GFCW Title Nights 2025, Hanns-Martin-Schleyer-Halle (Stuttgart), 14.12.2025


In Kooperation mit



Die Hanns-Martin-Schleyer-Halle ist heute Abend kein Gebäude aus Beton und Stahl, sondern ein lebendiges Gebilde aus Fleisch, Schweiß und purer Hysterie. Fünfzehntausendfünfhundert Kehlen drücken die Luft so dicht zusammen, dass man sie schneiden könnte, und die Hitze in Stuttgart steigt bis unter das Dach. Die Kamera zieht eine langsame Bahn über die Ränge. Sie zeigt dutzende Plakate, die von den Zuschauern gepinselt wurden, die schweineviel Geld ausgegeben haben, um heute hier sein zu dürfen. Die Plakate preisen die Heroen dieser Liga. Manche sind künstlerisch, andere einfach nur Text. Sie verkünden, dass The End heute Aldos Eroberungsfeldzug beenden wird, dass Aiden Rotari endlich wieder ein FISCH Werden soll oder Hirsche Plüschschweine mit ihrem Geweih aufspießen. Letzteres ist detailliert aufgemalt und dürfte bei einer backstage anwesenden Wrestlerin zu schwerem Herzschmerz führen.

Dann bricht die Hölle los, nicht leise, sondern mit einem Knall, der in den Eingeweiden widerhallt. Säulen aus Feuer schießen senkrecht in die Höhe, verbrennen den Sauerstoff und hinterlassen den scharfen Gestank von Schwefel und verbranntem Schwarzpulver auf den Zungen der ersten Reihen. Ein Feuerwerk der ersten Güteklasse, dass sogar den Fanjubel und den Themesong des Jahres übertönt. Als der Rauch sich langsam lichtet, schält sich die Kulisse aus dem Dunst: Über allem thront das Logo der GFCW, und darunter der Schriftzug „Title Night“. In Lettern, die so groß sind, dass sie keinen Zweifel daran lassen, dass das hier und heute das Mekka des Wrestlings ist.

Die Linse der Kamera verengt den Blick, schneidet durch den Nebel und den Lärm und findet am Pult neben dem Ring die einzigen zwei Männer, die in diesem Chaos noch Anzüge tragen. Sven steht er gut, Pete sieht wie ein Schuljunge im Kommunionsoutfit aus. Der Kek. Der Zoom fängt ihre Gesichter ein, euphorisch angesichts dessen, was kommen wird.


Pete: „Hallo und herzlich Willkommen. Alle Jahre wieder heißt es…“

Sven: „…TITLE NIGHT! Die größte Show des Jahres. Die Show, bei der unser Wrestlingjahr mit einem letzten Höhepunkt verabschiedet wird. Wir haben ein Programm vorbereitet, dass dicker als Meathook ist.“

Pete: „Das hätte Meathook auch nicht gedacht. Dass er der erste Wrestler ist, der am heutigen Abend erwähnt wird.“

Sven: „Aber sicher nicht der Letzte. Und apropos DAS Letzte. Bei mir schimmelt wie immer mein Kollege Pete. Und ich bin der pfiffige Wortvirtuose Sven. Werfen wir einen Blick auf die Card.“


Singles Match:
Hollywood Jake vs. Zac Alonso
Referee: Howard Eagle


Pete: „Einst waren diese Beiden Partner. Doch waren sie je…Freunde?“

Sven: „Fraglich. Nach der Aussage von Hollywood Jake hat er längst darauf gewartet, von Darragh das OK zu bekommen, um Zac Alonso zu attackieren. Nachdem sich Alonso den Switzidog unter den Nagel gerissen hat, war es so weit. Und Alonso flog aus dem Switziverse. Mit einer Tracht Prügel von Fleestedt.“

Pete: „Für die Aktion wurde Jakob befördert – und nannte sich sogleich in Hollywood Jake um. Doch den ersten Kampf unter seinem neuen Namen verlor er sogleich gegen Timo Schiller. Und zwar durch einen Eingriff von Zac Alonso.“

Sven: „Heute können sie ihre Differenzen im Ring klären. Es erwartet und ein Opener mit viel Geschichte – der vielleicht auch die Weichen für die Zukunft stellt. Denn es steht außer Frage, dass diese Beiden zu den größten Talenten der Liga gehören.“


3 Minutes K.O.-Challenge
Video-Übertragung aus dem Performance Center
Petes Sohn vs. ???
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Ich fasse mal kurz zusammen, wie es zu diesem Kampf kam. Petes nutzlose Brut hat ein paar Glückstreffer gelandet und…“

Pete: „LÜGE!“

Sven: „…Pete bildet sich nun ein, der dickliche Lümmel wäre KO-Künstler oder sowas. Er wettet daher, er könne einen beliebigen, von mir ausgewählten Wrestler innerhalb von drei Minuten KO schlagen. Kleiner Spoiler: Wird er natürlich nicht. Denn sobald er einen ernsten Gegner hat, geht niemand mehr KO. Außer vielleicht Pete vor Scham.“

Pete: „LÜGE!“

Sven: „Wir schalten also anstelle von Match 2 ins Performance Center und schauen uns an, wie Petes Sohn krass auf die Fresse bekommt. Danach darf ich mit dann aussuchen, welche Strafe Pete bekommt, sobald er die ALDO NERO-Wette gewinnt.“


Falls count anywhere-Match:
Rasmus Rantanen vs. Iray Burch
Referee: Thorsten Baumgärtner


Pete: „Einmal wurde Rantanen von Iray Burch halbtot geschlagen. Aber mit seinem unerschütterlichen Glauben an das Schicksal lässt er sich davon nicht einschüchtern – er will sich Burch in einem offiziellen Kampf stellen.“

Sven: „Das ist dumm.“

Pete: „Das ist mutig.“

Sven: „Bislang erweist sich Iray als unberechenbare Kraft. Er ist selten da. Aber wenn er da ist…gibt es Zerstörung. Seine wahre Stärke kennen wir noch gar nicht. Aber ich denke, Rasmus dürfte der erste sein, der sie aus nächster Nahe erleiden darf. Schauen wir mal, wie lange er danach verletzt sein wird. Ich tippe mal auf Frührente.“

Pete: „Doch falls Rantanen eine Möglichkeit einfällt, mit Gottes Hilfe das Monster zu überwinden, stehen ihm wohl alle Türen in 2026 offen. Das wäre ein Sieg, der in Sachen Prestige allenfalls nur noch vom Erfolg über Aiden Rotari getoppt werden wird.“


Singles Match:
GFCW Intercontinental Titl
Jason Crutch (c) vs. Darragh Switzenberg
Referee: Mike Kontrak


Pete: „Unser erstes Titelmatch ist bereits Schlacht Nummer 4 in der Saga dieser beiden Männer. Einmal ist der Titel schon gewechselt. Doch heute will Darragh diesen Titelwechsel rückgängig machen. Und sich zum dritten Mal krönen.“

Sven: „Vor genau einem Jahr hat er bei Title Night schon einmal den IC-Titel von einem Dauerfeind zurückgewonnen. Und zwar von Viggo. Danach begann ein enorm erfolgreiches Halbjahr, welches erst ins Stocken geriet als sich Crutch nicht abschütteln ließ.“

Pete: „Crutch hingegen könnte endgültig beweisen, dass er noch in Topform ist. Unser Rekord-Champion ist seit BattleMania konstant dabei. Die Crutch-o-Maniacs hatten von Anfang an recht damit, dass das kein Nostalgie-Run ist, sondern Jason noch voll im Saft steht.“


