„Verkaufen Sie schon das limitierte POWERFAKT-T-Shirt von Marc Hill?“


Rolf Herzog stößt überrascht Luft durch die Nüstern und dreht sich in die Richtung um, aus der die Stimme kommt.

Schon seit Jahresanfang reist er mit der GFCW und baut seinen Merchandise-Stand in den Foyers jener Hallen auf, in denen die Liga gastiert. Zwar interessiert ihn Wrestling nicht, aber gutes Geld kommt rein. Und das kann er gut gebrauchen. Er und seine Frau, für den Traum vom Eigenheim mit einem Volkswagen davor. Also dreht er dem kauffreudigen GFCW-Publikum an, wonach es dem Konsumentenherz verlangt.


Jetzt aber verwirren ihn zwei Sachen. Erstens: Seit wann will jemand Merchandise kaufen, während drinnen grad die Show im vollen Gange ist? Wieso ist der Zuschauer nicht auf seinem Platz? Zweitens: Noch nie hat jemand nach einem T-Shirt von Marc Hill gefragt. Aber Geschäft ist Geschäft.


Rolf Herzog: „Moment. Ich schau nach.“


Er feuchtet seinen Finger an, um durch die Lieferscheine zu blättern. Was die GFCW nicht alles herstellt. Immer wieder überraschend. Schokoladenbraune Kuscheltiere, Haarreife im Hirschgeweih-Stil, Feuerzeuge mit der Aufschrift „Luna Rosario“, Müslischalen, aus denen dich zwei pinke Hasen anstarren, wenn du brav die Milch ausgelöffelt hast – letztendlich alles überteuerter Plunder in den Augen von Rolf Herzog, aber es verkauft sich. Er muss den Kunden ja nicht auf die Nase binden, wie er selbst zu den Produkten steht.

Und dann findet er endlich, wonach er gesucht hat.


Rolf Herzog: „Hier haben wir es. Ist erst vor ein paar Stunden reingekommen. Ganz neu im Programm.“


Die grellorange Limited Edition ist noch in der Verpackung verschweißt, so neu ist der Artikel. Herzog reißt die Folie auf, schüttelt die Falten aus dem Shirt und reicht es an den Kunden.


Rolf Herzog: „Mal anprobieren?“

„Nicht nötig.“


Herzog zieht die Augenbrauen hoch. Über 200 Euro für ein Shirt und dann will der Kunde es nicht mal anprobieren. Offenbar hat es der Kerl besonders eilig, denn dessen tätowierter Arm schießt vor und reißt es Rolf förmlich aus der Hand.


Ein besonders leidenschaftlicher Fan? Vielleicht eine Geschäftschance?


Rolf Herzog: „Ich habe hier noch mehr Kram von dem. Also nicht von Marc Hill direkt, meine ich. Aber von dessen Team. Wie heißt es nochmal? Lerbitz Liga der Superstars?“

„Lerbitz Performance Group.“

Rolf Herzog: „Achso, das sind zwei unterschiedliche Sachen? Das erklärt, warum die LeLiSu auf den halben Preis gesetzt ist und von der LPG ständig neuer Kram kommt. Dann muss ich die Artikel mal umsortieren. Naja, hier sind jedenfalls die restlichen LPG-Artikel.“


Der Verkäufer beugt sich nach vorne und zieht unter dem Tresen eine Plastik-Faltkiste hervor, um sie vor dem Kunden abzustellen. Es lohnt sich nicht, die LPG-Sachen in die Auslage zu nehmen, so stark nachgefragt sind die Artikel nicht. Aber jetzt – da wittert Rolf ein Geschäft. Er nimmt einen besonders hässlichen Ladenhüter in die Hand.


Rolf Herzog: „Das hier ist das offizielle LPG-Pig-Plushie. Auch Interesse?“


Er schüttelt mit dem Schweinchen vor dem Gesicht des Kunden. Drückt einmal fest zu. Ein Quieken ertönt. Aber der Kunde hat erst einmal nur Augen für das elendig teure, limitierte T-Shirt.

Dann fällt Rolf etwas auf. Der Kunde ist nicht allein.


Rolf Herzog: „He, Hunde sind aber nicht in der Halle erlaubt.“


Er blickt nach unten, auf die Füße des Kunden. Dort lungert doch tatsächlich ein Hund. Noch dazu einer, der in etwa so aussieht wie der braune Labrador-Plushie, welcher seit ein paar Monaten solide Verkäufe liefert. Was für ein Zufall.


„Diese Regel gilt für mich nicht.“

Rolf Herzog: „Naja, schon gut. Will auch nicht auf den Regeln rumreiten. Was aber für Sie gilt, junger Mann, ist der Preis des T-Shirts. Sie haben jetzt lange genug geguckt. Macht dann 203,59€“


Ein heftiges Detail, dass der Preis genau der Postleitzahl von St. Pauli entspricht. Aber jetzt hat Rolf Herzog ein Problem: Denn der Kunde macht keine Anstalten, den Preis zu bezahlen.

Stattdessen lässt er seinen Hund am T-Shirt schnüffeln.


Rolf Herzog: „Ey! Was wird das?“


Sein Zetern wird leiser und leiser, als sich das Kamerabild von Rolf und seinem Merchandise-Stand entfernt. Dann das Bild schwingt jetzt um und zeigt stattdessen den zahlungsunwilligen Kunden.


Es ist Zac Alonso.

Er schwingt das Marc Hill-Shirt in seiner Hand.


Zac Alonso: „Was glaubt Marc Hill eigentlich, wer er ist?“


Der Switzidogisstant stemmt empört die Hände in die Hüften.


Zac Alonso: „Vor zwei Wochen hatte ICH meinen Moment, als ich das große Biest Meathook fertiggemacht habe. Das war mein Spotlight!“


Das klitzekleine Detail, dass Meathook zum Zeitpunkt von Alonsos Angriff schon besiegt am Boden lag, lässt das Switziverse-Mitglied der Einfachheit halber weg.


Zac Alonso: „Aber dann kommt der neue LPG-Gorilla und meint, er könne mir den PERFEKTEN MOMENT stehlen, was?“


Alonso knüllt – die Proteste des Verkäufers ignorierend – das limitierte Shirt zusammen und schmeißt es als Ball zu Boden. Der Switzidog wedelt vorfreudig mit seinem Schwanz.


Zac Alonso: „Bei der Saloon Battle Royal wirst du deine Strafe noch durch mich persönlich bekommen. Denn dann werde ich dich in den Staub schicken. Aber hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack auf das, was mit denen passiert, die glauben, sie können sich einfach so auf Kosten des Switziverse wichtigmachen.“


Er hebt das Shirt wieder auf und wedelt damit vor dem Kopf des Switzidog wie ein Torero ein rotes Tuch vor einem Stier.


Zac Alonso: „LOS, FASS!“


Der Hund starrt das Shirt an. Er stellt das Schwanzwedeln ein.

Irritiert blickt er Alonso an.

Nichts geschieht.


Rolf Herzog: „Zum Glück hat der Köter mehr Verstand als Sie. Der weiß, was sich gehört.“

Zac Alonso: „Warten Sie es ab!“


Noch einmal beginnt Alonso, mit dem Shirt zu schwenken. Der Switzidog jedoch legt nur freundlich den Kopf schief und fiept vor sich hin. Er scheint es für einen Spaß zu halten. Er sieht glücklich aus <3


Zac Alonso: „Switzidog!“


Der Hund blickt treu auf.


Zac Alonso: „JASON CRUTCH!“


Es ist, als würde sich Dr. Jekyll in Mr. Hyde verwandeln. Das Schwanzwedeln und freundliche Hecheln sind alsbald nur noch eine ferne Erinnerung, denn der Labrador verwandelt sich in eine blutrünstige Bestie, als würde er innerhalb von Sekunden zum Hund von Baskerville werden. Er stellt wachsam den Schwanz auf, legt die Ohren an. Ein Grollen entfährt seinem Körper, bedrohlich und dunkel.


Der Switzidog schnellt vor. Er schließt seinen Kiefer um das T-Shirt. Ein Labrador hat eine Beißkraft von 230 PSI und alles davon ballert er in diesem Moment raus. Sein Knurren ist derart durchdringend, dass es sämtliche Protestrufe von Rolf Herzog übertönt.


Mit dem T-Shirt zwischen den Zähnen wirbelt der Switzidog seinen Körper hin und her.

Sabber fliegt durch das Foyer, bald auch Stückchen des limiterten T-Shirts.


Der Monsterhund zerfleddert das Merchandise zu kleinen Fetzen. Währenddessen steht Zac Alonso jubilierend daneben.


Zac Alonso: „SIEHT DU DAS!? Siehst du das, Marc Hill? Das ist die gerechte Strafe für diejenigen, die sich ins Spotlight drängen, wo sie nicht hingehören. Und es ist trotzdem nur ein Vorgeschmack. Denn bei der Saloon Battle Royal machen meine Fäuste mit dir das, was der legendäre Switzidog grad mit deinem dreckigen Lappen von einem Shirt macht.“


Mit dem Fuß schiebt er einige Fetzen umher. Selbst an den kümmerlichen Überresten tut sich noch immer der wildgewordene Switzidog gütlich. Fürwahr ein schockierender Anblick.


Zac Alonso: „Und wenn Jason Crutch in diesem Moment zusieht: Nimm das gerne als Symbol, was dir gleich droht, alter Mann. Mit dem Switziverse in ein Gauntlet zu gehen ist wie zwischen die Kiefer des Todes zu geraten.“


Alonso wirft den Kopf in den Nacken und jauchzt vor Freude. Doch dann kneift er die Augen zusammen und blickt sich um. Herzog steht verzweifelt, die Haare raufend, an seinem Stand – er weint um die entgangenen Gewinne. Doch der Verkäufer interessiert Alonso überhaupt nicht.


Zac Alonso: „Das Schwein auch noch her!“


Alonso bedient sich selbst an der Box mit LPG-Merchandise. Rolf Herzog versucht, seine Waren zu retten, indem er die Hände über die Box hält, doch der Wrestler stößt ihn zur Seite. Zielsicher greift Alonso das lizensierte Plüschschwein der LPG hervor.


Er wird es vor dem Switzidog vor die Füße.

Neue Beute für die Bestie.


Zac Alonso: „LOS! JASON CRUTCH!“


Der Kiefer schließt sich um den Nacken des Plüschschweins.

Ein Quieken aus dem Lautsprecher im Inneren. Was es in diesem Moment vielleicht ahnt: Es ist das letzte Quieken in seinem Leben. Dann dringen die Zähne des Hundes in seinen Nacken ein. Und es ist sowas von over für das Pig.


Pete: „Liebe GFCW-Galaxy, zwei Matches liegen hinter uns, zwei minimum ebenso grandiose liegen noch vor uns, aber davor blicken wir noch auf eine Unterhaltung mit einem sehr speziellen Gast, den Tammy heute unmittelbar vor der Show bei sich begrüßen durfte.“



Aufnahmeleiter: „Ihr seid in einer Minute dran. Bereit für den Auftritt, Caracal?“


Ist er. Zumindest, wenn es nach dem Äußeren geht: Caracal Matthews sieht schneidig aus. Er trägt einen schwarzen, maßgeschneiderten Anzug mit Einstecktuch und Fliege. Klassisch und elegant. Eigentlich kein übliches Outfit für einen GFCWler, doch bekanntlich ist er nun schon seit Monaten in anderer Mission unterwegs.


Und die heutige Mottoshow bei „Subscribe To My Dance!“ hat das Motto Walzer.


Den Tanzklassiker vom Wiener Opernball vor einem Livepublikum hinzulegen, das hätte er sich der Kanadier vor nicht allzu langer Zeit garantiert nicht zugetraut. Doch mittlerweile fühlt er sich auf dem Parkett wohl. Und das ist nicht nur ein subjektiver Eindruck: Matthews hat es bis ins Halbfinale geschafft.


Caracal Matthews: „Wir sind doch immer bereit.“


Wir. Matthews lächelt hinüber zu der Frau, die sich an seiner Seite räkelt. Paulina Petrova – Profitänzerin. Es zählt zum Konzept der Show, dass sich die teilnehmenden Influencer an der Seite echter Könnerinnen beweisen. Hier geht es um Tanzkunst, nicht um lustiges Gehoppel für die schnelle Belustigung.

Paulina sieht heute wieder einmal atemberaubend aus. Unter ihrem Glitzerkleid zeichnet sich ihre Sanduhrfigur ab. Solch Grazilität, solch Schönheit. Das eleganteste Wesen, welches ihm in seinem Leben begegnet ist.


Aufnahmeleiter: „Na, dann. Begebt euch in Position. Ihr werdet gleich aufgerufen.“


Matthews nimmt Paulinas Hand – und sie erwidert sein Lächeln. Hand in Hand warten sie hinter dem Vorhang. Durch den Stoff können sie bereits die Umrisse der Spotlights erahnen. Der Lärm des Live-Publikums dringt zu ihnen. Grad legt die Konkurrenz die letzten Sekunden ihres Auftritts hin. Es folgt nur noch die Jury – und dann ist Caracal dran.


