„Verkaufen
Sie schon das limitierte POWERFAKT-T-Shirt von Marc Hill?“
Rolf Herzog stößt
überrascht Luft durch die Nüstern und dreht sich in die
Richtung um, aus der die Stimme kommt.
Schon seit Jahresanfang reist er
mit der GFCW und baut seinen Merchandise-Stand in den Foyers
jener Hallen auf, in denen die Liga gastiert. Zwar interessiert
ihn Wrestling nicht, aber gutes Geld kommt rein. Und das kann er
gut gebrauchen. Er und seine Frau, für den Traum vom
Eigenheim mit einem Volkswagen davor. Also dreht er dem
kauffreudigen GFCW-Publikum an, wonach es dem Konsumentenherz
verlangt.
Jetzt aber verwirren ihn zwei
Sachen. Erstens: Seit wann will jemand Merchandise kaufen,
während drinnen grad die Show im vollen Gange ist? Wieso ist
der Zuschauer nicht auf seinem Platz? Zweitens: Noch nie hat
jemand nach einem T-Shirt von Marc Hill gefragt. Aber Geschäft
ist Geschäft.
Rolf Herzog:
„Moment. Ich schau nach.“
Er feuchtet seinen Finger an, um
durch die Lieferscheine zu blättern. Was die GFCW nicht
alles herstellt. Immer wieder überraschend.
Schokoladenbraune Kuscheltiere, Haarreife im Hirschgeweih-Stil,
Feuerzeuge mit der Aufschrift „Luna Rosario“,
Müslischalen, aus denen dich zwei pinke Hasen anstarren,
wenn du brav die Milch ausgelöffelt hast –
letztendlich alles überteuerter Plunder in den Augen von
Rolf Herzog, aber es verkauft sich. Er muss den Kunden ja nicht
auf die Nase binden, wie er selbst zu den Produkten steht.
Und dann findet er endlich, wonach
er gesucht hat.
Rolf Herzog:
„Hier haben wir es. Ist erst vor ein paar Stunden
reingekommen. Ganz neu im Programm.“
Die grellorange Limited Edition ist
noch in der Verpackung verschweißt, so neu ist der Artikel.
Herzog reißt die Folie auf, schüttelt die Falten aus
dem Shirt und reicht es an den Kunden.
Rolf Herzog:
„Mal anprobieren?“
„Nicht
nötig.“
Herzog zieht die Augenbrauen hoch.
Über 200 Euro für ein Shirt und dann will der Kunde es
nicht mal anprobieren. Offenbar hat es der Kerl besonders eilig,
denn dessen tätowierter Arm schießt vor und reißt
es Rolf förmlich aus der Hand.
Ein besonders leidenschaftlicher
Fan? Vielleicht eine Geschäftschance?
Rolf Herzog:
„Ich habe hier noch mehr Kram von dem. Also nicht von Marc
Hill direkt, meine ich. Aber von dessen Team. Wie heißt es
nochmal? Lerbitz Liga der Superstars?“
„Lerbitz
Performance Group.“
Rolf Herzog:
„Achso, das sind zwei unterschiedliche Sachen? Das erklärt,
warum die LeLiSu auf den halben Preis gesetzt ist und von der LPG
ständig neuer Kram kommt. Dann muss ich die Artikel mal
umsortieren. Naja, hier sind jedenfalls die restlichen
LPG-Artikel.“
Der Verkäufer beugt sich nach
vorne und zieht unter dem Tresen eine Plastik-Faltkiste hervor,
um sie vor dem Kunden abzustellen. Es lohnt sich nicht, die
LPG-Sachen in die Auslage zu nehmen, so stark nachgefragt sind
die Artikel nicht. Aber jetzt – da wittert Rolf ein
Geschäft. Er nimmt einen besonders hässlichen
Ladenhüter in die Hand.
Rolf Herzog:
„Das hier ist das offizielle LPG-Pig-Plushie. Auch
Interesse?“
Er schüttelt mit dem
Schweinchen vor dem Gesicht des Kunden. Drückt einmal fest
zu. Ein Quieken ertönt. Aber der Kunde hat erst einmal nur
Augen für das elendig teure, limitierte T-Shirt.
Dann fällt Rolf etwas auf. Der
Kunde ist nicht allein.
Rolf Herzog:
„He, Hunde sind aber nicht in der Halle erlaubt.“
Er blickt nach unten, auf die Füße
des Kunden. Dort lungert doch tatsächlich ein Hund. Noch
dazu einer, der in etwa so aussieht wie der braune
Labrador-Plushie, welcher seit ein paar Monaten solide Verkäufe
liefert. Was für ein Zufall.
„Diese
Regel gilt für mich nicht.“
Rolf Herzog:
„Naja, schon gut. Will auch nicht auf den Regeln rumreiten.
Was aber für Sie gilt, junger Mann, ist der Preis des
T-Shirts. Sie haben jetzt lange genug geguckt. Macht dann
203,59€“
Ein heftiges Detail, dass der Preis
genau der Postleitzahl von St. Pauli entspricht. Aber jetzt hat
Rolf Herzog ein Problem: Denn der Kunde macht keine Anstalten,
den Preis zu bezahlen.
Stattdessen lässt er seinen
Hund am T-Shirt schnüffeln.
Rolf Herzog:
„Ey! Was wird das?“
Sein Zetern wird leiser und leiser,
als sich das Kamerabild von Rolf und seinem Merchandise-Stand
entfernt. Dann das Bild schwingt jetzt um und zeigt stattdessen
den zahlungsunwilligen Kunden.
Es ist Zac Alonso.
Er schwingt das Marc
Hill-Shirt in seiner Hand.
Zac Alonso:
„Was glaubt Marc Hill eigentlich, wer er ist?“
Der Switzidogisstant stemmt empört
die Hände in die Hüften.
Zac Alonso:
„Vor zwei Wochen hatte ICH meinen Moment, als ich das große
Biest Meathook fertiggemacht habe. Das war mein
Spotlight!“
Das klitzekleine Detail, dass
Meathook zum Zeitpunkt von Alonsos Angriff schon besiegt am Boden
lag, lässt das Switziverse-Mitglied der Einfachheit halber
weg.
Zac Alonso:
„Aber dann kommt der neue LPG-Gorilla und meint, er könne
mir den PERFEKTEN MOMENT stehlen, was?“
Alonso knüllt – die
Proteste des Verkäufers ignorierend – das limitierte
Shirt zusammen und schmeißt es als Ball zu Boden. Der
Switzidog wedelt vorfreudig mit seinem Schwanz.
Zac Alonso:
„Bei der Saloon Battle Royal wirst du deine Strafe noch
durch mich persönlich bekommen. Denn dann werde ich dich in
den Staub schicken. Aber hier schon einmal ein kleiner
Vorgeschmack auf das, was mit denen passiert, die glauben, sie
können sich einfach so auf Kosten des Switziverse
wichtigmachen.“
Er hebt das Shirt wieder auf und
wedelt damit vor dem Kopf des Switzidog wie ein Torero ein rotes
Tuch vor einem Stier.
Zac Alonso:
„LOS, FASS!“
Der Hund starrt das Shirt an. Er
stellt das Schwanzwedeln ein.
Irritiert blickt er Alonso an.
Nichts geschieht.
Rolf Herzog:
„Zum Glück hat der Köter mehr Verstand als Sie.
Der weiß, was sich gehört.“
Zac Alonso:
„Warten Sie es ab!“
Noch einmal beginnt Alonso, mit dem
Shirt zu schwenken. Der Switzidog jedoch legt nur freundlich den
Kopf schief und fiept vor sich hin. Er scheint es für einen
Spaß zu halten. Er sieht glücklich aus <3
Zac Alonso:
„Switzidog!“
Der Hund blickt treu auf.
Zac Alonso:
„JASON CRUTCH!“
Es ist, als würde sich Dr.
Jekyll in Mr. Hyde verwandeln. Das Schwanzwedeln und freundliche
Hecheln sind alsbald nur noch eine ferne Erinnerung, denn der
Labrador verwandelt sich in eine blutrünstige Bestie, als
würde er innerhalb von Sekunden zum Hund von Baskerville
werden. Er stellt wachsam den Schwanz auf, legt die Ohren an. Ein
Grollen entfährt seinem Körper, bedrohlich und dunkel.
Der Switzidog schnellt vor. Er
schließt seinen Kiefer um das T-Shirt. Ein Labrador hat
eine Beißkraft von 230 PSI und alles davon ballert er in
diesem Moment raus. Sein Knurren ist derart durchdringend, dass
es sämtliche Protestrufe von Rolf Herzog übertönt.
Mit dem T-Shirt
zwischen den Zähnen wirbelt der Switzidog seinen Körper
hin und her.
Sabber fliegt durch
das Foyer, bald auch Stückchen des limiterten T-Shirts.
Der Monsterhund zerfleddert das
Merchandise zu kleinen Fetzen. Währenddessen steht Zac
Alonso jubilierend daneben.
Zac Alonso:
„SIEHT DU DAS!? Siehst du das, Marc Hill? Das ist die
gerechte Strafe für diejenigen, die sich ins Spotlight
drängen, wo sie nicht hingehören. Und es ist trotzdem
nur ein Vorgeschmack. Denn bei der Saloon Battle Royal machen
meine Fäuste mit dir das, was der legendäre Switzidog
grad mit deinem dreckigen Lappen von einem Shirt macht.“
Mit dem Fuß schiebt er einige
Fetzen umher. Selbst an den kümmerlichen Überresten tut
sich noch immer der wildgewordene Switzidog gütlich. Fürwahr
ein schockierender Anblick.
Zac Alonso:
„Und wenn Jason Crutch in diesem Moment zusieht: Nimm das
gerne als Symbol, was dir gleich droht, alter Mann. Mit dem
Switziverse in ein Gauntlet zu gehen ist wie zwischen die Kiefer
des Todes zu geraten.“
Alonso wirft den Kopf in den Nacken
und jauchzt vor Freude. Doch dann kneift er die Augen zusammen
und blickt sich um. Herzog steht verzweifelt, die Haare raufend,
an seinem Stand – er weint um die entgangenen Gewinne. Doch
der Verkäufer interessiert Alonso überhaupt nicht.
Zac Alonso:
„Das Schwein auch noch her!“
Alonso bedient sich selbst an der
Box mit LPG-Merchandise. Rolf Herzog versucht, seine Waren zu
retten, indem er die Hände über die Box hält, doch
der Wrestler stößt ihn zur Seite. Zielsicher greift
Alonso das lizensierte Plüschschwein der LPG hervor.
Er wird es vor dem Switzidog vor
die Füße.
Neue Beute für die Bestie.
Zac Alonso:
„LOS! JASON CRUTCH!“
Der Kiefer schließt sich um
den Nacken des Plüschschweins.
Ein Quieken aus dem Lautsprecher im
Inneren. Was es in diesem Moment vielleicht ahnt: Es ist das
letzte Quieken in seinem Leben. Dann dringen die Zähne des
Hundes in seinen Nacken ein. Und es ist sowas von over für
das Pig.
Pete:
„Liebe GFCW-Galaxy, zwei Matches liegen hinter uns, zwei
minimum ebenso grandiose liegen noch vor uns, aber davor blicken
wir noch auf eine Unterhaltung mit einem sehr speziellen Gast,
den Tammy heute unmittelbar vor der Show bei sich begrüßen
durfte.“
Aufnahmeleiter:
„Ihr seid in einer Minute dran. Bereit für den
Auftritt, Caracal?“
Ist er. Zumindest, wenn es nach dem
Äußeren geht: Caracal Matthews sieht schneidig aus. Er
trägt einen schwarzen, maßgeschneiderten Anzug mit
Einstecktuch und Fliege. Klassisch und elegant. Eigentlich kein
übliches Outfit für einen GFCWler, doch bekanntlich ist
er nun schon seit Monaten in anderer Mission unterwegs.
Und die heutige Mottoshow bei
„Subscribe To My Dance!“ hat das Motto Walzer.
Den Tanzklassiker vom Wiener
Opernball vor einem Livepublikum hinzulegen, das hätte er
sich der Kanadier vor nicht allzu langer Zeit garantiert nicht
zugetraut. Doch mittlerweile fühlt er sich auf dem Parkett
wohl. Und das ist nicht nur ein subjektiver Eindruck: Matthews
hat es bis ins Halbfinale geschafft.
Caracal
Matthews: „Wir sind doch immer bereit.“
Wir. Matthews lächelt
hinüber zu der Frau, die sich an seiner Seite räkelt.
Paulina Petrova – Profitänzerin. Es zählt zum
Konzept der Show, dass sich die teilnehmenden Influencer an der
Seite echter Könnerinnen beweisen. Hier geht es um
Tanzkunst, nicht um lustiges Gehoppel für die schnelle
Belustigung.
Paulina sieht heute wieder einmal
atemberaubend aus. Unter ihrem Glitzerkleid zeichnet sich ihre
Sanduhrfigur ab. Solch Grazilität, solch Schönheit. Das
eleganteste Wesen, welches ihm in seinem Leben begegnet ist.
Aufnahmeleiter:
„Na, dann. Begebt euch in Position. Ihr werdet gleich
aufgerufen.“
Matthews nimmt Paulinas Hand –
und sie erwidert sein Lächeln. Hand in Hand warten sie
hinter dem Vorhang. Durch den Stoff können sie bereits die
Umrisse der Spotlights erahnen. Der Lärm des Live-Publikums
dringt zu ihnen. Grad legt die Konkurrenz die letzten Sekunden
ihres Auftritts hin. Es folgt nur noch die Jury – und dann
ist Caracal dran.
