Wer
sich fragt, welche Regeln dieses Match hat: Im Grunde keine,
Bruder. So lange am Ende jemand bis drei gepinnt wird und ein
Siegerteam feststeht, ist der Liga alles Recht.
Dies
hier ist Wahnsinn in der Manege, Irrsinn im Zirkus –
und mittendrin das bunt gemixte Team der LPG, welches nach
seinem Einzug darauf wartet, dass auch die Gegner auftauchen.
Das erweiterte Switziverse in seiner Besetzung mit dem
halboffiziellen vierten Mann, der unberechenbaren Macht
namens Iray Burch.
Aber
bislang…taucht niemand vom Switziverse auf. Ist
Switzenberg und Co. bewusst geworden, dass eine solch
regellose Schlacht keine gute Idee ist? Oder spielt man
Kopfspielchen? Wie dem auch so: Rotari, Shade, Luna und der
Pigster werden immer ungeduldiger. Sie laufen im Squared
Circle in der Manege auf und ab. Scharren mit den
sprichwörtlichen Hufen.
Pete:
„Die LPG steht ganz brav im Ring, um den Kampf zu
beginnen. Vielleicht ist das für diesen Fight ein Stück
weit zu konservativ gedacht. Mich würde es jedenfalls
wundern, wenn wir nicht in den folgenden Minuten auch andere
Ecken der Manege und des Geländes an sich zu sehen
bekämen.“
Dann
endlich tut sich etwas. Der Vorhang, der von draußen
ins Zelt führt, bewegt sich. Auf recht ungewohnte Weise,
denn er wird nicht kraftvoll zur Seite gezogen und
durchquert, sondern beginnt nur leicht und an tiefer Stelle
zu wackeln. Und dann klärt sich das Mysterium, denn
hinter den bunten, gestreiften Stoffbahnen steht nicht das
Switziverse. Nicht das ganze Switziverse jedenfalls.
Nein,
es ist nur der Switzidog, der in die Manege kommt. Bei seinem
Anblick ist ein empörtes, wütendes Grunzen vom
Pigster zu hören. Es liegt nicht am Hand an sich.
Sondern an seinem Aufzug.

Sven:
„Armenien-Shirt und Monster-Energy statt Aserbaidschan
und Red Bull! Mit dem Look wird Lunenkind heftiger gefickt
als deine Mutter, Pete.“
Die
Provokation wirkt. Klar, sie geht ja auch gegen den Dümmsten
im LPG-Team. Der Greatest Pigster beginnt zu schnaufen, als
wäre er kein Schwein mehr, sondern ein wütender
Bulle und schüttelt immer wieder mit dem Kopf.
Lunenkinds Gesicht läuft rot an wie das Logo seiner
Lieblingsmarke, nur dass er keine Flügel bekommt,
sondern WÜTEND wird. Und wenn Lunenkind wütend ist,
macht er dumme Dinge.
Also
rennt der Pigster aus dem Ring, um den Switzidog zu
verfolgen.
Sven:
„Und schon ist die LPG um einen Mann dezimiert.“
Genervtes
Stöhnen bei Rotari & Co, Amüsement beim
Publikum. Man sieht noch, wie Luni durch den Vorhang stürmt,
dann ist er verschwunden. Zurück bleiben seine
Teammitglieder, die eine hitzige Diskussion aufnehmen, was
nun zu tun ist. Ob es klug ist, zusammenzubleiben oder ob man
sich ebenfalls nach draußen vor das Zelt wagen sollte;
auch wenn man damit in die offensichtliche Falle des
Switziverse laufen würde.
„Mən
ölürəm!“
Tönt
es mit wehleidigem Tonfall aus der Dunkelheit hinter den
Vorhang. Es ist die Stimme Lunenkind, mit Schmerz und Panik
erfüllt. Ein Hilfeschrei, vorgetragen in der Sprache des
Herzens.
Was
passiert mit ihm…dort, wo man nicht hinsehen kann?
Für
Luna ist das Limit erreicht. Sie kann es nicht länger
hinnehmen, passiv zu sein und nicht zu wissen, was gerade mit
Lunenkind geschieht. Und was das Switziverse überhaupt
vorhat. Auch wenn Rotari sie mit rationalen Argumenten noch
zurückhalten will, flutscht die kahle Koole aus dem Ring
und sprintet ebenfalls nach draußen. Ein paar schnelle
Schritte, dann schiebt sie den schweren Zirkusvorhang zur
Seite, um hinauszuschlüpfen.
Pete:
„Da waren es nur noch zwei.“
Ein
Seufzen bei Rotari. Er steht, die Hände empört in
die Hüften gestützt, dar. Wieso müssen
Menschen so schrecklich emotional sein? Wieso lebt man in
einer Herrschaft der Irrationalität? Aber spätestens
jetzt, wo die LPG in zwei Hälften geteilt ist – im
Ring und vor dem Zelt – muss man strategisch darüber
nachdenken, was jetzt klug ist. Im Ring bleiben oder doch in
die mutmaßliche Falle zu rennen.
Variante
2 – der Weg nach draußen – hat zumindest
einen Vorteil: Man hat die Chance, aktiv zu werden und wartet
nicht hier drinnen auf sein Verderben oder den nächsten
Trick. Also verständigen sich der FISCH und der Leopard
mit einem Kopfnicken und rollen sich aus dem Squared Circle.
Im Gleichschritt gehen sie auf dem Vorhang zu. Auf die
gestreifte Stoffbahn, die Zelt von Draußen rennt.
Just
als Rotari und Shade hindurchtreten wollen, passiert etwas
Unerwartetes: Der Stoff des Vorhangs löst sich aus
seiner Verankerung. Er segelt von oben herab und umschließt
die verdutzten LPG-Mitglieder, sich plötzlich in
Dunkelheit gefangen wissen wie Kinder unter einer riesigen
Bettdecke.
Pete:
„Zac Alonso!“
Selbiger
meldet sich mit einem Lachen zum Dienst. Er taucht aus einem
Versteck neben dem Vorhang auf. Offensichtlich hat er im
genau richtigen Moment den Verschluss des Vorhangs gelöst
und damit Rotari und Shade eingeschlossen. Während die
LPGler noch einen Weg durch den Stoff nach draußen
suchen und sich ihre Silhouetten unter dem Vorhang
abzeichnen, hat Alonso bereits einen Stuhl in der Hand. Auf
der anderen Seiten taucht Fleestedt auf und auch er ist mit
der Waffe ausgestattet.
Die
ersten Shots treffen Shade und Rotari noch, bevor sie in
ihrer Dunkelheit überhaupt sehen, woher die Angriffe
kommen. Erst winden sie sich, suchen noch panischer den
Ausgang noch draußen. Doch dann, mit jedem Schlag, wird
der Widerstand geringer. Sie sind wie Max und Moritz im Sack,
bloß statt Mühle gibt es Stühle.
Als
sich Rotari und Shade nicht mehr regen, lassen Fleelonso
zufrieden die Stühle fallen. Der Plan hat funktioniert.
Nun huschen die Beiden nach draußen.
Pete:
„Zum Glück sind wird mit Leinwänden und einem
mobilen Kamerateam ausgestattet. Schauen wir mal, was und
draußen erwartet.“
Vor
dem Zelt ist es schon dunkel. Deutsches Herbstwetter. Im
Hintergrund zeichnen sich, beeindruckend beleuchtet, die
eisernen Riesen von Ferropolis ab; jene Maschinen, die dieses
Gelände weltweit einmalig machen.
Doch
wird Zuschauer haben wenig Zeit, die Kulisse zu betrachtet.
Denn das Erste, was wir erblicken ist der Greatest Pigster.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er wird in den Match gestoßen.