16 Men-"Letzte Chance"-Battle Royal:
Der Sieger erhält einen Vertrag bei der GFCW und das Recht auf ein GFCW Intercontinental Title-Match
Primo Ravenna vs. Mike Janus vs. Michael Zollinger vs. Timo Schiller vs. Bene Zampach vs. PJ Smidt vs. Ethan Carlyle vs. Tyo Johns vs. Benji Akbulut vs. Snow vs. Creed Gibson vs. Andrew Costalago vs. Rebel called Hate III vs. Kerri Lee vs. Mirkan Uysal vs. Viggo


Sven: „In diesem Match geht es für die Teilnehmenden um alles.“

Pete: „Um einen Vertrag im Main Roster. Und um einen Titelshot um den IC-Titel. Beides ein Jahr gültig.“

Sven: „Es ist unser Abgesang auf den Förderkader. Dieses Konzept hat uns seit 2024 begleitet. Nun findet es ein Ende. Rund 20 Wrestler durften durch den Förderkader im Main Roster vorbeischauen. 14 davon haben sich für diese Battle Royal angemeldet. Das Teilnehmerfeld wird komplett durch die beiden Trainer, Mirkan Uysal und Viggo. Es ist eine Generationenschlacht.“

Pete: „Wir sehen alte Gesichter wieder – und diejenigen, die bis zum Schluss im Förderkader waren. Den Cirque du Tonnerre, Rebel called Hate oder Kerri Lee. Ihnen stehen Rückkehrer wie Michael Zollinger, Mike Janus oder Timo Schiller gegenüber.“


Singles Match:
Monica Shade vs. Ask Skògur
Referee: Karo Herzog


Pete: „Im freier Wildbahn treffen Long Island Leoparden und schwedische Hirsche wohl eher selten aufeinander.“

Sven: „Und lustige Plüschschweinchen. Oink oink.“

Pete: „Doch hier treffen sich diese drei Tierchen zu einem Kampf. Was nach einem Trashfilm klingt ist in Wirklichkeit hochklassiges Wrestling.“

Sven: „Oink oink.“

Pete: „Für Monica ist Ask Skógur möglicherweise das Sprungbrett, um in höhere Sphären vorzudringen. Aber Skógur möchte sich nach dem Verlust des World Titles hingegen zurückmelden.“

Sven: „Monica hat einiges unternommen, um Ask zu finden und zu überreden. Doch jetzt, wo er zugestimmt hat, erwartet uns ein Duell, das mit Spannung erwartet wird. Vielleicht ist dieser Kampf ja schon ein Vorgriff auf 2026. Wer weiß?“


5 Team-Ladder Match:
GFCW Tag Team Title
TSEizn Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli /w Der Fuchs) vs. Black Wyrms (Brigitte Reflet & Shizuku Shikishima) vs. Tommy Qurashi & Dex Blarney vs. Caracal Matthews & Jay Taven vs. Ein Team aus Miria Saionjis Förderkader
Referee: Mike Gard


Pete: „Aya hat die Tag-Team-Titel in eine Mülltonne geballert.“

Sven: „Stabiler Kerl.“

Pete: „Aber des einen Müll ist des anderen Glück.“

Sven: „Drum kämpfen zehn Waschbären heute darum, die Titel wieder aus der sprichwörtlichen Tonne zu holen. Dazu hängen wir sie an der Decke auf. Also die Titel, nicht die Wrestler.“

Pete: „Fünf Teams haben Interesse angemeldet. Dazu zählen die festen Kombos der Black Wyrms und der Rabbits ebenso wie drei spontane Gemeinschaften, bei denen sich zeigen wird, ob sie Zukunft haben oder Zwecksgemeinschaften sind.“

Sven: „Und mit Jay Taven ist auch noch Ayas Ex-Partner reingerutscht. Erst sah er ziemlich dumm aus, nachdem er durch Ayas Alleingang den Titel verlor. Doch jetzt wurde Aya mies weggeprügelt und Taven hat eine neue Chance. Karma, Brudi.“


Single Match:
Aiden Rotari vs. Robert Breads
Referee: Jack Bobo


Sven: „Apropos weggeprügelt. Das hat der paranoie Robert Breads mit dem Sprachrohr und Marc Hill im Vorfeld dieses Kampfes gemacht.“

Pete: „Und trotzdem ist im Duell mit Rotari der Sympathieträger. Muss man auch erst einmal schaffen.“

Sven: „Die Zeit in der LPG sollte für Breads die Rückkehr zum großen Glück sein. Neues Image, neue Vermarktung. Stattdessen wurde es eine Zeit der Demütigung. Er blieb unter den Erwartungen. Er wurde ersetzt. Er wurde dominiert. Ausgerechnet von seinem einstigen Schüler Aiden Rotari.“

Pete: „Genug war genug. Irgendwann.“

Sven: „Lange genug hat es gedauert, doch jetzt sehen wir das Aufeinandertreffen von Meister und Schüler.“

Pete: „Wahrscheinlich wird Aiden Rotari nicht unbedingt auf einem Lavaplaneten verbrennen, aber ein feuriges Gefecht erwartet ihn trotzdem. Wenn er gewinnt, kann er sich wohl wieder auf seine eigene Karriere konzentrieren…aber wenn er verliert – das mag er sich wohl kaum ausmalen.“

Sven: „Für Breads hingegen ist es die Chance, einige Monate vor seinem Rücktritt noch einmal ein Stück vom ganz großen Glück zu haben. Fährt er als gebrochener Mann oder als Phönix aus der Asche zur Jubiläumsausgabe?“


Singles Match:
GFCW World Championship Title
Aldo Nero (c) (/w James Corleone) vs. The End (/w Salvatore Corleone)
Referee: Thorsten Baumgärtner


Pete: „Das große Finale der epischen Saga. Nach der gefeierten Rückkehr von The End.“

Sven: „Eine Rückkehr, nur um gegen ALDO NERO zu verlieren. Gegen den Mann, dessen Eroberungsfeldzug noch lange nicht abgeschlossen ist. Es ist fast schon erniedrigend, ihn mit Julius Cäsar gleichzusetzen. Für mich ist Aldo Nero der Alexander der Große des Wrestlers. Hach, mein starker, unschlagbarer Makedonier.“

Pete: „Aber ist Aldo wirklich unschlagbar?“

Sven: „FREVLER!“

Pete: „Er hat den Titel zwar gewonnen, doch One on One gegen The End ist vielleicht noch eine Spur härter als gegen Ask Skógur. No Disrespect an unseren Hirsch. Aber die Nero gegen End-Saga schlägt emotional für Beide in eine andere Kerbe. The End wird unter keinen Umständen nachgeben. Und er hat Salvatore als Unterstützung dabei.“

Sven: „Pah, wen interessiert der alte Sack. James Corleone, die Hand des Königs, Non-Wrestler der Jahre 2025 bis 2030, ist die einzig wahre Unterstützung. Aber nicht, dass ALDO NERO sie bräuchte. Er wird so oder so gewinnen. Und wenn er dann mal dreißig Sekunden Zeit hat, wird er deinen nichtsnutzigen Sohn zerstören. Soweit zu meinem Blick in die Kristallkugel.“

Pete: „Viel Spaß bei Title Night, Leute.“

Sven: „Gönnt euch, Brudis.“



Es ist für das, wofür wir hier sind.
Für Wrestling.
Für den ersten Wrestler auf der Rampe.