„Caracal!“
Wo kommt die Stimme denn jetzt her?
Matthews wird aus seiner Konzentration gerissen. Mit verwirrtem
Gesichtsausdruck wendet er sich um. Ohne Paulinas Hand
loszulassen.
Er erblickt eine chaotisch wirkende
Szene. Die Fernsehcrew ist damit beschäftigt, drei kräftige
Männer wegzudrängen, die ins Aufnahmestudio gelangt
sind.
Aufnahmeleiter:
„Sie können hier nicht rein! Das ist INTERN!“
Tommy
Qurashi: „Aber wir müssen mit Caracal Matthews reden!“
Aufnahmeleiter:
„Er redet jetzt mit niemandem. Jetzt wird getanzt.“
Das störende Trio sind
natürlich Tommy Qurashi und die Scandinatives. Nachdem sie
zuletzt im Zuge des von Matthews verordneten Teambuildings
Dreamweaver aufsuchen mussten, hatten sie bereits angekündigt,
Caracal zur Not am Set zur Rede zu stellen. Und der Zeitpunkt ist
so unpassend wie es nur geht. Jetzt, eine Minute vor
Aufnahmebeginn.
Caracal
Matthews: „Entschuldige, Paulina. Ich kläre das kurz.“
Der GFCWler lässt die Hand
seiner Tanzpartnerin los. Petrova blickt ihm traurig hinterher.
Solche Rüpel sind die Freunde des Mannes, den sie als
grazilen Tänzer und freundlichen jungen Mann kennengelernt
hat? Kaum vorstellbar.
Peinlich berührt vom Auftritt
der Wrestler bahnt sich Matthews einen Weg durch die Crew.
Caracal
Matthews: „Sorry, Leute. Nicht jetzt.“
Halvor
Howard: „Nicht jetzt? Mann, du lässt uns seit WOCHEN
hängen. Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Caracal
Matthews: „Ich muss jetzt wirklich tanzen.“
Halvor
Howard: „Tanzen? Nein, du musst endlich mal Klartext reden.
Scheiße ist das! Drück dich nicht vor dem Gespräch.
Leg‘ doch einfach fest, ob du uns oder Qurashi deinen Spot
gibst. Die Uhr tickt für jeden von uns. Wir wollen uns
endlich beweisen. Ohne Ablenkung.“
Auch wenn Qurashi und Johansen
nichts sagen: Ihren Blicken kann Caracal entnehmen, dass sie
genauso denken.
Und irgendwie tun sie ihm ja auch
leid – aber er hat wirklich keine Zeit.
Caracal
Matthews: „Setzt euch doch bitte ins Publikum. Wir reden
später.“
Halvor
Howard: „Später! Später! Versteht du nicht, dass
deine Unentschlossenheit grad 3 Leute in ihrer Entwicklung
blockiert? Wir sind ein Freak-Trio, das einander nicht ausstehen
kann. Und das sieht die ganze Wrestlingwelt. Ein Matchwort von
dir könnte das verändern. Die letzten Male hatten wir
nicht mal Matches und…-“
Caracal
Matthews: „Der Walzer ruft.“
Abgewürgt. Matthews lässt
die GFCWler einfach stehen. Er wirbelt auf den Hacken herum und
stürmt davon, auf Paulina zu. Im allerletzten Moment. Wieder
greift er die Hand. Wie geschmeidig ihre Haut ist. Wie schlank
die Finger. Die Beiden lächeln sich zu.
Der Vorhang öffnet sich für
sie.
DANNY
Clement
Marfo and the frontline dröhnt aus den Boxen. Und das allein
schon führt zu Begeisterungsstürmen im Rund.
Pete:
„Was für ein Empfang für den allseits beliebten
Crutch! Heute hat er eine Mords-Aufgabe vor sich…mal
sehen, wie er damit umgehen wird. Als Vorbereitung für das
PPV-Match ist das allerdings 1A!“
Sven:
„Du wirst sehen, mein lieber Pete: Darragh Switzenberg –
der Großartige! – wird heute Jason Crutch die Leviten
lesen. Wie dumm muss man an Crutchs Stelle sein, um so einem
Match zuzustimmen?“
Der
Oberpollinger - heute gekleidet in weißen Tights mit den
blauen Lettern „JASON“ und „CRUTCH“ an
den Beinen, mit schwarzer Weste und dem weißen Aufdruck „US
AGAINST THE WORLD“ am Rücken – betritt die
Entrance Stage. Er läuft an das linke Ende der Stage und
mobilisiert seine Anhänger. Dann läuft er zum rechten
Ende der Stage und fordert seine Leute auf, noch mehr Gas zu
geben. Letztlich bleibt er mittig stehen, breitet die Arme aus
und dreht sich so einmal um sich selbst, während das
bekannte Jason Crutch Feuerwerk abgebrannt wird.
Pete:
„Der Crutch-o-Mania-Express setzt sich in Bewegung…“
Sven:
„…direkt in sein Verderben!“
Laura:
„Mit einem Gewicht von 105 Kilogramm, aus Oberpolling:
JASOOOON CRUUUUTCH!“
JC
klatscht mit den Fans in der Frontrow ab, klettert die Treppe
hoch und lässt sich nacheinander auf allen vier Turnbuckle
feiern. Dann ist er aber auch schon bereit.
Natürlich
ist die große Frage, wer denn nun der erste Gegner von
Jason Crutch sein wird. Denn im Moment stehen noch alle drei
Switziverse-Mitglieder im Ring. Dort scheint eine Art Beratung
abgehalten zu werden.
Pete:
„Also ich tippe ja auf Fleestedt. Oder vielleicht doch
Alonso? In keinem Fall wird sich Darragh Switzenberg, sofern er
es vermeiden kann, mit einem frischen Jason Crutch
anlegen…ähem…ich meine…TROTZ seiner
switzenbergischen Großartigkeit, denn es dürfte jedem
klar sein, dass er durchaus dazu in der Lage wäre…ähem…“
Sven:
„Da hast du dich gerade noch aus der Affäre gezogen,
was? Natürlich könnte Darragh Switzenberg, der
Fabelhafte, dem frischen Crutch in den Arsch treten. Aber das hat
er doch gar nicht nötig, weil…“
Und
zur absoluten Überraschung aller Anwesenden – und auch
zu Svens und Petes Überraschung – bleibt tatsächlich
der amtierende GFCW-Heavyweight-Champion im Ring zurück!!
Selbst Jason Crutch scheint überrascht zu sein, denn seine
Augenbrauen gehen nach oben. Und erst, als ihm gewahr wird, dass
ihm hier ein nettes Geschenk präsentiert wird und er einen
frischen Darragh Switzenberg in die Finger kriegt, verfinstert
sich sein Gesichtsausdruck und ein diabolisches Lächeln wird
sichtbar. Fleestedt und Alonso haben das Geviert verlassen.
Sven:
„Siehst du, du Eumel! Vonwegen hier ‚frischer Crutch‘
und ‚steigt nicht in den Ring‘. Darragh Switzenberg,
der Tolle, nimmt es mit zwei Crutchs auf, wenn es sein muss.“
Pete:
„Pf, du hast doch selbst nicht dran geglaubt…!“
Wie
dem auch immer sei: die Fans sind überrascht. Die
Kommentatoren sind überrascht. Crutch ist überrascht
und, Hölle, sogar Referee Mike Gard ist überrascht. Die
Fans feiern hier gerade einfach nur, dass sie unerwartet
100%-Jason Crutch vs 100%-Darragh Switzenberg präsentiert
bekommen.
Gauntlet
Match Nr. 1:
Non
Title Match:
Jason
Crutch vs Intercontinental-Champion Darragh Switzenberg
Referee:
Mike Gard
DING
DING DING
Crutch
will sichergehen, dass Alonso und Fleestedt den
Inring-Bereich auch wirklich verlassen. Zu oft wurde er vom
Switziverse getäuscht. Und so lässt er beide –
die übrigens mit provokantem Trashtalk nicht haushalten
– nicht aus den Augen und begleitet sie mit seinen
wachsamen Augen die Rampe hinauf.
BOOOOOOOM!!!
Was…ist
geschehen?!
Pete:
„Was zum Teufel?!“
Sven:
„…“
Ein
knallharter Schlag mit einem Stahlstuhl trifft Jason Crutch
in den Rücken und streckt ihn zu Boden. Im Rücken
des Referee und Jason Crutch, die Alonsos und Fleestedts
Abgang sicherstellen wollten, hat sich der IC-Champion einen
Stuhl gegriffen, ist zurück in den Ring geslidet und hat
seinen Widersacher eiskalt erwischt.
Die
Fans hassen es. Sie hassen es grenzenlos und buhen sich die
Seele aus dem Leib. Während Mike Gard mit großen
Augen dort steht, holt Darragh Switzenberg zu einem weiteren
Stuhlschlag aus.
BOOOOOOOM!!!
Die
Fans raunen – und buhen aus Leibeskräften.
Fleestedt und Alonso können sich vor Lachen und
Schadenfreude kaum halten, während Darragh Switzenberg
mit versteinerter Miene, den Stuhl in der Hand, über dem
kaputten Jason Crutch steht.
BOOOOOOOM!!!
BOOOOOOOM!!!
BOOOOOOOM!!!
Es
folgen drei weitere Stuhlschläge. Fans in der Frontrow
sind kurz davor, ihre Cola-Becher in den Ring zu werfen, als
Mike Gard der Scharade ein Ende macht und die Glocke läuten
lässt.
DING
DING DING
Laura:
„Sieger des ersten Matches durch Disqualifikation.
Jasooooon Cruuuutch!“
Darragh
Switzenberg gelingt ein Geniestreich. Nichts neues in dieser
Matchart und durchaus schon einmal gesehen, aber dennoch ein
Geniestreich - und Switzenberg spielt diesen Joker: Indem er eine
Disqualifikation zwar gerne in Kauf nimmt, sich aber
a)
in keinster Weise irgendwelchen potenziellen Schäden durch
seinen Gegner aussetzt,
b)
selbst nicht die Finger schmutzig macht und, was am wichtigsten
ist,
c)
Crutch ordentlich mit einem ganz klaren Defizit und einer
potenziellen Verletzung in die letzten beiden Matches gegen
Fleestedt und Alonso schickt.
Mike
Gard geht erbost dazwischen, stellt sich vor Crutch - der mit
schmerzverzerrtem Gesicht auf der Matte liegt – und
entreißt Switzenberg den verbogenen Stuhl, den sich dieser
nun auch widerstandslos abnehmen lässt. Mit der einen Hand
tippt er sich auf die Krempe eines imaginären Huts –
und verlässt dann, ein überlegenes Grinsen auf den
Lippen – den Ring.
Mike
Gard kümmert sich derweil um Jason Crutch, spricht mit ihm,
erkundigt sich ob des Wohlbefindens. Es gibt eine kleinere
Diskussion, während bereits Jakob Fleestedt den Ring
betreten hat. Dieser macht verächtliche Handbewegungen,
während Mike Gard Jason Crutch auf die Beine hilft. Und
tatsächlich sieht es, nach einigem Hin und Her, so aus, als
würde der Oberpollinger weiter machen können. Fast
schon widerwillig stimmt Mike Gard – und lässt die
Glocke zu Match Nr. 2 läuten.
Gauntlet
Match Nr. 2:
Jason
Crutch vs. Jakob Feestedt
Referee:
Mike Gard
DING
DING DING
Fleestedt
stürmt auf Crutch zu, der duckt sich weg – bzw.
will sich wegducken, doch durch die Beuge gerät sein
Steiß in Mitleidenschaft, er knickt ein, und wird dann
hinterrücks von einer Clothesline in den Nacken
getroffen. Vier, fünf, sechs harte Tritte in den unteren
Rücken bearbeiten den Oberpollinger weiter. Fleestedt
setzt das Match in den ersten Momenten mit ein, zwei
Hampelmännern fort – was den Crutch-o-Manias
ziemlich auf die Nerven geht. Immer wieder lächelt
Fleestedt zuversichtlich und macht sich, ganz in
Switziverse-Manier, über Crutch lustig. Der
Oberpollinger kann kaum Gegenwehr leisten, zu sehr ist er
angeschlagen ob der zahlreichen Stuhlschläge. Immer
wieder setzt Fleestedt ihm zu, trifft mit Tritte und
Unterarmschlägen in den unteren Rücken. Ein
knallharter Whip-in gegen die Turnbuckle, Schulterstöße
in der Ringecke gegen den Rücken und ein High Angle Back
Drop tun ihr übriges. Fleestedt setzt zu einem ersten
Cover an, und zwar eins dieser lässigen, bei denen man
nicht einmal das Bein einhakt.
Sehr
zur Freude der Crutch-o-Maniacs reicht dieser arrogante
Pinfall-Versuch allerdings selbst bei einem angeschlagenen JC
nur zu einem Two-Count. Fleestedt hingegen mag es kaum
glauben und beginnt eine – sinnlose - Diskussion mit
Mike Gard. Dann wird er wütend und stampft auf Crutch
ein, holt ihn auf die Beine und zeigt einen Classic Back
Breaker. Fleestedt gibt seinem Gegner immer wieder arrogante
Stubser gegen den Kopf, watscht ihm gegen die Schläfe
und tritt ihn im Ring herum wie einen räudigen
Straßenköter. Dieses selbstherrliche Getue nervt
die Crutch-o-Maniacs tierisch ab. Höhepunkt ist, als er
JC mit dem Hals über das zweite Ringseil, sich auf ihn
setzt und ihm den Mund zu einer Fratze verzieht. Als Mike
Gard dazwischengeht, beginnt Fleestedt eine Diskussion –
in deren Rücken sich Crutch an den Ringseilen
hochkämpft. Und gerade als Fleestedt sich umdreht, läuft
er geradewegs in eine knallharte Rechte von Crutch. Fleestedt
wird schwindelig, ist out-of-nowhere getroffen, stolpert
gegen die Seile, schüttelt sich, stürmt erbost nach
vorne – und läuft in einen Spinning Wheel Kick,
der genau ans Kinn trifft.
