Dem
Landwirt schießen Tränen aus den Augen, sein massiger
Körper erzittert unter einem Lacherdbeben der Güteklasse
A. Niemand will so Recht in sein Johlen einsteigen, doch das hält
einen MANN nicht auf. Er gibt sich der Freude schamlos hin. Tyo
Johns schiebt seinen Bauch zur Seite, um an die Hosentasche zu
gelangen und ein Taschentuch hervorzuziehen. Tupft sich das
tränenfeuchte Gesicht ab. Die Lippen sind noch immer zu
einem Grinsen verformt.
Dann
lehnt sich Johns mit einem Johlen nach hinten, das Holz der
Stuhllehne knarrt und knackt bedenklich unter der Bewegung.
Tyo
Johns: „Jaja, so sind die. Das holde oder auch…hehe…HOHLE
Geschlecht, je nach Tagesform. Ich bin sicher, jeder von uns
könnte da so Geschichten erzählen. Aber ich habe euch
nicht auf meinen Hof geladen, MÄNNER, damit wir zotig
werden. Nein, heute lassen wir mal Fünfe grade und Weiber
einfach Weiber sein, ohne uns um sie zu kümmern. Schließlich
wollen die doch immer unabhängig sein, haha.“
Johns
schwingt sich auf die Beine und blickt sich um. Gut gelaunt
trommelt er die Melodie eines Schlagers auf seinem Bauch und
summt die Melodie sonor mit. Niemand stimmt ein. An einem
kreisrunden Landhaustisch sitzen, wie die Budget-Version der
Ritter der Tafelrunde, die Mitglieder des Förderkaders. Dex
Blarney mit verschränkten Armen und unwilliger Miene.
Geradezu feindselig schaut er drein, als wäre die Existenz
dieses Zusammentreffens ein Affront an sich. Neben ihm Snow im
Outfit oft the Day, einem Mantel aus Schneeleopard-Imitat. Der
extravagante Youngster wirkt beängstigt von den Unmengen an
Schmutz in Tyos Küche. Er hockt da und weiß nicht, was
er berühren kann, ohne sich zu infizieren mit wasauchimmer.
Und zu guter Letzt, mit geschminkten Gesichtern und einem
Ausdruck, als würden sie einen Streich vorbereiten, die
beiden Neuzugänge der letzten Show: Creed Gibson und Andrew
Costalago. Der Cirque du Tonnerre. Sie sagen kein Wort, doch
starren einander immer ohne Anlass wieder an.
Sie
alle sind der Einladung ihres Teamkollegen gefolgt und zu dessen
Bauernhof gereist. Nun lungern sie in der Küche zusammen,
deren Einrichtung älter aussieht als ein jeder von ihnen.
Durch schlierige Küchenfenster sind draußen gefleckte
Kühe und ein Traktor zu erkennen. Eine der Kühe macht
Muh.
Tyo
Johns: „Jaja, die Else will wohl, dass ich wieder ihre
Milchtüten leere.“
Er
blickt aus dem Fenster und schüttelt dann mit dem Kopf.
Tyo
Johns: „Aber heute gibt es feinsten Gerstensaft für
uns MÄNNER, was?“
Der
Landwirt wartet nicht auf eine Antwort und nimmt auch Snows
ablehnenden Blick nicht zur Kenntnis. Er schwingt den Kühlschrank
auf und holt einen Sixpack Bier hervor. Eine der Flaschen köpft
er sogleich und nimmt einen großen Schluck.
Nachdem
das Bier seine Kehle heruntergeflossen ist, entfleucht ein
Rülpsen seinem Mund. Doch statt einer Entschuldigung in
Richtung des angewidert dreinblickenden Snows klopft sich Tyo nur
auf den Bauch.
Tyo:
„Also der war ja wohl STATTLICH. Und eine gute Überleitung,
MÄNNER, denn um mal zum Thema zu kommen: Diese Energie
müssen wir auch gegen die Hühnchen von der LPG zeigen,
was?“
Snow:
„Also sind wir doch hier, um über Frauen zu reden. Du
hattest doch gesagt…“
Bevor
Snow aussprechen kann, winkt Tyo ihn mit großer Geste ab.
Nachdem der Youngster verstummt ist, stellt Tyo das Bier auf den
Tisch und öffnet Flasche für Flasche, während er
weiterspricht.
Tyo:
„Ich sagte: Wir lassen Weiber einfach Weiber sein. Da hast
du Recht. Aber heute reden wir ja über besondere Frauen. Und
das ist nicht als Kompliment gemeint. Was also, frage ich euch,
ist unser Plan für Carnival of Combat?“
Dex
Blarney: „Gut, eine ernste Besprechung. Wenn das der Sinn
deiner Einladung ist, kann ich damit leben.“
Die
ablehnende Haltung des Cowboys entspannt sich. Er wirkt dem
Gespräch zwar immer noch nicht zugeneigt, aber lehnt sich
zumindest näher an den Tisch, um Teil der Unterhaltung zu
werden. Das Bier jedoch, welches Tyo ihm hingestellt hat, schiebt
er mit dem Handrücken zur Seite.
Dex
Blarney: „Ich habe mir schon Gedanken über die Taktik
gemacht. 5 gegen 5. Das ist eine besondere Situation, die noch
keiner von uns in seiner Karriere erlebt hat. Deswegen sollten
wir…“
Tyo
Johns: „…zeigen, aus welchem Holz wir KERLE
geschnitzt sind. Mensch, Leute, das war doch eine Scherzfrage.
Als ob KERLE wie wir Taktik gegen diese gar nicht mal so fatalen
Femmes brauchen. Wir sind denen doch überlegen, oder was?
KERNIG! Ein Brathühnchen mit Midgetstatur, ein Furry ohne
Fursuit, der rumphilosophiert wie aus einem Shakespeare-Buch und
zwei Blabla-Mädchen, die von unseren neuen Freunden ja mal
so richtig weggemacht wurden.“
Seitenblick
zum Cirque du Tonnerre. Die beiden Zirkusmitarbeiter zeigen
keinerlei Regung. Es ist, als würden sie das Gespräch
gar nicht wahrnehmen.
Tyo
Johns: „Die Wissenschaft weiß: Ein männlicher
Körper ist ein Prachtstück der Evolution, der Steaks in
POWER verwandelt. Für die Steaks werde ich sorgen. Von euch
brauche ich die POWER und dann hauen wir die Gegnerinnen bei
Carnival weg. Wie klingt diese Taktik für dich, Dex? Sei
doch mal ein MANN und vertrau auf dein Geschlecht.“
Blarney
blickt erst zu Boden, dann an die Decke. Er atmet tief ein und
langsam aus. Seine Hand ballt sich zur Faust. Aber er schafft es,
ruhig zu bleiben. Die Verkrampfung der Finger löst sich
wieder.
Währenddessen
räuspert sich Snow und versucht, die angespannte Situation
aufzulösen, indem er drauflosplappert.
Snow:
„Du redest immer von Power – und das als einzigen
Ansatz. Die Taktik klingt genau wie das Vorgehen von Marc Hill.
Der ist ja schließlich auch im Kampf.“
Tyo
Johns: „HAHAHA! Marc Hill.“
Snow:
„Ist daran irgendetwas lustig?“
Tyo
Johns: „Hahaha.“
Der
Landwirt lächelt in sich hinein und schaukelt auf dem
Holzstuhl hin und her.
Tyo
Johns: „An seinem Beispiel sieht man ein großes
Problem. Ich denke daran, wie die Hamburger Jungs in den letzten
Jahren verkommen sind. Früher waren das KERNIGE KERLE, echte
Arbeiter. Doch heute? Die Hamburger, jaja, das sind ja nur noch
BÜRSCHCHEN, sind das. Ich sag euch was: In den guten alten
Zeiten, da hätte ein MANN aus St. Pauli für vier Frauen
was anderes zu arbeiten gehabt als an ihrer Seite zu kämpfen,
und zwar…“
Er
verstummt, als von draußen ein Geräusch ertönt.
Es ist das Röhren eines Motors. Dann Knirschen. Reifenspuren
im Sand.
Snow
steht auf und tritt ans Fenster. Er schiebt die gehäkelte,
verstaubte Bistrogardine zur Seite, um besser zu sehen.
Tatsächlich: Draußen steht ein AUTO. Die Kühe
recken neugierig ihre Körper über den Zaun.
Snow:
„Hast du noch jemanden eingeladen?“
Tyo
Johns: „Nein. Wir sind doch vollständig. Es sei denn…“
Schon
wieder hat Tyo ein schelmisches Grinsen auf den Lippen.
Tyo
Johns: „…das ist die Polizei, weil ich von Steaks
gesprochen habe und nicht von TOFU. Das geht ja schnell
heutzutage. Hahaha, Tofu. Nein, war nur ein Scherz, und noch ein
geschmackloser dazu. Geschmacklos wie TOFU, haha. Versteht ihr?
Aber mal ehrlich, MÄNNER, keine Ahnung wer das ist.“
Snow:
„Das ist wirklich…“
Der
Youngster tritt von der Gardine weg und blickt irritiert seine
Kumpanen an, die alle gespannt am Tisch sitzen und darauf warten,
dass Snow den Satz zu Ende bringt.
Snow:
„…die Polizei.“
Dex
Blarney: „WAS?“
Jetzt
springen auch Blarney und Johns auf, um einen Blick zu erhaschen.
Nur Gibson und Costalago bleiben sitzen. Sie scheint es überhaupt
nicht zu interessieren, was um sie herum geschieht.
Snow:
„Naja, so eine Art Polizei zumindest.“
Es
klopft an der Tür.
…
…
…
PJ
Smidt: „Tür aufmachen.“
Der
neue Förderkader blickt einander wortlos an. Dort, vor der
Tür, wartet ein Blick in die Vergangenheit. Einer, der
sterben musste, damit sie leben durften – dramatisch
gesprochen. PJ Smidt, ein Vertreter der vorherigen
Förderkader-Generation, die mit dem Amtsantritt von Viggo
radikal beendet wurde, um Platz für eine neue Riege von
Talenten zu machen.
Nach
einigem Überlegen tritt Tyo zur Tür. Er versichert sich
mit einem Blick bei seinen Kameraden, dass es in ihrem Sinne ist,
den unerwarteten Besucher reinzulassen. Das scheint der Fall zu
sein. Also drückt er die Klinke hinunter und zieht die Tür
auf. Und dahinter steht nicht nur PJ Smidt – nein, der
Polizist wird von zwei weiteren Männern begleitet. Es sind
Bene Zampach und Ethan Carlyle.
Tyo
Johns: „Ich muss wohl mehr Bier aus dem Schrank holen.“
Bevor
jedoch der Gastgeber abdrehen und zurück in die Küche
gehen kann, lädt sich das alte Förderkader-Trio selbst
ein und tritt über die Schwelle in Tyos Bauernhaus.
Bene
Zampach: „Bier wird nicht nötig sein.“
Ethan
Carlyle: „Wir sind schnell wieder weg.“
Also
weist man den Neuankömmlingen wortlos den Weg zu einer
Sitzecke. Einige Augenblicke später hocken sich zwei
Generationen gegenüber: Auf der einen Seite die neue Truppe
um Tyo Johns, Dex Blarney, Snow und den wortlosen Cirque du
Tonnerre, auf der anderen Carlyle, Smidt und Zampach. Nur Rasmus
Rantanen fehlt, doch dieser hatte bekanntlich nie einen Hehl
daraus gemacht, die Zwangskameradschaft mit seiner
Förderkader-Generation zu verachten.
Dex
Blarney: „Also. Warum seid ihr hier?“
Blarney
ist der einzige Anwesende, der sich nicht hingesetzt hat. Mit
verschränkten Händen steht er an die Wand gelehnt. Er
wirkt, als wolle er schnell abwickeln, was auch immer jetzt
kommt.
