERN, DU RAUHAARDACKEL! AAAAARRRGH!!! JOHNBOY, DU BIST DER GRUND, WARUM ES MIT DIESER LIGA EIN FUER ALLE MAL DEN BACH RUNTER GEHT!“

Percy Addams: „Also Herr Commissioner, ich muss schon wirklich sagen, das sind Methoden hier. Aber nun gut, wir beugen uns. So sei es.“


Der neben ihm stehende Steel packt sich jetzt nicht mehr nur an den Kopf, er rauft sich die blondierten Haare.


Steve Steel: „WAAAS?! Percy, in Gottes Namen, ich …“

Percy Addams: „Ganz ruhig, Steve. Ich habe da schon eine Idee, hihihi.“

Johnboy Dog: „Wenn allerdings Mr. Addams weiterhin der Meinung ist, intervenieren zu müssen, dann werden SIE, Mr. Addams, Mr. Steels Tagteam-Partner…“


Jetzt ist es an Percy Addams, verdutzt dreinzuschauen.


Percy Addams: „Wiiie bitte?! I-ich, ich soll wrestlen?! Ähm, ich meine, das kommt sowie so nicht zum Tragen, ich mische mich niemals in die Kämpfe meiner Wrestler ein, das ist für mich ein absolutes No Go, eine Unverschämtheit, dass ich hier so verleumdet werde! Ich muss in höchstem Maße protestieren!“

Nun muss der alte Mann doch noch mal schmunzeln. Hat er Percy da aus der Reserve gelockt? Oder beißt er hier, ohne es zu ahnen, auf Granit? Die Frage mag im Anbetracht von Percy’s Empörung durchaus angebracht sein.


Johnboy Dog: „Wie dem auch sei. Ich habe den Protest registriert, wer aber die letzten Wochen gesehen hat, MISTER ADDAMS, der wird mir Beipflichten, dass das durchaus schon so seine Berechtigung hat. Es wäre Vorteilhaft, wenn der ach so gestresste Muskelberg dort vorn, sich auf sein Match in der nächsten Show vorbereitet. Die Jungs sind es bereits, wie man eindeutig sehen kann.“

Sind sie? Oh ja! Zumindest scheinen die Karten gerade nicht allzu schlecht zu stehen, so dass Frank ein „Ha!“ los wird und danach etwas irritiert herumschaut, denn niemand teilt seinen Jubel. Schließlich fadet die Kamera auf einen nachdenklich dreinschauenden Addams und einen wütenden Steel, bevor die Szene langsam ausfadet.



Ein Ortschild in Großaufnahme: ERDING. Cut.


Eine prunkvolle Villa von innen. Vom Stil her, wie nur ein Mann es bevorzugen könnte: DON SHEEN. Das Zimmer, das wir sehen, besteht aus hochnobler Einrichtung. Ein riesiger Fernseher hängt an der Wand, eine gigantische Couch vor diesem und zwischen dem Mobiliar ein großer Glastisch. Ein paar kleine, und auch größere Pflanzen stehen verteilt in dem Raum. An den Wänden sind noch einige Bilder aufgehängt, die den Don in Action zeigen. Der Rich Guy steht hier in dieser, nun ja, Empfangshalle. Ganz offensichtlich gibt er seinem Angestellten Jason Crutch Anweisungen. Der Oberpollinger trägt einen Anzug, wie ein schnörkelloser Butler ihn tragen würde, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Der Boss wirkt nach letzter Show sehr aufgebracht und faucht Crutch regelrecht an.


Don Sheen: „Jason, Ich verstehe nicht was dein verkacktes Problem ist. Ich habe dir alles gegeben, ich habe dir die Welt ermöglicht. Und du? Du trittst all das mit Füßen. Du hast nicht nur mir die Chance auf den Tag Team Title genommen, sondern auch dir selber. Hast du mal soweit gedacht? Nein. Natürlich nicht, weil du nie denkst. Weil du nicht weißt wie schlaues Handeln geht. Deswegen hast du dir auch dein Leben versaut und nur ICH konnte dir aus deiner Misere helfen!“


Sheen beginnt nervös auf und ab zu laufen. Dabei schlägt er einmal sogar gegen die Wand, bevor er sich dem Oberpollinger wieder zuwendet.


Don Sheen: „Erst meinst du, du musst dein eigenes Ding machen und taggst dich selber ein. Und dann schlägst du auch noch mir auf die Schulter als ich dich zurecht weisen wollte! DU hast MIR zu gehorchen, du Bitch!“


Der Begründer der Crutch-o-Mania schaut grimmig drein. Er scheint sich seinen Teil zu denken, ganz so stehen lassen möchte er es doch nicht und stemmt daher die Hände in die Hüften.


Jason Crutch: „BOSS, versteh mich nicht falsch. Aber egal, wie das Match geendet ist, eines wurde klar gestellt: Du und ich. Gemeinsam im Ring: Das funktioniert nicht! Es wird NIE funktionieren. B&B, Boss&Bitch, die Bavarian Connection: Das alles wurde zerstört, ehe es richtig begonnen hat. Ich hatte den Funken Hoffnung, dass es klappen könnte. Am meisten weh tut es mir für diejenigen Fans, die tatsächlich etwas in uns gesehen haben.“


Dann formt er seine Augen zu Schlitzen, ohne aber seine Tonlage zu ändern, fügt er hinzu:


Jason Crutch: „Und ICH war es nicht, der sie hat hängen lassen. Aber als würde dich das irgendetwas interessieren...“


Doch natürlich fällt ihm der Rich Guy ins Wort, bevor Jason seinen Satz beenden kann.


Don Sheen: „Schnauze jetzt! Das Thema ist abgehakt. Es macht sowieso keinen Sinn mit dir darüber zu diskutieren. Als Strafe für dein Verhalten, darfst du in den nächsten Wochen meine komplette Villa auf Vordermann bringen. Für mehr scheinst du ja nicht qualifiziert zu sein, wenn man sich deine Leistungen im Ring ansieht!“



CUT


Im Freien...ein Kameraschwenk über das Anwesen des Don. Wir sehen einen prächtigen Garten, der wie ein Park angelegt ist. Wäre es früher im Jahr, würden wir hier eine farbenfrohe Blumenpracht vorfinden. Ein großer Koi-Teich, idyllisch angelegt, ist in einem überdimensional großen Glashaus zu sehen, den man in diesem Ausmaß selten zu Gesicht bekommt. Zahlreiche, prächtige Kois schwimmen in dem Teich. Ein Traum für jeden Fan...