Und über ihm thronen Iray Burch und Darragh Switzenberg.
Die Beiden haben die Unglückseligen abgefangen, die
durch die Switzidog-Provokation nach draußen gestürmt
sind.
Auch
Luna Rosario ist es kaum besser ergangen. Ihrem verschrammten
Gesicht und dem schmutzigen Outfit ist anzusehen, dass sie
bereits mit Schlägen empfangen wurde. Doch als die
Kamera zu ihr umschwenkt, stemmt sie sich im sandigen Gelände
auf, wischt sich über die Glatze und stürmt dann
mit einem wütenden Schrei voran. Ihr Ziel ist das neue,
große Monster der Liga. Iray Burch.
Sven:
„Keine Angst, so kennt man Luna.“
Pete:
„Kein Verstand trifft es besser.“
Sven:
„Dann sollte sie sich mal als Co-Kommentatorin
bewerben. An deinem Beispiel sieht man, dass diese
Eigenschaft scheinbar positiv bei Bewerbungen gewertet wird.“
Ohne
Rücksicht auf Verluste rennt Luna heran. Doch kurz bevor
sie Burch erreicht, wird sie von den Beinen geholt. Es ist
der Big Boot Switzenbergs, der sie erwischt. Der ehemalige
Intercontinental-Champion meldet sich in seinem
Comeback-Match souverän zurück.
Pete:
„Der Auftaktplan des Switziverse ist perfekt verlaufen.
Von der Switzidog-Ablenkung bis zum Ambush vor dem Zelt…alle
vier Mitglieder des Switziverse sind auf den Beinen und
unversehrt. Der Gegner hingegen liegen vor ihnen im Staub
oder noch hier in der Halle. Guter Start für die
Truppe!“
Ein
großer Anteil an diesem Start gebührt dem
Switzidog. Zumindest, wenn es nach Alonso geht. Der
Switzidogisstant hat ein Lächeln auf den Lippen und
pfeift das Tier heran. Der Labrador trottet auf seine
Bezugsperson zu. Er wird über den Kopf gestreichelt,
dann nimmt Alonso ihm das Outfit of the Day ab.
Monster-Trinkhelm und Armenien-Decke verschwinden, zurück
bleibt nur das swaggige schokoladenbraune Fell des Labradors,
der als Dank für seinen Schauspieleinsatz von Alonso
mies durchgeknuddelt wird. Dann bindet ihn Zac mit einer
langen Lederleine an einem Absperr-Zaun vor dem Zirkuszelt
fest.
Während
dieser Szenen ist ein genervtes Kopfschütteln von
Darragh zu sehen. Er hat nichts für den emotionalen
Überschwang seines Bediensteten übrig. Und so
schreit er ihm zu, er solle mit dem Tier aufhören und
stattdessen Aiden Rotari und Monica Shade nach draußen
holen, damit das LPG versammelt ist.
Mit
traurigen Augen wendet sich Alonso vom Switzidog ab, um der
Aufforderung nachzukommen. Er joggt auf das Zirkuszelt zu,
das im Hintergrund der Szene zu sehen ist. Die Kamera
schwenkt wieder zur Innenansicht um, als der Switzidogisstant
angekommen ist…und sie zeigt das geschockte Gesicht
Zacs.
Denn
Rotari und Shade sind nicht mehr unter dem Vorhang.
Alonso
hebt den Stoff verwirrt an, doch es ist wahr: Rotari und
Shade sind verschwunden. Also steht Zac auf und blickt sich
in alle Richtungen um…und eine Sekunde später hat
er einen Elbow Strike einen wütenden Aiden Rotari im
Gesicht. Von der Wucht nach hinten geschleudert, stolpert er
in Richtung Monica Shade, die aus der Ecke hervorkommt.
Pete:
„Backfist to the Future! Shade und Rotari haben sich
erholt!“
Zurück
nach draußen. Switzenberg hat in Ermangelung einer
Leinwand nicht gesehen, was im Inneren mit Alonso passiert
ist. Aber es dauert lange bis zu dessen Rückkehr. Zu
lange. Er spürt. Dass etwas schiefgegangen ist. Also
macht er sich für das Schlimmste bereit. Er ordnet die
Truppen. Soll heißen: Er platziert Fleestedt und Iray
Burch vor sich, um sich selbst im Hintergrund halten zu
können.
Dann
treten Rotari und Shade aus dem Zelt. Bereit, den Kampf
endlich aufzunehmen. Switzenbergs Abwehrmannschaft auf der
Gegenseite macht keine Anstalten, den Weg freizumachen. Alles
sieht nach einem direkten Clash 2 vs. 2 auf.
Da
kriecht plötzlich der Pigster aus dem Staub heran…
…
…
…und
haut Iray Burch in die Eier.
Pete:
„Oh.“
Burch
bleibt einfach stehen. Er schüttelt sich einmal. Kneift
die Augen zusammen. Dann scheint der Schmerz wie
abgeschüttelt. Langsam, doch mit der Präzision
einer Baumaschine, wendet er sich um. Er sieht, wer diesen
Angriff gewagt hat. Er sieht den Pigster im Staub kriechen.
Und nimmt die Verfolgung auf. Plötzlich kann Lunenkind
wieder laufen. Und macht davon Gebrauch. Soll heißen:
Er rennt davon.
Schlecht
für Switzenberg. Seine Abwehr hat sich um eine Person
reduziert. Nun bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich
selbst zusammen mit Fleestedt den Gegner entgegenzuwerfen. Er
empfängt Aiden Rotari mit einer Lariat, doch dieser
taucht darunter hindurch und rammt DS ein Knie in den Magen.
Fleestedt brawlt neben ihm mit Monica Shade, zwischen dem
Switzisstant und dem Long Island Leopard geht es wild hin
her. Zumindest bis Fleestedt die Arschlochtaktiken auspackt
und der Lady Rosi-Dompteurin einen Finger ins Auge rammt.
Shade stolpert erblindet davon. Sie wird von Fleestedt
gepackt.
Doch
Rettung kommt in Form von Luna Rosario.
Sven:
„SHINING WIZARD! Luna meldet sich stil- und schmerzvoll
zurück.“
Als
Fleestedt zu Boden sackt, wird Darragh Switzenberg etwas
bewusst. Eine unbequeme Wahrheit.
Er
ist allein. Alonso niedergeschlagen im Welt, Burch auf der
Jagd nach Lunenkind, Fleestedt am Boden.
3
gegen 1
Darragh
blickt sich um. Kein Fluchtweg. Und Rotari, Shade und Luna
kommen immer näher. Der ehemalige
Intercontiental-Champion versucht es auf andere Weise.
Diplomatisch. Er nimmt die Hände hoch, setzt ein
falsches Lächeln auf und versucht, auf die Gegner
einzureden.
Ihn
erwartet kein Mitleid.
Zu
dritt wird Switzenberg gepackt und in den Staub geworfen. Mit
nur körperlich, auch in Sachen Stolz eine schwere
Misshandlung für den „unantastbaren“ Darragh
Switzenberg. Er versucht, sich zu wehren, doch hat gegen die
Übermacht nichts auszusetzen.
Zac
Alonso: „Stooooop!“
Die
Gesichter drehen sich Richtung Zeltausgang. Aus jedem
stolpert Zac Alonso. Noch benommen nach den Kopftreffern
durch Rotari und Shade. Aber mit einer Entschlossenheit im
Gesicht, die seinesgleichen sucht.
Und
er hat Waffen dabei. Naja, zumindest Wäffchen.
