Förderkader
(Dex Blarney & Snow & Tyo Johns & Creed Gibson &
Andrew Costalago) vs. LPG-Förderkader (Skadi Fenrir &
Milly Vermillion & Brigitte Reflet & Shinzuku
Shikishima) & Marc Hill
Referee: Robin Stahlbrand
Der
Song wabert durch das Zelt, als die ungewöhnlichen
Lichter auf grelle, beinahe blendende weiße Farbe
umschwenken. Es wird Zeit für das Duell der beiden
zahlenmäßig größten Gruppierungen der
GFCW, es wird Zeit für das Duell zwischen dem
Switziverse Unlimited und den vier Personen, die uns gerade
entgegenkommen.
Vor
einem Jahr noch wäre dieses Team undenkbar gewesen.
Unter der Pigster Maske steckt jemand anderes. Luna war in
ihrer Post-End-Pause. Monica Shade hatte noch nie in der GFCW
vorbeigeschaut. Aiden Rotari war der amtierende GFCW World
Champion.
Eine
Menge Dinge können sich in einem Jahr ändern.
Tatsächlich
rennt Lunenkind unter der Schweigemaske vor, und kommt als
erstes in die Halle. Er versucht ein ernstes und gefährlich
klingendes „OINK!“ vom Stapel zu lassen, und er
kann froh sein, dass dank den durch das Zelt plärrenden
Snow Strippers ein Großteil der Crowd nicht mitbekommen
haben dürfte, was für ein abstruses Geräusch
er da fabriziert hat. Doch die Kamera ist weniger gnädig,
und so wird der geneigte Zuschauer vor dem Endgerät
Zeuge eines neuen Weges, sich bis auf die Knochen zu
blamieren.
Dankenswerterweise
tritt Monica Shade in diesem Moment neben den Pigster und
schenkt diesem ein Lächeln, in dem keine Herablassung
steckt. Selbstredend zieht die Dame, welche stets in
Begleitung von Chef-Strategin Lady Rosi auftaucht, durch ihre
pure Anwesenheit die Aufmerksamkeit auf sich, und sie klopft
dem Mann unter der Schweinemaske aufmunternd auf den Rücken.
Sie
nimmt das hier nicht auf die leichte Schulter, aber man kann
ihr die Freude, mit dem Pigster teamen zu dürfen,
ansehen. Ihre gute Laune wird allerdings etwas getrübt,
als Luna Rosario auf der anderen Seite von Lunenkind
auftaucht. Sie performt einen Fistbump mit ihm, bei dem der
Pigster irgendwas schwadroniert, dass die Worte „Huf“
und „Klimawandel“ beinhaltet, aber einmal mehr
rettet ihn das Dröhnen des Theme Songs.
Dann
wirft Luna Monica einen Blick zu, dem diese standhält.
Die ehemalige Leviathan-Fighterin neigt kaum merklich den
Kopf – ist das ein Nicken? Provokation? Nicht zu sagen.
Auf jeden Fall gehen Rosario und Shade zum Ring, den Pigster
zwischen sich, welcher eifrig damit beschäftigt ist, den
peinlichsten Trash Talk aller Zeiten hinzulegen. Was bitte
ist „die Wut der Wutz“?
Das
kann uns vermutlich auch der Mann nicht beantworten, der im
Schatten seiner Mitstreiter langsam, aber bestimmt zum Ring
schreitet. Aiden Rotari scannt mit den Augen seine Umgebung,
scheint sich das Zirkuszelt genau einprägen zu wollen
und scheint kein Interesse daran zu haben, an dem Schauspiel
vor ihm teilzuhaben. Einmal mehr wendet er niemandem den
Rücken zu. Er ist im Rücken, nicht nur seiner
Feinde, sondern auch deren, die seine Freunde sein sollen.
Die
auf den ersten Blick wirr zusammengewürfelte Truppe
bestreitet nun den Gang zum Seilgeviert, Rotari einen Schritt
hinter dem Rest, und macht sich bereit, dem Switziverse zu
demonstrieren, dass es gar nicht so Unlimited ist, wie es
glaubt zu sein, und ihnen klar die Grenzen aufzuzeigen.
Ob
den vieren das gelingt werden wir gleich herausfinden.
Flammenzungen
schießen aus der Einzugsrampe hervor, als die
intensiven wie melodischen Klänge von „Phantasmal
Blaze“ durch die Boxen im Zirkuszelt schallen, um den
Förderkader der Lerbitz Performance Group anzukündigen.
Wie auch ein lautstarkes „POWER“ ertönt, da
der einzige Mann dieses Teams voranschreitet: Marc Hill, der
Verräter des GFCW Förderkaders, die heute die
Gegner sind. Auch wenn er an und für sich andere
Personalien verraten hat, aber egal, es zählt. Zu seiner
linken positionieren sich zwei Frauen, die gleichermaßen
unterschiedlicher nicht sein könnten und doch
erstaunliche Parallelen haben. Obgleich eine 1,93 groß
ist und die andere 1,50 klein, die eine ziemlich große
Brüste hat und die andere nicht, die eine von schneeweiß
und Grautönen geprägt ist, während die andere
im feurigen Poncho und Schurz daherkommt: beide haben
Ponyzotteln auf der Stirn und sonst massives Haupthaar bis zu
den unverhüllten Knöcheln, beide tragen eine
Kopfbedeckung auf dem Schopf (eine Wolfskappe sowie ein rotes
Barett) und beide haben keinen Schuhschrank und nur Socken
für Weihnachten, aber nicht um sie zu tragen:
„Schneewölfin“ Skaði Fenrir und
„Phoenix“ Milly Vermillion. Zwei Frauen, die
mitunter zoffen, ganz anders als die beiden Frauen, die
rechts von Marc Hill auftauchen. Ihrerseits mit reichem
Haupthaar ausgestattet und in schwarze Mäntel mit hohem
Kragen und güldenen Drachenmotiven gehüllt: die
Black Wyrms, die natürlich
wieder mit ein freundlichen „Let’s Go Worms“
Rufen empfangen werden. Sie sind zweifellos etwas beliebter
als die anderen, obgleich viele auch gern „Power“
mitjohlen. Dennoch, im Großen und Ganzen gelten die
Sympathien heute ihren Gegnern, einfach weil dieses Quintett
die LPG repräsentiert, während die Gegenseite GFCW
im Namen hat.
Der GFCW Förderkader kommt danach
auch geschlossen zum Ring. Der MANN Tyo Johns vorweg, Creed
Gibson und Andrew Costalago machen ein paar zirkusreife
Einlagen, Snow nimmt sich extra viel Zeit für die Fans
und spektakuläre Posen, während Dex Blarney in der
Mitte schreitet und alles genau überblickt.
Für
alle Fälle werden noch mal die Regeln erklärt –
Survivor Match heißt, dass Teammitglieder einzeln
eliminiert werden, bis eine Seite keine Mitglieder mehr übrig
hat. Pinfall, Submission, Countout, Disqualifikation, egal,
Fall ist Fall. Wer raus ist muss auch gen Backstage
verschwinden, Ringside bleiben ist nicht. Robin Stahlbrand
hat auch so schon genug Arbeit vor sich.
Auf
Seiten des GFCW Förderkaders klatschen vier Männer
miteinander ab und schwören sich noch mal ein, während
der Fünfte kurzerhand den Ring betritt: Tyo Johns. Ob
dies der abgesprochene Plan war oder ob Tyo hier eigenmächtig
gehandelt hat, um den Mädels zu zeigen was ein echter
MANN ist, wir wissen es nicht, aber auf jeden Fall ist er nun
offiziell im Squared Circle und grinst selbstgefällig in
die Tiefe. „Phoenix“ Milly Vermillion guckt
hingegen etwas genervt 49 Zentimeter in die Höhe und
fragt sich innerlich dieselbe Frage wie die auch nur 1,54
kleine Brigitte Reflet: warum ist GFCW das Land der Riesen?
Tyo 1,99. Andrew 1,94. Dex 1,90. Creed auch immerhin 1,85.
Selbst Snow würde mit seinen 1,78 gegenüber Milly
riesig wirken und er ist der kleine Mann im gegnerischen
Team. Doch gegen Tyo, der neben seiner Größe auch
noch gut 140 Kilo auf die Waage bringt, wirkt Milly
Vermillion eher wie ein kleines Küken denn wie ein
großer, feuriger Raubvogel.
In der Wechselecke
der LPG kann sich Skaði Fenrir ein Lächeln nicht
verkneifen – die snobistische Schneewölfin hätte
das Match auch gern angefangen und wäre mit ihren 1,93
gegenüber Tyo physikalisch nicht auf hoffnungslos
verlorenem Posten so wie es Milly Vermillion ist. Nicht, dass
dies Milly davon abhalten würde
sofort auf Tyo einzudreschen und einzutreten. Positiv für
Milly: Tyo will zeigen was für ein MANN er ist, indem er
sie gewähren lässt und ihre Attacken so gut es geht
no-sellt. Negativ für Milly: das No-Selling dürfte
Tyo recht einfach fallen, da er vermutlich tatsächlich
nicht viel spürt. Tatsächlich beugt er sich sogar
runter und bietet Milly seinen Kopf an, nachdem er sich
lachend über seinen Bauch gestreichelt hat, wie um zu
sagen, dass Millys Attacken nur Streicheleinlagen waren. Das
ist dann vielleicht doch etwas viel des Guten, aber Milly
soll es nur recht so sein: sie nimmt die Einladung an und
tritt Tyo per Roundhouse Kick gegen den Schädel. Zwar
bewegt sich Tyo keinen Zentimeter vom Fleck, aber etwas
angeklingelt ist er doch. So widerstandsfähig der
menschliche Schädel auch ist, wenn man nicht etwa ein
Samoaner oder Tongaer ist, sollte man es vermeiden den Kopf
zum blocken zu benutzen, da dieser nicht durch Muskeln oder
Fett zusätzlich geschützt wird wie andere
Körperpartien.
Milly
Vermillion jedenfalls ist zufrieden damit nun doch
einschlagenden Erfolg gehabt zu haben und nutzt die
Gelegenheit, um sich für den Moment zu empfehlen. Die
hingehaltene Hand von Skaði wird registriert und
ignoriert, stattdessen darf Marc Hill in den Ring. Auch keine
so verkehrte Wahl, ist doch der Hamburger mit 1,95 ähnlich
groß wie Tyo und auch wenn er nicht so schwer ist wie
dieser, so hat Marc Hill eben doch die POWER~! um mit diesem
mitzuhalten. Soll heißen eine Runde Kraftprobe,
powermäßiges drücken und als es weder richtig
vorwärts noch rückwärts geht, versuchen sich
beide mit Shoulderblocks und Clotheslines gegenseitig auf die
Rübe zu geben. „Meat“ Chants seitens der
Fans inklusive, weil das im Jahr 2025 eben so ist. Nachdem
sich beide gegenseitig weichgeklopft und per doppelter
Clothesline auf die Matte geklatscht haben geht es mit zählen
weiter, wobei die Zehn jedoch nicht erreicht wird. Was nichts
mit den Fähigkeiten von Robin Stahlbrand zu tun hat, bis
zehn zählen ist absolut im Rahmen der Möglichkeiten.
Vielmehr hat es damit zu tun, dass Tyo bei 6 und Marc bei 7
wieder auf den Beinen sind, wenn auch mit unstetem Schritt.
Auf Seiten der LPG bietet Skaði Fenrir die Hand an, aber
Marc winkt ab. Sei es, weil er tatsächlich nicht so
angeschlagen ist, wie er wirkt oder aber weil er nach der
Tracht Prügel durch Iray Burch darauf aus ist zu zeigen,
dass er noch immer Mr. Power ist. Auf der Gegenseite
stellt sich die Frage gar nicht erst, da Creed Gibson
übereifrig Tyo auf die Schulter klopft und so den
Wechsel vollzieht. Mehr noch, Creed klatscht auch sogleich
mit seinem Tag Team Partner Andrew Costalago ab, auf dass es
nun Triple Team Action geben könnte.
Könnte.
Tatsächlich
verlässt Tyo aber den Ring, Marcs Power hat ihre Wirkung
nicht verfehlt. So also nur zwei gegen eins. Marc Hill
überlegt kurz und hat dann doch die Einsicht, dass
wechseln besser ist als in Unterzahl zu kämpfen, doch
die Einsicht kommt zu spät. Creed sprintet wild um sich
fuchtelnd los in die Ringecke der LPG und Marcs
Wechseloptionen verlassen den Apron gen Hallenboden um von
dem plötzlichen Gefuchtel keine Hand oder gar einen
Ellbogen abzukriegen. Gut gemacht vom clownsähnlichen
Nicht-Clown. Marc Hill muss es nun also doch mit beiden
Männern des Cirque du Tonnerre aufnehmen und macht das
einen Power-Ruf später auch recht ordentlich – für
ein paar Momente.