Carlyle,
Zampach und Hill blicken einander an. Ein Lächeln schleicht
sich auf ihre Lippen, als wäre genau diese Frage das, worauf
sie gewartet haben.
Ethan
Carlyle: „Nein, die Frage hat den falschen Adressanten,
Dex. Warum seid IHR hier?“
Tyo
Johns: „Teambuilding.“
Zampach,
der Mann mit den Locken, pustet sich eine Strähne aus dem
Gesicht und lacht verächtlich. Er deutet auf die leere
Bierflasche vor Tyo.
Bene
Zampach: „Dann muss es mit eurem Teamgeist noch schlechter
sein als noch zu unseren Zeiten. Aber unsere Frage war sowieso
nicht so gemeint. Sondern im größeren Kontext. Warum
seid ihr hier im Sinne von: Warum seid ihr in dieser Situation,
in der ihr jetzt seid?“
Entweder
verstehen die Förderkader-Mitglieder nicht, wie die Frage
gemeint ist, oder sie lassen sich einfach zu viel Zeit mit einer
Antwort – denn es ist Ethan Carlyle, der stattdessen
fortfährt.
Ethan
Carlyle: „Weil ihr von uns geerbt hat, Jungs.“
Tyo
Johns: „MÄNNER!“
Ethan
Carlyle: „Ihr habt unsere Rivalität geerbt. Im guten
wie im schlechten Sinne: Erst wurdet ihr das Ziel von Robert
Breads, doch jetzt dürft ihr auf großer Bühne den
naheliegenden und entscheidenden Kampf gegen den LPG-Förderkader
führen, für den wir zu früh dran waren. Und
natürlich…“
Er
blickt zu PJ herüber, der bislang stumm geblieben war, doch
nun den verbalen Spielball aufnimmt.
PJ
Smidt: „…habt ihr unsere Verträge geerbt.“
Snow:
„Soll das ein Vorwurf sein? Seid ihr gekommen, um euch zu
beschweren, dass wir jetzt der Förderkader sind? Die Zeit,
in der das jemanden interessiert hätte, liegt Monate
zurück.“
Ethan
Carlyle: „Ihr habt noch eine weitere Sache geerbt. Etwas,
dass wir nie zu Ende führen durften.“
Zampach
lehnt sich in seinem Stuhl vor. Das Gesicht ernst, die Hand zur
Faust geballt.
Bene
Zampach: „Die Rache am Verräter.“
PJ
Smidt: „Marc Hill.“
Bei
der Aussprache des Namens entfährt allen Dreien der alten
Generation ein Zischen. Besonders Zampach sieht leidend aus, war
er es doch, dem Hill besonders Freundschaft vorgetäuscht
hatte.
Bene
Zampach: „Sein Stich in unseren Rücken war einer der
Faktoren, vielleicht sogar DER Faktor, warum man sich für
einen radikalen Neuanfang entschieden und uns rausgekegelt hat.
Und wir hatten nicht einmal mehr die Gelegenheit für Rache.“
Dex
Blarney: „Das ist nicht unser Problem. Ihr hättet euch
vorher unverzichtbar machen müssen, nicht mit einer Rache an
einem anderen Rookie. Eure Zeit ist vorbei.“
Ethan
Carlyle: „Du sprichst, als würdest du Feindschaft mit
uns anstreben.“
Tyo
Johns: „Wir haben keine andere Wahl, als euren Besuch als
feindselig einzustufen.“
Johns
stemmt sich hoch und baut sich vor den ungebetenen Gästen
auf. Er reibt sich über den Bauch.
Tyo
Johns: „Ihr habt nicht einmal Bier gewollt.“
PJ
Smidt: „Wir sind mit einer Bitte und einen Ratschlag
gekommen.“
Die
Augenbrauen Tyos gehen im „Aha“-Stil hoch.
Ethan
Carlyle: „Die Bitte ist es, das zu tun, was uns verwehrt
blieb: Die Rivalität mit der Konkurrenz von der LPG zu
gewinnen. Und vor allem bitten wir euch, Marc Hill einen letzten,
schmerzhaften Gruß von seinen alten Freunden auszurichten.“
Snow:
„Und der Ratschlag…?“
PJ
Smidt: „Genau das zu tun, worum wir euch bitten.“
Soll
das eine Drohung sein? Die Köpfe drehen sich in Richtung
Smidt, dessen Sätze bekanntlich kurz und selten kommen –
aber dann umso mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Bene
Zampach: „In eurem eigenen Interesse. Denn dieser Kampf bei
Carnival of Combat ist eure vielleicht letzte große Chance,
euch noch vor Title Night auf das große Rettungsboot namens
Festvertrag zu retten. Denn wenn das nicht geschieht…dann
sitzen wir in zwei Wochen wieder im selben Boot.“
Ethan
Carlyle: „Und dieses Boot ist die
Letzte-Chance-Battle-Royal bei Title Night, in der wir alle um
den letzten Vertrag kämpfen, bevor das Kapitel Förderkader
geschlossen wird. Jeder gegen jeden. Dann werden wir allen
zeigen, dass es ein Fehler war, unsere Generation auszutauschen.
Ergreift eure Chance bei Carnival of Combat, solange ihr noch
könnt. DAS ist unser Ratschlag.“
Auf
ein unsichtbares Kommando hin erheben sich Carlyle, Zampach und
Smidt aus ihren Sesseln und gehen zurück zur Tür. Ein
kurzer Besuch – aber ein Besuch mit einer klaren Ansage.
Als
die Gäste wieder verschwunden sind, bleibt ein Förderkader
zurück, der auf verquere Art und Weise doch erreicht hat,
was der Anlass für dieses Treffen war: Nämlich die
perfekte Motivation für den bevorstehenden Kampf zu finden.
Sie hatten gedacht, es sich selbst heraus zu tun…doch
manchmal ist Druck von außen der beste Motivator.
GFCW
Carnival of Combat,Zirkuszelt
(Ferropolis), 05.10.2025
In
Kooperation mit
Sven:
„Willkommen,
liebe GFCW-Fans, zur großen Cardvorstellung für unser
bevorstehendes Carnival
of Combat!
Heute werfen wir einen Blick auf alle Matches, die euch an diesem
Abend erwarten – und ich sag euch, Pete, das Ding hat’s
in sich!“
Pete: „Oh ja, Sven. Die
Halle wird beben, wenn diese Kämpfe über die Bühne
gehen. Fangen wir gleich mit dem ersten Kracher an!“
Single
Match Caracal Matthews vs. Tommy Qurashi
Pete:
„Ein klassischer Einzelkampf – hier zählen
Mut, Technik und Durchhaltevermögen. Matthews bringt
Athletik mit, Qurashi seine Stärke – könnte
schnell hart werden.“
Sven:
„Genau das Richtige, um die Stimmung anzuheizen. Und wer
weiß – vielleicht überrascht hier einer mit
einem Upset.
Single Match Robert
Breads vs. Miria Saionji
Sven:
„Interessantes Stilmatch: Breads, ein Veteran, trifft auf
Saionji, deren Ausdauer und Kampfgeist oft unterschätzt
werden.“
Pete:
„Ich sehe da Storypotenzial – vielleicht Auftakt
für eine größere Fehde oder einen Neuaufbau.“
5-vs-5 Elimination
Match Förderkader (Dex Blarney &
Snow & Tyo Johns & Creed Gibson & Andrew Costalago)
vs. LPG-Förderkader (Skadi Fenrir & Milly Vermillion &
Brigitte Reflet & Shinzuku Shikishima) & Marc Hill
Pete:
„Jetzt wird’s wild! Elimination Rules, fünf
gegen fünf — hier kann ein einziger Fehler das Aus
bedeuten.“
Sven:
„Perfekt, um junge Talente zu zeigen, Allianzen zu testen
und Überraschungen einzubauen.“
GFCW Intercontinental
Title Match Jason Crutch (c) vs. Drake Nova
Vaughn
Sven:
„Ein Titelkampf mit Gewicht – Vaughn fordert,
Crutch verteidigt. Beide haben Ambitionen, und dieser Titel ist
heiß begehrt.“
Pete:
„Crutch muss beweisen, dass er würdig ist, und
Vaughn will endlich den Thron besteigen. Da kann einiges
kaputtgehen.“
8-Men Tag Team Match LPG
(Monica Shade & Greatest Pigster & Luna Rosario &
Aiden Rotari) vs. Switziverse (Darragh Switzenberg & Iray
Burch & Jakob Fleestedt & Zac Alonso)
Pete:
„Chaos pur! Vier gegen vier, viele Dynamiken –
einmal falsch positioniert, und das Team ist
auseinandergerissen.“
Sven:
„Das ist Teamwork, Strategie und Opportunismus in einem
Match. Jedes Teammitglied kann im Blickpunkt stehen.“
GFCW World Championship
Title Match Aldo Nero (c) vs. Ask Skógur
Sven:
„Unser Hauptkampf des Abends – Aldo Nero muss
seinen Titel verteidigen, Skógur ist hungrig und
gefährlich.“
Pete:
„Das ist ein Clash der Kräfte: Erfahrung gegen rohe
Kraft. Hier kann jeder Move den Unterschied machen.“
Pete: „Sechs Matches,
Sven, sechs potenzielle Showstealer. Egal ob Chaos, Dramen oder
pure Action – hier ist für jeden Fan was dabei!“
Sven:
„Und genau das macht die GFCW so besonders. Also markiert
euch das Datum: Carnival
of Combat
– das dürft ihr nicht verpassen!“
Die
Scheinwerfer im Zirkuszelt flackern, die letzten Worte von Sven
und Pete über die Card verhallen in einem Crescendo von
Fangesängen. Plötzlich wird alles in ein unheilvolles
Dunkel getaucht. Ein dumpfer Bass wummert durch die Boxen, dann
setzt „Age
of Darkness“ von Cainein
und sofort branden laute Buhrufe auf. Auf den Videowänden
leuchtet das Logo der World
of Darknessbedrohlich
auf.
Mit
einem selbstgefälligen Grinsen tritt Jay
Tavenals
Erster durch den Vorhang. Um seine Hüften glänzt der
Tag-Team-Titel, den er wie ein kostbares Schmuckstück
präsentiert. Mit lässiger Überheblichkeit zieht er
ein schwarzes Tuch hervor und poliert die Goldplatte, als wäre
sie nicht schon makellos genug. Jede Bewegung schreit: Ich
bin besser als ihr alle.Die
Fans reagieren mit einem gellenden Pfeifkonzert, das Jay nur mit
einem spöttischen Augenbrauenheben quittiert.
Nur
Sekunden später folgt Aya.Groß,
einschüchternd und von kalter Eleganz. Auch er trägt
den Titel um die Hüften, löst ihn jedoch mit einer
gemächlichen Bewegung und hebt ihn in die Höhe, um ihn
dem Publikum zu präsentieren. Sein Blick ist kühl,
beinahe gelangweilt, während er die Buh-Rufe wie ein leises
Hintergrundrauschen behandelt.
Hinter
den beiden erscheint schließlich Jimirion.
Der über zwei Meter große Voodoo-Priester aus New
Orleans bewegt sich langsam und bedrohlich. Er trägt einen
langen schwarzen Mantel, dessen Innenseite mit tiefviolettem
Satin schimmert. Sein Gesicht bleibt reglos, die Augen verborgen
unter dem Schatten seines schwarzen
Zylinders,
der mit Rabenfedern
und kleinen, weißlich schimmernden Knochengeschmückt
ist. An seinem Hals baumeln Ketten aus Talismanen und Perlen, die
bei jedem Schritt leise klirren. In seiner rechten Hand hält
er einen knorrigen, mit Runen verzierten Stab, den er immer
wieder leicht auf den Boden tippt, was ein dumpfes, unheilvolles
Echo erzeugt.