Es
sind, passend zur Zirkusthematik, hölzerne
Jonglierkegel. Tun sicherlich beim Zuschlagen weh, doch
Alonso ist noch zu weit entfernt. Er hat jedoch sowieso etwas
Anderes vor. Er holt Anlauf, nimmt die Kegel in der Hand und
schleudert sie als Wurfgeschosse in Richtung der LPG. Sie
segeln hoch durch die Luft…aber nicht schnell genug,
um wirklich eine Gefahr für die LPG zu sein. Luna und
Rotari treten einfach zur Seite und weichen den Einschlägen
aus. Monica Shade indes geht noch einen Schritt weiter: Sie
fängt einen der Kegel mit Leichtigkeit aus der Luft auf.
Und
zieht ihn Switzenberg über den Schädel.
Monica
Shade: „Danke!“
Verkniffenes
Gesicht bei Zac. Er merkt, dass sein Plan ziemlich scheiße
war. Und sein Chef wird darüber nicht zufrieden sein.
Doch zunächst einmal liegt er am Boden.
Zac
sucht nach einer anderen Möglichkeit, seinen Chef zu
retten und den Fehler wiedergutzumachen. Und wann immer er
suchend ist, findet er eine Lösung beim Blick auf den
wichtigsten Menschen in seinem Leben: Dem Switzidog. Der
Labrador wedelt heftig mit dem Schwanz, als wäre er ein
IPWler beim Lesen der Shows, als Alonso auf ihn zukommt. Doch
es gibt keine Streicheleinheiten, sondern Alonso braucht
etwas anderes von ihm: Seine lederne Leine.
Alonso
entknotet den Switzidog, dann hat er das meterlange Lederband
frei. Er schwingt es durch die Luft. Indiana Jones-Stil. Aus
der Leine ist eine Peitsche geworden. Alonso lässt sie
in der Luft klatschen. Shade und Rotari weichen zurück.
Pete:
„Luna hat keine Angst!“
Die
Rosario lässt es drauf ankommen. Sie weicht nicht
zurück. Vielleicht ist es die Erinnerung daran, im
Saloon durch Zac und Jakob überrumpelt worden zu sein.
Vielleicht auch einfach ihr Gemüt. Aber sie gibt keinen
Fick darauf, ob sie mit einer Peitsche bedroht wird. Sie
sucht den Konflikt.
Sie
stürmt voran. Alonso lässt sie Peitsche auf sie
herabschnellen. Leder auf Haut. Die männlichen Zuschauer
im Zelt setzen sich breitbeiniger hin, als die Szene über
die Leinwand läuft. Ein zufriedenes „Ooooh“
ertönt.
Rosario
geht vor Schmerzen zu Boden. Doch dann ist Alonso nicht
schnell genug. Er will die Peitsche zurückziehen, doch
bevor ihm das gelingt, wird die andere Seite festgehalten.
Durch Aiden Rotari. Der FISCH hat den richtigen Moment
abgepasst, um die Waffe zu entschärfen. Und nun nutzt er
sie zu seinem eigenen Vorteil. Er lässt nicht mehr los,
sondern zieht Alonso durch die Peitsche zu sich heran. Alonso
hält dagegen, doch Rotari hat den Kraftvorteil. Als Zac
wider Willen vor ihm zum Stehen kommt, nutzt Rotari das
Lederband, um es um Alonsos Hals zu legen…und seinen
Gegner zu strangulieren.
Rotari
gnadenlos. Rotari gefühllos. Rotari in seinem Element.
Pete:
„IRAY BURCH IST ZURÜCK!“
Er
taucht im Hintergrund auf. Burch zerrt einen bewusstlosen und
blutigen Pigster hinter sich her. Sein Gesicht verrät
nicht, was er mit ihm getan hat. Als er Rotari erblickt,
lässt er Lunenkind wie Dreck im Staub liegen. Er
schleicht sich an Aiden heran. Er schließt seine Hände
um dessen Hals.
Die
Rettung heißt Monica Shade. Sie springt auf Iray Burchs
Rücken und klammert sich fest. Wie der Leopard, der sie
ist, bei der Jagd nach einem Bullen. Doch dieser Bulle
verfällt nicht in Panik. Er reagiert kalt und
strategisch. Um sie abzuschütteln, lässt Burch
Rotari los und lässt sich auf den Rücken fallen.
Womit er Shade unter sich begräbt.
Sven:
„Aiden ist frei! Er ist gut beraten, Abstand zwischen
sich und Iray zu bekommen.“
Rotari
ringt wieder nach Luft und rappelt sich auf. Und sieht
Switzenberg auf sich zukommen. Nicht die besten Aussichten.
Nicht in seinem Zustand. Aber Aiden bleibt kein Ausweg, und
das wurmt ihn. Er muss sich in den Schlagabtausch mit dem
größeren und schweren Darragh ergeben. Der
ehemalige World Champion und der ehemalige Intercontinental
Champion treffen sich in der Mitte, vor dem Eingang zur
Manege. Im Hintergrund das Zelt, im Vordergrund ihre Körper
in einer Umklammerung. Jeder versucht, eine Aktion
durchzubringen. Ein Lock-Up inmitten eines wilden Getümmels.
Bevor
ein Sieger im Brawl zwischen Aiden und Darragh gekürt
ist, kommt Jakob Fleestedt dazu.
Low
Blow gegen Rotari!
Aiden
stößt schmerzverzerrt Luft aus. Er stolpert nach
vorne. Und wird von Switzenberg aufgefangen. Der Kanadier
verliert keine Zeit.
Pete:
„ANSATZ ZUM VERTEBREAKER!“
Sven:
„Luna ist zurück! Sie ist die Rettung!“
Rosario
zieht Rotari aus der Position zum Vertebreaker und hilft dem
„Freundfeind“ dann auf die Beine. Aiden schüttelt
sich kurz, dann ist er wieder bei klarem Kopf. Nun zwei gegen
zwei: Fleestedt und Switzenberg stehen Luna und Rotari
gegenüber. Es entspinnt sich ein ausgeglichener Brawl.
Bis Monica Shade dazukommt und mit einer Serie von European
Uppercuts die Kraftverhältnisse in Richtung ihres Teams
verschiebt.
Pete:
„Monica Shade ist vor Iray Burch wieder da!? Was hat
sie mit Iray gemacht?“
Die
Kamera schwenkt herum. Man sieht im Hintergrund Burch, wild
an einem Seil zerrend. Er ist an jenen Zaun gefesselt, an dem
zuvor der Switzidog angebracht war. Bloß dass dieser
Hund wilder ist. Der Zaun biegt sich unter Burchs Bemühungen.
Aber er bricht nicht. Noch nicht.
Wieder
ein Kameraschwenk. Rettung aus anderer Richtung für das
Switziverse? Vom Ausgang des Zeltes her, da sieht man, wie
Alonso wieder nach draußen wankt. Offenbar hat er die
Brawls genutzt, um sich im Fundus der Manege mit noch mehr
Material einzudecken. Diesmal sind es keine Jonglier-Kegel.
Nein, er kommt mit zwei Reifen hervor.
Keiner
vom gegnerischen Team ist beeindruckt.
Pete:
„Das ist ja noch effektloser als die Kegel.“
Aber
dann…
…gießt
Alonso eine Flüssigkeit auf die REIFEN…
…und
zündet sie an.
BRENNENDE
REIFEN.
Sven:
„HOLT EINEN LÖWEN UND LASST IHN DURCHSPRINGEN!
SOFORT!“
Das
Gelände vor dem Zelt ist durch die züngelnden
Flammen erhellt. Und mit der Kraft des Feuers im Rücken
nimmt man Alonso plötzlich ernst. Man, also die LPG,
weicht sogar vor ihm zurück.
Alonso
fühlt sich gut. Er fühlt sich mächtig. Er hat
das Feuer gebracht.