Drei Personen verlassen gerade das Glashaus mit dem Koi-Teich und begeben sich zu einem Golf-Caddy. Damit werden einige Gartenutensilien transportiert. Jason Crutch trägt jetzt eine lange grüne Schürze, Gartenhandschuhe und Gummistiefel. Er und der Don, einen hippen Cocktail in der Hand, stehen neben einem älteren Herren, der ebenso gekleidet ist wie Crutch. Mit etwas Mutmaßung kann man darauf kommen, dass dieser Herr der Oberkappo der Außenanlagen hier ist und hier wohl JC einweisen soll. Gerade rechtzeitig schalten wir noch in die letzten Worte der Konversation...


Oberkappo: „...und das sind die Supertab-Tabletten. Durch SuberTab Tabletten gelangt ein schwaches Oxidans ins Wasser. Es verringert bakterielle Probleme, das Wasser riecht frischer und durch die Anwendung erhöht sich die Aktivität der Fische. Die wirfst du dann da noch hinein.“

Don Sheen: „Hast du das kapiert, Crutch? Weiter geht’s!“


CUT


Ein Schwimmbad ist zu sehen. Wieder steht die Dreiergruppe beisammen.


Obergärtner: „...und am Ende hier noch die Chlortabletten. Die wirfst du da dann rein...“

Don Sheen: „...wirfst sie da dann rein. Hast du das verstanden, Crutch? Gehen wir.“


CUT


Wieder ein Schwenk über das Anwesen. Es dämmert bereits. Eigentlich ein herrlicher Anblick, wenn da nicht dieser entsetzliche Schrei wäre, der gerade alles hochschrecken lässt...


???: „CRUUUUUUUUUUUUUTCH!“


CUT


Wir sehen den Koi-Teich. Die Fische schwimmen mit dem Bauch zuoberst auf der Wasseroberfläche. Don Sheen mit hochrotem Kopf und im Bademantel tobt wild mit den Armen fuchtelnd herum...


Don Sheen: „...über zwei Millionen Euro gekostet!!! ICH FASS ES NICHT!!!“


...während der Oberkappo fast verzweifelt auf Crutch einredet...


Oberkappo: „...ausdrücklich gezeigt, was die Chlor- und was die Supertab-Tabletten sind...“


Der Oberpollinger, die Hände in die Hüften gestemmt, schüttelt fast ungläubig den Kopf.


Jason Crutch: „Da ist mir wohl ein Fehler passiert...“


Und er lächelt dabei fies...



Pete: „It’s Matchtime, Ladies and Gentlemen!“

Sven: “Und was für ein Match jetzt auf dem Programm steht, Rider McKnight trifft auf Zereo Killer, da ist ordentlich Pfeffer drin, Pete!”

Pete: „Das stimmt allerdings, Sven! Und zwar nicht erst seit der letzten Show, als Rider Zereo mit einem Elektroschocker attackiert hat, so dass dieser Widerling Steve Steel zunächst das Match für sich entscheiden konnte. Doch glücklicherweise war unser Commissioner da und hat das Match neu angesetzt, Jippie!“

Sven: „Das stimmt, Pete. Die Rivalität zwischen McKnight und MacKenzie zieht sich schon länger hin und fand einen vorläufigen Höhepunkt bei der ersten WE nach Brainwashed 2016, als Zereo Rider in einem Intercontinental Championship Match besiegen konnte.“

Pete: „Zereo hat damals übel betrogen! Rider hätte den Titel verdient gehabt, Sven, das wusste damals jeder!“

Sven: „Ach Quatsch, Rider hatte sich selbst um die Früchte seiner Arbeit gebracht, und Zereo Killer hat das einfach eiskalt ausgenutzt! Aber damals war damals und heute ist heute. Bin mal sehr gespannt, wie die beiden sich heute gegenübertreten werden.“


Und apropos, da erscheint Rider McKnight auch schon auf der Entrancerampe. Der Modellathlet schaut mit finsterem Blick drein. Er trägt eine purpurne Wrestlingleggings mit babyblauen Diamanten auf den Beinen, dazu ein schwarzes, tiefausgeschnittenes Spaghettiträger-Oberteil, Ihr wisst schon, eins dieser Dinger, wo man sich fragt warum er nicht eh oberkörperfrei geht, weil man sowieso die Nippel sieht. Die nassen braunen Haare fallen ihm lässig auf die Schultern.



Der Mann aus Chicago schaut einmal rechts und links in die Menge und macht sich dann ohne Umschweife auf den Weg zum Seilgeviert. Die Fans werden dabei weitestgehend ignoriert, allerdings will ohnehin kaum jemand mit Rider abklatschen, der Modellathlet hat sich schon einmal größerer Beliebtheit in der GFCW erfreut. Schließlich entert er den Ring und lässt sich erstmal ein Mikro geben.


Pete: „Nanu, scheinbar will Rider hier erst einmal ein paar Worte sagen, bevor das Match losgeht. Da bin ich aber mal gespannt.“

Sven: „Pfff, der soll nicht so viel faseln, ich will Action sehen.“


Aber Rider McKnight setzt schon das Mikrofon an.


Rider McKnight: „Zereo Killer! …“


Die Fans jubeln.


Rider McKnight: „Zereo Killer! Na, zitterst du immer noch am ganzen Körper? Hehe. Hattest du etwa ernsthaft geglaubt, ich hätte deine damalige Schandtat vergessen?! Du hast mich in diesem Intercontinental Titelmatch betrogen! Das habe ich dir nie vergessen! Und das wollte ich dich vor zwei Wochen spüren lassen!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!


Sichtlich genießt der 1,83 Mann die Verwünschungen der Fans, er lächelt still in sich hinein.


Rider McKnight: „Und heute, ja heute werde ich ein für alle Mal klarstellen, wer von uns beiden der bessere Mann ist, jawohl! Ich werde den Namen Zereo Killer ein für alle Mal von der Wrestling-Landkarte vertilgen!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!


Aber Rider beachtet die Buhrufe überhaupt nicht, stattdessen wirft er achtlos das Mikro weg und positioniert sich in Richtung Entrance, bereit für sein Matchup mit dem größten Star der GFCW Geschichte.


Nach einem kurzen Werbebreak ist Zereo Killer auch im Ring. Das Match kann losgehen.


Singles Match:

Rider vs. Zereo Killer

Referee: Mike Kontrak

Ding Ding Ding


Pete: „Und los geht’s! Hach, ich liebe Matches, bei denen Zereo Killer dabei ist!“

Sven: „Also ich halte es da eher mit Rider McKnight, Pete. Der Modellathlet wird das hier machen, das habe ich irgendwie im Urin.“

Pete: „Pah!“


Viel weiter kommen die beiden gar nicht, denn im Ring geht es jetzt bereits mit Karacho los. Rider und Zereo stürmen aufeinander zu und gehen in einen ersten Lock-up. Schließlich kann McKnight sich durchsetzen und verdreht dem Killer übel den rechten Arm, so dass dieser schmerzerfüllt aufschreit. Immer wieder setzt Rider den Wristlock neu an, aber dann kann MacKenzie sich plötzlich befreien, in dem er einige wilde Sprünge zeigt, und plötzlich ist es Rider’s Arm, der übel verdreht ist.