„Caracal!“


Wo kommt die Stimme denn jetzt her? Matthews wird aus seiner Konzentration gerissen. Mit verwirrtem Gesichtsausdruck wendet er sich um. Ohne Paulinas Hand loszulassen.

Er erblickt eine chaotisch wirkende Szene. Die Fernsehcrew ist damit beschäftigt, drei kräftige Männer wegzudrängen, die ins Aufnahmestudio gelangt sind.


Aufnahmeleiter: „Sie können hier nicht rein! Das ist INTERN!“

Tommy Qurashi: „Aber wir müssen mit Caracal Matthews reden!“

Aufnahmeleiter: „Er redet jetzt mit niemandem. Jetzt wird getanzt.“


Das störende Trio sind natürlich Tommy Qurashi und die Scandinatives. Nachdem sie zuletzt im Zuge des von Matthews verordneten Teambuildings Dreamweaver aufsuchen mussten, hatten sie bereits angekündigt, Caracal zur Not am Set zur Rede zu stellen. Und der Zeitpunkt ist so unpassend wie es nur geht. Jetzt, eine Minute vor Aufnahmebeginn.


Caracal Matthews: „Entschuldige, Paulina. Ich kläre das kurz.“


Der GFCWler lässt die Hand seiner Tanzpartnerin los. Petrova blickt ihm traurig hinterher. Solche Rüpel sind die Freunde des Mannes, den sie als grazilen Tänzer und freundlichen jungen Mann kennengelernt hat? Kaum vorstellbar.


Peinlich berührt vom Auftritt der Wrestler bahnt sich Matthews einen Weg durch die Crew.


Caracal Matthews: „Sorry, Leute. Nicht jetzt.“

Halvor Howard: „Nicht jetzt? Mann, du lässt uns seit WOCHEN hängen. Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Caracal Matthews: „Ich muss jetzt wirklich tanzen.“

Halvor Howard: „Tanzen? Nein, du musst endlich mal Klartext reden. Scheiße ist das! Drück dich nicht vor dem Gespräch. Leg‘ doch einfach fest, ob du uns oder Qurashi deinen Spot gibst. Die Uhr tickt für jeden von uns. Wir wollen uns endlich beweisen. Ohne Ablenkung.“


Auch wenn Qurashi und Johansen nichts sagen: Ihren Blicken kann Caracal entnehmen, dass sie genauso denken.

Und irgendwie tun sie ihm ja auch leid – aber er hat wirklich keine Zeit.


Caracal Matthews: „Setzt euch doch bitte ins Publikum. Wir reden später.“

Halvor Howard: „Später! Später! Versteht du nicht, dass deine Unentschlossenheit grad 3 Leute in ihrer Entwicklung blockiert? Wir sind ein Freak-Trio, das einander nicht ausstehen kann. Und das sieht die ganze Wrestlingwelt. Ein Matchwort von dir könnte das verändern. Die letzten Male hatten wir nicht mal Matches und…-“

Caracal Matthews: „Der Walzer ruft.“


Abgewürgt. Matthews lässt die GFCWler einfach stehen. Er wirbelt auf den Hacken herum und stürmt davon, auf Paulina zu. Im allerletzten Moment. Wieder greift er die Hand. Wie geschmeidig ihre Haut ist. Wie schlank die Finger. Die Beiden lächeln sich zu.


Der Vorhang öffnet sich für sie.



DANNY


Clement Marfo and the frontline dröhnt aus den Boxen. Und das allein schon führt zu Begeisterungsstürmen im Rund.


Pete: „Was für ein Empfang für den allseits beliebten Crutch! Heute hat er eine Mords-Aufgabe vor sich…mal sehen, wie er damit umgehen wird. Als Vorbereitung für das PPV-Match ist das allerdings 1A!“

Sven: „Du wirst sehen, mein lieber Pete: Darragh Switzenberg – der Großartige! – wird heute Jason Crutch die Leviten lesen. Wie dumm muss man an Crutchs Stelle sein, um so einem Match zuzustimmen?“


Der Oberpollinger - heute gekleidet in weißen Tights mit den blauen Lettern „JASON“ und „CRUTCH“ an den Beinen, mit schwarzer Weste und dem weißen Aufdruck „US AGAINST THE WORLD“ am Rücken – betritt die Entrance Stage. Er läuft an das linke Ende der Stage und mobilisiert seine Anhänger. Dann läuft er zum rechten Ende der Stage und fordert seine Leute auf, noch mehr Gas zu geben. Letztlich bleibt er mittig stehen, breitet die Arme aus und dreht sich so einmal um sich selbst, während das bekannte Jason Crutch Feuerwerk abgebrannt wird.


Pete: „Der Crutch-o-Mania-Express setzt sich in Bewegung…“

Sven: „…direkt in sein Verderben!“


Laura: „Mit einem Gewicht von 105 Kilogramm, aus Oberpolling: JASOOOON CRUUUUTCH!“


JC klatscht mit den Fans in der Frontrow ab, klettert die Treppe hoch und lässt sich nacheinander auf allen vier Turnbuckle feiern. Dann ist er aber auch schon bereit.


Natürlich ist die große Frage, wer denn nun der erste Gegner von Jason Crutch sein wird. Denn im Moment stehen noch alle drei Switziverse-Mitglieder im Ring. Dort scheint eine Art Beratung abgehalten zu werden.


Pete: „Also ich tippe ja auf Fleestedt. Oder vielleicht doch Alonso? In keinem Fall wird sich Darragh Switzenberg, sofern er es vermeiden kann, mit einem frischen Jason Crutch anlegen…ähem…ich meine…TROTZ seiner switzenbergischen Großartigkeit, denn es dürfte jedem klar sein, dass er durchaus dazu in der Lage wäre…ähem…“

Sven: „Da hast du dich gerade noch aus der Affäre gezogen, was? Natürlich könnte Darragh Switzenberg, der Fabelhafte, dem frischen Crutch in den Arsch treten. Aber das hat er doch gar nicht nötig, weil…“


Und zur absoluten Überraschung aller Anwesenden – und auch zu Svens und Petes Überraschung – bleibt tatsächlich der amtierende GFCW-Heavyweight-Champion im Ring zurück!! Selbst Jason Crutch scheint überrascht zu sein, denn seine Augenbrauen gehen nach oben. Und erst, als ihm gewahr wird, dass ihm hier ein nettes Geschenk präsentiert wird und er einen frischen Darragh Switzenberg in die Finger kriegt, verfinstert sich sein Gesichtsausdruck und ein diabolisches Lächeln wird sichtbar. Fleestedt und Alonso haben das Geviert verlassen.


Sven: „Siehst du, du Eumel! Vonwegen hier ‚frischer Crutch‘ und ‚steigt nicht in den Ring‘. Darragh Switzenberg, der Tolle, nimmt es mit zwei Crutchs auf, wenn es sein muss.“

Pete: „Pf, du hast doch selbst nicht dran geglaubt…!“


Wie dem auch immer sei: die Fans sind überrascht. Die Kommentatoren sind überrascht. Crutch ist überrascht und, Hölle, sogar Referee Mike Gard ist überrascht. Die Fans feiern hier gerade einfach nur, dass sie unerwartet 100%-Jason Crutch vs 100%-Darragh Switzenberg präsentiert bekommen.


Gauntlet Match Nr. 1:

Non Title Match:

Jason Crutch vs Intercontinental-Champion Darragh Switzenberg

Referee: Mike Gard


DING DING DING


Crutch will sichergehen, dass Alonso und Fleestedt den Inring-Bereich auch wirklich verlassen. Zu oft wurde er vom Switziverse getäuscht. Und so lässt er beide – die übrigens mit provokantem Trashtalk nicht haushalten – nicht aus den Augen und begleitet sie mit seinen wachsamen Augen die Rampe hinauf.


BOOOOOOOM!!!


Was…ist geschehen?!


Pete: „Was zum Teufel?!“

Sven: „…“


Ein knallharter Schlag mit einem Stahlstuhl trifft Jason Crutch in den Rücken und streckt ihn zu Boden. Im Rücken des Referee und Jason Crutch, die Alonsos und Fleestedts Abgang sicherstellen wollten, hat sich der IC-Champion einen Stuhl gegriffen, ist zurück in den Ring geslidet und hat seinen Widersacher eiskalt erwischt.


Die Fans hassen es. Sie hassen es grenzenlos und buhen sich die Seele aus dem Leib. Während Mike Gard mit großen Augen dort steht, holt Darragh Switzenberg zu einem weiteren Stuhlschlag aus.


BOOOOOOOM!!!


Die Fans raunen – und buhen aus Leibeskräften. Fleestedt und Alonso können sich vor Lachen und Schadenfreude kaum halten, während Darragh Switzenberg mit versteinerter Miene, den Stuhl in der Hand, über dem kaputten Jason Crutch steht.


BOOOOOOOM!!!

BOOOOOOOM!!!

BOOOOOOOM!!!


Es folgen drei weitere Stuhlschläge. Fans in der Frontrow sind kurz davor, ihre Cola-Becher in den Ring zu werfen, als Mike Gard der Scharade ein Ende macht und die Glocke läuten lässt.


DING DING DING




Laura: „Sieger des ersten Matches durch Disqualifikation. Jasooooon Cruuuutch!“


Darragh Switzenberg gelingt ein Geniestreich. Nichts neues in dieser Matchart und durchaus schon einmal gesehen, aber dennoch ein Geniestreich - und Switzenberg spielt diesen Joker: Indem er eine Disqualifikation zwar gerne in Kauf nimmt, sich aber


a) in keinster Weise irgendwelchen potenziellen Schäden durch seinen Gegner aussetzt,

b) selbst nicht die Finger schmutzig macht und, was am wichtigsten ist,

c) Crutch ordentlich mit einem ganz klaren Defizit und einer potenziellen Verletzung in die letzten beiden Matches gegen Fleestedt und Alonso schickt.


Mike Gard geht erbost dazwischen, stellt sich vor Crutch - der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Matte liegt – und entreißt Switzenberg den verbogenen Stuhl, den sich dieser nun auch widerstandslos abnehmen lässt. Mit der einen Hand tippt er sich auf die Krempe eines imaginären Huts – und verlässt dann, ein überlegenes Grinsen auf den Lippen – den Ring.


Mike Gard kümmert sich derweil um Jason Crutch, spricht mit ihm, erkundigt sich ob des Wohlbefindens. Es gibt eine kleinere Diskussion, während bereits Jakob Fleestedt den Ring betreten hat. Dieser macht verächtliche Handbewegungen, während Mike Gard Jason Crutch auf die Beine hilft. Und tatsächlich sieht es, nach einigem Hin und Her, so aus, als würde der Oberpollinger weiter machen können. Fast schon widerwillig stimmt Mike Gard – und lässt die Glocke zu Match Nr. 2 läuten.


Gauntlet Match Nr. 2:

Jason Crutch vs. Jakob Feestedt

Referee: Mike Gard


DING DING DING


Fleestedt stürmt auf Crutch zu, der duckt sich weg – bzw. will sich wegducken, doch durch die Beuge gerät sein Steiß in Mitleidenschaft, er knickt ein, und wird dann hinterrücks von einer Clothesline in den Nacken getroffen. Vier, fünf, sechs harte Tritte in den unteren Rücken bearbeiten den Oberpollinger weiter. Fleestedt setzt das Match in den ersten Momenten mit ein, zwei Hampelmännern fort – was den Crutch-o-Manias ziemlich auf die Nerven geht. Immer wieder lächelt Fleestedt zuversichtlich und macht sich, ganz in Switziverse-Manier, über Crutch lustig. Der Oberpollinger kann kaum Gegenwehr leisten, zu sehr ist er angeschlagen ob der zahlreichen Stuhlschläge. Immer wieder setzt Fleestedt ihm zu, trifft mit Tritte und Unterarmschlägen in den unteren Rücken. Ein knallharter Whip-in gegen die Turnbuckle, Schulterstöße in der Ringecke gegen den Rücken und ein High Angle Back Drop tun ihr übriges. Fleestedt setzt zu einem ersten Cover an, und zwar eins dieser lässigen, bei denen man nicht einmal das Bein einhakt.


Sehr zur Freude der Crutch-o-Maniacs reicht dieser arrogante Pinfall-Versuch allerdings selbst bei einem angeschlagenen JC nur zu einem Two-Count. Fleestedt hingegen mag es kaum glauben und beginnt eine – sinnlose - Diskussion mit Mike Gard. Dann wird er wütend und stampft auf Crutch ein, holt ihn auf die Beine und zeigt einen Classic Back Breaker. Fleestedt gibt seinem Gegner immer wieder arrogante Stubser gegen den Kopf, watscht ihm gegen die Schläfe und tritt ihn im Ring herum wie einen räudigen Straßenköter. Dieses selbstherrliche Getue nervt die Crutch-o-Maniacs tierisch ab. Höhepunkt ist, als er JC mit dem Hals über das zweite Ringseil, sich auf ihn setzt und ihm den Mund zu einer Fratze verzieht. Als Mike Gard dazwischengeht, beginnt Fleestedt eine Diskussion – in deren Rücken sich Crutch an den Ringseilen hochkämpft. Und gerade als Fleestedt sich umdreht, läuft er geradewegs in eine knallharte Rechte von Crutch. Fleestedt wird schwindelig, ist out-of-nowhere getroffen, stolpert gegen die Seile, schüttelt sich, stürmt erbost nach vorne – und läuft in einen Spinning Wheel Kick, der genau ans Kinn trifft.