Einen
Reifen rollt der Switzidogisstant wie ein Rad in Richtung der
LPG, woraufhin das Trio Shade, Rosario und Rosario
auseinanderläuft, um nicht von den Flammen erwischt zu
werden. Für Fleestedt und Switzenberg ist es die Chance,
sich in Sicherheit zu bringen. Mehr als nötig nach der
Prügel, die sie in den letzten Sekunden einstecken
mussten. Aber Alonso ist noch nicht fertig. Er hat noch den
zweiten, brennenden Reifen. Er kommt auf das LPG-Team
zugelaufen, die Flammen tauchen sein Gesicht in ein
atmosphärisches Dunkelrot, das Feuer spiegelt sich in
seinen dunklen Augen. Auf seinem Weg hält Zac Alonso den
Reifen wie einen Schutz vor sich, damit ihm niemand zu
nahekommt.
Pete:
„Schau dir Aiden Rotari an, Sven! Der Schakal sieht
aus, als würde er in seinem Kopf dutzende Pläne
durchgehen. Aber keiner davon hilft in dieser Situation. Was
kann ein Fisch ohne Wasser gegen Feuer ausrichten?“
Aiden
Rotari hat kein Wasser. Aber er hat Luna Rosario im Team.
Sven:
„WAS ZUR HÖLLE?“
Luna
Rosario rennt einfach los. Auf Alonso zu. Zac hebt den
Feuerring höher, drohender. Aber Luna Rosario ist nicht
mit normalen Maßstäben zu messen.
Sie
springt durch den brennenden Reifen!
Pete:
„Holy Shit!“
Sven:
„Sie trifft Alonso mit einem Spear! Luna so bekloppt
wie eh und je.“
Ein
Aufschrei auch im Zelt als die Bilder übertragen werden.
Die Leute nehmen die Hände in den Nacken und schütteln
ungläubig die Köpfe. Jaja, die Luna.
Sven:
„Schau, wie sie durch das Feuer erstellt wurde. Sie hat
keine Haare mehr auf dem Kopf, Pete.“
Pete:
„…“
Alonso
wird von Lunas Körper nach auf den Rücken gezimmert
und bleibt Liegen, Rosario über ihm. Der Feuerring fällt
ihm aus der Hand. Monica Shade ist da und zieht noch
rechtzeitig den brennenden Reifen weg, bevor die Flammen auf
Alonso oder Luna überzüngeln.
Die
Ruhe nach dem Sturm.
Für
ein paar Sekunden. Dann ein lautes Knacken. Im Hintergrund
reißt sich Burch mit einem Grunzen vom Zaun frei. Das
Seil reißt. Burch kommt auf sie zu. Er ist von Lunas
Feuereskapade unbeeindruckt.
…
…
…
Da
ertönt eine Fahrradklingel.
…
…
…

Sven:
„HERE COME DAT BOI! OH SHIT WADDUP!“
Pete:
„Der Greatest Pigster auf einem EINRAD!“
Das
heftige Kultschwein hat die vergangenen Minuten genutzt, um
sich nicht nur von der Szene wegzuschleichen und zu erholen.
Nein, er hat den Zirkus-Fundus durchsucht und die heftigste
Waffe gefunden, die er sich vorstellen kann. Nur, dass seine
Vorstellung nicht zwingend die Realität widerspiegelt.
Aber dazu gleich mehr.
Jedenfalls
fährt Maximilian Lunenkind mit einem Einrad auf Iray
Burch zu. Dabei eiert er hin und her, mal ist er halbwegs auf
dem richtigen Pfad, mal weicht er mehrere Meter ab. Mal kippt
er fast um und muss die Fahrt neu ansetzen. Aber immerhin die
Klingel funktioniert. Er klingelt noch einmal. Diesmal
energischer.
Iray
Burch geht nicht aus dem Weg. Also fährt Lunenkind ihn
einfach um.
Bei
der Kollision geht Lunenkind selbst zu Boden. Wäre es
ein Fahrrad könnte man sagen, er wäre über den
Lenker geflogen. Aber es ist ein Einrad. Also stürzt er
nur über Iray Burch hinweg…und erleidet mehr
Schaden als der Unmensch selbst. Iray muss ebenfalls kurz zu
Boden, dann hat sich dann wieder im Griff.
Sven:
„Iray Burch packt sich das Einrad!“
Und
schlägt damit auf Lunenkind ein. Sattel, Pedale, Reifen,
Gestänge. Alles wird auf Lunenkind gehämmert, der
seine Rettung von Luna Rosario mit Schmerzen und vielen
blauen Flecken bezahlt.
Während
alle von dem Pigstermove abgelenkt waren, hatte Alonso die
Chance, etwas zweites aus seiner Hosentasche hervorzuziehen,
was er aus der Halle mitgebracht hat. Es ist eine Reihe
bunter Tücher, die offenbar für Magierauftritte
gedacht werden. Denn je mehr er an der Hosentasche zieht,
desto länger werden die Tücher. Sie nehmen
überhaupt kein Ende mehr. Bald sind es meterlange,
seidige Stoffbahnen in bunten Farben. Ein – im Wortsinn
– überraschender Taschentrick.
Irgendwann
hat das Tuch dann aber doch ein Ende. Alonso wirft es
Fleestedt zu, der damit Shade zu würgen beginnt. Der
Leopard röchelt und tritt und schlägt um sich. Doch
in ihrer Panik landet sie keinen Wirkungstreffer gegen
Fleestedt. Ihre Hoffnung auf Rettung heißt Aiden
Rotari. Der Schakal weiß, dass es klug ist, alle
Mitstreiter im Kampf zu halten und geht zu ihrer Rettung
über.
Pete:
„Switzenberg ist da!“
Sven:
„Back Suplex gegen Aiden!“
Aiden
Rotari muss in den Staub vor dem Zelt und biegt
schmerzerfüllt den Rücken durch als seine
Wirbelsäule auf dem ungepolsterten Boden landet. Ihm
wird die Luft aus den Lungen getreten.
Aber
zu Shades Glück hat sie noch weitere Teamkameraden.
Letztendlich ist es Luna, die sie rettet…indem sie das
Tuch mit einer Schere zerschneidet. Shade saugt dankbar Luft
ein, noch nie hat sich Atmen so schön angefühlt.
Pete:
„Oh nein, Luna hat eine Schere mitgebracht.“
Sven:
„Eine Frau kann Leviathan verlassen, aber Leviathan
bleibt in ihr.“
…
Sven:
„Alonso ist da, um ihr die Schere zu entreißen.“
Pete:
„Gut so. Hoffentlich setzt Luna die Schere nicht als
Waff…“
Sven:
„Oh.“
Im
nächsten Augenblick hat Alonso einen roten
Scherenratscher auf der Brust, aus dem Blut sickert.
Der
Switzidogisstant blickt auf Rosario. Dann auf seine
Kriegsverletzung. Und sackt mit der Tragik eines sterbenden
Schwanks zusammen. Rosario schaut zufrieden drein und wirft
ihr Mitbringsel achtlos davon. Es hat seinen Dienst getan.
Apropos
wegwerfen: Burch schmeißt das völlig demolierte
und verbogene Einrad nach dutzenden Einschlägen auf den
Pigster zur Seite und kommt zurück zu den Brawlenden. Er
überwältigt die anstürmende Luna mit einer
Kopfnuss und kann auch Shade einen Spinebuster verpassen. Mit
Ausnahme der kurzzeitigen Fesslung hat man noch kein Mittel
gegen ihn am heutigen Tag gefunden.
Hat
Aiden Rotari die Antwort auf Iray Burch?
Der
Schakal steht Iray jetzt allein gegenüber. Er verharrt
einen Augenblick in dieser Position. Und geht dann einfach
davon. Nicht aus echter Angst, sondern aus Strategie. Er will
sich nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen, wenn
sein eigenes Team nicht als Backup bereitsteht.