Die
Crutch-o-Maniacs gehen steil, feuern ihren Liebling an, der
sich schmerzverzerrt an den Rücken fasst. Der permanente
arrogante Matchstil des überheblichen Fleestedt hat JC
in die Karten gespielt, anstatt mit gezielten, gut getimten
und perfekt platzierten Aktionen dem mitleiderregenden
Anblick ein Ende zu setzen. Stattdessen erhält Fleestedt
die Quittung: er kassiert eine Dreier-Clothesline-Serie und
fängt sich den Spinebuster an. Die Fans gehen steil –
und Fleestedt hat vollends den Überblick verloren.
Ein
weiteres Mal will er in die Offensive gehen und trifft sogar
mit einem Kneelift. Aber als er nachsetzen will, duckt sich
Crutch weg. Er hievt Fleestedt – begleitet von einem
verzerrten Schmerzensschrei – hoch und lässt ihn
via Backdrop auf die Matte krachen. Jason Crutch fasst sich
unvermittelt an den Rücken, rappelt sich hoch –
und ist doch schneller als sein Kontrahent – Fleestedt
stürzt herbei, kassiert den Kick in den Magen, die Arme
werden eingehakt…
Equalizer
von Jason Crutch!
Laute
Anfeuerungsrufe werden ausgestoßen, aber Jason Crutch
kann nicht covern. Zu sehr hat die mächtige Aktion ihren
Tribut in die Rückenpartie gefordert. Angeschlagen robbt
Crutch hinüber zu Fleestedt, und mit letzter Mühe
legt er den Arm auf seinen Kontrahenten…
ONE
– TWO – THREE!
Tatsächlich!
Entgegen der Erwartungen und geschuldet durch Fleestedts
arrogantem Auftreten holt Jason Crutch auch den zweiten Sieg.
DING
DING DING
Laura:
„Sieger des zweiten Matches durch Pinfall: Jasooooon
Cruuuutch!“
Jakob
Fleestedt hat seinem Switziverse einen Bärendienst erwiesen.
Ob sein Matchverhalten so mit seinem Herrn und Meister Darragh
Switzenberg abgesprochen war? Einem Routinier wie Jason Crutch so
abfällig im Ring zu begegnen – selbst wenn er
angeschlagen ist – zeugt von Unerfahrenheit par excellence.
Die Quittung haben sowohl Fleestedt als auch das Switziverse
bekommen – denn nun hat man Crutch mit diesem Upset-Sieg
sogar noch Momentum verschafft und ihn sich erholen lassen.
Fleestedt ist nun seinerseits schwer getroffen und rollt sich mit
Schmerzen im Gesicht aus dem Ring, während bereits sein
Partner, der Switzidogistant, zum Ring gerannt kommt. Er will, er
MUSS es besser machen – sonst ist hier die Kacke am
Dampfen!
Gauntlet
Match Nr. 3:
Jason
Crutch vs. Zac Alonso
Referee:
Mike Gard
Der
Oberpollinger hat sich mittlerweile auf die Beine gekämpft
und kann sich seinem Gegner sogar entgegen stellen –
Zac Alonso greift an, aber Crutch weicht geschickt aus und
rollt Alonso mit dem Schoolboy auf…
ONE
– TWO…fast hier die Überraschung Nr. 2
innerhalb weniger Sekunden. Alonso ist aber frisch und kann
dies nutzen. Erneut geht er sofort in den Angriff über,
aber JC wehrt ab und kontert die Anfangsoffensive von Alonso
jedes Mal, entweder mit Hip Tosses, Armdrags, einem Single
Leg Trip oder einem Back Body Drop über das oberste
Ringseil.
Alonso
ist erschüttert und völlig aus der Fassung. Ganz
offensichtlich hat er vor seinem Weg zum Ring eindeutige
Anweisungen seines Bosses bekommen, das Ding schnell
zuzumachen. Stattdessen findet er sich bereits im
Hintertreffen und konnte noch keine Aktion ins Ziel bringen.
Er versucht sich außerhalb des Ringes bis zum
Three-Count zu sammeln – doch dann wird ihm gewahr,
dass er damit auch Crutch Zeit verschafft, sich zu straffen.
Stattdessen, so meint Alonso, solle er es JETZT SOFORT
ausnutzen, dass jede Offensiv-Aktion, die Crutch zeigt,
automatisch auch ihm selbst schadet – da er selbst
angeschlagen ist.
Alonsos
Plan geht auf: er entert das Geviert sofort, legt das
Ungestüme ab, konzentriert sich und schon gelingt ihm
die erste Offensiv-Aktion: er kartet Crutch aus und schafft
es mit einem High Knee in seinen Rücken zu punkten. JC
stolpert in die Ringseile und Alonso setzt nach mit einem
Back Cracker. Der sitzt punktgenau und trifft genau die
Stelle, die bei Crutch am meisten angeschlagen ist. Dieser
krümmt sich vor Schmerzen, scheint kaum Luft zu bekommen
– und Alonso lächelt. Er kommt hoch und geht
weiter der Offensive nach. Er lässt allerdings keine
Faxen zu. Harte Punches und Unterarmschläge in den
Rücken treffen, ein Whip-in gegen die Ringecke und ein
Spinebuster sollen das Ergebnis bringen– doch Jason
Crutch gibt sich nicht klein.
Alonso
muss sich eingestehen, dass sein Partner im zweiten Match
wohl tatsächlich mehr Schaden als erwartet angerichtet
hat – und das nicht im wahrsten Sinne des Wortes
„Schaden an Jason Crutch“, sondern Schaden, was
die Teamstrategie betrifft. Denn obwohl JC derzeit zu keiner
großartigen Offense fähig ist, so hat er seinen
Rücken doch soweit rehabilitieren können, dass
nicht jeder Move zwangsläufig zum Ende führen MUSS.
Alonso geht also einen Schritt weiter: er setzt verstärkt
auf Submission-Holds: ein seitlich ausgeführter Bow and
Arrow Hold führt dem Empfänger ordentlich Schaden
zu. Letztlich gibt aber Crutch nicht auf, so dass Alonso den
Hold von sich aus löst und einen Boston Crab ansetzt.
Während Crutch laute Schreie des Schmerzes ausstößt,
robbt er sich in Richtung der rettenden Ringseile – die
er letztlich auch erreicht.
Alonso
blättert in seinem Repertoire und packt ein Surfboard
aus – das schön anzusehen ist, aber wie zuvor
keinen Erfolg bringt. Von sich aus muss Alonso auch diesen
Griff lösen, da er für ihn selbst äußerst
kraftraubend ist. Er, der kaum Offense eingesteckt hat, ist
ob seiner eigenen Offensivaktionen ziemlich angeschlagen.
Nächste
Strategie: pure ungezügelte Kraft! Mit knallharten
Aktionen wie einem Backbreaker, einem Spinebuster-Slam, einem
Release German Suplex und einem High Angle Back Drop wird
nachgesetzt. Es reicht allerdings auch hier nur für zwei
Near Falls. Und die Crutch-o-Manaics wittern Morgenluft: denn
ihr Liebling kämpft um das nackte Überleben. Und
sie erkennen, dass es wohl nur reicht, wenn auch sie Gas
geben. Und so starten sie permanent laute „JA-SON!
JA-SON! JA-SON!“-Rufe – die Alonso wiederum
missfallen.
Doch
Alonso entgleitet das Heft des Handelns…
Während
alle seine Strategien nicht zum Erfolg geführt haben,
versucht er es mit Verzweiflungsaktionen. Und dabei spielt er
Jason Crutch in die Hände – der startet nämlich,
ähnlich wie zuvor gegen Fleestedt, eine Konterparade.
Alonso bringt NICHTS mehr ins Ziel. Stattdessen startet
Crutch seine Offensive mit Chops, Clotheslines, einem
MOONSAULT (!!!), einem Atomic Drop und einem Sleeper Slam.
Allerdings reicht es auch hier nur zu zwei Near Falls.
Die
Crutch-o-Maniacs erkennen die Situation und begleiten Crutchs
Aktionen mit rhythmischem Klatschen. Es folgt der
obligatorische Crutch’sche Spinebuster. Dann bedeutet
er Alonso mit hektischen Gesten, er solle gefälligst auf
die Beine kommen. Und dieser leistet Folge:
Equalizer
gegen Alonso!
NEIN!
Alonso wirbelt in der Luft herum, whipt Crutch krass zur
Seite – der stößt gegen Mike Gard, trifft
ihn versehentlich punktgenau am Kinn und knockt ihn aus,
Alonso wird mit einem Enzuigiri gegen die Schläfe
umgesenst und ihn, Crutch verlassen die Kräfte.
Und
so liegen alle drei Männer auf der Ringmatte.
Eine
klassische Pattsituation – und für einige
Augenblicke chanten die Fans ihr „THIS IS AWESOME! THIS
IS AWEOME!“ – und wer hätte gedacht, dass
die Partie Zac Alonso vs Jason Crutch mal dafür sorgen
würde? Tatsächlich ist ihr Match an Spannung nicht
zu überbieten. Uns wurde alles geboten – nur auf
eine Entscheidung warten wir noch.
Und
sie scheint in der Luft zu liegen – zumal sich Jason
Crutch und Zac Alonso langsam hochrappeln.
Und
da…da ist…
RASMUS
RANTANEN!!
Was
macht der Deutsch-Finne hier? Zielstrebig marschiert er zum
Ring. Zac Alonso, der sich kaum auf den Beinen halten kann,
lächelt fies. Crutch hat ihn noch nicht bemerkt. Und
Rantanen entert den Ring. Er kauert in der Ringecke, fixiert
Crutch, bedeutet mit Gesten, dass er sich erheben solle. Die
Fans buhen sich die Seele aus dem Leib. Nein, bitte nicht!
Lass das Match nicht mit so einer Scharade enden.
Mike
Gard regt sich.
Crutch
torkelt.
Alonso
ist auf den Beinen. Grinst.
Rantanen
macht Gesten, schreit. Und greift an…
Superkick
gegen…
Alonso!!!!
Superkick
gegen F*** Zac Alonso!!
Die
Fans springen auf, sind aus dem Häuschen. Wie vom Blitz
getroffen stürzt Zac Alonso zu Boden. Der Kick hat genau
das Kinn getroffen. Jason Crutch wirbelt herum, weiß
gar nicht, was geschehen ist. Wie in einem Rausch sieht er
Alonso nur regungslos dort liegen, lässt sich auf ihn
fallen, und der genesene Mike Gard zählt…
ONE
– TWO – THREE!!!
Unfassbar!
Unfassbar! Jason Crutch holt den dritten Fall –
selbstverständlich unter fragwürdigen Umständen.
Und es bleiben viele Fragen. Rasmus Rantanen steht außerhalb
des Rings bei den Kommentatoren. Crutch kann sich kaum
bewegen, rafft sich mit Hilfe der Ringseile auf die Beine.
Und der angeschlagene Mike Gard reißt seinen rechten
Arm zum Zeichen des Sieges gen Hallendecke:
DING
DING DING
Laura:
„Sieger des dritten Matches durch Pinfall und somit Sieger
des Gauntlet: Jasooooon Cruuuutch!“
Der
Oberpollinger kann sich kaum auf den Beinen halten und sackt
wieder zusammen, während sich Mike Gard um sein Wohlbefinden
kümmert.
Die
Kamera schwenkt zu Rasmus Rantanen. Da ist er: Der Mann,
dessen Eingriff den zurückliegenden Kampf entschieden hat.
„RAS-MUS!“
„RAS-MUS!“
„RAS-MUS!“
Rasmus
Rantanen wird dem Switziverse Unlimited nicht beitreten. Das ist
nach den Bildern, die wir gesehen haben, klar. Und auch wenn er
sich noch nicht geäußert hat, so sagen Taten wieder
einmal mehr als Worte. Ein Tritt ins Gesicht ist die deutlichste
Antwort, die man im Wrestling geben kann. So ist das Business.
Rantanen
steht neben dem Ring. Ihm ist nicht anzusehen, dass der Sieg von
Jason Crutch irgendeine Gefühlsregung in ihm auslöst.
Nein, es ist ihm offenkundig völlig egal, wem er zum Sieg
verholfen hat. Es geht nicht um Jason Crutch. Es geht ihm nur
darum, wer hier nicht
gewonnen hat.
Das
Publikum feiert ihn. Ja, der Typ ist zweifelsfrei moralisch
fragwürdig. Doch wer gegen Aiden Rotari und das Switziverse
steht, der kann nicht so schlecht sein – das scheint die
vorherrschende Meinung in der Oldenburger Halle zu sein. Der
Feind meiner Feinde ist mein Freund.
Vor allem wenn er noch dazu den Charme eines charismatischen
Betrügers besitzt. Der Name des Deutsch-Finnen wird
gechantet. Rantanen nimmt es hin.
Rasmus
Rantanen: „Pralinen. Wein. Komplimente.“
Eine
Teilaufzählung der Geschenke, die Rantanen vor vier und vor
zwei Wochen vom Switziverse erhalten hat. Überbracht von
Jakob Fleestedt und Zac Alonso – in der festen Überzeugung,
dass die Bestechung Wirkung haben wird und man einen vierten
Member für Switzenbergs Weg gewinnt.