Die Crutch-o-Maniacs gehen steil, feuern ihren Liebling an, der sich schmerzverzerrt an den Rücken fasst. Der permanente arrogante Matchstil des überheblichen Fleestedt hat JC in die Karten gespielt, anstatt mit gezielten, gut getimten und perfekt platzierten Aktionen dem mitleiderregenden Anblick ein Ende zu setzen. Stattdessen erhält Fleestedt die Quittung: er kassiert eine Dreier-Clothesline-Serie und fängt sich den Spinebuster an. Die Fans gehen steil – und Fleestedt hat vollends den Überblick verloren.


Ein weiteres Mal will er in die Offensive gehen und trifft sogar mit einem Kneelift. Aber als er nachsetzen will, duckt sich Crutch weg. Er hievt Fleestedt – begleitet von einem verzerrten Schmerzensschrei – hoch und lässt ihn via Backdrop auf die Matte krachen. Jason Crutch fasst sich unvermittelt an den Rücken, rappelt sich hoch – und ist doch schneller als sein Kontrahent – Fleestedt stürzt herbei, kassiert den Kick in den Magen, die Arme werden eingehakt…


Equalizer von Jason Crutch!


Laute Anfeuerungsrufe werden ausgestoßen, aber Jason Crutch kann nicht covern. Zu sehr hat die mächtige Aktion ihren Tribut in die Rückenpartie gefordert. Angeschlagen robbt Crutch hinüber zu Fleestedt, und mit letzter Mühe legt er den Arm auf seinen Kontrahenten…


ONE – TWO – THREE!


Tatsächlich! Entgegen der Erwartungen und geschuldet durch Fleestedts arrogantem Auftreten holt Jason Crutch auch den zweiten Sieg.


DING DING DING




Laura: „Sieger des zweiten Matches durch Pinfall: Jasooooon Cruuuutch!“


Jakob Fleestedt hat seinem Switziverse einen Bärendienst erwiesen. Ob sein Matchverhalten so mit seinem Herrn und Meister Darragh Switzenberg abgesprochen war? Einem Routinier wie Jason Crutch so abfällig im Ring zu begegnen – selbst wenn er angeschlagen ist – zeugt von Unerfahrenheit par excellence. Die Quittung haben sowohl Fleestedt als auch das Switziverse bekommen – denn nun hat man Crutch mit diesem Upset-Sieg sogar noch Momentum verschafft und ihn sich erholen lassen. Fleestedt ist nun seinerseits schwer getroffen und rollt sich mit Schmerzen im Gesicht aus dem Ring, während bereits sein Partner, der Switzidogistant, zum Ring gerannt kommt. Er will, er MUSS es besser machen – sonst ist hier die Kacke am Dampfen!


Gauntlet Match Nr. 3:

Jason Crutch vs. Zac Alonso

Referee: Mike Gard

Der Oberpollinger hat sich mittlerweile auf die Beine gekämpft und kann sich seinem Gegner sogar entgegen stellen – Zac Alonso greift an, aber Crutch weicht geschickt aus und rollt Alonso mit dem Schoolboy auf…


ONE – TWO…fast hier die Überraschung Nr. 2 innerhalb weniger Sekunden. Alonso ist aber frisch und kann dies nutzen. Erneut geht er sofort in den Angriff über, aber JC wehrt ab und kontert die Anfangsoffensive von Alonso jedes Mal, entweder mit Hip Tosses, Armdrags, einem Single Leg Trip oder einem Back Body Drop über das oberste Ringseil.


Alonso ist erschüttert und völlig aus der Fassung. Ganz offensichtlich hat er vor seinem Weg zum Ring eindeutige Anweisungen seines Bosses bekommen, das Ding schnell zuzumachen. Stattdessen findet er sich bereits im Hintertreffen und konnte noch keine Aktion ins Ziel bringen. Er versucht sich außerhalb des Ringes bis zum Three-Count zu sammeln – doch dann wird ihm gewahr, dass er damit auch Crutch Zeit verschafft, sich zu straffen. Stattdessen, so meint Alonso, solle er es JETZT SOFORT ausnutzen, dass jede Offensiv-Aktion, die Crutch zeigt, automatisch auch ihm selbst schadet – da er selbst angeschlagen ist.


Alonsos Plan geht auf: er entert das Geviert sofort, legt das Ungestüme ab, konzentriert sich und schon gelingt ihm die erste Offensiv-Aktion: er kartet Crutch aus und schafft es mit einem High Knee in seinen Rücken zu punkten. JC stolpert in die Ringseile und Alonso setzt nach mit einem Back Cracker. Der sitzt punktgenau und trifft genau die Stelle, die bei Crutch am meisten angeschlagen ist. Dieser krümmt sich vor Schmerzen, scheint kaum Luft zu bekommen – und Alonso lächelt. Er kommt hoch und geht weiter der Offensive nach. Er lässt allerdings keine Faxen zu. Harte Punches und Unterarmschläge in den Rücken treffen, ein Whip-in gegen die Ringecke und ein Spinebuster sollen das Ergebnis bringen– doch Jason Crutch gibt sich nicht klein.


Alonso muss sich eingestehen, dass sein Partner im zweiten Match wohl tatsächlich mehr Schaden als erwartet angerichtet hat – und das nicht im wahrsten Sinne des Wortes „Schaden an Jason Crutch“, sondern Schaden, was die Teamstrategie betrifft. Denn obwohl JC derzeit zu keiner großartigen Offense fähig ist, so hat er seinen Rücken doch soweit rehabilitieren können, dass nicht jeder Move zwangsläufig zum Ende führen MUSS. Alonso geht also einen Schritt weiter: er setzt verstärkt auf Submission-Holds: ein seitlich ausgeführter Bow and Arrow Hold führt dem Empfänger ordentlich Schaden zu. Letztlich gibt aber Crutch nicht auf, so dass Alonso den Hold von sich aus löst und einen Boston Crab ansetzt. Während Crutch laute Schreie des Schmerzes ausstößt, robbt er sich in Richtung der rettenden Ringseile – die er letztlich auch erreicht.


Alonso blättert in seinem Repertoire und packt ein Surfboard aus – das schön anzusehen ist, aber wie zuvor keinen Erfolg bringt. Von sich aus muss Alonso auch diesen Griff lösen, da er für ihn selbst äußerst kraftraubend ist. Er, der kaum Offense eingesteckt hat, ist ob seiner eigenen Offensivaktionen ziemlich angeschlagen.


Nächste Strategie: pure ungezügelte Kraft! Mit knallharten Aktionen wie einem Backbreaker, einem Spinebuster-Slam, einem Release German Suplex und einem High Angle Back Drop wird nachgesetzt. Es reicht allerdings auch hier nur für zwei Near Falls. Und die Crutch-o-Manaics wittern Morgenluft: denn ihr Liebling kämpft um das nackte Überleben. Und sie erkennen, dass es wohl nur reicht, wenn auch sie Gas geben. Und so starten sie permanent laute „JA-SON! JA-SON! JA-SON!“-Rufe – die Alonso wiederum missfallen.


Doch Alonso entgleitet das Heft des Handelns…


Während alle seine Strategien nicht zum Erfolg geführt haben, versucht er es mit Verzweiflungsaktionen. Und dabei spielt er Jason Crutch in die Hände – der startet nämlich, ähnlich wie zuvor gegen Fleestedt, eine Konterparade. Alonso bringt NICHTS mehr ins Ziel. Stattdessen startet Crutch seine Offensive mit Chops, Clotheslines, einem MOONSAULT (!!!), einem Atomic Drop und einem Sleeper Slam. Allerdings reicht es auch hier nur zu zwei Near Falls.


Die Crutch-o-Maniacs erkennen die Situation und begleiten Crutchs Aktionen mit rhythmischem Klatschen. Es folgt der obligatorische Crutch’sche Spinebuster. Dann bedeutet er Alonso mit hektischen Gesten, er solle gefälligst auf die Beine kommen. Und dieser leistet Folge:


Equalizer gegen Alonso!


NEIN! Alonso wirbelt in der Luft herum, whipt Crutch krass zur Seite – der stößt gegen Mike Gard, trifft ihn versehentlich punktgenau am Kinn und knockt ihn aus, Alonso wird mit einem Enzuigiri gegen die Schläfe umgesenst und ihn, Crutch verlassen die Kräfte.



Und so liegen alle drei Männer auf der Ringmatte.



Eine klassische Pattsituation – und für einige Augenblicke chanten die Fans ihr „THIS IS AWESOME! THIS IS AWEOME!“ – und wer hätte gedacht, dass die Partie Zac Alonso vs Jason Crutch mal dafür sorgen würde? Tatsächlich ist ihr Match an Spannung nicht zu überbieten. Uns wurde alles geboten – nur auf eine Entscheidung warten wir noch.


Und sie scheint in der Luft zu liegen – zumal sich Jason Crutch und Zac Alonso langsam hochrappeln.


Und da…da ist…


RASMUS RANTANEN!!


Was macht der Deutsch-Finne hier? Zielstrebig marschiert er zum Ring. Zac Alonso, der sich kaum auf den Beinen halten kann, lächelt fies. Crutch hat ihn noch nicht bemerkt. Und Rantanen entert den Ring. Er kauert in der Ringecke, fixiert Crutch, bedeutet mit Gesten, dass er sich erheben solle. Die Fans buhen sich die Seele aus dem Leib. Nein, bitte nicht! Lass das Match nicht mit so einer Scharade enden.

Mike Gard regt sich.

Crutch torkelt.

Alonso ist auf den Beinen. Grinst.

Rantanen macht Gesten, schreit. Und greift an…


Superkick gegen…


Alonso!!!!


Superkick gegen F*** Zac Alonso!!


Die Fans springen auf, sind aus dem Häuschen. Wie vom Blitz getroffen stürzt Zac Alonso zu Boden. Der Kick hat genau das Kinn getroffen. Jason Crutch wirbelt herum, weiß gar nicht, was geschehen ist. Wie in einem Rausch sieht er Alonso nur regungslos dort liegen, lässt sich auf ihn fallen, und der genesene Mike Gard zählt…


ONE – TWO – THREE!!!


Unfassbar! Unfassbar! Jason Crutch holt den dritten Fall – selbstverständlich unter fragwürdigen Umständen. Und es bleiben viele Fragen. Rasmus Rantanen steht außerhalb des Rings bei den Kommentatoren. Crutch kann sich kaum bewegen, rafft sich mit Hilfe der Ringseile auf die Beine. Und der angeschlagene Mike Gard reißt seinen rechten Arm zum Zeichen des Sieges gen Hallendecke:


DING DING DING




Laura: „Sieger des dritten Matches durch Pinfall und somit Sieger des Gauntlet: Jasooooon Cruuuutch!“


Der Oberpollinger kann sich kaum auf den Beinen halten und sackt wieder zusammen, während sich Mike Gard um sein Wohlbefinden kümmert.


Die Kamera schwenkt zu Rasmus Rantanen.
Da ist er: Der Mann, dessen Eingriff den zurückliegenden Kampf entschieden hat.


RAS-MUS!“

RAS-MUS!“

RAS-MUS!“


Rasmus Rantanen wird dem Switziverse Unlimited nicht beitreten. Das ist nach den Bildern, die wir gesehen haben, klar. Und auch wenn er sich noch nicht geäußert hat, so sagen Taten wieder einmal mehr als Worte. Ein Tritt ins Gesicht ist die deutlichste Antwort, die man im Wrestling geben kann. So ist das Business.


Rantanen steht neben dem Ring. Ihm ist nicht anzusehen, dass der Sieg von Jason Crutch irgendeine Gefühlsregung in ihm auslöst. Nein, es ist ihm offenkundig völlig egal, wem er zum Sieg verholfen hat. Es geht nicht um Jason Crutch. Es geht ihm nur darum, wer hier nicht gewonnen hat.


Das Publikum feiert ihn. Ja, der Typ ist zweifelsfrei moralisch fragwürdig. Doch wer gegen Aiden Rotari und das Switziverse steht, der kann nicht so schlecht sein – das scheint die vorherrschende Meinung in der Oldenburger Halle zu sein. Der Feind meiner Feinde ist mein Freund. Vor allem wenn er noch dazu den Charme eines charismatischen Betrügers besitzt. Der Name des Deutsch-Finnen wird gechantet. Rantanen nimmt es hin.


Rasmus Rantanen: „Pralinen. Wein. Komplimente.“


Eine Teilaufzählung der Geschenke, die Rantanen vor vier und vor zwei Wochen vom Switziverse erhalten hat. Überbracht von Jakob Fleestedt und Zac Alonso – in der festen Überzeugung, dass die Bestechung Wirkung haben wird und man einen vierten Member für Switzenbergs Weg gewinnt.