Rider McKnight: „AARGH!“


Und dann folgt ein Whip-in, Rider federt aus den Seilen zurück und Zereo will eine Closeline zeigen, doch der Mann aus Chicago taucht darunter hinweg. Erneut holt Rider Schwung, jetzt will er Zereo Killer auf die Matte hämmern … aber der Kalifornier springt einfach drüber hinweg als wäre das nichts! Etwas verdutzt dreinschauend läuft Rider wieder in die Seile, um jetzt mal richtig Fahrt aufzunehmen …


STANDING DROPKICK!!!


Rider geht krachend zu Boden. Aber nur für eine Millisekunde, dann schnellt er sofort wieder hoch …


STANDING DROPKICK!!!


Rider rappelt sich erneut auf, diesmal mit deutlich mehr Mühe. Er torkelt auf Zereo zu …


STANDING DROPKICK!!!


NEIN!!!


Rider fängt Zereo Killer ab, schnappt sich seine Beine und der Killer knallt rücklings heftig auf die Matte. Das nutzt Rider blitzschnell aus …


ERASER!!!


Sven: „Rider zeigt jetzt schon den Eraser! Wahnsinn, da hat Zereo Killer nicht aufgepasst! Das ist Riders neuer Finisher!“

Pete: „Das ist ein normaler Sharpshooter, Sven!“

Sven: „Mag schon sein, aber McKnight nennt ihn eben Eraser. Und er führt ihn ganz besonders schön und hart aus. Das war’s, da kommt Zereo Killer nicht mehr heraus. Die beiden befinden sich in der Mitte des Rings!“


Und tatsächlich, Zereo krümmt und windet sich unter höllischen Schmerzen. Rider hingegen thront über Zereo und verzieht übel das Gesicht, so sehr legt er alles was er hat in diesen Move rein.


Rider McKnight: „Darauf warst du nicht vorbereitet, hä?! Komm schon, klatsch endlich ab!“


Aber daran denkt Zereo Killer natürlich überhaupt nicht. Ein Zereo Killer gibt niemals auf. Und tatsächlich, Killer schafft es, ein bisschen in Richtung der Ringseile zu robben.


Pete: „Komm schon, Zereo Killer! Du schaffst es!“


Und wieder ein Stückchen! Jetzt hat er schon die Hälfte der Strecke geschafft. Und Rider zieht in wieder zurück in die Ringmitte!


Rider McKnight: „Glaubst du etwa, du könntest dich so einfach davon stehlen, hä?!“


Zereos Schmerzensschreie werden nur ohrenbetäubend. Und Rider lässt kein bisschen nach. Der Referee macht sich schon ernsthafte Sorgen um Zereo, er ist einfach zu stolz um hier aufzugeben, aber die Schmerzen müssen mittlerweile unerträglich sein.


Pete: „DA! Da, Zereo Killer schafft es erneut, sich ein bisschen in Richtung Ringseile zu robben! Unfassbar, dieser unbändige Wille!“


Riders Blick ist jetzt von heftigem Erstaunen geprägt, er kann kaum glauben, dass Zereo es immer noch schafft, Widerstand zu leisten.


LET’S GO ZEREO!!! LET’S GO ZEREO!!! LET’S GO ZEREO!!!


Sven: „Dieser unbändige Wille ist wirklich beeindruckend, das muss ich schon zugeben!“

Pete: „Weiter so, Zereo Killer, nur noch ein kleines Stücken!“


Und geschafft! Zereo Killer kann tatsächlich eine Hand ans unterste Ringseil bringen und sich festhalten.


1!


2!


3!


4!


Rider McKnight: „AH, FUCK!“


In letzter Sekunde lässt Rider von seinem Kontrahenten ab, der sich nun am Ringboden krümmt. Auch Rider ist von seinem Eraser erschöpft, den Move durchzuziehen erfordert einiges an Kraft. Schließlich rollt McKnight sich auf den Kalifornier.


1!

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2!

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KICK OUT!!!


Sven: „Was zum … Zereo Killer rollt Rider ein und pinnt selbst!“


1!

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2!

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3!

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NEIN! DOCH NOCH EIN KICK OUT VON RIDER!!!


Unfassbar, Zereo Killer hat irgendwo die Kraft hergenommen, den Pinversuch von Rider McKnight umzudrehen und den Modellathleten selbst zu pinnen, aber der völlig überrumpelte Rider kam gerade so noch heraus. Rider wird jetzt richtig fuchsteufelswild und drischt wie von Sinnen mit allem was er hat auf MacKenzie ein. Schließlich lässt er völlig erschöpft von ZK ab und klettert am Turnbuckle aufs zweite Seil, scheinbar um seinen Diving Pointed Elbow zu zeigen. Rider wartet, bis Zereo sich langsam wieder aufgerappelt hat, und springt dann ab …


doch Zereo Killer fängt ihn ab! Und hält ihn jetzt auf seinen Schultern fest!


THE BIG HIT 2.0!!!!!!!!!!!!


WAS FUER EIN KONTER!!!!!!!!!!!!


Beide Wrestler krachen auf die Matte und bleiben regungslos liegen.


Pete: „Wahnsinn! Aber Zereo kann von seinem Finisher nicht profitieren, er ist zu erschöpft!“


Der Referee zählt die beiden Wrestler sofort an.


1!


2!


3!


4!


5!


6!


Pete: „Da, Zereo bewegt sich! Er robbt in Richtung Rider McKnight!“


7!


8!


9!


Und da bekommt Zereo tatsächlich einen Arm auf Rider’s Brust gelegt! Das ist ein Cover.


1!

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2!

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3!

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DING DING DING


Sieger des Matches durch Pinfall: Zereo Killer!!!



Pete: „Unfassbar! Was für eine Aktion vom Champ, die ihm hier den Sieg einbringt! Genial!“

Sven: „Ähm also, aktuell ist Zereo Killer kein Champion, verwehrter Herr Kollege.“

Pete: „Stimmt ja, na ja bei Zereo hat man halt immer das Gefühl, dass er gerade Champion ist! Und mit einer Leistung wie heute wird er das auch bald ganz sicher wieder sein, mein lieber Sven! Juhu!“


Im Ring ist der Killer ganz schön erschöpft, aber auch heilfroh. Das war ein ganz knappes Ding, das Match hätte locker in beide Richtungen gehen können, aber am Ende hat sich der Mann aus Kalifornien durchgesetzt, und nur das zählt! Dementsprechend glücklich lässt sich MacKenzie nun von den Fans feiern.