Während Jimirion stoisch Richtung Ring schreitet, bleiben
Aya und Jay für einen Moment am Eingang stehen. Jay wendet
sich kurz zur Seite, mustert die tobende Menge und zieht
spöttisch die Mundwinkel hoch. Aya hingegen hebt den Kopf
und mustert die Zuschauerreihen mit einem Blick, der
gleichermaßen Überdruss und Überlegenheit
ausstrahlt, bevor er langsam weitergeht.
Jay
entert als Erster den Ring, steigt nacheinander auf jede Ringecke
und hält den Titel in die Höhe, während er
genüsslich die wütenden Reaktionen der Fans aufnimmt.
„Kommt
schon, ihr liebt es doch, mich zu hassen!“,
ruft er ohne Mikrofon, aber laut genug, dass die vorderen Reihen
es hören können. Er lacht, schüttelt den Kopf und
poliert erneut provokant den Gürtel.
Jimirion steht schweigend in der Mitte des Rings, den Stab fest
umklammert, unbeweglich wie eine dunkle Statue. Nur sein Zylinder
neigt sich leicht, als er den Kopf senkt – ein fast
unmerkliches Zeichen, das dennoch bedrohlich wirkt.
Schließlich betritt auch Aya den Ring, nimmt von einem
Offiziellen ein Mikrofon entgegen und setzt es ohne Umschweife
an. Seine Stimme ist kühl, von einer herablassenden
Schärfe durchzogen.
Aya:
„Ich
frage mich wirklich, was wir hier eigentlich sollen. Wir stehen
auf einer Halbinsel, in einem Zelt, irgendwo im Nirgendwo.“
Ein ohrenbetäubendes Buhen brandet auf. Aya verzieht keine
Miene, sein Blick bleibt spöttisch.
Aya:
„Aber…
genau das spiegelt doch perfekt die Situation der GFCW wider.
Shows an Orten, zu denen eigentlich kein Schwein freiwillig
kommt. Oder seid ihr etwa alle gern in Sachsen-Anhalt?“
Die Fans schreien vor Empörung, einige werfen Pappbecher in
Richtung Ring. Jay lehnt sich lachend über das oberste Seil
und ruft in die Menge: „Er hat doch recht!“
Aya lässt die Welle der Buhrufe an sich abperlen. Sein Blick
wandert kühl durch die Zuschauerreihen.
Aya:
„Und
dann schafft es diese Liga nicht einmal, würdige
Herausforderer für UNS zu finden. Gut, die Hasen haben noch
ein Rückmatch offen, irgendwann… aber sonst?“
Er
breitet die Arme aus, als erwarte er eine Antwort. Stattdessen
grollt nur weiteres Buhen durch das Zelt. Jay und Aya zucken
synchron mit den Schultern, als wollten sie sagen: Seht
ihr?
Aya:
„Genau.
Niemand. Und kommt mir nicht mit den heutigen Team-Matches –
das sind Zweckbündnisse, keine wahren Teams. Es gibt außer
Jay und mir und natürlich Jimirion niemanden mehr, der sich
‚Tag Team‘ nennen darf.“
Die
Zuschauer werden lauter, skandieren natürlich den Namen
TSEizn
Ra(re)BBitsoder
auch Black
Wyrms.
Aya zeigt lediglich auf den Titel, den er derweilen Jimirion
gegeben hat der diesen über seiner Schulter trägt für
ihn, und schüttelt spöttisch den Kopf.
Aya:
„Wir
sind die Champions. Es gibt niemanden, der uns das abnehmen kann.
Denn es gibt keine anderen Teams“
Jay reißt ihm grinsend das Mikrofon aus der Hand. Aya
funkelt ihn kurz wütend an, hält sich aber zurück.
Jay
Taven:
„Selbst
wenn wir hier und jetzt unsere Titel verteidigen, keiner von euch
würde den Mut haben, rauszukommen. Und die Hasen? Die sollen
sich beweisen, bevor sie überhaupt daran denken.“
Ein ohrenbetäubendes Buhen donnert durch das Zelt. Jay beugt
sich über das Seil und fletscht die Zähne.
Jay
Taven:
„Was?
Es stimmt doch! Wenn ihr’s nicht glaubt,bitte. HIER UND
JETZT! Gegen JEDES Team, egal wer! Außer den Hasen
natürlich, da die eh nicht da sind.“
Er wirft das Mikrofon zu Boden und breitet die Arme aus, als
wolle er die ganze Welt herausfordern.
Aya löst sich von der Ringecke, tritt mit schnellen
Schritten auf Jay zu und faucht ihn leise an. Die beiden stehen
eng gegenüber, gestikulieren wild, ihre Stimmen gehen im
Lärm der Menge unter. Jays Grinsen wird breiter, je wütender
Aya wirkt. Jimirion bewegt sich keinen Zentimeter, sein Blick
bleibt verborgen unter dem Schatten des Zylinders.
Nach zwei, drei angespannten Minuten deutet
Aya schließlich scharf zum Ausgang, signalisiert,
dass sie den Ring verlassen werden. Die
Buhrufe kochen hoch, als er durch die Seil
hindurchschlüpfen will.
Noch einmal schaut Aya sich um ob vielleicht doch noch jemand den
Mut hat sich ihnen zu stellen doch nichts passiert und so gegen
die 3 unter Buhen der Fans wieder.
Ein kurzer
Werbebreak erfolgt.
Vorfreude
in der Manege, dann jetzt ist es soweit. Nach viel Vorgeplänkel
steht den Zuschauern, die nach Ferropolis gepilgert sind - wo sie
bislang viel Video schauen durften - die erste offizielle Action
im Ring bevor. Denn dieser Kern des Wrestlings bleibt: Egal ob
Halle oder Zirkuszelt, was zählt ist im Ring.
Freundlicher,
wenn auch nicht euphorischer Empfang geht von den Zuschauern auf,
als die elektrisch verzerrte Stimme fragt: "Are you ready
for Tommy Q?". Die Musik des Kanadiers ist die erste, die
einen In-Ring-Auftritt ankündigt.
Trotz der unernsten Zirkus hier im bunten Zelt ist Qurashi
gewohnt straight-forward. Er kommt mit einem knappen Lächeln,
aber ansonsten schnellen Schritten Richtung Squared Circle. Heute
will er zu Ende bringen, was ihm vor zwei Wochen noch verwehrt
wurde: Die Rechnung mit Caracal Matthews zu begleichen. Einen
ganzen PPV-Zyklus, seit High Noon, geht es zwischen ihnen schon
hin und her.
Jetzt
hat Qurashi keine Geduld mehr. Man sieht es ihm an. Er slidet
unte den Seilen hindurch und beginnt direkt mit seinen
Aufwärmübungen,
kann das Ertönen
der offiziellen Glocke nicht mehr erwarten. Während
sich Tommy an den Seilen dehnt, fadet seine Musik langsam aus.
"LET'S
DANCE!"
Hoffen
wir, dass sich Caracal Matthews nur beim Spruch Inspiration von
ThunderSteel geholt hat, nicht bei den Taten. Denn dann wird
dieses Zirkuskampf blutig und würde
aus dem tanzwütigen
Caracool Royale eher Carvercal den Killer machen. Wobei das
Schlimmere an diesem Umstand die GWS-Nostalgie wäre,
das weniger Schlimme der Todesfall Tommy Qurashi. FAKT.
Matthews
tanz wild wie eh und je durch die Manege. Er moved wie ein
glücklicher
Papagei in einem kultigen YouTube-Video. Schwer zu erkennen, ob
seine Bewegungen einer Choreographie folgen oder improvisiert
sind. Die Fans jedenfalls wollen nicht so ganz in die Tanzwut
einsteigen, zu sehr hat der einst beliebte Trainer es sich in
vergangenen Wochen mit ihnen verscherzt. Und dann...bleibt
Matthews kurz vor dem Ring plötzlich
stehen. Er hebt ein Mikrofon, das er die ganze Zeit in der Hand
gehalten hatte, in die Kamera und dann vor den Mund.
Caracal
Matthews: "Ich habe gleich geahnt, dass mich selbst in
dieser besonderen Umgebung am heutigen Abend ein seelenloses, von
Rhythmus befreites Pack erwarten wird. Warum wird nicht GETANZT?
Wer es nicht in den Hüften
hat, der hat es auch nicht im Herz."
Mit
einer anfälligen Handbewegung deutet er auf Tommy Qurashi,
der im Ring ungeduldig auf und ab läuft.
Caracal
Matthews: "Schlimm genug, gegen den langweiligsten Mann der
jüngsten
GFCW-Geschichte antreten zu müssen,
wenn man gleichzeitig vor einer Million loyaler Fans auf Twitch
live gehen könnte.
Aber eure Weigerung, mit mir zu TANZEN, macht es völlig
unerträglich.
Wieder einmal hat mir das Schicksal mit dem Eselschwanz gegeben.
Doch Caracal Matthews wäre nicht Caracooooo...."
Seine
Stimme bricht wie das Wiehern eines Pferdes beim Versuch, den
Spitznamen noch länger zu ziehen als sonst.
Caracal
Matthews: "...ooool Royale, wenn er nicht einen cleveren
Plan hätte.
Ich habe von den Ressourcen, die ich mir mit meinem
UNTERHALTUNGSWERT und meinem reinen Herzen als guter Mensch
erworben habe, Gebrauch gemacht. Soll heißen:
Von meinen wahren FANS. Von Leuten, die wissen dass der TANZ die
größte
Gabe Gottes ist."
Erneut
eine ausschweifende Geste. Diesmal deutet er auf einen der
Eingänge
des Zirkuszeltes. Dort wird ein Vorhang zur Seite geschoben...und
rund fünf
bunt gekleidete Gestalten treten hindurch. Nein, sie tanzen
hindurch. Wild, improvisiert, aber voll bei der Sache. Sie shaken
den Booty und moven die Hips. Im Sekundentakt öffnen
sich weitere Eingänge
und aus einem jeden kommen ebenfalls kleine, dancence Gruppen von
Menschen heraus.
Caracal
Matthews: "Unten meinen treuen Followern habe ich 40 Tickets
für
Carnival of Combat verlost. An die Leute, die mir in Tanzvideos
gezeigt haben, dass sie ein reines Herz haben. Also Leute...nehmt
euch, was euch zusteht: Und zwar Plätze
in der ersten Reihe!"
Mit
einem "YEAH!"-Schrei partydancen die Tanzenden die
Treppe herunter, bis sie nah an der Manege sind. Ohne Rücksicht
auf Verluste verschaffen sie sich Platz, wo niemand freiwillig
zur Seite geht. Es wird gedrückt,
es wird gerangelt. Es wird gottlos weggetanzt, was nicht von
selbst verschwindet. Die Protestschreibe der Zuschauer sind zu
hören,
als sie durch schwingende Hüften von den First-Row-Plätzen
weggefickt werden, für
die sie ein halbes Monatsgehalt bezahlt haben. Doch der
Dance-Flashmob ist zu mächtig.
Das Partyvolk vertreibt die anderen, die sich mit eisiger Miene
auf die Treppe setzen müssen
oder auf den Schoß
anderer Zuschauer
denn rund um den Ring sind vorne nun nur noch Tänzer.
Weil sie permanent stehen und shaken, sind alle Zuschauer
gezwungen, selbst aufzustehen, damit ihnen der Blick nicht
versperrt wird.
Caracal
Matthews: "So gefällt
es mir. Was wird sehen ist ein Blick in eine bessere
Gesellschaft. In eine Zweiklassen-Gesellschaft, in der die
TANZWAND an erster Stelle steht. Sie macht Matches gegen steife
Arschlöcher
wie Qurashi erträglich. Ich empfehle allen, das Match stets
mit einem Blick auf den Tanz zu verfolgen. Es langt, wenn ihr für
meinen erfolgreichen Pin in den Ring schaut. Und nun, Tommy..."