Pete:
„Geht Marc Hill die Power aus? Er kriegt nun doch gut
was ab.“ Sven: „So
wie...“ Pete:
„Nein.“ Sven:
„Doch.“ Pete:
„Zumindest sind Marc Hills Wechseloptionen jetzt wieder
auf dem Apron, er muss sie jetzt nur noch erreichen.“ Sven:
„Zu dumm für Marc Hill, dass er nicht Aldo Nero
ist, dann wäre es leicht für ihn zum Wechsel zu
kommen. Dann wiederum: wenn er Aldo Nero wäre, hätte
er ja gar nicht erst einen Wechsel nötig.“
Der
Verräter des GFCW Förderkaders hat den Wechsel nun
definitiv nötig, aber das zu wissen und zu schaffen ist
fürwahr nicht so einfach, wenn man von zwei Seiten
attackiert wird. Zumindest kann er den Double Team Stroke
verhindern, mit welcher der Cirque du Tonnerre bei der
letzten Show noch die Black Wyrms besiegt hatte, aber was
Hill tatsächlich etwas Hoffnung gibt, das ist der
Umstand, dass Creed Gibson theatralisch gestikulieren kann,
wie er will – Robin Stahlbrand weist ihn an in die
Wechselecke zurückzukehren, das war jetzt langsam genug
Double Teaming für einen Wechsel. Tatsächlich wäre
Creed schon früher in die Wechselecke zurückgeschickt
worden, hätte nicht Milly Vermillion versucht in den
Ring zu steigen und so Robin Stahlbrand abgelenkt. Sie wollte
partout nicht einsehen, dass die Gegner so lange zu zweit im
Ring sein durften. Woraufhin ihre Partnerinnen ihr wohl noch
mal die Regeln genau erklären mussten. So oder so, Marc
Hills Leidensphase wurde so verlängert. Nun aber hat er
es nur noch mit Andrew Costalago zu tun. Grund genug für
Andrew prompt wieder zu wechseln, erneut mit dem eigenen
Partner. Womit das fröhliche Zwei gegen Eins weitergeht
– zumindest bis Hill einen aus der Verzweiflung
geborenen doppelten Clothesline schlägt und damit beide
Gegner umhaut. Nun gilt es zur eigenen Ringecke zu kriechen…
aber Creed ist schneller und wechselt mit Dex Blarney, der
sofort die Verfolgung aufnimmt und Hill gerade noch
rechtzeitig einholt, um zu verhindern, dass er die Hand von
Skaði Fenrir erreicht. Danach heißt es für
Marc Hill weiter einzustecken, alle Versuche sich zu wehren
werden von Dex mit konzentrierten Aktionen vereitelt. Es ist
nicht ganz das gleiche Bild wie im Match gegen Iray Burch,
aber dennoch kommt Marc Hill nun gar nicht mehr zum Zug. Und
dann läutet Dex den Anfang vom Ende ein: Wechsel mit
Snow, der sofort Schwung an den Seilen nimmt und Marc Hill
per Springboard Huracanrana erwischen will-
Will.
Aber
Marc blockt, hievt ihn hoch und Powerbomb! Auf Dex Blarney…
der Snow abfängt und direkt wieder nach vorn wirft für
einen Double Team Shotgun Dropkick! Hill geht zu Boden, Dex
packt zu zum Hangman’s Neckbreaker, während Snow
sofort auf der Ringecke ist für einen Splash. Was eine
Kombination! Die Damen der LPG ahnen Übles und entern
den Ring, aber Tyo allein ist bereits ein Bollwerk, an dem
man nur schwer vorbeikommt. Fenrir beschäftigt ihn, die
Black Wyrms bleiben am Cirque du Tonnerre hängen und
lediglich Milly kann clever über das ganze Chaos
hinwegfliegen, bzw. springen: Double Foot Stomp von der
obersten Ringecke – aber Spear von Dex Blarney!
Abgefangen! Und in der Zwischenzeit ist der 3 Count
durchgezählt worden!
Marc Hill ist raus!
Damit
eine 5:4 Führung zu Gunsten des GFCW Förderkaders,
noch bevor die meisten Damen der LPG überhaupt offiziell
eingewechselt waren. Gut, dass dies ein Survivor Match ist
und kein 10 Person Tag Match. Das wäre peinlich gewesen.
Ist es in gewisser Weise auch so. Viggo wird es auf jeden
Fall freuen, der Förderkader-Verräter wurde
bestraft, etwas das seinem GFCW Förderkader gelungen
ist, wo der alte GFCW Förderkader gescheitert war. Und
doch, es ist natürlich nur eine Zwischenbilanz. Es gibt
noch viel Wrestling in diesem Match bis zu einem
Resultat.
Für die LPG betritt nun Skaði
Fenrir den Ring. Hätte sie doch mal Marc Hill mehr auf
den Wechsel gedrängt, als
der noch leicht möglich gewesen war. Eine taktische
Fehlleistung, die sie freilich ärgert, aber auch nicht
aus der Ruhe bringt. Marc Hill raus bedeutet im Endeffekt
mehr Gelegenheit für sie sich auszuzeichnen. Gegen Snow,
der noch immer der offizielle Mann im Match ist, womit
erstmals die physikalische Komponente für die LPG
spricht: Schneewölfin gegen Snow, zumindest klimatisch
passt das bestens zusammen. Stilistisch hingegen ist der
Unterschied gewaltig: Skaði versucht Zugriff zu kriegen
und entweder mit Ringen oder Brawling das Match zu gestalten,
während Snow um sie herum huscht und immer wieder die
Seile mit einbezieht, um möglichst spektakulär
vorgehen zu können. Zunächst klappt das auch und
die Fans huldigen seinen Bemühungen mit einem lang
gezogenen „Snooooooow“. Dann jedoch fliegt er in
Skaðis rechtzeitig hochgezogenes Bein rein, kriegt so
einen üblen Big Boot, bzw. Big Foot ab und kracht auf
die Matte. Die Fans finden das jetzt nicht so toll, aber die
Schneewölfin ist nicht hier, um die Fans zu beglücken,
sondern erfolgreich zu jagen. Zu diesem Zweck wechselt Skaði
mit „La Vouivre“ Brigitte Reflet und nimmt Snow
hoch zur Wolf Bomb… hält ihn aber in
Powerbomb-Position hoch. Brigitte versteht und springt ihren
Springboard Lariat den Wyvern Wingspan!
Black
Wyrm Rampage!
Nur
eben ausgeführt von Skaði und Brigitte statt Shizuku
und Brigitte. Jener Finisher, der sich bewährt hat und
den Black Wyrms verblieben ist, nachdem ihr alternativer Weg
Matches zu beenden – die Black Wyrm Ravage –
gegen die TSEizn Ra(re)BBits versagt hatte. Ein Ersatz ist
bis heute nicht gefunden, aber solange es eine Aktion gibt,
die für 3 Counts gut ist, ist das ja immerhin etwas. Und
so wird Snow jetzt gecovert. Eins, Zwei, Nein. Kein Kick Out,
natürlich, aber seine Teamkollegen sind da, um zu
helfen. Kein Ausgleich, dafür einige Momente Chaos im
Ring, bis Robin Stahlbrand die Situation geregelt hat und
Brigitte & Snow im Ring verbleiben. Brigitte zeigt dann
auf, wie viel Kraft sie eigentlich ihrer Größe zum
Trotz hat, indem sie Snow zum Storm Breaker hochkriegt –
wären doch nur mehr Männer höchstens so groß
und schwer wie Snow wird sie sich denken – aber der
lässt sich nicht brechen und zappelt sich frei, hinein
in einen Arm Drag als Konter und einen Hechtsprung später
ist der Wechsel mit Tyo Johns vollzogen. Womit Brigitte
ähnlich wie Milly Vermillion zuvor eine Fleischwand
hochsehen kann. Grund genug für Brigitte auszunutzen,
dass klein sein auch Vorteile haben kann und dass ihr Gegner
sie eh nicht ernst nimmt. Sie deutet an in einen Lock Up
gehen zu wollen und während Tyo sich noch schlapplacht,
da huscht sie an ihm vorbei und zeigt den Spear in seine
rechte Kniekehle! Das merkt auch der große und schwere
Tyo. Brigitte wechselt sofort mit Shizuku, packt dann Tyos
Kopf und will mit Shizukus Hilfe eines Assisted Tornado DDT
vollziehen. Hat ja gegen Gino Rieß und Meathook auch
geklappt.
Gegen Tyo
allerdings nicht, der einfach stehenbleibt und beginnt
Brigitte per Bear Hug zu zerquetschen. Die klatscht aber die
Hände zu einer Art Mongolian Chop zusammen und schon
klingeln Tyo die Ohren. Fun Fact: Ohren sind immer anfällig,
egal wie gigantisch ein Größen- und
Gewichtsunterschied auch sein mag. Shizuku packt sofort von
hinten zu. Dragon Suplex? Hoch kriegt Shizuku Tyo natürlich
nicht, aber da dieser eh torkelt und so in Bewegung ist und
Brigitte ihn zusätzlich mit anhebt, muss sie das auch
nicht. Es reicht dass Tyo nach hinten weg kippt und sich
quasi selber übel auf den Nacken donnert. Da arbeitet
seine Physis nun unweigerlich gegen ihn. Einen Wechsel später
ist Skaði wieder offiziell, die ihrerseits sofort mit
Milly wechselt. Und während Skaði zusammen mit dem
Black Wyrms die GFCW Wechselecke abräumt springt Milly
Vermillion per Double Foot Stomp auf Tyo drauf! Der bäumt
sich mit Schmerz verzerrtem Gesicht auf – und bekommt
von Skaði noch einen deftigen Lariat ab. Sofort ist Milly
Vermillion wieder bei der Ringecke, ist hoch und…
Phoenix
Senton!
Eins,
Zwei und Drei! Die Kleinste pinnt den Größten,
wenn auch nicht ganz aus eigener Kraft. Milly und Skaði
diskutieren jetzt schon wer den größeren Anteil an
diesem erfolgreichen Cover hatte, während Tyo Johns es
nicht glauben kann, dass ihm das jetzt tatsächlich
passiert ist. Das kommt davon, wenn man sich seiner Sache zu
sicher ist und die Gegnerinnen nicht ernst nimmt. Der schöne
Vorsprung für den GFCW Förderkader ist somit wieder
futsch und es geht 4 gegen 4 weiter. Um genau zu sein mit
Milly Vermillion und Dex Blarney, der für Tyo übernimmt
und vorzeigt, wie es laufen kann, wenn man die physikalische
Hoheit hat und zudem konzentriert bei der Sache ist. Milly
will weiter fliegen, wird aber von Dex unweigerlich
ausgebremst und geerdet. Es hat so ein bisschen was von Snow
gegen Skaði zuvor, nur umgekehrt in Sachen
Teamkomposition. Dabei wollte Milly eigentlich Dex den Spear
heimzahlen, aber dazu kommt sie ganz und gar nicht, sie ist
zu beschäftigt damit in die Seile zu gelangen, um Dex
halbem Boston zu entkommen. Einem Clothesline weicht sie dann
jedoch gut aus und geht in den Waistlock zum German Suplex.
Dex hat nun allerdings nicht die ganz große Mühe
Millys überschaubarer Hebelwirkung zu widerstehen und
wechselt mit Creed Gibson, der sich Milly packt und per
Atomic Drop aufs Knie setzt, was es Dex ermöglicht ihr
auch noch mal einen deftigen Lariat zu verpassen.
Eins,
zwei, Nein.
Die feurig Gefiederte kommt noch mal raus
und orientiert sich gen Wechselecke. Ein Glück, dass sie
zumindest den Teil der Regeln mittlerweile verstanden hat.
Problem: Creed Gibson lässt sie nicht, macht höchst
theatralische Tränengesten und verpasst ihr einen Sitout
Jawbreaker. Während Milly nach hinten taumelt und sich
die Kauleiste hält rollt Cred zurück in den Stand,
spurtet nach vorn und fällt Milly per Spinning Heel
Kick! Die Phönixfrau ist so gut wie besiegt! Grund genug
für Creed seine erfolgreichen Aktionen zu feiern, indem
er klatschend eine Runde um den Ring dreht.