Rasmus Rantanen: „Ich hätte wirklich gern noch mehr Geschenke erhalten.“


Sein Blick geht zum Verlierer im Ring. Währenddessen marschiert Rantanen, das Mikrofon an den Lippen, in einem langsamen Kreis um das Geviert.


Rasmus Rantanen: „Aber ich habe nicht Aiden Rotari besiegt und mein Schicksal erfüllt, um mich bestechen zu lassen. Ich bin der Rasmus Rantanen und das heißt, ich ordne mich nicht unter. Nicht Mirkan Uysal, nicht Darragh Switzenberg und niemandem sonst.“


Seine Hand fährt die Glieder der Kette um seinen Hals ab.


Rasmus Rantanen: „Ich habe keinen Herrn außer dem, der mich führt.“


Ein Kuss für das Kreuz.


Rasmus Rantanen: „Das Schicksal ist nicht käuflich…“


Seine Stimme verliert an der Ironie, mit der er seine Ausführungen begonnen hat. Jetzt ist der Tonfall präzise und ernst.


Rasmus Rantanen: „…und sein Auserwählter ist es auch nicht.“


Der Kieler geht auf die Rampe, sein gewohntes Lächeln schleicht sich zurück auf die Lippen.


Rasmus Rantanen: „Ich hoffe, ihr habt die Botschaft von Rasmus Rantanen verstanden.“


Der Deutsch-Finne verlässt den Innenbereich, während abermals Clement Marfo and the frontline mit US AGAINST THE WORLD aus den Boxen dröhnt. Crutch immer noch auf den Knien auf der Ringmatte. Ja, das Gauntlet war eine Tortur. Doch egal wie: IRGENDWIE hat er es überstanden. Einmal mehr hat ihm das Switziverse mit der Darragh-Aktion in Match 1 ein Schnippchen geschlagen. Doch einmal hat sich diese Aktion gerächt, und Crutch konnte – gewollt oder nicht – zurückschlagen und dem Switziverse eine wirklich denkbar herbe Niederlage beibringen.


Wenn auch angeschlagen wie sonst was (vor 7-10 Jahren hätte er ein solches Match wohl leichter verdaut, als er in seiner Prime war), aber doch sichtlich erleichtert und froh, es erfolgreich überstanden zu haben, hievt er seinen geschundenen Körper auf die Beine. Und reißt triumphierend die Arme nach oben. Geschafft…irgendwie…



Moderator: „Meine Damen und Herren! Einen warmen Applaus für die nächsten Kandidaten. SIE ist der schönste Schwan im Tanzteich und ER hat bewiesen, dass in ihm eine Ballerina steckt. Hier sind zu den Klängen von Tschaikowskis Nussknacker die Beiden, die mehr Chemie haben als Marie Curies Labor. Caracal und Paulina!“


Winkend, als wären sie das royale Königspaar, treten sie auf die Tanzfläche. Das Publikum applaudiert rasend – in den letzten Wochen hat sich das Gespann in die Herzen des Tanzfans gewirbelt. Was für ein schönes Paar sie doch wären. Ob da was zwischen ihnen geht? Hach.


Nur drei Leute applaudieren nicht: Am Rand des Publikums sitzen Qurashi, Howard und Johansen auf den Treppen. Nicht einmal einen freien Stuhl hat es für sie gegeben. Besonders die Norweger sind schlecht gelaunt. Howard hat die Arme verschränkt und blickt verbissen drein. Immer wieder flucht er vor sich her – bis sich eine ältere Dame zu ihm hinüberbeugt und ein „Tzzzzz!“ zischt. Man dürfe sich nun wohl bitte auf die Kunst konzentrieren.





Moderator: „Oh, sehen Sie doch nur. Wie schön! Was für eine Drehung. PER-FEKT-ION!“

Caracal wirbelt Paulina herum. Ein perfekter Auftritt bis jetzt. Das Parkett scheint unter ihren Füßen zu schweben. Die Musik schwillt an, gipfelt in einem Crescendo. Knisternde Leidenschaft auf dem Parkett. Eine kurze Pause. Sie verharren in vollkommener Stille. Ihre Stirn berührt beinahe die seine. Ihre Lippen, ein Hauch voneinander entfernt.


Die Jury legt bereits die Tafeln mit den 10 Punkten bereit.


Halvor Howard: „Ich habe keine Lust, mehr zu warten. Ich schau mir die Scheiße nicht mehr an.“


Ein Raunen des Publikums. Weil man Erschrocken ist. Denn den perfekten Moment des Walzers, diesen Augenblick vollendeter Romantik, stört nicht nur die Stimme des Mannes. Nein, dann springt der Störenfried sogar noch auf. Man kann gar nicht anders, als den Blick vom Tanzduo abzuwenden. Wer wagt es?


Qurashi und Johansen machen einen halbherzigen Versuch, Howard zurückzuhalten. Doch der hitzköpfige Norweger ist zu schnell. Er drückt sich am Publikum vorbei, ist nicht einzufangen. Noch einmal wird im Publikum geraunt. Diesmal weil Halvor über die hüfthohe Abgrenzung hinweg auf das Parkett springt.


Die Security des Fernsehsenders schaltet spät. Der Norweger ist bereits im TV-Bild, als die Sicherheitsmänner kommen. Paulina Petrova steht auf dem Parkett und starrt Caracal mit offenem Mund an. Erschrockenheit in ihrem gemeißelten Elfenbeingesicht.


Caracal Matthews: „Tanz weiter! Für das Finale!“


Die Musik nimmt wieder Fahrt auf. Matthews wirbelt seine Partnerin noch einmal herum. Die monatelange Übung zahlt sich aus – trotz der Ablenkung schaffen sie es, wieder ihren Takt zu finden. Ihre Bewegungen sind automatisiert, sie atmen und bewegen sich im gleichen Rhythmus.


Fast kann man verdrängen, was eben geschah.

Bis der Eindringling der Security entschlüpft.


Halvor Howard: „Platz da! Ich muss mit Caracal reden.“


Der Norweger schiebt Petrova zur Seite. Die Tänzerin fällt. Die Zuschauer in der Halle sind totenstill, dann setzen Buhrufe ein.

Der Eindringling baut sich vor Matthews auf.


Doch dessen Augen gehen zur Jury. Dort werden die Tafeln mit der Höchstpunktzahl gerade wieder verstaut.


Der Traum vom Finale droht zu platzen.


Halvor Howard: „Ich will jetzt red…!“

Caracal Matthews: „TANZ!“


Ehe sich der Eindringling versieht, wird er von Matthews gepackt. Nicht jedoch, um auf den Boden geschleudert zu werden. Nein, es ist nicht der Wrestler Matthews, der zupackt – es ist der Tänzer. Er nimmt eine Hand von Howard, die andere legt er um dessen Hüfte. Howard starrt ihn wortlos an.


Und er wirbelt den Norweger zum Walzer herum.


Caracal Matthews: „Liebe Regie! Fahrt mit der Musik fort! Das gehört alles zur Show.“

Halvor Howard: „TUT ES NI…-“

Caracal Matthews: „PSSST!“


Der Kanadier legt Howard die Hand auf den Mund, damit er still ist.

Er blickt ihm tief und flehentlich in die Augen.

Ein Jauchzen im Publikum.


Moderator: „WIE ROMANTISCH! Was für ein fantastischer Showeffekt! Diese Überraschung! Wie süß die Beiden zusammen sind. Unser Caracal und der hübsche Unbekannte.“





Ein letztes Mal wirbelt Matthews seinen Tanzpartner herum. Dann verklingt die Musik.


Die Jury macht sich bereit.


Matthews und Howard stehen da. Beide atmen schwer, auch ein perfekter Walzer geht an die Kondition. Neben ihnen – als wäre sie in den letzten Minuten zum fünften Rad am Wagen degradiert wurden – ist Paulina Petrova. Bockig. Mit verzogenen Lippen. Die Profitänzerin schnieft und blickt zu Boden.


Moderator: „VOLLE ZEHN PUNKTE VON ALLEN JUROREN! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH AN UNSERE TÄNZER!“


Während stürmischer Applaus durch die Halle tobt, beugt sich Matthews zu seinem Tanzpartner wider Willen hinüber.


Caracal Matthews: „Danke für deine Spontanität, Halvor. Wenn die Show vorbei ist, können wir reden.“


Halvor Howard: „Es gibt nichts mehr zu reden.“


OOOOOOOOOOOH!“


Caracal Matthews sackt auf dem Tanzparkett zusammen.


Der Fuß Howards hat ihn direkt zwischen die Beine getroffen.


Paulina Petrova kreischt hysterisch. Dem Publikum steht vor Schreck der Mund offen. Halvor Howard entreißt dem Moderator das Mikrofon.


Halvor Howard: „Wir…“


Er deutet ins Publikum zu Bjorn Johansen und Tommy Qurashi. Erstmals wird den Zuschauern klar, dass der Eindringling nicht allein gekommen ist. Und dass doch nicht alles zur Show gehört.


Halvor Howard: „…sind hergekommen, um mit dem Wrestler Caracal Matthews zu reden. Doch heute ist mir eines klargeworden.“


Mit spielerischer Leichtigkeit und einer einzigen Körperdrehung lässt er einen Sicherheitsmann ins Leere laufen. Ein kläglicher Versuch der Security. Hier im Fernsehstudio ist man es nicht gewohnt, gegen Kampfsportler angehen zu müssen.


Halvor Howard: „Der Wrestler Caracal Matthews ist tot. Wenn ich dich so ansehe…“


Mit der Fußspitze dreht der Norweger Matthews herum. Der Kanadier ist noch immer am Boden und hält sich wimmernd den Unterleib.


Halvor Howard: „…wird mir klar, dass du keiner mehr von uns bist. Du gehörst hier her. Zwischen die feinen Leute. Nicht mehr in den Ring. Dir fehlt es an Herz für unser Geschäft, Mann.“


Howard klopft sich seinerseits auf die Brust. Dort, wo sein Herz schlägt. Ein echtes Wrestlerherz.


Halvor Howard: „Du gehörst nicht mehr in die GFCW, Caracal. Du brauchst keine Vertretung. Du brauchst jemand, der dich ersetzt..“


Er kniet sich neben Matthews. Greift nach dessen Kopf und dreht ihn so herum, dass Matthews ihn genau anstarren muss.


Halvor Howard: „Wenn du es nicht von selbst einsiehst, werden die Scandinatives dafür sorgen. Gib‘ mir und Johansen deinen Vertrag, Caracal. Scheißegal, ob wir uns dann zu zweit ein Gehalt teilen müssen, wir wollen nur ins Squared Circle. Wenn du willst, können wir darum kämpfen. Was sagst du: Steckt in deinem Körper noch ein Funken Wrestlerehre? Klammerst du dich noch an die Lüge, dass du ein Kämpfer bist?“


Der Norweger stemmt sich wieder in die Beine und schaut sich mit Verachtung im Fernsehstudio um. Er hasst das Publikum mindestens so sehr wie die Tanzfans ihn.


Halvor Howard: „Dann komm‘ zu High Noon, such dir einen Partner…und nimm die Herausforderung an.“


Er zwinkert seinem Tag-Team-Partner im Publikum zu. Johansen gibt Howard einen Daumen hoch.

Und Qurashi, der danebensitzt, blickt mit einer Ahnung zu Johansen hinüber…dieser Plan der Scandinatives kommt nicht so spontan, wie Howard ihn darstellt.


Halvor Howard: „Wir warten auf dich.“




Wir befinden uns im Ringbereich und da der Champion nicht für ein Match angekündigt war, scheint er etwas zu sagen zu haben – in jedem Falle eskaliert es in Oldenburg und die Stimmung erreicht abermals ungeahnte Höhen, denn Ask Skógur ist da!

Sobald er auf die Stage tritt, in schlichter Klamotte mit kurzen Hosen und einem unspektakulären einfarbigen Shirt, tritt er heraus und schleift seinen Titel, wenn auch in der Höhe, hinter sich her, bei seinem Weg im Ring und dabei klatscht er natürlich – wie sollte es auch anders sein – mit seinen Fans ab.

Asks Laune scheint… gemischt. Einerseits gibt es Grund zur Freude, schließlich hat er vor zwei Wochen einen gewaltigen Sieg über niemand geringeren als Rekord-Champion Jason Crutch eingefahren und andererseits schwebt da ja doch noch die dunkle Wolke namens James Corleone und Aldo Nero über ihm. Und dieser Wolke kann er jetzt nicht länger entkommen. Aber er ist der Champ, was ihn – wie er es selbst sagt – zum besten Wrestler der Liga macht und deshalb muss er sich solchen Herausforderungen nun einmal stellen.

Ask läuft also zum Ring, erreicht diesen und nachdem er sich auf einem Turnbuckle, den Gürtel in die Höhe streckend, noch einmal hat Feiern lassen, nimmt er das Mikrofon, was man ihm reicht, um sich bereit zu machen das sagen zu können, was er sagen will.