Ein
Seitenblick in den Ring. Qurashi ist aufgebracht und schreit der
TANZWAND entgegen, sie sollesich
gefälligst
wieder verpissen, doch keiner hört
auf ihn. Der Flashmob ist zu stark.
Caracal
Matthews: "...werden wir tanzen - ob du willst oder nicht."
Single
Match:
Caracal
Matthews vs. Tommy Qurashi
Referee:
Bob Taylor
Als
der Ringgong ertönt, stehen sich Caracal Matthews und
Tommy Qurashi in der Mitte des Rings gegenüber. Zwei
Typen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten –
auf der einen Seite Matthews, ständig in Bewegung, mit
mindestens einer Gehirnhälfte
beim Tanzen. Auf der anderen Seite Qurashi, breitschultrig,
konzentriert, ohne viel Show.
Als
sie aufeinander zugehen, scheint es kurz so, als würden
sie sich abtasten. Doch Matthews zuckt vor, tritt Qurashi
unvermittelt ans linke Knie. Kein harter Tritt, aber genug,
um ihn zu überraschen. Qurashi Flucht und spring zurück,
greift sich ans Bein. Matthews nutzt den Moment, packt beide
Arme seines Gegners, als wolle er ihn wie eine Marionette
führen. Oder wie ein Tanzpartner. Dabei wippt Matthews
mit dem Oberkörper, zieht Qurashi ruckartig vor und
zurück. Er will ihn zu einem Walzer zwingen. Die
Tanzmauer draußen im Publikum steigt in die Bewegungen
ein und dreht und wirbelt draußen ebenfalls. Der Rest
der Zuschauer blickt wie Regenwetter drein, ihre Sicht wird
nun noch schlechter.
Doch
Qurashi spielt das Spiel nicht mit. Mit einem schnellen
Kniestoß fährt er Matthews in den Magen. Kurz und
hart. Der Highflyer krümmt sich wie eine Tanzbanane,
lässt Qurashis Arme los. Der Techniker greift sofort zu,
legt die Arme um Matthews’ Oberkörper und setzt
zum Suplex an. Die Bewegung geht durch, Tommy hebt den
Streamer in die Luft. Doch Matthews weicht ab, dreht sich in
der Luft – ein geübter Bewegungsablauf – und
landet hinter Qurashi. Ohne zu zögern zieht er den Kopf
des Größeren nach hinten und hämmert ihn mit
einem Reverse DDT auf die Matte. Zeit für
ein Freudentänzchen
draußen.
Die Fans des Streamers feiern ihre eigene Performance mit
"Yeah" rufen als wäre
Usher wieder en vogue und Need for Speed Underground noch der
geilste Scheiß.
Matthews
rollt sich schnell zur Seite, kommt auf die Füße.
Mit einem Satz springt er in die Seile, nimmt Tempo auf,
flipt auf das mittlere Seil – Springboard – dreht
sich zum Moonsault in der Luft. Es ist einer dieser Momente,
in denen deutlich wird, dass trotz Caracools veränderter
Einstellung noch immer ein begabter Wrestler in ihm steckt.
Aber
Qurashi hat aufgepasst. Er zieht im letzten Moment die Knie
an. Matthews landet auf der Abwehr, ein dumpfer Aufprall. Er
bleibt kurz auf Qurashis angewinkelten Beinen liegen, dann
rollt er sich mit einem Stöhnen
zur Seite, hält sich die Rippen. Matthews gleitet auf
die Matte und braucht wortwörtlich
eine Gelegenheit zum Durchatmen. Und die findet er - wie ihm
deutlich wird - am ehesten in sicherer Entfernung zu Qurashi.
Pete:
"Matthews entscheidet sich für
einen taktischen Rückzug."
Ohne
Blickkontakt flüchtet Matthews aus dem Ring, rutscht
unter dem untersten Seil hindurch. Draußen atmet er
schwer, der Schmerz in der Körpermitte ist echt. Tommy
Qurashi rutscht unter dem untersten Ringseil hindurch nach
draußen, seine Augen auf Caracal Matthews gerichtet,
der sich gerade vom Geschehen entfernt hat. Er will ihn
packen, doch Matthews weicht im letzten Moment dem
anvisierten Clothesline aus und stellt ihm das Bein. Qurashi
verliert das Gleichgewicht, fällt vornüber und
knallt mit der Schulter gegen die Ringabsperrung.
Matthews
lässt keine Zeit verstreichen. Kaum beginnt Qurashi sich
aufzurichten, springt Matthews heran und trifft ihn mit
beiden Beinen hart im Rücken. Er presst ihn in den
Manege Boden. In den Dreck. Qurashi sackt wieder zusammen.
Der Streamer greift sich seinen Gegner am Kopf, zieht ihn
nach oben und will ihn zurück in den Ring rollen. Doch
Qurashi ist wieder am Leben, schiebt sich zur Seite und
schleudert Matthews mit einem Irish Whip von sich weg. Gegen
die Ringtreppe. Metall scheppert, als Matthews über die
Stufen fliegt und auf der anderen Seite liegen bleibt.
Die
Tanzmauer wippt traurig, die Arme fassungslos über
den Köpfen
schwingend.
Pete:
"Das hat laut geknallt."
Sven:
"Vielen Dank für
diesen wertvollen Kommentar, Pete."
Qurashi
schüttelt sich kurz, hebt Matthews auf und hievt ihn in
Position. Mit einem kräftigen Zug setzt er einen Back
Suplex an – und lässt
ihn direkt auf den Ringapron fallen. Das schmerzt. Das ist
ein Wirkungstreffer wie aus dem Lehrbuch. Selbst einige
Qurashifans ziehen erschrocken Luft ein.
Ist
das die Entscheidung? Matthews bleibt gekrümmt
liegen.
Ohne
viel Aufhebens packt Qurashi ihn an den Haaren, zieht ihn
hoch und wirft ihn zurück zwischen die Seile. Als
Qurashi selbst in den Ring steigen will, springt Matthews
aber plötzlich wieder auf. Woher nimmt er die Energie?
Oder war es geplant? So oder so: Es ist ein
Überraschungsmoment – er rollt Qurashi
blitzschnell ein.
Eins...
Zwei...
Qurashi
reißt die Schulter hoch.
Pete:
"Beinahe der Sieg out of nowhere. Doch Qurashi bleibt
dabei - und dürfte
nun gewarnt sein."
Beide
Kämpfer rollen sich zur Seite, atmen schwer und hechten
gleichzeitig in gegenüberliegende Ringecken. Sie blicken
sich an, die Pause nur ein kurzes Aufatmen vor dem nächsten
Aufeinandertreffen. Qurashi startet etwas überhastet aus
der Ecke, will das Momentum zurückholen, doch Matthews
ist bereit. Mit einem schnellen Dropkick trifft er Qurashi
voll an der Brust. Tommy fällt rücklings auf die
Matte. Das war dumm.
Ohne
zu zögern schlägt Matthews ein Rad und geht direkt
in einen Spagat über den liegenden Qurashi. Sein
ausgestrecktes Bein trifft den Hals des Gegners beim
Aufkommen. Tommy wälzt sich hustend zur Seite, ringt
nach Luft. Ein tänzerisch
anmutende Aktion, die noch dazu effektiv war. Kein Wunder,
dass sich die Tanzmauer daraufhin draußen
vor der Manege in den Armen liegt. Und sie nutzen diese
Position sogleich, um Partnertänzer zu starten bei denen
sie die anderen Fans zur Seite stoßen
wie die Gegner bei einer Partie Mario-Kart.Der
Schreiber dieser Zellen ist youthful und hip, weil er so
moderne Spiele referenziert. Was geht ab, Fellow Kids?
Matthews
steht sofort wieder, zieht Qurashi an den Haaren auf die
Beine und schleudert ihn mit Schwung in die Ringecke. Er
nimmt Anlauf, springt aufs mittlere Seil, federt ab und
trifft mit einem Springboard Dropkick genau ins Ziel. Aka
Tommys Brust. Qurashi wird gegen das Polster gepresst, der
Einschlag raubt ihm endgültig den Atem. Er klappt nach
vorn und bleibt auf dem Bauch liegen. Matthews wirft sich
sofort auf ihn – der Ringrichter zählt.
Eins...
Zwei...
Kickout!
Qurashi reißt die Schulter hoch.
Matthews
rollt sich zurück, schüttelt den Kopf. Die
Frustration steht ihm ins Gesicht geschrieben, doch er
verliert keine Zeit. Zielstrebig steigt er nach draußen,
dann hoch aufs Top Rope. Er fühlt
sich dort oben, in der Luft, so wohl wie ein Seehund im
Wasser. Caracool Royale springt – ein Crossbody –
doch Qurashi rollt sich gerade noch zur Seite. Matthews kann
dank seiner Athletik sauber auf den Beinen landen, doch kaum
dreht er sich um, rauscht Qurashi heran und hämmert ihm
eine Lariat an den Hals. Matthews hebt ab, dreht sich in der
Luft und schlägt auf dem Rücken auf. Die Fans
springen auf, ein Raunen geht durch das Zelt. In dieser
Lariat hat die Wut aus mehreren Monaten Fehde gesteckt.
Sven.
"Der wohl erste Flip in Matthews Karriere, den er nicht
freiwillig gemacht hat."
Qurashi
steht schwer atmend über ihm, greift sich Matthews und
zieht ihn mit einem kräftigen Ruck hoch. Dann hebt er
ihn aus und wirft ihn in einem Release German Suplex über
die Schulter. Genau auf der höchsten
Höhe
lässt
er los. Matthews segelt quer durch den Ring und bleibt
benommen liegen. Tommy bleibt dran. Er zieht CM erneut hoch,
hakt den Arm ein und setzt zum T-Bone Suplex an. Mit einem
Ruck hebt er ihn aus und schleudert zu Boden. Matthews kracht
auf die Matte. Qurashi wirft sich direkt auf ihn. Der Pin.
Eins...
Zwei...
Matthews
kommt raus.
Qurashi
schüttelt den Kopf, bleibt aber konzentriert. Er zieht
Matthews erneut auf die Beine, packt ihn am Arm und whippt
ihn in die Ringecke. Matthews prallt zurück, direkt in
die Arme Qurashis, der ihn auf die Schultern nimmt, bereit
für einen Samoan Drop. Doch der Danceboy wehrt sich,
klammert sich fest. Qurashi versucht das Gleichgewicht zu
halten, taumelt mit Matthews auf dem Rücken durch den
Ring.
Als
sie an den Seilen vorbeikommen, lässt sich Matthews
clever nach außen auf den Apron gleiten. Mit einem
schnellen Griff zieht er Qurashis Kopf unter das oberste Seil
und zerrt daran, während er gleichzeitig von außen
Druck ausübt. Qurashi windet sich, kommt kaum noch frei.
Ein Würgemanöver
mit Hilfe. Der Ringrichter eilt heran und ermahnt Matthews.
Im allerletzten Moment lässt Caracal los, bevor die
Disqualifikation droht. Matthews nimmt es auf die leichte
Schulter, winkt einfach genervt ab, als ihm noch einmal die
Regeln runtergebetet werden. Doch der Referee bleibt
hartnäckig, beginnt eine deutliche Ansage. Matthews hebt
beschwichtigend die Hände, zuckt die Schultern –
und versucht, mit einem kleinen Tanz den Offiziellen milde zu
stimmen. Doch der bleibt unbeeindruckt. Womit er nach
Caracal'scher Auffassung ein schlechter Mensch ist und bei
Matthews sofort unten durch. Ein Streit beginnt.