Pete:
„So eine Ehrenrunde haben wir von Creed auch schon im
Tag Team Match gegen die Black Wyrms beim letzten War Evening
gesehen.“ Sven: „Und
schon da war das ein ähnlich großer Fehler wie
deine Vaterschaft.“
Kaum
ist Creed zurück im Ring um nachzusetzen, da wird er von
Shizuku Shikishima empfangen. Ein Déjà-vu der
besonderen Art für den Nicht-Clown, dem sein Partner
Andrew Costalago promp auf die Schulter tippt. Das ist ein
Tag. Auch Shizuku tagt mit ihrer Partnerin, Brigitte Reflet,
und wir haben ein Replay von der gerade angesprochenen
letzten Show. Beide Teams klopfen aufeinander ein, wobei sich
der Cirque du Tonnerre zunächst durchzusetzen scheint –
bis Shizuku den Versuch einer Spanish Fly von Andrew per
Belly to Belly Suplex beantwortet und Brigitte wiederum dem
Stroke von Creed entkommt und diesen per Neckbreaker
flachlegt und zum Rausrollen aus dem Ring animiert. Das ist
jetzt DIE Chance es besser zu machen als im direkten Tag Team
Match gegeneinander. Shizuku packt Andrew unter die Arme und
legt ihn per Pendulum Backbreaker übers Knie und „La
Vouivre“ Brigitte Reflet nimmt Anlauf, um Andrew per
Spear von Shizukus Knie herunter zu speeren! Endlich ein
alternativer Finisher, den sie auch gegen größere
und schwerere Gegner zeigen können! Cover! Eins, Zwei,
Nein!
Kick
Out!
Ja, die
Black Wyrms können diese Movekombination auch gegen
größere und schwerere Gegner zeigen, aber
Brigittes Spear fehlte die nötige Wucht, um den 3 Count
herbeizuführen. Die Suche nach einer Alternative zur
Black Wyrm Rampage geht also weiter. Shizuku muss nun aber
erst einmal raus und Brigitte versucht den Fall dann eben mit
einer Einzelaktion zu erzwingen: Glorious DDT…
nein! Andrew wehrt sich und versetzt Brigitte nun doch die
Spanish Fly! Wechsel mit Dex Blarney und der packt Brigitte
über die Schulter.
Running
Powerslam!
Cover
während seine Teamkollegen einmal mehr den LPG
Förderkader wegblocken. Eins, Zwei, und Drei! Brigitte
zappelte zwar noch schwach, aber die ~110 Kilogramm hätte
sie wohl selbst dann nicht aus eigener Kraft von sich
herunter gekriegt, wenn sie nicht gerade hart auf die Matte
gepfeffert worden wäre. Geschweige denn nach dieser
Aktion mit Power, die Marc Hill nun vermutlich doppelt trübe
stimmen wird. Brigitte Reflet kommt ihm nun Gesellschaft
leisten, auch sie ist raus aus dem Match und der GFCW
Förderkader hat den Vorteil zurück: 4:3 aus ihrer
Sicht und sie haben das gegnerische Tag Team halbiert, was ja
auch nicht ganz so verkehrt ist.
Pete:
„Sieht so aus, als hält der LPG Förderkader
noch mal eine kurze Lagebesprechung.“ Sven:
„Was auch immer sie im Vorfeld besprochen haben, es
funktioniert nicht. Luna und Miria als Taktgeberinnen sind
eben kein James Corleone und vor allem ist niemand im LPG
Förderkader ein ALDO NERO!“ Pete:
„Und wie sieht es mit dem GFCW Förderkader
aus?“ Sven: „Es
spricht für deine Inkompetenz, dass du das fragen musst.
Natürlich ist auch dort niemand ein Aldo Nero!“
Shizuku
Shikishima stellt sich nun gegen Dex Blarney, wobei die
Blondine große Vorsicht walten lässt. Klar, man
ist im Rückstand und Dex war bei beiden Eliminierungen
höchst relevant beteiligt. Ein 2:4 Rückstand aus
Sicht der LPG wäre wohl auch kaum noch aufzuholen, ergo
gilt es nun erst mal auf Sicherheit aus sein, keine Fehler
machen und vielmehr auf Fehler der Gegenseite bauen.
Besonders Creed Gibson, der lautstark wie gestenreich seinen
Teamkollegen anfeuert, ist dafür ein Kandidat. Einen
krassen Fehler hat er ja schon begangen, warum also nicht
zwei? Anders gesagt schindet Shizuku hier Zeit und baut
darauf, dass sich Creed Gibson wieder einwechselt. Problem:
Dex Blarney hat keinen Grund zu wechseln und ist größer,
stärker und technisch besser als Shizuku, die wenn
überhaupt marginal schneller ist. Eigentlich ist es
Shizukus Ding sehr körperbetont zu agieren und Gegner
mit ihrem Traumbody in die Bredouille zu bringen, aber gegen
Dex Körperlichkeit kommt ihre eigene nicht an. Grund
genug sich gen Wechselecke zu orientieren, aber Dex hat wenig
Interesse daran das so einfach zuzulassen. Vielmehr packt er
Shizuku am Arm, hievt sie hoch und… Spinebuster! Eins,
Zwei, Nein! Shizuku kommt raus, aber Skaði wäre auch
zur Stelle gewesen. Und nicht nur kommt Shizuku raus, sie
klatscht sich selbst auf die Wangen und kommt hoch. Nicht
direkt empört, aber doch aufgestachelt. Immerhin ist der
Spinebuster jener Ex-Move von ihr, den sie nach dem Versagen
der Black Wyrm Ravage gegen die Hasen aus ihrem Repertoire
gestrichen hat und diese Aktion nun kassiert zu haben kommt
wohl rüber wie eine persönliche Beleidigung. Und so
versetzt sie Dex einen fulminanten European Uppercut! Der
schüttelt sich kurz und schlägt dann per
Clothesline zurück, aber Shizuku duckt sich ab, packt
von hinten zu: Blue Thunder Bomb… mit Stoß gegen
die Seile für mehr Schwung!
Blue
Thunder Roar!
Eins,
Zwei, Nein! Gegen den körperlich überlegenen Dex
Blarney hat diese Aktion nicht ganz flüssig funktioniert
und hatte daher nicht den nötigen Wumms. Dennoch ist Dex
angeknockt und Shizuku wechselt mit Skaði Fenrir, die
sich sofort auf die Jagd begibt, um Dex nicht wechseln zu
lassen. Big Foot gegen Creed und Lariat gegen Andrew und
schon hat Dex nur noch Snow als Wechseloption – und der
wird von Milly vom Apron heruntergezogen! Dex muss also
drinbleiben und wird von Skaði gepackt! Gut Wrench in die
Wolf Bomb… soll es werden, aber Dex blockt und wirft
Skaði per Back Body Drop über sich hinweg. Die steht
den Flip jedoch und packt dann halt stattdessen zu, um den
Half Nelson Backbreaker zu zeigen. Tag mit Milly hinterher,
dann nimmt sie Dex in den Bow and Arrow Lock! Milly wechselt
wiederum mit Shizuku ehe sie abspringt zum Double Foot Stomp
auf den im Bow and Arrow hochgehaltenen Dex! Der krümmt
sich auf allen Vieren nach diesem Stomp und Shizuku kommt aus
dem Lauf: Running Destroyer, bzw.
Shimakaze!
Eins,
Zwei, Skaði und Milly blocken, Drei! Lange Gesichter beim
GFCW Förderkader und Abklatschen mit mehr oder minder
erfreutem Grinsen im Gesicht beim LPG Förderkader. Da
hat das Teamwork jetzt doch ganz gut geklappt und man ist den
inoffiziellen Kopf des gegnerischen Teams losgeworden. Ein
Ausgleich zum 3:3, der sich für das Team LPG anfühlt
wie mehr als das. Dennoch gilt es jetzt nicht zu früh zu
sicher zu werden – Snow ist auch nicht übel und
das gegnerische Tag Team ist noch intakt. Dex gibt derweil
seinen Mitstreitern noch ein paar Worte mit auf den Weg, ehe
er sich selber auf den Weg macht.
Pete:
„Sehr schön, der Psychopath ist raus! Nananana,
nananana...“ Sven: „Wie
kann man nur so schamlos parteiisch sein, du bist einmal mehr
eine Schande für unsere Profession!“ Pete:
„Und deine Kommentare zu Aldo Nero sind natürlich
komplett objektiv?“ Sven:
„Ist Aldo Nero der Champion oder ist Aldo Nero der
Champion? Und überhaupt, warum redest du jetzt über
Aldo Nero, wenn wir hier ein tolles Match mit noch sechs
verbliebenen tollen Leuten vor uns haben! Bleib beim Thema,
Pete!“ Pete: „Also
gut. Für den GFCW Förderkader sind damit noch beide
Hälften vom Cirque du Tonnerre im Match sowie Snow. Auf
der Gegenseite verbleiben Shizuku Shikishima sowie Milly
Vermillion und Skaði Fenrir.“ Sven:
„Das sehen wir, Pete, danke für deine ausführliche
Beschreibung des Offensichtlichen!“
Andrew
Costalago übernimmt für Dex im Ring gegen Shizuku,
womit auch der Amerikaner aus Wisconsin mit den spanischen
Wurzeln daran erinnern kann, dass er satte 1,94 groß
ist, auch wenn er überraschend agil und flippy für
einen Mann seiner Größe ist. Zunächst aber
gibt es einen Lock Up, er drängt Shizuku zurück gen
Ringecke und zeigt dort eine Salve von Kicks und Chops, ehe
er sie nach oben setzt. Superplex? Nein, das wäre nicht
spektakulär genug. Avalanche Huracanrana! Nein! Shizuku
kontert! Avalanche Powerbomb aka
Blonde
Bombshell!
Creed
Gibson dreht auf dem Apron fast durch, während Snow mit
intensivem Blick seinen Arm ausstreckt, aber Andrew Costalago
liegt nun erst mal flach. Vielmehr ist es Shizuku, die sich
kurz orientiert – Andrews Attacken haben ihre Wirkung
nicht verfehlt – und dann entweder wechseln oder covern
könnte. Sie entscheidet sich zu Andrew zu krabbeln und
zu covern: Eins, Zwei, NEIN! Das
hat zu lange gedauert, Andrew kommt raus, was Creed Gibson
feiert wie andere Leute den Gewinn der Champions League. Oder
alternativ den Nichtabstieg. Oder Leute in der Werbung. Auf
jeden Fall versucht Shizuku nachzusetzen und Andrew gen
Wechselecke des LPG Förderkaders zu zerren, aber der
wehrt sich, kommt hoch und versucht sich am Vice Grip.
Shizuku schlägt jedoch seine Arme weg, nur um einen
Tritt in den Magen zu kriegen, woraufhin Andrew sofort
Schwung für einen Flip nimmt:
Code
Red / Sunset Flip Powerbomb!
Eins,
Zwei, Meteora!
Soll
heißen: Meteora von Milly, die so ihre Partnerin gerade
noch rettet. Aber noch ist die Gefahr nicht gebannt.
Guillotine Choke von Andrew… aber die Seile sind zu
nah. Glück gehabt aus Sicht von Shizuku Shikishima, die
sich aus dem Ring rollt. Dort ist sie vor dem Flippy Giant,
der übrigens auch kein Clown ist, jedoch nicht sicher.
Andrew kommt per hohem Tope con Hilo über die Seile und
steht den Flip, während Shizuku umkippt. Das Publikum
tobt und sowohl Andrew als auch Creed machen ein paar Gesten
als Dank. Dann jedoch setzt Andrew weiter nach, ist hoch auf
der Ringabsperrung und kommt von da aus per Crossbody auf
Shizuku geflogen! Noch mehr Jubel! Andrew holt von
weißderGeierwo einen Zauberhut hervor, macht einen
Trick mit verschwindendem Taschentuch und dann nutzt er die
Ringtreppe als Sprungbrett für einen Dropkick. Er weiß
seine Umgebung einzusetzen, keine Frage. Nur wird es jetzt
allmählich wirklich
Zeit sich zurück in den Ring zu begeben, wie Creed
Gibson mit panischem Wedeln seiner Arme auch mehr als
hinreichend andeutet. Andrew versteht, geht los und fällt
aufs Maul. Shizuku ist super angeknockt, aber sie hat genug
Kraftreserven, um sich an Andrews Knöchel zu klammern.
Der versucht vorwärts zu stapfen, schafft auch ein, zwei
Schritte, aber das wars. Double Count Out. Sowohl Andrew als
auch Shizuku sind raus. Damit verbleiben noch Creed Gibson &
Snow gegen Milly Vermillion und Skaði Fenrir.
Pete:
„Das war jetzt nicht so clever von Andrew.“ Sven:
„Mehr noch: das war fast so dumm wie du.“ Pete:
„Der GFCW Förderkader macht die Fehler und die LPG
nutzt sie schamlos aus.“ Sven:
„So schamlos wie du und Joana.“ Pete:
„Was für den GFCW Förderkader besonders
problematisch ist: ihr nominell bester Mann Dex Blarney ist
schon raus, während für die Gegenseite die
vermutlich beiden Besten auch die letzten beiden sind.“ Sven:
„Wärst du ein besonders aufmerksamer Kommentator,
würdest du jetzt auch noch anmerken, dass Skaði
Fenrir sogar bislang relativ wenig im Ring war. Die jetzt
also nicht nur ziemlich frisch ist, sondern zudem nun auch
noch den physikalischen Vorteil auf ihrer Seite hat.“
In
der Tat: nun wo alle drei 1,90+ Männer raus sind, türmt
Skaði Fenrir über dem verbliebenen Rest. Kein Wunder
also, dass sie nun den Ring betritt, während ein
komplett durchdrehender Creed Gibson auf sie zugeschossen
kommt, um Andrew zu rächen. Doch Skaði fängt
ihn einfach ab und stemmt ihn hoch! Military Press… in
einen Double Knee Gutbuster! Üble Aktion, Creed windet
sich vor Schmerz und das ist dieses mal nicht mit
übertriebener Theatralik. Nein, das tut wirklich so weh.