Pete: „Der Champ ist da! Ich bin gespannt, was es zu berichten gibt, auch, wenn ich da so eine grobe Ahnung habe.“

Sven: „Nenn das Kind ruhig beim Namen, Pete. Ask ist lange genug weggerannt, aber jetzt gibt es kein Entkommen mehr vor ALDO NERO!“

Pete: „Hmmmm.“

Sven: „Jason Crutch zu besiegen ist eine Sache, aber Aldo Nero? Unter Führung des großartigen James Corleones?! Wie will Ask das schaffen?“

Pete: „So wie auch bei Aurora…?“

Sven: „Hörst du Mister Corleone denn gar nicht zu? Da hat Aldo doch nicht verloren… er hat nur nicht gewonnen. Ask kann von Glück reden, dass Luna da im Match war, ansonsten wäre der großartige Aldo Nero schon lange Champion!“


Ask steht bereit, kommt aber mal wieder nicht direkt dazu zu sprechen, dafür jubelt die Galaxy noch zu laut und selbst nach den inzwischen dreieinhalb Jahren saugt Ask die Energie und positiven Reaktionen des Publikums noch dankbar und ungläubig auf.

Aber irgendwann muss er dann doch zur Tat schreiten und so führt er das Mikro schließlich zum Mund.



um abermals unterbrochen zu werden. Nur diesmal nicht aus den positiven Absichten, wie es beim Publikum der Fall war.

Ask senkt das Mikro ab, während sein Blick nun schlagartig ernster wird und direkt in Richtung der Stage geht, auf der Aldo Nero und James Corleone auch direkt erscheinen.


Sven: „JAAAA“

Pete: „Es war zu erwarten, aber hätten sie Ask nicht wenigstens erstmal anfangen lassen können zu reden?“

Sven: „Wieso denn das? Das wäre doch mehr Redezeit für Ask und weniger Redezeit für Aldo und Mister Corleone? Und das kann ja nun keiner wollen.“


Wieder sind Corleone im Anzug und Nero in einer Art Joggingjacke und mit seinen Wrestlingshorts gekleidet, während sie unter tobendem Heat seitens der Galaxy zum Ring laufen. Hierzu muss man nicht viel sagen, die Beiden mag keiner und die Beiden mögen gleichermaßen niemanden, also bleibt der Weg zum Ring recht unspektakulär.

Corleones Blick ist voll und ganz auf Ask gerichtet, mit einem Ehrgeiz in den Augen, als würde er ihn am liebsten selbst besiegen wollen. Aldo hingegen versucht erneut die Fassade zu wahren, während auch er Ask manifestiert, denn auch hier steckt ja ein bisschen Geschichte dahinter, wenn auch nicht ganz so weitreichend wie bei The End.

Neben besagtem End war Ask ebenfalls einer von denen, die Aldo einst besiegt haben, bevor Aldos Metamorphose zum Top-Star begann. Aldo forderte Ask einst in einer Open Challenge um den Intercontinental Championship heraus. Ein Match, dass Ask dennoch recht eindeutig gewann. Wir haben oft genug etabliert, dass man bei Aurora vielleicht Abstriche machen kann, durch Stipulation und dritter beteiligter Person, aber diese Niederlage ist nicht von der Hand zu weisen.

Es kommt also drauf an, ob Aldo diesmal gewinnt… oder nicht.

Das Vater-Sohn-Gespann hat den Ring schließlich erreicht und betreten. Sie stehen nun vor Ask Skógur, der sie ebenfalls mustert. Vor zwei Wochen, nachdem Ask Jason Crutch besiegt hat, hat er Aldo aufgefordert in den Ring zu kommen, dieser ist gemeinsam mit seinem Vater aber nur um diesen herumstolziert, ohne, dass es zur Interaktion kam.

Jetzt ist es allerdings so weit. Ask und Aldo, Angesicht zu Angesicht.

Ask und Aldo mögen sich bereits im Vorfeld von Aurora und schließlich auch direkt beim Event in Schweden gegenübergestanden haben und dennoch… wirkt das recht neu.

Aber selbstverständlich ist es natürlich weder Ask noch Aldo, die zuerst das Wort ergreifen.


James Corleone: „Mister Skógur.“


Asks Blick bleibt bei Aldo, der diesen nach wie vor erwidert. Corleone spricht also gewissermaßen aus dem Hintergrund in diesen Staredown hinein.


James Corleone: „Unsere Wege… kreuzen sich nun schon seit geraumer Zeit. Seit… Brainwashed, wenn man so will. Und in all dieser Zeit haben sie bereits sehr viel über mich gesprochen. Und doch denke ich… gibt es Redebedarf.“


Ob nun in den Gesprächen mit Luna oder ganz aktuell vor zwei Wochen – Ask hat bereits mehrfach darüber gesprochen, dass er James Corleone als die eigentliche Bedrohung und seinen aktuell größten Feind ansieht. Die Manipulationen gegen Luna, Aldo und auch gegen ihn… das hat Ask, nachdem er jahrelang an allen Ecken und Enden manipuliert wurde, inzwischen gut durchschaut.

Ausrichten konnte er dagegen aber nichts.

Er bleibt dennoch noch immer auf Aldo fokussiert.


James Corleone: „Wo… fang ich an.“


Es stört Corleone nicht im geringsten, dass Asks Aufmerksamkeit gerade auf Aldo gerichtet ist, denn er weiß natürlich, dass das Ask tatsächlich sehr wachsam ist – er muss auf Aldo aufpassen, da dieser jederzeit angreifen könnte, aber gedanklich ist er voll und ganz bei Corleone.

Mister Purple umschleicht die beiden Kontrahenten also bei seiner Ansprache.


James Corleone: „Um in ihrer Welt zu bleiben: es gibt da einige sehr tief hängende Früchte, die ich von den Bäumen des Waldes pflücken könnte. Etwa wie ihre Vergangenheit mit Mister Hutcherson oder Mister Switzenberg; ihr ständiges Scheitern auf dem Weg zum großen Erfolg; ihre WUT, die vielmehr Sie bestimmt hat, als, dass Sie ihrer WUT Einhalt gebieten konnten… dass alles haben wir schon oft genug durchgekaut und es wäre langweilig, einfach und der Dimension, in der wir uns hier bewegen nicht würdig.“


aber es dennoch zu erwähnen, scheint Corleone dennoch wichtig, als ob er beweisen wollte, dass er sich mit Asks Vergangenheit bestens auskennt. Vor allem auch das Erwähnen von Hutcherson und Switzenberg scheint Corleone wichtig um Ask daran zu erinnern, dass er – auch wenn er die ganze Zeit herumposaunt er würde sich nicht (mehr) manipulieren lassen – er ein gern genutztes Opfer von Manipulatoren ist.


James Corleone: „Also…“

Ask Skógur: „Du redest zu viel.“


Trocken und nüchtern spricht Ask diese Aussage in Richtung Corleone, die einen gewaltigen Pop aus dem Publikum erhält – scheint gut angekommen zu sein und Corleone tatsächlich kurz verstummen lassen. Bevor dieser nun aber weitersprechen kann, fährt Ask fort.

und dabei wendet er sich sogar wirklich an Corleone, auch mit den Augen.


Ask Skógur: „Viel zu viel. Scheinst das mit dem Redebedarf ja richtig wörtlich zu nehmen. Und ich stimme dir sogar zu, allerdings will ich… nicht mit dir reden.“


Ask hält den Gürtel noch immer in der Hand, dreht sich nun aber wieder komplett zu Aldo.


Ask Skógur: „Sondern mit ihm.“


Ihm“… Ask legt genug Provokation in das Wort, als würde er noch immer mit Corleone sprechen und den Papa fragen, ob er mit dem Sohn spielen darf. Ein Disrespect? Oder zeigt Ask einfach nur, wie Corleones Spiel funktioniert. Aldo runzelt auf jeden Fall die Stirn und hebt die Augenbrauen, als hätte er den Seitenhieb zumindest erstmal registriert.

Corleone hält sich nun tatsächlich etwas bedeckt im Hintergrund.

Ask geht nun einige wenige Schritte auf Aldo zu und mustert diesen erneut. Nicht so, als wolle er angreifen – Aldo versteht das auch nicht so – sondern so, als würde er ihm wirklich in die Seele blicken wollen. Dann tritt er diese Schritte wieder zurück.


Ask Skógur: „Mehr als zwei verdammte Jahre ist es her, seitdem ich gegen Holly gekämpft habe… aber wie dein werter Herr uns gerade bewiesen hat… klebt der noch immer an mir wie ein lästiger Schatten. Und das obwohl ich mich ihm nicht mal angeschlossen habe.“


Ask seufzt.


Ask Skógur: „Manchmal denke ich darüber nach, was wohl passiert wäre und wo ich heute wäre, wenn ich es getan hätte. Und dann… sehe ich dich.“


Es zeichnet sich ab wo Ask hin will und auch, wenn James Corleone und Holly Hutcherson nicht unbedingt gleiche Ansätze haben, ist der Vergleich wohl auch nicht sooo weit hergeholt.


Ask Skógur: „Und ich denke… vielleicht wäre ich das. Ein Mann, der sicher sehr gut, dominant und talentiert ist, aber der nicht weiß, was er mit diesem Talent anstellen soll, weil er sich voll und ganz einem Dämon verschrieben hat. Weil er einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist und nun für jemand anderen lebt.“


Ask grunzt.


Ask Skógur: „Und dann merke ich… ich hab verdammt nochmal alles richtig gemacht.“


Erneut ein gewaltiger Jubelsturm aus dem Publikum.


Ask Skógur: „Ich brauch keinen Dämon, ich brauch keinen Teufel, ich verlasse mich nur auf mich.“


Und wieder, lauter Jubel während sich Ask die Hand auf den Brustkorb schlägt um quasi auf sein Herz zu deuten.


Ask Skógur: „DAS hat mich zum besten Wrestler dieser Liga gemacht, das hat mich zum Champion gemacht. Wäre ich deinen Weg gegangen, dann hätte ich all das nie erreicht. Und du… du WIRST das all das nie erreichen, wenn du weiter auf ihn hörst. Und ich weiß, das glaubst du mir nicht und eigentlich ist mir das ja auch egal, allerdings… eben weil ich mich bestens damit auskenne, was heißt manipuliert zu werden… ob am eigenen Leib oder bei meinen Freunden wie Viggo… will ich es trotzdem ein letztes Mal probieren.“


Ask spielt nun auch auf seine Geschichte mit Viggo und Darragh Switzenberg an, indem Ask bereits einmal dabei geholfen hat, dass sich jemand von seinem schlechten Einfluss löst.


Ask Skógur: „Du verstehst es nicht, wenn ich es dir sage, deswegen werde ich es dir bei High Noon auf einem Weg verdeutlichen, den du verstehst. In dem ich dir die größte Niederlage deines Lebens verpasse.“


Und auch hier jubelt die Menge lautstark los, während Ask sein Mikro senkt und Aldo doch sichtlich berührt zu sein scheint. Corleone tritt nun langsam aus dem Hintergrund und holt schon aus.


Ask Skógur: „Oh ja, lass deinen großen Meister auf mich antworten, genauso läuft es, was?“


Corleone setzt ab – was Ask hier macht, gefällt ihm gar nicht, denn Ask spricht durchaus offen aus, was Corleone so abzieht und das auf einem Wege, der sehr leicht verständlich ist… und dabei… manipuliert Aldo sogar selbst etwas.


James Corleone: „Was fällt dir…”


Aldo streckt den Arm vor Corleone und bedeutet damit, dass er ruhig sein soll… die Halle verstummt für einen Moment, bevor es sogar leicht anerkennende positive Reaktionen und überraschend-weit-aufgerissene Augen von Ask dafür gibt. Und ein anerkennendes Nicken.

Nun tritt Aldo einige Schritte auf Ask zu.


Aldo Nero: „Du willst also sagen wir sind gleich, was?“


Aldo spricht mit einer emotional-aufgeladenen Wut. Das wirkt etwas überraschend – man hat schon gesehen, dass Ask mit seiner Ansprache ins Schwarze getroffen hat, aber so sehr?


Aldo Nero: „Das… sind wir nicht. Ganz und gar nicht. Du…“


Aldo setzt kurz ab und schnauft durch. Man sieht, wie er sogar leicht mit sich hadert, was er hier nun sagen soll und will. Und Corleone gefällt das gar nicht.


Aldo Nero: „Du bist aus dem Wald gekommen, hm? Das ist dein Ding, Mann. Du bist aus dem Wald gekommen, wo du frei warst, wo du glücklich warst, wo du alles hattest, was du wolltest. Für dich war das hier eine Herausforderung, eine neue Welt. Und ja, du hattest es sicher nicht leicht und deine Gutmütigkeit wurde ausgenutzt… wir haben alle unser Päckchen zu tragen und keiner hat es leicht und trotzdem… für dich ist das hier ein Abenteuer…

für mich ist das mein Leben!“


Den letzten Satz schreit Aldo fast schon mit gebrochener Stimme heraus.