Pete: „Was zum… da auf der Entrancestage! Was wollen DIE denn hier?!“


Auch Zereo Killer hat die beiden bereits erspäht, und nach und nach gehen auch die Köpfe sämtlicher Zuschauer in Richtung Bühne.


Sven: „Percy Addams und Steve Steel! Hehe, ich kann mir schon vorstellen, was die wollen! Oh-oh! Geh‘ lieber schnell stiften, Zereo!“


Doch der Kalifornier scheint daran gar nicht zu denken, ganz im Gegenteil. Ein entschlossener, grimmiger Ausdruck tritt in seine Gesichtszüge, und er nimmt eine bedrohende Abwehrhaltung ein. Auf der Stage macht Percy Addams beschwichtigende Gesten, während Steel wütend in Richtung Zereo zeigt und wild gestikuliert.


Percy Addams: „Ganz ruhig, Zereo, ganz ruhig. Wir kommen in Frieden. Ich will nur nach meinem Schützling gucken, du hast dem armen Rider ja ganz schön mitgespielt hier. Aber Respekt, gut gekämpft, MacKenzie! McKnight besiegt man nicht mal eben so!“


Zereo Killer scheint dem Braten nicht zu trauen, denn er bleibt in Abwehrhaltung, Addams und Steel fest im Blick. Die beiden The New Breed Brains sind mittlerweile schon halb am Ring angekommen, als plötzlich…


BZZZZZ BRUTZEL BRUTZEL BZZZZZ BZZZZZ


Pete: „NEEEIIIN!!! Da ist Ricky Murk mit einem Taser! Er hat sich hinterrücks an Zereo Killer ran geschlichen und attackiert ihn brutal! New Breed, diese widerlichen Hunde!“

Ricky Murk: „HA-HA-HA-HA! Damit hast du nicht gerechnet, was Killerchen?!”


Auch Percy Addams und Steve Steel brechen jetzt in schallendes Gelächter aus, so sehr dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten können.


Steve Steel: „MUAH-HA-HA-HA-HA!!! Da liegt er wieder und zuckt wie ein Zitteraal! Hehehe. So gefällt mir das!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!! PFUIII!!!


Percy Addams: „Schluss jetzt, dass reicht, Ricky! Du bringst ihn ja noch um! Was würde Johnboy denn dazu sagen, hör‘ sofort auf!“


Und tatsächlich lässt Murk von seinem Opfer ab und schmeißt den Taser achtlos weg. Währenddessen entern Percy Addams und Steve Steel den Ring, mittlerweile beide mit Mikros bewaffnet. Das New Breed Quartett, denn auch McKnight hat sich mittlerweile wieder aufgerappelt, wird gnadenlos ausgepfiffen. Steel beugt sich höhnisch zu dem immer noch zuckenden Zereo Killer herab.


Steve Steel: „Tja Zereo, so ergeht es einem, wenn man sich mit The New Breed anlegt, harr-harr! Meinem genialen neuen Stable! Und zwar nicht zu knapp!“


Und urplötzlich beginnen Steel, Rider und Murk damit, wie von Sinnen auf den am Boden legenden Zereo Killer einzutreten. Für gefühlte Ewigkeiten dreschen sie auf den hilflosen Kalifornier ein, bis Percy Addams die drei schließlich zurückpfeift.


Percy Addams: „SCHLUUUSS!!! Das reicht jetzt aber! Der Mann ist fertig, seht Ihr das denn nicht! Es reicht, habe ich gesagt!“


Und tatsächlich, die drei hören, zwar etwas übellaunig und langsam, mit der brutalen Attacke auf. Zereo Killer bleibt blutüberströmt und regungslos liegen.


Percy Addams: „Das reicht! Und ab, Jungs!“


Das Quartett hat es plötzlich sehr eilig, sich wieder in den Backstagebereich zu verziehen. Nicht, dass noch der Commissioner plötzlich auftaucht, aber Johnboy Dog hat scheinbar gerade anderes zu tun und lässt sich nicht blicken, so dass The New Breed ungestört wieder hinter dem Vorhang verschwinden kann.


Pete: „Un-fass-bar! Dieses rücksichtslose, brutale Vorgehen ist einfach… das KANN nicht mehr toleriert werden, Sven! Der Commissioner muss hier eingreifen, aber sowas von!“

Sven: „The New Breed zeigt einmal mehr, dass mit Ihnen in Zukunft zu rechnen ist! Also ich kann mir nicht helfen, aber mir gefällt dieses Stable, Pete!“

Pete: „Ach ne, das war so klar! Pfui Deiwel!“


Zereo Killer liegt bewusstlos am Boden. Das Publikum ist geschockt, nachdem was hier gerade vorgefallen ist.


Pete: „Also so haben wir ZK ja noch nie gesehen.“

Sven: „Genau und…“



Pete: „Nein! NEIN! Nicht auch noch er!“


Natürlich weiß jeder wen er meint: PLAYER! Dieser betritt zusammen mit seinem Manager die Halle und schaut mit einem hämischen Grinsen zum Ring. Langsamen Schrittes geht es nun zum Ring, in dem sich ZK so langsam auf die Beine kämpft und den Blick in Richtung Player wirft.


Player und Bryan sind am Ring angekommen. Player betritt den Ring, indem sich ZK nun endgültig wieder aufrappeln konnte, während Bryan außerhalb stehen bleibt und sich ein Mikro geben lässt…


Bryan: „LADIES AND GENTLEMAN! Was Sie hier sehen sind zwei Männer die in einigen Wochen bei Title Nights ein Match bestreiten werden, welches in die Geschichtsbücher der GFCW eingehen wird! UNDEFEATED ONE VS UNDEFEATED ONE! Am Ende des Tages kann nur noch einer von sich behaupten, dass er der letzte Ungeschlagene Superstar bei Title Nights ist! Derjenige, der dieses Match als Sieger verlässt sichert sich einen Platz in der Ruhmeshalle der GFCW! Und seien wir mal ehrlich, liebe GFCW Galaxy, wir alle wissen wer gewinnen wird! Zereo Killer hat nicht das Zeug dazu gegen jemanden wie Player zu gewinnen. Einer wie Zereo Killer kann froh sein, wenn er am Ende des Tages, nachdem er gegen Player gekämpft hat, den Ring in einem Stück verlässt!“


*BOOOOOH*


Bryan wendet seinen Blick in Richtung ZK!


Bryan: „Und deswegen sind wir hier! Da wir keine Unmenschen sind, wollten wir dir, Zereo Killer, einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, was dich bei Title Nights erwartet!“


Kaum hat Bryan diese Worte ausgesprochen geht es auch schon blitzschnell: Player greift sich im Ring ZK und nimmt ihn auf die Schultern! ZK, der eindeutig noch von dem vorherigen Angriff sehr geschwächt ist, setzt sich kaum bis gar nicht zur Wehr! Player geht ein paar Schritte im Ring, mit ZK auf den Schultern, und dann…


PLAYIN EXTINCTION!!!