JAAAAAAAA!“

DOG!“

DOG!“

DOG!“

Pete: „Der HUND ist zurück!“

Stuttgart im Freudentaumel. Reaktionen auf Main Event-Level für das Auftauchen eines Hundes. Der ehemalige Switzidog, gekleidet mit Sonnenbrille, Hut und Decke marschiert mutig in die Arena und blickt sich schwanzwedelnd um. Allein jetzt hat sich der Eintritt gelohnt. Ein Hund. Ein HUND.

Laura: „Meine Damen und Herren, es ist Zeit für den Opener.“

Toll sieht sie heute aus, die Laura. Ein rosafarbenes Kleid, perfekt auf ihre Figur zugeschnitten. Hohe Schuhe, das Haar geflochten. Sie hat ein breites Grinsen im Gesicht und das Mikrofon an ihren Lippen,

Laura: „Auf dem Weg zum Ring. Begleitet vom ZACIDOG…“

YEAAAAAAAAAH!“

Laura: „…hier ist der Mann, der den Fängen des Switziverse entkommen ist. Mit einem Gewicht von 90 Kilogramm, aus Hollywood, Los Angeles…“

Während der Hund an langer Leine vorantrottet, wird im Nebel der Entrancerampe auch endlich sichtbar, wer ihn führt. Es ist Zac Alonso. In einem neuen Outfit. Er trägt nicht mehr die Farben des Switziverse, sondern seine eigenen. Mit einem eigenen Logo. Schwarz, Blau, Rot. Deutlicher kann man die Abgrenzung vom Switziverse Unlimited nicht darstellen. Das Gesicht Alonsos ist voller Stolz. Über alles: Dass er diesen Kampf bestreitet, dass er die Abspaltung geschafft hat und vor allem darüber, dass er diesen sweeten Dog herumführen kann.

Für diesen Hund hat es sich gelohnt, seine Freunde zu verlassen. Zumal eben jene Freunde sich längst gegen ihn gewandt hatten. Nun kann Zac Alonso den letzten Akt der Emanzipation vollführen und zeigen, dass er wirklich die Nummer 1 des Stables war. Und nicht etwa sein Chef oder gar der zuletzt beförderte TAFKA Jakob Fleestedt aka Hollywood Jake.

Die Reaktionen für Alonso, und auch wenn der Hund dazu beiträgt, sind grandios. Stuttgart feiert ihn. Und so marschiert Zac mit der Leine und einem breiten Grinsen die lange Rampe herab, die ihn zum Ring führt.


Laura: „….ZAAAAAAAC ALONSOOOOO!“


Kurz vor dem Ring angekommen, hebt Alonso die Leine in die Luft und deutet mit bedeutungschwerer Miene auf den Hund.


Zac Alonso: „Este perro es amigo de todos nosotros. Y ha venido para quedarse. SIIIUUUUU.“


Dann reicht er die Leine an einen Mitarbeiter. Währenddessen flattert Ringrichter Howard Eagle von seinem Horst in den Ring. Während der Hund die Rampe zurückgeführt wird und die Zuschauer ihm Respekt zollen, erklimmt Alonso erst den Apron und dann von draußen das Top Rope. Er reißt die Arme in die Luft.

Und stürzt im nächsten Augenblick mit einem Schmerzensschrei herunter.


Pete: „Jakob Fleestedt mit einem Angriff aus dem Publikum.“

Sven: „Das heißt Hollywood Jake, du Gurke.“


Der Hund kläfft aufgeregt auf der Rampe. Hätte er das mal früher getan. Dann hätte er sein neues Herrchen vielleicht warnen können. Aber so musste er mit ansehen, wie Jake die Situation ausnutzt, um seinen einstigen Partner zu überwältigen. Während Alonso in den Publikumsreaktionen badete, war Hollywood Jake in seinem Rücken die Rampe heruntergerannt.

Der Hund wird backstage gezerrt. Zac Alonso liegt auf der Matte. Hollywood Jake steigt genüsslich über die Rampe in den Ring und richtet sich über seinem einstigen Partner auf.

Die Glocke wird geläutet.


Singles Match:

Hollywood Jake vs. Zac Alonso

Referee: Howard Eagle

Der Ringrichter Howard Eagle hat kaum eine Wahl. Nachdem Hollywood Jake seinen Gegner bereits beim Einzug vom Top Rope geworfen hat, gibt es keinen „fairen Beginn“ mehr. Das Match ist offiziell eröffnet. Zac Alonso kniet noch auf allen vieren, den Kopf gesenkt, und hält sich den Rücken. Jake wittert sofort Blut. Wie ein Raubtier stürzt er sich auf den Kalifornier. Er packt Alonso am Nacken, zerrt ihn auf die Beine, nur um ihn mit roher Gewalt sofort in die Ringecke zu pfeffern. Der Aufprall ist so hart, dass die Ringpolster beben. Alonso fällt nach vorne und bleibt liegen. Das Publikum gibt ihm aufmunternden Applaus und stimmt seinen Namen an.


Pete: „Von Sympathie ist zwischen den einstigen Partnern wirklich nichts mehr zu sehen. Ich nehme Hollywood Jake beim Wort, wenn er behauptet, er habe seit High Noon nur darauf gewartet, endlich das Signal für den Angriff auf Alonso zu erhalten.“


Jake lässt ihm keine Luft zum Atmen. Er deckt Alonso mit harten Tritten in die Magengrube ein. Die Halle buht lautstark, doch Jake genießt die negative Aufmerksamkeit. Ein Star weiß: Jede Publicity ist gute Publicity. Er drückt seinen Stiefel direkt gegen den Hals von Alonso, der sich gerade in der Ecke aufgesetzt hatte, und würgt ihn illegal. Der Ringrichter beginnt zu zählen. Erst im allerletzten Moment löst der Mann aus Riesa (der diese Herkunft nie mehr zugeben würde) den Griff, hebt beschwichtigend die Hände und grinst hämisch.


Sven: „Ich finde es nicht schlimm, was Jake hier macht. Er ist einfach ein cleverer Bursche. Der Zacidog sollte seine Loyalität noch einmal überlegen, diese treulose Ratte.“

Pete: „Du hast selbst gesehen, wie das Switziverse den Hund mit Ausnahme von Alonso behandelt hat. Wie so ein Stück.“

Sven: „So behandel ich auch deine Mutter und trotzdem bleibt sie stets bei mir. Ich verstehe dein Argument nicht, Peterchen.“


Alonso versucht, sich an den Seilen hochzuziehen. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt. Er ist bekannt für seine Athletik, aber Jake nimmt ihm systematisch die Gelegenheiten, Geschwindigkeit aufzubauen. Jake packt den taumelnden Alonso und setzt einen seiner favorisierten Zermürbungsgriffe an: den Neck Wrench. Er klemmt Alonsos Kopf ein und dreht den Hals mit immensem Druck zur Seite. Alonso schreit auf. Jake verlagert sein ganzes Gewicht von 100 kg auf den Nacken des Amerikaners, um ihm die Luft und die Kraft zu rauben.

