8 Men-Tag Team-Match:

LPG (Monica Shade & Greatest Pigster & Luna Rosario & Aiden Rotari) vs. Switziverse (Darragh Switzenberg & Iray Burch & Jakob Fleestedt & Zac Alonso)

Referee: Guido Sandmann

Wer sich fragt, welche Regeln dieses Match hat: Im Grunde keine, Bruder. So lange am Ende jemand bis drei gepinnt wird und ein Siegerteam feststeht, ist der Liga alles Recht.

Dies hier ist Wahnsinn in der Manege, Irrsinn im Zirkus – und mittendrin das bunt gemixte Team der LPG, welches nach seinem Einzug darauf wartet, dass auch die Gegner auftauchen. Das erweiterte Switziverse in seiner Besetzung mit dem halboffiziellen vierten Mann, der unberechenbaren Macht namens Iray Burch.


Aber bislang…taucht niemand vom Switziverse auf. Ist Switzenberg und Co. bewusst geworden, dass eine solch regellose Schlacht keine gute Idee ist? Oder spielt man Kopfspielchen? Wie dem auch so: Rotari, Shade, Luna und der Pigster werden immer ungeduldiger. Sie laufen im Squared Circle in der Manege auf und ab. Scharren mit den sprichwörtlichen Hufen.


Pete: „Die LPG steht ganz brav im Ring, um den Kampf zu beginnen. Vielleicht ist das für diesen Fight ein Stück weit zu konservativ gedacht. Mich würde es jedenfalls wundern, wenn wir nicht in den folgenden Minuten auch andere Ecken der Manege und des Geländes an sich zu sehen bekämen.“


Dann endlich tut sich etwas. Der Vorhang, der von draußen ins Zelt führt, bewegt sich. Auf recht ungewohnte Weise, denn er wird nicht kraftvoll zur Seite gezogen und durchquert, sondern beginnt nur leicht und an tiefer Stelle zu wackeln. Und dann klärt sich das Mysterium, denn hinter den bunten, gestreiften Stoffbahnen steht nicht das Switziverse. Nicht das ganze Switziverse jedenfalls.


Nein, es ist nur der Switzidog, der in die Manege kommt. Bei seinem Anblick ist ein empörtes, wütendes Grunzen vom Pigster zu hören. Es liegt nicht am Hand an sich. Sondern an seinem Aufzug.



Sven: „Armenien-Shirt und Monster-Energy statt Aserbaidschan und Red Bull! Mit dem Look wird Lunenkind heftiger gefickt als deine Mutter, Pete.“


Die Provokation wirkt. Klar, sie geht ja auch gegen den Dümmsten im LPG-Team. Der Greatest Pigster beginnt zu schnaufen, als wäre er kein Schwein mehr, sondern ein wütender Bulle und schüttelt immer wieder mit dem Kopf. Lunenkinds Gesicht läuft rot an wie das Logo seiner Lieblingsmarke, nur dass er keine Flügel bekommt, sondern WÜTEND wird. Und wenn Lunenkind wütend ist, macht er dumme Dinge.


Also rennt der Pigster aus dem Ring, um den Switzidog zu verfolgen.


Sven: „Und schon ist die LPG um einen Mann dezimiert.“


Genervtes Stöhnen bei Rotari & Co, Amüsement beim Publikum. Man sieht noch, wie Luni durch den Vorhang stürmt, dann ist er verschwunden. Zurück bleiben seine Teammitglieder, die eine hitzige Diskussion aufnehmen, was nun zu tun ist. Ob es klug ist, zusammenzubleiben oder ob man sich ebenfalls nach draußen vor das Zelt wagen sollte; auch wenn man damit in die offensichtliche Falle des Switziverse laufen würde.


Mən ölürəm!“


Tönt es mit wehleidigem Tonfall aus der Dunkelheit hinter den Vorhang. Es ist die Stimme Lunenkind, mit Schmerz und Panik erfüllt. Ein Hilfeschrei, vorgetragen in der Sprache des Herzens.


Was passiert mit ihm…dort, wo man nicht hinsehen kann?


Für Luna ist das Limit erreicht. Sie kann es nicht länger hinnehmen, passiv zu sein und nicht zu wissen, was gerade mit Lunenkind geschieht. Und was das Switziverse überhaupt vorhat. Auch wenn Rotari sie mit rationalen Argumenten noch zurückhalten will, flutscht die kahle Koole aus dem Ring und sprintet ebenfalls nach draußen. Ein paar schnelle Schritte, dann schiebt sie den schweren Zirkusvorhang zur Seite, um hinauszuschlüpfen.


Pete: „Da waren es nur noch zwei.“


Ein Seufzen bei Rotari. Er steht, die Hände empört in die Hüften gestützt, dar. Wieso müssen Menschen so schrecklich emotional sein? Wieso lebt man in einer Herrschaft der Irrationalität? Aber spätestens jetzt, wo die LPG in zwei Hälften geteilt ist – im Ring und vor dem Zelt – muss man strategisch darüber nachdenken, was jetzt klug ist. Im Ring bleiben oder doch in die mutmaßliche Falle zu rennen.


Variante 2 – der Weg nach draußen – hat zumindest einen Vorteil: Man hat die Chance, aktiv zu werden und wartet nicht hier drinnen auf sein Verderben oder den nächsten Trick. Also verständigen sich der FISCH und der Leopard mit einem Kopfnicken und rollen sich aus dem Squared Circle. Im Gleichschritt gehen sie auf dem Vorhang zu. Auf die gestreifte Stoffbahn, die Zelt von Draußen rennt.


Just als Rotari und Shade hindurchtreten wollen, passiert etwas Unerwartetes: Der Stoff des Vorhangs löst sich aus seiner Verankerung. Er segelt von oben herab und umschließt die verdutzten LPG-Mitglieder, sich plötzlich in Dunkelheit gefangen wissen wie Kinder unter einer riesigen Bettdecke.


Pete: „Zac Alonso!“


Selbiger meldet sich mit einem Lachen zum Dienst. Er taucht aus einem Versteck neben dem Vorhang auf. Offensichtlich hat er im genau richtigen Moment den Verschluss des Vorhangs gelöst und damit Rotari und Shade eingeschlossen. Während die LPGler noch einen Weg durch den Stoff nach draußen suchen und sich ihre Silhouetten unter dem Vorhang abzeichnen, hat Alonso bereits einen Stuhl in der Hand. Auf der anderen Seiten taucht Fleestedt auf und auch er ist mit der Waffe ausgestattet.


Die ersten Shots treffen Shade und Rotari noch, bevor sie in ihrer Dunkelheit überhaupt sehen, woher die Angriffe kommen. Erst winden sie sich, suchen noch panischer den Ausgang noch draußen. Doch dann, mit jedem Schlag, wird der Widerstand geringer. Sie sind wie Max und Moritz im Sack, bloß statt Mühle gibt es Stühle.


Als sich Rotari und Shade nicht mehr regen, lassen Fleelonso zufrieden die Stühle fallen. Der Plan hat funktioniert. Nun huschen die Beiden nach draußen.


Pete: „Zum Glück sind wird mit Leinwänden und einem mobilen Kamerateam ausgestattet. Schauen wir mal, was und draußen erwartet.“


Vor dem Zelt ist es schon dunkel. Deutsches Herbstwetter. Im Hintergrund zeichnen sich, beeindruckend beleuchtet, die eisernen Riesen von Ferropolis ab; jene Maschinen, die dieses Gelände weltweit einmalig machen.

Doch wird Zuschauer haben wenig Zeit, die Kulisse zu betrachtet. Denn das Erste, was wir erblicken ist der Greatest Pigster. Mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er wird in den Match gestoßen. Und über ihm thronen Iray Burch und Darragh Switzenberg. Die Beiden haben die Unglückseligen abgefangen, die durch die Switzidog-Provokation nach draußen gestürmt sind.


Auch Luna Rosario ist es kaum besser ergangen. Ihrem verschrammten Gesicht und dem schmutzigen Outfit ist anzusehen, dass sie bereits mit Schlägen empfangen wurde. Doch als die Kamera zu ihr umschwenkt, stemmt sie sich im sandigen Gelände auf, wischt sich über die Glatze und stürmt dann mit einem wütenden Schrei voran. Ihr Ziel ist das neue, große Monster der Liga. Iray Burch.


Sven: „Keine Angst, so kennt man Luna.“


Pete: „Kein Verstand trifft es besser.“


Sven: „Dann sollte sie sich mal als Co-Kommentatorin bewerben. An deinem Beispiel sieht man, dass diese Eigenschaft scheinbar positiv bei Bewerbungen gewertet wird.“


Ohne Rücksicht auf Verluste rennt Luna heran. Doch kurz bevor sie Burch erreicht, wird sie von den Beinen geholt. Es ist der Big Boot Switzenbergs, der sie erwischt. Der ehemalige Intercontinental-Champion meldet sich in seinem Comeback-Match souverän zurück.


Pete: „Der Auftaktplan des Switziverse ist perfekt verlaufen. Von der Switzidog-Ablenkung bis zum Ambush vor dem Zelt…alle vier Mitglieder des Switziverse sind auf den Beinen und unversehrt. Der Gegner hingegen liegen vor ihnen im Staub oder noch hier in der Halle. Guter Start für die Truppe!“


Ein großer Anteil an diesem Start gebührt dem Switzidog. Zumindest, wenn es nach Alonso geht. Der Switzidogisstant hat ein Lächeln auf den Lippen und pfeift das Tier heran. Der Labrador trottet auf seine Bezugsperson zu. Er wird über den Kopf gestreichelt, dann nimmt Alonso ihm das Outfit of the Day ab. Monster-Trinkhelm und Armenien-Decke verschwinden, zurück bleibt nur das swaggige schokoladenbraune Fell des Labradors, der als Dank für seinen Schauspieleinsatz von Alonso mies durchgeknuddelt wird. Dann bindet ihn Zac mit einer langen Lederleine an einem Absperr-Zaun vor dem Zirkuszelt fest.


Während dieser Szenen ist ein genervtes Kopfschütteln von Darragh zu sehen. Er hat nichts für den emotionalen Überschwang seines Bediensteten übrig. Und so schreit er ihm zu, er solle mit dem Tier aufhören und stattdessen Aiden Rotari und Monica Shade nach draußen holen, damit das LPG versammelt ist.


Mit traurigen Augen wendet sich Alonso vom Switzidog ab, um der Aufforderung nachzukommen. Er joggt auf das Zirkuszelt zu, das im Hintergrund der Szene zu sehen ist. Die Kamera schwenkt wieder zur Innenansicht um, als der Switzidogisstant angekommen ist…und sie zeigt das geschockte Gesicht Zacs.


Denn Rotari und Shade sind nicht mehr unter dem Vorhang.


Alonso hebt den Stoff verwirrt an, doch es ist wahr: Rotari und Shade sind verschwunden. Also steht Zac auf und blickt sich in alle Richtungen um…und eine Sekunde später hat er einen Elbow Strike einen wütenden Aiden Rotari im Gesicht. Von der Wucht nach hinten geschleudert, stolpert er in Richtung Monica Shade, die aus der Ecke hervorkommt.


Pete: „Backfist to the Future! Shade und Rotari haben sich erholt!“


Zurück nach draußen. Switzenberg hat in Ermangelung einer Leinwand nicht gesehen, was im Inneren mit Alonso passiert ist. Aber es dauert lange bis zu dessen Rückkehr. Zu lange. Er spürt. Dass etwas schiefgegangen ist. Also macht er sich für das Schlimmste bereit. Er ordnet die Truppen. Soll heißen: Er platziert Fleestedt und Iray Burch vor sich, um sich selbst im Hintergrund halten zu können.


Dann treten Rotari und Shade aus dem Zelt. Bereit, den Kampf endlich aufzunehmen. Switzenbergs Abwehrmannschaft auf der Gegenseite macht keine Anstalten, den Weg freizumachen. Alles sieht nach einem direkten Clash 2 vs. 2 auf.


Da kriecht plötzlich der Pigster aus dem Staub heran…




und haut Iray Burch in die Eier.


Pete: „Oh.“


Burch bleibt einfach stehen. Er schüttelt sich einmal. Kneift die Augen zusammen. Dann scheint der Schmerz wie abgeschüttelt. Langsam, doch mit der Präzision einer Baumaschine, wendet er sich um. Er sieht, wer diesen Angriff gewagt hat. Er sieht den Pigster im Staub kriechen. Und nimmt die Verfolgung auf. Plötzlich kann Lunenkind wieder laufen. Und macht davon Gebrauch. Soll heißen: Er rennt davon.