*BOOOOOH*


Pete: „Was will er damit beweisen?“


Player steht nach dem Move direkt wieder auf und schaut eiskalt ins Publikum. Bryan außerhalb des Rings behält ebenfalls eine kalte Miene…


Bryan: „Die Playin Extinction, Ladies and Gentleman! Ein Move der jedem ein Ende bereiten kann! Powervoll ausgeführt! Mit dem Ziel den Gegner zu zerstören! Aber ZK, solltest du nach diesem Move noch stehen, gibt es andere Möglichkeiten…“


Und jetzt greift sich Player wieder ZK! Er zerrt ihn am Kopf nach oben auf die Beine. Er hält ZK seinen Kopf immer noch fest, als er steht und dann…


GAME CHANGER!!!


*YOU SUCK* *YOU SUCK* *YOU SUCK*


Bryan: „Der Game Changer! Ein sehr effektiver Move! Vor allem, wenn er aus dem Nichts kommt! Er überrascht den Gegner! Und nach einem Game Changer heißt es: Lights Out! DOCH solltest du auch diesen Move überstehen ZK. Ja dann bist du am Arsch!“


Player deutet im Ring nun an, dass er hier tatsächlich den Play Strike ausführen will! Er positioniert sich ein paar Schritte von ZK entfernt und nimmt nun Anlauf!


Pete: „Oh bitte nicht!“


Aber kurz vor ZK bleibt Player stehen!


Bryan: „Solltest du, ZK, die Playin Extinction und den Game Changer überstehen, dann folgt der Play Strike! Und diese Move wird dann nicht nur das Match beenden, nein nein! Lieber ZK, sollte mein Klient bei Title Nights Gebrauch vom Play Strike machen, dann kannst du nicht nur deiner Serie Lebewohl sagen, sondern auch deiner Karriere!“


Bryan wirft das Mikro weg und scheint zufrieden mit seiner Arbeit und der von Player zu sein. Doch ganz anders bei Player: Der schaut nachdenklich auf ZK herab und ehe man sich versieht zerrt er ZK schon wieder auf die Beine und nimmt ihn dann direkt auf die Schultern…


PLAYIN EXTINCTION!!!


*ASSHOLE* *ASSHOLE* *ASSHOLE*


Sven: „Einfach nur widerlich die beiden!“


Nach dem nun dritten Finishing Move von Player sieht man auch bei ihm selber Zufriedenheit die sich breit macht! Und mit diese Zufriedenheit verlässt er den Ring, läuft mit seinem Manager die Stage hinauf und lässt ZK regungslos im Ring zurück….


Ein kurzer Werbebreak erfolgt.



Die Werbepause endet und schließlich stehen wir im Ring. Nein, Daniel steht dort im Ring und - leicht versetzt neben ihm – sein Bruder Tyler, beide natürlich stolz wie Bolle mit den TT-Titeln geschmückt und je mit einem waschechten Flens in der Hand. Tyler trägt dazu ein Jersey des dahinsiechenden vielfachen Handballmeisters.


Wie es sich für solche Segmente gehört hat man den Entrance weggelassen – buuuh! - und beide haben einen Schallwandler in der Hand. Beide? Nein nein! Einzig Daniel hat einen solchen, denn er ist hier und heute eindeutig der wichtigere der beiden Morons im Ring! Und nachdem es etwas ruhiger geworden ist, haut er auch gleich mal druff!


Daniel: „Wir befinden uns hier, wie man überall herum sehen kann, im Herzen von FLENSBURG, oder wie mein Vadder immer sagt: 'Jottwehdeh!' Das ist nichtmal sonderlich abwertend gemeint, denn wer meinen Dad kennt, weiß auch, dass er gerne mal Ruhe haben will und eine derartige Kugel schiebt. Aber bisher glauben ja viele, nur weil sie meinen Vater kennen, kennen sie auch mich...oh, pardon: Unseren Vater natürlich.“

Tyler gilt da gleich mal ein entschuldigender Blick – ja, das war nicht so gemeint. Aber der Einsame ist in seiner Erscheinung halt SO unauffällig, dass man gar nicht zu merken scheint, dass er existiert. Daniel macht schließlich weiter.

Daniel: „Aber wer mich während meiner Zeit beim Fight Club gesehen hat, der WEISS, dass das nicht stimmt! Dass ich eigentlich der heißeste Hund bin in der GFCW...gut, wenn mein Dad nicht gerade im Solarium brutzelt.“

Daniel hat die Lacher auf seiner Seite und lässt dem Publikum auch gern den Moment der Ausgelassenheit. Dann aber wird er wieder ernst – gut...ein wenig ernster als zuvor zumindest.

Daniel: „Seit ich hier bin, habe ich einiges ausprobiert. Ich war mal ein Dschungelkind, dann der Sohn einer wahren Legende – und schließlich Mitglied des ach so elitären Fight Club. Nun aber bin ich einfach der, der ich immer hätte sein sollen: Ich selbst! Daniel! Natürlich könnte ich einen anderen Namen wählen, einen markanteren....wie wäre es mit...“

Daniel wird grübelig und lauscht in die Fans. Die scheinen schon die erste Inspiration zu geben.

Daniel: „....Zeroeightfifteenkiller....“

Buhrufe, vor allem aber ein Lachen brandet auf.

Daniel: „......Johnsohn Cat....“


Noch mehr Lacher, offenbar hat das Publikum hier echt Spaß!

Daniel: „Jallison Crotch....“

Die ersten liegen vor Lachen auf dem Boden, während Tyler sich kaum mehr beherrschen kann und Daniel etwas ins Ohr flüstert. Der grinst über beide Backen und schüttelt den Kopf, aber es ist klar, dass er das nicht für sich behalten kann!

Daniel: „....Player!“

Mit einem Male wird es still in der Halle und einige Hundert, ja Tausend Augen sind gebannt auf Daniel gerichtet. Genau das sind die Worte, die es hier und heute braucht! Tyler legt dem Bruder die Hand auf die Schulter, beschließt allerdings, auch jetzt nichts Lautes zu sagen, sondern gönnt seinem Brüder den Moment. Mit dem Gönnen ist das in der GFCW ja so eine Sache.