Ein Mädchen mit Labradorshirt schaut den Co-Star des Switziverse böse an, aber Jake drückt nur fester zu. Alonso wedelt wild mit den Armen, sucht nach dem Publikum, nach Energie. Er kommt ächzend auf die Beine, rammt seinen Ellbogen zweimal in Jakes Magengegend, um sich zu befreien. Ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Das Publikum wird fröhlicher. Jake lockert den Griff kurz, um den Schmerz zu verarbeiten, doch als Alonso in die Seile rennt, um Schwung zu holen, antizipiert der Deutsche das perfekt. Er wartet ab und empfängt den anstürmenden Highflyer mit einem brutalen Kneeling Uppercut. Ein dumpfes Klatschen hallt durch die Arena, als der Unterarm Jakes das Kinn von Alonso trifft. Zac geht zu Boden wie so ein nasser Sack.

Jake setzt zum ersten Cover an.

Eins...

Zwei…


Pete: „Ich habe noch nie gesehen, dass jemand nach einem Uppercut direkt einen Pin ansetzt.“

Blazing Sven: „waRuM eigEntLich niCht? Man kann es doch mal versuchen.“

Pete: „Wrestling wird durch Finishing Moves beendet. Alles andere finde ich unartig.“


Alonso reißt die Schulter hoch. Ein Kickout bei Zwei, aber er wirkt benommen. Jake schüttelt nur den Kopf. Er packt Alonso an den Haaren und zieht ihn hoch.


Hollywood Jake: „DAS ist euer neuer Held?“


Brüllt er in die Kamera am Ringrand. Er wirft Alonso in die Seile, von wo der einstige Switzidogisstant durch die Wucht zurückflutscht. Fleestedt will ihn mit einem Pop-Up Powerslam endgültig auf die Matte schicken. Er hebt an, schleudert Alonso in die Luft...

...doch die Rechnung hat er ohne die Agilität des Mannes aus Los Angeles gemacht. In der Luft verlagert Alonso sein Gewicht, dreht sich und landet geschmeidig auf den Füßen hinter Jake. Wie ein swaggy Squirrel. Jake dreht sich verwirrt um – und rennt direkt in den Impact eines Cartwheel Kicks. Jubel in der Halle. Das könnte der Wendepunkt sein. Beide Männer liegen kurz am Boden, doch das Adrenalin pumpt jetzt durch Alonsos Adern. Er springt zuerst auf, angefeuert von den "Zac! Zac! Zac!"-Sprechchören. Jake kommt taumelnd auf die Beine, sichtlich erschüttert von dem unerwarteten Treffer. Er stürmt auf Alonso zu, will ihn mit einer Clothesline am liebsten enthaupten. Alonso duckt sich blitzschnell weg, federt im Rücken Jakes in die Seile und kommt mit einer gewaltigen Northern Lariat angelaufen. Sein Arm trifft Jake und reißt den 1,90m-Hünen von den Beinen.

YEEEEEEES!“

Alonso spürt den Schmerz in den Rippen und im Nacken nicht mehr – das Adrenalin übernimmt. Er packt den am Boden liegenden Jake, zieht ihn hoch und verpasst ihm einen krachenden Chop auf die Brust. Dann noch einen. Und noch einen. Jake taumelt zurück in die Ecke. Jeder Aufschlag auf seine errötende Brust wird vom Publikum mit einem „WOOOOOO!“ begleitet. Naja, nicht nur vom Publikum.


Pete: „Woooo!“

Sven: „Den Mund sollst du halten, nutzloser Goblin.“

Pete: „Ich bin Kommentator. Ich mache nur meinen Job.“

Sven: „Dann sag wenigstens was Nützliches.“

Pete: „Das kann ich nicht auf Kommando.“


Alonso nimmt Anlauf aus der gegenüberliegenden Ecke. Er sprintet los, springt ab und zeigt einen wunderschönen Body Splash in die Ecke, der Jake die Luft raubt. Jake stolpert aus der Ecke heraus, orientierungslos. Alonso sieht seine Chance. Er umklammert Jakes Kopf, nutzt die Seile als Sprungbrett und zeigt seinen geliebten Springboard DDT! Mit einer fließenden Bewegung rammt er Jakes Kopf auf die Matte. Alonso dreht den Gegner sofort auf den Rücken und hakt das Bein ein. Der Ringrichter wirft sich auf den Boden.

Eins...

Zwei...

Jake reißt im letzten Moment die Schulter hoch! Ein haarscharfer Near-Fall.

OOOOOH!“

Alonso rauft sich die in letzten Monaten immer länger gewordenen Haare, aber er bleibt am Ball. Er deutet ins Publikum und pusht es auf. Die Fans kommen seinem Wunsch gerne nach. Es wird wieder laut. Alonso zieht Jake auf die Beine und setzt zu einem Front Suplex an. Mit einem Kraftakt wuchtet er den schwereren Gegner hoch und lässt ihn vorwärts auf die Matte knallen. Jake bleibt liegen, hält sich den Rücken. Zac Alonso steigt auf den Apron. Alonso klettert auf das oberste Seil, die Balance suchend, während Jake langsam wieder zu sich kommt...und mit einer beeindruckenden Explosivität springt Jake katzengleich auf das zweite Seil. Bevor Amerikaner reagieren kann, hat Jake bereits seinen Arm um dessen Kopf geschlungen und greift an den Hosenbund.

Jake brüllt, spannt jeden Muskel an und wuchtet Alonso vom obersten Seil. Beide Körper fliegen in einem hohen Bogen durch die Luft, bevor sie in der Mitte des Rings aufschlagen – ein Superplex! Der Aufprall lässt selbst Howard Eagle kurz zusammenzucken. Beide Wrestler bleiben regungslos liegen. Doch Jake ist der Erste, der sich regt. Er rollt sich langsam zur Seite, ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Er weiß, dass dieser Aufprall Alonsos Rücken massiv geschädigt hat. Es ist schon Alonsos zweiter Sturz aus höchstmöglicher Position nach dem feigen Entrance-Angriff. Aber anstatt sofort das Cover zu suchen, stützt sich Jake auf die Knie und blickt auf den leidenden Alonso herab. Er wischt sich theatralisch den Staub von der Schulter.


Pete: „Jake hat nun die Zügel in der Hand. Aber was macht er draus?“


Dann beginnt die Demütigung. Jake tätschelt Alonso verhöhnend die Wange, bevor er ihm eine Ohrfeige verpasst.


Hollywood Jake: „DU glaubst also, du wärest der Breakout-Star unserer Gruppe gewesen? Du bist ein NICHTS, Zac. Du bist eine Witzfigur. Ich scheiß auf deine billige Saloon-Krone.“


Er drückt Alonso mit einer Hand flach auf die Matte, legt sich mit dem Oberkörper quer über ihn – ein Cover, das an Überheblichkeit kaum zu überbieten ist, ohne auch nur ein Bein einzuhaken.

Eins...

Alonso reißt die Schulter hoch. Jake zuckt nur mit dem Schultern. Das war ohnehin mehr ein Statement als ein ernsthafter Pinversuch. Er zieht Alonso an den Haaren in eine sitzende Position. Während Alonso noch völlig orientierungslos blinzelt, nimmt Jake Anlauf in den Seilen und donnert ihm seinen Low Dropkick direkt ins Gesicht. Alonsos Kopf schnellt zurück, und der Oberkörper schließt sich dem Sturz nach hinten an. Diesmal hakt Jake das Bein ein, wenn auch immer noch halbherzig.

Eins...

Zwei...