Schlecht für Switzenberg. Seine Abwehr hat sich um eine Person reduziert. Nun bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich selbst zusammen mit Fleestedt den Gegner entgegenzuwerfen. Er empfängt Aiden Rotari mit einer Lariat, doch dieser taucht darunter hindurch und rammt DS ein Knie in den Magen. Fleestedt brawlt neben ihm mit Monica Shade, zwischen dem Switzisstant und dem Long Island Leopard geht es wild hin her. Zumindest bis Fleestedt die Arschlochtaktiken auspackt und der Lady Rosi-Dompteurin einen Finger ins Auge rammt. Shade stolpert erblindet davon. Sie wird von Fleestedt gepackt.


Doch Rettung kommt in Form von Luna Rosario.


Sven: „SHINING WIZARD! Luna meldet sich stil- und schmerzvoll zurück.“


Als Fleestedt zu Boden sackt, wird Darragh Switzenberg etwas bewusst. Eine unbequeme Wahrheit.


Er ist allein. Alonso niedergeschlagen im Welt, Burch auf der Jagd nach Lunenkind, Fleestedt am Boden.


3 gegen 1


Darragh blickt sich um. Kein Fluchtweg. Und Rotari, Shade und Luna kommen immer näher. Der ehemalige Intercontiental-Champion versucht es auf andere Weise. Diplomatisch. Er nimmt die Hände hoch, setzt ein falsches Lächeln auf und versucht, auf die Gegner einzureden.


Ihn erwartet kein Mitleid.


Zu dritt wird Switzenberg gepackt und in den Staub geworfen. Mit nur körperlich, auch in Sachen Stolz eine schwere Misshandlung für den „unantastbaren“ Darragh Switzenberg. Er versucht, sich zu wehren, doch hat gegen die Übermacht nichts auszusetzen.


Zac Alonso: „Stooooop!“


Die Gesichter drehen sich Richtung Zeltausgang. Aus jedem stolpert Zac Alonso. Noch benommen nach den Kopftreffern durch Rotari und Shade. Aber mit einer Entschlossenheit im Gesicht, die seinesgleichen sucht.


Und er hat Waffen dabei. Naja, zumindest Wäffchen.


Es sind, passend zur Zirkusthematik, hölzerne Jonglierkegel. Tun sicherlich beim Zuschlagen weh, doch Alonso ist noch zu weit entfernt. Er hat jedoch sowieso etwas Anderes vor. Er holt Anlauf, nimmt die Kegel in der Hand und schleudert sie als Wurfgeschosse in Richtung der LPG. Sie segeln hoch durch die Luft…aber nicht schnell genug, um wirklich eine Gefahr für die LPG zu sein. Luna und Rotari treten einfach zur Seite und weichen den Einschlägen aus. Monica Shade indes geht noch einen Schritt weiter: Sie fängt einen der Kegel mit Leichtigkeit aus der Luft auf.


Und zieht ihn Switzenberg über den Schädel.


Monica Shade: „Danke!“


Verkniffenes Gesicht bei Zac. Er merkt, dass sein Plan ziemlich scheiße war. Und sein Chef wird darüber nicht zufrieden sein. Doch zunächst einmal liegt er am Boden.


Zac sucht nach einer anderen Möglichkeit, seinen Chef zu retten und den Fehler wiedergutzumachen. Und wann immer er suchend ist, findet er eine Lösung beim Blick auf den wichtigsten Menschen in seinem Leben: Dem Switzidog. Der Labrador wedelt heftig mit dem Schwanz, als wäre er ein IPWler beim Lesen der Shows, als Alonso auf ihn zukommt. Doch es gibt keine Streicheleinheiten, sondern Alonso braucht etwas anderes von ihm: Seine lederne Leine.


Alonso entknotet den Switzidog, dann hat er das meterlange Lederband frei. Er schwingt es durch die Luft. Indiana Jones-Stil. Aus der Leine ist eine Peitsche geworden. Alonso lässt sie in der Luft klatschen. Shade und Rotari weichen zurück.


Pete: „Luna hat keine Angst!“


Die Rosario lässt es drauf ankommen. Sie weicht nicht zurück. Vielleicht ist es die Erinnerung daran, im Saloon durch Zac und Jakob überrumpelt worden zu sein. Vielleicht auch einfach ihr Gemüt. Aber sie gibt keinen Fick darauf, ob sie mit einer Peitsche bedroht wird. Sie sucht den Konflikt.


Sie stürmt voran. Alonso lässt sie Peitsche auf sie herabschnellen. Leder auf Haut. Die männlichen Zuschauer im Zelt setzen sich breitbeiniger hin, als die Szene über die Leinwand läuft. Ein zufriedenes „Ooooh“ ertönt.


Rosario geht vor Schmerzen zu Boden. Doch dann ist Alonso nicht schnell genug. Er will die Peitsche zurückziehen, doch bevor ihm das gelingt, wird die andere Seite festgehalten. Durch Aiden Rotari. Der FISCH hat den richtigen Moment abgepasst, um die Waffe zu entschärfen. Und nun nutzt er sie zu seinem eigenen Vorteil. Er lässt nicht mehr los, sondern zieht Alonso durch die Peitsche zu sich heran. Alonso hält dagegen, doch Rotari hat den Kraftvorteil. Als Zac wider Willen vor ihm zum Stehen kommt, nutzt Rotari das Lederband, um es um Alonsos Hals zu legen…und seinen Gegner zu strangulieren.


Rotari gnadenlos. Rotari gefühllos. Rotari in seinem Element.


Pete: „IRAY BURCH IST ZURÜCK!“


Er taucht im Hintergrund auf. Burch zerrt einen bewusstlosen und blutigen Pigster hinter sich her. Sein Gesicht verrät nicht, was er mit ihm getan hat. Als er Rotari erblickt, lässt er Lunenkind wie Dreck im Staub liegen. Er schleicht sich an Aiden heran. Er schließt seine Hände um dessen Hals.


Die Rettung heißt Monica Shade. Sie springt auf Iray Burchs Rücken und klammert sich fest. Wie der Leopard, der sie ist, bei der Jagd nach einem Bullen. Doch dieser Bulle verfällt nicht in Panik. Er reagiert kalt und strategisch. Um sie abzuschütteln, lässt Burch Rotari los und lässt sich auf den Rücken fallen. Womit er Shade unter sich begräbt.


Sven: „Aiden ist frei! Er ist gut beraten, Abstand zwischen sich und Iray zu bekommen.“


Rotari ringt wieder nach Luft und rappelt sich auf. Und sieht Switzenberg auf sich zukommen. Nicht die besten Aussichten. Nicht in seinem Zustand. Aber Aiden bleibt kein Ausweg, und das wurmt ihn. Er muss sich in den Schlagabtausch mit dem größeren und schweren Darragh ergeben. Der ehemalige World Champion und der ehemalige Intercontinental Champion treffen sich in der Mitte, vor dem Eingang zur Manege. Im Hintergrund das Zelt, im Vordergrund ihre Körper in einer Umklammerung. Jeder versucht, eine Aktion durchzubringen. Ein Lock-Up inmitten eines wilden Getümmels.


Bevor ein Sieger im Brawl zwischen Aiden und Darragh gekürt ist, kommt Jakob Fleestedt dazu.


Low Blow gegen Rotari!


Aiden stößt schmerzverzerrt Luft aus. Er stolpert nach vorne. Und wird von Switzenberg aufgefangen. Der Kanadier verliert keine Zeit.


Pete: „ANSATZ ZUM VERTEBREAKER!“


Sven: „Luna ist zurück! Sie ist die Rettung!“


Rosario zieht Rotari aus der Position zum Vertebreaker und hilft dem „Freundfeind“ dann auf die Beine. Aiden schüttelt sich kurz, dann ist er wieder bei klarem Kopf. Nun zwei gegen zwei: Fleestedt und Switzenberg stehen Luna und Rotari gegenüber. Es entspinnt sich ein ausgeglichener Brawl. Bis Monica Shade dazukommt und mit einer Serie von European Uppercuts die Kraftverhältnisse in Richtung ihres Teams verschiebt.


Pete: „Monica Shade ist vor Iray Burch wieder da!? Was hat sie mit Iray gemacht?“


Die Kamera schwenkt herum. Man sieht im Hintergrund Burch, wild an einem Seil zerrend. Er ist an jenen Zaun gefesselt, an dem zuvor der Switzidog angebracht war. Bloß dass dieser Hund wilder ist. Der Zaun biegt sich unter Burchs Bemühungen. Aber er bricht nicht. Noch nicht.


Wieder ein Kameraschwenk. Rettung aus anderer Richtung für das Switziverse? Vom Ausgang des Zeltes her, da sieht man, wie Alonso wieder nach draußen wankt. Offenbar hat er die Brawls genutzt, um sich im Fundus der Manege mit noch mehr Material einzudecken. Diesmal sind es keine Jonglier-Kegel. Nein, er kommt mit zwei Reifen hervor.


Keiner vom gegnerischen Team ist beeindruckt.


Pete: „Das ist ja noch effektloser als die Kegel.“


Aber dann…


gießt Alonso eine Flüssigkeit auf die REIFEN…


und zündet sie an.


BRENNENDE REIFEN.


Sven: „HOLT EINEN LÖWEN UND LASST IHN DURCHSPRINGEN! SOFORT!“


Das Gelände vor dem Zelt ist durch die züngelnden Flammen erhellt. Und mit der Kraft des Feuers im Rücken nimmt man Alonso plötzlich ernst. Man, also die LPG, weicht sogar vor ihm zurück.


Alonso fühlt sich gut. Er fühlt sich mächtig. Er hat das Feuer gebracht.


Einen Reifen rollt der Switzidogisstant wie ein Rad in Richtung der LPG, woraufhin das Trio Shade, Rosario und Rosario auseinanderläuft, um nicht von den Flammen erwischt zu werden. Für Fleestedt und Switzenberg ist es die Chance, sich in Sicherheit zu bringen. Mehr als nötig nach der Prügel, die sie in den letzten Sekunden einstecken mussten. Aber Alonso ist noch nicht fertig. Er hat noch den zweiten, brennenden Reifen. Er kommt auf das LPG-Team zugelaufen, die Flammen tauchen sein Gesicht in ein atmosphärisches Dunkelrot, das Feuer spiegelt sich in seinen dunklen Augen. Auf seinem Weg hält Zac Alonso den Reifen wie einen Schutz vor sich, damit ihm niemand zu nahekommt.


Pete: „Schau dir Aiden Rotari an, Sven! Der Schakal sieht aus, als würde er in seinem Kopf dutzende Pläne durchgehen. Aber keiner davon hilft in dieser Situation. Was kann ein Fisch ohne Wasser gegen Feuer ausrichten?“


Aiden Rotari hat kein Wasser. Aber er hat Luna Rosario im Team.


Sven: „WAS ZUR HÖLLE?“


Luna Rosario rennt einfach los. Auf Alonso zu. Zac hebt den Feuerring höher, drohender. Aber Luna Rosario ist nicht mit normalen Maßstäben zu messen.


Sie springt durch den brennenden Reifen!


Pete: „Holy Shit!“


Sven: „Sie trifft Alonso mit einem Spear! Luna so bekloppt wie eh und je.“


Ein Aufschrei auch im Zelt als die Bilder übertragen werden. Die Leute nehmen die Hände in den Nacken und schütteln ungläubig die Köpfe. Jaja, die Luna.


Sven: „Schau, wie sie durch das Feuer erstellt wurde. Sie hat keine Haare mehr auf dem Kopf, Pete.“


Pete: „…“


Alonso wird von Lunas Körper nach auf den Rücken gezimmert und bleibt Liegen, Rosario über ihm. Der Feuerring fällt ihm aus der Hand. Monica Shade ist da und zieht noch rechtzeitig den brennenden Reifen weg, bevor die Flammen auf Alonso oder Luna überzüngeln.


Die Ruhe nach dem Sturm.


Für ein paar Sekunden. Dann ein lautes Knacken. Im Hintergrund reißt sich Burch mit einem Grunzen vom Zaun frei. Das Seil reißt. Burch kommt auf sie zu. Er ist von Lunas Feuereskapade unbeeindruckt.





Da ertönt eine Fahrradklingel.







Sven: „HERE COME DAT BOI! OH SHIT WADDUP!“


Pete: „Der Greatest Pigster auf einem EINRAD!“


Das heftige Kultschwein hat die vergangenen Minuten genutzt, um sich nicht nur von der Szene wegzuschleichen und zu erholen. Nein, er hat den Zirkus-Fundus durchsucht und die heftigste Waffe gefunden, die er sich vorstellen kann. Nur, dass seine Vorstellung nicht zwingend die Realität widerspiegelt. Aber dazu gleich mehr.


Jedenfalls fährt Maximilian Lunenkind mit einem Einrad auf Iray Burch zu. Dabei eiert er hin und her, mal ist er halbwegs auf dem richtigen Pfad, mal weicht er mehrere Meter ab. Mal kippt er fast um und muss die Fahrt neu ansetzen. Aber immerhin die Klingel funktioniert. Er klingelt noch einmal. Diesmal energischer.