Daniel: „Player ist jemand, wie ich schon sagte, der sooooo hoch....“ Daniel hebt die Hand ganz nach oben; „...hätte kommen können. Aber er hat es sich selbst verbockt! Durch Parties, Saufen, mangelnde Kooperation....ich meine, er hätte Zereo Killer mehr als ein oder zwei Mal schlagen können! Sogar Rider könnte das, ja selbst mein Dad – Nachts und mit verbundenen Augen! Aber Player? Player?“

Horchend wird die Hand an das Ohr geführt und fast so wie der Hulkster dereinst, dreht sich Daniel im Ring und versucht, Geräusche aufzuschnappen. Sind aber wohl nicht so viele, denn Player Beliebtheit scheint sich unter jener der Frittenbude nebenan abzuspielen. Daniel nimmt wieder Fahrt auf.

Daniel: „Player wird auch in Zukunft in der GFCW eine kleine Nummer bleiben. Jemand, der fünf Jahre oder zehn Jahre dagewesen sein wird und der in der Zeit NICHTS, aber auch GAR NICHTS erinnerungswürdiges erreicht hat! Was hat Player denn, bis auf seine „Playtime“, die er ab und an mal abhält? NICHTS! Da hilft auch kein Finishing Move, der eigentlich ganz cool ist – aber leider dem falschen gehört! Das wird auf Dauer nicht funktionieren.“

Daniel hat sich in Rage geredet, während Tyler immernoch grinst.


Daniel: „Und wie hieß doch diese Gruppierung, die untereinander eine On/Off-Beziehung führte? DO-MI-NO. Ne warte....“

Noch einmal hilft Tyler seinem Bruder, indem er ihm die vermeintlich richtige Lösung ins Ohr brabbelt. Daniel selbst zögert kaum eine Sekunde und leitet das umgehend an das verdammt heiße Publikum weiter!


Daniel: „Dominääääschn.....mal ehrlich....kennt die noch wer? Waren das mal nicht Bryan, Player, Savior und...äh..wie hieß der Vogel...Azreal? Und was machen die nun alle? Wird man die in Kürze in der 'Was macht eigentlich...?'-Routine beim Stern sehen? Schon hier hat sich die Relevanz aufgelöst und meinereiner wird nachher dazu beitragen, dass auch Player sich dieser Illustren kleinen Gruppe der Vergessenen anschließt! Denn wir wissen ja, dass nichts vergänglicher ist, als der Ruhm von gestern...und im Falle von Player kommt hinzu, dass es diesen 'Ruhm' schlicht und ergreifend nicht gibt! Deal with it! Also los!“


Spricht der junge Mann und wirft sich schließlich in Position – und den Schallwandler einfach weg, während Tyler ihm noch ein wenig die Schultern massiert, ehe wir in ein kurzes Werbebreak wechseln.



Schauplatz: Ein Schlafzimmer.


In zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes, der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...


Schnitt.


Wieder das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt, läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“ ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...


Schnitt.


Ein neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“. Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...


Schnitt.


Der Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist, während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand knuspert der Oberpollinger seine Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den Mund. Er blickt stur nach vorne.


Dann wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann, er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen. Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund geführt. Mmmmh...JASON CRUTCHs CRUTCHIPS!


Schnitt.


Der Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht. Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend, lächelnd...


Schnitt.


Noch einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt, lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich sogar um Gnade.


Schnitt.


Der Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher, sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.


Neben dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS.


Stimme aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPSfür den Extra-IMPACT!“



CUT


Singles Match:

Player (/w Bryan) vs. Daniel (/w Lonesome Tyler)

Referee: Jo Dardano

Zurück aus der Werbung hat auch Player samt Bryan den Weg zum Ring gefunden – die Werbung hat heute halt ein grausiges Timing. Aber das läuft ja glücklicherweise nicht immer so!


DING DING DING!

Daniel und Player belauern sich zunächst, doch es ist Player, der versucht, den ersten Stich zu machen – doch Daniel weicht dem Schlag aus und weiter geht es. Wieder umkreist man sich, dann aber kann Player einen Hammerlock ansetzen. Schnell schafft Daniel das Reversal und kann und selbst mit dem Hammerlock punkten, zumindest so lange, bis Player ausschlägt und Daniel am Ohr trifft. Daniel zuckt zusammen und senkt den Kopf leicht, was Player eine Verschnaufsekunde gibt. Dann folgt ein Kick in den Daniel-Magen und ein schneller DDT von „Da Man“, ehe er flink covert:....1.......2....kickout! Daniel kommt recht ruckartig nach oben, aber Player hat das antizipiert und kann mit einer Clothesline punkten.

Bryan draußen klatscht Beifall, während Tyler anfeuernde Rufe zu Daniel schickt. Das kennen wir ja bereits von beiden und bisher hat der eine oder andere damit ja auch Recht gehabt.


Player reibt sich die Hände und scheint Daniel für eine Tracht Prügel vorgesehen zu haben. Anders lassen sich die folgenden, sehr stiffen Stomps kaum erklären. Daniel kann sich schließlich aber in die Seile retten, was Player missfällt. Schnell bringt er Daniel auf die Beine und ab geht es in die gegenüberliegenden Seile. Daniel federt zurück, überleapfrogt den Player und kommt bei der Rückkehr mit einem krachenden Dropkick angeflogen! Sofort hebt er Player auf die Beine und zeigt einen Atomic Drop vom Allerfeinsten! Falls Player Eier hat, kann man sich spätestens jetzt Gedanken darüber machen, ob er die auch nach dem Match noch besitzt. Daniel setzt sofort mit einem Bodyslam nach und schaut kurz in die Ecke, der Tyler am nächsten steht...nein, das ist kein Tagteam-Match und natürlich wird er auch nicht wechseln können.

Also muss er sich hier eigenes ausdenken und das tut er nun. Player hält sich etwas den Kopf, scheint beim Aufstehen aber wieder relativ intakt zu sein. Daniel lauert und will einen Bulldog zeigen, doch Player kann sich abducken, was für Buhrufe der Fans und einen nach draußen stürzenden Daniel sorgt, der sogleich mal Bekanntschaft mit dem Hallenboden macht. Das ist Player seine Chance, denn auch er verlässt den Ring und geht in Richtung Daniel. Den schnappt er sich und haut den Kopf des Mittzwanzigers voll auf die Guarding Rail, ehe es einige Meter weiter in Richtung Stage geht. Jo Dardano bölkt die beiden an, dass sie sich nicht zu weit entfernen sollen, aber das verhallt erstmal ungehört....und solange er bölkt kann er nicht zählen. Und er bölkt viel! Doch Player, der Daniel noch zwei Mal gegen die Metallabsperrung geworfen hat, will hier nicht ausgezählt werden. Wobei...eigentlich kann ihm das egal sein – ist es nicht Daniel, der eher in der Bringschuld ist? Aber auch der bewegt sich in Richtung Ring und schlägt ein wenig um sich, doch bis man den Ringrand – von außen – erreicht hat, bleibt Player im Vorteil. Dort will er Daniel mit dem Kopf auf den Ringboden wämmsen, doch der kann sich wehren und zeigt eine sehr knallharte Kopfnuss gegen den Da Man. Dann schiebt er Player als ersten in den Ring und schiebt sich schließlich hinterher. Doch Player....