In
diesem Moment kommt Qurashi zurück. Er nutzt das kurze
Chaos, rennt an – und stößt Matthews mit
einem wuchtigen Bodycheck vom Apron. Matthews fliegt
rückwärts zu Boden, mitten in die Manege. Qurashi
klettert entschlossen aus dem Ring, springt vom Apron hinab
und marschiert schnurstracks zu Matthews, der sich gerade vom
Boden aufrappelt. Die Entschlossenheit steht ihm ins Gesicht
geschrieben – der Moment gehört ihm. Er packt sich
Matthews, drückt ihn mit beiden Armen gegen die
Balustrade, der Atem des Gegners schwer und unregelmäßig.
Matthews
versucht sich zu befreien, visiert Qurashis Augen mit zwei
Fingern an – aber der weicht rechtzeitig aus und
kontert sofort. Mit einer schnellen Bewegung hakt er Matthews
ein und hämmert ihn mit einem Belly-to-Belly Suplex auf
den harten Boden der Manege. Ohne zu zögern zieht
Qurashi ihn wieder hoch, setzt einen weiteren Suplex an,
diesmal ein Back Suplex, und lässt Matthews erneut
aufprallen. Der Schmerzensschrei hallt durch das Zelt.
Die
Tanzmauer in der ersten Reihe weicht zurück, als Qurashi
Matthews am Arm packt und mit einem kräftigen Wurf über
die Absperrung schleudert – direkt in die Gruppe der
von Matthews eingeschleusten Fans. Jetzt stehen sie still,
ihre Gesichter sind ernster geworden. UND SIE TANZEN NICHT
MEHR.Qurashi
lehnt sich über die Barrikade, grinst und ruft mit
gespielter Verwunderung: „Was
ist los? Keine Lust mehr zu tanzen?“
Einige
der "Fans" sehen sich unsicher an, wissen nicht,
wie sie reagieren sollen – bis einer tatsächlich
zu wippen beginnt. Dann noch einer. Schließlich tanzen
mehrere im Takt irgendeiner unsichtbaren Musik. Das hätte
Caracal so gewollt. Sie sind zum Tanzen hier, denn Tanzen ist
wunderbar. Sie viben, wenn auch zurückhaltend,
während unter ihnen Matthews langsam versucht, sich
aufzurichten.Qurashi
wirft einen letzten Blick auf das Schauspiel, schüttelt
belustigt den Kopf, dann dreht er sich um und rollt sich
zurück in den Ring. Der Ringrichter hatte bereits zu
zählen begonnen – Qurashi unterbricht ihn gerade
rechtzeitig und setzt damit den Count Out zurück.
Pete:
"Qurashi hat alles im Griff, und im Blick. Gut gemacht."
Matthews
ist zwar angeschlagen, aber nicht am Ende. Kaum bemerkt er,
dass Qurashi in den Ring zurückgekehrt ist und dadurch
ein paar Sekunden verloren hat, versucht er, ihn zu
überraschen – ein verzweifelter Versuch, das Ruder
herumzureißen. Doch Qurashi bleibt fokussiert. Er
reagiert schnell, fängt Matthews ab und hämmert ihn
ohne Zögern mit einem Bodyslam hart auf den Boden der
Manege.
Jetzt
ist Qurashi kaum noch zu bremsen. Er richtet sich auf, die
Brust hebt sich schwer atmend, aber seine Stimme ist klar:
Ein lauter, triumphierender Schrei hallt durch die Arena. Er
schnappt sich den taumelnden Matthews, zieht ihn hoch, klemmt
den Kopf unter den Arm und setzt zum DDT an – direkt
auf den nackten Boden. Die Zuschauer zucken zusammen, als
Matthews reglos liegen bleibt.
Qurashi
richtet sich langsam auf, schaut in die Runde. Die Kameras
fangen sein Grinsen ein. Dann dreht er sich zu Matthews’
Fangruppe, hebt die Arme im Stil eines römischen
Gladiators und ruft: „ARE YOU NOT ENTERTAINED?!“
Qurashis Fans johlen, Matthews’ Anhänger
schweigen. Die Mitglieder der menschlichen Tanzmauer schauen
nur einander an. Und zwischen ihnen scheint sich so etwas wie
ein instinktives, unsichtbares Kommando zu bilden.
Dann
regt sich Bewegung. Einer, dann zwei, dann fünf von
ihnen klettern über die Absperrung und kommen in die
Manege.
Pete:
"Oh je, was hat Qurashi getan? Wird er nun von einer
Herde Tänzer
in den Boden gestampft?"
Doch
nein, die "Fans" machen keine Anzeichen für
einen Angriff.
Stattdessen...
tanzen sie.
Einer
beginnt mit einem lockeren Schulterwippen, ein anderer zieht
einen kleinen Kreis um Qurashi. Es werden mehr. Innerhalb von
Sekunden ist der Wrestler umgeben – eine dancende
Menschentraube schließt sich um ihn. Arme schwingen,
Hüften kreisen, Körper viben im Takt. Qurashis
Miene kippt. Aus Gelassenheit wird Anspannung, aus Anspannung
blanke Panik. Er stößt einen Tänzer weg,
drückt sich gegen einen anderen, aber sie lassen ihn
nicht durch. Kein einziger legt Hand an ihn – aber die
Masse drängt ihn zurück, immer wieder, ohne Gewalt,
nur mit rhythmischer Energie.
Der
Grund für
Qurashis aufkeimende Panik? Im Ring zählt der Referee
einen Count Out..
Sieben.
Acht.
Matthews,
schwer angeschlagen, hat durch den "Eingriff"
seiner Leute die Chance gehabt, sich etwas zu erholen. Er
kriecht durch die Manege und auf den Ring zu, zieht sich mit
letzter Kraft an den Seilen hoch. Mit einem letzten Rutsch
slidet er bei Neununter dem untersten Seil
hindurch zurück in den Ring.
Qurashi
schreit auf, bricht durch die Menschenmenge, stößt
zwei Tänzer zur Seite, reißt sich los – doch
es ist zu spät.
Zehn.
Pete:
"Tommy Qurashi hat verloren!"
Sven:
"Gegen das TANZEN an sich. Das Tanzen hat gewonnen.
Die
Glocke läutet. Der Ringrichter reißt den Arm hoch.
Matthews gewinnt – durch Count Out. Qurashi steht
außerhalb des Rings, schwer atmend, starrt fassungslos
in Richtung Ring. Um ihn herum wird noch immer getanzt. Die
Bewegungen werden fließender
und sie stecken voller Schadenfreude. Die Tanzmauer beginnt,
sich am Unterlegenen zu reiben und ihn zu packen, um ihn ein
Teil des Tanzes werden zu lassen. Je mehr sich der Kanadier
wehrt, desto enger schließt sich die Tanzmauer um ihn.
Letztlich bleibt Qurashi nichts übrig,
außer
sich verzweifelt zu Boden zu werfen und aus panischen Augen
zu betrachten, wie Matthews im Ring den Rhythmus und die
Choreographie vorgibt. Zeit für
ein Siegestänzchen.
Sieger
des Matches durch Count Out: Caracal Matthews!
Pete:
"Wir kommen langsam in zeitliche Bereiche, in denen man die
Matches, die Robert Breads verbleiben, an einer Hand abzählen
kann. Nur noch bis zur Anniversary Show bleibt uns unser Hall of
Fame erhalten."
Sven:
"Anders als du, Pete."
Pete:
"FAKT!"
Sven:
"Was bedeutet, dass du noch 25 weitere Jahre swaglos am Pult
herumkrebsen wirst."
Pete:
"Auch wenn du es nicht einsehen willst, Sven. Aber auch ICH
habe eine Legacy. Und die ist nicht dazu da, um darüber
zu lachen."
Sven:
"Sondern zum weinen."
Von
Pete kommt ein Grummeln herüber. Es brodelt in ihm. Ist dies
die hundertste Situation, in der er sich auf ein Wortgefecht mit
Sven einlässt,
nur um am Ende einen Mutterspruch gedrückt
zu bekommen?
Pete
atmet einmal tief durch und unterdrückt
seine geplante Widerrede. Wie heißt
es: Der Klügere
gibt nach? Doch Sven ist nicht bereit, Pete von der Angel zu
lassen.
Sven:
"Sieh es ein: Deine Legacy ist ein Best-Of von Gurkereien,
Pete. Und das dunkelste Kapitel hast du vor ein paar Wochen bei
War Evening von der Security abführen
lassen."
Süffisant
lehnt sich Sven am Pult zurück.
Schüsse
in Richtung der Affäre
rund um Petes geheimen Sohn gehen immer, klar.
Pete:
"Bist du etwa neidisch, Sven?"
Sven:
"NEIDISCH? ICH? Worauf denn? Darauf, dass du eine
verzweifelte Frau weggeflankt hast, nicht einmal verhüten
kannst und du damit die Erinnerung an eine der peinlichsten
Geschichten der GFCW-Geschichte zwei Jahrzehnte aufrecht hältst?
JOANA SEXIANER."
Pete:
"Neidisch darauf, dass du keinen Sohn hast. Keinen
Stammhalter."
Sven:
"Du hast deinen Sohn drei Minuten, nachdem du ihn
kennengelernt hast, verstoßen,
Pete."
Ein
FAKT, den man nicht abstreiten kann. Und so blickt Pete
kopfschüttelnd
zu Boden. Wieder einmal wurde er von Sven in die Ecke gedrängt.
Ihm fällt
keine kraftvolle Entgegnung ein. Zeit für
Sven, den Gnadenstoß
zu
setzen.
Sven:
"Aber wahrscheinlich ist es gut, dass du ihn verstoßen
hast. Man stelle sich vor, du hättest
deinen Sohn persönlich
aufgezogen. Dann wäre
er im schlimmsten Fall in deine Fußstapfen
getreten und hätte
das lächerliche
Familienerbe der Petes fortgeführt."
Pete:
"Wenn ICH meinen Sohn früher
gekannt hätte,
Sven..."
Sven:
"Ja?"
Pete:
"...dann wäre
er heute ein SUPERSTAR."
Sven:
"HAHAHAHA."
Der
bessere der beiden Kommentatoren wirft sich in die Stuhllehne,
brüllt
sein Lachen heraus und muss sich die Tränen
aus den Augen wischen.
Sven:
"Nein."
Pete:
"Doch. Jemand unter meinen Fittichen. Mit meinem
Wrestlingwissen...das wäre
eine Kombination noch besser als..."
Sven:
"Heinrich Firion und die Elfen?"
Pete:
"...als ALDO NERO und JAMES CORLEONE."
Da
bleibt selbst Sven die Entgegnung im Hals stecken. Er muss nicht
einmal lachen. Er dreht nur den Kopf zu Pete. Sven blickt empört
drein. Was für
ein Affront. ALDO NERO. Wie kann Pete Aldo Neros Brillianz nur so
beschmutzen? Mit solch einer absurden Behauptung.
Sven:
"Aldo Nero, unser GFCW Champion, ist ein GENERATIONAL
TALENT. Mindestens. Vielleicht der talentierteste Wrestler in der
Geschichte. Und James Corleone, die HAND DES KÖNIGS,
hat ihn geformt wie flüssiges
Gold. Nimm den Namen von MEINEM Aldo Nero nicht in deinen
schmutzigen Mund, wenn du nur Lügen
verbreitest. Dummer Pete. Aldo Nero muss überlegene
DNA haben, um so grandios zu sein."
Pete:
"Aldo Nero ist gut, aber nicht einzigartig."
Feindselig
starren sich die Freundfeinde an. Dann streckt Pete wie aus dem
Nichts seine Hand aus.
Sven:
"Warum sollte ich deine Hand schütteln,
Pete?"
Pete:
"Weil wir jetzt wetten. Ich lasse deine ewigen Stiche gegen
mich nicht mehr auf mir sitzen. Irgendwann ist das Maß
voll.
Irgendwann schlägt
es Dreizehn."
Sven:
"Wetten? Was hast du im Sinn?"
Pete:
"Ich, Pete, wette..."
Er funkelt Sven
an.
Pete:
"...dass ich aus meinem Sohn, meinem Stammhalter, der FRUCHT
MEINER LENDEN, einen GFCW-Wrestler machen kann."