Rasmus
Rantanen: „Ich hätte wirklich gern noch mehr Geschenke
erhalten.“
Sein
Blick geht zum Verlierer im Ring. Währenddessen marschiert
Rantanen, das Mikrofon an den Lippen, in einem langsamen Kreis um
das Geviert.
Rasmus
Rantanen: „Aber ich habe nicht Aiden Rotari besiegt und
mein Schicksal erfüllt, um mich bestechen zu lassen. Ich bin
der Rasmus Rantanen und das heißt, ich ordne mich nicht
unter. Nicht Mirkan Uysal, nicht Darragh Switzenberg und
niemandem sonst.“
Seine
Hand fährt die Glieder der Kette um seinen Hals ab.
Rasmus
Rantanen: „Das Schicksal ist nicht käuflich…“
Seine
Stimme verliert an der Ironie, mit der er seine Ausführungen
begonnen hat. Jetzt ist der Tonfall präzise und ernst.
Rasmus
Rantanen: „…und sein Auserwählter ist es auch
nicht.“
Der
Kieler geht auf die Rampe, sein gewohntes Lächeln schleicht
sich zurück auf die Lippen.
Rasmus
Rantanen: „Ich hoffe, ihr habt die Botschaft von Rasmus
Rantanen verstanden.“
Der
Deutsch-Finne verlässt den Innenbereich, während
abermals Clement Marfo and the frontline mit US AGAINST THE WORLD
aus den Boxen dröhnt. Crutch immer noch auf den Knien auf
der Ringmatte. Ja, das Gauntlet war eine Tortur. Doch egal wie:
IRGENDWIE hat er es überstanden. Einmal mehr hat ihm das
Switziverse mit der Darragh-Aktion in Match 1 ein Schnippchen
geschlagen. Doch einmal hat sich diese Aktion gerächt, und
Crutch konnte – gewollt oder nicht – zurückschlagen
und dem Switziverse eine wirklich denkbar herbe Niederlage
beibringen.
Wenn
auch angeschlagen wie sonst was (vor 7-10 Jahren hätte er
ein solches Match wohl leichter verdaut, als er in seiner Prime
war), aber doch sichtlich erleichtert und froh, es erfolgreich
überstanden zu haben, hievt er seinen geschundenen Körper
auf die Beine. Und reißt triumphierend die Arme nach oben.
Geschafft…irgendwie…
Moderator:
„Meine Damen und Herren! Einen warmen Applaus für die
nächsten Kandidaten. SIE ist der schönste Schwan im
Tanzteich und ER hat bewiesen, dass in ihm eine Ballerina steckt.
Hier sind zu den Klängen von Tschaikowskis Nussknacker die
Beiden, die mehr Chemie haben als Marie Curies Labor. Caracal und
Paulina!“
Winkend, als
wären sie das royale Königspaar, treten sie auf die
Tanzfläche. Das Publikum applaudiert rasend – in den
letzten Wochen hat sich das Gespann in die Herzen des Tanzfans
gewirbelt. Was für ein schönes Paar sie doch wären.
Ob da was zwischen ihnen geht? Hach.
Nur drei Leute
applaudieren nicht: Am Rand des Publikums sitzen Qurashi, Howard
und Johansen auf den Treppen. Nicht einmal einen freien Stuhl hat
es für sie gegeben. Besonders die Norweger sind schlecht
gelaunt. Howard hat die Arme verschränkt und blickt
verbissen drein. Immer wieder flucht er vor sich her – bis
sich eine ältere Dame zu ihm hinüberbeugt und ein
„Tzzzzz!“ zischt. Man dürfe sich nun wohl bitte
auf die Kunst konzentrieren.
…
…
…
Moderator:
„Oh, sehen Sie doch nur. Wie schön! Was für eine
Drehung. PER-FEKT-ION!“
Caracal wirbelt
Paulina herum. Ein perfekter Auftritt bis jetzt. Das Parkett
scheint unter ihren Füßen zu schweben. Die Musik
schwillt an, gipfelt in einem Crescendo. Knisternde Leidenschaft
auf dem Parkett. Eine kurze Pause. Sie verharren in vollkommener
Stille. Ihre Stirn berührt beinahe die seine. Ihre Lippen,
ein Hauch voneinander entfernt.
Die Jury legt
bereits die Tafeln mit den 10 Punkten bereit.
Halvor
Howard: „Ich habe keine Lust, mehr zu warten. Ich schau mir
die Scheiße nicht mehr an.“
Ein Raunen des
Publikums. Weil man Erschrocken ist. Denn den perfekten Moment
des Walzers, diesen Augenblick vollendeter Romantik, stört
nicht nur die Stimme des Mannes. Nein, dann springt der
Störenfried sogar noch auf. Man kann gar nicht anders, als
den Blick vom Tanzduo abzuwenden. Wer wagt es?
Qurashi und
Johansen machen einen halbherzigen Versuch, Howard
zurückzuhalten. Doch der hitzköpfige Norweger ist zu
schnell. Er drückt sich am Publikum vorbei, ist nicht
einzufangen. Noch einmal wird im Publikum geraunt. Diesmal weil
Halvor über die hüfthohe Abgrenzung hinweg auf das
Parkett springt.
Die Security des
Fernsehsenders schaltet spät. Der Norweger ist bereits im
TV-Bild, als die Sicherheitsmänner kommen. Paulina Petrova
steht auf dem Parkett und starrt Caracal mit offenem Mund an.
Erschrockenheit in ihrem gemeißelten Elfenbeingesicht.
Caracal
Matthews: „Tanz weiter! Für das Finale!“
Die Musik nimmt
wieder Fahrt auf. Matthews wirbelt seine Partnerin noch einmal
herum. Die monatelange Übung zahlt sich aus – trotz
der Ablenkung schaffen sie es, wieder ihren Takt zu finden. Ihre
Bewegungen sind automatisiert, sie atmen und bewegen sich im
gleichen Rhythmus.
Fast kann man
verdrängen, was eben geschah.
Bis der
Eindringling der Security entschlüpft.
Halvor
Howard: „Platz da! Ich muss mit Caracal reden.“
Der Norweger
schiebt Petrova zur Seite. Die Tänzerin fällt. Die
Zuschauer in der Halle sind totenstill, dann setzen Buhrufe ein.
Der Eindringling
baut sich vor Matthews auf.
Doch dessen
Augen gehen zur Jury. Dort werden die Tafeln mit der
Höchstpunktzahl gerade wieder verstaut.
Der Traum vom
Finale droht zu platzen.
Halvor
Howard: „Ich will jetzt red…!“
Caracal
Matthews: „TANZ!“
Ehe sich der
Eindringling versieht, wird er von Matthews gepackt. Nicht
jedoch, um auf den Boden geschleudert zu werden. Nein, es ist
nicht der Wrestler Matthews, der zupackt – es ist der
Tänzer. Er nimmt eine Hand von Howard, die andere legt er um
dessen Hüfte. Howard starrt ihn wortlos an.
Und er wirbelt
den Norweger zum Walzer herum.
Caracal
Matthews: „Liebe Regie! Fahrt mit der Musik fort! Das
gehört alles zur Show.“
Halvor
Howard: „TUT ES NI…-“
Caracal
Matthews: „PSSST!“
Der
Kanadier legt Howard die Hand auf den Mund, damit er still ist.
Er
blickt ihm tief und flehentlich in die Augen.
Ein
Jauchzen im Publikum.
Moderator:
„WIE ROMANTISCH! Was für ein fantastischer Showeffekt!
Diese Überraschung! Wie süß die Beiden zusammen
sind. Unser Caracal und der hübsche Unbekannte.“
…
…
…
Ein letztes Mal
wirbelt Matthews seinen Tanzpartner herum. Dann verklingt die
Musik.
Die
Jury macht sich bereit.
Matthews und
Howard stehen da. Beide atmen schwer, auch ein perfekter Walzer
geht an die Kondition. Neben ihnen – als wäre sie in
den letzten Minuten zum fünften Rad am Wagen degradiert
wurden – ist Paulina Petrova. Bockig. Mit verzogenen
Lippen. Die Profitänzerin schnieft und blickt zu Boden.
Moderator:
„VOLLE ZEHN PUNKTE VON ALLEN JUROREN! HERZLICHEN
GLÜCKWUNSCH AN UNSERE TÄNZER!“
Während
stürmischer Applaus durch die Halle tobt, beugt sich
Matthews zu seinem Tanzpartner wider Willen hinüber.
Caracal
Matthews: „Danke für deine Spontanität, Halvor.
Wenn die Show vorbei ist, können wir reden.“
Halvor
Howard: „Es gibt nichts mehr zu reden.“
„OOOOOOOOOOOH!“
Caracal Matthews
sackt auf dem Tanzparkett zusammen.
Der
Fuß Howards hat ihn direkt zwischen die Beine getroffen.
Paulina Petrova
kreischt hysterisch. Dem Publikum steht vor Schreck der Mund
offen. Halvor Howard entreißt dem Moderator das Mikrofon.
Halvor
Howard: „Wir…“
Er deutet ins
Publikum zu Bjorn Johansen und Tommy Qurashi. Erstmals wird den
Zuschauern klar, dass der Eindringling nicht allein gekommen ist.
Und dass doch nicht alles zur Show gehört.
Halvor
Howard: „…sind hergekommen, um mit dem Wrestler
Caracal Matthews zu reden. Doch heute ist mir eines
klargeworden.“
Mit
spielerischer Leichtigkeit und einer einzigen Körperdrehung
lässt er einen Sicherheitsmann ins Leere laufen. Ein
kläglicher Versuch der Security. Hier im Fernsehstudio ist
man es nicht gewohnt, gegen Kampfsportler angehen zu müssen.
Halvor
Howard: „Der Wrestler Caracal Matthews ist tot.
Wenn ich dich so ansehe…“
Mit der
Fußspitze dreht der Norweger Matthews herum. Der Kanadier
ist noch immer am Boden und hält sich wimmernd den
Unterleib.
Halvor
Howard: „…wird mir klar, dass du keiner mehr von uns
bist. Du gehörst hier her.
Zwischen die feinen Leute. Nicht mehr in den Ring. Dir fehlt es
an Herz für unser Geschäft, Mann.“
Howard klopft
sich seinerseits auf die Brust. Dort, wo sein Herz schlägt.
Ein echtes Wrestlerherz.
Halvor
Howard: „Du gehörst nicht mehr in die GFCW, Caracal.
Du brauchst keine Vertretung. Du brauchst jemand, der dich
ersetzt..“
Er kniet sich
neben Matthews. Greift nach dessen Kopf und dreht ihn so herum,
dass Matthews ihn genau anstarren muss.
Halvor
Howard: „Wenn du es nicht von selbst einsiehst, werden die
Scandinatives dafür sorgen. Gib‘ mir und Johansen
deinen Vertrag, Caracal. Scheißegal, ob wir uns dann zu
zweit ein Gehalt teilen müssen, wir wollen nur ins Squared
Circle. Wenn du willst, können wir darum kämpfen. Was
sagst du: Steckt in deinem Körper noch ein Funken
Wrestlerehre? Klammerst du dich noch an die Lüge, dass du
ein Kämpfer bist?“
Der Norweger
stemmt sich wieder in die Beine und schaut sich mit Verachtung im
Fernsehstudio um. Er hasst das Publikum mindestens so sehr wie
die Tanzfans ihn.
Halvor
Howard: „Dann komm‘ zu High Noon, such dir einen
Partner…und nimm die Herausforderung an.“
Er zwinkert
seinem Tag-Team-Partner im Publikum zu. Johansen gibt Howard
einen Daumen hoch.
Und Qurashi, der
danebensitzt, blickt mit einer Ahnung zu Johansen hinüber…dieser
Plan der Scandinatives kommt nicht so spontan, wie Howard ihn
darstellt.
Halvor
Howard: „Wir warten auf dich.“
Wir
befinden uns im Ringbereich und da der Champion nicht für
ein Match angekündigt war, scheint er etwas zu sagen zu
haben – in jedem Falle eskaliert es in Oldenburg und die
Stimmung erreicht abermals ungeahnte Höhen, denn Ask Skógur
ist da!
Sobald
er auf die Stage tritt, in schlichter Klamotte mit kurzen Hosen
und einem unspektakulären einfarbigen Shirt, tritt er heraus
und schleift seinen Titel, wenn auch in der Höhe, hinter
sich her, bei seinem Weg im Ring und dabei klatscht er natürlich
– wie sollte es auch anders sein – mit seinen Fans
ab.
Asks
Laune scheint… gemischt. Einerseits gibt es Grund zur
Freude, schließlich hat er vor zwei Wochen einen gewaltigen
Sieg über niemand geringeren als Rekord-Champion Jason
Crutch eingefahren und andererseits schwebt da ja doch noch die
dunkle Wolke namens James Corleone und Aldo Nero über ihm.
Und dieser Wolke kann er jetzt nicht länger entkommen. Aber
er ist der Champ, was ihn – wie er es selbst sagt –
zum besten Wrestler der Liga macht und deshalb muss er sich
solchen Herausforderungen nun einmal stellen.
Ask
läuft also zum Ring, erreicht diesen und nachdem er sich auf
einem Turnbuckle, den Gürtel in die Höhe streckend,
noch einmal hat Feiern lassen, nimmt er das Mikrofon, was man ihm
reicht, um sich bereit zu machen das sagen zu können, was er
sagen will.