Iray Burch geht nicht aus dem Weg. Also fährt Lunenkind ihn einfach um.


Bei der Kollision geht Lunenkind selbst zu Boden. Wäre es ein Fahrrad könnte man sagen, er wäre über den Lenker geflogen. Aber es ist ein Einrad. Also stürzt er nur über Iray Burch hinweg…und erleidet mehr Schaden als der Unmensch selbst. Iray muss ebenfalls kurz zu Boden, dann hat sich dann wieder im Griff.


Sven: „Iray Burch packt sich das Einrad!“


Und schlägt damit auf Lunenkind ein. Sattel, Pedale, Reifen, Gestänge. Alles wird auf Lunenkind gehämmert, der seine Rettung von Luna Rosario mit Schmerzen und vielen blauen Flecken bezahlt.


Während alle von dem Pigstermove abgelenkt waren, hatte Alonso die Chance, etwas zweites aus seiner Hosentasche hervorzuziehen, was er aus der Halle mitgebracht hat. Es ist eine Reihe bunter Tücher, die offenbar für Magierauftritte gedacht werden. Denn je mehr er an der Hosentasche zieht, desto länger werden die Tücher. Sie nehmen überhaupt kein Ende mehr. Bald sind es meterlange, seidige Stoffbahnen in bunten Farben. Ein – im Wortsinn – überraschender Taschentrick.


Irgendwann hat das Tuch dann aber doch ein Ende. Alonso wirft es Fleestedt zu, der damit Shade zu würgen beginnt. Der Leopard röchelt und tritt und schlägt um sich. Doch in ihrer Panik landet sie keinen Wirkungstreffer gegen Fleestedt. Ihre Hoffnung auf Rettung heißt Aiden Rotari. Der Schakal weiß, dass es klug ist, alle Mitstreiter im Kampf zu halten und geht zu ihrer Rettung über.

Pete: „Switzenberg ist da!“


Sven: „Back Suplex gegen Aiden!“


Aiden Rotari muss in den Staub vor dem Zelt und biegt schmerzerfüllt den Rücken durch als seine Wirbelsäule auf dem ungepolsterten Boden landet. Ihm wird die Luft aus den Lungen getreten.


Aber zu Shades Glück hat sie noch weitere Teamkameraden. Letztendlich ist es Luna, die sie rettet…indem sie das Tuch mit einer Schere zerschneidet. Shade saugt dankbar Luft ein, noch nie hat sich Atmen so schön angefühlt.


Pete: „Oh nein, Luna hat eine Schere mitgebracht.“


Sven: „Eine Frau kann Leviathan verlassen, aber Leviathan bleibt in ihr.“



Sven: „Alonso ist da, um ihr die Schere zu entreißen.“


Pete: „Gut so. Hoffentlich setzt Luna die Schere nicht als Waff…“


Sven: „Oh.“


Im nächsten Augenblick hat Alonso einen roten Scherenratscher auf der Brust, aus dem Blut sickert.


Der Switzidogisstant blickt auf Rosario. Dann auf seine Kriegsverletzung. Und sackt mit der Tragik eines sterbenden Schwanks zusammen. Rosario schaut zufrieden drein und wirft ihr Mitbringsel achtlos davon. Es hat seinen Dienst getan.


Apropos wegwerfen: Burch schmeißt das völlig demolierte und verbogene Einrad nach dutzenden Einschlägen auf den Pigster zur Seite und kommt zurück zu den Brawlenden. Er überwältigt die anstürmende Luna mit einer Kopfnuss und kann auch Shade einen Spinebuster verpassen. Mit Ausnahme der kurzzeitigen Fesslung hat man noch kein Mittel gegen ihn am heutigen Tag gefunden.


Hat Aiden Rotari die Antwort auf Iray Burch?


Der Schakal steht Iray jetzt allein gegenüber. Er verharrt einen Augenblick in dieser Position. Und geht dann einfach davon. Nicht aus echter Angst, sondern aus Strategie. Er will sich nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen, wenn sein eigenes Team nicht als Backup bereitsteht.


Also ergreift Rotari die Flucht. Nicht zurück zum Welt, sondern weiter in die Dunkelheit hinein. In Richtung des Parkplatzes. Hunderte Autos von Zuschauer stehen da, doch auch die Lieferwagen, mit denen Materialien gebracht wurden.


Im Hintergrund die beeindruckende Kulisse von Ferropolis. Rotari versteckt sich hinter AUTOS, um Burch zu entgehen, der ihm mit Beharrlichkeit den ganzen Weg gefolgt ist. Es wirkt, als habe Iray Lust an dem Spiel gefunden. Eine perverse Version von „Verstecken spielen“. Burch ist der Sucher. Und wann immer er Rotari erblickt, schiebt sich ein tierisches Grinsen in sein Gesicht.


Pete: „An Aidens Stelle würde ich alles tun, um mich bedeckt zu halten.“


Hat Rotari auch vor. Doch dann, beim Versuch die Position zu wechseln und hinter ein anderes Auto zu huschen, schlägt er mit einem Fuß an die Karosse des Autos. Es gibt ein Geräusch. Nicht laut…aber laut genug, um einen erfahrenen Jäger aufmerken zu lassen.


Nun weiß Burch, wo Aiden ist. Er schneidet Rotari den Weg ab. Der Schakal wird gepackt, aus dem Beutetier wird Beute.





OOOIIIIINK!“


Der Pigster ist mit einem Kampfschrei da. Er nutzt die Kraft der Verwirrung, zu der sein oinken beigetragen hat, packt Iray von hinten und und wirft ihn auf die Motorhaube eines Lieferwagens. Einer der Scheinwerfer geht zu Bruch. Burchs Vormarsch ist für einen Moment gestoppt.


Sven: „Mir fällt nicht ein, wie ich Pigster beleidigen kann. Das war eine…erschreckend sinnvolle Aktion.“


Daran muss Lunenkind nun anknüpfen.

Er macht es auf Mongo-Art. Er gibt keinen FICK mehr.


Soll heißen: Pigster geht auf einen VW-Bus zu, der dem Wagen gegenübersteht, an den er Burch geschleudert hat. Er versucht, die Tür zu öffnen. Natürlich ist abgeschlossen. Also macht Lunenkind kurzen Prozess. Er holt aus seiner Tasche eine aserbaidschanische Ehrenmedaille hervor, drückt ihr einen Kuss auf…und dann nutzt er das Metall als Schlagwaffe, um die Scheibe auf der Fahrerseite einzuschlagen. Der Bus ist offen. Lunenkind hängt sich die Medaille um den Hals.


Nun sitzt er am Steuer und versucht, den Bus kickzustarten. Soll Burch mal sehen, ob er mit einem AUTO so gut klarkommt wie mit dem Einrad. Vorfreudig lachgrunzt Lunenkind schon einmal, so machen das alle guten Bösewichte.


Es gibt nur ein Problem: Lunenkind ist zu dumm, um den Bus ohne Schlüssel zu starten. Eigentlich logisch. Aber als Maximilian das feststellt, hält er die Kabel unter dem Lenkrad völlig verdutzt in der Hand als könne er nicht glauben, dass sein todessicherer (im Wortsinn) Plan an so einer Kleinigkeit gescheitert ist wie daran, dass seine GTA-Erfahrung nicht für reale Autodiebstähle hilft.


Pete: „Fleestedt ist da!“


Jakob kommt zur Rettung. Er zieht Lunenkind aus dem Auto und wirft ihn zu Boden. Sie brawlen in tiefere Bereiche des Parkplatzes.


Burch rappelt sich wieder auf. Der kaputte Scheinwerfer hat Schnitte in seinem Shirt hinterlassen, doch die Scherben schüttelt er so ab wie den Schmerz. Währenddessen rennt Rotari zurück in Richtung der Area vor dem Zelt. Die kleine Episode am Parkplatz hat ihm keinen großen Vorteil gebracht, aber doch etwas Zeit…und nun sieht er die Chance, den allein mit einem angeschlagenen Alonso zurückgebliebenen Switzenberg in die Finger zu bekommen. Also jenen Mann, gegen den man einen Prestige-Sieg feiern könnte. Als Rotari wieder vor dem Zelt ankommt, sieht er Switzenberg im verzweifelten Brawl gegen eine Übermacht aus Luna und Shade. Die Beiden haben offenbar den gleichen Plan wie Aiden und sich auf den ehemaligen IC-Champion gestürzt.


Zac Alonso, noch immer mit leidendem Ausdruck seit dem Scherenangriff, kriecht im Staub auf das Duo zu, um irgendwie seinen Boss zu retten. Er weiß, dass er Hilfe braucht. Doch Fleestedt und Burch sind verschwunden. Also pfeift Alonso nach dem Switzidog. Als das treue Tier schwanzwedelnd herantrottet, deutet Alonso auf die Lederleine, die nach der Peitschaktion achtlos herumliegt. Der Labrador apportiert die Leine in Alonsos Hand.


Pete: „Was hat Zac vor?“


Sven: „Sieht aus…als wolle er Luna und Monica mit der Leine fesseln.“


Pete: „Aber Switzenberg steht zwischen ihnen!? Wie soll das gehen?“


Darüber macht sich Alonso in seiner Handlungswut keine Gedanken. Er läuft eine Runde um die beiden Frauen, die durch das Leder an den Beinen zusammengebunden wurden. Aber eben auch Switzenberg, der durch die Fesslungsaktion nun mit zwei Gegnerinnen zu einem Bündel gebunden ist.


Alonso beginnt nachzudenken. Und hat einen Fluch auf den Lippen. Zac sieht seinen Fehler ein und will die Leine lösen. Aber da ist Rotari.


Backdrop Driver!


Pete: „Genug gespielt! Aiden steuert auf den Sieg zu.“


Der Schakal wirft sich auf den Hundeführer und hakt dessen Bein ein. Weil Luna und Shade noch gefesselt sind, gibt es keine interne Diskussion, wer den Pin ausführen darf.


EINS…



ZWEI…





Aus der Dunkelheit greift eine Hand nach Aiden Rotari.


Iray Burchs Klauen schließen sich um Rotaris Hals. Er hebt den ehemaligen Champion an. Wirft ihn mit einer Choke Bomb in den Staub vor sich.


Der Switzidog ergreift winselnd die Flucht.


Iray Burch betrachtet das Bündel aus Luna, Shade und Switzenberg. Die Drei keifen einander an. Sie hassen es, so aneinandergewickelt zu sein. Burch nimmt die Fesseln ab. Genüsslich langsam, als würde er ein Geschenk auspacken. Ein Geschenk, das er im Anschluss totschlagen darf. Er macht sich ans Werk. Seine Faust prügelt Shade und Rosario in den Staub, während Switzenberg erst einmal in Sicherheit verschwinden.


Pete: „Was hat Fleestedt da organisiert?“


Sven: „Sieht aus wie das Arbeitsmaterial eines Stelzenläufers.“


Korrekt. Fleestedt hat eine Holzstelze aus dem Materialstapel gezogen und läuft damit zurück ins Bild. Doch bevor er etwas damit anstellen kann, reißt ihm Iray Burch die Waffe aus der Hand.


Er schwingt die Holzstelze und räumt damit drei auf einen Streich ab. Shade, Rosario, Rotari.





Da ertönt ein Brummen.


Iray Burch wird von Scheinwerfer geblendet.


Pete: „LUNENKIND HAT DEN VW-BUS ZUM LAUFEN BEKOMMEN!“


Sven: „Rennt! Rennt alle davon!“


Der Pigster hängt seinen Kopf aus der kaputten Scheibe auf der Fahrerseite, wobei er sich an den Scherben schneidet, und lässt seine Zunge im Fahrtwind schlabbern. Denn er drückt voll aufs Gaspedal.


Iray Burch tritt nicht zur Seite. Er nimmt Maß.


Er schleudert die Stelze wie einen Speer in Richtung des nahenden Autos.





Die Stelze bohrt sich durch die Frontscheibe.



Pete: „Oh mein Gott. Lunenkind…“


Sven: „Ist er…?“


Pete: „Er saß am Steuer, Sven. Genau wo der Einschlag war. Er muss…oh mein Gott.“


Der VW-Bus kommt zum Stehen.


Totenstille auf dem Gelände.


Kein Lebenszeichen vom Pigster.


Luna Rosario: „MAX!“


Trotz aller Schmerzen rappelt sich Rosario auf. Sie kriecht auf den VW-Bus zu. Meter für Meter. Sekunden trennen sie noch davon, Gewissheit zu haben.


Man kennt Schrödingers Katze. Die Katze ist nicht sicher tot, solange die Box nicht geöffnet ist.