Wieder ein Kickout. Jake zerrt Alonso hoch. Er drängt ihn in die Ringecke und beginnt, ihn mit offenen Händen zu schlagen. Klatsch! Klatsch! Klatsch! Jede Ohrfeige hallt durch die Halle. Es sind richtige Respektschellen, bloß halt ohne Respekt. Das Publikum buht aus vollem Halse, Pfiffe regnen auf den Mann aus Riesa nieder. Alonso versucht, die Arme hochzureißen, sich zu schützen, doch Jake ist im Demütigungsrausch. Er packt Alonso, dreht ihn blitzschnell um und zeigt einen…

Reverse DDT.

Er rammt Alonsos rückwärts auf die Matte. Jake dreht ihn um, legt sich mit seinem vollen Gewicht auf ihn und drückt den Unterarm in Alonsos Gesicht. Das ist das dritte Cover. Und diesmal ist es keine Demütigung. Diesmal ist es die ernste Erwartung, genug zu haben. Er will es jetzt beenden.

Eins...

Zwei...

Dr...


Howard Eagle: „Ne.“


Alonso bekommt im allerletzten Bruchteil einer Sekunde die Schulter hoch. Ein Raunen geht durch die Menge. Hollywood Jake kann es nicht fassen. Er springt auf, rauft sich die nassen Haare und brüllt den Ringrichter an, behauptet, das seien drei Schläge gewesen. Der Offizielle schüttelt nur den Kopf und zeigt zwei Finger. Jake schlägt die Hand des Referees zur Seite, wofür er eine Ermahnung kassiert. Wutentbrannt wendet sich Jake wieder Alonso zu, der sich mühsam an den Seilen hochzieht.


Hollywood Jake: „Jetzt ist Schluss.“


Er stürmt auf Alonso zu, will ihn an einem Arm zu sich heranziehen, vermutlich für seinen Ripcord Knee Strike. Doch Alonso nutzt den Schwung. Er duckt sich unter Jakes Arm hindurch, wartet auf den Moment, in dem Jake sich wieder zu ihm dreht. In dem Moment, als Jake sein Gesicht wieder Alonso zuwendet, schnellt dessen Bein hoch.


Ein perfekter Superkick!


Der Stiefel trifft Jake genau am Kinn. Der Schweiß spritzt von Jakes Kopf, seine Augen werden glasig, und er fällt wie ein Stein rückwärts in die Seile, bevor er leblos zu Boden sackt.

Die Aktion hat das Momentum im Ring nicht sofort komplett gedreht. Denn auch Alonso geht nach den harten Minuten, in denen er nur einstecken musste, erst einmal zu Boden. Der Ringrichter Howard Eagle beginnt, beide Männer anzuzählen.

Eins...

Zwei...

Drei...

Vier…

Bei fünf regt sich Leben in Zac Alonso. Das Publikum spürt, dass ihr neugewonnener Liebling noch eine letzte Reserve im Tank hat. Sie beginnen rhythmisch zu klatschen, und dieses rhythmische Klatschen verwandelt sich in lauten Jubel, als Alonso mit einem Sprung aus der Rückenlage direkt auf die Füße, einem so genannten Kip-Up, wieder steht. Er taumelt zwar kurz, aber der Adrenalinrausch trägt ihn.


Pete: „Sheesh. Jetzt kann Alonso vielleicht die Ernte des Superkicks einbringen.“


Jake zieht sich gerade mühsam an den Seilen hoch, den Blick noch verschwommen. Alonso wartet nicht. Er stürmt los, springt auf das zweite Seil, federt zurück und zeigt einen blitzsauberen Springboard Dropkick an die Brust, der Jake wieder auf die Matte presst. Doch Alonso ist noch nicht fertig. Er sieht, dass Jake versucht, sich wegzurollen. Aus dem Ring zu flüchten. Mit der Geschwindigkeit eines Sprinters nimmt Alonso Anlauf, schlägt ein Rad und landet mit einer Standing Shooting Star Press direkt auf dem Brustkorb des Deutschen.

OOOOOH!“

Die Halle wedelt freudig mit dem Schwanz und backstage jubelt der Zacidog laut. Oder umgekehrt. Alonso springt auf, reißt die Arme hoch und brüllt sich selbst und dem Publikum zu. Er deutet zur Ringecke. Er will hoch hinaus.

"Zac! Zac! Zac!"

Alonso klettert auf das oberste Seil. Er atmet tief durch, blickt hinab auf den liegenden Jake. Er breitet die Arme aus. Ja, auch nach der Trennung vom Switziverse ist er in besonderen Moment noch immer wie ein Filmstar, der das Rampenlicht genießt. Dann springt er ab. Sein Körper rotiert wunderschön in der Luft.

Movie Star Bomb!
(Swanton Bomb)

Doch im allerletzten Moment, als Alonso schon den Scheitelpunkt des Sprungs überschritten hat, rollt sich Jake instinktiv zur Seite.


NOOOOOO!“

Alonso macht die volle Drehung, als sein Ziel nicht mehr da ist, damit er nicht mit dem Hals auf der Matte landet und knallt stattdessen ungebremst mit dem vollen Rücken. Ein schmerzhaftes Stöhnen entweicht ihm, das man bis in die letzte Reihe hören kann. Der dritte Aufprallt und diesmal mit noch mehr Impact. Er rollt sich über die Matte, krümmt sich zusammen, hält sich die Lendenwirbelsäule.


Pete: „Das wäre die Entscheidung gewesen.“

Sven: „Und kann es jetzt immer noch sein. Nur halt gegen Zac.“


Beide Männer kämpfen sich langsam wieder auf die Beine. Jake, der zwar dem Aufprall entgangen ist, aber immer noch gezeichnet vom Kampf ist, nutzt die Position des Ringrichters eiskalt aus. Howard Eagle steht gerade so, dass Jakes breiter Rücken ihm die Sicht auf Alonso verdeckt. Jake tritt einen Schritt vor, greift Alonso scheinbar, um ihn hochzuziehen – und rammt ihm blitzschnell und brutal das Knie direkt in die Weichteile.

Ein gellender Schrei entfährt Alonso. Der Schmerz schießt durch seinen ganzen Körper. Er wirbelt herum, die Hände im Schritt vergraben. Howard Eagle, der den illegalen Low Blow aufgrund des toten Winkels nicht gesehen hat, schaut verwirrt, warum Alonso plötzlich so zusammenbricht, vermutet aber wohl die Nachwirkung der verpassten Swanton Bomb.

BUUUUUUUH!“

Jake grinst. Er packt das Handgelenk des Amerikaners, zerrt ihn zu sich heran und dreht ihn ein. Er will es beenden. Der Ansatz zum Ripcord Knee Strike. Er zieht Alonso heran, lässt das Knie nach oben schnellen, um ihm das Gesicht zu zertrümmern...

Doch in einer athletischen Meisterleistung nutzt Alonso den Zug von Jakes Arm. Anstatt den Treffer zu kassieren, springt er ab, schwingt seine Beine um Jakes Hals und nutzt Jakes eigene Vorwärtsbewegung gegen ihn.

Eine Hurricanrana aus dem Nichts!

Jake verliert das Gleichgewicht und wird nach vorne geschleudert. Alonso landet auf Jakes Brust und bleibt direkt sitzen, die Beine fest verhakt für das Cover! Howard Eagle wirft sich auf den Boden. Die Fans zählen lautstark mit.

EINS!

ZWEI!

NEIN!

Jake dreht die Aktion. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung rollt er sich weiter durch, sodass nun er oben liegt und Alonso mit den Schultern auf die Matte presst. Es ist ein flüssiger Konter in einen eigenen Pin-Versuch.