Die norwegische Jägerin fährt sich mit der Zunge
über die Fangzähne, die Beute ist so gut wie
erlegt. Zupacken! Hoch in die Crucifix Powerbomb. Und dann
abwärts, aber nicht als Powerbomb, sondern
hinein in den Knee Strike!
Frost
Bite!
Eins,
Zwei, Snow.
Nein, nicht Fall für die
Schneewölfin, sondern Snow, der GFCW
Förderkaderwrestler, der das Cover vereitelt. Es mag für
ihn und sein Team nicht gut aussehen, aber noch steht es 2:2
und es ist viel zu früh um abzuschenken oder gar
aufzugeben. Skaði versucht sofort ihn zu bestrafen, aber
Snow ist fix zurück in seiner Wechselecke und somit
außer Reichweite. Ihm nachzueilen ist nun auch nicht im
Sinn der Schneewölfin, die Milly anfaucht besser
aufzupassen. Die zieht eine beleidigte Schnute. Sollten die
beiden wie so oft in einen Zwist geraten, das Momentum könnte
augenblicklich zu Gunsten des GFCW Förderkaders zurück
kippen. Zum Beispiel durch den…
Stroke!
Da
hat Skaði die Wirkung ihres Finishers überschätzt.
Klar, bis drei wäre das Cover locker durchgegangen, aber
nach dem Cover hat sie sich zu viel mit Snow und Milly
beschäftigt. Ein fataler Fehler! Zumindest wenn Milly
nicht zur Stelle wäre, um zu helfen. Ihr Weg war kürzer
als der von Snow. Aber Creed wittert nun seine Chance,
verfrachtet Skaði auf die nahe Ringecke und klettert
seitlich mit. Das soll erneut der Stroke werden, dieses Mal
von der zweiten Etage, auf dass es kein Vertun gibt, dass das
Cover auf jeden Fall durchgeht – Snow ist mehr als
bereit, um Milly abzufangen, hat extra seine Positionierung
auf dem Apron geändert!
Aber
Skaði wehrt sich mit diversen Elbows! Einmal umdrehen
und… Superplex!
Skaði windet sich zu Milly,
die kommt mit einem Sprung über die Seile rein, deutet
an den Phoenix Senton springen zu wollen, tritt dann aber
ihren Phoenix Kick gegen Snow, der davon zum Glück nicht
schmilzt und zu Water wird, aber sehr wohl vom Apron auf den
Hallenboden gefegt wird. Und dann packt Milly sich Creed, den
sie tatsächlich auch hochkriegt. Dank Hilfe von Skaði.
Und dann abwärts, Phoenix Driver, Eins, Zwei und Drei.
Creed Gibson ist raus uns Snow hat nun die undankbare Aufgabe
in Unterzahl gegen Skaði Fenrir und Milly Vermillion
antreten zu müssen. Es riecht verdächtig nach
Vorentscheidung.
Aber noch ist das Match nicht
entschieden. Snow rappelt sich hoch, der Sturz war hart. Die
Fans jedenfalls unterstützen ihn, sei es weil er der
Underdog ist oder weil sie ein GFCW Team gegen ein LPG Team
supporten. So oder so: Snow ist mit einem Slide zurück
im Ring und es heißt Snow gegen Phoenix, ein
elementares Duell, das Milly Vermillion eigentlich für
sich entscheiden sollte. Zunächst aber ist es sehr
ausgeglichen zwischen beiden. Sowohl Snow als auch Milly
lieben es zu fliegen und wollen sich mit derart Aktionen
gegenseitig übertrumpfen.
Und so sind sie nach
diversen Flips und Arm Drags plötzlich
beide oben auf einer Ringecke, balancieren und wollen jeweils
per Huracanrana punkten. Aber Snow ist in diesem Moment
cleverer, greift einfach um zum Avalanche Armdrag! Milly
fliegt, nur nicht wie ein Phönix, sondern wie ein Topf
vom Fenstersims und kracht auf die Matte. Snow realisiert
seine Chance, spurtet los und erwischt Skaði per Rolling
Heel Kick, was diese vom Apron auf den Hallenboden schickt,
ehe er in die Gegenrichtung sprintet zum Lionsault auf Milly!
Eins! Zwei! Nein! Snow will es nicht glauben, aber gepuscht
vom Publikum setzt er noch einen drauf. Noch mal Anlauf und
erneut Lionsault… aber nicht vom zweiten Seil, nein
mit einem hohen Sprung ist er hoch auf dem dritten
Seil!
Snowsault!
Das
muss es sein, auf keinen Fall kickt Milly hier noch mal aus!
Eins! Zwei! Skaði!
Im letzten Moment ist die
Schneewölfin dann doch zur Stelle, was ein enttäuschtes
Raunen der meisten Fans zur Folge hat. Snow ist aber nicht
gewillt dies das Ende sein zu lassen. Im Gegenteil! Er erhebt
sich, entgeht einem Lariat und zeigt einen Poison Rana! Skaði
überschlägt sich in den Stand vor lauter Wucht und
bleibt benommen in den Seilen hängen. Snow ballt beide
Fäuste, will Anlauf nehmen – aber nein! Milly
umklammert Snow von hinten, Ansatz zum German Suplex, aber
Snow blockt und blockt. Doch das Gerangel gibt Skaði Zeit
sich halbwegs zu erholen und dann kommt die Schneewölfin
von vorn per Big Foot gegen Snow! Aber der kann sich
wegducken und statt ihm kriegt Milly den Fuß ab, wenn
auch nicht voll. Vorteile der kleinen Körpergröße,
statt Fuß ins Gesicht kriegt sie eher eine Art Axe Kick
auf den Kopf, nur dass der meiste Schwung nach vorn weg
verpuffte statt auf ihren blond gelockten Schädel
niederzusausen. Auf die Matte kippt sie trotzdem, was es Snow
ermöglicht seinen Backflip Dropkick gegen Fenrir zu
springen und diese so durch die Seile nach draußen zu
schicken! Die Fans sind aus dem Häuschen und Snoooooow
visiert die Seile erneut an!
Snowsault!
Aber
Milly zieht die Knie hoch! Autsch! Wie schon festgehalten:
dank ihrer geringen Körpergröße hat sie den
Big Foot von Skaði nicht richtig abgekriegt und war daher
weit weniger angeschlagen als Snow es glaubte. Stattdessen
kann sie zupacken: Cut-throat Saito Suplex aka Raging
Inferno! Rolle Seitlich, wo Skaði wieder auf dem Apron
ist, bereit zu wechseln und in der Tat: Tag! Skaði packt
sich Snow, hoch zum Snowplow! Ob dieser Move wohl gegen Snow
extra effektiv ist? Auf jeden Fall geht es abwärts und
Snow liegt flach. Skaði wechselt jedoch nicht, sondern
springt die nächstbeste Ringecke hoch um den
Schlusspunkt zu setzen, ihre Variation des Frog Splash: Snow
Splash gegen Snow! Eins, zwei und Drei! Die
Unterzahlsituation war letztlich doch zu viel für das
letzte Teammitglied des GFCW Förderkaders. Nach
beherztem Kampf und etwas Pech, bzw. Glück im Unglück
für Skaði und Milly endet das Match letztlich zu
Gunsten des LPG Förderkaders. Womit nun Skaði und
Milly sofort wieder miteinander debattieren, wer jetzt für
den Sieg wichtiger war, wie sie in Siegespose dastehend ihren
Erfolg zelebrieren. Wobei sie sich insgeheim doch zu sehr
freuen, als dass ihre Debatte allzu hitzig werden würde,
auch wenn beide das so wohl nie zugeben würden,
zumindest in dieser Hinsicht sind sie sich dann doch ähnlich.
Wir
befinden uns im Backstagebereich.
Dort
sehen wir… Tammy. Und wie so üblich steht neben ihr
eine andere Person, sehr unüblich ist allerdings, dass es
sich dabei nicht um einen GFCW-Wrestler handelt, sondern um einen
anderen Interviewer der GFCW und zwar Mac Müll
höchstpersönlich!
Das
ist ungewöhnlich, aber da die Beiden in einem Gespräch
zu stecken scheinen, werden wir vermutlich auch gleich die
Aufklärung bekommen, was hier abgeht.
Tammy:
„Okay, also du übernimmst Ask und ich schaue nach
Aldo, ok?“
Mac
Müll: „Hmm. Ask ist zurzeit… naja, du weißt
ja… und davon abgesehen hat ihn mal wieder niemand
gesehen. Weder in den letzten Wochen noch heute bisher.“
Tammy:
„Einen Hinweis gab es auch nicht, wo man ihn treffen kann.
Vielleicht wieder an irgendeinem Baum?“
Mac
Müll: „Mir wurde gesagt er sei noch nicht da.“
Tammy:
„Ich schätze, wenn Ask gefunden werden wollte, dann
würden wir bereits wissen, wo er ist. Also… bleibt
noch Aldo. Wo ist der?“
Mac
Müll: „Ebenfalls Fehlanzeige, auch da wissen wir, dass
wir nix wissen.“
Das
strategische Planungsgespräch zwischen den Gesichtern der
GFCW-Interviewszene scheint nicht wirklich in eine sinnvolle
Richtung zu führen, dann wird es aber auch direkt schon
unterbrochen. Und wie es der Zufall so will, tatsächlich
sogar von einem der gewünschten Gesprächspartner.
Die
Aufmerksamkeit von Tammy und Müll verlagert sich, als sie
mitbekommen, dass in einem anderen Gang scheinbar der GFCW-World
Champion erschienen ist. Sofort laufen sie in besagte Richtung,
die Kamera direkt dabei, um einzufangen, dass Aldo gegenwärtig
noch in Alltagsklamotte unterwegs ist. Nun gut, da Ask offenbar
nicht zugegen ist, nehmen wir eben mit Aldo vorlieb.
Sowohl
Tammy, als auch Müll laufen zu ihm und „überrumpeln“
ihn damit fast schon etwas. Man sieht Aldo eindeutig an, dass er
gar keinen Bock drauf hat hier irgendjemandem Rede und Antwort zu
stehen, vor allem, da ja eigentlich auch schon alles gesagt ist.
Aber gut, er ist der Champion und deshalb ist das wohl auch
irgendwie seine Pflicht.
Tammy:
„Hallo Aldo…“
Mac
Müll: „… hast du kurz für uns Zeit?“
Sichtbar
irritiert, dass er nicht nur von einer Person Fragen gestellt
bekommt und ebenso genervt registriert Aldo die Beiden und stimmt
ihnen kopfnickend zu, aber ebenso herauslesen kann man aus dieser
nonverbalen Antwort, dass sie wohl schnell machen sollen.
Tammy
und Müll schauen einander an, sie hätten wohl gar nicht
so schnell damit gerechnet, dass Aldo hier zusagt. Jetzt scheint
dabei Uneinigkeit vorzuherrschen, wer denn nun tatsächlich
die Frage stellt. Laut Abmachung wollte Tammy sich ja aber um
Aldo kümmern, dennoch ergreift Mac Müll das Wort.
Mac
Müll: „Also Aldo, heute steht ein großer Tag
bevor. Die erste Titelverteidigung bei einem PPV und das gegen
den Mann, den du bisher noch nicht eindeutig besiegen konntest…“
Aldos
Miene verfinstert sich – nicht unbedingt der beste Einstieg
in eine Frage, wenn man mit einer Konfrontation beginnt.
Mac
Müll: „Wie geht es dir damit?“
Auch
Tammy scheint nicht vollends zufrieden mit der Frage, Aldo noch
weniger. Der würde wohl am liebsten gar nicht antworten,
aber nochmal: irgendwie muss er das ja fast und auch, wenn er
Asks „Ich will dem Titel Ehre erweisen“-Agenda nicht
zwangsläufig verfolgt, steht der heutige Abend ja im Sinne
der „Fairness“ und des daraus resultierenden
Befreiens seines Fluches. Also sei es drum.
Aldo
Nero: „Es gibt keinen Grund, warum ich mir Sorgen machen
müsste. Ich habe bereits große Siege eingefahren und
einer davon war Ask Skógur und auch, wenn ihr mir diesen
Sieg kleinreden wollt, habe ich gewonnen. Ich bin Champion
geworden, das in einem Match gegen Aiden Rotari auch geblieben
und auch heute wird sich daran nichts ändern.“
Aldo
setzt direkt an seinen Weg weiter beschreiten zu wollen, da
schaltet sich nun auch Tammy ein, die die tatsächlich
interessante Frage bereithält.