Nun kennt man Lunenkinds Schwein. Das Schwein ist nicht tot, solange die Tür des VW-Busses nicht geöffnet ist.


Aber Luna tut genau das.


Sie öffnet die Tür des zerstörten Busses.


Scherben fallen ihr entgegen.


Auf dem Fahrersitz, regungslos: Maximilian Lunenkind.


Luna Rosario: „Maaaaax! NEIN!“





Pete: „Vielleicht wäre es gut, die Übertragung an dieser Stelle kurz zu unterbrechen. Man muss…man muss nicht bei jeder Tragödie draufhalten.“






OOOIIIIIINK!“


Die Tür geht auf. Jemand springt aus dem VW-Bus. Er sieht völlig bescheuert aus. Es ist also Maximilian Lunenkind.


Stolz klopft Maximilian Lunenkind auf die aserbaidschanische Medaille auf seiner Brust. Sie ist verbogen dort, wo die Spitze der Stelze aufgehalten hat.


Maximilian Lunenkind: „AZERBAIJAN GROß! AZERBAIJAN MÄCHTIG!“


Luna blickt mit großen Augen auf Maximilian Lunenkind, als dieser beginnt, die Nationalhymne zu intonieren, um sein wundersames Überleben zu feiern.


Sie ist fassungslos. Und abgelenkt.


Also kassiert sie einen Vertebreaker von Darragh Switzenberg.


Pete: „Uff! Wirkungstreffer! Jetzt geht es wieder ums Match!“


DS weist Burch an, jetzt Schluss zu machen. Ein Auftrag, dem Iray folgt. Denn er bedeutet Gewalt. Iraypackt sich zunächst Shade und hebt sie zu einer Chokebomb in die Luft. Schmeißt sie zu Boden.


Dann klettert Burch über die Motorhaube auf den VW-Bus. Lunenkind will ihn aufhalten, doch Switzenberg macht mit einer Lariat kurzen Prozess. Nichts soll die angedachte Vernichtung stören. Oben angekommen thront Iray Burch auf dem Autodach. Er blickt auf sein Opfer herunter. Zieht sein Shirt aus. Sein tätowierter Turm auf der Brust wird sichtbar.


Er setzt zum Big Splash an…


da stürzt ihn jemand vom Dach.


Beim Sturz kollidert er mit Fleestedt und Switzenberg, die zu Boden fallen.


Pete: „WAS!? Wer ist das? Ist das Rotari? Wie ist er so schnell zurückgekommen?“


Sven: „Rotari liegt noch da? Wer hat Shade gerade gerettet? Wer ist da auf dem Autodach?“


Die Person springt vom Dach herunter und landet neben Burch.

Sie tritt in die Helligkeit.




Es ist Rasmus Rantanen.


Ekstase in der Halle. Burchs erstes Opfer ist zurück. Er blickt auf Iray hinab. Sein langes Haar weht im Wind. Die Kreuzkette baumelt um seinen Hals.


Rantanen ist noch nicht fertig. Er packt Iray Burch. Verpasst ihm Faustschläge ins Gesicht. Ohne Gnade, ohne Zögern. So wie Iray es bei ihm gemacht hat. Ohne die anderen Kämpfenden zu beachten, prügelt Rasmus Burch um den VW-Bus herum. Treibt ihn in die Laderampe des VW-Busses. Rantanen öffnet sie Tür, wirft den benommenen Burch herein.


Rasmus schlägt die Tür zu. Sperrt Burch ein, setzt sich ans Steuer. Wischt die Glasscherben vom Sitz.


Und fährt davon.


Alles in weniger als einer halben Minute. Dann ist Rantanen verschwunden. Mit ihm Burch. Mit ihm das vierte Teammitglied des Switziverse. Alonso, Fleestedt und Switzenberg schauen dem Bus erschrocken nach als ihnen die Konsequenz bekannt wird.


Währenddessen rappeln sich die 4 von der LPG hoch. Sie sind jetzt in der Überzahl. Und das wissen sie. Sie umkreisen das Switziverse.


Pete: „Ein verrückter Kampf! Und jetzt hat er eine ganz neue Dynamik.“


Alonso, Fleestedt und Switzenberg sind zwischen ihren Gegnern gefangen, die den Kreis immer enger ziehen. Ein Umstand, den Darragh Switzenberg nicht auf sich sitzen lassen will. Er gibt einen Kampfschrei von sich und wagt die Flucht nach vorne. Durch seinen Überraschungsangriff kann er eine Schneise zwischen Pigster und Shade öffnen und sie hindurchstehlen. Ihm folgen Alonso und Fleestedt. Sie sind draußen aus dem Kreis des Gegner. Das Switziverse flieht zurück in die Manege.


Es wird laut im Zelt als die Wrestler zurück im Inneren sind.

Liveshow statt Leinwand.


Die LPG ist ihren Gegnern auf den Fersen. Luna hat Alonso fast erreicht. Sie hat ihn als Ziel ausgemacht, um sich für den Saloon zu rächen. Jetzt ist die Gelegenheit zu beweisen, dass es Zac nur ein einziges Mal gelingen wird, sie zu schlagen.


Sie muss ihn nur noch in die Hände bekommen. Aber Alonso taucht unter einem Schlag weg, lässt sich zu Boden fallen. Greift etwas Sand aus der Manege und wirft ihn in Lunas Auge. Rosario flucht als sie sich die Körner auswischt. Alonso flieht ins Publikum.


Unterdessen brawlen Fleestedt und Shade. Der körperliche Vorteil ist bei Jakob, aber Erfahrung und Technik sprechen für die gut in der WFW-Rangliste platzierten Leopardin. Shade nutzt ihren Vorteil aus. Ihr gelingt es, dem viel schwereren Fleestedt einen Overhead Belly-to-Belly zu verpassen, als er sich vorschnell und ungeschützt in einen (vermeintlichen) Lock-Up wagt.


Rotari hält sich während dieser ganzen Geschehnisse zunächst vornehm zurück. Er wartet noch auf die passende Gelegenheit und analysiert die neue Situation nach der Switziverse-Flucht zurück in die Manege. Jene Gelegenheit sieht er jetzt gekommen. Aber er weiß auch um den Zahlenvorteil nach Burchs Verschwinden und will das klugerweise ausnutzen. Also schnappt er sich den Pigster, weist diesen kurz sympathielos mit barschen Worten ein und will zu zweit auf Switzenberg los.


Pete: „Kann die LPG jetzt den Sack zumachen? Es sieht sehr, sehr gut für sie aus.“


Aber Switzenberg sieht den Angriff kommen. Er kann den ungestüm agierenden Pigster abwehren, ihn mit einem Big Boot zu Boden schicken. Woraufhin sich Rotari erst einmal wieder zurückzieht. Kein Risiko eingehen, das hat er nicht nötig. Nicht, wenn sie 4 gegen 3 sind…und er auch einfach einen Teamkameraden opfern kann.


Rotari schaut aus sicherer Entfernung und emotionslos zu, wie Switzenberg den Vertebreaker gegen den Pigster zeigt. Also gegen jenes schwache Glied der LPG, welches Rotari für verzichtbar hält. Lediglich als sich Switzenberg bereit macht, einen Pin gegen Lunenkind anzusetzen, tritt Rotari vor und zieht den Switziverse-Anführer weg.


Parallel im Publikum: Die Fans springen zur Seite, als Luna Alonso verfolgt und es wild durch die Stuhlreihen geht. Alonso nimmt die Sache mit der Flucht sehr ernst. Er rennt bis in die oberste Reihe, doch kann Rosario einfach nicht abschütteln. Und jetzt? Oben angekommen stellt fest, dass es keinen weiteren Fluchtweg gibt. Er muss sich Rosario stellen. Oder kreativ werden. Und das ist Alonso immerhin.


Pete: „Nicht sein Ernst…?“


Über den Zuschauerreihen ist Metallrohr gespannt, welches das Dach des Zeltes aufrechthält und diesem Form gibt. Sicher nicht zum Beklettern gedacht. Aber Alonso hat wenige Alternativen und den direkten Kampf gegen Luna will er nicht. Er wird panisch. Alonso hängt sich an das Rohr und prüft kurz, ob es ihn hält. Es tut es, auch wenn es sich gefährlich weit biegt.


Alonso hangelt sich am Rohr entlang, bis er immer höher über den Zuschauerreihen hängt und nahe unter das Dach kommt…


doch Luna verfolgt ihn weiter. Auch sie baumelt am Rohr.


Die erschrockenen Rufe der Zuschauer über diese suizidale Aktion werden immer lauter, so dass irgendwann auch die Athleten in der Manege bemerken, was dort eigentlich passiert. Erst weiß Jakob Fleestedt nicht genau, warum alle schreien. Er blickt sich um. Entdeckt nichts. Aber dann blickt er nach oben.


Und sieht Alonso unter dem Zeltdach baumelt.


Fleestedts Gesicht wird weiß. Mit panischen Rufen weist er die rund um die Manege verteilten Mitarbeiter an, doch irgendetwas zu tun, bevor hier jemand herunterstürzt. Und in allgemeiner Ratlosigkeit schleppt die Crew das heran, was man im Zirkus-Equipment so hat und hier möglicherweise hilfreich sein könnte.


Ein großes Trampolin.


Pete: „Wenn Zac danebenspringt…ich will nicht dran denken.“


Der Switzidogisstant blickt nach unten. In Richtung seiner Rettung. Zum ersten Mal stellt er so richtig fest, wie hoch das hier alles ist. Und wie dumm er war. Seine Beine baumeln panisch hin und her, während er nach einem Weg sucht.


Aber die Arme werden schwächer. Und Luna kommt näher.


Er lässt sich fallen.

Und landet sicher auf dem Trampolin.


Mehrmals wird er durch die Fallhöhe meterhoch in die Luft geschleudert, dann ist er in Sicherheit. Alonso rollt sich vom Trampolin, fällt Fleestedt in die Arme. Dann lässt er sich zu Boden fallen und küsst selbigen. Wie schön es doch ist, auf den eigenen Beinen stehen und nicht bei einer falschen Bewegung zu sterben.


Pete: „Luna ist noch immer oben! Holt Luna runter. Sofort!“


Die Crew packt sich wieder das Trampolin und trägt es weiter zur Seite bis es unter Rosario ist, die nicht ganz bis in die Mitte des Zeltes gekommen war, ehe sich Alonso fallen ließ.


Anders als Zac zögert Rosario nicht. Sie lässt sofort los.


Rosario landet sicher.

Aber sie hat längst etwas anderes vor.

Als sie vom Trampolin in die Luft geschleudert wird, ändert sie im Flug die Richtung.


Sven: „Das ist ein…“


Pete: „…SEHR HOHER Crossbody von Luna Rosario!“


In fließender Bewegung fliegt Rosario vom Trampolin nach draußen auf Alonso und Fleestedt und räumt beide so richtig fett ab. Die Zuschauer stehen auf ihren Plätzen und stimmen Holy Shit-Rufe an. Alle bleiben regungslos liegen, Alonso, Fleestedt, Rosario.



Die Aktion von Luna Rosario hat einen entscheidenden Effekt: Darragh Switzenberg ist nun allein. Das wird dem ehemaligen Intercontinental-Champjon jetzt bewusst. Er blickt sich nach einem Ausweg um. Aber Rotari und Shade nähern sich ihm. Jetzt ist es 2 gegen 1. Und der Pigster könnte jeden Moment zurückkommen.


Pete: „WAS SIND DAS FÜR CLOWNS?“


Sven: „Das sind Alonso und Fleestedt, solltest du wissen.“


Pete: „Nein, die da!“


Sven: „WTF.“


Tatsächlich stürmen just in diesem Augenblick zwei Clowns in das Zelt. Als wäre nicht alles schon verrückt genug.


Die Beiden laufen ohne Umschweife auf die Kämpfenden zu. Und im Publikum wird den ersten Leuten bewusst, wer das hier ist.


Sven: „Das sind TroPfer und GrinSer! Wir haben von ihnen gehört und gesehen!“


Die Shirts der Clowns lassen keine Fragen offen, für WEN sie hier eingreifen. Denn TroPfer und GrinSer haben den Schriftzug „SWITZENBERG FANS NO. 1“ in Buchstaben aufgedruckt, die so fett sind wie [ZENSIERT].


Die Clowns erreichen Shade und Rotari und stoßen die Beiden zur Seite. Dann laufen sie auf Switzenberg zu. TroPfer fällt Darragh Switzenberg in die Arme. Der Anführer des Switziverse ist völlig perplex, offenbar ist dies nicht Teil eines großen Masterplans, sondern er hat keine Ahnung von diesem Angriff. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Oder nimmt halt die Hilfe zweier Clowns an, mit denen man noch nie etwas zu tun hatte.