EINS…

Dabei greift Jake mit der rechten Hand tief an Alonsos Hosenbund, krallt sich in den Stoff. Howard Eagle liegt auf der anderen Seite. Alonso strampelt verzweifelt.

ZWEI!

Er versucht die Schulter hochzureißen, aber Jakes Gewicht und der unerlaubte Hebel an der Hose halten ihn unten.

DREI!

Ding! Ding! Ding!


Sieger des Matches durch Pinfall: Hollywood Jake!


Das Theme von Hollywood Jake dröhnt aus den Lautsprechern. Alonso liegt fassungslos auf der Matte und starrt in die Hallendecke, während Jake sofort aus dem Ring rollt und triumphierend die Arme hebt, als hätte er den saubersten Sieg der Geschichte errungen. Der dumme Howard Eagle hinterfragt nicht, warum der Sieger so schnell von dannen zieht, sondern rollt einfach ebenfalls nach draußen und hebt Jakes Arm auf der Rampe zum Zeichen des Sieges, während das Publikum den Sieger mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. Alonso hält sich immer noch die schmerzende Leistengegend, betrogen um seinen großen Moment.




Sven: „Jetzt endet dein Traum, Pete. Dein Traum, dass deiner Familie im Wrestling jemals mehr vergönnt sein könnte als ein Schicksal als Randnotiz. Erlebe, wie dein unförmiger Sohn zerstört wird.“

Pete: „Du irrst, Sven. Heute beginnt der Typ, an dem der Rest deines Lebens nur noch aus Entschuldigungen bestehen wird. Aus Entschuldigungen dafür, wie viel du gelogen hast. Jetzt wirst du sehen, wie mein Sohn den Wrestler deiner Wahl in die Traumwelt schlagen wird. Erlebe den Aufstieg eines zukünftigen Hall of Famers. Erlebe die Kraft meiner DNA.“

Sven: „Wir schalten gleich live ins Performance Center, wo die 3-minütige K.O.-Challenge stattfinden wird. Aber zuvor sollst du erfahren, wen ich als Gegner für deinen Sohn ausgewähl habe.“

Pete: „Es ist im Grunde egal, denn mein Sohn schlägt jeder K.O. – aber ich überlasse dir für eine Minute das Wort, ehe du andächtig schweigen wirst.“

Sven: „Ich habe mich entschieden für…“

Trommelwirbel.

Sven: „Betze.“

Pete: „Hä?“

Sven: „Betze.“

Pete: „Betze?“

Sven: „Betze.“

Pete: „Warum das? Betze ist – bei allem Respekt – ein durchschnittlicher GTCW-Development-Wrestler. Hast du Nummern ausgewürfelt oder worauf basiert diese Entscheidung?“

Sven: „Sie basiert darauf, dass du dumm bist, Pete – und ich ein Auge für Talente habe. Betze hat enorm viel Potenzial. Schau nur.“


Die Videoleinwand springt an. Im Bild sieht man einen jungen Mann mit Maske.



Wer ab und an GTCW einschaltet, wird ihn schon kennen. Betze, ein Maskierter aus Kaiserslautern. Einst als Teil der LeLiSu in die Nachwuchsliga gekommen, seitdem mehrere Jahre im (unteren) Mittelfeld. Der VFL Wolfsburg der GTCW quasi.


Pete: „Ich glaube, du unterschätzt meinen Sohn. Ich gebe Betze keine Chance. Wir könnten die Challenge auf eine Minute kürzen.“


3 Minutes K.O.-Challenge

Video-Übertragung aus dem Performance Center

Petes Sohn vs. Betze

Referee: Guido Sandmann

Die Atmosphäre im Performance Center ist steril und kalt. Keine bunten Lichter, keine Pyrotechnik, nur das nüchterne Surren der Lüftungsanlage und das Arbeitslicht, unter dem seit mehreren Jahren der GFCW-Nachwuchs trainiert.

Ringrichter Steffen Dierisch steht in der Mitte und überprüft ein letztes Mal die Kontrahenten. Auf der einen Seite steht Petes Sohn. Er trägt keine ausgefallene Gear, nur eine schlichte Sporthose und Ringerstiefel. Er wirkt, obwohl dies sein erster Auftritt ist, der vor Publikum übertragen wird, nicht nervös. Er pumpt sich auf, schlägt sich selbst auf die Brust, um das Adrenalin zu spüren. Man sieht ihm an, dass er körperlich stark ist – breit gebaut, muskulös, leichter Bauchansatzung – aber er steht da wie ein Straßenkämpfer, nicht wie ein Wrestler. Auf der anderen Seite lehnt Betze lässig in der Ringecke. Seit mehreren Jahren steckt der maskierte Mann aus Kaiserslautern schon im Nachwuchssystem. Das spricht für zwei Dinge: Dass er erstens womöglich kein Ausnahmetalent ist und dass er zweitens trotz jungen Alters schon ordentlich Routine haben muss. Die Maske verbirgt seine Mimik, aber seine Körpersprache wirkt selbstsicher. Er dehnt seinen Nacken. Immer wieder scheint der Kopf – wie von selbst – nach vorne zu fallen. Komisch.


Pete: „Kann Betze nicht einmal seinen Kopf grade halten? Ich verstehe nach wie vor nicht, warum du ihn ausgesucht hast, Sven.“

Sven: „Ich sehe eben was, das du nicht siehst. Und das ist Talent.“


Dierisch hebt den Arm. Die digitale Uhr an der Hallenwand leuchtet rot auf: 03:00. Drei Minuten Action. K.O. oder Niederlage. Das ist, was jetzt gilt.


Pete: „Jetzt siehst du, welch herrliche Frucht mein Samen erschaffen hat. Es wird deinen maskierten Betze übrigens mit einer Clothesline K.O. schlagen. DAS ist seine Waffe, die er sich angeeignet hat. Ich hatte erwartet, dass du danach fragst.“

Sven: „Ach, eine Clothesline? Das hätte ich ja nieeeee gedacht. Hätte ich mir doch mal Erkundungen eingeholt.“

Pete: „Du sagst es so ironisch.“

Sven: „Hehe…“


Petes Sohn stürmt sofort los. Er senkt die Schulter und will Betze wohl einfach überrennen, wie ein Linebacker beim American Football. Doch Betze macht keinen Schritt auf ihn zu. Er wartet bis zum allerletzten Moment, macht einen tänzerischen Schritt zur Seite und lässt den Rookie ins Leere laufen. Petes Sohn stolpert in die Ringseile, federt zurück und dreht sich suchend um.

Wütend setzt Petes Sohn erneut an. Diesmal versucht er einen wilden Schwinger, einen Schlag, der wohl für einen sofortigen KO gereicht hätte, wenn er getroffen hätte. Aber "wenn" zählt im Wrestling nicht. Betze duckt sich geschmeidig unter dem massiven Arm hindurch. Er gleitet hinter den Rücken von Petes Sohn, umschlingt dessen Hüfte und bringt ihn mit einem schulbuchmäßigen Amateur-Ringer-Takedown zu Boden. Petes Sohn klatscht auf die Matte. Er versucht sofort, sich wieder hochzudrücken, doch Betze ist schneller. Er "reitet" auf dem Rücken des Anfängers. Wie auf einem PFERD. Einem lebendigen, bockigen Pferd, Kai. Er drückt den Kopf von Petes Sohn mit dem Unterarm auf die Matte und verlagert sein Gewicht so geschickt, dass der Junior, trotz seiner Kraft, wie eine Schildkröte am Boden klebt.