Sven:
"Einen Scheiß
wirst
du."
Pete:
"ICH BIN NOCH NICHT FERTIG. Ich wette außerdem,
dass mein Sohn..."
Während
Pete die Worte herausschreit, rollt er mit seinem Stuhl näher
an Sven heran.
Pete:
....bis zur Anniversary Show 2026 ein Match gewinnen wird gegen
niemand Geringeren als..."
Er
holt tief Luft. So tief, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Dann
spricht Pete aus, was er nur fünf
Sekunden später
bereuen wird.
...
...
...
Pete:
"...ALDO NERO!"
...
...
...
Sven:
"Du bist verrückt.
Völlig krank."
Pete:
"Ich bin VATER. Ich habe etwas erkannt, Sven. Das Kind, das
ich in die Welt gesetzt habe, ist ein Fehler. Nein, es ist
Schicksal. Mein Samen floss in Joana Sexianer, um die Geschichte
neu zu schreiben. Die Geschichte meiner Legacy. Die Geschichte
von PETE. Hier und jetzt sehe ich es klar vor meinem inneren
Auge. Mein Sohn wird bis zur Anniversary Show Aldo Nero besiegen.
Mein Sohn ist der Auserwählte."
Sven:
"Auserwählt
als Opferlamm."
Pete:
"Auserwählt,
dir ein für
allemal dein Maul zu stopfen, Sven."
Erneut
streckt Pete seinem Kollegen die Hand hin. Noch immer ungläubig,
doch auch mit einem raubtierhaften Lächeln
auf den Lippen, blickt Sven drein.
Dann...schlägt
er ein.
Sven:
"Die Wette gilt."
Ein
Locker Room irgendwo im Zirkuszelt. Es gibt das eine oder andere
Schließfach, Getränke und Snacks, aber im Großen
und Ganzen ist die Einrichtung eher zweckmäßig als
luxuriös. Nicht einmal einen einzigen Spint gibt es, aber
das scheint auch nicht nötig, die sechs Damen und der eine
Herr im Raum sind eh bereits in Full Gear. Was beim Herrn der
Schöpfung Trunks mit den Buchstaben "LPG" vorne,
dem Wort "POWER!" auf dem Hintern und ein leicht
schmollendes Gesicht mit einem fokussierten Blick bedeutet und
bei den insgesamt 5 auf diverse Weise frisierten, äußerst
haupthaarreichen Frauen luftige wie ausdrucksstarke Garderobe:
vor dem versammelten Plenum steht „The Aion“ Miria
Saionji in ihrem üblichen weißen Einteilerkleid, die
Black Wyrms sind in ihre hochkragigen Mäntel mit Wyrmmotiven
gehüllt, „Phoenix“ Milly Vermillion trägt
ihren feurig gefiederten Poncho plus Schurz und Barett auf dem
blond gelockten Schopf, während die groß gewachsene
Schneewölfin Skaði Fenrir ihrerseits im Wolfsschurz mit
passendem Top und natürlich Wolfskappe auf dem grauweißen
Zottelkopf dasteht. Die sechste Frau im Raum wiederum bildet
optisches Kontrastprogramm: Luna Rosario wirkt ruhig, ein wenig
verstimmt und scheint keinen groß Wert darauf zu legen,
sich dem Rest der Gruppe anzupassen. Das ist wenig überraschend,
fällt aber natürlich sofort auf. Sie hat Miria Saionji
fest im Blick, und lässt die Augen einmal von oben nach
unten wandern.
Miria
lässt den Blick umher schweifen und erhebt die Stimme, eine
verstörende wie betörende Mischung als melodischen
Klang und unterkühlter Schärfe.
Miria
Saionji: „Ihr braucht wohl kaum mich, um euch zu sagen,
dass diese Nacht für uns eine Nacht ist, in der die Weichen
für unsere Zukunft gestellt werden.“
Bedächtiges
Nicken von Skaði Fenrir und Shizuku Shikishima und ein
knappes Schnauben von Brigitte Reflet, zeitgleich zu einem
gelangweilten Gähnen von Milly Vermillion. Eine Reaktion ist
nicht ganz wie die andere und doch scheint offensichtlich, dass
die Damen des LPG Förderkaders in der Tat wissen, dass sie
heute eine große Chance vor sich haben. Denn heute treffen
sie nicht auf Gegner weit oberhalb ihres Erfahrungshorizonts als
Talente, sondern auf Gegner auf sportlicher Augenhöhe.
Miria
Saionji: „Unser Vorteil ist, dass besagte Weiche jedoch
nicht von anderen für uns gestellt werden, sondern diese
Weichen werden von uns
gestellt. Es gibt dieses berühmte Sprichwort des eigenen
Glückes Schmied zu sein und wie ihr längst festgestellt
haben solltet, bin ich eine höchst fähige Schmiedin.
Haltet euch an mich und seid mir zu Nutzen und ihr werdet davon
profitieren. Die wichtigste Weiche, die ihr also heute zu stellen
habt ist nicht einmal die Weiche im Ring, nein, es ist die Weiche
zu stellen Teil von ‚Team Miria‘ zu sein – dem
Gewinnerteam.“
Bei
diesen Worten guckt sie explizit zu Luna Rosario – jene
Frau, die erst kürzlich darüber sinnierte, dass bei
einem Konflikt zwischen ihr und Aiden Rotari sich Miria wohl dazu
entscheiden würde auf der Gewinnerseite zu stehen, Lunas
Seite. Indirekt hat Miria dies hier bestätigt, aber ihre
Worte sind auch klar gewählt: Miria wird nicht im Team Luna
sein, sondern Luna ist bereits mit der Akzeptanz ihres Coaching
Gigs Teil von Team Miria. Zumindest nach der Auffassung von „Miss
Eternity“. Es ist jedoch die entgegen ihrem feurigen Sein
sehr gechillt dasitzende Milly Vermillion, die sich zu Wort
meldet.
Milly
Vermillion: „Meine Zukunft erstrahlt im Glanz meines
erhabenes Feuers, ganz egal wie das Team jetzt heißt oder
wer glaubt Chef zu sein. Solange ich alles für mich geregelt
kriege, interessiert mich das nicht sonderlich, ganz ehrlich.“
Wie
sie dasitzt, die Arme hinterm Kopf verschränkt und die Beine
locker übereinandergelegt – man kann es ihr problemlos
glauben. Weil man sie eh mittlerweile so kennengelernt hat. Die
weitaus größer gewachsene, mit verschränkten
Armen an die Wand gelehnt darstehende Frau mit Wolfskappe auf dem
gräulich weißen Schopf zu Millys Linken schnaubt
leicht verächtlich.
Skaði
Fenrir: „Euer Mangel an Interesse an jenem, was euch nährt,
ist beschämend. Es bleibt zu hoffen, dass diese Einstellung
nicht zu Eurem Verderben führt und insbesondere nicht zu
unserem, sind wir doch am heutigen Tag ein Team.“
Die
Black Wyrms sehen verdächtig so aus, als ob sie auch etwas
zum Thema zu sagen hätten, sagen aber nichts. Auch weil
Miria korrigierend oberlehrerhaft den Zeigefinger wedeln lässt.
Miria
Saionji: „Korrektur: wir sind auch über diese Nacht
hinaus ein Team. Und wenn Ihr Eure Zeit damit verbringt, mir
nützlich zu sein, werdet auch Ihr Nutzen von mir erfahren.
Wie Ihr alle einander nützlich sein könnt. Wie genau
werde ich euch zu gegebener Zeit mitteilen, so ihr denn Teil
dieses Teams sein wollt, welches Erfolg verspricht.“
Sie
blickt mit kritischem Blick umher. Dann ist Milly die Erste, die
nickt.
Milly
Vermillion: „Wie gesagt: wenn Ihr diejenige seid, die meine
Angelegenheiten für mich regelt, auf dass ich mich auf das
Wesentliche konzentrieren kann, dann soll mir das recht
sein.“ Skaði
Fenrir: „Dem kann ich zustimmen: organisiert mir Jagden auf
hehre Beute und meine Unterstützung ist Euch gewiss.“
Miria
nickt zufrieden.
Miria
Saionji: „Ganz genau – ich regle Angelegenheiten, auf
dass ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren könnt.
Klingt doch nach einem fairen Deal?“
Sie
blickt abermals primär zu Luna, doch die Black Wyrms sind
es, die sich melden.
Shizuku
Shikishima „Beim Wort wir dich nehmen. Hilfst du uns,
dir wir helfen.“ Brigitte
Reflet: „Ja, so läuft das generell. Außer wenn
es um die ‘asen geht. Sicherlich, die ‘aben uns
jüngst ge’olfen, wo ihr uns ‘ättet zu ‘ilfe
eilen sollen, aber deswegen ‘aben wir ihre Attacke gegen
uns zuvor noch lange nicht vergeben oder vergessen. Es gilt
abzuwarten, wie ernst es ihnen mit ihrem Sinneswandel ist. Wie es
auch bei Euch abzuwarten gilt, wie ernst Ihr Eure Worte meint,
Miss Saionji.“
Die
Miene von „The Aion“ verdüstert sich etwas.
Miria
Saionji: „Ich sage vielleicht nicht immer die volle
Wahrheit, aber ich spreche auch keine infamen Lügen. Wenn
ich sage, wir können voneinander profitieren, dann meine ich
das auch so und schätze es nicht, wenn mein Wort
angezweifelt wird.“
Ein
kurzer Staredown. Dann winkt Brigitte ab.
Brigitte
Reflet: „Okay. Dann vertrauen wir Euch, bis Ihr uns Anlass
gebt es nicht zu tun. Was ‘offentlich niemals der Fall sein
wird. Fair?“ Miria
Saionji: „Akzeptabel.“
Miria
blickt Luna nun tief in die Augen.
Miria
Saionji: „Und du? Was ist mit dir? Du willst doch
GFCW Champion werden? Oder ist es neuerdings dein Wunsch Junior
Managerin bei der LPG zu sein? Wenn Ihr… wenn du die
Führung übernehmen möchtest, auf dass ich mich
zurücklehnen kann und Ertrag ohne viel Arbeit erhalten kann,
werde ich gern in deinem Team
sein. Ich würde diesen unnötigen Zusatzaufwand nur zu
gern dir überlassen. Doch wenn du danach strebst Champion zu
sein, solltest du dich darauf konzentrieren, auf das Wesentliche.
Was leichter für dich ist, wenn du mir nicht nur im Rahmen
dieses Förderkader-Arrangements assistierst. Letztlich deine
Entscheidung...“
Rosario
schenkt Miria ein Lächeln, auf dass ein eifersüchtigerer
Ehemann als Drake Nova Vaughn mit Sicherheit neidisch wäre.
Sie öffnet den Mund, um etwas zu erwidern, doch ihr
Quasi-Nachbar aus Hamburg muss unbedingt zuvor noch etwas von
seiner schier grenzenlosen Weisheit loswerden.
Marc
Hill: "Hauptsache, alles ist POWER!"
Der
Muskelprotz reißt die Arme in die Höhe, und sieht vor
allem Fenrir beinahe ein wenig fordernd an, als er erwarte er
verbale Unterstützung. Nach der Pleite gegen Iray Burch, die
mehr als deutlich ausfiel, wirkt Hill richtiggehend aufgekratzt,
heute Wiedergutmachung zu leisten.
Marc
Hill: "Viggo hat schon zig Mal richtig peinlich verloren.
Miria hat noch nie verloren. Ist doch klar, wer hier die POWER
hat."
Qualität
der Opposition und Quantität der Matches scheint Hill bei
seinem etwas kruden Vergleich nicht zu beachten. Stattdessen
sieht er nach unten zu Miria, und scheint mehr als gewillt, für
ihre Sympathie sowohl verbal als auch im Ring zu kämpfen.