Also
ergreift Rotari die Flucht. Nicht zurück zum Welt,
sondern weiter in die Dunkelheit hinein. In Richtung des
Parkplatzes. Hunderte Autos von Zuschauer stehen da, doch
auch die Lieferwagen, mit denen Materialien gebracht wurden.
Im
Hintergrund die beeindruckende Kulisse von Ferropolis. Rotari
versteckt sich hinter AUTOS, um Burch zu entgehen, der ihm
mit Beharrlichkeit den ganzen Weg gefolgt ist. Es wirkt, als
habe Iray Lust an dem Spiel gefunden. Eine perverse Version
von „Verstecken spielen“. Burch ist der Sucher.
Und wann immer er Rotari erblickt, schiebt sich ein
tierisches Grinsen in sein Gesicht.
Pete:
„An Aidens Stelle würde ich alles tun, um mich
bedeckt zu halten.“
Hat
Rotari auch vor. Doch dann, beim Versuch die Position zu
wechseln und hinter ein anderes Auto zu huschen, schlägt
er mit einem Fuß an die Karosse des Autos. Es gibt ein
Geräusch. Nicht laut…aber laut genug, um einen
erfahrenen Jäger aufmerken zu lassen.
Nun
weiß Burch, wo Aiden ist. Er schneidet Rotari den Weg
ab. Der Schakal wird gepackt, aus dem Beutetier wird Beute.
…
…
…
„OOOIIIIINK!“
Der
Pigster ist mit einem Kampfschrei da. Er nutzt die Kraft der
Verwirrung, zu der sein oinken beigetragen hat, packt Iray
von hinten und und wirft ihn auf die Motorhaube eines
Lieferwagens. Einer der Scheinwerfer geht zu Bruch. Burchs
Vormarsch ist für einen Moment gestoppt.
Sven:
„Mir fällt nicht ein, wie ich Pigster beleidigen
kann. Das war eine…erschreckend sinnvolle Aktion.“
Daran
muss Lunenkind nun anknüpfen.
Er
macht es auf Mongo-Art. Er gibt keinen FICK mehr.
Soll
heißen: Pigster geht auf einen VW-Bus zu, der dem Wagen
gegenübersteht, an den er Burch geschleudert hat. Er
versucht, die Tür zu öffnen. Natürlich ist
abgeschlossen. Also macht Lunenkind kurzen Prozess. Er holt
aus seiner Tasche eine aserbaidschanische Ehrenmedaille
hervor, drückt ihr einen Kuss auf…und dann nutzt
er das Metall als Schlagwaffe, um die Scheibe auf der
Fahrerseite einzuschlagen. Der Bus ist offen. Lunenkind hängt
sich die Medaille um den Hals.
Nun
sitzt er am Steuer und versucht, den Bus kickzustarten. Soll
Burch mal sehen, ob er mit einem AUTO so gut klarkommt wie
mit dem Einrad. Vorfreudig lachgrunzt Lunenkind schon einmal,
so machen das alle guten Bösewichte.
Es
gibt nur ein Problem: Lunenkind ist zu dumm, um den Bus ohne
Schlüssel zu starten. Eigentlich logisch. Aber als
Maximilian das feststellt, hält er die Kabel unter dem
Lenkrad völlig verdutzt in der Hand als könne er
nicht glauben, dass sein todessicherer (im Wortsinn) Plan an
so einer Kleinigkeit gescheitert ist wie daran, dass seine
GTA-Erfahrung nicht für reale Autodiebstähle hilft.
Pete:
„Fleestedt ist da!“
Jakob
kommt zur Rettung. Er zieht Lunenkind aus dem Auto und wirft
ihn zu Boden. Sie brawlen in tiefere Bereiche des
Parkplatzes.
Burch
rappelt sich wieder auf. Der kaputte Scheinwerfer hat
Schnitte in seinem Shirt hinterlassen, doch die Scherben
schüttelt er so ab wie den Schmerz. Währenddessen
rennt Rotari zurück in Richtung der Area vor dem Zelt.
Die kleine Episode am Parkplatz hat ihm keinen großen
Vorteil gebracht, aber doch etwas Zeit…und nun sieht
er die Chance, den allein mit einem angeschlagenen Alonso
zurückgebliebenen Switzenberg in die Finger zu bekommen.
Also jenen Mann, gegen den man einen Prestige-Sieg feiern
könnte. Als Rotari wieder vor dem Zelt ankommt, sieht er
Switzenberg im verzweifelten Brawl gegen eine Übermacht
aus Luna und Shade. Die Beiden haben offenbar den gleichen
Plan wie Aiden und sich auf den ehemaligen IC-Champion
gestürzt.
Zac
Alonso, noch immer mit leidendem Ausdruck seit dem
Scherenangriff, kriecht im Staub auf das Duo zu, um irgendwie
seinen Boss zu retten. Er weiß, dass er Hilfe braucht.
Doch Fleestedt und Burch sind verschwunden. Also pfeift
Alonso nach dem Switzidog. Als das treue Tier schwanzwedelnd
herantrottet, deutet Alonso auf die Lederleine, die nach der
Peitschaktion achtlos herumliegt. Der Labrador apportiert die
Leine in Alonsos Hand.
Pete:
„Was hat Zac vor?“
Sven:
„Sieht aus…als wolle er Luna und Monica mit der
Leine fesseln.“
Pete:
„Aber Switzenberg steht zwischen ihnen!? Wie soll das
gehen?“
Darüber
macht sich Alonso in seiner Handlungswut keine Gedanken. Er
läuft eine Runde um die beiden Frauen, die durch das
Leder an den Beinen zusammengebunden wurden. Aber eben auch
Switzenberg, der durch die Fesslungsaktion nun mit zwei
Gegnerinnen zu einem Bündel gebunden ist.
Alonso
beginnt nachzudenken. Und hat einen Fluch auf den Lippen. Zac
sieht seinen Fehler ein und will die Leine lösen. Aber
da ist Rotari.
Backdrop
Driver!
Pete:
„Genug gespielt! Aiden steuert auf den Sieg zu.“
Der
Schakal wirft sich auf den Hundeführer und hakt dessen
Bein ein. Weil Luna und Shade noch gefesselt sind, gibt es
keine interne Diskussion, wer den Pin ausführen darf.
EINS…
…
ZWEI…
…
…
…
Aus
der Dunkelheit greift eine Hand nach Aiden Rotari.
Iray
Burchs Klauen schließen sich um Rotaris Hals. Er hebt
den ehemaligen Champion an. Wirft ihn mit einer Choke Bomb in
den Staub vor sich.
Der
Switzidog ergreift winselnd die Flucht.
Iray
Burch betrachtet das Bündel aus Luna, Shade und
Switzenberg. Die Drei keifen einander an. Sie hassen es, so
aneinandergewickelt zu sein. Burch nimmt die Fesseln ab.
Genüsslich langsam, als würde er ein Geschenk
auspacken. Ein Geschenk, das er im Anschluss totschlagen
darf. Er macht sich ans Werk. Seine Faust prügelt Shade
und Rosario in den Staub, während Switzenberg erst
einmal in Sicherheit verschwinden.
Pete:
„Was hat Fleestedt da organisiert?“
Sven:
„Sieht aus wie das Arbeitsmaterial eines
Stelzenläufers.“
Korrekt.
Fleestedt hat eine Holzstelze aus dem Materialstapel gezogen
und läuft damit zurück ins Bild. Doch bevor er
etwas damit anstellen kann, reißt ihm Iray Burch die
Waffe aus der Hand.
Er
schwingt die Holzstelze und räumt damit drei auf einen
Streich ab. Shade, Rosario, Rotari.