Sven: „DAS ist dein Sohn, den du so preist, Pete? Er hat ja nicht einmal die Basics drauf.“

Pete: „Warte auf die Clothesline, Sven. Warte auf DIE Clothesline. Sie kann alles verändern.“


Die Uhr tickt: 02:35. Betze löst den Griff nicht. Nicht, weil er dadurch auf seinen Sieg hofft, sondern um in Svens Namen zu demütigen. Er klatscht Petes Sohn mit der flachen Hand auf den Hinterkopf. Petes Sohn brüllt vor Frustration. Mit purer Gewalt, ohne jede Technik, stemmt er sich hoch, wirft Betze von seinem Rücken ab. Beide stehen wieder. Petes Sohn atmet bereits schwer, nicht vor Erschöpfung, sondern vor Stress. Er hat keine Ahnung, wie er diesen glatten Aal greifen soll.


Pete: „Jetzt kommt sein Moment. Ich spüre es.“


Er geht wieder auf Betze zu, diesmal vorsichtiger. Er versucht, Betze zu greifen, doch Betze schlägt seine Hände einfach weg, greift sich blitzschnell das Handgelenk von Petes Sohn und dreht es in einem Wrist-Lock ein. Petes Sohn verzieht das Gesicht, geht in die Knie, um dem Schmerz nachzugeben. Betze zieht ihn wieder hoch, verdreht den Arm weiter und tritt ihm dann hart in die Kniekehle. Petes Sohn knickt ein. Betze lässt los, nimmt Anlauf in den Seilen und donnert dem knienden Gegner einen harten Dropkick gegen die Schulter.


Sven: „Ich habe schon viele schlechte Wrestler in der GFCW gesehen. Doch dieser Rookie ist schlicht nicht bereit. Das sage ich völlig ohne Ironie. Wirst du nicht langsam nervös, Pete?“

Pete: „N-n-n-ein…“


Petes Sohn rollt sich über die Matte, hält sich die Schulter. Die Uhr zeigt 01:50. Ihm läuft die Zeit davon. Er muss jetzt etwas riskieren. Betze kommt auf ihn zu, will ihn am Haarschopf packen und hochziehen. Das ist der Fehler. Petes Sohn packt Betze an der Hüfte und rammt ihn rückwärts in die Ringecke. Der Aufprall lässt die Ringpolster beben. Betze taumelt aus der Ecke heraus, wirkt zum ersten Mal kurz orientierungslos.

Das ist die Chance! Petes Sohn sieht rot. Er ignoriert die Schmerzen in der Schulter, nimmt Anlauf von der gegenüberliegenden Seite und holt zu einer vernichtenden Clothesline aus. Er trifft. Sein massiver Unterarm kollidiert mit dem seitlichen Kopfbereich von Betze.


KLONK.


Das Geräusch ist abartig. Es klingt nicht wie das Klatschen von Haut auf Haut, sondern dumpf, hart und unnatürlich laut in der stillen Halle. Betze wird von den Beinen gerissen, macht einen Salto in der Luft und landet hart auf dem Rücken.


Pete: „UND DAS WAR ES AUCH SCHON! Das, Sven, war die härteste Clothesline der Welt. Mein Sohn hat gewonnen. Betze ist K.O.“

Sven: „Hehe…“


Steffen Dierisch geht zu Betze, der am Boden liegt. Hockt sich neben den maskierten Mann. Es ist schwer, abzuschätzen, ob jemand K.O. ist, wenn man vor lauter Maske die Augen nicht sieht. Doch Betze macht es ihm leicht…

denn er reckt einen Daumen in die Luft!


Pete: „NEIN! Das kann nicht wahr sein. JEDER war bislang nach dieser Clothesline K.O.“


Während das Publikum und die Kommentatoren angespannt auf die Videoübertragung schauen, wischt sich Pete Schweiß von der Stirn.


Pete: „Da muss was falsch gewesen sein. Er muss…nicht richtig getroffen haben oder so. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Bislang hat er JEDEN Trainingspartner mit dieser Clothesline K.O. geschlagen.“

Sven: „Die andere Erklärung ist, dass dein Sohn Grütze ist und dessen Trainingspartner noch einfach größere Grütze. Aber Betze ist ein anderes Kaliber. Betze ist Sven-approved.“

Pete: „Noch eine Clothesline! Noch eine Clothesline! Los, setz‘ nah, mein Junge. Papa glaubt an dich.“


Doch Petes Sohn kann nicht nachsetzen. Er stöhnt. Er klammert sich mit der linken Hand an seinen rechten Unterarm. Sein Gesicht ist kreidebleich. Er taumelt rückwärts, presst den Arm an seinen Körper, als ob er gebrochen wäre. Etwas vor sich hinmurmelnd keucht er. Er schüttelt den Arm, versucht Gefühl in die tauben Finger zu bekommen.


Pete: „Da stimmt doch was nicht…“

Sven: „LÜGE!“


Die Uhr zeigt 01:15. Betze rappelt sich erstaunlich schnell wieder auf. Er schüttelt sich kurz, rückt seine Maske zurecht, wirkt aber bei weitem nicht so angeschlagen, wie er nach so einem irren Treffer sein müsste. Er sieht, dass Petes Sohn verletzt ist und wittert Morgenluft. Betze stürmt heran, springt ab und zeigt einen Dropkick. Petes Sohn taumelt, fällt aber nicht. Er ist zäh. Betze setzt nach, deckt ihn mit Schlägen ein, doch Petes Sohn blockt instinktiv ab. Der Überlebensinstinkt setzt ein. Die Erfahrung eines Straßenkämpfers hilft immer dann, wenn der Gegner auch kein technisch anspruchsvolles Wrestling zeigt.

Petes Sohn schubst Betze erneut weg. Er weiß, er hat nur noch eine Minute. Er muss den Schmerz ignorieren. Er brüllt sich selbst an, um die Pein zu übertönen, und stürmt erneut auf Betze zu. Er will ihm einen weiteren Schlag verpassen, direkt ins Gesicht. Er springt im Lauf ab…

und…

.trifft Betze voll an der Stirn.

Pete: „JA! K.O.! Jetzt ist er K.O.“


Wieder dieses Geräusch. KLACK. Diesmal jedoch ist der Ablauf noch komisch. Denn jetzt sackt Petes Sohn förmlich in sich zusammen. Dabei war ER es doch, der den Treffer gesetzt hat. Er fällt auf die Knie, Tränen schießen ihm in die Augen. Sein Arm fühlt sich an, als hätte er gegen einen massiven Stahlträger geschlagen. Er blickt auf seinen Unterarm, der bereits beginnt, rot und blau anzuschwellen. Er blickt zu Betze. Der Maskierte wackelt zwar, steht aber immer noch. Das ist unmöglich. Kein menschlicher Schädel ist so hart. Er hat DIE Clothesline nicht nur ausgehalten…sondern musste nicht einmal zu Boden.

Die Uhr springt auf 00:45.

Petes Sohn realisiert es. Der Nebel der Wut und des Schmerzes lichtet sich für eine Sekunde der Klarheit. Er starrt auf die Maske.

Petes Sohn: „Du Bastard.",


Er springt auf, ignoriert den pochenden Arm und stürzt sich auf Betze. Diesmal schlägt er nicht. Er greift mit beiden Händen nach dem Gesicht des Gegners. Seine Finger krallen sich unter den Rand der Maske am Kinn.