Pete:
„Der Champ ist da! Ich bin gespannt, was es zu berichten
gibt, auch, wenn ich da so eine grobe Ahnung habe.“
Sven:
„Nenn das Kind ruhig beim Namen, Pete. Ask ist lange genug
weggerannt, aber jetzt gibt es kein Entkommen mehr vor ALDO
NERO!“
Pete:
„Hmmmm.“
Sven:
„Jason Crutch zu besiegen ist eine Sache, aber Aldo Nero?
Unter Führung des großartigen James Corleones?! Wie
will Ask das schaffen?“
Pete:
„So wie auch bei Aurora…?“
Sven:
„Hörst du Mister Corleone denn gar nicht zu? Da hat
Aldo doch nicht verloren… er hat nur nicht gewonnen. Ask
kann von Glück reden, dass Luna da im Match war, ansonsten
wäre der großartige Aldo Nero schon lange Champion!“
Ask
steht bereit, kommt aber mal wieder nicht direkt dazu zu
sprechen, dafür jubelt die Galaxy noch zu laut und selbst
nach den inzwischen dreieinhalb Jahren saugt Ask die Energie und
positiven Reaktionen des Publikums noch dankbar und ungläubig
auf.
Aber
irgendwann muss er dann doch zur Tat schreiten und so führt
er das Mikro schließlich zum Mund.
… um
abermals unterbrochen zu werden. Nur diesmal nicht aus den
positiven Absichten, wie es beim Publikum der Fall war.
Ask
senkt das Mikro ab, während sein Blick nun schlagartig
ernster wird und direkt in Richtung der Stage geht, auf der Aldo
Nero und James Corleone auch direkt erscheinen.
Sven:
„JAAAA“
Pete:
„Es war zu erwarten, aber hätten sie Ask nicht
wenigstens erstmal anfangen lassen können zu reden?“
Sven:
„Wieso denn das? Das wäre doch mehr Redezeit für
Ask und weniger Redezeit für Aldo und Mister Corleone? Und
das kann ja nun keiner wollen.“
Wieder
sind Corleone im Anzug und Nero in einer Art Joggingjacke und mit
seinen Wrestlingshorts gekleidet, während sie unter tobendem
Heat seitens der Galaxy zum Ring laufen. Hierzu muss man nicht
viel sagen, die Beiden mag keiner und die Beiden mögen
gleichermaßen niemanden, also bleibt der Weg zum Ring recht
unspektakulär.
Corleones
Blick ist voll und ganz auf Ask gerichtet, mit einem Ehrgeiz in
den Augen, als würde er ihn am liebsten selbst besiegen
wollen. Aldo hingegen versucht erneut die Fassade zu wahren,
während auch er Ask manifestiert, denn auch hier steckt ja
ein bisschen Geschichte dahinter, wenn auch nicht ganz so
weitreichend wie bei The End.
Neben
besagtem End war Ask ebenfalls einer von denen, die Aldo einst
besiegt haben, bevor Aldos Metamorphose zum Top-Star begann. Aldo
forderte Ask einst in einer Open Challenge um den
Intercontinental Championship heraus. Ein Match, dass Ask dennoch
recht eindeutig gewann. Wir haben oft genug etabliert, dass man
bei Aurora vielleicht Abstriche machen kann, durch Stipulation
und dritter beteiligter Person, aber diese Niederlage ist nicht
von der Hand zu weisen.
Es
kommt also drauf an, ob Aldo diesmal gewinnt… oder nicht.
Das
Vater-Sohn-Gespann hat den Ring schließlich erreicht und
betreten. Sie stehen nun vor Ask Skógur, der sie ebenfalls
mustert. Vor zwei Wochen, nachdem Ask Jason Crutch besiegt hat,
hat er Aldo aufgefordert in den Ring zu kommen, dieser ist
gemeinsam mit seinem Vater aber nur um diesen herumstolziert,
ohne, dass es zur Interaktion kam.
Jetzt
ist es allerdings so weit. Ask und Aldo, Angesicht zu Angesicht.
Ask
und Aldo mögen sich bereits im Vorfeld von Aurora und
schließlich auch direkt beim Event in Schweden
gegenübergestanden haben und dennoch… wirkt das recht
neu.
Aber
selbstverständlich ist es natürlich weder Ask noch
Aldo, die zuerst das Wort ergreifen.
James
Corleone: „Mister Skógur.“
Asks
Blick bleibt bei Aldo, der diesen nach wie vor erwidert. Corleone
spricht also gewissermaßen aus dem Hintergrund in diesen
Staredown hinein.
James
Corleone: „Unsere Wege… kreuzen sich nun schon seit
geraumer Zeit. Seit… Brainwashed, wenn man so will. Und in
all dieser Zeit haben sie bereits sehr viel über mich
gesprochen. Und doch denke ich… gibt es Redebedarf.“
Ob
nun in den Gesprächen mit Luna oder ganz aktuell vor zwei
Wochen – Ask hat bereits mehrfach darüber gesprochen,
dass er James Corleone als die eigentliche Bedrohung und seinen
aktuell größten Feind ansieht. Die Manipulationen
gegen Luna, Aldo und auch gegen ihn… das hat Ask, nachdem
er jahrelang an allen Ecken und Enden manipuliert wurde,
inzwischen gut durchschaut.
Ausrichten
konnte er dagegen aber nichts.
Er
bleibt dennoch noch immer auf Aldo fokussiert.
James
Corleone: „Wo… fang ich an.“
Es
stört Corleone nicht im geringsten, dass Asks Aufmerksamkeit
gerade auf Aldo gerichtet ist, denn er weiß natürlich,
dass das Ask tatsächlich sehr wachsam ist – er muss
auf Aldo aufpassen, da dieser jederzeit angreifen könnte,
aber gedanklich ist er voll und ganz bei Corleone.
Mister
Purple umschleicht die beiden Kontrahenten also bei seiner
Ansprache.
James
Corleone: „Um in ihrer Welt zu bleiben: es gibt da einige
sehr tief hängende Früchte, die ich von den Bäumen
des Waldes pflücken könnte. Etwa wie ihre Vergangenheit
mit Mister Hutcherson oder Mister Switzenberg; ihr ständiges
Scheitern auf dem Weg zum großen Erfolg; ihre WUT, die
vielmehr Sie bestimmt hat, als, dass Sie ihrer WUT Einhalt
gebieten konnten… dass alles haben wir schon oft genug
durchgekaut und es wäre langweilig, einfach und der
Dimension, in der wir uns hier bewegen nicht würdig.“
… aber
es dennoch zu erwähnen, scheint Corleone dennoch wichtig,
als ob er beweisen wollte, dass er sich mit Asks Vergangenheit
bestens auskennt. Vor allem auch das Erwähnen von Hutcherson
und Switzenberg scheint Corleone wichtig um Ask daran zu
erinnern, dass er – auch wenn er die ganze Zeit
herumposaunt er würde sich nicht (mehr) manipulieren lassen
– er ein gern genutztes Opfer von Manipulatoren ist.
James
Corleone: „Also…“
Ask
Skógur: „Du redest zu viel.“
Trocken
und nüchtern spricht Ask diese Aussage in Richtung Corleone,
die einen gewaltigen Pop aus dem Publikum erhält –
scheint gut angekommen zu sein und Corleone tatsächlich kurz
verstummen lassen. Bevor dieser nun aber weitersprechen kann,
fährt Ask fort.
… und
dabei wendet er sich sogar wirklich an Corleone, auch mit den
Augen.
Ask
Skógur: „Viel zu viel. Scheinst das mit dem
Redebedarf ja richtig wörtlich zu nehmen. Und ich stimme dir
sogar zu, allerdings will ich… nicht mit dir reden.“
Ask
hält den Gürtel noch immer in der Hand, dreht sich nun
aber wieder komplett zu Aldo.
Ask
Skógur: „Sondern mit ihm.“
„Ihm“…
Ask legt genug Provokation in das Wort, als würde er noch
immer mit Corleone sprechen und den Papa fragen, ob er mit dem
Sohn spielen darf. Ein Disrespect? Oder zeigt Ask einfach nur,
wie Corleones Spiel funktioniert. Aldo runzelt auf jeden Fall die
Stirn und hebt die Augenbrauen, als hätte er den Seitenhieb
zumindest erstmal registriert.
Corleone
hält sich nun tatsächlich etwas bedeckt im Hintergrund.
Ask
geht nun einige wenige Schritte auf Aldo zu und mustert diesen
erneut. Nicht so, als wolle er angreifen – Aldo versteht
das auch nicht so – sondern so, als würde er ihm
wirklich in die Seele blicken wollen. Dann tritt er diese
Schritte wieder zurück.
Ask
Skógur: „Mehr als zwei verdammte Jahre ist es her,
seitdem ich gegen Holly gekämpft habe… aber wie dein
werter Herr uns gerade bewiesen hat… klebt der noch immer
an mir wie ein lästiger Schatten. Und das obwohl ich mich
ihm nicht mal angeschlossen habe.“
Ask
seufzt.
Ask
Skógur: „Manchmal denke ich darüber nach, was
wohl passiert wäre und wo ich heute wäre, wenn ich es
getan hätte. Und dann… sehe ich dich.“
Es
zeichnet sich ab wo Ask hin will und auch, wenn James Corleone
und Holly Hutcherson nicht unbedingt gleiche Ansätze haben,
ist der Vergleich wohl auch nicht sooo weit hergeholt.
Ask
Skógur: „Und ich denke… vielleicht wäre
ich das. Ein Mann, der sicher sehr gut, dominant und talentiert
ist, aber der nicht weiß, was er mit diesem Talent
anstellen soll, weil er sich voll und ganz einem Dämon
verschrieben hat. Weil er einen Pakt mit dem Teufel eingegangen
ist und nun für jemand anderen lebt.“
Ask
grunzt.
Ask
Skógur: „Und dann merke ich… ich hab verdammt
nochmal alles richtig gemacht.“
Erneut
ein gewaltiger Jubelsturm aus dem Publikum.
Ask
Skógur: „Ich brauch keinen Dämon, ich brauch
keinen Teufel, ich verlasse mich nur auf mich.“
Und
wieder, lauter Jubel während sich Ask die Hand auf den
Brustkorb schlägt um quasi auf sein Herz zu deuten.
Ask
Skógur: „DAS hat mich zum besten Wrestler dieser
Liga gemacht, das hat mich zum Champion gemacht. Wäre ich
deinen Weg gegangen, dann hätte ich all das nie erreicht.
Und du… du WIRST das all das nie erreichen, wenn du weiter
auf ihn hörst. Und ich weiß, das glaubst du mir nicht
und eigentlich ist mir das ja auch egal, allerdings… eben
weil ich mich bestens damit auskenne, was heißt manipuliert
zu werden… ob am eigenen Leib oder bei meinen Freunden wie
Viggo… will ich es trotzdem ein letztes Mal probieren.“
Ask
spielt nun auch auf seine Geschichte mit Viggo und Darragh
Switzenberg an, indem Ask bereits einmal dabei geholfen hat, dass
sich jemand von seinem schlechten Einfluss löst.
Ask
Skógur: „Du verstehst es nicht, wenn ich es dir
sage, deswegen werde ich es dir bei High Noon auf einem Weg
verdeutlichen, den du verstehst. In dem ich dir die größte
Niederlage deines Lebens verpasse.“
Und
auch hier jubelt die Menge lautstark los, während Ask sein
Mikro senkt und Aldo doch sichtlich berührt zu sein scheint.
Corleone tritt nun langsam aus dem Hintergrund und holt schon
aus.
Ask
Skógur: „Oh ja, lass deinen großen Meister auf
mich antworten, genauso läuft es, was?“
Corleone
setzt ab – was Ask hier macht, gefällt ihm gar nicht,
denn Ask spricht durchaus offen aus, was Corleone so abzieht und
das auf einem Wege, der sehr leicht verständlich ist…
und dabei… manipuliert Aldo sogar selbst etwas.
James
Corleone: „Was fällt dir…”
Aldo
streckt den Arm vor Corleone und bedeutet damit, dass er ruhig
sein soll… die Halle verstummt für einen Moment,
bevor es sogar leicht anerkennende positive Reaktionen und
überraschend-weit-aufgerissene Augen von Ask dafür
gibt. Und ein anerkennendes Nicken.
Nun
tritt Aldo einige Schritte auf Ask zu.
Aldo
Nero: „Du willst also sagen wir sind gleich, was?“
Aldo
spricht mit einer emotional-aufgeladenen Wut. Das wirkt etwas
überraschend – man hat schon gesehen, dass Ask mit
seiner Ansprache ins Schwarze getroffen hat, aber so sehr?
Aldo
Nero: „Das… sind wir nicht. Ganz und gar nicht. Du…“
Aldo
setzt kurz ab und schnauft durch. Man sieht, wie er sogar leicht
mit sich hadert, was er hier nun sagen soll und will. Und
Corleone gefällt das gar nicht.
Aldo
Nero: „Du bist aus dem Wald gekommen, hm? Das ist dein
Ding, Mann. Du bist aus dem Wald gekommen, wo du frei warst, wo
du glücklich warst, wo du alles hattest, was du wolltest.
Für dich war das hier eine Herausforderung, eine neue Welt.
Und ja, du hattest es sicher nicht leicht und deine Gutmütigkeit
wurde ausgenutzt… wir haben alle unser Päckchen zu
tragen und keiner hat es leicht und trotzdem… für
dich ist das hier ein Abenteuer…
…
für mich
ist das mein Leben!“
Den
letzten Satz schreit Aldo fast schon mit gebrochener Stimme
heraus.