Sind seine Wangen vor Aufregung vor dem Match rot oder...?
Marc
Hill: "Keine Gnade für Gurken! POWER für Miria! So
einfach ist das."
POWER
ist jetzt nicht unbedingt ein Attribut, das Miria persönlich
sonderlich wichtig ist, aber es war eine Art Zustimmung, was Marc
Hill geäußert hat und das reicht im Zweifelsfall für
den Moment völlig aus.
Miria
Saionji: „Irgendwann werde ich sicherlich auch mal
verlieren, vielleicht sogar peinlich - aber nicht heute. Und ich
bin guter Dinge, dass auch ihr heute erfolgreich sein könnt.
Vorausgesetzt ihr haltet zusammen, denn zusammen können wir
alles erreichen, was wir wollen...“
Single
Match:
Robert
Breads vs. Miria Saionji
Referee: Karo Herzog
Lux
Aeterna
Die
Beleuchtung im Zirkuszelt wird düster, ein einzelnes
Licht strahlt gen Vorhang. Langsamen Schrittes bewegt sich
„The Aion“ Miria Saionji durch ebendiesen
Vorhang, wie ein dunkler, Mensch gewordener Schatten.
Wunderschön doch unheimlich, sanft und doch kalt, ein
gleichermaßen herziges wie abfälliges Lächeln
auf den Lippen und ein Blick der Erhabenheit in den
Augen. Die Frau mit der außen tiefschwarzen und
innenseitig blondierten Haarpracht bis jenseits der
Körpergröße ist in ihr übliches
schlichtes, weißes Minikleid gehüllt, welches ihr
angestrahlt vom Scheinwerfer ein geradezu geisterhaftes
Antlitz gibt, eine Symbiose aus bezaubernder Lebenskraft und
ätherischer Paranormalität. Langsam setzt die
Barfüßige mit dem leicht mittig gescheitelten Pony
einen Fuß vor den anderen, schreitet begleitet vom
ewigen Scheinwerferlicht an den Fanreihen vorbei zum Ring,
hin und wieder zur Seite blickend und nicht für eine
Sekunde daran denkend eine der hingestreckten Fanhände
zu berühren. „Miss Eternity“ will von den
Fans respektiert, angehimmelt und im Idealfall beschenkt
werden, aber körperlicher Kontakt als Gegenleistung ist
bereits auf Handschlagebene unter ihrer Würde. Nicht
einmal wegen einem Stock im Arsch, wie Luna Rosario vermutet,
sondern weil dies ein Zusatzaufwand ist, der als unnötig
erachtet wird.
Pete:
„Dies ist erst Mirias zweites Match hier bei GFCW und
dieses Mal hat sie ein weitaus größeres Kaliber
vor der Nase als bei ihrem ersten Mal.“
Sven:
„Stichwort ein größeres Kaliber vor der Nase
haben als bei ihrem ersten Mal...“
Pete:
„Wir wissen alle, was du jetzt sagen willst, bitte lass
es und konzentriere dich aufs Match.“
Sven:
„Ich kann gleichzeitig Mutterwitze machen und mich auf
Matches konzentrieren, ich kann Multitasking. Anders als du,
der du nur entweder ein guter Kommentator oder ein guter
Vater sein kannst, aber nicht beides gleichzeitig.“
Pete:
„...“
Sven:
„Spaß! Natürlich bist du weder ein guter
Kommentator noch ein guter Vater!“
Betont
langsam erklimmt Miria die Ringecke, dreht sich zum Publikum
und lässt den Blick schweifen. Nicht wie ein Talent, das
hier erstmals ein Match beim PPV einer großen Promotion
bestreitet, sondern wie eine Herrin, die über ihr Volk
gebietet und sich ihm zeigt, um Huldigung und Tribut zu
erhalten. Und um einen Gegner zu bestrafen, der es gewagt
hat, ihr eben nicht diese gebührende Huldigung
entgegenzubringen. So lange hatte Miria Saionji ihren
heutigen Gegner umgarnt, um durch ihn einen Karriereschritt
nach vorn machen zu können und doch hat er ihren Köder
verachtet und nicht angebissen. Dies gilt es nun zu sühnen,
sowohl zur Besänftigung des eigenen Egos als auch um
Aiden Rotari zu zeigen, dass seine Entscheidung richtig war.
Aiden
Rotari?
Nein,
der hat seinen Zweck bereits erfüllt und spielt schon
gar keine große Rolle mehr in Mirias Denkapparat, sie
will nun vielmehr Entrepreneurin Lerbitz aufzeigen, dass sie
eine Investition in die Zukunft ist, die sich lohnt. Mit
diesem Ziel betritt sie den Ring, postiert sich zentral,
führt beide Hände zum Mund und wirft langsam einen
Luftkuss gen Zuschauerreihe und Kamera, ehe sie sich mit
selbstbewusstem Lächeln auf den Lippen an die
nächstbeste Ringecke lehnt und ihr Haar mit einem Band
in Knöcheltiefe zusammenbindet. Dann gilt es noch rasch
Referee Karo Herzog ein Lächeln zu schenken –
Wohlwollen von offizieller Seite ist nie eine schlechte
Sache.
Mit
Wohlwollen kann ihr Gegner sich momentan nicht unbedingt
schmücken. Erbärmlich, peinlich, unwürdig –
das sind die erste Worte, die einem in den Kopf kommen, wenn
man heutzutage an Robert Breads denkt. Selbst der Status als
Hall of Famer, selbst die beiden GFCW World Title in der
Vita, selbst die multiplen „Wrestler des Jahres“-Awards
können nicht kompensieren, wie hart der Kanadier sich in
letzter Zeit selbst demontiert hat. Damit ist vor allem
dieses Jahr im Speziellen gemeint, aber eigentlich ist das
seit fünf Jahren konstant und schleichend der Fall.
Dabei
hat er dieses Jahr jedes seiner Singles Matches gewonnen.
Ausnahmslos.
Und
er gedenkt nicht, da heute etwas dran zu ändern.
Wäre
es nicht zu abgedroschen, man könnte vom traurigen Clown
sprechen, der in den Zirkus tritt, wo er mittlerweile
hingehört. Stattdessen sprechen wir über „Canada’s
Own“, ein halbes Jahr vor seinem Retirement beim großen
GFCW-Geburtstag, der sein „GOAT“-T-Shirt
übergestreift hat, seine „GOAT“-Hose trägt,
in seinen Stiefeln mit „GOAT“-Aufdruck in die
Manege tritt und das sich lichtende Haupthaar (damit ist er
für die WFW wohl disqualifiziert) gefärbt hat. Wer
will hier wem irgendetwas weiß machen?
Mürrisch,
verbittert, die Augen voller Abneigung schlurft Breads mehr,
als das er läuft, zum Ring. Seine Augen wandern von den
Füßen bis zum Scheitel von Miria, deren Auftritt
im klassischen Wrestling-Sinne für manche
Traditionalisten ungewöhnlich sein mag, bei Breads aber
nichtmal die Top 100 der seltsamsten Gegner knackt, gegen die
er je gekämpft hat.
Über
fünfzehn Jahre seit dem GFCW-Debüt, da trifft man
so einige Freaks.
Pete:
„In gewisser Weise hat Breads ein großes Problem:
Seine Erfahrung.“
Sven:
„Das ist doch wohl ein großer Vorteil.“
Pete:
„Könnte man denken, und kann es auch noch werden.
Aber es gibt von wenigen Menschen so viel Tape, so viele
Matches wie von Robert Breads, wenn man sich GFCW und PCWA
anschaut. Er hat seinen Stil an sein Alter angepasst, aber
ihn nie groß verändert. Von Miria Saionji wissen
wir… quasi gar nichts.“
Sven:
„Stimmt schon. Ein kurzes Match hatte sie bisher, aber
wir haben keine Ahnung, wie weit entfernt sie von ihrem
vollen Potenzial da gewrestlet hat. Kann sie sich noch ein
bisschen steigern? Kann sie sich noch stark steigern? Was hat
sie die letzten Monate trainiert?“
Pete:
„Trotzdem gebe ich dir Recht: Einen Mann, der jeden
Titel und jedes Turnier der PCWA gewonnen hat, der mehrfach
World Champion in der GFCW war, der Main Events von
Anniversary Shows und Title Nights gewonnen hat, der mehr
Wrestler des Jahres Awards hat als man vermuten mag…
er ist nicht umsonst in der GFCW Hall of Fame. Das ist
niemand, aber er ganz besonders nicht.“
Sven:
„Von der Hall of Fame ist Miria sicherlich noch ein
ganzes Stück entfernt. Aber trotzdem geht es hier um
Einiges: Gewinnt Miria Saionji hier und heute bekommt sie den
Spot von Robert Breads als Leitung der LPG-Perlenkette, deren
eigenen Förderkader-Variante. Gewinnt Breads, behält
er den Spot. Oder bekommt ihn wieder? Ich schätze, er
ist gerade vakant?“
Pete:
„Für das Ergebnis egal. Am Ende kann es nur einen
geben.“
Sven:
„Oder eine.“
Am
Ring angekommen streift Breads das T-Shirt ab. Er denkt gar
nicht daran, es in die Crowd zu werfen – sollen es doch
alle kaufen, die es haben wollen. Sein Blick verharrt auf
Miria Saionji, die zwar fokussiert, aber alles andere als
nervös wirkt.
Die
Glocke läutet.
BICYCLE
KICK!
Und
schon ist Miria aus dem Ring gerollt.
Pete:
„Da wollte Breads wohl ein Statement setzen. Ein fixer
Sieg, zeigen, dass seine Gegnerin nicht auf seinem Level ist,
dass ihr die Erfahrung fehlt. Und es hat… überhaupt
nicht funktioniert.“
Sven:
„Man könnte es auch als Verzweiflung auslegen.
Vielleicht glaubt Breads nicht, dass er ein „richtiges“
Match gewinnen kann.“
Miria
wirkt auf jeden Fall nicht unbedingt beeindruckt, sondern
schenkt dem Kandier sogar noch ein leises Lächeln,
irgendwo zwischen Spott und Herablassung. Sichtlich
angefressen setzt sich Breads auf das zweite Ringseil, hält
das dritte nach oben und bedeutet Saionji, gefälligst
wieder in den Ring zu kommen.
Das
tut diese auch.
Indem
sie sich hinein rollt und Robert ignoriert.
Der
Kiefer von Breads mahlt, dann legt er los, wie er gegen viele
der Rookies, die er in diesem Jahr geschlagen hat, losgelegt
hat – mit Collar’n’Elbow-Tie,
Standard-Grappling, um die Basics zu testen. Ethan Carlyle,
der Ringer, konnte ihm da gut den Schneid abkaufen. Breads
ist nicht der König der Matte, aber Erfahrung auf
höchstem Niveau garantiert ein gewisses Grundniveau.
Das
Ding ist: Miria outwrestlet ihn nicht, aber es funktioniert
trotzdem nicht.
Sie
ist stets in der Nähe der Seile. Als Breads das mit
seiner Ringübersicht in den Griff bekommt, weicht sie
seinen Armen aus. Als er sie doch gepackt bekommt, streift
ihre Hand sein Gesicht und ein Finger rutscht „aus
Verstehen“ über sein Auge.
Breads
schreit auf, lässt sofort los, wirft sich theatralisch
auf den Rücken und fordert von Ringrichterin Karo Herzog
eine Disqualifikation. Herzog schürzt die Lippen,
vermutet wohl Absicht bei Saionji, aber es ging zu schnell,
um das sicher festzustellen. Miria hebt betont unschuldig die
Hände, und Herzog lässt das Match weiterlaufen.