Aldo Nero: „Und er… er ist ein riesiger Teil davon. Er… er ist mein Leben.“


Er zeigt auf James Corleone, der seinerseits nun etwas sprachlos scheint.


Aldo Nero: „Es ist ja schön, wenn du das Privileg hattest dich entscheiden zu können… aber das hatte ich nie. Ein Leben lang, wollte er mich nicht. Und hat IHN vorgezogen. Alles, was ich wollte… war er. Seine Anerkennung. Ich habe mein ganzes Leben lang dafür gekämpft, dass ich sie kriege und jetzt, da ich sie habe, soll ich das einfach so wegwerfen. Soll ich ihn wegwerfen?

Wofür habe ich dann mein ganzes Leben lang gekämpft?“


Man hört die Verzweiflung aus Aldos Stimme. Diese Frage… die sagt alles über ihn aus, was man wissen muss. JA – ihm ist bewusst, dass Corleone ihn kontrolliert, aber was will er tun?

Soll er sich gegen ihn stellen? Was war dann all das wert? Das jahrelange Hecheln nach Aufmerksamkeit, der Bruch mit The End, das Hintergehen von Salvatore Corleone…

Auch wenn Aldo es nicht will, auch, wenn Aldo es selbst weiß… er hat nur noch Corleone.

Es gibt keine andere Option.

Das ist er. Das ist seine Existenz.

Und es scheint, als würde Ask das langsam verstehen.


Aldo Nero: „Ich habe keinen Pakt mit dem Teufel gemacht, Ask… ich bin der Sohn des Teufels. Das ist mein Schicksal. Und bei High Noon… auch da habe ich keine Wahl. Verlieren ist keine Option. Ich muss gewinnen. Ich muss.“


Wieder klingt Aldo verzweifelt. Er redet sich immer mehr in Rage, ist nun aber komplett auf Ask fokussiert und vergisst den Teufel hinter sich dabei völlig.


Ask Skógur: „Und dann… wenn du mich besiegt und den Titel gewonnen hast… dann bist du glücklich?“


Ask bleibt ernst. Diese Frage ist nicht gehässig gemeint, sondern fast schon mitleidig.

Und Aldo antwortet darauf eiskalt und ohne jegliche Emotion.


Aldo Nero: „Das ist egal. Er ist es.“


Hätte Corleone so etwas wie ein Gewissen, dann würde er wohl spätestens jetzt erkennen, was er seinem Sohn angetan hat. Er hat ihn zu einer Killermaschine ohne Emotionen erzogen, der alles tut um ihn zu dienen. Aldo kann selbst nicht glücklich sein, sondern nur dafür sorgen, dass sein Vater glücklich ist und der ist das nur, wenn Aldo Nero der neue GFCW World Champion ist.


Ask Skógur: „Dann wird es meine Aufgabe sein dafür zu sorgen, dass er es nicht ist.“


Ask würde wohl zu gern irgendwas sagen um Aldo zu trösten, aber er erkennt, dass das nichts bringen würde. Aldo steht zu sehr unter dem Bann von Corleone. Beide stehen sich nun gegenüber und blicken einander an. Was in diesen Köpfen gerade vorgeht?

Vermutlich alles. In diesem Gespräch wurde über so viel Existenzialistisches gesprochen… wo fängt man da an… jedenfalls… nach einigen Sekunden, scheint es so als wolle sich Aldo abwenden und da… naja… Ask ist nun mal Ask.


Ask Skógur: „Trotzdem… und das sage ich nur für dich… nicht für ihn… viel Glück.“


Und tatsächlich hält Ask Aldo die Hand hin. Aldo war im Begriff sich zu drehen und mit einem seitlichen Blick hat er nun zum ersten Mal seit diesen offenbarenden Worten zu seinem Vater geschaut, bis er nun Aldos Hand sieht.

Weil Ask sieht, dass Aldo mal ein nettes Wort, eine ernstgemeinte gute Geste, einen positiven Zuspruch braucht.

Und ja… als das braucht er.

Aber trotztdem: Ein böser Fehler.

Ask wird es nie lernen.

Ask ist nun mal Ask.

Aldo starrt auf die Hand von Skógur, für weitere Sekunden. Dann schaut er Ask in die Augen… für einige Sekunden… und dann schaut er zu seinem Vater.

Der wiederum weiß gar nicht so wirklich wie er reagieren soll, nach all dem was Aldo gerade gesagt hat.

Und schließlich… schlägt Aldo ein.

Ein böser Fehler von Ask Skógur.

Er lernt es nie.


LA VENDETTA


Aldo zieht Ask an sich heran und in einem sehr flüssigen Ablauf verpasst er dem Champion seinen Finisher! Sehr zum Unmut der Fans, die in den letzten Minuten ein wenig vergessen haben, warum sie Aldo eigentlich hassen.

Deswegen.

Ask landet auf der Matte, während Aldo sich wieder aufrichtet. Erneut mit einem emotionslosen Blick zu seinem Vater. Er bückt sich, greift nach dem Gürtel und wie schon vor Aurora oder bei Brainwashed hält er den Gürtel in der Hand… aber er streckt ihn nicht hoch… sondern er gibt ihn an seinen Vater.

Der wirkt noch immer etwas irritiert, was vermuten lässt, dass er all das, was Aldo gerade gesagt hat, zum ersten Mal gehört zu haben scheint.

Corleone nimmt den Gürtel zaghaft an… scheint dann aber relativ schnell wieder sein diabolisches Grinsen aufzusetzen, in freudiger Erwartung, dass Aldo selbiges tut.

Tut er nicht.

Sobald Corleone den Gürtel hält, lässt Aldo ihn los.

Daraufhin verlässt Aldo den Ring. Corleone also wieder verwirrt, während er seinem Sohn nachschaut. Es dauert nicht lang, da lässt Corleone den Gürtel auf Ask fallen, um Aldo zu folgen. Ask liegt dabei noch immer getroffen am Boden, wenngleich er auch langsam wieder zu sich zu kommen scheint.

Mit etwas Abstand zueinander laufen nun Vater und Sohn die Stage hoch.

Am Anfang des Abends hat Corleone Nero eindeutig zu verstehen gegeben, dass er nicht verlieren darf. Der Druck auf Aldo ist immens und so langsam scheint er seine Auswirkungen zu tragen.

Man weiß nicht so richtig, wie Corleone das deutet. So schlecht es Aldo auch gehen mag, so gut, dominant und talentiert ist er aber auch und mit dieser geballten Kraft an Potenzial stehen die Chancen einwandfrei, dass er Ask besiegt…


Pete: „Na, was sagen wir hierzu?“

Sven: „…“

Pete: „Auf…“

Sven: „Wir sagen hierzu, dass uns nächste Woche ein phänomenales Match bevorsteht. Aldo Nero, der großartige ALDO NERO, wird gegen Monica Shade antreten. Und ich bin mir sicher… gewinnen. Und danach steht der Vollendung von ALDOS EROBERUNG nichts mehr im Weg!“


und sollte das passieren, was kümmert ihn schon, wie es Aldo geht?

Dann zählt nur eines, dass Corleone wieder an der Spitze ist.



Backstage ist die Atmosphäre elektrisierend. In einem abgegrenzten Bereich, umgeben von Bannern und dem flackernden Licht des GFCW-Logos, steht Tammy bereit mit Mikrofon in der Hand. Die Kamera fährt langsam auf sie zu, während sie einen kurzen Blick zur Seite wirft – denn dort betreten Aya und Jay Taven die Szenerie. Beide tragen ihre schwarzen World-of-Darkness-Shirts, Jay in seiner speziell designten, kurzen Hose im WoD-Stil, Aya wie gewohnt mit seiner imposanten Erscheinung, ernster Miene und einem gewissen Glanz in den Augen, der die Anspannung des Abends widerspiegelt.

Tammy begrüßt die beiden mit einem professionellen, aber leicht neugierigem Lächeln.


Tammy: „Aya, Jay... heute ist der Abend. Das große Tag-Team-Match um die GFCW World Tag Team Titel. Wie geht es euch? Und was ist euer Plan, um heute Abend als neue Champions hervorzugehen?“


Jay Taven grinst sofort breit. Ein Handtuch hängt lässig über seinen Schultern, seine Energie ist spürbar. Er tänzelt ein wenig vor Tammy hin und her, macht dann das bekannte Zeichen mit den Händen um seine Hüften – da, wo der Gürtel bald sitzen soll – und richtet sich schließlich zum Mikrofon auf.


Jay Taven: „Tammy, wie’s mir geht? Ich sag’s dir ganz ehrlich – ich fühl mich großartig! Heute Abend ist kein gewöhnlicher Abend. Heute Abend wird einer der besten Abende, die ich je hatte!“


Er zeigt wieder auf seine Hüften und nickt entschlossen.


Jay Taven: „Die Hasen? Die können sich schon mal auf was gefasst machen. Ich hoffe, sie haben ihren letzten Möhrchenvorrat gegessen, denn heute Abend gibt’s Hasenbraten. Zwar Falscher Hase aber Hase!“


Jay lacht über seinen eigenen Witz und ein selbstgefälliges Schmunzeln legt sich über sein Gesicht. Und auch Tammy – obwohl sie sich sichtbar bemüht, professionell zu bleiben – kann sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.


Tammy: „Falscher Hase... ernsthaft, Jay?“

Jay Taven: „Oh, sowas kannst du nicht planen, Tammy. Das kommt einfach aus mir raus. Wie ein Uppercut mit Stil!“


Während Jay noch immer leicht lachend die Bühne seiner eigenen Überzeugung genießt, tritt Aya langsam an die Seite von Tammy. Er stellt sich mit breiter Brust, leicht vorgeneigtem Kopf und verschränkten Armen auf. Seine grauweißen Haare sind zurückgebunden, der ernste Blick sucht kurz die Kamera, dann Tammy, ehe er mit tiefer, fester Stimme spricht – ruhig, getragen und mit einer Betonung, die jedes Wort schwer wiegt.


Aya: „Tammy... ich musste mich erinnern. Erinnern, wer ich war. Wer ich bin. Was ich durchgemacht habe, was ich erreicht habe. All das... all das hat mich heute Abend hierhergeführt.“


Er atmet einmal tief durch, die Stimme bleibt klar, aber der Ton bekommt mehr Tiefe, fast schon Ehrfurcht.


Aya: „Ich kämpfe heute Abend für all jene, die an uns glauben. Für die World of Darkness. Ich kämpfe für meinen Sohn. Und ich kämpfe... für meine verstorbene Frau Sarah.“


Kurz schließt er die Augen, als er diesen Namen ausspricht. Es ist ein Moment der Stille, der nicht peinlich ist, sondern Respekt auslöst – auch Tammy wird für einen Augenblick ganz ruhig, und selbst Jay wirkt für einen Moment ergriffen.

Dann öffnet Aya die Augen wieder, sein Blick ist nun glasklar und durchdringend.


Aya: „Mit der Hilfe meines Bruders Jay... werden wir heute Abend alles geben. Nicht nur kämpfen. Nicht nur bestehen. Wir werden... gewinnen.“


Er richtet sich noch ein Stück mehr auf, und während er den Blick in die Kamera richtet, liegt eine kämpferische Glut in seinen Augen, die die Zuschauer zu Hause durch den Bildschirm spüren können.


Aya: „Und dann, Tammy… dann werden wir gemeinsam, als Teil der World of Darkness, die neuen GFCW Tag Team Champions sein! Denn was können die Hasen und der Fuchs schon tun, wenn Jay Taven und Aya zusammen mit der World of Darkness, sie heute Abend zerstören werden.“


Jay hebt triumphierend die Fäuste, Aya nickt entschlossen – und Tammy bedankt sich knapp, während die Kamera langsam zurückzoomt. Im Hintergrund wird bereits wieder das Summen der Halle lauter, als das Bild schließlich langsam ausfadet.


Tag Team-Title Match:

TSEizn Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli /w Der Fuchs) (c) vs. Aya & Jay Taven

Referee: Karo Herzog


Pete: Kommen wir nun zum Main Event des Abends…

Sven: Die Gürtel stehen auf dem Spiel. Überraschenderweise

Pete: Und werden die Besitzer wechseln…

Sven: Pah…du träumst wohl…

Michael Cruncher: DER MAIN EVENT DES HEUTIGEN ABENDS…


Die Menge jubelt


Michaell Cruncher: DIE GFCW TAG TEAM TITEL AUF DEM SPIEL


Die Menge jubelt lauter


Michael Cruncher: DIE HERAUSFORDERER…JAY TAVEN…AYA…WOD…WORLD OF DARKNESS!!!


Das Licht flackert – zunächst nur leicht, kaum merklich, dann stärker. Der Boden vibriert unter den ersten Klängen von Cain´s „Age of Darkness“.

Nebel ergießt sich über die Entrance-Rampe, dicke Schwaden, die wie lebendig wirken. Ein kaltes, rotes Licht tanzt über die dichten Dunstwolken, und im Publikum formiert sich ein Crescendo aus Jubel, Buhrufen und gespanntem Flüstern. Die Erwartung ist greifbar – und genauso elektrisch, als wolle der ganze Raum jeden Moment in Flammen aufgehen.