Tammy:
„Und wie geht es Mister Corleone?“
Im
Subtext der Frage schwingt unausgesprochen natürlich mit,
inwieweit Aldo klarkommt, nachdem sein Vater ja offensichtlich
heute nicht mit anwesend ist – es geht ja nicht mal ums
Eingreifen oder Helfen. Heute fehlt auch einfach die seelisch und
moralische, mentale Unterstützung durch seinen Vater und
Mentor.
Aldo
bleibt stehen und hält kurz inne.
Aldo
Nero: „Besser.“
Um
auf die direkt gestellte Frage zu antworten.
Aldo
Nero: „Und noch besser wird es ihm gehen, wenn er sieht,
wie ich das Match heute allein gewinne. Wie er selbst es gesagt
hat – ich brauche ihn nicht, um zu gewinnen. Es ist gut ihn
zu haben, aber letztendlich… muss ich allein klarkommen.
Ich sage es nur ungern, aber dabei hat Ask recht. Wenn ich das
nicht schaffe, dann bin ich nicht besser… als er.“
Das
mit „er“ wohl nicht Ask, sondern jemand anders
gemeint ist, ist nicht zu überhören.
Tammy:
„Wir haben bisher noch nichts weiter von Ask gehört.
Denkst du er hat eine Strategie in der Hinterhand?“
Ob
wir Ask dann tatsächlich beim Match sehen oder ob er
vielleicht gar nicht auftaucht, dass sind Fragen, die sich
erübrigen. Natürlich wird Ask das Match heute
bestreiten, aber bis dahin scheint er sich genauso im Verborgenen
zu halten, wie er es generell seit dem Titelverlust tut.
Aldo
Nero: „Eine Strategie? Ich glaube nicht. Asks Motivation
ist die Verzweiflung. Heute um den Titel zu kämpfen, in
seiner potenziell letzten Chance darauf… das ist alles,
was er noch hat. Ich bin kein Idiot, ich kenne Asks Vergangenheit
und weiß, dass ihn das vielleicht sogar NOCH gefährlicher
macht. Aber es ist wie schon bei High Noon. Wir beide kämpfen
aus ähnlichen Gründen gegeneinander. Beim letzten Mal
ging es darum ein Ziel zu erfolgen, indem man ein Jahr des
Erfolgs aufrechterhält oder zu Ende erobert. Heute kämpfen
wir Beide gegen unsere Dämonen. Und wie schon beim letzten
Mal, kann nur einer von uns diesen Kampf gewinnen.
… und
wie schon beim letzten Mal… werde ich das sein.“
Aldo
rümpft noch einmal die Nase mit dem Blick zu Tammy, bevor er
auch noch einmal zu Müll schaut.
Aldo
Nero: „Ab sofort, rede ich nur noch mit ihr.“
Anschließend
setzt Aldo erneut an und diesmal auch wirklich seinen Weg fort.
Es war vorher schon alles gesagt und das hat er noch einmal
unterstrichen. Sein Ziel ist klar und ebenso das von Ask. Nur
einer kann gewinnen und diese Geschichte endgültig beenden.
Nachdem
Aldo verschwunden ist, schauen Tammy und Müll sich noch
einmal an. Müll schaut fragend zu Tammy, was er wohl
falschgemacht haben könnte, die hingegen antwortet mit einem
Schulterzucken.
Das
Interview mit Ask werden wir vermutlich nicht mehr bekommen, aber
zumindest haben wir Aldos finale Schlachtansage bekommen.
Jetzt
bleibt nur noch der Kampf.
Tammy:
„Hallo Darragh. Danke, dass du dir die Zeit nimmst.“
Zeiten
ändern sich. Manchmal auch dich. Und offenbar haben die
Wochen der Abwesenheit bei Darragh Switzenberg zu einem Umdenken
geführt: Der Mann, der sonst das Gespräch mit dem
GFCW-Staff scheut wie eine Katze das Wasser, steht bei Tammy zum
Interview bereit. Der Geltungsdrang, vor dem ersten Match seit
der Niederlage gegen Jason Crutch im Mittelpunkt zu stehen, hat
offenbar überhandgenommen.
Darragh
Switzenberg: „Ja.“
Freundlicher
wird er trotz allem nicht. Und so wird Tammys Lächeln durch
die Einsilbigkeit Switzenbergs und dessen abwehrender Haltung
torpediert. Die Interviewerin ist erfahren genug, um direkt zum
Kern des Gesprächs zu kommen.
Tammy:
„Warum hast du dich dazu entschieden, eine so lange Pause
seit High Noon in Anspruch zu nehmen?“
Darragh
Switzenberg: „ Tammy, bist du vergesslich? Du kennst meinen
Vertrag, den ich bei Title Night 2024 gewonnen habe. Dort ist
schwarz auf weiß festgehalten, dass mir dies zusteht. Ich
darf zitieren: Bedingung
4:Darragh Switzenberg muss bei Auszeiten keine Gründe
benennen, sofern er dies nicht für erforderlich hält.
Die GFCW verzichtet im Falle einer Auszeit darauf, Darragh
Switzenberg für Auftritte unter Druck zu setzen.“
Zufrieden
damit, seine sieben Sonderregeln, die seit dem Rückgewinn
des Titels gegen Viggo gelten, im Wortlaut auswendig zu kennen,
lächelt Darragh Switzenberg in sich hinein. Doch Tammy
schüttelt vorsichtig mit dem Kopf.
Tammy:
„Das ist nicht, worauf ich hinauswollte. Ich habe nicht in
Frage gestellt, dass du das machen darfst. Ich wollte nur wissen:
Warum? Diese Regel gilt seit Dezember 2024. Jetzt hast du
erstmals davon Gebrauch gemacht. Direkt nach dem Titelverlus…-“
Das
Gesicht Switzenbergs vereist sich. Und Tammy ist klug genug, um
im Satz zu stoppen. Sie räuspert sich und setzt neu an.
Tammy:
„Also, warum?“
…
…
Zac
Alonso: „GUCK MAL, PAPA IST WIEDER DA!“
Was
auch immer die Antwort Switzenbergs war – falls er
überhaupt eine gegeben hat – geht im Gebrüll von
Zac Alonso unter. Der König des Saloon biegt um die Ecke. Er
trägt seine Krone auf dem Kopf und den Switzidog im Arm. Der
braune Labrador hängt links und rechts herunter, ein so
großes Tier ist nicht zum Herumtragen gedacht. Und doch
wedelt er andeutungsweise mit dem Schwanz als er Darragh
Switzenberg erblickt.
Durch
die Anwesenheit des Hundes wird klar: „Papa“ bezieht
Alonso glücklicherweise nicht auf seine Beziehung zu
Switzenberg, sondern auf die Besitzverhältnisse rund um den
Switzidog.
Tammy:
„Zac! Wir sind in einem Interview.“
Alonso
winkt ab. Oder versucht es zumindest, so gut es mit einem Hund im
Arm geht. Er wirbelt das Tier herum, tritt ohne Zögern auf
Darragh Switzenberg zu und hält dem „Papa“ das
Tier hin.
Zac
Alonso: „Er hat dich ja sooo vermisst, Darragh.“
In
seinem Flow ist Alonso nicht in der Lage zu bemerken, wie
widerwillig sein Chef ihn anblickt. Switzenberg ist, das würde
ein Blinder bemerken, ganz und gar nicht amüsiert davon, in
seinem Comeback-Interview überrascht zu werden.
Zac
Alonso: „Wenn er könnte, würde er dir groooße
Abenteuer erzählen. Wie er gestohlen wurde! Wie ihn ein
böser Zauberer in ein Schwein verwandelt hat! Und er würde
erzählen, wie ihn der mutige Switzidogisstant mit einer
klugen List aus den Fängen einer wilden Wuchtbrumme gerettet
hat. Alles nur, damit DEIN GELIEBTER SWITZIDOG jetzt wieder bei
dir sein kann, Darragh. Nimm‘ und knüddel ihn. Er ist
wieder Dein, Darragh. Willkommen zurück in der GFCW!“
Er
schiebt Tammy mit dem Hund zur Seite.
Zac
Alonso: „Hau ab, Tammy. Darragh möchte lieber mit dem
Hund sprechen.“
Weil
Switzenberg noch immer keine Anstalten macht, das Tier zu nehmen,
setzt Alonso den Switizdog auf dem Boden ab. Dann
baut er sich vor seinem Chef auf; mit einem Grinsen in Gesicht
und im festen Glauben, Switzenberg würde
dich über
das Wiedersehen genauso freuen.
Switzenberg
stößt
Alonso weg.
Darragh
Switzenberg: "Unterbrich nie wieder eines meiner Interviews,
Zac."
Zac
Alonso: "Aber Darragh...ich...der Switzidog, wir haben dich
vermisst."
Darragh
Switzenberg: "Nichts aber Darragh. Wenn ich den Hund sehen
will, sage ich Bescheid. Wenn ich dich sehen will, rufe ich dich.
Das hier..."
Der
ehemalige Intercontinental Champion deutet mit den Händen
um die Umgebung - und meint damit offensichtlich die Szenerie an
sich, die Interviewsituation.
Darragh
Switzenberg: "...ist nichts für
dich, Switzidogisstant."
Die
Zurechtweisung kommt mit solcher Schärfe
aus Switzenbergs Mund, dass Alonso selbiger offensteht. Der König
des Saloons beginnt, langsam und ungläubig mit dem Kopf zu
schütteln,
wobei seine Krone auf dem Haupt hin- und herschwankt. Unten am
Boden verfolgt der Switzidog den Streit zwischen seinem Besitzer
und seinem Betreuen mit unglücklicher
Miene und eingezogenem Schwanz.
Zac
Alonso: "Aber."
Darragh
Switzenberg: "Kein Aber. Kenne deine Rolle, Zac. Besonders
am heutigen Abend."
Der
Anführer
des Switziverse macht einen Schritt auf seinen Untergebenen zu.
Darragh
Switzenberg: "Gleich wirst du mit mir im Ring stehen. In
meinem Comeback-Match."
Zac
Alonso: "Ich bin mir der Wichtigkeit des Matches bewusst."
Darragh
Switzenberg: "Gut."
Er
legt den Kopf schief und blickt den Switzidogisstant eindringlich
an. Keine Spur von Sympathie liegt in seinem Blick.
Darragh
Switzenberg: "Dann versuch wenigstens mal einen Abend,
nämlich
heute, kein verdammter Loser zu sein."
Die
Worte sitzen. Stille im Raum, nachdem sie ausgesprochen sind.
Alonso ringt nach Worten, sein Blick ist - aus geweiteten Augen -
auf Switzenberg geheftet. Wortlos hebt er die Hände
zu einer abwehrenden Geste. Es ist offensichtlich, dass er mit
sich ringt. Dass ihm etwas auf der Zunge liegt, das rauswill. Das
ausgesprochen werden will. Und dann überwindet
er sich. Sagt es.
Zac
Alonso: "Ich bin kein Loser. Ich bin der König
des Saloons."
Keine
Reaktion von Switzenberg. Alonsos Eigenlob zerschellt an
Switzenbergs Eiseskälte.
Darragh
Switzenberg: "Und ich bin Darragh Switzenberg."
Er
streckt die Hand aus und greift nach Alonsos goldenem Hut -
seiner Königskrone
- und zieht sie ihm vom Kopf. Alonso will protestieren, doch die
Worte bleiben ihm im Hals stecken.
Switzenberg
wirft den Hut auf den Boden. Alles an und in Alonso sehnt sich
danach, das wertvolle Symbol seines Triumphs aufzuheben. Doch Zac
schluckt den Stolz herunter und betrachtet, wie er daliegt der
Hut. Seine Lippe beginnt zu zittern, die Nasenflügen
wackeln vor Ärger.
Zac
Alonso: "Das ist nicht fair. Ich habe mir diesen Hut
verdient."
Nun
beugt sich Alonso doch vor, um nach dem Hut zu greifen. Seine
emotionale Bindung ist zu groß,
um zu akzeptieren, wie der größte
Erfolg seiner Karriere wie ein Stück
Müll
am Boden liegt.
Zentimeter
bevor Alonsos Finger den Hut berühren,
kickt Switzenberg den Hut weg. Er fliegt an die Wand und knickt
ein.
Ein
weiterer Schritt von Darragh auf Alonso zu. Als das Gesicht
seines Bosses ganz nah kommt, muss Zac schlucken. Sein Adamsapfel
tanzt im Hals auf und ab.
Darragh
Switzenberg: "Gewinn diesen Kampf für
mich. Dann darfst du wieder König
spielen."
Zac
Alonso: "Ich SPIELE nicht König.
Ich habe mir diesen TItel und diesen Hut verdient."
Überraschend
klarer Widerspruch seinem Anführer
gegenüber.
Aber Alonsos Geduldsfaden ist überspannt.