Steffen Dierisch: „Stopp! Nicht an der Maske ziehen!“


Der Ringrichter ruft geradezu panisch. Im Wrestling weiß man, welch kapitale Sünde Petes Sohn im Begriff ist, zu begehen. Ein De-Masking ist streng verboten. Weiß das der wrestling-unerfahrene Rookie einfach nicht? Oder ist es ihm egal? Der Ringrichter wirft sich dazwischen, versucht die Arme von Petes Sohn wegzureißen.


Petes Sohn: „Lass mich los! Lass mich los, Mann!“


Er ist im Berserker-Modus. Mit einer Hand schubst er den Ringrichter so heftig weg, dass Dierisch quer durch den Ring stolpert und in die Seile fällt. Dierisch greift sofort zur Ringglocke, will die Disqualifikation signalisieren. Doch sein Blick friert ein.

Denn er sieht, was auch Betze sieht.

Petes Sohn hat mit einem gewaltigen Ruck Betzes Maske heruntergerissen. Doch darunter ist kein Gesicht.


O

M

G



Pete: „IHR RATTEN!“


Dierischs Mund klappt auf. Petes Sohn starrt fassungslos auf das, was er da enthüllt hat. Über Betzes Gesicht – und über einer zweiten, dünnen Stoffmaske darunter – ist eine perfekt angepasste, glänzende Stahlplatte geschnallt. Sie bedeckt Stirn, Wangenknochen und Kinn. Ein massiver Schutzpanzer. Deshalb die Geräusche. Deshalb die Schmerzen im Arm. Deshalb kein KO.


Pete: „Verräter! Betrüger! Scharlatane! Auf den Scheiterhaufen mit dem roten Teufel!“

Sven: „Hehe…“

Pete: „DU steckst dahinter. Jede Wette.“

Sven: „Welche Regel der von dir eingeforderten K.O.-Challenge legt exakt fest, aus welchem Material die Maske des Athleten sein darf und woraus nicht? Kleiner Spoiler, unnützer Pete: Es gibt keine.“


Betze, nun entlarvt (wenn auch noch anonym durch die zweite Maske), weicht panisch zurück. Sein größter Vorteil ist dahin. Petes Sohn schnaubt verächtlich. Er reißt dem überraschten Betze die Stahlplatte vom Kopf. Sie ist schwer. Mit einem wütenden Schrei schleudert er das Metallstück aus dem Ring. Es scheppert. Das Metall knallt lautstark auf den Betonboden des Performance Centers.

Dierisch lässt die Disqualifikation stecken. Das hier ist Betrug höchsten Grades. Im moralischen Sinne. Nicht regeltechnisch. Er lässt den Kampf weiterlaufen.

Blick auf die Uhr: 00:20.


Petes Sohn: „Jetzt bist du dran!"


Betze sieht die Angst in den Augen seines Gegners. Ohne die Platte ist er nur ein Mann, der gegen einen wütenden Straßenkämpfer im Ring steht. Petes Sohn nimmt Anlauf. Er will es beenden. Eine letzte, diesmal ungebremste Clothesline.

Doch Betze wirft sich flach auf den Bauch, robbt wie ein Seehund unter dem untersten Seil hindurch und lässt sich nach draußen fallen. Petes Sohn bremst kurz vor den Seilen ab. Er steigt durch die Seile auf den Apron, springt nach draußen. Betze rappelt sich gerade auf, will die Rampe hochflüchten. Petes Sohn bekommt ihn am Hosenbund zu fassen.

00:10.

Mit purer Kraft hebt er den strampelnden Betze hoch und rollt ihn unter dem untersten Seil zurück in den Ring.


Petes Sohn: „Du entkommst mir nicht!“


Petes Sohn rollt sich selbst sofort hinterher in den Ring. Er kommt auf die Beine, bereit für den finalen Schlag. Er nimmt wieder Anlauf. Doch Betze hat den Schwung des Hineinrollens genutzt. Er steht gar nicht erst auf. Er rollt einfach weiter, quer durch den Ring, wie ein Tumbleweed, bis er auf der gegenüberliegenden Seite unter den Seilen hindurchrutscht und wieder draußen auf dem Hallenboden landet.

Petes Sohn stürmt zur anderen Seite, streckt den Arm durch die Seile, doch Betze ist bereits zwei Meter entfernt, kriecht rückwärts. Er ist in Sicherheit.


Der Blick zur Uhr.

00:02...

00:01...

00:00.


Sieger des Matches durch Time-Out: Betze!




Die Übertragung aus dem Performance Center wird abrupt beendet, kaum dass der „Kampf“ beendet ist. Pete stehen die Tränen in den Augen. Seine Fäuste drücken so fest auf dem Kommentatorentisch, dass die Knöchel weiß werden.


Pete: „Ich hasse dich, Sven.“

Sven: „Betze war einfach besser, gib‘ es zu.“

Pete: „Du hast keinen Sohn, Sven. Du hast nie eigen Fleisch und Blut hervorgebracht.“

Sven: „Da wär ich mir nicht so sicher. Ich denke nicht, dass alle Frauen in meinem Umfeld so seriös verhüten wie deine Mutter.“

Pete: „Du weißt nicht, welch Schmerzen man spürt, wenn dein Kind betrogen wird.“


Mit Wucht springt Pete am Pult auf. Sein Stuhl wird weggeschleudert und prallt an die Absperrung zu den Zuschauern. Er wendet sich Sven zu.


Pete: „Nun bist du einen Schritt zu weit gegangen. Du glaubst, dass dieser kleine Sieg den Krieg entscheidet?“

Sven: „Gewöhne dich an Niederlagen. Das wird deinem Sohn auch passieren, sobald er ALDO NERO gegenübertritt. Spüre den Schmerz des Versagens. Und danach wird…niemand mehr von deinem Sohn sprechen.“

Pete: „Du kannst uns nicht besiegen. Unser Blut ist zu stark.“


Er atmet tief durch, um sich zu beruhigen. Pete karrt seinen Stuhl zurück und hockt sich wieder ans Pult. Wie ein bockiges Kind verschränkt er die Arme und schiebt die Unterlippe vor.


Pete: „Mit dieser Untat haben dein Scherge und du nur eines geschafft: Das mein Sohn und ich die nächste Stufe unserer Verbindung erreichen.“

Sven: „Die nächste Stufe eurer Verbindung? Und was bedeutet das?“

Pete: „Wenn ich ihn das nächste Mal sehe…“


Der Blick Petes bohrt sich in Sven. Doch der geile, blaue Kommentator weicht nicht zurück. Er ist schließlich nicht der Haaransatz von Buzzkill.


Pete: „…werde ich…“

Pete: „…ihn nach seinem NAMEN fragen.“

Sven: „OH MEIN GOTT. Glaubst du, dass ihr dazu schon bereit seid?“

Pete: „Jetzt schon. Du hast mich dazu gebracht.“

Sven: „Gut, aber weißt du, was bei unserem nächsten Aufeinandertreffen passiert, Pete? Wenn wir uns bei der ersten Ausgabe in 2026 wiedersehen, dann werde ich dir und der ganzen Welt…“


Er wedelt mit der Hand über das Publikum.


Sven: „…verkündeten, welche Strafe der Verlierer unserer Wette erhält. Also du. Uns es wird eine wundervolle Strafe sein. Eine, die dir Schandmaul zusteht.“