Von den gigantischen Bildschirmen flackert das Logo der World of Darkness auf. Es pulsiert, als würde es atmen, und überall, wo es zu sehen ist, beginnen die Zuschauer unwillkürlich nach vorne zu rücken. Dann mit einem kraftvollen Tritt taucht Jay Taven im Halbdunkel am Anfang der Rampe auf. Er trägt eine kurze Boxer-Short, tiefschwarz, verziert mit dezenten silbernen Flammen, die sich fast unmerklich über den Stoff ziehen – ein Mix aus Box-Ästhetik und WoD-Branding. Sein WoD-Shirt zeigt klar und stolz sein Logo, und je nach Beleuchtung schimmert es fast metallisch. Jay bewegt sich mit der geschmeidigen Sicherheit eines Profis, der genau weiß, wann er sich aus dem Schatten lösen muss.

Er macht keine hektischen Gesten. Stattdessen lässt er seine Präsenz sprechen: Ein Blick nach rechts, um eine erste Explosion von Reaktionen aufzufangen – ein Mix aus Fankreisen und Buh-Rufen. Dann die Geste: Er legt seine Daumen an die Hüfte, formt mit seinen Fingern die Kontur eines Championship-Gürtels um seine Taille – ein stummer Rap, fast schon wütend, aber voller Entschlossenheit. Er beugt sich leicht nach vorn, als wolle er flüstern, nur für das Publikum zum Mitriechen: „Die Titel sind unser“

Langsam schreitet Jay die Rampe hinab, der Beat pulsiert lauter, schneller, hisst die Euphorie ins Publikum. Immer wieder wiederholt er seine Gürtel-Geste – mal energisch, mal fast ironisch – ein Schauspiel der Selbstsicherheit. Die Fans nehmen ihn auf, fangen seine jede Pose ein, die Kameras stürzen sich auf ihn, als wäre er schon im Ring.

Dann, als er die harte Kante der Rampe erreicht, macht er Platz. Im Hintergrund formt sich ein neuer Schatten – groß, breit, kaltdominant. Aya tritt in den Nebel, die Musik gleißt um ihn herum wie ein dunkles Manifest. Er trägt dieselbe WoD-Shirt-Kombination, zwar etwas lockerer – aber denn noch wirkt sie bei ihm präsenter. Seine Hose ist lang, schwarz, mit leichten Nähten und den sehr blassen weißen Blitzen. Die Haare sind grau-weiß, zu einem Pferdeschwanz gebunden, der fast reglos über sein Shirt fällt. Seine Stiefel drücken das Gewicht aus, das in seinem Gang steht – Autonomie. Kontrolle. Macht.

Aya bleibt vor Jay stehen, die beiden werfen sich einen kurzen Blick zu – flankierende Beistandsszene. Dann macht Aya einen Schritt nach vorne, die Arme hängen locker, doch sein Blick sucht die Augen des Publikums. Er atmet nur leicht aus – aber während er das tut, spüren die Zuschauer, dass der Mann nicht nur atmet, sondern in jeder Faser berechnet. Er lässt das Shirt leicht nachziehen, reckt die Brust. Und dann bleibt er stehen. Sein Blick geht den Decke oder gar den Himmel. Ein lächeln schleicht leicht über seine Lippen als er kurz nach oben deutet.

Jay geht derweilen voraus. Er nimmt die Treppen zur Ringkante, sein Blick bleibt hoch oben in den Publikumsreihen hängen – herausfordernd, provozierend, aber auch respektvoll. Er klappt sich zurück in den Ring, bleibt in der Ecke stehen und streckt die Arme seitlich aus, als wolle er sich Bejubeln lassen.

Aya folgt, doch bleibt er draußen. Er lehnt sich fordernd gegen das Seil, schaut zurück nach draußen – der Eingang, die Arena, die Fans. Ein letzter Check. Dann winkt er Jay, nicht mit der Hand, sondern mit einem Nicken – als stünde er vor dem Ring schon als Anker, als Ruhepol. Dann betritt auch Aya das Seilgeviert, geht in die andere Ecke. Die beiden stehen diagonal gegenüber. Der Ring ist ihr Territorium, die purpurne Lichtgewölbe darüber ihr Thronsaal.


Michael Cruncher: UND IHRE GEGNER…AUS DEM FUCHSBAU…DIE TAG TEAM CHAMPIONS…TSUKI NOSAGI…EL METZTLI…TSEZIZN RA(RE)BBITS


Die Stimmung in der Halle ändert sich. Buh Rufe setzen ein.



Das Licht flackert…Dunkelheit…Stille


EURE WELT DER DUNKELHEIT…EIN SPIEGEL DER GESELLSCHAFT…EIN SPIEGEL DER EINSTELLUNG ALLER HIER IN DER HALLE…LEERE…KEINE PHANTASIE…KEIN ZIEL…IHR IRRT UMHER IN EINER WELT OHNE INHALT…“


Erneut flackert das Licht auf. Die Töne der Musik der Hasen setzt wieder ein. Mit ihm das pinke Licht was passend zum Beat aufleuchtet.


IHR HASST UNS WEIL IHR MIT UNSERER WELT NICHT ZURECHT KOMMT. ES IST EUCH ZU ANSTRENGEND. ANGST VOR DER DUNKELHEIT ZU HABEN IST LEICHT. DOCH SEID VERÄNGSTIGT DAS ZU BETRETEN WAS IHR NICHT BEGFREIFEN KÖNNT…UNSERE WELT!!! UND WENN IHR SIE NICHT BETRETEN WOLLT BRINGEN WIR SIE ZU EUCH!“


Aus dem Eingang unter dem Titantron rennen die weißen Hasen über den LED Boden. Weiß. Putzig. Flüchtend. Dann betreten Tsuki Nosagi und El Metztli die Bühne. Komplett in weiß gekleidet. Die Hasenohren weiß. Die Maske weiß. Die Gesichtsbemalung weiß. Die GFCW Tag Team Gürtel um ihre Hüften gebunden. Rechts und links von der Rampe stellen sie sich auf. Nach einigen Sekunden betritt ihr Mentor…DER Fuchs…die Bühne. In der Hand. Ein Koffer. Bedächtig stellt er sich zwischen die Champions. Er scheint zu Ihnen zu sprechen, legt dann den Koffer auf den Boden und geht ein paar Schritte zurück wo er sich dann auf einen Stuhl nieder lässt.


Pete: Was ist das?

Sven: Ein Koffer, Pete…

Pete: Pappnase…das sehe ich selbst.

Sven: Du hast gefragt was das ist.


Tsuki Nosagi und El Metztli nehmen sich den Koffer und gehen damit zum Ring. Jay Taven scheint etwas nervös zu wirken seitdem er den Koffer gesehen hat. Aya schaut grimmig und genervt das die Hasen sich so viel Zeit lassen. Als Tsuki und El Metztli den Ring betreten haben ertönt die Stimme ihres Mentors.


DER Fuchs: „Tsuki…Metztli…dass was ihr da in den Händen haltet zeigt euch das euch wieder einmal jemand etwas schlechtes will in eurem Leben. Ihr wurdet so oft Opfer des Schicksals. Ihr habt so oft Leid erfahren. Der Inhalt dessen wird euch klar machen das es weiterhin Menschen gibt die euch leiden sehen wollen. Menschen mit Macht. Menschen die nicht wollen das ihr das tragt was ihr euch verdient habt…“


Jay Taven springt aufs unterste Seil und schimpft in Richtung des Fuches. Kurz danach versucht er alles um Aya davon zu überzeugen den Hasen den Koffer weg zu nehmen. Ohne Erfolg.


DER Fuchs: „Eure Gegner kriegen jede Hilfe um euch die Gürtel zu entreißen. Sie wollen euch das Gold entreißen und in die Dunkelheit bringen. In die Welt der Leere…“


DER Fuchs lacht auf…


DER Fuchs: „Sie wollen die Gürtel wieder dahinbringen wo niemand sie wahrnimmt. Ins Schwarze nichts. Dort wo die Tag Team Gürtel vergessen wären…Doch lasse ich es nicht zu das das was ihr den Gürteln gegeben habt wieder genommen wird. Die Gürtel sind da wo sie hingehören. Und keine Regel…kein Mensch…kein Stück Papier kann es euch wegnehmen…“


Die Hasen stehen in ihrer Ringecke. Jay tippelt nervös hin und her während Aya sturr und konzentriert geradeaus. Er scheint Jay gar nicht zu beachten. Sein Blick gilt nur den Gürteln.


DER Fuchs: „Öffnet den Koffer und seht was dunkle Mächte bewirken wollen…doch wissen sie nicht um die Konsequenzen was ihr Vorhaben auslöst…“


Tsuki hält den Koffer während Metztli die Zahlenkombination einstellt.


666

Der Japaner öffnet den Koffer und ein helles pinkes Licht erstrahlt aus dem inneren des Koffers.


DER Fuchs: „SIND WIR GLÜCKLICH?“


Keine Reaktion. Jay schaut nervös umher. Aya knirscht mit den Zähnen. Die Hasen schauen skeptisch in den geöffneten Koffer.


DER Fuchs: „TSUKI…METZTLI…SIND WIR GLÜCKLICH?“


Die Hasen schauen hoch und nicken.


DER Fuchs: „Gebt Ihnen keine Chance euch Leid zuzufügen…Genießt das Spielchen“


Tsuki schließt den Koffer. Kaum fallen die Schnallen ins Schloss stürmt auch schon Jay Taven auf die beiden zu. Wild geworden versucht er die erste Attacke zu setzen. Doch Tsuki und Metztli haben aufgepasst. Mit dem Koffer in den Magen und einem harten Schlag auf den Rücken geht Jay zu Boden.


Karo Herzog geht direkt dazwischen und unterbindet aufkeimendes Chaos. Sie schickt Aya zurück in seine Ecke und die Hasen ebenfalls. Jay Taven kniet über den Koffer und schaut skeptisch hin und her. Langsam öffnet er nun den Koffer und blickt erschrocken herein. Mit einem Knall und einer pinken Farbpulverexplosion fliegen Papierfetzen durch den Ring. Der Inhalt des Koffers ist zerstört. Jay hält sich das Gesicht. Tsuki Nosagi hat den Platz außerhalb des Ringes eingenommen und Metztli stürmt sofort auf den wehrlosen Jay los. Er wird jedoch von Aya abgefangen der erkannt hat das er eingreifen muss. Jay rollt sich aus den Ring und hält sich das pink gefärbte Gesicht. Karo Herzog überblickt die Situation und lässt das Match anläuten.


DING DING


Offiziell im Ring: Aya und El Metztli


Aya hat nur Augen für den Mexikaner und geht mit voller Wucht auf diesen los.


Pete: Was zur Hölle war in dem Koffer???

Sven: Wir werden es nie erfahren. Es ist ja putt^^

Pete: Und Aya scheint etwas wütend zu sein.


Aya deckt El Metztli mit Tritten und Schlägen ein. Metztli versucht zu blocken, zieht sich jedoch clever in seine Ringecke zurück. Dort greift Aya weiter unkontrolliert an. Tsuki nutzt die Chance und wechselt.


OFFIZIELL IM RING: TSUKI UND AYA


High Kick gegen Aya. Tsuki springt aufs oberste Seil. Aya stürmt wieder los.


BIG BOOT VON METZTLI GEGEN AYA


SUICIDE DROP KICK VON TSUKI GEGEN AYA


Das Lachen des Fuches ertönt in der Halle. Die Zuschauer schauen sich besorgt um. Tsuki packt sich Aya und setzt direkt nach. Tritte auf das rechte Knie. Immer und immer wieder attackiert der Japaner die Stelle die die Hasen als Schwachstelle ausgemacht haben. Wechsel.


OFFIZIELL IM RING: METZTLI UND AYA


Der Mexikaner packt sich das rechte Bein von Aya. LEG LOCK GEGEN den Anführer der WoD. Dieser scheint nichts zu spüren. Er pusht sich hoch und setzt ein paar Schläge gegen Metztli an. Ein Raunen geht durchs Publikum.


Pete: Der wird doch nicht…

Sven: Doch der wird…


El Metztli lehnt sich weit zurück und zieht das Bein von Aya nochmal an.


DOUBLE STOMP VON TSUKI GEGEN DAS BEIN VON AYA


Ein echter Wirkungstreffer der Hasen. Metztli hält weiterhin das Bein Ayas fest der nun sichtlich Schmerzen hat. Tsuki ist wieder auf den Beinen und packt sich nun das linke Bein Ayas.


DOUBLE LEG LOCK DER HASEN GEGEN AYA


Pete: DAS sind Schmerzen.

Sven: Oh ja…das sieht man…Sehr gut finde ich das.


Karo Herzog zählt Tsuki an. Dieser hat nichts im Ring zu suchen. Die Hasen lassen jedoch nicht los.


Pete: DA ist Jay wieder.


Der Partner von Aya kommt in den Ring und läuft von hinten auf Karo Herzog zu die immer noch gebückt vor den Hasen steht und sie ermahnt.