Doch dann tritt er Switzenberg zwischen die Beine.


Pete: „Was ist hier los, Mann? Haben wir wieder 2003? Ist Zereo Killer zurück? Was ist dieses Match?“


Sven: „Warum, du Clown, WARRRRUUUUM?“


TroPfer hat nicht vor, seine Tat unkommentiert zu lassen. Nein, er geht von der Manege auf den Ring zu und setzt sich auf den Apron. TroPfer überschlägt die Beine wie einst Walther von der Vogelweide auf seinem Stein. Und so wie Walther hat auch TroPfer vor, etwas Wichtiges zu erzählen.


Er räuspert sich.


TroPfer: „Wer bin ich? Was habe ich getan?“


Der Clown blickt ins Publikum.


TroPfer: „Die Antwort habe ich euch längst gegeben. Doch niemand hat mir zugehört. Keine Menschen zumindest. Dabei sagte ich es ganz deutlich: Niemand verdächtigt mich, weil es mich gar nicht gibt.


Pete: „Ich erinnere mich an diese Worte. Sie wurden gesprochen von…“


TroPfer: „In Wirklichkeit bin ich der überaus talentierte Johannes. Heute habe ich meinen Plan vollendet.“


Der enttarnte Clown blickt ins Publikum, das völlig ratlos aussieht. So wie der Autor dieser Zeilen beim Erhalt dieser Schreibanweisungen.

Während des Monologs rappeln sich Fleestedt und Alonso auf und attackieren im Hintergrund die LPG, so dass diese nicht davon profitieren kann, dass Switzenberg schmerzverzerrt am Boden liegt.


Überaus talentierter Johannes: „Welcher Plan das war, fragt ihr? Diese Frage ist berechtigt. Aber sie ist zu direkt. Lasst mich erst etwas ausholen. Lasst mich damit beginnen, welche Hinweise so offensichtlich waren, dass ihr sie einfach hättet aufpicken können wie Hühner ein paar Körner.“


Die Stimme des Johannes nimmt einen melancholischen, ernsten Tonfall an.


Überaus talentierter Johannes: „Ich beginne damit, wofür die Buchstaben TP in TroPfer stehen. Nun, ich habe mich eingeschlichen. Einfach so, denn ich bin überaus talentiert. Also stehen sie für das Symbol des Einschleichens schlechthin. Für Trojanisches PFERD.“


Der Stuhl, geschwungen von Switzenberg, trifft Johannes mit solcher Wucht, dass er fast entzweigerissen wird. Also der Stuhl, nicht Johannes. Aber der kippt auch um und bleibt verdreht liegen.


Sven: „Das Möchtegern-Pferd wurde soeben geschlachtet, Pete.“


Pete: „Ok.“


Außer sich vor Wut hebt Switzenberg den Stuhl noch einmal auf und jagt den Chair in Johannes‘ Rücken. GrinSer versucht, seinem Clownsfreund zur Hilfe zu kommen, aber kassiert ebenfalls einen Shot.


Noch immer hat Switzenberg nicht genug. Er packt Johannes am Hals, hievt ihn hoch und blickt ihn hasserfüllt an. Was erlaubt dieser Typ sich, hier in den Kampf einzugreifen? Noch dazu auf so sinnlose Art? Wie das Stück Dreck, das Johannes ist, wird er von Darragh über die Barrikade ins Publikum geworfen.


Dann wendet sich Switzenberg ab. Orientiert sich kurz in der Manege. Er sieht Alonso und Jakobs Kampf gegen Rotari und Shade. Auch Luna hat sich mittlerweile auf die Beine zurückgekämpft und mischt mit. Switzenberg gleicht die Überzahl aus. Nicht nur das: Der ehemalige IC-Champion dreht nun richtig auf und es gelingt ihm, die angeschlagene Rosario außer Gefecht zu setzen. Dann setzt es einen Big Boot gegen Shade.


Pete: „Plötzlich wieder Vorteile für das Switziverse. Ich blicke gar nicht mehr durch.“


Nur noch einer der LPG steht und das will das Switziverse ändern. Darragh & Co. gehen auf Aiden Rotari zu, der nach einem Fluchtweg sucht, um nicht seinen Mann gegen drei Leute stehen zu müssen. Denn Rotari ist vielleicht doch nicht klug und taktisch, sondern FEIGE. So wie Kai, der seine Macht nutzt, um Pferde öffentlich bloßzustellen. Aber Pferde sind geil. So wie Pommes. Das ist ein FAKT.


Rotari sieht das am Boden liegende Stück Vorhang, welches noch vom Anfangstrick des Switziverse stammt. „Damals“ war er wider Willen unter die die Stoffbahnen geraten, nun nutzt er die Deckung bewusst und er taucht darunter ab. Switzenberg lacht auf. Was für ein schwachsinniger Versuch. Darragh greift nach dem Stoff, um ihn wegzuziehen. Mit einem Ruck ist es geschehen…


aber Rotari ist nicht mehr darunter.


Sondern er taucht in Switzenbergs Rücken auf.

Aiden Rotari kniet sich hin und verpasst ihm einen Low Blow.


Switzenberg geht zu Boden, noch ehe seine Gehilfen reagieren können. Erst als ihr Chef liegt, bemerken sie die Situation. Sie greifen Rotari an. Doch der kann sich wehren. Mit einem Augenstecher gegen Zac. Dann steht ihm Fleestedt im Eins-gegen-Eins gegenüber und der ehemalige Förderkader-Rookie zieht gegen einen etablierten Superstar den Kürzen. Besonders nach so langer Matchzeit. Und nach so viel Gewalt. Nach kurzem Hin und Her verpasst Rotari Fleestedt einen Snap Saito Suplex.


Pete: „Jetzt sieht wieder alles nach LPG aus.“


Shade und Luna sind zurück. Und bereit, zusammen mit Aiden den Sack nun zuzumachen. Es ging lange genug hin und her. Sie hatten ihren Spaß, aber jetzt muss klar werden, wer hier die Krone aufhat. Wer den Kommerz-Krieg zwischen Switziverse und LPG gewinnen wird. Die beiden Frauen packen Zac Alonso, der nach dem Augenstecher blind umhertappt. Sie zerren Alonso vor das Trampolin.


Der König des Saloons wehrt sich verzweifelt. Aber er hat keine Chance. Von Shade gibt es eine Lariat, Alonso stolpert nach hinten. Genau in die Arme von Rotari.


BACKDROP DRIVER!


Jetzt für den Schlussakkord.


Luna klettert auf das Trampolin, das nach der Rettungsaktion in perfekter Position für das steht, was sie nun vorhat.


MOONSAULT vom Trampolin!


Es trifft perfekt. Alonso ist geschlagen. Aiden Rotari kommt heran, um den Pin zu setzen. Er will den Sieg für sein Team setzen. Aber nicht so mit Luna…sie bleibt einfach nach dem Move auf Alonso liegen. Das Cover ist Formsache.


Sieger des Matches durch Pinfall: LPG!


OOOOIIIIIINK!“


Der Pigster war während der Schlussminuten nach draußen verschwunden. Nun kommt er zurück durch den Zelteingang.


In der Hand hat er die zerrissene Armeniendecke, mit der dieser Abend begann. Das Symbol des Tricks, den das Switziverse versucht hat. Lunenkind grunzt zufrieden und zerreißt die Decke noch mehr. Er wirft die Fetzen wie Konfetti durch die Luft und öffnet eine Dose Red Bull.


Er reicht Monica Shade Lady Rosi. Die Leopardin nimmt ihre Gefährtin zufrieden entgegen. Luna Rosario stemmt sich nach dem Cover wieder auf die Beine und kommt zur Feier. Die LPG macht zufrieden Schweinegeräusche, nur Rotari verpisst sich. Ende.




Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.


Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.


Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.


Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.


Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.


Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.


Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.


Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt


Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.


Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.


Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!


Der Schiri pfeift.


Schnitt.


Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.


Schnitt.


Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.


Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT“




CUT


GFCW World Championship Title Match:

Aldo Nero (c) vs. Ask Skógur

Referee: Thorsten Baumgärtner

Pete: „Meine Damen und Herren, hier und heute in der „Stadt aus Eisen“, im Zirkuszelt auf Ferropolis, werden wir das finale Kapitel einer Saga sehen, die sich gewissermaßen, seit Brainwashed abgespielt hat. Der neue GFCW World Champion Aldo Nero, der damals noch nicht mal als Herausforderer im Ring stand und den dortigen Kampf zwischen Luna Rosario und dem ehemaligen Champion Ask Skógur beendet hat, wird den Titel heute aufs Spiel setzen und das genau gegen diesen besagten Ex-Champ, der heute einmal mehr der Herausforderer ist.“

Sven: „Tja und was soll man sagen? Eigentlich erübrigt sich dieses Match, denn wir wissen doch eh schon wer gewinnt. Ja gibt es denn überhaupt einen anderen möglichen Ausgang, als, dass der GROßARTIGE Aldo Nero einmal mehr sein Gold verteidigt, nachdem er es bereits gegen Aiden Rotari getan hat?“

Pete: „Nun, so eindeutig ist das gar nicht, denn heute wird eine Sache – davon sollten wir zumindest ausgehen – anders sein, die das Match zwischen Aldo und Ask bei High Noon überhaupt erst entschieden hat. James Corleone wird nicht mit da sein und daher wird es spannend zu sehen sein, ob Aldo Ask auch allein besiegen kann. In deren Match bei War Evening aus dem letzten Jahr, konnte er es nicht, bei High Noon hatte er Hilfe. Was wird er heute also tun?“

Sven: „Gewinnen, natürlich. Er wird gewinnen, Pete und auch, wenn du es immer wieder versuchst ihn klein zu machen, raff endlich, dass Aldo ein wahrhaftiger CHAMPION und KING ist. Aldo hat End vernichtet, Aldo hat besiegt und seitdem er Ask den Titel abgenommen hat, läuft dieser noch mehr neben der Spur, als ohnehin schon. Du magst es nicht einsehen wollen und auch die GFCW-Galaxy verschließt sich dieser Realität, aber das ändert nichts daran, dass Aldo Nero die GFCW eingenommen hat und sie unangefochten regiert. LPG hier, Förderkader da, Leviathan, das Switziverse… sie alle leben in der Welt der Corleones, angeführt von Aldo fucking Nero.“



Die Menge tobt. Jubel bricht aus und die Manege feiert, denn Ask ist da und die gesamte GFCW-Galaxy steht hinter ihm auf der Mission den wichtigsten Preis der Liga wieder aus den falschen Händen zu befreien und ihn zurück auf die gute Seite zu holen.

Und Ask taucht unmittelbar danach auf der Stage auf – erneut entfacht ein gewaltiger Aufschrei an positiven Reaktionen, an Jubel, an frenetischen Rufen seines Namens, die ihn eigentlich glücklich stimmen sollten. Die ihn immer glücklich gestimmt haben. Aber nicht heute.

Heute wirkt Ask ernst. Nicht auf eine „er steht vor einer großen Herausforderung und würdigt diese entsprechend“-Art und Weise, wie sonst. Sondern vielmehr auf eine „wenn ich das verkacke, dann ists aus“-Art. Und genau das ist es, was Ask in den letzten Wochen widergespiegelt hat, mit dem was er getan hat, was er nicht getan hat und mit dem, was er gesagt hat. Es geht heute für ihn um ALLES, denn mit seiner Niederlage bei High Noon hat er Alles verloren, heute… da muss er es sich zurückholen.

Kein besonderer Entrance, heute hören wir nicht sein zweites Theme. Heute ist da nicht der Rothirsch, nicht Brother Nature, nicht ASK UNCHAINED. Heute kämpft hier Ask Skógur, der Mann, der das Jahr 2025 in der GFCW als Jahr des Hirsches eingeläutet hat, bevor es harsch und abrupt beendet wurde. Wird er es abermals einläuten können? Oder wird er… tja, das ist die große Frage. Was passiert, wenn Ask verliert?

Wir haben heute bereits gehört, dass er in den vergangenen Wochen mal wieder untergetaucht war und vermutlich selbst heute erst sehr spät erschienen ist. Keine Interviews, keine vorbereitenden Worte. Ask ist voll im Fokus und einzig und allein darauf aus den Titel zurückzugewinnen.

Wenn es nach Ask geht, steht eines fest: er darf nicht verlieren, komme was da wolle. Der Titel ist das Wichtigste für ihn. Er wollte ihm immer alle Ehre erweisen. Dieses Vorhaben wurde unterbrochen, aber vielleicht kann er es ja wieder aufnehmen.

Vielleicht ist es die Nervosität, vielleicht ist es der Druck, vielleicht ist es die Sorge, was passiert, wenn er tatsächlich verliert… jedenfalls klatscht Ask kaum mit den Fans ab. Er registriert ihren Rückhalt und scheint diesen dennoch dankend anzunehmen, aber sein Fokus liegt heute woanders. Er will den Titel zurückgewinnen. Für die Fans? Für sich.