…
…
…
Da
ertönt ein Brummen.
Iray
Burch wird von Scheinwerfer geblendet.
Pete:
„LUNENKIND HAT DEN VW-BUS ZUM LAUFEN BEKOMMEN!“
Sven:
„Rennt! Rennt alle davon!“
Der
Pigster hängt seinen Kopf aus der kaputten Scheibe auf
der Fahrerseite, wobei er sich an den Scherben schneidet, und
lässt seine Zunge im Fahrtwind schlabbern. Denn er
drückt voll aufs Gaspedal.
Iray
Burch tritt nicht zur Seite. Er nimmt Maß.
Er
schleudert die Stelze wie einen Speer in Richtung des
nahenden Autos.
…
…
…
Die
Stelze bohrt sich durch die Frontscheibe.

Pete:
„Oh mein Gott. Lunenkind…“
Sven:
„Ist er…?“
Pete:
„Er saß am Steuer, Sven. Genau wo der Einschlag
war. Er muss…oh mein Gott.“
Der
VW-Bus kommt zum Stehen.
Totenstille
auf dem Gelände.
Kein
Lebenszeichen vom Pigster.
Luna
Rosario: „MAX!“
Trotz
aller Schmerzen rappelt sich Rosario auf. Sie kriecht auf den
VW-Bus zu. Meter für Meter. Sekunden trennen sie noch
davon, Gewissheit zu haben.
Man
kennt Schrödingers Katze. Die Katze ist nicht sicher
tot, solange die Box nicht geöffnet ist.
Nun
kennt man Lunenkinds Schwein. Das Schwein ist nicht tot,
solange die Tür des VW-Busses nicht geöffnet ist.
Aber
Luna tut genau das.
Sie
öffnet die Tür des zerstörten Busses.
Scherben
fallen ihr entgegen.
Auf
dem Fahrersitz, regungslos: Maximilian Lunenkind.
Luna
Rosario: „Maaaaax! NEIN!“
…
…
…
Pete:
„Vielleicht wäre es gut, die Übertragung an
dieser Stelle kurz zu unterbrechen. Man muss…man muss
nicht bei jeder Tragödie draufhalten.“
…
…
…
„OOOIIIIIINK!“
Die
Tür geht auf. Jemand springt aus dem VW-Bus. Er sieht
völlig bescheuert aus. Es ist also Maximilian Lunenkind.
Stolz
klopft Maximilian Lunenkind auf die aserbaidschanische
Medaille auf seiner Brust. Sie ist verbogen dort, wo die
Spitze der Stelze aufgehalten hat.
Maximilian
Lunenkind: „AZERBAIJAN GROß! AZERBAIJAN MÄCHTIG!“
Luna
blickt mit großen Augen auf Maximilian Lunenkind, als
dieser beginnt, die Nationalhymne zu intonieren, um sein
wundersames Überleben zu feiern.
Sie
ist fassungslos. Und abgelenkt.
Also
kassiert sie einen Vertebreaker von Darragh Switzenberg.
Pete:
„Uff! Wirkungstreffer! Jetzt geht es wieder ums Match!“
DS
weist Burch an, jetzt Schluss zu machen. Ein Auftrag, dem
Iray folgt. Denn er bedeutet Gewalt. Iraypackt sich zunächst
Shade und hebt sie zu einer Chokebomb in die Luft. Schmeißt
sie zu Boden.
Dann
klettert Burch über die Motorhaube auf den VW-Bus.
Lunenkind will ihn aufhalten, doch Switzenberg macht mit
einer Lariat kurzen Prozess. Nichts soll die angedachte
Vernichtung stören. Oben angekommen thront Iray Burch
auf dem Autodach. Er blickt auf sein Opfer herunter. Zieht
sein Shirt aus. Sein tätowierter Turm auf der Brust wird
sichtbar.
Er
setzt zum Big Splash an…
…da
stürzt ihn jemand vom Dach.
Beim
Sturz kollidert er mit Fleestedt und Switzenberg, die zu
Boden fallen.
Pete:
„WAS!? Wer ist das? Ist das Rotari? Wie ist er so
schnell zurückgekommen?“
Sven:
„Rotari liegt noch da? Wer hat Shade gerade gerettet?
Wer ist da auf dem Autodach?“
Die
Person springt vom Dach herunter und landet neben Burch.
Sie
tritt in die Helligkeit.
…
…
…
Es
ist Rasmus Rantanen.
Ekstase
in der Halle. Burchs erstes Opfer ist zurück. Er blickt
auf Iray hinab. Sein langes Haar weht im Wind. Die Kreuzkette
baumelt um seinen Hals.
Rantanen
ist noch nicht fertig. Er packt Iray Burch. Verpasst ihm
Faustschläge ins Gesicht. Ohne Gnade, ohne Zögern.
So wie Iray es bei ihm gemacht hat. Ohne die anderen
Kämpfenden zu beachten, prügelt Rasmus Burch um den
VW-Bus herum. Treibt ihn in die Laderampe des VW-Busses.
Rantanen öffnet sie Tür, wirft den benommenen Burch
herein.
Rasmus
schlägt die Tür zu. Sperrt Burch ein, setzt sich
ans Steuer. Wischt die Glasscherben vom Sitz.
Und
fährt davon.
Alles
in weniger als einer halben Minute. Dann ist Rantanen
verschwunden. Mit ihm Burch. Mit ihm das vierte Teammitglied
des Switziverse. Alonso, Fleestedt und Switzenberg schauen
dem Bus erschrocken nach als ihnen die Konsequenz bekannt
wird.
Währenddessen
rappeln sich die 4 von der LPG hoch. Sie sind jetzt in der
Überzahl. Und das wissen sie. Sie umkreisen das
Switziverse.
Pete:
„Ein verrückter Kampf! Und jetzt hat er eine ganz
neue Dynamik.“
Alonso,
Fleestedt und Switzenberg sind zwischen ihren Gegnern
gefangen, die den Kreis immer enger ziehen. Ein Umstand, den
Darragh Switzenberg nicht auf sich sitzen lassen will. Er
gibt einen Kampfschrei von sich und wagt die Flucht nach
vorne. Durch seinen Überraschungsangriff kann er eine
Schneise zwischen Pigster und Shade öffnen und sie
hindurchstehlen. Ihm folgen Alonso und Fleestedt. Sie sind
draußen aus dem Kreis des Gegner. Das Switziverse
flieht zurück in die Manege.
Es
wird laut im Zelt als die Wrestler zurück im Inneren
sind.
Liveshow
statt Leinwand.
Die
LPG ist ihren Gegnern auf den Fersen. Luna hat Alonso fast
erreicht. Sie hat ihn als Ziel ausgemacht, um sich für
den Saloon zu rächen. Jetzt ist die Gelegenheit zu
beweisen, dass es Zac nur ein einziges Mal gelingen wird, sie
zu schlagen.
Sie
muss ihn nur noch in die Hände bekommen. Aber Alonso
taucht unter einem Schlag weg, lässt sich zu Boden
fallen. Greift etwas Sand aus der Manege und wirft ihn in
Lunas Auge. Rosario flucht als sie sich die Körner
auswischt. Alonso flieht ins Publikum.
Unterdessen
brawlen Fleestedt und Shade. Der körperliche Vorteil ist
bei Jakob, aber Erfahrung und Technik sprechen für die
gut in der WFW-Rangliste platzierten Leopardin. Shade nutzt
ihren Vorteil aus. Ihr gelingt es, dem viel schwereren
Fleestedt einen Overhead Belly-to-Belly zu verpassen, als er
sich vorschnell und ungeschützt in einen
(vermeintlichen) Lock-Up wagt.