Aldo
Nero: „Und er… er ist ein riesiger Teil davon. Er…
er ist mein Leben.“
Er
zeigt auf James Corleone, der seinerseits nun etwas sprachlos
scheint.
Aldo
Nero: „Es ist ja schön, wenn du das Privileg hattest
dich entscheiden zu können… aber das hatte ich nie.
Ein Leben lang, wollte er mich nicht. Und hat IHN vorgezogen.
Alles, was ich wollte… war er. Seine Anerkennung. Ich habe
mein ganzes Leben lang dafür gekämpft, dass ich sie
kriege und jetzt, da ich sie habe, soll ich das einfach so
wegwerfen. Soll ich ihn wegwerfen?
Wofür
habe ich dann mein ganzes Leben lang gekämpft?“
Man
hört die Verzweiflung aus Aldos Stimme. Diese Frage…
die sagt alles über ihn aus, was man wissen muss. JA –
ihm ist bewusst, dass Corleone ihn kontrolliert, aber was will er
tun?
Soll
er sich gegen ihn stellen? Was war dann all das wert? Das
jahrelange Hecheln nach Aufmerksamkeit, der Bruch mit The End,
das Hintergehen von Salvatore Corleone…
Auch
wenn Aldo es nicht will, auch, wenn Aldo es selbst weiß…
er hat nur noch Corleone.
Es
gibt keine andere Option.
Das
ist er. Das ist seine Existenz.
Und
es scheint, als würde Ask das langsam verstehen.
Aldo
Nero: „Ich habe keinen Pakt mit dem Teufel gemacht, Ask…
ich bin der Sohn des Teufels. Das ist mein Schicksal. Und bei
High Noon… auch da habe ich keine Wahl. Verlieren ist
keine Option. Ich muss gewinnen. Ich muss.“
Wieder
klingt Aldo verzweifelt. Er redet sich immer mehr in Rage, ist
nun aber komplett auf Ask fokussiert und vergisst den Teufel
hinter sich dabei völlig.
Ask
Skógur: „Und dann… wenn du mich besiegt und
den Titel gewonnen hast… dann bist du glücklich?“
Ask
bleibt ernst. Diese Frage ist nicht gehässig gemeint,
sondern fast schon mitleidig.
Und
Aldo antwortet darauf eiskalt und ohne jegliche Emotion.
Aldo
Nero: „Das ist egal. Er ist es.“
Hätte
Corleone so etwas wie ein Gewissen, dann würde er wohl
spätestens jetzt erkennen, was er seinem Sohn angetan hat.
Er hat ihn zu einer Killermaschine ohne Emotionen erzogen, der
alles tut um ihn zu dienen. Aldo kann selbst nicht glücklich
sein, sondern nur dafür sorgen, dass sein Vater glücklich
ist und der ist das nur, wenn Aldo Nero der neue GFCW World
Champion ist.
Ask
Skógur: „Dann wird es meine Aufgabe sein dafür
zu sorgen, dass er es nicht ist.“
Ask
würde wohl zu gern irgendwas sagen um Aldo zu trösten,
aber er erkennt, dass das nichts bringen würde. Aldo steht
zu sehr unter dem Bann von Corleone. Beide stehen sich nun
gegenüber und blicken einander an. Was in diesen Köpfen
gerade vorgeht?
Vermutlich
alles. In diesem Gespräch wurde über so viel
Existenzialistisches gesprochen… wo fängt man da an…
jedenfalls… nach einigen Sekunden, scheint es so als wolle
sich Aldo abwenden und da… naja… Ask ist nun mal
Ask.
Ask
Skógur: „Trotzdem… und das sage ich nur für
dich… nicht für ihn… viel Glück.“
Und
tatsächlich hält Ask Aldo die Hand hin. Aldo war im
Begriff sich zu drehen und mit einem seitlichen Blick hat er nun
zum ersten Mal seit diesen offenbarenden Worten zu seinem Vater
geschaut, bis er nun Aldos Hand sieht.
Weil
Ask sieht, dass Aldo mal ein nettes Wort, eine ernstgemeinte gute
Geste, einen positiven Zuspruch braucht.
Und
ja… als das braucht er.
Aber
trotztdem: Ein böser Fehler.
Ask
wird es nie lernen.
Ask
ist nun mal Ask.
Aldo
starrt auf die Hand von Skógur, für weitere Sekunden.
Dann schaut er Ask in die Augen… für einige Sekunden…
und dann schaut er zu seinem Vater.
Der
wiederum weiß gar nicht so wirklich wie er reagieren soll,
nach all dem was Aldo gerade gesagt hat.
Und
schließlich… schlägt Aldo ein.
Ein
böser Fehler von Ask Skógur.
Er
lernt es nie.
LA
VENDETTA
Aldo
zieht Ask an sich heran und in einem sehr flüssigen Ablauf
verpasst er dem Champion seinen Finisher! Sehr zum Unmut der
Fans, die in den letzten Minuten ein wenig vergessen haben, warum
sie Aldo eigentlich hassen.
Deswegen.
Ask
landet auf der Matte, während Aldo sich wieder aufrichtet.
Erneut mit einem emotionslosen Blick zu seinem Vater. Er bückt
sich, greift nach dem Gürtel und wie schon vor Aurora oder
bei Brainwashed hält er den Gürtel in der Hand…
aber er streckt ihn nicht hoch… sondern er gibt ihn an
seinen Vater.
Der
wirkt noch immer etwas irritiert, was vermuten lässt, dass
er all das, was Aldo gerade gesagt hat, zum ersten Mal gehört
zu haben scheint.
Corleone
nimmt den Gürtel zaghaft an… scheint dann aber
relativ schnell wieder sein diabolisches Grinsen aufzusetzen, in
freudiger Erwartung, dass Aldo selbiges tut.
Tut
er nicht.
Sobald
Corleone den Gürtel hält, lässt Aldo ihn los.
Daraufhin
verlässt Aldo den Ring. Corleone also wieder verwirrt,
während er seinem Sohn nachschaut. Es dauert nicht lang, da
lässt Corleone den Gürtel auf Ask fallen, um Aldo zu
folgen. Ask liegt dabei noch immer getroffen am Boden, wenngleich
er auch langsam wieder zu sich zu kommen scheint.
Mit
etwas Abstand zueinander laufen nun Vater und Sohn die Stage
hoch.
Am
Anfang des Abends hat Corleone Nero eindeutig zu verstehen
gegeben, dass er nicht verlieren darf. Der Druck auf Aldo ist
immens und so langsam scheint er seine Auswirkungen zu tragen.
Man
weiß nicht so richtig, wie Corleone das deutet. So schlecht
es Aldo auch gehen mag, so gut, dominant und talentiert ist er
aber auch und mit dieser geballten Kraft an Potenzial stehen die
Chancen einwandfrei, dass er Ask besiegt…
Pete:
„Na, was sagen wir hierzu?“
Sven:
„…“
Pete:
„Auf…“
Sven:
„Wir sagen hierzu, dass uns nächste Woche ein
phänomenales Match bevorsteht. Aldo Nero, der großartige
ALDO NERO, wird gegen Monica Shade antreten. Und ich bin mir
sicher… gewinnen. Und danach steht der Vollendung von
ALDOS EROBERUNG nichts mehr im Weg!“
…und
sollte das passieren, was kümmert ihn schon, wie es Aldo
geht?
Dann
zählt nur eines, dass Corleone wieder an der Spitze ist.
Backstage ist die Atmosphäre elektrisierend. In einem
abgegrenzten Bereich, umgeben von Bannern und dem flackernden
Licht des GFCW-Logos, steht Tammy bereit mit Mikrofon in der
Hand. Die Kamera fährt langsam auf sie zu, während sie
einen kurzen Blick zur Seite wirft – denn dort betreten Aya
und Jay Taven die Szenerie. Beide tragen ihre schwarzen
World-of-Darkness-Shirts, Jay in seiner speziell designten,
kurzen Hose im WoD-Stil, Aya wie gewohnt mit seiner imposanten
Erscheinung, ernster Miene und einem gewissen Glanz in den Augen,
der die Anspannung des Abends widerspiegelt.
Tammy begrüßt die beiden mit einem professionellen,
aber leicht neugierigem Lächeln.
Tammy:
„Aya, Jay... heute ist der Abend. Das große
Tag-Team-Match um die GFCW World Tag Team Titel. Wie geht es
euch? Und was ist euer Plan, um heute Abend als neue Champions
hervorzugehen?“
Jay Taven grinst sofort breit. Ein Handtuch hängt lässig
über seinen Schultern, seine Energie ist spürbar. Er
tänzelt ein wenig vor Tammy hin und her, macht dann das
bekannte Zeichen mit den Händen um seine Hüften –
da, wo der Gürtel bald sitzen soll – und richtet sich
schließlich zum Mikrofon auf.
Jay
Taven:
„Tammy, wie’s mir geht? Ich sag’s dir ganz
ehrlich – ich fühl mich großartig! Heute Abend
ist kein gewöhnlicher Abend. Heute Abend wird einer der
besten Abende, die ich je hatte!“
Er zeigt wieder auf seine Hüften und nickt entschlossen.
Jay
Taven:
„Die Hasen? Die können sich schon mal auf was gefasst
machen. Ich hoffe, sie haben ihren letzten Möhrchenvorrat
gegessen, denn heute Abend gibt’s Hasenbraten. Zwar
Falscher Hase aber Hase!“
Jay lacht über seinen eigenen Witz und ein selbstgefälliges
Schmunzeln legt sich über sein Gesicht. Und auch Tammy –
obwohl sie sich sichtbar bemüht, professionell zu bleiben –
kann sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.
Tammy:
„Falscher Hase... ernsthaft, Jay?“
Jay
Taven:
„Oh, sowas kannst du nicht planen, Tammy. Das kommt einfach
aus mir raus. Wie ein Uppercut mit Stil!“
Während Jay noch immer leicht lachend die Bühne seiner
eigenen Überzeugung genießt, tritt Aya langsam an die
Seite von Tammy. Er stellt sich mit breiter Brust, leicht
vorgeneigtem Kopf und verschränkten Armen auf. Seine
grauweißen Haare sind zurückgebunden, der ernste Blick
sucht kurz die Kamera, dann Tammy, ehe er mit tiefer, fester
Stimme spricht – ruhig, getragen und mit einer Betonung,
die jedes Wort schwer wiegt.
Aya:
„Tammy... ich musste mich erinnern. Erinnern, wer ich war.
Wer ich bin. Was ich durchgemacht habe, was ich erreicht habe.
All das... all das hat mich heute Abend hierhergeführt.“
Er atmet einmal tief durch, die Stimme bleibt klar, aber der Ton
bekommt mehr Tiefe, fast schon Ehrfurcht.
Aya:
„Ich kämpfe heute Abend für all jene, die an uns
glauben. Für die World of Darkness. Ich kämpfe für
meinen Sohn. Und ich kämpfe... für meine verstorbene
Frau Sarah.“
Kurz schließt er die Augen, als er diesen Namen ausspricht.
Es ist ein Moment der Stille, der nicht peinlich ist, sondern
Respekt auslöst – auch Tammy wird für einen
Augenblick ganz ruhig, und selbst Jay wirkt für einen Moment
ergriffen.
Dann öffnet Aya die Augen wieder, sein Blick ist nun
glasklar und durchdringend.
Aya:
„Mit der Hilfe meines Bruders Jay... werden wir heute Abend
alles geben. Nicht nur kämpfen. Nicht nur bestehen. Wir
werden... gewinnen.“
Er richtet sich noch ein Stück mehr auf, und während er
den Blick in die Kamera richtet, liegt eine kämpferische
Glut in seinen Augen, die die Zuschauer zu Hause durch den
Bildschirm spüren können.
Aya:
„Und dann, Tammy… dann werden wir gemeinsam, als
Teil der World of Darkness, die neuen GFCW Tag Team Champions
sein! Denn was können die Hasen und der Fuchs schon tun,
wenn Jay Taven und Aya zusammen mit der World of Darkness, sie
heute Abend zerstören werden.“
Jay
hebt triumphierend die Fäuste, Aya nickt entschlossen –
und Tammy bedankt sich knapp, während die Kamera langsam
zurückzoomt. Im Hintergrund wird bereits wieder das Summen
der Halle lauter, als das Bild schließlich langsam
ausfadet.
Tag
Team-Title Match:
TSEizn
Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli /w Der Fuchs) (c)
vs. Aya & Jay Taven
Referee: Karo Herzog
Pete:
Kommen wir nun zum Main Event des Abends…
Sven:
Die Gürtel stehen auf dem Spiel. Überraschenderweise
Pete:
Und werden die Besitzer wechseln…
Sven:
Pah…du träumst wohl…
Michael
Cruncher: DER MAIN EVENT DES HEUTIGEN ABENDS…
Die
Menge jubelt
Michaell
Cruncher: DIE GFCW TAG TEAM TITEL AUF DEM SPIEL
Die
Menge jubelt lauter
Michael
Cruncher: DIE HERAUSFORDERER…JAY TAVEN…AYA…WOD…WORLD
OF DARKNESS!!!
Das
Licht flackert – zunächst nur leicht, kaum
merklich, dann stärker. Der Boden vibriert unter den
ersten Klängen von Cain´s „Age of Darkness“.
Nebel
ergießt sich über die Entrance-Rampe, dicke
Schwaden, die wie lebendig wirken. Ein kaltes, rotes Licht
tanzt über die dichten Dunstwolken, und im Publikum
formiert sich ein Crescendo aus Jubel, Buhrufen und
gespanntem Flüstern. Die Erwartung ist greifbar –
und genauso elektrisch, als wolle der ganze Raum jeden Moment
in Flammen aufgehen.