Und es ist niemand hier, um ihm zu sagen, dass es eine sehr
schlechte Idee ist, das Herz sprechen zu lasen.
Als
er Switzenberg nun betrachtet, spürt
er einen neuerlichen Anflug von Empörung.
Von Ärger.
Und er gibt sich hin.
Zac
Alonso: "Ich habejeden
Kampf
im zurückliegenden
Zyklus gewonnen. Jeden Einzelnen. Ich bin kein Loser."
Darragh
Switzenberg: "Du bist wegen mir hier, Zac. Ich habe dich
erschaffen, ich kann dich beenden. Du bist dann ein Loser, wenn
ich es sage. Ende der Diskussion."
Zac
Alonso: "Ich habe bei High Noon gewonnen..."
Seine
Nasenflügen
blähen
sich auf, die Adern auf der Nase werden rot, am Hals tritt die
Schlagader nach außen.
Zac
Alonso: "...anders als DU, Darragh."
Die
Ohrfeigen landet mit solchem Schwung in Alonsos Gesicht, dass er
zu Boden geht. Auf seiner Wange, wie mit roter Tinte tätowiert,
der Abdruck von Switzenbergs Pranke.
Als
das Klatschen von Haut auf Haut den Backstagebereich erfüllt,
springt der Switzidog fiepsend zur Seite. Kauert an der Wand, mit
eingezogenem Schwanz, als erwarte er einen zweiten Angriff. Doch
nichts folgt. Switzenberg steht nur da und schaut auf sein Werk.
Ohne Bedauern. Emotionslos.
Nur
langsam traut sich der Labrador, sich wieder zu rühren.
Er geht auf den benommenen Alonso zu und leckt über
dessen Hände.
Der König
des Saloons greift den gestauchten Hut vom Boden, klopft den
Staub ab. Setzt sich seine "Krone" aufs Haupt und
rappelt sich dann auf.
Darragh
Switzenberg: "Hast du dich wieder im Griff, Zac?"
Keine
Antwort mehr vom gedemütigten
Switzidogisstanz. Weder Ja noch Nein. Wortlos blickt er zu Boden.
Der
ehemalige Champion macht sich auf, die Szenerie zu verlassen. Im
Vorbeigehen streicht er dem Switzidog einmal lieblos über
den Kopf.
Darragh
Switzenberg: "Nun bring mich zu Iray Burch. Ich möchte
mein neues Werkzeug persönlich
kennenlernen."
McMüll:
„Liebe GFCW-Galaxy, bitte begrüßt gemeinsam mit
mir, den amtierenden GFCW-Intercontinental-Champion Jason
Crutch!“
Alleine
dieser Satz löst bei den Anhängern des Oberpollingers
Begeisterungsstürme aus und führt dazu, dass sie
kräftig seinen Namen chanten, als er auf der riesigen
Videoleinwand in der Halle ins Bild tritt. Gekleidet ist er heute
in roten Wrestling-Leggins mit schwarzen Lettern, der nackte
Oberkörper ist in die gewohnte Weste geworfen, der
Intercontinental-Championgürtel liegt stramm um die Hüften.
Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase lässt
keinen Blick auf seine Augen zu, doch alleine anhand des
überlegenen Grinsens gehen wir davon aus, dass sie
Zuversicht ausstrahlen.
Jason
Crutch: „Grüß dich, Mülli, alte Socke. Es
ist mir wie immer eine Freude.“
Er
stemmt die Hände in die Hüften.
McMüll:
„Jason, du hast dein Ziel erreicht: du hast den
Intercontinental-Championtitel seit deinem Gewinn in jeder Show
verteidigt. Und dadurch…“
Jason
Crutch: „…dadurch habe ich mir das Recht erkämpft,
den Titel heute gegen Drake Vaughn verteidigen zu dürfen. Es
war ein hartes Stück Arbeit, doch Drake hat in den letzten
Wochen ALLES dafür getan, mich an die Grenze des Möglichen
zu motivieren. Mit seinen Aktionen, seinen Worten, seinen Taten.“
McMüll:
„Wahre Worte, Jason. Am eindringlichsten dürften wohl
die beiden Baseball-Bat-Schläge gewesen sein.“
Crutch
fletscht kurz die Zähne.
Jason
Crutch: „Joa, Drake hat sich mittels fünf Nadelstichen
an meiner Schläfe hier…“
…er
deutet auf eine Narbe…
Jason
Crutch: „…bis an mein Lebensende auf mir verewigt.
Danke dafür. Das alleine ist aber gar nicht mal der Grund.
Weißt du, Mülli, ich habe im Laufe meiner Karriere
vieles einstecken müssen. Körperlich. Seelisch. Aber in
Drakes Fall sind das, was mich WIRKLICH auf die Palme gebracht
hat, die Worte, mit denen er mein Verhältnis zur van
Konop-Familie in Frage gestellt und verächtlich gemacht hat.
Er benutzt den Tod von Johnboy Dog und den derzeitigen
Karriereverlauf von Daniel und Tyler, um mich zu provozieren. Und
das, Mülli, geht mir zu weit. Beleidige mich. Fein.
Attackiere mich. OK. Wir gehen in den Ring, ich hau dir aufs
Maul, zeige dir, dass ich besser bin als du, wir gehen weiter
unsere Wege. Aber diesmal verteidige ich die Ehre meiner Familie.
Und ich tue das wahrscheinlich nicht einmal für JBD, für
Tyler oder für Daniel. Wahrscheinlich tue ich das sogar eher
für mich…“
McMüll:
„Wo du es aber schon gerade ansprichst, Jason: die ganze
Welt interessiert, wie denn dein derzeitiges Verhältnis zu
Tyler und Daniel ist. Kannst du uns dazu denn nicht endlich
einmal etwas sagen?“
Der
Oberpollinger senkt den Kopf. Dann sieht man, dass er kaum
merklich den Kopf schüttelt.
Jason
Crutch: „Das sind einfach Dinge, die niemanden etwas
angehen. Zumindest jetzt nicht. Ich weiß, dass das dort
draußen alle brennend interessiert. Aber dieses derzeitige
Verhältnis…ist privat. Ok? Das muss als Antwort
genügen. Es…es…“
Er
stockt. Und es wirkt so, als würde er sich gerne etwas von
der Seele reden. Vielleicht…wird es Zeit für eine
Sitzung bei Dr. Siegmund F. Reuth?
Jason
Crutch: „Es schmerzt. Ok? Aber…ähem…wie
dem auch sei: ich mache hier keinen Nebenkriegsschauplatz auf.
Ok? Alles was zählt, ist Drake Vaughn. In ungefähr zehn
Minuten läutet die Ringglocke. Und dann werde ich Vaughn
sein verdammt großes Maul stopfen. Und es wird nicht
schmecken, womit ich es ihm stopfe!“
Und
noch ehe sich McMüll von Crutch oder den Zuschauern
verabschieden kann, verschwindet Crutch aus dem Bild. Und McMüll
bleibt nur eins zu sagen:
McMüll:
„Zurück zu euch, Pete und Sven!“
Pete:
„WAS? Sven, hörst du das?“
Sven:
„Oh ja, ich hör’s. Ich geh steil, merkste, ne?“
Und
Sven popelt sich im Ohr – während Clement Marfo and
the frontline mit CHAMPION aus den Boxen ballert!
Pete:
„Liebe GFCW-Galaxy, das ist Jason Crutchs alte Entrance
Theme. Mit diesem Thema ist er dereinst in die GFCW gekommen, als
er noch einen selbst gebastelten ‚Championgürtel‘
aus Pappe dabei gehabt hat! Was für ein schöner Gedanke
für diesen heutigen besonderen PPV-Abend!“
Eine
Kamera begleitet den Oberpollinger, der gerade noch bei McMüll
gestanden ist zur Gorilla Position. Der Titelträger federt
auf und ab, auf und ab, lockert die Handgelenke, lässt den
Nacken rollen, schüttelt die Hände aus, federt auf und
ab, während Laura ihren Job tut.
Laura:
„Der folgende Kampf geht über eine Runde und geht um
den GFCW-Intercontinental-Championtitel! Als erstes, auf dem Weg
zum Ring, mit einem Gewicht von 105 Kilogramm, er ist der
GFCW-Inter…oh!“
Oh
– oh, was?
Und
dann schnallen es alle und sehen die widerlichen Bilder auf der
Videoleinwand! Laura unterbricht ihre Ansage, weil Jason Crutch
in der Gorilla Position, gerade bereit, die Bühne zu
betreten, hinterrücks angegriffen worden ist! Und der
Attentäter?
Drake
„Nova“ Vaughn!
Er
grinst nicht einmal. Er guckt nicht wutentbrannt. Er guckt nicht
einmal gelangweilt oder belustigt. Er steht einfach nur da und
blickt auf Crutch hinab. Dann schnellt er ruckartig nach unten,
packt Crutch mit einer Pranke und schleudert ihn mit aller Wucht
gegen den Stahlrahmen des Eingangsbogens. Crutch stürzt
schwer getroffen nach vorne und stolpert dabei durch den
„Vorhang“ auf die Bühne. Clement Marfo and the
frontline werden abgebrochen – und ein gellendes
Pfeifkonzert ertönt, als der nun doch grinsende Drake Vaughn
durch den Vorhang schreitet. Als er Crutch auf allen Vieren vor
sich krabbeln zieht, nimmt er Anlauf und lässt einen
derartigen Kick-Off-anmutenden Tritt in Crutchs Rippengegend vom
Stapel, dass er damit die Endzone erreicht hätte.
Anschließend rotzt er einen solchen gelben Klumpen auf den
Titelträger, dass einem schlecht werden könnte.
Aber
der Herausforderer ist noch lange nicht mit Crutch fertig.
Während die Crutch-o-Maniacs buhen und abkotzen, was das
Zeug hält, packt er sich den Liebling der Massen ein
weiteres Mal und wirft ihn die 2 Meter von der Bühne!
Pete:
„WAS ZUM TEUFEL SOLL DER SHICE? Will er uns eigentlich
komplett verarschen? Drake ruiniert das Match?“
Sven:
„Ja ja, genau. Drake ruiniert das Match? Wie ich Crutch
kenne, wird er das Match wahrscheinlich abbrechen oder gar nicht
erst stattfinden lassen, weil das alles ja so schrecklich unfair
ist. Wer ruiniert also das Match?“
Pete:
„Hat er nicht damals auch mit dieser Masche gegen Antoine
Schwanenburg gewonnen?“
Drake
steht noch auf der Bühne, animiert die Fans, noch lauter zu
buhen. Dann geht er die Rampe ein Stück hinab, hopst die
drei Schritt in die Tiefe und nähert sich seinem Opfer.
Opfer, so muss man das hier wirklich bezeichnen. Drake packt sich
Crutch, der mittlerweile den Gürtel abgeschnallt und sich
seiner Jacke entledigt hat und, und donnert ihn mit aller Wucht
gegen die stählerne Guardian Rail. Und nochmal. Und nochmal!
Auf
der Rampe sind jetzt bereits mehrere Offizielle erschienen und
pissen so richtig ab. Drake zeigt ihnen den Stinkefinger. Dann
packt er sich ein „Jason Crutch ist mein absoluter Held und
ich will so sein wie er“-Plakat von einem 6jährigen
Jungen, zerreißt es, wischt sich mit den Schnipseln den
Arsch ab, knüllt es zusammen und wirft es dem Vater des
Jungen ins Gesicht!
Pete:
„WAS FÜR ENTZSETZLICHE BILDER!!“
Sven:
„…hahahaha…!“
Drake
wendet sich Crutch zu und…
CHEAPSHOT
CHEAPSHOT CHEAPSHOT
Sofort
steigen Drake Vaughn die Tränen in die Augen und er kneift
die Beine zusammen. Tatsächlich hat Crutch ihm in die Eier
gehauen. Dann haut er nochmal zu – und nochmal – und
nochmal! Also wenn wir richtig gezählt haben, hat Jason
Crutch seinem Aggressor nun viermal in die Eier gehauen. Vaughn
rollt sich in Embyro-Haltung auf dem Hallenboden, während
die Crutch-o-Maniacs steil gehen.
Der
amtierende IC-Champion rappelt sich hoch – und nun ist er
an der Reihe! Er prügelt, tritt und schleudert Drake hier
gegen die Guardian Rail, dort gegen die Guardian Rail – und
so prügelt er seinen Gegner bis zum Inring-Bereich. Dort
angekommen donnert er ihn gegen die Ringtreppe, die scheppernd in
zwei Teile zerbirst. Dann rollt er den Kadaver des Drake in den
Ring. Zögernd – und selbst angeschlagen – entert
er dann ebenfalls das Geviert. Und nun passiert, was wir nicht
mehr für möglich gehalten hätten: der Ringgong
ertönt!
GFCW
Intercontinental Title Match:
Jason
Crutch (c) vs. Drake Nova Vaughn
Referee:
Mike Gard
DING
DING DING
JA-SON!