Rotari
hält sich während dieser ganzen Geschehnisse
zunächst vornehm zurück. Er wartet noch auf die
passende Gelegenheit und analysiert die neue Situation nach
der Switziverse-Flucht zurück in die Manege. Jene
Gelegenheit sieht er jetzt gekommen. Aber er weiß auch
um den Zahlenvorteil nach Burchs Verschwinden und will das
klugerweise ausnutzen. Also schnappt er sich den Pigster,
weist diesen kurz sympathielos mit barschen Worten ein und
will zu zweit auf Switzenberg los.
Pete:
„Kann die LPG jetzt den Sack zumachen? Es sieht sehr,
sehr gut für sie aus.“
Aber
Switzenberg sieht den Angriff kommen. Er kann den ungestüm
agierenden Pigster abwehren, ihn mit einem Big Boot zu Boden
schicken. Woraufhin sich Rotari erst einmal wieder
zurückzieht. Kein Risiko eingehen, das hat er nicht
nötig. Nicht, wenn sie 4 gegen 3 sind…und er auch
einfach einen Teamkameraden opfern kann.
Rotari
schaut aus sicherer Entfernung und emotionslos zu, wie
Switzenberg den Vertebreaker gegen den Pigster zeigt. Also
gegen jenes schwache Glied der LPG, welches Rotari für
verzichtbar hält. Lediglich als sich Switzenberg bereit
macht, einen Pin gegen Lunenkind anzusetzen, tritt Rotari vor
und zieht den Switziverse-Anführer weg.
Parallel
im Publikum: Die Fans springen zur Seite, als Luna Alonso
verfolgt und es wild durch die Stuhlreihen geht. Alonso nimmt
die Sache mit der Flucht sehr ernst. Er rennt bis in die
oberste Reihe, doch kann Rosario einfach nicht abschütteln.
Und jetzt? Oben angekommen stellt fest, dass es keinen
weiteren Fluchtweg gibt. Er muss sich Rosario stellen. Oder
kreativ werden. Und das ist Alonso immerhin.
Pete:
„Nicht sein Ernst…?“
Über
den Zuschauerreihen ist Metallrohr gespannt, welches das Dach
des Zeltes aufrechthält und diesem Form gibt. Sicher
nicht zum Beklettern gedacht. Aber Alonso hat wenige
Alternativen und den direkten Kampf gegen Luna will er nicht.
Er wird panisch. Alonso hängt sich an das Rohr und prüft
kurz, ob es ihn hält. Es tut es, auch wenn es sich
gefährlich weit biegt.
Alonso
hangelt sich am Rohr entlang, bis er immer höher über
den Zuschauerreihen hängt und nahe unter das Dach kommt…
…doch
Luna verfolgt ihn weiter. Auch sie baumelt am Rohr.
Die
erschrockenen Rufe der Zuschauer über diese suizidale
Aktion werden immer lauter, so dass irgendwann auch die
Athleten in der Manege bemerken, was dort eigentlich
passiert. Erst weiß Jakob Fleestedt nicht genau, warum
alle schreien. Er blickt sich um. Entdeckt nichts. Aber dann
blickt er nach oben.
Und
sieht Alonso unter dem Zeltdach baumelt.
Fleestedts
Gesicht wird weiß. Mit panischen Rufen weist er die
rund um die Manege verteilten Mitarbeiter an, doch
irgendetwas zu tun, bevor hier jemand herunterstürzt.
Und in allgemeiner Ratlosigkeit schleppt die Crew das heran,
was man im Zirkus-Equipment so hat und hier möglicherweise
hilfreich sein könnte.
Ein
großes Trampolin.
Pete:
„Wenn Zac danebenspringt…ich will nicht dran
denken.“
Der
Switzidogisstant blickt nach unten. In Richtung seiner
Rettung. Zum ersten Mal stellt er so richtig fest, wie hoch
das hier alles ist. Und wie dumm er war. Seine Beine baumeln
panisch hin und her, während er nach einem Weg sucht.
Aber
die Arme werden schwächer. Und Luna kommt näher.
Er
lässt sich fallen.
Und
landet sicher auf dem Trampolin.
Mehrmals
wird er durch die Fallhöhe meterhoch in die Luft
geschleudert, dann ist er in Sicherheit. Alonso rollt sich
vom Trampolin, fällt Fleestedt in die Arme. Dann lässt
er sich zu Boden fallen und küsst selbigen. Wie schön
es doch ist, auf den eigenen Beinen stehen und nicht bei
einer falschen Bewegung zu sterben.
Pete:
„Luna ist noch immer oben! Holt Luna runter. Sofort!“
Die
Crew packt sich wieder das Trampolin und trägt es weiter
zur Seite bis es unter Rosario ist, die nicht ganz bis in die
Mitte des Zeltes gekommen war, ehe sich Alonso fallen ließ.
Anders
als Zac zögert Rosario nicht. Sie lässt sofort los.
Rosario
landet sicher.
Aber
sie hat längst etwas anderes vor.
Als
sie vom Trampolin in die Luft geschleudert wird, ändert
sie im Flug die Richtung.
Sven:
„Das ist ein…“
Pete:
„…SEHR HOHER Crossbody von Luna Rosario!“
In
fließender Bewegung fliegt Rosario vom Trampolin nach
draußen auf Alonso und Fleestedt und räumt beide
so richtig fett ab. Die Zuschauer stehen auf ihren Plätzen
und stimmen Holy Shit-Rufe an. Alle bleiben regungslos
liegen, Alonso, Fleestedt, Rosario.
Die
Aktion von Luna Rosario hat einen entscheidenden Effekt:
Darragh Switzenberg ist nun allein. Das wird dem ehemaligen
Intercontinental-Champjon jetzt bewusst. Er blickt sich nach
einem Ausweg um. Aber Rotari und Shade nähern sich ihm.
Jetzt ist es 2 gegen 1. Und der Pigster könnte jeden
Moment zurückkommen.
Pete:
„WAS SIND DAS FÜR CLOWNS?“
Sven:
„Das sind Alonso und Fleestedt, solltest du wissen.“
Pete:
„Nein, die da!“
Sven:
„WTF.“
Tatsächlich
stürmen just in diesem Augenblick zwei Clowns in das
Zelt. Als wäre nicht alles schon verrückt genug.
Die
Beiden laufen ohne Umschweife auf die Kämpfenden zu. Und
im Publikum wird den ersten Leuten bewusst, wer das hier ist.
Sven:
„Das sind TroPfer und GrinSer! Wir haben von ihnen
gehört und gesehen!“
Die
Shirts der Clowns lassen keine Fragen offen, für WEN sie
hier eingreifen. Denn TroPfer und GrinSer haben den
Schriftzug „SWITZENBERG FANS NO. 1“ in Buchstaben
aufgedruckt, die so fett sind wie [ZENSIERT].
Die
Clowns erreichen Shade und Rotari und stoßen die Beiden
zur Seite. Dann laufen sie auf Switzenberg zu. TroPfer fällt
Darragh Switzenberg in die Arme. Der Anführer des
Switziverse ist völlig perplex, offenbar ist dies nicht
Teil eines großen Masterplans, sondern er hat keine
Ahnung von diesem Angriff. Aber in der Not frisst der Teufel
Fliegen. Oder nimmt halt die Hilfe zweier Clowns an, mit
denen man noch nie etwas zu tun hatte.
…
…
Doch
dann tritt er Switzenberg zwischen die Beine.
Pete:
„Was ist hier los, Mann? Haben wir wieder 2003? Ist
Zereo Killer zurück? Was ist dieses Match?“
Sven:
„Warum, du Clown, WARRRRUUUUM?“
TroPfer
hat nicht vor, seine Tat unkommentiert zu lassen. Nein, er
geht von der Manege auf den Ring zu und setzt sich auf den
Apron. TroPfer überschlägt die Beine wie einst
Walther von der Vogelweide auf seinem Stein. Und so wie
Walther hat auch TroPfer vor, etwas Wichtiges zu erzählen.