Knurrend
setzt Breads sich auf. Der grenzenlose Schmerz war gespielt,
aber erwischt hat sie sein Auge tatsächlich. So wird das
nichts, Miria lässt sich gar nicht erst auf dieses
Spielchen ein, hat anscheinend kein großes Interesse
daran, sich mit Mühe und großer Kraft aus Holds
kämpfen zu müssen, die jemand, der zwanzig
Zentimeter größer ist, an ihr probiert.
Sie
bleibt weiterhin reaktiv, lässt Breads die Arbeit
machen. Soll er doch kommen. Sein Tank ist früher leer
als ihrer. Davon scheint sie zumindest auszugehen.
Der
Easy Win wird es für Breads schonmal nicht, also setzt
er nun auf das, was er auch im hohen Alter immer noch am
besten kann: Kicks. Einen Haufen davon. Er mag langsamer
geworden sein, seine Kondition ist nicht mehr die Beste, aber
zutreten kann er immer noch, auf eine Menge verschiedene
Arten, und das ist genauso vernichtend, wie es vor zehn oder
fünfzehn Jahren war.
Man
muss halt nur treffen.
Und
Miria scheint ihre Hausaufgaben gemacht zu haben.
Pete:
„Das meine ich. Klar weiß Saionji ziemlich genau,
was sie hier erwartet. Sie weiß auch ganz genau, dass
diese Kicks die eine Sache sind, die sie definitiv vermeiden
muss.“
Sven:
„Und sie lässt sich selbst überhaupt nicht in
die Karten gucken. Breads hat keine Ahnung, was ihre
Strategie ist, aber leert den Tank weiter und weiter. Und
wird frustrierter.“
Das
einzig gute daran für Bobby B dürfte sein, dass er
seit jeher gereizt und mit einer rachsüchtigen Agenda
besser funktioniert als sonst. Anderen steht so etwas im Weg,
Breads motiviert es und gibt ihm Fokus.
Seinen
Calf Kicks, Roundhosue Kicks und Thigh Kicks kann Miria
ausweichen, aber dann wird er ein wenig komplizierter, feuert
Kombinationen ab, benutzt Finten und wechselt den Rhythmus,
wie es nur jemand kann, der so etwas schon tausendmal gemacht
hat.
Und
deshalb trifft er sie auch endlich einmal, in den Magen.
Sofort
ist Breads da, als Saionji aufkeucht und sich vornüber
beugt. Er schnappt sie an ihrem Kleid und-
Wird
von Karo Herzog gestoppt. Miria Saionji hat eine Hand um das
oberste Seil geschlossen. Beine ungläubig glotzt Breads
auf den Arm von Miria, dann, aus purer Frustration, tritt er
danach, obwohl sie in den Seilen ist.
Genau
das hat Miria anscheinend kommen sehen. Sie reißt den
Arm zur Seite und rollt den Kanadier ein, indem sie seinen
eigenen Schwung gegen ihn verwendet!
Eins…
Zwei…
Kick-Out!
Pete:
„Das war knapper als gedacht! Sind wir sicher, dass
Miria Saionji ein Rookie ist? Sie tritt so selbstbewusst und
mit einem konkreten Plan auf, als wäre das hier nicht
ihr erstes Rodeo.“
Sven:
„Ich meine, sie kam doch mit den restlichen Perlen,
und… Moment, wo kam sie eigentlich noch mal her?“
Während
Sven sich gerade fragt, ob Miria überhaupt IRGENDWO
herkam und nicht einfach plötzlich von der einen auf die
andere Sekunde da war, springt Breads wieder auf die Füße.
Miria ist eine Sekunde schneller.
Forearm
Smash!
Und
das gegen die linke Gesichtshälfte von Breads, wo sie
vorhin noch in sein Auge gegriffen hat. Ein Japsen entrinnt
dem Kanadier, er stolpert rückwärts, und
gedankenschnell stell Saionji ihm ein Bein. Breads verliert
das Gleichgewicht und fällt in die Ringseile, wo Miria
ihm sogleich hinterhersteigt. Mit dem linken Fuß steht
sie auf seinem Hals, mit dem rechten auf seiner linken
Augenhöhle, und dann benutzt sie die Seile, um
ordentlich Druck auszuüben.
Karo
Herzog ist sofort da, um Miria anzuzählen, während
sie Breads gleichzeitig würgt und auf sein
angeschlagenes Auge losgeht, indem sie die Ferse hin und her
dreht. In dem exakten Moment, in dem der Referee bei „vier“
ankommt, hört Miria auf. Keine DQ riskieren, aber die
Regeln genau so weit dehnen, wie es erlaubt ist. Herzog
ermahnt Saionji, was diese mit einem kleinen Lächeln und
einem Zwinkern kommentiert.
Natürlich
lässt die neutrale Ringrichterin sich nichts anmerken,
wenn es um ihre Mimik geht, aber sie scheint fast ein wenig
rot zu werden. Oder ist das nur die Beleuchtung?
Wie
dem auch sei, Miria ist sofort bei Breads, als dieser sich
wieder aufrichten will. Sie zieht ihn zu sich heran, hebt ihn
aus und-
Er
schlägt ihre Arme weg!
Springt
ab!
CANADIAN
CUTTER!
Pete:
„Das ist er! Der Move, der Breads in seinen frühen
Jahren alle möglichen Matches gewonnen hat!“
Sven:
„Und auch in diesem Jahr schon zu Siegen führte.
Das dürfte-„
Der
Kommentator stoppt mitten im Satz, denn was er auch sagen
wollte, Miria Saionji hat andere Pläne. Sie kann den
Move nicht abwehren, dafür kommt er zu plötzlich,
und nachdem es zu Match-Beginn nicht geklappt hat, spielt die
größere Erfahrung jetzt doch noch eine Rolle und
Saionji hat keinen Konter für ALLES parat.
Aber
sie knallt mit dem Gesicht voran auf die Matte, ihr Körper
fährt wieder hoch, und sie fällt unter dem Bottom
Rope aus dem Ring.
Ist
das Absicht? Dann ist es überragende Ringübersicht,
vor allem für jemanden, der gerade mal ein GFCW-Match
hatte. Ist das reines Glück? Auch möglich.
So
oder so, Breads kann sie nicht sofort pinnen.
Zornig
streckt er die Arme aus, als könnte er sie magisch
wieder in den Ring zurück ziehen, aber das funktioniert
natürlich nicht. Mit einem Flatschen klatscht Saionji
neben dem Ring auf den Boden des Zeltes, und Robert blinzelt
schnell und oft hintereinander, fährt mit den Fingern
über seine linke Gesichtshälfte, tastet sich dort
ab.
Dann
rollt er Miria hinterher.
Er
will ihr keine Zeit lassen, sich groß zu erholen, und
so schnappt er sich die deutlich leichtere Wrestlerin an den
Haaren und zerrt sie bewusst grob und rücksichtslos
hoch, bevor er sie erneut ins Seilgeviert befördert.
Er
steigt sofort hinterher, und tritt dabei mit Absicht auf die
Zehen seiner Gegnerin, um ihr noch ein bisschen mehr
wehzutun. Dann packt er sie am linken Arm.
Und
hakt diesen ein.
Pete:
„RB Driver. Aus dem Move ist noch nie jemand
ausgekickt, damit hat er in noch jedes Match gewonnen, in dem
er ihn zeigt. Und Miria scheint komplett fertig zu sein.“
Sven:
„Allerdings. Da kommt überhaupt keine Gegenwehr.“
Pete:
„Untypisch, so früh in einem Match. Haben wir sie
doch überschätzt?“
Sven:
„Vielleicht unterschätzt du einen der ikonischsten
Moves der GFCW-Geschichte.“
Mit
ordentlich Schwung reißt er Saionji hoch. Der Canadian
Cutter muss sie wirklich mitgenommen haben, denn sie scheint
komplett fertig zu sein. Breads greift nun auch noch den
rechten Arm und-
Den
reißt Miria los! Wild schlägt sie mit dem Arm
umher, ohne etwas zu sehen, damit Breads ihn nicht zu fassen
bekommt!
Und
streift mit der Hand wieder das linke Auge!
Pete:
„Das muss doch Absicht sein!“
Sven:
„Sie konnte überhaupt nichts sehen.“
Mit
einem Jaulen tritt Breads einen Schritt zurück, sowohl
blind vor Wut als auch blind und wütend –
zumindest auf einem Auge – und feuert mit verklärter
Sicht einen stumpfen Tritt in Richtung von Mirias Kopf ab.
Oder
zumindest dahin, wo er diesen vermutet.
Denn
für jemanden, der gerade eben noch ausgeknockt schien,
ist Saionji verdammt flink auf den Beinen – und weicht
aus.
Breads
tritt mit vollem Schwung ins Leere. Er muss erstmal sein
Gleichgewicht wieder finden, während er sich nach
Saionji umsieht.
Diese
schleicht sich links von ihm an.
Da,
wo er nichts sehen kann.
Und
hebt ihn blitzschnell aus.
TIME
BOMB II!
Pete:
„Direkt auf den Kopf!“
Sven:
„Das hat Breads buchstäblich nicht kommen sehen!“
Pete:
„Sofort das Cover! Herzog ist da!“
Sven:
„Eins…“
Pete:
„Zwei…“
Siegerin
des Matches durch Pinfall: Miria Saionji
Sven:
„DREI!“
Und
das war’s.
Robert
Breads wird das erste Mal in 2025 in einem Singles Match
gepinnt, und das nicht von einem der vielversprechenden
Talente, gegen die er so zahlreich gekämpft hat, sondern
von Miria Saionji.
Wer
zur Hölle ist diese Frau?
Sie
rollt sich sogleich von Breads herunter, und nun, wo das
Adrenalin abfällt, wirkt sie doch ein kleinwenig
mitgenommen. Sie hat sich nicht komplett verstellt, nachdem
sie den Canadian Cutter kassiert hat. Sie ist angeschlagen.
Eben bloß nicht völlig am Ende.
Herzog
hilft ihr schmallippig hoch. Sie hat die Vermutung, dass
Miria hier mehr als einmal etwas nicht wirklich „aus
Versehen“ gemacht hat, aber so wirklich sicher war es
nicht, und sie hat sich entschlossen, keine Disqualifikation
auszusprechen.
Miria
Saionji hat gewonnen, und damit hat sich das.
Pete:
„Auf eine seltsame Art sehr beeindruckend. Quasi nichts
eingesteckt, eine Schwachstelle aufgemacht, und als es doch
brenzlig wurde, diese Schwachstelle genutzt und sofort den
Sack zugemacht. Das ist… wow.“
Sven:
„Damit ist sie, was die Lerbitz Performance Group
angeht, in ihrer Beförderung bestätigt wurden. Sie
ist nun die Leiterin der Perlenkette, obwohl jedes Mitglied
davon mehr GFCW-Matches bestritten hat als Miria. Das nenne
ich effizient.“
Wohl
wahr. Saionji lässt ihren Arm lange siegreich in die
Luft halten, ehe sie einmal tief durchatmet, in etwa so, als
hätte sie gerade die Einkäufe fertig in den
Kühlschrank geräumt. Schwerer scheint es für
sie nicht gewesen zu sein – oder sie will uns das
zumindest verklickern.
Sie
wirft einen Blick auf den geschlagenen Robert Breads, der –
alle Viere von sich gestreckt – auf der Matte liegt und
das Dach des Zeltes anstarrt. Sie hat ihm auch noch das
letzte bisschen genommen, das er noch hatte, seine Position.
Vor nicht einmal einem Jahr war er das Flaggschiff der LPG
gewesen, nun war er… nun ja.
Gar
nichts mehr.
Miria
zuckt mit den Schultern.
Nicht
ihr Problem.
TRADITION
INNOVATION
WRESTLING
DER
SPITZENKLASSE
DAFÜR
STEHT DIE
JETZT
KOMMT DIE SENSATION FÜR ALLE GFCW-FANS!
ALLE
SHOWS DER GFCW SEIT 2001 „ON DEMAND“ BUCHBAR!