Ask läuft in den Ring, er slidet direkt in diesen hinein, dort allerdings steigt er nicht noch einmal aufs Turnbuckle. Vielmehr verzieht er sich direkt in eine der Ringecken, als wolle er signalisieren, dass es endlich losgehen soll. Keine Feier, kein Jubel, kein Aufputschen. Er will straight up zum Punkt kommen. Und dafür fehlt natürlich noch jemand.



Orangenes Licht färbt die Stage und tobender Heat entfacht aus den Zuschauerreihen, als der GFCW World Champion Aldo Nero auf die Stage tritt. Bühne frei für den Mann, der einen solch kometenhaften Aufstieg in der GFCW hingelegt hat, wie kaum einer vor ihm. Vor einem Jahr stand er in einem Match gegen Caracal Matthews auf der Card, damals bei Brainwashed – dem finalen PPV vor Title Night. Heute verteidigt er den GFCW World Championship mit Siegen über The End, Aiden Rotari und Ask Skógur – nebenbei bemerkt, die einzigen Wrestler, die ihn besiegt haben.

Inzwischen wohl nicht mehr so überraschend ist, dass Nero allein auftritt. Das war die Bedingung von Ask Skógur, falls Nero es gedenkt sich seines Fluches zu entbinden. Will er wirklich von sich behaupten, dass er Ask besiegt hat, dann geht das nur ohne Unterstützung und ohne fiese Tricks. Aldo muss heute allein kämpfen und allein gewinnen, tut er das nicht, dann endet dieser Tag – wenn auch im Zweifelsfall mit Titel – mit einer Niederlage.

Nero schreitet zum Ring, dabei klebt sein Blick an Ask. Es fehlt die lockere Arroganz, die er sich in den letzten Wochen angeeignet hat, aber auch sein bedrückte Art fehlt, dass er sich gefangen fühlt seine Siege für seinen Vater zu erringen, denn dabei wiederum mag es wohl gar nicht so schlecht sein, dass er heute allein kämpft. Corleone kann ein Segen sein, aber eben auch… ein Fluch.

Nero betritt den Ring, er legt sich die Lederjacke ab, die er am Oberkörper getragen hat, bevor er auch den Gürtel abschnallt, den er um seine Hüften geklemmt hat. Er übergibt diesen an Thorsten Baumgärtner, wobei Asks Blick wiederum – der vorher ebenso auf Aldo gerichtet war – am Titel klebt.

Asks klar ernanntes Ziel ist der GFCW World Championship.

Aldos klar ernanntes Ziel ist der unanfechtbare Sieg an sich.

Des einen Jahres hat beim letzten Mal geendet, des anderen Eroberung. Und heute heißt es auf zur letzten Schlacht, hier im Zirkuszelt, in der Stadt aus Eisen.


Laura: „Meine Damen und Herren, willkommen zum MAIN EVENT von Carnival of Combat! Dabei geht es um den GFCW World Championship! Begrüßen Sie mit mir gemeinsam, aus Schweden mit einem Gewicht von 95 kg… den Herausforderer… ASK SKÓGUUUUR!“


Erneut jubelt die Menge. Man mag Ask.


Laura: „Und sein Gegner… aus Corleone, Sizilien, mit einem Gewicht von 105 kg… er ist der GFCW WOOOORLD CHAAAMPIOOON… ALDOOO NEROOO!“


Erneut buht die Menge. Man mag Aldo nicht.


Manege frei.


~ Ding Ding Ding ~


Die Ausgangslage ist anders als noch zu High Noon.

High Noon fand im Jahr des Hirsches während Aldos Eroberung statt. Ask war der Champ, während Aldo der Herausforderer war. An dessen Seite stand noch James Corleone und im Vorfeld des Matches kam es hauptsächlich zu verbalen Duellen, wenn auch nicht nur.

In den vergangenen Wochen kam es aber wiederholt zu Angriffen und anderweitig körperlichen Auseinandersetzungen. Vor allem zwischen Ask und Aldos Schergen, die ebenfalls aktuell nicht mit von der Partie sind. Bedeutet das, dass die Beiden jetzt wie zwei Berserker aufeinander losgehen?

Nein.

Vielmehr kommt es abermals zum Staredown, denn wieder einmal ist Beiden bewusst, wie viel an diesem Match hängt. Die Ausgangslage ist anders und doch steht wieder Alles auf dem Spiel.

Beide Kontrahenten schauen einander in die Augen und dann in den Zirkus, um die Reaktionen und die Atmosphäre aufzunehmen. Ask wird bejubelt, Aldo ausgebuht. Und doch, in jedem Falle geht die Lautstärke und Energie, mit dem die GFCW-Galaxy hier Stimmung macht, an Beiden nicht vorbei.

Aber gut, sei es wie es sei. Vom Herumgucken kann man keine Matches gewinnen. Also dann, Ask und Aldo gehen aufeinander zu um, wie schon bei High Noon in den Lock-Up zu gehen.

Doch… Nein. Stattdessen fängt Aldo Ask mit einer schallernden Ohrfeige ab! Der Schwede ist so perplex und die Intensität so hart, dass sich Ask eine ganze Umdrehung macht, bevor er Aldo mit einem irritierten Blick konfrontiert. Aldo entgegnet einen Eigenen, der gewissermaßen aussagt, dass Ask doch bekommen solle, was er sich gewünscht hat – einen Aldo Nero, der allein kämpft.

Aldo macht den Ask, lässt einen lauten Kriegsschrei ab, bevor er dann mit einer Schlagsalve gegen den Herausforderer nachsetzt. Dieser scheint noch immer paralysiert von dieser forschen Aktion, dass er dieser auch gar nicht viel gegensetzen kann. Aldo drückt Ask damit in die Seile, bis er ihn schließlich zurückfedert und auf Ask mit einer Clothesline wartet. Ask duckt sich jedoch ab, flüchtet geschwind in die Seile, um dort kurz zu pausieren. Damit hätte er wohl nicht gerechnet.

Aldo hat Ask bereits zurück erwartet, erkennt aber seine Zuflucht in den Seilen an und wendet dem Schweden für den Bruchteil einer Sekunde selbst den Rücken zu, als er sich leicht genervt wegdreht – eine Chance, die Ask sofort zu nutzen versucht. Und zwar mit einem Forearm in den Nacken von Aldo. Dieser geht dabei sogar direkt leicht auf die Knie, was Asks Chance ist. Er lässt sich in die Seile federn… TIMBEEER!

Nein! Aldo weicht aus, Ask rennt weiter in die Seile, kommt abermals zurückgefedert, um mit Schwung auf Aldo zu stürzen, der Ask aber direkt abfängt.


POP-UP POWERBOMB


Und die sitzt sogar! Aldo hat Ask eiskalt erwischt!


Pete: „Hmm.“

Sven: „Hmm?“

Pete: „Hmm.“

Sven: „Was zur… sprich doch!“

Pete: „Ich bin etwas irritiert – Asks Einstieg in dieses Match wirkt irgendwie… gar nicht wie er. Erst lässt er sich so kalt erwischen, dann versucht er aus einem Moment Aldos Unachtsamkeit Kapital zu schlagen… wobei er doch sonst immer direkt und naja… fair ist.“

Sven: „Weißt du was dein Problem ist? Du hast bei Ask einfach die rosarote Brille auf. Deshalb versuche ich immer bei jedem Wrestler so unparteiisch wie möglich zu sein.“

Pete: „Hmm.“


Auch wenn diese Aktion ein Parademove von Nero ist, weiß dieser, dass er zu diesem Zeitpunkt im Match damit noch nicht auf einen Sieg hoffen muss. Und tatsächlich versucht sich Ask bereits wieder aufzurappeln, wenn es auch bereits jetzt schon einigermaßen problematisch ist. Aber Aldo ist sofort wieder zur Stelle, er greift sich Ask und verpasst diesem weitere Schläge auf den Körper. Er kloppt wiederholt auf ihn ein, schleudert ihn in eine Ringecke, wo er ihn mit einigen Chops bearbeitet. Whip-In in die gegenüberliegende Ringecke, und zwar so hart, dass Ask direkt wieder auf die Matte knallt. Aldo geht hinterher, erneut greift er Ask und zieht ihn fast schon aus dieser Position mit herauf, in einen Vertical Suplex, den er auch direkt durchzieht. Es folgt gleichermaßen das erste Cover, wie auch der erste Kickout des Matches.

Aldo erhebt sich, während Ask ihm im wahrsten Sinne des Wortes zu Fuße kriecht. Die Galaxy ist logischerweise überhaupt nicht einverstanden mit dem bisherigen Verlauf des Matches, allerdings sind sie immer noch fest dabei Ask zu bejubeln. Der wiederum versucht sich nun an Aldo heraufzuziehen, der seinerseits Ask wiederum direkt in seine nächste Poweraktion packt. URANAGE! Aber… diesmal kann Ask gegenhalten! Mit einem Frontheadlock versucht er direkt Aldo die Luft abzuschnüren, kommt damit aber nur bedingt weit. Aldo sammelt seine Kräfte und wirft Ask somit einfach nach oben, bevor er ihn quasi mit dem Gesicht und Oberkörper nach vorn auf die Matte fallen lässt. Aufgrund des Aufpralls wuchtet es Ask quasi im selben Atemzug wieder hoch, wobei Aldo bereits aus den Seilen zurückgefedert angeschossen kommt.


RUNNING LARIAT


Mit einer immensen Kraft haut Aldo Ask ein weiteres Mal um und ein weiteres Mal folgt nun ein Cover.


1…

2…

Kickout!


Nicht unbedingt knapp, aber immerhin bereits jetzt schon ein Two Count.

Ask will nicht ins Match hineinfinden.


Sven: „YEAAAH! ALDOOO! DU BIST DER BESTE! ZEIGS DIESEM SCHWEDISCHEN WALDSPINNERMENSCHEN!“

Pete: „Es zeigt sich weiterhin – Ask hat Probleme in dieses Match zu finden. Es scheint, als würde ihm den Wunsch den Titel wieder zu gewinnen zu sehr zu Kopfe zu steigen. Er ist besessen von dem Titel, der Titel ist sein Fluch. Aber so… kann es nichts werden.“


Aldo setzt nach. Wieder folgen Schläge gegen Körperpartien von Ask und sogar einige Slams und Würfe. Er schafft es zunehmend Ask zu bearbeiten und ihm zu zusetzen und Ask… ja der will und will einfach nicht ins Match finden. Also… er will schon, man sieht seine Versuche, aber so richtig klappt es einfach nicht.

Letztendlich wirft Aldo Ask erneut in eine Ringecke. Er geht seinerseits in die gegenüberliegende Richtung, als wolle er angerannt kommen und Ask zwischen sich und dem Ecke einquetschen. So viel zur Theorie, schließlich versucht er sich an der Praxis. Er rennt los und Ask… gelingt es sogar auszuweichen und nicht nur das… Referee Thorsten Baumgärtner steht etwas ungünstig da, sodass Ask – vielmehr unbemerkt, einen Schritt in dessen Richtung geht und nun quasi hinter ihm steht, sodass Aldo abbremsen muss, um nicht etwa den Offiziellen zu erwischen. Aldo versichert, dass das nicht sein Plan war – er will das ja schließlich allein und möglichst „fair“ gewinnen – doch als er sich schließlich zu Ask dreht…


BJÖRNSMACK


Aldo klappt direkt auf die Knie, mehr als benommen und kann sich selbst dort kaum halten!


Sven: „Was zur Hölle?! Jetzt nutzt der schon den Ringrichter als Schutzschild?“


So sah es aus – ja, dagegen kann man kaum etwas sagen. Aber es ist mehr als offensichtlich, vor allem erkennbar an Asks Reaktion, dass das nicht sein eigentlicher Plan war, aber eben eine gute Gelegenheit, die man ja irgendwie mitnehmen muss. Für einen kurzen Moment flammt Zweifel in Asks Augen auf, ob das wirklich so eine ehrenhafte Aktion war und ob er nicht vielleicht doch kurz wartet, um Aldo ein paar Sekunden des Durchschnaufens als Wiedergutmachung zu geben, bis er sich schließlich anders entscheidet. Ask steigt auf den Turnbuckle, wartet kurz, bis Aldo bereit ist und dann…


CALL OF THE WILD (Blockbuster)


Und sofort hakt Ask Aldos Bein ein!


1…

2…

Kickout!


Auch bei zwei, aber doch noch recht bestimmt und sicher.