Von
den gigantischen Bildschirmen flackert das Logo der World of
Darkness auf. Es pulsiert, als würde es atmen, und
überall, wo es zu sehen ist, beginnen die Zuschauer
unwillkürlich nach vorne zu rücken. Dann mit einem
kraftvollen Tritt taucht Jay Taven im Halbdunkel am Anfang
der Rampe auf. Er trägt eine kurze Boxer-Short,
tiefschwarz, verziert mit dezenten silbernen Flammen, die
sich fast unmerklich über den Stoff ziehen – ein
Mix aus Box-Ästhetik und WoD-Branding. Sein WoD-Shirt
zeigt klar und stolz sein Logo, und je nach Beleuchtung
schimmert es fast metallisch. Jay bewegt sich mit der
geschmeidigen Sicherheit eines Profis, der genau weiß,
wann er sich aus dem Schatten lösen muss.
Er
macht keine hektischen Gesten. Stattdessen lässt er
seine Präsenz sprechen: Ein Blick nach rechts, um eine
erste Explosion von Reaktionen aufzufangen – ein Mix
aus Fankreisen und Buh-Rufen. Dann die Geste: Er legt seine
Daumen an die Hüfte, formt mit seinen Fingern die Kontur
eines Championship-Gürtels um seine Taille – ein
stummer Rap, fast schon wütend, aber voller
Entschlossenheit. Er beugt sich leicht nach vorn, als wolle
er flüstern, nur für das Publikum zum Mitriechen:
„Die Titel sind unser“
Langsam
schreitet Jay die Rampe hinab, der Beat pulsiert lauter,
schneller, hisst die Euphorie ins Publikum. Immer wieder
wiederholt er seine Gürtel-Geste – mal energisch,
mal fast ironisch – ein Schauspiel der
Selbstsicherheit. Die Fans nehmen ihn auf, fangen seine jede
Pose ein, die Kameras stürzen sich auf ihn, als wäre
er schon im Ring.
Dann,
als er die harte Kante der Rampe erreicht, macht er Platz. Im
Hintergrund formt sich ein neuer Schatten – groß,
breit, kaltdominant. Aya tritt in den Nebel, die Musik gleißt
um ihn herum wie ein dunkles Manifest. Er trägt dieselbe
WoD-Shirt-Kombination, zwar etwas lockerer – aber denn
noch wirkt sie bei ihm präsenter. Seine Hose ist lang,
schwarz, mit leichten Nähten und den sehr blassen weißen
Blitzen. Die Haare sind grau-weiß, zu einem
Pferdeschwanz gebunden, der fast reglos über sein Shirt
fällt. Seine Stiefel drücken das Gewicht aus, das
in seinem Gang steht – Autonomie. Kontrolle. Macht.
Aya
bleibt vor Jay stehen, die beiden werfen sich einen kurzen
Blick zu – flankierende Beistandsszene. Dann macht Aya
einen Schritt nach vorne, die Arme hängen locker, doch
sein Blick sucht die Augen des Publikums. Er atmet nur leicht
aus – aber während er das tut, spüren die
Zuschauer, dass der Mann nicht nur atmet, sondern in jeder
Faser berechnet. Er lässt das Shirt leicht nachziehen,
reckt die Brust. Und dann bleibt er stehen. Sein Blick geht
den Decke oder gar den Himmel. Ein lächeln schleicht
leicht über seine Lippen als er kurz nach oben deutet.
Jay
geht derweilen voraus. Er nimmt die Treppen zur Ringkante,
sein Blick bleibt hoch oben in den Publikumsreihen hängen
– herausfordernd, provozierend, aber auch respektvoll.
Er klappt sich zurück in den Ring, bleibt in der Ecke
stehen und streckt die Arme seitlich aus, als wolle er sich
Bejubeln lassen.
Aya
folgt, doch bleibt er draußen. Er lehnt sich fordernd
gegen das Seil, schaut zurück nach draußen –
der Eingang, die Arena, die Fans. Ein letzter Check. Dann
winkt er Jay, nicht mit der Hand, sondern mit einem Nicken –
als stünde er vor dem Ring schon als Anker, als Ruhepol.
Dann betritt auch Aya das Seilgeviert, geht in die andere
Ecke. Die beiden stehen diagonal gegenüber. Der Ring ist
ihr Territorium, die purpurne Lichtgewölbe darüber
ihr Thronsaal.
Michael
Cruncher: UND IHRE GEGNER…AUS DEM FUCHSBAU…DIE
TAG TEAM CHAMPIONS…TSUKI NOSAGI…EL
METZTLI…TSEZIZN RA(RE)BBITS
Die
Stimmung in der Halle ändert sich. Buh Rufe setzen ein.
Das
Licht flackert…Dunkelheit…Stille
„EURE
WELT DER DUNKELHEIT…EIN SPIEGEL DER GESELLSCHAFT…EIN
SPIEGEL DER EINSTELLUNG ALLER HIER IN DER HALLE…LEERE…KEINE
PHANTASIE…KEIN ZIEL…IHR IRRT UMHER IN EINER
WELT OHNE INHALT…“
Erneut
flackert das Licht auf. Die Töne der Musik der Hasen
setzt wieder ein. Mit ihm das pinke Licht was passend zum
Beat aufleuchtet.
„IHR
HASST UNS WEIL IHR MIT UNSERER WELT NICHT ZURECHT KOMMT. ES
IST EUCH ZU ANSTRENGEND. ANGST VOR DER DUNKELHEIT ZU HABEN
IST LEICHT. DOCH SEID VERÄNGSTIGT DAS ZU BETRETEN WAS
IHR NICHT BEGFREIFEN KÖNNT…UNSERE WELT!!! UND
WENN IHR SIE NICHT BETRETEN WOLLT BRINGEN WIR SIE ZU EUCH!“
Aus
dem Eingang unter dem Titantron rennen die weißen Hasen
über den LED Boden. Weiß. Putzig. Flüchtend.
Dann betreten Tsuki Nosagi und El Metztli die Bühne.
Komplett in weiß gekleidet. Die Hasenohren weiß.
Die Maske weiß. Die Gesichtsbemalung weiß. Die
GFCW Tag Team Gürtel um ihre Hüften gebunden.
Rechts und links von der Rampe stellen sie sich auf. Nach
einigen Sekunden betritt ihr Mentor…DER Fuchs…die
Bühne. In der Hand. Ein Koffer. Bedächtig stellt er
sich zwischen die Champions. Er scheint zu Ihnen zu sprechen,
legt dann den Koffer auf den Boden und geht ein paar Schritte
zurück wo er sich dann auf einen Stuhl nieder lässt.
Pete:
Was ist das?
Sven:
Ein Koffer, Pete…
Pete:
Pappnase…das sehe ich selbst.
Sven:
Du hast gefragt was das ist.
Tsuki
Nosagi und El Metztli nehmen sich den Koffer und gehen damit
zum Ring. Jay Taven scheint etwas nervös zu wirken
seitdem er den Koffer gesehen hat. Aya schaut grimmig und
genervt das die Hasen sich so viel Zeit lassen. Als Tsuki und
El Metztli den Ring betreten haben ertönt die Stimme
ihres Mentors.
DER
Fuchs: „Tsuki…Metztli…dass was ihr da in
den Händen haltet zeigt euch das euch wieder einmal
jemand etwas schlechtes will in eurem Leben. Ihr wurdet so
oft Opfer des Schicksals. Ihr habt so oft Leid erfahren. Der
Inhalt dessen wird euch klar machen das es weiterhin Menschen
gibt die euch leiden sehen wollen. Menschen mit Macht.
Menschen die nicht wollen das ihr das tragt was ihr euch
verdient habt…“
Jay
Taven springt aufs unterste Seil und schimpft in Richtung des
Fuches. Kurz danach versucht er alles um Aya davon zu
überzeugen den Hasen den Koffer weg zu nehmen. Ohne
Erfolg.
DER
Fuchs: „Eure Gegner kriegen jede Hilfe um euch die
Gürtel zu entreißen. Sie wollen euch das Gold
entreißen und in die Dunkelheit bringen. In die Welt
der Leere…“
DER
Fuchs lacht auf…
DER
Fuchs: „Sie wollen die Gürtel wieder dahinbringen
wo niemand sie wahrnimmt. Ins Schwarze nichts. Dort wo die
Tag Team Gürtel vergessen wären…Doch lasse
ich es nicht zu das das was ihr den Gürteln gegeben habt
wieder genommen wird. Die Gürtel sind da wo sie
hingehören. Und keine Regel…kein Mensch…kein
Stück Papier kann es euch wegnehmen…“
Die
Hasen stehen in ihrer Ringecke. Jay tippelt nervös hin
und her während Aya sturr und konzentriert geradeaus. Er
scheint Jay gar nicht zu beachten. Sein Blick gilt nur den
Gürteln.
DER
Fuchs: „Öffnet den Koffer und seht was dunkle
Mächte bewirken wollen…doch wissen sie nicht um
die Konsequenzen was ihr Vorhaben auslöst…“
Tsuki
hält den Koffer während Metztli die
Zahlenkombination einstellt.
666
Der
Japaner öffnet den Koffer und ein helles pinkes Licht
erstrahlt aus dem inneren des Koffers.
DER
Fuchs: „SIND WIR GLÜCKLICH?“
Keine
Reaktion. Jay schaut nervös umher. Aya knirscht mit den
Zähnen. Die Hasen schauen skeptisch in den geöffneten
Koffer.
DER
Fuchs: „TSUKI…METZTLI…SIND WIR
GLÜCKLICH?“
Die
Hasen schauen hoch und nicken.
DER
Fuchs: „Gebt Ihnen keine Chance euch Leid
zuzufügen…Genießt das Spielchen“
Tsuki
schließt den Koffer. Kaum fallen die Schnallen ins
Schloss stürmt auch schon Jay Taven auf die beiden zu.
Wild geworden versucht er die erste Attacke zu setzen. Doch
Tsuki und Metztli haben aufgepasst. Mit dem Koffer in den
Magen und einem harten Schlag auf den Rücken geht Jay zu
Boden.
Karo
Herzog geht direkt dazwischen und unterbindet aufkeimendes
Chaos. Sie schickt Aya zurück in seine Ecke und die
Hasen ebenfalls. Jay Taven kniet über den Koffer und
schaut skeptisch hin und her. Langsam öffnet er nun den
Koffer und blickt erschrocken herein. Mit einem Knall und
einer pinken Farbpulverexplosion fliegen Papierfetzen durch
den Ring. Der Inhalt des Koffers ist zerstört. Jay hält
sich das Gesicht. Tsuki Nosagi hat den Platz außerhalb
des Ringes eingenommen und Metztli stürmt sofort auf den
wehrlosen Jay los. Er wird jedoch von Aya abgefangen der
erkannt hat das er eingreifen muss. Jay rollt sich aus den
Ring und hält sich das pink gefärbte Gesicht. Karo
Herzog überblickt die Situation und lässt das Match
anläuten.
DING
DING
Offiziell
im Ring: Aya und El Metztli
Aya
hat nur Augen für den Mexikaner und geht mit voller
Wucht auf diesen los.
Pete:
Was zur Hölle war in dem Koffer???
Sven:
Wir werden es nie erfahren. Es ist ja putt^^
Pete:
Und Aya scheint etwas wütend zu sein.
Aya
deckt El Metztli mit Tritten und Schlägen ein. Metztli
versucht zu blocken, zieht sich jedoch clever in seine
Ringecke zurück. Dort greift Aya weiter unkontrolliert
an. Tsuki nutzt die Chance und wechselt.
OFFIZIELL
IM RING: TSUKI UND AYA
High
Kick gegen Aya. Tsuki springt aufs oberste Seil. Aya stürmt
wieder los.
BIG
BOOT VON METZTLI GEGEN AYA
SUICIDE
DROP KICK VON TSUKI GEGEN AYA
Das
Lachen des Fuches ertönt in der Halle. Die Zuschauer
schauen sich besorgt um. Tsuki packt sich Aya und setzt
direkt nach. Tritte auf das rechte Knie. Immer und immer
wieder attackiert der Japaner die Stelle die die Hasen als
Schwachstelle ausgemacht haben. Wechsel.
OFFIZIELL
IM RING: METZTLI UND AYA
Der
Mexikaner packt sich das rechte Bein von Aya. LEG LOCK GEGEN
den Anführer der WoD. Dieser scheint nichts zu spüren.
Er pusht sich hoch und setzt ein paar Schläge gegen
Metztli an. Ein Raunen geht durchs Publikum.
Pete:
Der wird doch nicht…
Sven:
Doch der wird…
El
Metztli lehnt sich weit zurück und zieht das Bein von
Aya nochmal an.
DOUBLE
STOMP VON TSUKI GEGEN DAS BEIN VON AYA
Ein
echter Wirkungstreffer der Hasen. Metztli hält weiterhin
das Bein Ayas fest der nun sichtlich Schmerzen hat. Tsuki ist
wieder auf den Beinen und packt sich nun das linke Bein Ayas.
DOUBLE
LEG LOCK DER HASEN GEGEN AYA
Pete:
DAS sind Schmerzen.
Sven:
Oh ja…das sieht man…Sehr gut finde ich das.
Karo
Herzog zählt Tsuki an. Dieser hat nichts im Ring zu
suchen. Die Hasen lassen jedoch nicht los.
Pete:
DA ist Jay wieder.