BOCKSPRUNG VON JAY ÜBER KARO HERZOG…


Pete: CLEVER!!!


DOUBLE DROPKICK VON JAY GEGEN DIE HASEN


Die Champions lösen den Griff. Jay pusht sich selbst. Er schmiert sich nochmal ein paar Farbreste aus dem Gesicht und attackiert dann Tsuki Nosagi und befördert diesen übers dritte Seil nach draußen. Dann schaut er kurz nach Aya. Dieser raunt ihn an das er doch weiter attackieren soll. Jay nickt und geht in die Seile.


SUMMERSAULT ÜBERS DRITTE SEIL GENAU AUF TSUKI NOSAGI


Benommen bleiben die beiden außerhalb liegen. Im Ring ist Metztli etwas schneller wieder auf den Beinen und packt sich Aya der humpelnd aufsteht. Erneut ein Tritt gegen das Knie von Aya. Ein Tritt in den Magen.


FACECRUSHER GEGEN AYA


Sofort das Cover


EEEEEINNNNSSS…KICKOUT!!!


Aya ist außer sich das er nach so einer leichten Attacke schon gecovert werden soll. Erneut brandet das Lachen des Fuchs auf. Man sieht das das Adrenalin in Aya steigt und er scheint den Schmerz im Knie wegzuatmen. Metztli will nachsetzen und geht auf Aya los. Dieser weicht aus. Clotheline gegen Metztli. Noch eine…und noch ein…der Mexikaner wankt…Fällt aber nicht. Ein harter Schlag von Aya gegen Metztli.


SCOOPSLAM VON AYA GEGEN METZTLI.


Jetzt nutzt Aya die Chance und schaut nach seinem Partner. Dieser kriecht langsam zum Apron und zieht sich hoch. Er schüttelt sich und rollt sich in den Ring. Dort fordert ihn Aya erneut auf zur Tat zu schreiten. Metztli wird von beiden in die Ringseile geschickt.


BIG BOOT GEGEN METZTLI


STANDING SUMMERSAULT SPLASH GEGEN METZTLI


Das Cover von Aya


EEEEEINNNSSS…


ZW…..KICKOUT VON METZTLI


Aya ärgert sich kurz. Doch beruhigt er sich direkt wieder. Ein kurzer Austausch mit Jay und dieser nimmt seinen Platz in der Ringecke ein. Metztli rollt sich zu den Seilen um dann den Ring zu verlassen. Er schaut nach seinem Partner und hilft diesen auf die Beine. Sie beraten sich kurz. Gemeinsam steigen sie wieder auf den Ringapron. Aya wartet im Ring. Metztli wirkt auf Karo Herzog ein damit sie Aya sagt er müsse zurückweichen. Doch diese zuckt nur mit den Schultern. Aya wird es zu bunt und er greift an. Metztli hat den Braten gerochen und rammt Aya seine Schulter zwischen den Seilen in den Magen. Immer und immer wieder während Aya sich am obersten Seil festhält. Ein weiteres Mal rammt der Mexikaner dem Leader der WOD die Schulter in den Bauch. Metztli nimmt auf dem Apron Anlauf. Dropkick über dem untersten Seil hindurch gegen das Knie von Aya. Wechsel.


OFFIZIELL IM RING: TSUKI UND AYA


Tsuki springt aufs dritte Seil. Flying Bulldog gegen Aya welcher unsanft zu Boden muss. Aya bleibt liegen. Sofort das Cover. Doch kaum hat sich Tsuki auf Aya gelegt da kommt Jay Taven an und unterbricht das Cover. Karo Herzog ist darüber not amused und schickt Jay direkt wieder raus. Dieser protestiert vehement. Im Rücken von Karo Herzog muss Aya weiter einstecken.


Pete: Bisher isolieren die Hasen Aya sehr gut von Jay.

Sven: Man sieht das die beiden gut als Team zusammenarbeiten.

Pete: Gegen einen kämpft es sich einfach leichter.

Sven: Dazu habe ich nicht das Gefühl das Aya seinem Partner groß vertraut.


Tsuki packt sich Aya und zieht diesen hoch. Wechsel


OFFIZIELL IM RING: METZTLI UND AYA


Metztli stürmt in den Ring.


ELBOGEN GEGEN DEN HINTERKOPF VON AYA


Erneut das Cover.


EIIIIINNNSSSS


ZWEEEIIIII


D….KICKOUT VON AYA


Dieser springt auf und packt sich Metztli wie aus dem nichts. Dieser weicht schockiert zurück. Harter Tritt in den Magen. In die Seile muss Metztli. Erneut ein harter Tritt.


POWERBOMB GEGEN DEN MEXIKANER


Aya ist sauer. Tsuki Nosagi kommt vom dritten Seil angeflogen. Genau in die Arme des blonden Hühnen. Er wirbelt den Japaner herum.


POWERBOMB GEGEN TSUKI


Die Hasen liegen nebeneinander im Ring. Aya pusht sich und will erneut angreifen. Doch sieht er im letzten Moment im Augenwinkel wie Jay Taven angeflogen kommt.


CORKESCREW SPLASH GEGEN DIE HASEN VON JAY TAVEN

Die Zuschauer toben. Die WoD ist oben auf. Jay steigt in die Ringecke und lässt sich feiern. Aya jedoch war mit der Aktion nicht glücklich und redet auf seinen Partner ein. Dieser nickt wiederwillig und geht zurück in die Ringecke. Aya greift sich Tsuki und schleudert diesen in die Seile.


RIESEN BACKDROP GEGEN TSUKI


Dieser hält sich den Rücken und rollt sich raus. Aya ist vollkommen on fire und zieht Metztli an der Maske nach oben. Er umgreift den Champion.


GERMAN SUPLEX!!!


Pete: EINNNNNS


Die Fans jubeln


GERMAN SUPLEX!!!


Pete: ZWEEEEEEIII


Die Fans jubeln lauter und zählen mit.


GERMAN SUPLEX!!!


Pete: DREIIIII!!!!


Metztli bleibt liegen. Aya schaut sicher in die Zuschauer und lässt sich bejubeln. Jay will in den Ring. Doch Aya will nun Schluss machen. Erneut zieht er Metztli auf die Beine. Dieser wankt umher. Aya nimmt Maß…als Metztli sich umdreht…


BLOODKICK VON AYA GEGEN METZTLI…DOCH WIRD DIESER IM LETZTEN MOMENT VON TSUKI NOSAGI AUS DEN WEG GEZOGEN UND WIRD STATTDESSEN SELBST GETROFFEN…ER GEHT ZU BODEN.


Aya ärgert sich maßlos und macht einen Schritt zurück. Wechsel.


OFFIZIELL IM RING: METZTLI UND JAY TAVEN


Jay Taven hat Aya auf die Schulter geklopft und springt aufs dritte Seil. Er schaut fragend ins Publikum die ihn zujubeln. Aya ist nicht glücklich mit der Aktion und schaut überrascht zu seinem Partner.


HWGF VON JAY GEGEN TSUKI


Die Fans rasten aus.


Pete: So schnell kann sich das Blatt wenden. Jetzt haben sie den Sieg vor Augen.

Sven: Na warte mal ab.


Aya geht auf Jay los und stellt diesen zur Rede. Der Wechsel war nicht abgesprochen. Jay scheint Aya zu beschwichtigen. Doch der Gesichtsausdruck von Aya wird nicht besser. Während Aya langsam in die Ringecke geht wird weiter diskutiert. Jay scheint verzweifelt zu sein und will Aya weiterhin klar machen, dass sie die Hasen doch nun da haben wo sie sie haben wollen.


Erneut ertönt das Lachen des Fuches.


Aya und Jay schauen sich um. Der Ring ist leer. Metztli hat Tsuki an den Beinen aus dem Ring gezogen. An der Seite der Rampe stehen die Hasen nun und schauen in den Ring. Die Gürtel auf ihren Schultern.


Karo Herzog zählt.


1….

2….

3…


Aya und Jay gehen einen Schritt auf die Hasen zu. Mit netten Worten versuchen sie die Hasen zu locken. DER Fuchs schreitet nun die Rampe herunter und stellt sich hinter seine Schützlinge.


4….

5….

6….

Er scheint Ihnen etwas ins Ohr zu flüstern und geht dann langsam die Rampe zurück. Die Hasen schauen einander an. Und gehen dem Fuchs hinterher.

7….

8….

9…

Wutentbrannt stehen Aya und Jay im Ring und müssen mit ansehen wie die Hasen langsam dem Fuchs hinterher trotten. Jay will lossprinten. Doch wird er von Aya aufgehalten. Dieser schüttelt mit dem Kopf.

10…!!!


Karo Herzog schüttelt mit dem Kopf und läutet das Match ab.




Die Stimmung in der Halle ist aufgeheizt, doch ein Schleier der Verwirrung liegt über der Zuschauermenge. Das Match ist vorbei, Aya und Jay Taven haben technisch gewonnen – doch die GFCW World Tag Team Titel bleiben trotzdem in den Händen der Hasen. Durch einen absichtlichen Auszählerfolg retten sich El Metztli, Tsuki Nosagi und ihr Begleiter, der „Fuchs“, mit einem schmutzigen Trick aus der Affäre.

Während das Publikum buht und erste „WoD“-Rufe aus den Reihen der Anhänger der World of Darkness laut werden, deutet sich Bewegung im Eingangsbereich an. Die Kamera schwenkt zur Rampe – dort tritt Claude „The Dynamite“ Booker mit festem Schritt aus dem Backstage-Bereich. In der einen Hand hält er ein Mikrofon, mit der anderen gibt er klare Zeichen: Die Hasen und der Fuchs sollen stehen bleiben. Sofort kehrt Ruhe ein. Dynamites Blick ist ernst. Er bleibt auf halber Strecke zur Rampe stehen, hebt das Mikro und spricht mit ruhiger, aber autoritärer Stimme.


Dynamite: „Du hast dir also die Informationen geholt, die du gebraucht hast... und du wolltest sie gleich doppelt für dich nutzen. Ein Match verlieren, aber die Titel behalten – clever. Wirklich clever.“


Er richtet den Blick nun gezielt auf den Fuchs, der sich am Rand des Rings positioniert hat. Es herrscht spürbare Anspannung – auch im Ring, wo Aya und Jay Taven mit verschränkten Armen stehen, ihre Blicke konzentriert auf Dynamite gerichtet.


Dynamite: „Vergesst es. Ja, im Vertrag steht, was Aya betrifft. Und ja, das hier war ein Titelmatch. Aber glaubt mir… so leicht mache ich es euch nicht. Euch auszählen zu lassen, damit ihr heil davonkommt? Ihr seid auf der Flucht – das ist offensichtlich. Und wenn ihr fliehen wollt… dann soll es so sein.“


Die Hasen gestikulieren wild, der Fuchs nimmt es fast teilnahmslos hin, während die Fans gespannt auf die nächsten Worte warten. Ein lautes „WoD! WoD!“ schwappt durch die Ränge. Jay Taven deutet grinsend erneut auf seine Hüfte und formt mit beiden Händen das Zeichen eines Gürtels – eine klare Botschaft.


Dynamite: „In Bad Segeberg, bei High Noon, werdet ihr vier es klären. Und zwar so, wie es offenbar alle Beteiligten mögen – ja, auch ihr, Aya… Jay. Ihr wollt keine Spielchen mehr. Keine Schlupflöcher.“


Dynamite lächelt kühl. Eine kurze Pause – dann senkt er leicht das Mikro, ehe er mit ruhiger Stimme die Bombe platzen lässt.


Dynamite: „Ihr vier… werdet es in einem Stahlkäfig regeln. Kein Entkommen, keine Hilfe von außen. Das Team, das zuerst KOMPLETT über den Käfig klettert und mit beiden Füßen den Hallenboden berührt... das Team bekommt die GFCW World Tag Team Titel!“


Ein Jubelorkan bricht aus. Die Fans rasten aus, einige springen sogar auf. Die Hasen sind sichtlich schockiert, der Fuchs schreit wütend Richtung Rampe. Doch Dynamite ist noch nicht fertig. Er dreht sich ein letztes Mal um, fixiert den Fuchs mit eiskaltem Blick – und spricht mit einer Deutlichkeit, die keinen Zweifel lässt:


Dynamite: „Ach ja… ehe ich’s vergesse: Du, mein Lieber, darfst bei diesem Match nicht am Ring sein.“


Die Halle explodiert. Der Fuchs wirkt, als hätte man ihm das Rückgrat herausgezogen. El Metztli und Tsuki Nosagi schütteln entgeistert die Köpfe. Im Ring dagegen nicken Aya und Jay fast synchron. Jay hebt triumphierend beide Arme, während Aya mit kühler Miene seinen Blick über das geschockte Trio gleiten lässt.

Aya lehnt sich an die Seile. Er weiß: Die Show spricht für sich selbst. Und das nächste Kapitel in dieser Geschichte wird kein Märchen mehr sein – es wird ein Alptraum im Käfig aus Stahl.


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Danke an alle Schreiber!!!