Ask kniet neben Aldo, der sich selbst etwas sammeln will, wobei er versucht zu realisieren, was hier gerade passiert ist. Und dabei kommt nun doch deutlich erkennbarerer Zweifel auf. Ask schüttelt den Kopf, er ohrfeigt sich selbst und versucht sich zu sammeln. Sein Devise war immer sich gegen seine Dämonen zu behaupten und nicht, diesen zu erliegen. Er grunzt laut auf, bevor er sich schließlich wieder Aldo widmet. Nun ist er es, der auf seinen Gegner einprügelt und auch er kann ordentlich Schaden machen, bis Aldo aber selbst wieder mit einsteigt und sich ein Schlagduell auf dem Ringboden entwickelt, die fast schon einer Pausenhofschlägerei ähnelt. Sie drehen sich hin und her, jeder gewinnt mal die Oberhand, bis Aldo sich schließlich deutlicher als Gewinner herausetablieren kann.

Das Geschehen verlagert sich schließlich wieder in den Stand und Aldo versucht sich an einem Belly to Belly Suplex. Er wirft Ask über sich, der sich aber abrollen kann, als er auf dem Boden aufkommt. Ask springt aufs zweite Seil und von dort aus in einem Lionsault ab, um hinter Aldo zu landen. Der dreht sich sofort um, um jetzt selbst eine Ohrfeige von Ask einzufangen. Quasi eine Retourkutsche von Beginn des Matches und ein Zeichen, dass der „normale“ Ask, die Kontrolle wieder übernimmt. Ask greift sich Aldo…


T-BONE SUPLEX


Aldo wirkt getroffen, direkt versucht er aber wieder aufzustehen, wobei Ask auch direkt wieder zur Stelle ist.


SAITO SUPLEX


Ask scheint nun langsam ins Match zu finden! Es folgt nicht direkt wieder ein Cover, stattdessen wartet er darauf, dass sich Aldo abermals erhebt und sobald das passiert, greift sich Ask ihn erneut. Ansatz zum Vertical Suplex und wer Ask kennt, weiß, was genau das bedeutet. Und nun, zum ersten Mal an diesem Abend, ruft Ask sogar ins Publikum, sodass diese ihn anfeuern sollen. Gesagt, getan. Jubel aus dem Publikum, während Ask Aldo hochhebt, der aber sein Gewicht gut verlagern und hinter Ask zu stehen kommen kann.


SLEEPER SUPLEX


Von Aldo Nero gegen Ask und dieser setzt nun doch direkt das Cover nach.


1…

2…

Kickout.


Asks Offensive ist entfach, aber Aldo zeigt, dass er trotz aller Kontroverse nicht umsonst da ist, wo er ist.

Aldo schnauft kurz durch um sich zu ordnen – er realisiert, dass Ask wieder mehr bei Sinnen ist, als zuvor und damit muss auch er sich umstellen, denn der „richtige“ Ask ist ja der „gefährliche“ Ask. Während sich Skógur also wieder aufrichtet, ist Aldo direkt zur Stelle. Er prügelt abermals auf den Rücken des Schweden ein, bis er ihn schließlich packt. Er nimmt Ask in einen Ansatz zum Fallaway Slam, anstatt ihn aber über die eigene Achse zu wuchten, rammt er ihn auf sein eigenes Knie, vermutlich um weiteren Schaden am Rücken zu verursachen, aber wie gesagt…

jetzt ist Ask da.

Der verlagert sein Gewicht und nutzt seine Kraft um sich zu befreien und freizustrampeln, sodass er Aldo nun zum DDT nehmen kann, aber auch Aldo hält gegen. Es soll ein Northern Light Suplex kommen, Ask landet aber auf den Beinen, er kann umgreifen und Aldos Kopf für einen Neckbreaker halten, doch Aldo dreht sich seinerseits ein. Er stößt Ask nach vorn in die Seile und erwartet ihn… soll das sogar schon ein Spear-Versuch sein? Aber Ask hält sich an den Seilen fest. Aldo realisiert das, er steuert auf Ask zu, der ihn aber mit einem Ellbogen abfängt. Aldo taumelt kurz, ist aber sofort wieder da um Ask mit einem Hieb seiner Pranke zu attackieren, unter dem sich Ask erneut wegduckt, sodass nun Aldo in den Seilen hängt. Ask greift Aldo zum German und will ihn aus den Seilen ziehen… Force of Nature? Wir werden es nicht erfahren, denn auch Aldo befreit sich, indem er Ask auf die Füße tritt und dessen Arme von sich abschlägt. Nun rennt er in die Seile zum Anlauf, Ask schnellt aber direkt hinterher, als Aldo sich also dreht, ist Ask zur Stelle, wobei ihn Aldo aber abfangen kann. LA VENDETTA! NEIN! Ask dreht sich einmal über Aldo und landet im DEER DRIVER! Aber wieder schafft auch Aldo den Konter! Back Body Drop, Ask landet wieder auf den Füßen, BJÖRNSMACK die Zweite, Aldo weicht erneut aus, dabei gewinnt er aber dennoch zu viel Schwung, dass Ask mit einem letzten Aufbauen der Kräfte in diesem schier endlosen Hin und Her, erneut mit Schwung in und folglich auch aus den Seilen geschossen kommt und jetzt diesen Abtausch der Aktionen beenden kann.


TIMBEEER


Baum fällt und diesmal heißt dieser Baum Aldo Nero.

Und auch wenn man vor allem ihn nicht mag, jubeln die Massen lautstark auf, aufgrund dieser Sequenz der großen Aktionen und noch größeren Konter.


Pete: „Wow! Was ein Match! Man kann nicht bestreiten, dass diese Beiden zu der absoluten Elite der GFCW gehören und berechtigt gegeneinander um den größten Preis der Liga antreten.“

Sven: „Das sagst du, ich sage Ask kann sich glücklich schätzen, dass die GENIALITÄT des Aldo Nero auf ihn abfärbt.“


Ask ist selbst zu erschöpft, als, dass er direkt ein Cover nachsetzen kann. Aber er nimmt natürlich auch den Schaden mit, den er bei Aldo angerichtet hat und der mentale Triumph, dass er diesen Austausch von Moves gewonnen hat, bestärkt ihn außerdem. Ask hat jetzt eine Chance gefunden, die er nutzen kann, also wartet er, bis Aldo sich wieder aufzubauen versucht und schlägt dann zu. ANTLER SLASH! Und direkt folgt eine noch einmal seine Version des Bionic Elbow. Jetzt sollte Aldo doch genug geschwächt sein, dass Ask sich an einem potenziellen Gnadenstoß für das Match versuchen kann…


SKOGENS STRAFF


Der Brainbuster – ein gern genutzter Move in der Wrestling-Welt, auch hier in der GFCW. Wird es jetzt das Ende von Aldo Nero und seiner jungen Titelregentschaft sein?


1…

2…

Nein. Natürlich nicht.


Aldo reißt die Schulter hoch und Ask die Augen und den Mund auf. Zugegeben – es war eigentlich zu erwarten, dass das noch nicht das Ende sein kann und doch ist Ask etwas arg überrascht… oder naja… sauer, dass es weitergeht. Er stellt sich auf und blickt hinab zu Nero. Was soll er nur tun um diesen Jungen endlich zu besiegen?

Er läuft nun um Nero herum und beginnt mit gezielten, intensiven Tritten auf verschiedene Körperpartien des Sizilianers einzutreten. Wie Hammerschläge prescht er damit auf seinen Gegner ein, der tatsächlich getroffen zu sein scheint. Ask setzt direkt mit weiteren Schlägen und Angriffen nach, bevor er sich Aldo packt und ihn auf die Beine zieht. Es soll der Michinoku Driver folgen, doch dabei gelingt es wiederum dem Champion sein Gewicht zu verlagern. Er landet hinter Ask, zieht diesen mit dem Schwung aber selbst hoch, sodass er Ask zum Powerslam parat hat. Ask jedoch strampelt sich direkt frei und weil es vorhin ja schon einmal geklappt hat, holt er erneut Anlauf aus den Seilen…

nur um direkt in den steinharten ausgestreckten Arm von Aldo Nero zu rennen. Ask überschlägt sich fast einmal, als er auf dem Boden landet. Damit bietet sich nun eine Chance für Aldo um kurz durchzuatmen. Dabei schaut er in die prall gefüllten Ränge des Zirkuszeltes hier in der Stadt aus Eisen, die kollektiv einfach Ask bejubeln und ihn ausbuhen. Aber seis drum, deren Meinung interessiert ihn nicht im Geringsten. Er „hilft“ Ask also abermals auf die Beine, der sofort wieder in seinen Kamikaze-mäßigen Kampfstil ausbricht, den wir beim letzten Match der Beiden bereits gesehen haben, er schlägt, er tritt, er nutzt sämtliche Körperteile, die ihm zur Verfügung stehen, um sie als Waffe gegen Aldo einzusetzen, aber dieser kann clever genug ausweichen und Ask erneut mit voller Kraft in die Seile stoßen und sofort wieder abfangen…


SPINEBUSTER


Und direkt lässt Aldo nun ein Cover folgen.


1…

2…

Kickout.


Das Match läuft weiter, aber wieder zeichnet sich nun eine Phase der Dominanz von Aldo ab. Tatsächlich folgen nun erneute Angriffe vom Champ gegen den Herausforderer und sogar ein Gorilla Press geht durch, bis Aldo Ask hoch zerrt, um ihn gegen die Seile zu lehnen und dort mit laut klatschenden Chops zu bearbeiten. Einen, dann noch einen und noch einen und mit jedem weiteren Chop fühlen die Fans mit, bis schließlich Thorsten Baumgärtner dazwischen geht und Aldo zurechtweisen will. In den Seilen muss er sich zurückhalten. Aldos Hand ist noch immer an Asks Kehle, während sich der Referee fast schon dazwischen pressen muss, um Aldo zu ermahnen. Aldo hört natürlich auf, aber es scheint, als wolle er diesen dominanten Moment dennoch kurz für sich auskosten und dann, als dieser Disput vielleicht eine Sekunde zu lang anhält…


GRIFF IN DIE AUGEN


Von Ask gegen Aldo! Und quasi über Baumgärtners Rücken, als dieser sich gerade so zu Ask dreht, dass er den Griff nicht direkt sieht! Aldo zuckt zurück, während das Publikum etwas irritiert scheint und Ask kurz durchschnauft. Erneut eine Ask-untypische Aktion und nicht die feine schwedische Art.

Aber Ask? Der nutzt es aus.


BUZZSAW HIGH KICK


Aldo fällt und zwar direkt in Asks Arme…


MICHINOKU DRIVER


Cover.


1…

2…

Kickout.


Laute Reaktionen aus dem Publikum, hauptsächlich Jubel für Ask, Empörung darüber, dass er noch nicht gewonnen hat und doch auch irgendwie ein Hauch von gemischter Stimmung.

Ask sammelt sich erneut, wieder scheint er zu realisieren, was er gerade getan hat. Er setzt sich in die Hocke und schüttelt den Kopf. Nein, nicht so. Er kniet sich hin und schaut zu Aldo.


Sven: „Schau ihn dir doch an, diesen Scharlatan, diesen Ganoven, diesen unfairen Kobold!“

Pete: „Ask… der wohl fairste Mensch der GFCW…“

Sven: „WAS WAR DENN DAS DANN GERADE, HM?!“

Pete: „Nun, das weiß ich auch nicht, aber du siehst, wie Ask kämpft… ich bin mir sicher, er weiß was er tut… oder… naja… zumindest hoffe ich das…“


Ask stellt sich auf. Er atmet tief durch. Schnauft durch. Er schließt die Augen und geht in sich. Die letzten Wochen waren hart, der Titelverlust war hart, die Vorstellung was wird, wenn er verliert, ist hart… aber er hatte schon so viele harte Aufgaben, die er in der GFCW bewältigen musste, da wird er das heute auch schaffen.