JA-SON! JA-SON!
Die
Crutch-o-Maniacs sind nun ebenso im Match drin wie ihr
Begründer. Jason, der sich zwar nach wie vor die
Rippengegend hält, setzt nun nach Matcheröffnung
nach. Er tritt seinen Gegner zweimal, hievt ihn dann hoch und
whipt ihn gegen die Turnbuckle. Dort erklimmt er das zweite
Ringseil und lässt die Fans mitzählen: EINS –
ZWEI – DREI – VIER – FÜNF –
SECHS – SIEBEN – ACHT – NEUN – den
zehnten Faustschlag lässt er aber nicht niederprasseln,
stattdessen beißt er Drake voller Inbrunst in die Nase.
Dieser stolpert dann in die Ringmitte, wo Crutch mit einem
Jumping Reverse Bulldog nachsetzt. Ein Cover für ZWEI
folgt, doch das war eher als „ich könnte, wenn ich
wollte“ gemeint.
Crutch
rappelt sich hoch, lehnt sich gegen die Ringseile und plättet
den Gegner dann mit zwei Clothesline, dann stürzt Drake
heran und SPINEBUSTER!
Pete:
„Da ist JETZT schon Crutchs liebster Lieblingsmove
aller Lieblingsmoves!“
Sven:
„Wie ich das -und ihn – HAAAAASSE!!!!!!11111elf“
Das
Cover für ZWEI folgt, aber dann setzt JC nach mit Chop –
Chop – Chop – Chop und drängt Drake in die
Ringecke. Crutch nimmt Anlauf und lässt den Vertical
Splash vom Stapel. Drake stürzt ringmittig und kann
nicht verhindern, dass sein Gegner in der Zwischenzeit
rücklings den auf den obersten Turnbuckle geklettert ist
und mit dem Moonsault nachsetzt…
Aber
Drake weicht aus! Unser Mann aus Alaska reagiert
geistesgegenwärtig, zu lange hat Crutchs Kletteraktion
gedauert. Beide am Boden, und Mike Gard bleibt nichts anders
übrig, als BEIDE anzuzählen:
EINS
– ZWEI – DREI – VIER – und Drake
packt das mittlere Seil – FÜNF – rappelt
sich hoch – SECHS – Crutch packt das Ringseil,
Drake geht in Position, stürmt heran und die Infection
Machine findet ihr Ziel für ZWEI.
Der
Move trifft und erfüllt seinen Zweck: Crutch schwächen
– und zwar so, dass er, Drake, sich sammeln kann. Drake
bleibt selbst liegen, atmet, versucht, die Schmerzen zu
verdrängen. Dann kauert er, hievt sich hoch, nimmt
Anlauf – doch Crutch reagiert geistesgegenwärtig,
hievt Drake hoch und lässt ihn in vollem Lauf heraus
rücklings über die Klinge springen und befördert
ihn mit dem Hals voran via Slingshot auf das oberste
Ringseil. Sofort greift sich Drake an die Halspartie und
rollt sich im Ring herum, während Crutch sich auf den
Apron rollt. Dort wartet er, schwer atmend, ab, bis sein
Kontrahent wieder steht und fliegt mit einem Springboard
Flying Clothesline heran – doch Drake kontert!!!
Void
Shackles! Void Shackles! Void Shackles!
Crutch
windet sich und schreit, windet sich und schreit. Sein
Gesicht läuft blutrot an wie eine Tomate, Drake grölt
all das Adrenalin aus sich heraus, fordert Crutch lautstark
auf, aufzugeben. Doch der tut ihm den Gefallen (noch) nicht.
Mike
Gard ist geistesgegenwärtig auf der der vollen Höhe
des Geschehens und fragt intensivst bei Crutch nach, ob er
denn aufgeben wolle.
Sven:
„Hast du diesen Konter gesehen? Den Springboard
Clothesline in den Crossface!“
Pete:
„Ja, genial! Das könnte tatsächlich das Ende
sein! Wir dürfen nicht vergessen, dass beide sich
bereits vor dem Ringgong beinahe ausgeknockt haben!“
Crutch
versucht sich unter vollster Anstrengung in Richtung der
Ringseile zu robben. Er krallt die (nicht vorhandenen)
Fingernägel in die Ringmatte, krallt sich irgendwie nach
vorne, Stückchen für Stückchen, dabei meint
man, ihm würden die Adern auf den Schläfen platzen.
Fünf Zentimeter, vier Zentimeter, drei Zentimeter, er
spreizt die Finger, das rettende Seil ist in greifbarer Nähe
… …
Und
dann rollt Drake sich UND den Gegner herum, unter aller
Anstrengung – und zur völligen Entgeisterung der
Crutch-o-Maniacs befinden wir uns nun wieder in der
Ringmitte! Die Fans sind völlig von der Rolle –
und Crutch packt die Hände von Drake, will sie lösen.
Er schlägt wild um sich – doch immer fester
schließen sich Drakes Pranken wie Schraubzwingen um
Crutchs Kiefer – aber dieser will einfach nicht
aufgeben!
Pete:
„Was ist los? Crutch gibt nicht auf, das darf doch
nicht wahr sein!“
Sven:
„Ich verstehe es auch nicht…!“
Dann,
mit einem Mal, schreit Drake laut auf und löst den
Griff! Wir können es nur erahnen, als er die Hände
ausschüttelt. Aber entweder haben seine Finger
gekrampft, so fest wie er den Griff umschlossen hat, oder
Crutch hat es IRGENDWIE geschafft, in Drakes Hände zu
beißen.
WIE
DEM AUCH IMMER SEI, Fakt ist, dass der Griff gelöst ist,
sehr zur Freude der Crutch-o-Maniacs. Erneut sind beide
Männer angeschlagen, dennoch ist, als Ausführender,
Drake als erster wieder halbwegs fit und auf den Beinen.
Abfällige Kommentare über den Gegner, meint Drake,
sind jetzt das Beste, was er bringen sollte, und tut das dann
auch. Und weil ihn das selbst so erzürnt, packt er
Crutch und holt ihn zu sich auf die Beine, doch ehe es soweit
ist, schlägt Crutch ihm in die Magenkuhle. Und nochmal.
Und nochmal. Ein Hieb von Drake soll den Widerstand brechen,
doch scheinbar ist der Hieb zu schwach, denn Crutch setzt
nochmal nach – und nochmal. Letztlich kommt der
Begründer der Crutch-o-Mania auf die Beine und drängt
den Widersacher gegen die Ringseile. Whip-in, Reversal,
Crutch federt in die Seile, ebenso wie gleichzeitig Drake –
wer reagiert schneller? Es ist Crutch! Der Oberpollinger
schleudert Drake in die Luft und lässt ihn frontal mit
dem Bauch auf die Matte klatschen – und wirft sich
SOFORT mit Sitdown-Splash auf Drakes Rücken – hakt
ein und
Camel
Crutch! Camel Crutch! Camel Crutch!
Nun
ist die Situation genau anders herum! Nun ist es unser Mann
aus Alaska, der ums Überleben kämpft. Und das im
wahrsten Sinne des Wortes! Denn bereits als Mike Gard erneut
auf der Höhe des Geschehens ist, hebt Drake bereits die
Hand und ist kurz davor, an Crutchs Schenkel abzuklopfen –
aber in letzter Sekunde hält er sich nochmal zurück!
JCs Anhänger gehen steil, feuern ihren Favoriten an –
und Crutch grölt seinem Gegner ins Ohr, er solle
gefälligst abklopfen, dann hätte alles ein Ende.
Doch Drake tut ihm den Gefallen (noch) nicht!
Mit
allem, was er hat, versucht er sich irgendwie in Richtung
Ringseile zu robben – und das gelingt ihm letztlich
sogar, wenn auch zögerlich. Aber auch nur, weil Crutch
die Kräfte verlassen, und er den Camel Crutch eher nur
noch mehr schlecht als recht festhalten kann. Bis er ihn
letztlich ganz lösen muss…Drake rollt sich unter
dem untersten Ringseil aus dem Ring und lässt sich
leblos auf den Ringboden klatschen…
Referee
Mike Gard tut einmal mehr seinen Job und zählt Drake an,
der sichtlich angeschlagen ist und außerhalb des Rings
sogar noch vor sich hinflucht. Crutch hat sich im Ring
mittlerweile auf die Beine gekämpft, während Gard
bereits bei SECHS angekommen ist. Crutch aber sieht Drake
außerhalb, und ergreift die Chance, nimmt Anlauf
Suicide
Dive von Crutch
Aber
Drake weicht geistesgegenwärtig aus – und JC
donnert headfirst mit aller Wucht gegen die Guardian Rail.
Ein lautes Raunen geht durchs Rund. Gard muss den Count
wieder von vorne beginnen, während Drake diebisch
grinst. Nachdem er sich aufgerappelt hat, hievt er den Gegner
hoch und schleudert ihn einmal mehr gegen die Guardian Rail –
DREI. Danach packt er ihn auf eine Neues, packt ihn zu den
Snake Eyes hoch und lässt ihn auf die Ringtreppe stürzen
– SECHS.
Und
dann ist es auch schon passiert: Auf Crutchs Stirn hat sich
einmal mehr eine Platzwunde aufgetan – und der
Oberpollinger blutet wie ein abgestochenes Schwein. Sofort
ist Gard hier, da der Blutverlust nicht mehr unter die
Kategorie „normale Platzwunde“ zu fallen scheint.
Somit ist der Count natürlich erneut unterbrochen. Und
während der Referee sich erkundigt, ob beim
Intercontinental-Champion alles soweit in Ordnung ist, grinst
Drake noch breiter – und drängt dann Gard
beiseite!
Pete:
„Was für eine Unart! Drake soll Gard doch
nachsehen lassen, ob bei Crutch alles okay ist!“
Sven:
„Wir sind hier nicht beim Kindergeburtstag, Pete! Hier
geht es um die Wurst, Mann!“
Drake
lässt Faustschlag um Faustschlag auf Crutchs Stirn
nieder, immer und immer wieder – und die Fans buhen
sich die Seele aus dem Leib. Unseren Mann aus Alaska ficht
das aber nicht weiter an, im Gegenteil. Es scheint ihn noch
mehr anzuspornen, und so schlägt und drischt er immer
und immer weiter auf Crutchs Stirn ein, bis dann endlich Mike
Gard körperlich dazwischen geht und Drake wüst
beiseite schubst.
Sven:
„Jetzt wird auch noch der Ringrichter handgreiflich!
Also hier brechen ja gerade alle Dämme!“
Pete:
„Hier geht es ums Leibeswohl, Sven. Ich bin entsetzt ob
deiner Rücksichtslosigkeit und Gefühlskälte!“
Drake
will erneut auf Crutch losgehen, doch Gard hält ihn nun
ab. Der Titelverteidiger kann diesen kurzen Disput zwischen
Referee und Drake nutzen, um sich zu sammeln und sich
aufzurichten. Als der mit der Hand über die Stirn wischt
und das viele Blut sieht, macht irgendetwas in ihm „klick“
– und Drake wird dem ganzen gewahr. Denn als er sieht,
dass sein Gegner nun einen lauten Wutschrei vom Stapel lässt,
dass die Adern am Kopf hervortreten, beendet er die
Diskussion mit Gard sofort und stürmt zu Crutch heran –
aber der kontert ruckartig, hievt Drake hoch und lässt
ihn via Flapjack voll gegen den Apron krachen.
Und
nun hat sich auch bei unserem Mann aus Alaska eine Platzwunde
aufgetan!
Crutch
stößt noch einmal einen adrenalingeladenen Schrei
aus, den seine Anhänger lautstark befeuern. Dann greift
er sich Drake – nachdem er Gard versichert hat, dass es
ihm soweit gut geht – und rollt ihn in den Ring zurück.
Er selbst klettert auf den Apron, lauert und stößt
sich dann ein weiteres Mal via Springboard Clothesline ab –
nur dass sie diesmal durchgeht.
Crutch
stößt nun beinahe nach jeder Aktion einen Schrei
aus, ballt die Fäuste und pusht sich selbst:
Clothesline
Clothesline
Spine
Buster!
Aber
nein, Drake kontert mit einem DDT! Crutch geht auf die
Bretter, sofort lässt sich Drake auf ihn fallen, hakt
das Bein ein für ZWEI. Beide kommen nun fast zeitgleich
wieder auf die Beine, umrunden sich – und stürzen
dann wieder besessene Berserker aufeinander. Schläge,
Fäuste, Chops wechseln sich ab und lassen gar keine
Schluss zu, wer hier eigentlich dominiert. Letztlich
eskaliert es soweit, bis sich beide Männer auf dem
Ringboden wälzen wie zwei Jungen auf dem Schulhof –
sehr zur Freude der Fans.