Er
räuspert sich.
TroPfer:
„Wer bin ich? Was habe ich getan?“
Der
Clown blickt ins Publikum.
TroPfer:
„Die Antwort habe ich euch längst gegeben. Doch
niemand hat mir zugehört. Keine Menschen zumindest.
Dabei sagte ich es ganz deutlich: Niemand
verdächtigt mich, weil es mich gar nicht gibt.“
Pete:
„Ich erinnere mich an diese Worte. Sie wurden
gesprochen von…“
TroPfer:
„In Wirklichkeit bin ich der überaus
talentierte Johannes.
Heute habe ich meinen Plan vollendet.“
Der
enttarnte Clown blickt ins Publikum, das völlig ratlos
aussieht. So wie der Autor dieser Zeilen beim Erhalt dieser
Schreibanweisungen.
Während
des Monologs rappeln sich Fleestedt und Alonso auf und
attackieren im Hintergrund die LPG, so dass diese nicht davon
profitieren kann, dass Switzenberg schmerzverzerrt am Boden
liegt.
Überaus
talentierter Johannes: „Welcher Plan das war, fragt
ihr? Diese Frage ist berechtigt. Aber sie ist zu direkt.
Lasst mich erst etwas ausholen. Lasst mich damit beginnen,
welche Hinweise so offensichtlich waren, dass ihr sie einfach
hättet aufpicken können wie Hühner ein paar
Körner.“
Die
Stimme des Johannes nimmt einen melancholischen, ernsten
Tonfall an.
Überaus
talentierter Johannes: „Ich beginne damit, wofür
die Buchstaben TP in TroPfer stehen. Nun, ich habe mich
eingeschlichen. Einfach so, denn ich bin überaus
talentiert. Also stehen sie für das Symbol des
Einschleichens schlechthin. Für Trojanisches PFERD.“
Der
Stuhl, geschwungen von Switzenberg, trifft Johannes mit
solcher Wucht, dass er fast entzweigerissen wird. Also der
Stuhl, nicht Johannes. Aber der kippt auch um und bleibt
verdreht liegen.
Sven:
„Das Möchtegern-Pferd wurde soeben geschlachtet,
Pete.“
Pete:
„Ok.“
Außer
sich vor Wut hebt Switzenberg den Stuhl noch einmal auf und
jagt den Chair in Johannes‘ Rücken. GrinSer
versucht, seinem Clownsfreund zur Hilfe zu kommen, aber
kassiert ebenfalls einen Shot.
Noch
immer hat Switzenberg nicht genug. Er packt Johannes am Hals,
hievt ihn hoch und blickt ihn hasserfüllt an. Was
erlaubt dieser Typ sich, hier in den Kampf einzugreifen? Noch
dazu auf so sinnlose Art? Wie das Stück Dreck, das
Johannes ist, wird er von Darragh über die Barrikade ins
Publikum geworfen.
Dann
wendet sich Switzenberg ab. Orientiert sich kurz in der
Manege. Er sieht Alonso und Jakobs Kampf gegen Rotari und
Shade. Auch Luna hat sich mittlerweile auf die Beine
zurückgekämpft und mischt mit. Switzenberg gleicht
die Überzahl aus. Nicht nur das: Der ehemalige
IC-Champion dreht nun richtig auf und es gelingt ihm, die
angeschlagene Rosario außer Gefecht zu setzen. Dann
setzt es einen Big Boot gegen Shade.
Pete:
„Plötzlich wieder Vorteile für das
Switziverse. Ich blicke gar nicht mehr durch.“
Nur
noch einer der LPG steht und das will das Switziverse ändern.
Darragh & Co. gehen auf Aiden Rotari zu, der nach einem
Fluchtweg sucht, um nicht seinen Mann gegen drei Leute stehen
zu müssen. Denn Rotari ist vielleicht doch nicht klug
und taktisch, sondern FEIGE. So wie Kai, der seine Macht
nutzt, um Pferde öffentlich bloßzustellen. Aber
Pferde sind geil. So wie Pommes. Das ist ein FAKT.
Rotari
sieht das am Boden liegende Stück Vorhang, welches noch
vom Anfangstrick des Switziverse stammt. „Damals“
war er wider Willen unter die die Stoffbahnen geraten, nun
nutzt er die Deckung bewusst und er taucht darunter ab.
Switzenberg lacht auf. Was für ein schwachsinniger
Versuch. Darragh greift nach dem Stoff, um ihn wegzuziehen.
Mit einem Ruck ist es geschehen…
…aber
Rotari ist nicht mehr darunter.
Sondern
er taucht in Switzenbergs Rücken auf.
Aiden
Rotari kniet sich hin und verpasst ihm einen Low Blow.
Switzenberg
geht zu Boden, noch ehe seine Gehilfen reagieren können.
Erst als ihr Chef liegt, bemerken sie die Situation. Sie
greifen Rotari an. Doch der kann sich wehren. Mit einem
Augenstecher gegen Zac. Dann steht ihm Fleestedt im
Eins-gegen-Eins gegenüber und der ehemalige
Förderkader-Rookie zieht gegen einen etablierten
Superstar den Kürzen. Besonders nach so langer
Matchzeit. Und nach so viel Gewalt. Nach kurzem Hin und Her
verpasst Rotari Fleestedt einen Snap Saito Suplex.
Pete:
„Jetzt sieht wieder alles nach LPG aus.“
Shade
und Luna sind zurück. Und bereit, zusammen mit Aiden den
Sack nun zuzumachen. Es ging lange genug hin und her. Sie
hatten ihren Spaß, aber jetzt muss klar werden, wer
hier die Krone aufhat. Wer den Kommerz-Krieg zwischen
Switziverse und LPG gewinnen wird. Die beiden Frauen packen
Zac Alonso, der nach dem Augenstecher blind umhertappt. Sie
zerren Alonso vor das Trampolin.
Der
König des Saloons wehrt sich verzweifelt. Aber er hat
keine Chance. Von Shade gibt es eine Lariat, Alonso stolpert
nach hinten. Genau in die Arme von Rotari.
BACKDROP
DRIVER!
Jetzt
für den Schlussakkord.
Luna
klettert auf das Trampolin, das nach der Rettungsaktion in
perfekter Position für das steht, was sie nun vorhat.
MOONSAULT
vom Trampolin!
Es
trifft perfekt. Alonso ist geschlagen. Aiden Rotari kommt
heran, um den Pin zu setzen. Er will den Sieg für sein
Team setzen. Aber nicht so mit Luna…sie bleibt einfach
nach dem Move auf Alonso liegen. Das Cover ist Formsache.
Sieger
des Matches durch Pinfall: LPG!
„OOOOIIIIIINK!“
Der
Pigster war während der Schlussminuten nach draußen
verschwunden. Nun kommt er zurück durch den Zelteingang.
In
der Hand hat er die zerrissene Armeniendecke, mit der dieser
Abend begann. Das Symbol des Tricks, den das Switziverse
versucht hat. Lunenkind grunzt zufrieden und zerreißt
die Decke noch mehr. Er wirft die Fetzen wie Konfetti durch
die Luft und öffnet eine Dose Red Bull.
Er
reicht Monica Shade Lady Rosi. Die Leopardin nimmt ihre
Gefährtin zufrieden entgegen. Luna Rosario stemmt sich
nach dem Cover wieder auf die Beine und kommt zur Feier. Die
LPG macht zufrieden Schweinegeräusche, nur Rotari
verpisst sich. Ende.
|