….Player ist als erster auf den Beinen und stompt die Hölle aus Daniel, der gar nicht richtig auf die Beine kommt! Sofort setzt Player nach und schickt Daniel in die Seile, nachdem er ihm aufgeholfen hat – und zeigt einen Spinebuster! Sofort das Cover.......aber Dardano kommt nur bis zwei, weil Daniel doch auskickt.

Player hadert ein wenig mit dem Referee und spricht den offen auf seine sichtliche Plauze an, was Dardano dazu animiert, Player zu ermahnen. Daniel, dem das Ganze eher nutzt als schadet, kommt wieder auf die Beine.... Backstabber gegen Player! Cover! ….1.....2.....kickout.

Daniel ist nun leicht am Drücker und versucht sich mit einem Facelock gegen Player, doch der bringt recht schnell die Hand ins Seil, so dass Daniel den Hold lösen muss, was er – als durchaus fairer Sportsmann – auch tut. Trotzdem setzt er gleich nach und versucht, Player in den Ansatz zum German zu bringen, was der aber kontern kann und seinerseits einen Slam gegen Daniel zeigen kann – Belly-to-Belly geht es nämlich auf den Ringboden! Player setzt sofort mit einem Elbow nach und zwingt Daniel dann mehr oder minder zum Aufstehen. Der erste German Suplex sitzt, auch wenn Daniel sich sichtlich wehrt. Und auch gegen den zweiten German hat der Legendensohn vorerst kein probates Mittel, sondern kracht mit dem Rücken auf den Ringboden! Beim dritten aber sträubt sich Daniel und versucht sich am Seil festzuhalten, was Bryan auf den Plan ruft! Der springt auf den Apron – sportlich isser ja – und versucht, die Hände des jungen AWAlers zu lösen! Dardano sieht das und keift Bryan an, doch der Schaden ist angerichtet: Dritter German Suplex und Player geht in die Brücke.....nützt nur nichts, weil Dardano immernoch Bryan ankeift und nichts davon mitbekommt! Eine Weile hält Player die Brücke und selbst Lieschen Müller ausm Altenstift hätte bis fünf gezählt. Endlich bemerkt Dardano seinen Fauxpas – auch weil Bryan ihn endlich in Ruhe lässt – und will zählen, aber da ist Player schon auf die Beine gesprungen. Da Man ist sauer! Das wäre Da Man sein Sieg gewesen – und das lässt er Dardano auch mehr als deutlich wissen! Der scheint darüber recht unbeeindruckt und zeigt Player, was Bryan böses getan hat, um ihn vom zählen abzuhalten! Der ist schuld, nicht der kleine dicke Mann!


Player winkt ab und wirkt für einen weiteren Moment abgelenkt – was Daniel ausnutzt!

HAZARD! GEGEN! PLAYER!

Player allerdings fällt im Zuge dieser phänomenalen Aktion aus dem Ring und bleibt da erstmal liegen – Daniel schaut sich das vom Ring aus an. Große Regungen sieht man bei Player nicht und Jo Dardano zählt immerhin schon ein wenig. Doch da beginnt Player, sich aufzuraffen. Einige Meter liegt er vor dem Ring und Daniel überprüft die mögliche Flugroute! Der wird doch nicht....?
Und wie er wird! Es folgt ein langer Anlauf, ein Jump auf das oberste Ringseil – und ein Plancha auf den draußen stehenden Player, der seinen Gegner gerade noch so auffangen kann und dann zu Boden geht! Beide bleiben nun liegen und werden angezählt....1.....2.....3....kaum Regungen, eher noch bei Daniel.......4............5......Daniel kommt langsam auf die Beine, während Player sich regt.......6.........7......Daniel steht und rollt sich laaaaangsam in den Ring, da ist Dardano schon bei 8....Player aber ist nichtmal in der Hocke........9.......10! Player steht erst jetzt langsam auf, aber es ist zu spät! Dardano lässt die Glocke läuten!

Sieger des Matches durch Countout: Daniel!


Player rauft sich die Haare, während sich im Ring die Brüder in den Armen liegen – Player will gerne in den Ring, aber ausgerechnet Bryan schleift ihn schließlich backstage.



Toc


1


Toc


5


Toc


20


Bed and Breakfast


Murphys


Chips


Man kann es nennen, wie man will. Am Ende sind es doch nur 26 Punkte. Und diese Punktzahl, zusammen mit der unregelmäßigen und wackeligen Art, wie die Pfeile im Dartboard stecken, zusammen mit diesem ruppigeren Wurf statt der normalen flüssigen Bewegung, all das verrät mehr darüber, wie es im Inneren des Alex Ricks aussieht als es ein Interview mit ihm je könnte.


Der Mathematiker ist abgelenkt. Unkonzentriert. Auch wenn die Kamera nur das Dartboard des Freiburgers filmt, so viel kann man dennoch klar erkennen. Dann kommt Ricks' Arm ins Bild, zieht die Pfeile heraus und geht wieder zurück zur Markierung. Die Kamera folgt ihm diese paar Schritte, bleibt stehen, als er stehen bleibt und sich umdreht. Dann wird sein Gesicht in den Fokus genommen.


Es wirkt nicht so leer wie sonst. Eine verbissenere, genervte Mimik macht sich breit, während er die Scheibe über die Flights seiner Darts anvisiert und einen nach dem anderen nach vorne schleudert. Wie gesagt...ruppiger als sonst. Hektischer. Wieder unbewaffnet geht er nach vorn, beginnt dabei aber zu sprechen. Und spätestens an seinem Tonfall wird deutlich, dass der Mathematiker offensichtlich genervt ist.


Alex: „Also? Willst du mir vielleicht auch sagen, was dein Problem mit mir ist? Oder denkst du, ich weiß nicht, dass du Antoine und mich auseinanderbringen willst?“


Schon schwenkt die Kamera statt zur Scheibe lieber zur entgegengesetzten Wand. Dort steht mit verschränkten Armen und in etwas, was nach 60er Jahre Mode aussieht die angesprochene Frau von Antoine. Antoine steht sprichwörtlich zwischen den Beiden und es scheint, als wolle er antworten, doch das macht die angesprochene Person lieber selbst. Trocken.


Amélie: "Du hast keinen Mehrwert."


Die ohnehin bereits relativ kühle Stimmung bekommt noch einmal einen Dämpfer und das mit nur vier so emotionslos vorgetragenen Worten wie möglich. Für den Behüter von Kultur bleibt nur Schadensbegrenzung, aber das ist eigentlich kaum noch möglich. Er stellt sich zu seinem Freund, versucht das Thema zu wechseln.