Letztlich
löst sich der Pulk. Blut allerorten, Blut an den Händen
der beiden Männer, Blut an ihren Köpfen, letztlich
Blut an ihrem restlichen Körper. Sie stieren sich wütend
an, zähnefletschend wie Tiere, schreien sich Flüche
entgegen, als sie sich fast zeitgleich langsam wieder auf die
Beine schälen. Es macht den Eindruck, als würden
sie jeden Moment wieder zusammensacken, so wackelig sind ihre
Beine. Dann ist es Drake, der -soweit es noch möglich
ist – blitzartig nach vorne schießt, sich auf den
Kontrahenten stürzen will – doch der weicht aus,
Chop, Chop, Chop, Whip-in von Crutch, nein, Reversal, Crutch
federt zurück – Drake mit dem Kick in den Magen –
nein, Crutch fängt den Kick ab, hievt Drake hoch, der
verlagert das Gewicht, landet auf den Beinen, stürzt in
die Ringseile, federt heraus – doch da ist Crutch –
Spinebuster!!!
Und
diesmal bringt er ihn ins Ziel. Die Halle steht Kopf. Nun
scheint es vor Crutch-o-Maniacs zu wimmeln. Crutch schreit,
flucht, spuckt fast vor Adrenalin. Und dann ist so wütend
auf Drake, dass er in die Ground-und-Pound-Position geht und
auf ihn einprügelt, wie der es zuvor mit ihm außerhalb
des Rings getan hat.
JA-SON
– JA-SON – JA-SON wabern
durch die Halle wie eine Welle – dann lässt JC von
Drake ab, der nun völlig die Orientierung verloren hat.
Unser Mann aus Alaska atmet schwer, scheint einem Kollaps
nahe, während Crutch in der Ringecke kauert, und Drake
mit hektischen Gesten bedeutet, auf die Beine zu kommen. Und
letzten Endes tut dieser ihm den Gefallen. Kick in den Magen…
Equalizer!!!
Der
Double Arm Back Breaker zerstört Drake völlig. Der
völlig entkräftete und vor Blut triefende Jason
Crutch lässt sich auf die Knie stürzen und scheint
ebenso zu kollabieren…als die Fans in der Halle schon
vermuten, hier sei Schluss, regt sich der Titelverteidiger
doch noch – robbt mit zwei, drei Bewegungen an Drake
heran und legt einen Arm auf seine Brust.
EINS
Ist
es das…
ZWEI
REICHT
DAS?? REICHT DAS?????
DREI!!!
Ja,
es reicht!!!
DING
DING DING
Die
Halle explodiert. In einer wahren Ringschlacht ist es Jason
Crutch gelungen, die Oberhand zu behalten und seinen Titel zu
verteidigen. Freuen kann er sich darüber allerdings nicht,
denn Mike Gard und mehrere Ringärzte eilen herbei, um sowohl
ihn als auch Drake Nova Vaughn zu versorgen. Clement Marfo and
the frontline mit CHAMPION schallt zwar aus den Boxen, aber es
gibt keine Siegesfeier. Nur Laura ist es, die nun offiziell
verkündet, was wir alle wissen:
Laura:
„Und der Sieger und weiterhin Intercontinental-Champion:
JASOOOON CRUUUUUTCH!“
Und
noch einmal lassen sich die Crutch-o-Maniacs bei diesen Worten zu
Begeisterungsstürmen hinreißen. Es ändert aber
nichts an der Situation: beide Kämpfer werden versorgt. Zu
feiern gibt es hier nichts…
Ein
eigener Locker Room ist ein Luxus, den man erst zu schätzen
weiß, wenn man in einem geselligen, soll heißen:
überfüllten Locker Room mit jenen wundersamen
Mitmenschen war, die den eigenen Schweißgeruch nicht
wahrnehmen und fett grinsend einen Furz loslassen, vor dem man
einfach weglaufen will. Nun ist dies hier aber kein solcher
überfüllter Locker Room, ganz im Gegenteil, er ist
recht nett eingerichtet, bietet sogar Speis und Trank auf einem
halbwegs stabil und gut geschnitzt aussehenden Holztisch und
obgleich ein Schwein auf dem Tisch steht und weitere versaute
Gemälde an der Wand hängen, ist dies kein
Hygieneproblem, da dieses Schwein aus Stoff ist und in tadellosem
Zustand. Und dennoch, die Hirtin dieses als Lady Rosi bekannten
Stoffschweins tigert in diesem Locker Room umher, als hätte
jemand einen fahren lassen. Dabei ist sie doch eine Leopardin
und keine Tigerin. Rastlos läuft „Long Island
Leopard“ Monica Shade umher, was nichts mit Blähungen
oder einem überfälligen Trip zum Klo zu tun hat, dann
wären ihre Bewegungen zappeliger und nicht so energisch.
Ihre Mimik ist ein eindeutiges Indiz, dass etwas anderes nicht
stimmt. Dass etwas im Argen liegt und zwar so richtig. Ihr
Gesicht ist wie schockgefroren, ihre Augen leicht vertränt
und ihr sonst makellos bezopftes, rosarotes Haupthaar sieht
zerzaust aus, als hätte sie sich mehrfach den Schopf
gerauft. Plötzlich öffnet
sich die Tür und die traute Zweisamkeit hat ein Ende. Direkt
mehrere Personen treten ein.
Zuerst
ist da Luna Rosario, ob der fehlenden Präsenz von Miria
Saionji und dem bevorstehenden Kampf mit den Peinigern von Sam
Grant noch ein wenig grantiger als zuvor. Sie blickt kurz in
Richtung Monica Shade, ein Augenkontakt, bei dem sämtliche
Wärme, die sie Miria geschenkt hat, bitterlich fehlt.
Ihr
folgend betritt Maximilian Lunenkind den Raum. Er ist - sehr
subtil - in einen knallpinken Anzug mit einem weißen Hemd
und einer Krawatte mit Schweinchen darauf gekleidet, und scheint
trotz des nicht zu verachtenden Größenunterschieds zu
versuchen, sich hinter Rosario zu verstecken. Offenbar mag er es
gar nicht, jemanden im Rücken zu haben.
Schon
gar nicht Aiden Rotari.
Der
folgt dieser Prozedur, die Stirn leicht gerunzelt, und von seiner
Warte aus alles im Blick habend. Er kann Luna sehen, er kann
Maximilian sehen, und nun kann er auch Monica sehen, die er nicht
aus den Augen lässt, als er die Tür leise hinter sich
schließt.
Noch
bevor irgendjemand das Wort an die sichtlich aufgewühlte
Monica Shade richten kann, ist sie es, die ihre bebende Stimme
erhebt.
Monica
Shade: „Da seid ihr ja endlich! Sagt mir… sagt mir,
dass dies nicht ist, wonach es aussieht!“
Sie
deutet mit zittrigem Zeigefinger auf einen offenen Spint. Einen
Kameraschwenk später fragen wir uns, warum Monica Shade ihre
offenbar dringliche Frage nicht bereits mit der Kameracrew
besprochen hat und sehen, was ihr solch massive psychische Pein
bereitet: im Spint hängt das Kostüm des Greatest
Pigster.
Monica
Shade: „Der Greatest Pigster… er… er hängt
da! Und er sieht so… so ausgehungert und leblos aus! Das
ist nur eine Art Meditation, richtig?! Das muss Meditation sein
und nicht...!“
Wer
sich gefragt hat, ob Monica Shade tatsächlich noch immer
nicht geschnallt hat, dass „The Greatest Pigster“
Maximilian Lunenkind schlicht Maximilian Lunenkind in einem
Kostüm ist, hat nun die unmissverständliche Antwort.
Maximilian
Lunenkind: "Der Greatest Pigster ist definitiv nicht
ausgehungert. Er ist powered by Red Bull."
Offenbar
hat Aserbaidschan nach dem erneuten Triumph von Max Verstappen an
diesem wundervollen Ort das Sponsoring um ein Jahr verlängert,
denn sogleich zückt Lunenkind aus seiner Anzugtasche eine
Dose - Peach Edition, natürlich - und stemmt sie in die
Luft, als hätte er soeben Excalibur aus dem Felsen gezogen.
Maximilian
Lunenkind: "Und leblos ist er auch nicht! Wie sollte er denn
dann noch Werbespots drehen? Nein, der Greatest Pig-"
Aiden
Rotari: "Wir sollten uns auf unsere Feinde konzentrieren,
nicht auf..."
Mit
einer ausladenden Handbewegung umreißt Rotari die gesamte
Situation.
Aiden
Rotari: "...das hier."
Monicas
Mimik hat ein bisschen von ihrer Starre verloren, aber ihr
Lächeln hat sie noch nicht zurück. Außer sie
würde nun mit den Mundwinkeln nach unten lächeln.
Monica
Shade: „Ich hoffe du hast recht...“
Das
ging an Maximilian Lunenkind.
Monica
Shade: „Und ich hoffe du hast heute extra viel mit Iray
Burch zu tun. Wenn ihr euch gegenseitig verprügelt, dann
trifft es immer den Richtigen.“
Und
das ging an Aiden Rotari, den Monica auch prompt anfunkelt.
Monica
Shade: „Mir ist natürlich klar, dass du vermutlich zu
jenen gehörst, die Empathie für Schwäche halten,
aber in Anbetracht dessen, dass der Greatest Pigster zu unserem
Team gegen das Switziverse gehört, solltest eigentlich sogar
du begreifen, was für eine Katastrophe es wäre, wenn
der Greatest Pigster nicht bei bester Gesundheit sein sollte. Das
Switziverse besiegt sich schließlich nicht von selber und
jemand, der so Scheiße ist, dass 7 Leute als Unterstützung
nicht reichen, um einen einzelnen Mann zu besiegen, ist bereits
genug Handicap.“
Mitten
hinein in den wunden Punkt, Miku Sendou ist gerade irgendwo sehr
stolz auf ihre Rivalin. Monica deutet rasch mit dem Daumen auf
Luna.
Monica
Shade: „Ihre Worte mit dem zu Scheiße sein, um mit 7
Leuten im Rücken zu gewinnen. Aber wo sie recht hat...“
Aiden
Rotari: "So würde ich nicht über jemanden
sprechen, gegen den ich verloren habe - mit null Leuten im
Rücken."
Rotari
verschränkt die Arme vor der Brust und mustert Shade. Da ist
keine Feindseligkeit in seinem Blick, er scheint schon verstehen
zu können, woher sie mit ihren Worten kommt, aber das
bedeutet noch lange nicht, dass er sich unterbuttern lässt.
Aiden
Rotari: "Aber sei es drum. Solltet ihr glauben, ich sei ein
Handicap, solltet ihr besser eure bestmögliche Leistung
abrufen, um meine angeblichen Schwächen zu kompensieren. Mir
ist gleich, wie viel Wahrheit in eurer Weltanschauung steckt,
solange es zum erwünschten Resultat führt."
Aiden
Rotari in Reinform: Was zählt, ist das Ergebnis. Alles
andere ist nebensächlich.
Aiden
Rotari: "Wir entledigen uns des Switziverse und zeigen der
GFCW, dass man sich nicht konsequenzlos in unsere Pläne
einmischen darf."
Zumindest
das scheint in der Runde Anklang zu finden.
Aiden
Rotari: "Und anschließend konzentrieren wir uns wieder
auf meinen Titel."
Damit
ist selbstredend die GFCW World Championship gemeint. Der Blick
von Aiden wandert von Shade zu Rosario und dann zurück.
Lunenkind übergeht er völlig.
Aiden
Rotari: "Ich verstehe, wie diese Gruppendynamik
funktionieren muss. Ich hatte meine Chance, und jetzt sind andere
dran. Und ich werde unterstützen, wen immer ich unterstützen
muss, um meinen
Titel in unsere Reihen zu bekommen - so ich denn den ersten Title
Shot gegen die neue Championesse bekomme."
Monica
Shade: „Freundliche Erinnerung, dass du mich nur besiegt
hast, weil du versucht hast Lady Rosi zu bespringen. Du Schwein.
Oder besser gesagt Möchtegern-Schwein. Aber zumindest
verstehe ich jetzt, warum Luna überhaupt glaubt, dass du ihr
ne Hilfe in Sachen Titeljagd sein könntest.“
Monica
zuckt leicht seufzend mit den Schultern. Lunas Blick wandert
zwischen Rotari, Lunenkind und Shade hin und her, offenbar ohne
große Lust, sich an der Diskussion zu beteiligen. Sie
scheint voll fokussiert auf die Aufgabe, die vor ihr liegt.
Monica
Shade: „Nicht, dass gerade irgendwer von uns große
Ansprüche auf Gold anmelden könnte. Dann wiederum steht
das Switziverse ja recht weit oben in der GFCW Hierarchie…
ein Grund mehr denen ne ordentliche Abreibung zu verpassen.“
Aiden
Rotari: „Eure Beweggründe sind mir gleich. Was zählt,
ist das Ergebnis. Und das Ergebnis muss unser Sieg sein.“