Der
Partner von Aya kommt in den Ring und läuft von hinten
auf Karo Herzog zu die immer noch gebückt vor den Hasen
steht und sie ermahnt.
BOCKSPRUNG
VON JAY ÜBER KARO HERZOG…
Pete:
CLEVER!!!
DOUBLE
DROPKICK VON JAY GEGEN DIE HASEN
Die
Champions lösen den Griff. Jay pusht sich selbst. Er
schmiert sich nochmal ein paar Farbreste aus dem Gesicht und
attackiert dann Tsuki Nosagi und befördert diesen übers
dritte Seil nach draußen. Dann schaut er kurz nach Aya.
Dieser raunt ihn an das er doch weiter attackieren soll. Jay
nickt und geht in die Seile.
SUMMERSAULT
ÜBERS DRITTE SEIL GENAU AUF TSUKI NOSAGI
Benommen
bleiben die beiden außerhalb liegen. Im Ring ist
Metztli etwas schneller wieder auf den Beinen und packt sich
Aya der humpelnd aufsteht. Erneut ein Tritt gegen das Knie
von Aya. Ein Tritt in den Magen.
FACECRUSHER
GEGEN AYA
Sofort
das Cover
EEEEEINNNNSSS…KICKOUT!!!
Aya
ist außer sich das er nach so einer leichten Attacke
schon gecovert werden soll. Erneut brandet das Lachen des
Fuchs auf. Man sieht das das Adrenalin in Aya steigt und er
scheint den Schmerz im Knie wegzuatmen. Metztli will
nachsetzen und geht auf Aya los. Dieser weicht aus.
Clotheline gegen Metztli. Noch eine…und noch ein…der
Mexikaner wankt…Fällt aber nicht. Ein harter
Schlag von Aya gegen Metztli.
SCOOPSLAM
VON AYA GEGEN METZTLI.
Jetzt
nutzt Aya die Chance und schaut nach seinem Partner. Dieser
kriecht langsam zum Apron und zieht sich hoch. Er schüttelt
sich und rollt sich in den Ring. Dort fordert ihn Aya erneut
auf zur Tat zu schreiten. Metztli wird von beiden in die
Ringseile geschickt.
BIG
BOOT GEGEN METZTLI
STANDING
SUMMERSAULT SPLASH GEGEN METZTLI
Das
Cover von Aya
EEEEEINNNSSS…
ZW…..KICKOUT
VON METZTLI
Aya
ärgert sich kurz. Doch beruhigt er sich direkt wieder.
Ein kurzer Austausch mit Jay und dieser nimmt seinen Platz in
der Ringecke ein. Metztli rollt sich zu den Seilen um dann
den Ring zu verlassen. Er schaut nach seinem Partner und
hilft diesen auf die Beine. Sie beraten sich kurz. Gemeinsam
steigen sie wieder auf den Ringapron. Aya wartet im Ring.
Metztli wirkt auf Karo Herzog ein damit sie Aya sagt er müsse
zurückweichen. Doch diese zuckt nur mit den Schultern.
Aya wird es zu bunt und er greift an. Metztli hat den Braten
gerochen und rammt Aya seine Schulter zwischen den Seilen in
den Magen. Immer und immer wieder während Aya sich am
obersten Seil festhält. Ein weiteres Mal rammt der
Mexikaner dem Leader der WOD die Schulter in den Bauch.
Metztli nimmt auf dem Apron Anlauf. Dropkick über dem
untersten Seil hindurch gegen das Knie von Aya. Wechsel.
OFFIZIELL
IM RING: TSUKI UND AYA
Tsuki
springt aufs dritte Seil. Flying Bulldog gegen Aya welcher
unsanft zu Boden muss. Aya bleibt liegen. Sofort das Cover.
Doch kaum hat sich Tsuki auf Aya gelegt da kommt Jay Taven an
und unterbricht das Cover. Karo Herzog ist darüber not
amused und schickt Jay direkt wieder raus. Dieser protestiert
vehement. Im Rücken von Karo Herzog muss Aya weiter
einstecken.
Pete:
Bisher isolieren die Hasen Aya sehr gut von Jay.
Sven:
Man sieht das die beiden gut als Team zusammenarbeiten.
Pete:
Gegen einen kämpft es sich einfach leichter.
Sven:
Dazu habe ich nicht das Gefühl das Aya seinem Partner
groß vertraut.
Tsuki
packt sich Aya und zieht diesen hoch. Wechsel
OFFIZIELL
IM RING: METZTLI UND AYA
Metztli
stürmt in den Ring.
ELBOGEN
GEGEN DEN HINTERKOPF VON AYA
Erneut
das Cover.
EIIIIINNNSSSS
ZWEEEIIIII
D….KICKOUT
VON AYA
Dieser
springt auf und packt sich Metztli wie aus dem nichts. Dieser
weicht schockiert zurück. Harter Tritt in den Magen. In
die Seile muss Metztli. Erneut ein harter Tritt.
POWERBOMB
GEGEN DEN MEXIKANER
Aya
ist sauer. Tsuki Nosagi kommt vom dritten Seil angeflogen.
Genau in die Arme des blonden Hühnen. Er wirbelt den
Japaner herum.
POWERBOMB
GEGEN TSUKI
Die
Hasen liegen nebeneinander im Ring. Aya pusht sich und will
erneut angreifen. Doch sieht er im letzten Moment im
Augenwinkel wie Jay Taven angeflogen kommt.
CORKESCREW
SPLASH GEGEN DIE HASEN VON JAY TAVEN
Die Zuschauer
toben. Die WoD ist oben auf. Jay steigt in die Ringecke und
lässt sich feiern. Aya jedoch war mit der Aktion nicht
glücklich und redet auf seinen Partner ein. Dieser nickt
wiederwillig und geht zurück in die Ringecke. Aya greift
sich Tsuki und schleudert diesen in die Seile.
RIESEN
BACKDROP GEGEN TSUKI
Dieser
hält sich den Rücken und rollt sich raus. Aya ist
vollkommen on fire und zieht Metztli an der Maske nach oben.
Er umgreift den Champion.
GERMAN
SUPLEX!!!
Pete:
EINNNNNS
Die
Fans jubeln
GERMAN
SUPLEX!!!
Pete:
ZWEEEEEEIII
Die
Fans jubeln lauter und zählen mit.
GERMAN
SUPLEX!!!
Pete:
DREIIIII!!!!
Metztli
bleibt liegen. Aya schaut sicher in die Zuschauer und lässt
sich bejubeln. Jay will in den Ring. Doch Aya will nun
Schluss machen. Erneut zieht er Metztli auf die Beine. Dieser
wankt umher. Aya nimmt Maß…als Metztli sich
umdreht…
BLOODKICK
VON AYA GEGEN METZTLI…DOCH WIRD DIESER IM LETZTEN
MOMENT VON TSUKI NOSAGI AUS DEN WEG GEZOGEN UND WIRD
STATTDESSEN SELBST GETROFFEN…ER GEHT ZU BODEN.
Aya
ärgert sich maßlos und macht einen Schritt zurück.
Wechsel.
OFFIZIELL
IM RING: METZTLI UND JAY TAVEN
Jay
Taven hat Aya auf die Schulter geklopft und springt aufs
dritte Seil. Er schaut fragend ins Publikum die ihn zujubeln.
Aya ist nicht glücklich mit der Aktion und schaut
überrascht zu seinem Partner.
HWGF
VON JAY GEGEN TSUKI
Die
Fans rasten aus.
Pete:
So schnell kann sich das Blatt wenden.
Jetzt
haben sie den Sieg vor Augen.
Sven:
Na warte mal ab.
Aya
geht auf Jay los und stellt diesen zur Rede. Der Wechsel war
nicht abgesprochen. Jay scheint Aya zu beschwichtigen. Doch
der Gesichtsausdruck von Aya wird nicht besser. Während
Aya langsam in die Ringecke geht wird weiter diskutiert. Jay
scheint verzweifelt zu sein und will Aya weiterhin klar
machen, dass sie die Hasen doch nun da haben wo sie sie haben
wollen.
Erneut
ertönt das Lachen des Fuches.
Aya
und Jay schauen sich um. Der Ring ist leer. Metztli hat Tsuki
an den Beinen aus dem Ring gezogen. An der Seite der Rampe
stehen die Hasen nun und schauen in den Ring. Die Gürtel
auf ihren Schultern.
Karo
Herzog zählt.
1….
2….
3…
Aya
und Jay gehen einen Schritt auf die Hasen zu. Mit netten
Worten versuchen sie die Hasen zu locken. DER Fuchs schreitet
nun die Rampe herunter und stellt sich hinter seine
Schützlinge.
4….
5….
6….
Er
scheint Ihnen etwas ins Ohr zu flüstern und geht dann
langsam die Rampe zurück. Die Hasen schauen einander an.
Und gehen dem Fuchs hinterher.
7….
8….
9…
Wutentbrannt
stehen Aya und Jay im Ring und müssen mit ansehen wie
die Hasen langsam dem Fuchs hinterher trotten. Jay will
lossprinten. Doch wird er von Aya aufgehalten. Dieser
schüttelt mit dem Kopf.
10…!!!
Karo
Herzog schüttelt mit dem Kopf und läutet das Match
ab.
Die Stimmung in der Halle ist aufgeheizt, doch ein Schleier der
Verwirrung liegt über der Zuschauermenge. Das Match ist
vorbei, Aya und Jay Taven haben technisch gewonnen – doch
die GFCW World Tag Team Titel bleiben trotzdem in den Händen
der Hasen. Durch einen absichtlichen Auszählerfolg retten
sich El Metztli, Tsuki Nosagi und ihr Begleiter, der „Fuchs“,
mit einem schmutzigen Trick aus der Affäre.
Während das Publikum buht und erste „WoD“-Rufe
aus den Reihen der Anhänger der World of Darkness laut
werden, deutet sich Bewegung im Eingangsbereich an. Die Kamera
schwenkt zur Rampe – dort tritt Claude „The Dynamite“
Booker mit festem Schritt aus dem Backstage-Bereich. In der einen
Hand hält er ein Mikrofon, mit der anderen gibt er klare
Zeichen: Die Hasen und der Fuchs sollen stehen bleiben. Sofort
kehrt Ruhe ein. Dynamites Blick ist ernst. Er bleibt auf halber
Strecke zur Rampe stehen, hebt das Mikro und spricht mit ruhiger,
aber autoritärer Stimme.
Dynamite:
„Du hast dir also die Informationen geholt, die du
gebraucht hast... und du wolltest sie gleich doppelt für
dich nutzen. Ein Match verlieren, aber die Titel behalten –
clever. Wirklich clever.“
Er richtet den Blick nun gezielt auf den Fuchs, der sich am Rand
des Rings positioniert hat. Es herrscht spürbare Anspannung
– auch im Ring, wo Aya und Jay Taven mit verschränkten
Armen stehen, ihre Blicke konzentriert auf Dynamite gerichtet.
Dynamite:
„Vergesst es. Ja, im Vertrag steht, was Aya betrifft. Und
ja, das hier war ein Titelmatch. Aber glaubt mir… so
leicht mache ich es euch nicht. Euch auszählen zu lassen,
damit ihr heil davonkommt? Ihr seid auf der Flucht – das
ist offensichtlich. Und wenn ihr fliehen wollt… dann soll
es so sein.“
Die Hasen gestikulieren wild, der Fuchs nimmt es fast
teilnahmslos hin, während die Fans gespannt auf die nächsten
Worte warten. Ein lautes „WoD! WoD!“ schwappt durch
die Ränge. Jay Taven deutet grinsend erneut auf seine Hüfte
und formt mit beiden Händen das Zeichen eines Gürtels –
eine klare Botschaft.
Dynamite:
„In Bad Segeberg, bei High
Noon,
werdet ihr vier es klären. Und zwar so, wie es offenbar alle
Beteiligten mögen – ja, auch ihr, Aya… Jay. Ihr
wollt keine Spielchen mehr. Keine Schlupflöcher.“
Dynamite lächelt kühl. Eine kurze Pause – dann
senkt er leicht das Mikro, ehe er mit ruhiger Stimme die Bombe
platzen lässt.
Dynamite:
„Ihr vier… werdet es in einem Stahlkäfig
regeln. Kein Entkommen, keine Hilfe von außen. Das Team,
das zuerst KOMPLETT über den Käfig klettert und mit
beiden Füßen den Hallenboden berührt... das Team
bekommt die GFCW World Tag Team Titel!“
Ein Jubelorkan bricht aus. Die Fans rasten aus, einige springen
sogar auf. Die Hasen sind sichtlich schockiert, der Fuchs schreit
wütend Richtung Rampe. Doch Dynamite ist noch nicht fertig.
Er dreht sich ein letztes Mal um, fixiert den Fuchs mit eiskaltem
Blick – und spricht mit einer Deutlichkeit, die keinen
Zweifel lässt:
Dynamite:
„Ach ja… ehe ich’s vergesse: Du, mein Lieber,
darfst bei diesem Match nicht am Ring sein.“
Die Halle explodiert. Der Fuchs wirkt, als hätte man ihm das
Rückgrat herausgezogen. El Metztli und Tsuki Nosagi
schütteln entgeistert die Köpfe. Im Ring dagegen nicken
Aya und Jay fast synchron. Jay hebt triumphierend beide Arme,
während Aya mit kühler Miene seinen Blick über das
geschockte Trio gleiten lässt.
Aya lehnt sich an die Seile. Er weiß: Die Show spricht für
sich selbst. Und das nächste Kapitel in dieser Geschichte
wird kein Märchen mehr sein – es wird ein Alptraum im
Käfig aus Stahl.