Antoine: "Unser Plan vor zwei Wochen war ein voller Erfolg. Wir haben Jasper und Drake wie einen Ochsen an seinem Nasenring durch die Manege geführt und einen strategischen, wichtigen Sieg errungen. Da müssen wir heute anknüpfen. Das Gold zurückerlangen. Es an seinen rechtmäßigen Ort bringen. Zu Ricksenburg."


Kein Augenkontakt seitens Ricks. Weder zur Kritikerin Amélie noch zum Befürworter Antoine. Er nimmt die Worte wahr, seine Pfeile sprechen eine deutliche Sprache, äußerlich lässt er sich aber nichts anmerken. Hat seinen Kopf einfach starr auf das Board gerichtet und wenn er von dort wieder zurückläuft, dann sieht er einfach auf seine Pfeile und sortiert diese in der Hand. Wieder stellt er sich ans Oche, mit dem Rücken zu seinen beiden Gästen. Ein guter Zeitpunkt, um wieder das Wort zu ergreifen.


Alex: „Ich habe also keinen Mehrwert...“


toc...in die 12 diesmal sogar nur.


Alex: „Amelie, ich traue Antoine mehr zu, als mit einer Frau zusammen zu sein, die sich nur für Geld und Gold interessiert. Du erleichterst mir diese Denkweise im Moment aber kaum.“


toc...60.


Alex: „Amélie, vielleicht solltest du German Fantasy Championship Wrestling genauer verfolgen. Zereo Killer ist allein unterwegs und wurde von den Demon Knights attackiert, bis Michael Payne ihn unterstützte. Der Fight Club attackiert in Überzahl Lonesome Tyler, die Animals with Attitude attackieren in Überzahl den Fight Club.“


Kleine Zusammenfassung der vergangenen Wochen und Monate während Ricks seine Pfeile holt. Er wirkt mit jedem Wort ruhiger, nachdem in seinen ersten Worten noch deutlich die Aufregung zum Vorschein kam.


Alex: „Was Antoine auf seiner Schulter trägt, ist eine Zielscheibe. Das weiß er, das weiß ich, das weißt auch du. Aber Antoine und ich wissen, dass wir gemeinsam dieses Ziel verteidigen können. Der Fight Club kann in Überzahl Antoine attackieren und würde es mit Sicherheit auch jederzeit tun. Aber ein gemeinsamer Plan von Antoine und mir ist eine ÜberMACHT gegen jeden. Das konntest auch du sehen.“


Die Pfeile fliegen weiter, mal mehr mal weniger zielsicher. Natürlich, mit seinen Gedanken ist Ricks im Moment auch nicht am Oche.


Alex: „Aber, wenn dir das Gold so wichtig ist, Amélie, dann vertraue deinem Mann...heute machen wir weiter, wo wir vor zwei Wochen aufhörten...und Antoine vertraust du, oder?“

Amélie: "Die Frage ist nicht, wem ich vertraue. Antoine vertraut dir und wenn du so weiter machst, wird das nicht gut für ihn enden. Seitdem ihr eine Allianz geschlossen habt, bist du auf dem absteigenden Ast. Eher stoße ich dich von diesem, als dass Antoine zusammen mit dir drauf sitzt."


Jetzt geht Antoine dazwischen, seine Frau stellt er leicht unsanft zur Seite.


Antoine: "Schluss damit! Tu bitte einfach das, was ich dir gesagt habe. Lasse den Rest meine Sorge sein. Alex hat Recht mit jedem Punkt, den er sagt. In der GFCW hat sich eine Metaebene entwickelt, in der man alleine keinen Erfolg findet. Ohne Alex würde ich jetzt hier nicht als GFCW World Heavyweight Champion stehen. Und wenn er so weiter macht, wie vor zwei Wochen, braucht sich niemand Gedanken zu machen. Außer vielleicht Drake Ackley."


Amélie: "Die Aktion vor zwei Wochen nennst du einen Erfolg? Wenn er so weitermacht, dann sollte man ihn eher in einen Zwinger stecken, als in einen Ring. Das war unzurechnungsfähig. Das Gegenteil von dem, was du..."


Sie blickt rechts über die Schulter von Antoine direkt zu Alex.


Amélie: "... und er immer versuchen anzupreisen."


Dann schlängelt sie sich vorbei an Antoine, direkt vor Alex. Sie weiß aber schon, dass sie keinen Augenkontakt erwarten kann.


Amélie: "Alles klar, Herr Gauß, dann beweise heute, dass du auch mal keine Bürde sein kannst. Rechtfertige das Vertrauen, was Antoine vorschießt. So gerne ich heute Abend im Auto sagen würde: 'Antoine, ich habe es dir von Anfang an gesagt', so gerne würdest du mich doch falsch liegen sehen, oder?"


Wieder fliegt der letzte Darts ins Board, nur geht der Mathematiker nicht hinterher. Stattdessen dreht er sich in einer fließenden Bewegung, direkt nach dem letzten Wurf, um 180° und steht nun direkt vor seiner unerwarteten Gegnerin. Erstmals also Augenkontakt. Der kritische Blick Amélies trifft auf Alex' Miene der Leichenstarre. Langsam und ruhig beginnt er...


Alex: „Ich weiß genau, was ich tue.“


Das hat im Grunde auch niemand angezweifelt.


Alex: „Ich ziehe Antoine nicht nach unten...wir beide bringen uns weiter nach oben. Schritt für Schritt. Ich stand oben. Wir brachten Antoine nach oben. Antoine holte das Gold. Antoine steht oben. Nun bringen wir mich wieder nach oben. Sieh zu...und lerne.“


Für eine Sekunde starrt er Amélie eindringlich an, dann ist es für ihn aber Zeit, sich auf den Weg zu machen. Der Zeitpunkt ist gekommen, um seine Worte zu untermauern. Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, geht er an der Frau seines Freundes vorbei und passiert diesen ebenso. Der Unterschied ist, dass Antoine ihm noch ein, zwei „Viel Erfolg“-wünschende Klapse auf die Schulter mit auf den Weg gibt. Ein weiterer Wortwechsel war nicht vonnöten. Die Mission ist klar. Mit diesen Gedanken im Kopf betritt Ricks den Gang und macht sich auf den Weg in die Halle, während das Ehepaar in der Kabine zurückbleibt. Diese blicken sich leicht argwöhnisch an, doch zumindest von Amélie gibt es dann doch ein kleines Lächeln.


Amélie: "Jetzt ist er motiviert, das wolltest du doch. Wenn das heute schief geht, dann geht es auf deine Kappe."


Und nun verlässt Antoine auch wortlos die Kabine. Er wirkt leicht angespannt. Läuft tatsächlich alles... nach Plan?