Mit einem immensem Aufschwung schießt Aldo hoch um Ask mit einem gewaltigen Tackle von den Beinen zu holen. Ask fliegt dabei einmal über den Champ, nicht mal unbedingt, weil er nicht aufgepasst hat, sondern einfach, weil Aldo so unerwartet schnell auf die Beine kam. Eine überraschende Aktion, die allerdings viel Kraft gekostet hat. Trotzdem ist Aldo zur Stelle, um Ask wieder zu greifen und sich erneut am Uranage zu versuchen. Er greift sich Ask, hebt ihn hoch, doch Ask hält gegen! Er klammert sich an Aldos Arm, greift um und verpasst ihm einen REVERSE STO! Sofort kämpft sich Ask wieder hoch und auch Aldo kommt wieder auf die Beine, nur um direkt in eine Clothesline-Serie von Ask zu laufen! Abschließen kann Ask diese kleine Offensive schließlich mit einem Fisherman Suplex! Aber es scheint ihm noch nicht genug zu sein, um ein neuerliches Cover anzusetzen, denn Ask will das Match natürlich mit Stil beenden. Deer Driver. Er hievt Aldo hoch, hakt die Beine ein und will schließlich abspringen… aber Aldo hält gegen! Er kann die Aktion abblocken und Ask hochheben… es soll ein Alabama Slam folgen… aber Ask kann sich freistrampeln! Aldo dreht sich, Ask huscht unter diesem hindurch, steht auf um Aldos Kopf zu greifen und diesmal geht es durch…


NECKBREAKER


Oh, aufkommendes Momentum dein Name ist Ask Skógur! Die Masse jubelt nun abermals lautstark auf, denn sie erkennen, wie nah Ask gerade am Sieg dran ist. Das könnte wirklich seine Chance sein! Und damit will er nun zum dritten Mal in diesem Match eine seiner beiden Top-Waffen abringen. Wieder soll der Deer Driver kommen, alle guten Dinge sind drei und dann sollte dieses Kapitel doch gegessen sein. Ask hakt Aldos Beine ein und wieder will er abspringen… doch wieder kann Aldo etwas entgegensetzen. Und zwar stößt er Ask einfach von sich ab und sofort will er ihm einen weiteren Lariat verpassen, da greift sich Ask direkt den Arm des Champions und zieht ihn zu sich her…


FORCE OF NATURE


Naja… zumindest so halb. Es fehlt die Drehung aus der German Suplex-Positon, aber für diesen spontanen Konter muss es reichen, denn schließlich ist das die andere Paradewaffe von Ask. Also folgt natürlich auch ein obligatorisches Cover…


1…

2…

Nein.

Nein, das reicht nicht.


Vielleicht mit einem vollständigen FON, nach der kompletten Drehung? Wer weiß, wer weiß. So bleibt das Match aber erstmal offen.

Und Asks Frustration erreicht ein neues Level. Er streift sich sofort über den Kopf, sitzt fast schon kauernd da, während er sich mit der bitteren Erkenntnis vertraut machen muss, dass er noch nicht gewonnen hat.

Schauen wir nun auch mal zu Aldo. Der rollt sich in eine der Ringecken, wobei auch bei ihm durchaus eine gewisse Frustrationsgrenze in Aussicht überschritten zu werden droht. Aldo hat sich das gesamte Match über weitestgehend zurückgehalten, Tricks oder sonstige fiese Taktiken zu benutzen. Eigentlich brauch er das ja auch nicht, außer naja… gegen Gegner wie Ask. Doch nun erkennt er langsam, dass er an Ask nicht vorbeikommt. Nur dann, wenn Ask komplett hoffnungslos ist… und naja, viel fehlt nicht mehr bis dahin.

Aber dann wieder… er will ja „fair“ gewinnen. Er muss fair gewinnen, wenn er seinen Fluch besiegen will. Er richtet sich also auf und steht Ask gegenüber, der seinerseits wiederum ähnlich vorgeht. Komme was will, er muss gewinnen, irgendwie.


BATTERING RAM


Aldo scheißt einfach drauf! Er rennt auf Ask los! Der kann hoch springen, sodass Aldo unter ihm hindurchläuft, aber noch rechtzeitig abbremsen kann, er dreht sich zu Ask der einen Spinkick anbringen will, da greift sich Aldo Ask aber und wirft ihn mit einem Suplex hinter sich… in Richtung des Referees!


Pete: „WAS?!“

Sven: „Ach komm schon Pete, er hat ihn doch nicht gesehen!“


Oh doch, das hat er. Aldo war ganz genau bewusst, was er tut und es scheint, als habe er sich für folgendes entschieden: scheiß auf den Fluch, dann soll es eben so sein. Hauptsache er bleibt Champion. Ask stellt sich direkt wieder auf, muss aber auch erstmal realisieren, was hier überhaupt gerade passiert ist und als das schließlich soweit ist, ist es schon zu spät.


URANAGE


Aldo schickt Ask auf die Bretter und anschließend geht es zum ersten Mal in diesem Match aus dem Ring heraus… und zwar nur, damit Aldo sich seinen Gürtel holen kann.

Der Hauptpunkt in Asks Argumentation war immer, dass Aldo ihn nicht allein besiegen kann… aber, es ist ja auch niemand anderes hier, der ihm hilft. Aldo ist immer noch allein… nur halt mit Hilfsmitteln.

Er nimmt den Gürtel, steigt zurück in den Ring und während Thorsten Baumgärtner noch benommen am Boden liegt, richtet sich Ask langsam wieder auf… und damit ist das Aldos Chance. Ein Schlag mit dem Gürtel, wie vor einigen Wochen bei War Evening und die Titelverteidigung ist sein…

Ask steht, Ask taumelt und Aldo hat den Gürtel, aber… er… er… schlägt nicht zu.

Nein. Aldo mag sich prinzipiell nicht für Fairness interessieren und auch Ask ist ihm egal, aber für sich selbst muss er das einfach allein machen. Wirklich allein. Nicht nur ohne seine Helfer, ohne Corleone, auch ohne Waffen und Hilfsmittel. Nur er, aus eigener Kraft.

Er lässt den Gürtel fallen. SPEAR!

Ask zieht das Knie an!

Aldo knallt direkt und hart mit Asks Knie zusammen, sodass nun er es ist der taumelt und den es auf die Knie zwingt…

und da… verlagert sich Asks Aufmerksamkeit.

Der Gürtel zieht sie an sich.

Wie hypnotisiert, ja wie besessen schaut Ask zum Titel. Und für diesen kurzen Moment vergisst er die Welt um sich herum. Er vergisst den Zirkus, er vergisst die Galaxy, er vergisst Baumgärtner und er vergisst sogar Aldo. Alles was zählt ist er und der Titelgürtel. Und es gibt einen ganz einfachen Weg, wie sie wieder zusammenfinden können. Indem sie… zusammenfinden.

Und plötzlich geht alles ganz schnell. Kein Moment des Zweifelns bei Ask Skógur.

Er nimmt sich den Gürtel, richtet sich auf und…

SCHLÄGT ZU!

Oder will das zumindest. Er holt aus und schlägt den harten Gürtel in Richtung Aldo, der sich aber unter Ask wegduckt und in die Seile sprintet und aus diesen zurückgefedert kommt.


BATTERING RAM


Gegen Ask, der den Titel noch immer in der Hand hält. Er lässt ihn nicht mal los, als er auf dem Boden landet und nicht einmal dann, als er regungslos dort liegt. Und schließlich kommt auch Thorsten Baumgärtner wieder zu sich und Aldo Nero hackt das Bein des Schweden ein.


1…

2…

3.


~ Ding Ding Ding ~


Ask Skógur ist gepinnt, Ask Skógur ist besiegt und das sogar mit dem in der Hand, was ihn am allerwichtigsten ist, weshalb er hier heute alles aufs Spiel gesetzt hat und von dem er jetzt weiter entfernt ist, als jemals zuvor.

Aldo gewinnt und Ask verliert.


Pete: „Was zur…“

Sven: „Hab ich es dir nicht gesagt?! Ask ist eine feige Ratte! Kein Hirsch, sondern eine feige Ratte, die nur mit den fiesesten aller Tricks gewinnen kann. Tja, hahaha und nicht mal damit kann sie gewinnen und vor allem nicht gegen ALDO NERO!“

Pete: „Das ging jetzt alles… so schnell. Viel zu schnell, wobei wir nicht außer Acht lassen dürfen, was hier gerade passiert ist… Ask wollte… naja… er wollte cheaten. Aber er hat es nicht geschafft. Er hat nicht nur das Match verloren, sondern auch… seine Integrität?“




Laura: „Und der Sieger des Matches und weiterhin GFCW World Champiooon… ALDOOO NEROOO!“


Aldos Musik spielt und voller Stolz kniet er im Ring. Als Sieger und zwar als unanfechtbarer Sieger. Er hat gewonnen und das ohne Eingriffe, ohne Tricks. Er ist der Champion und nun kann niemand etwas sagen.

Und die Fans buhen so laut sie nur können. Die sind überhaupt nicht zufrieden mit Aldo als Sieger, aber vermutlich spricht da auch – zumindest aus einigen, denen die das Ausmaß der Sache erkennen – ein wenig Frust, darüber, dass Ask sich selbst verloren hat.

Er konnte seinen Fluch nicht besiegen und ist schließlich daran zu Grunde gegangen.

Und Aldo wiederum darf nun feiern, als großer Champion der Liga.

Als würde die Menge nicht sowieso schon buhen, bricht noch einmal ein weitere Schwall an Buh-Rufen aus, als sie sehen, wer da gerade auf der Stage steht:

JAMES CORLEONE!

Aldos Vater ist zurück und stolz wie eh und je, strahlend wie ein Honigkuchenpferd, steht er auf der Stage um zu applaudieren. Er scheint seine Verletzung überstanden zu haben und auch für ihn ist es natürlich äußerst förderlich, wenn sein Aldo ein solches Selbstbewusstsein durch einen solchen Sieg bekommen hat. Natürlich muss man daran nachjustieren, damit er keine zu großen Höhenflüge bekommt, aber fürs erste und für heute, können sie feiern.

Aldo registriert seinen Vater, er schaut ihn voller Freude an und gerade als Inspirational Jim seinen Weg zum Ring beginnen will… bricht Jubel aus.

Lauter Jubel.

Gewaltiger Jubel.

Denn hinter James Corleone erscheint noch ein anderer Mann, den Mr. Purple noch nicht sieht, Aldo aber sehr wohl und sogleich fällt diesem sein Gesicht zusammen. Und als James Corleone das erkennt, dreht er sich um…

und zwar direkt in das Gesicht von…

SALVATORE CORLEONE!

Schock. Unglaube. Entsetzen. Was zur Hölle?! Was will der hier?!

Corleone versteht die Welt nicht mehr, als er in das Gesicht seines Brudes schaut, der ihm wiederum mit einem todernsten, trockenen und nüchternen Blick entgegenwirft. Beide Brüder schauen einander an, während vor allem Aldo nicht weiß, was er tun soll…

Und schließlich… streckt Salvatore seinen Finger aus, noch immer mit dem Blick zu James Corleone und er deutet nur auf den Ring.


Jubel.

Gewaltiger Jubel.

Ohrenbetäubender Jubel.

Die Menge schreit.

Sie schreit so laut wie noch nie zuvor an diesem Abend.


Er ist zurück.

Und diesmal wirklich.


Aldo versteht den Fingerzeig vom alten Sal und so dreht er sich um…


SPEAR!!!


THE END IST ZURÜCK!


Und wer hätte es jemals vermutet, dass das den größten Pop innerhalb eines Matchsegmentes mit Involvierung von Ask Skógur bedeutet!

Die Menge flippt voller Ekstase aus, während End über einem niedergestreckten Aldo Nero steht.

Wir kennen The End, der würde nicht mal in einem solchen Moment lächeln und doch… ist es unverkennbar, dass diese Reaktion etwas mit ihm macht.

Und weils so schön war, reicht das natürlich nicht.

Er greift sich Nero, nimmt ihn auf die Schulter und…


ENDLESS PAIN


All das, während James Corleone nichts tun kann. Salvatore steht neben ihn, hält ihn nicht mal fest, sondern vielmehr wirkt es, als würde er ihn mit seiner bloßen Aura fesseln und diesen Bildern aussetzen können.

End steht noch immer über Aldo, der regungslos am Boden liegt. Die Menge brüllt lautstark Ends Namen, während dessen Blick nun zum Titelgürtel geht. Schließlich nimmt er sich diesen, streckt ihn in die Luft und steigt auf den Turnbuckle, um von dort aus zu James Corleone zu schauen.

Die Zeichen sind klar und eindeutig.

Bei Title Night mögen Corleone und Nero ihn besiegt haben, aber jetzt ist er zurück und jetzt will er… Rache.

Für einen kurzen Moment sehen wir Ends Jubel mit dem Gürtel, vor dem massenweise lautschreienden Fans, aus der Perspektive von einem Ask Skógur, der neben dem Ring sitzt. Ohne jegliche Emotion, komplett in der Verzweiflung gefangen. Wir sehen, wie dessen Kopf in Richtung The End gestreckt ist, bevor auch direkt wieder weggeschalten wird.

Und damit neigt sich Carnival of Combat nun dem Ende. Mit einem Ask Skógur der alles verloren hat, einem ausgeknockten weiterhin-Champion Aldo Nero, einem James Corleone der zurückkam, nur um einer Katastrophe beizuwohnen, einem Salvatore Corleone der nun – so sehr man das bei ihm beurteilen kann – glücklich wieder abzieht und mit einem Rückkehrer, dessen Ziele ganz klar und deutlich fixiert sind:


The End



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Danke an alle Schreiber!!!