Wir sehen The Spotlight im Auto von Keller.

Beide, Hansen und Keller, sind jedoch ungewohnt ruhig. Normalerweise sind die zwei besten Freunde stehts gut gelaunt und reißen Witze. Doch nicht heute. Hansen schaut etwas bedrückt drein, Keller starrt auf das Audi Symbol auf dem Lenkrad. So sitzen sie schon seit ihrer Ankunft vor 10 Minuten da.


Schließlich ist es ausgerechnet Hansen, der die Stille unterbricht.


Hansen:,,Heute machen wir es besser, verdammt!“


Er schaut seinen Partner energisch an.


Hansen:,,Kevin, man! Wir wussten doch, es wird nicht einfach und das wir 100% geben müssen. Und bei Gott, das haben wir. Wir sind da raus und haben unser bestmögliches getan. Aber Big & Quick war nunmal besser. Und weißt du was? Ich habe auch gar kein Problem damit mir dies einzugestehen. Sie sind nicht ohne Grund Champions, das darf man nicht vergessen.“


Keller schaut nun zum ersten Mal seinen Partner an.


Hansen:,,Trotz allem, trotz der Tatsache, dass wir verloren haben, haben uns die Champions eine weitere Chance gegeben. Sie sind ebenfalls der Meinung, dass wir zu mehr fähig sind. Und ich weiß, dass sie damit verdammt richtig liegen!“


Keller denkt nach, ehe er Hansen zunickt.


Keller:,,Weißt du was? Du hast völlig recht. Wir beide hatten diesen Traum, gemeinsam Champions in einer großen Liga zu sein, seitdem wir klein waren. Und dieser Traum ist nicht ausgeträumt. Nein, er ist nur noch viel realer geworden. Und ebenso mein Hunger nach den Titeln. Er ist jetzt größer, als vor Brainwashed. Bei Brainwashed waren sie das bessere Team, die bessere Einheit. Aber heute…Heute zeigen wir der ganzen GFCW – NEIN! Der ganzen Welt des Wrestling, dass Alex Hansen und Kevin Keller eine noch bessere Einheit, eine noch besser geölte und geschmierte Tag Team Maschine sind. Wir haben früher auch die eine oder andere Niederlage kassiert. Aber aus jeder haben wir etwas gelernt, etwas mitgenommen. So auch aus dieser.“

Hansen:,,Du sagst es man! Sie können noch so groß und noch so schnell sein, wir lassen uns davon nicht einschüchtern, wir werden den großen Baum fällen und den schnellen Flitzer überholen. Und wir werden War Evening als Tag Team Champions verlassen.“


Beide sind sich einig und steigen aus dem Wagen.


Keller:,,Big & Quick. Ihr mögt die Schlacht gewonnen haben, doch in diesem Krieg steht ihr auf der Seite des Verlierers. Es ist nichts persönliches, doch heute werde ich euch die Köpfe von den Schultern kicken.“

Hansen:,,Und sollte das nicht reichen, solltet ihr mit Gehirnerschütterung und fast bewusstlos dennoch irgendwie noch durch den Ring torkeln, so werde ich euch mit meinen Suplessen ins Nirvana werfen.“


Sie schließen die Türen und gehen langsam auf die Halle zu.



Ordentliche Hauptversammlung bei NEMESIS steht auf dem Programm. ...könnte man jedenfalls meinen, wenn man die Rosario-Zwillinge so neben der Halle sitzen sieht. Die Sonne hat die Stadt schon fast an die Nacht übergeben, ist nirgends hinter den Wolken zu sehen, doch ein wenig wird das Tageslicht wohl noch bleiben. Es war kühl geworden, wie die Jacken der beiden auch bestätigen. Doch auch auf den herbstlichen Jacken lässt sich Zierde in Form der Hydra über dem Herzen finden. Weit entfernt sind sie nicht von den Fans, doch die Überhörtaktik wird zur Perfektion eingesetzt, während die Security am Eingang aufmerksam auf einen leichten Streit unter einigen Fans blickt, der sichtlich über NEMESIS ausgebrochen war, doch noch bleibt alles friedlich.

Luna widmet dem Tumult nicht einmal einen richtigen Blick, nur ein leichtes Kopfdrehen in Richtung der Eingänge, das sofort wieder rückgängig gemacht wird. Seufzend stößt sie den Rauch der Zigarette in ihrer Hand aus und legt sich rückwärts auf den Untergrund. Fast schon teilnahmslos sitzt Damian an ein Mäuerchen gelehnt etwa zwei, drei Meter von seiner Schwester entfernt. Vom Handy in seinen Händen windet sich vor seinem Oberkörper das Kabel eines Kopfhörers in Richtung des Kopfes. Viel zu sagen haben sie sich nicht. Sie scheinen viel mehr zu warten. Auf wen oder was? Nicht warten müssen
wir jedoch auf die Antwort hierauf.

Aus Richtung des Parking Lots der Wrestler*innen und Angestellten schlendert der große Bruder seelenruhig entlang. Die blauen Haare sind zurück im Iro – der Stylist wurde wieder gefunden offensichtlich. Oder der Gel-Vorrat daheim. Wie auch immer. Und das T-Shirt zeigt, dass ihm scheinbar noch niemand erklärt hat, dass es langsam kalt wird.

Luna: „Du lässt dich ja tatsächlich mal wieder blicken.“

Ohne ihren Blick zu wenden zieht sie an dem bedenklich kleinen Überrest der Zigarette. Damian hingegen starrt seinen Bruder an und entfernt mit einer ruckartigen Bewegung die Stöpsel aus seinen Ohren.

Finn: „Ich bin hier genauso angestellt wie ihr.“
Damian: „Ja und hast zwei Wochen nichts von dir hören lassen.“
Finn: „Ich hab meine Wahl getroffen, ihr eure. Ich hab nur mal kurz Abstand gebraucht.“

Damian schweigt ihn an, während Luna sich ächzend aufsetzt und den Stummel umweltbewusst auf die Straße schnippst.

Luna: „Fair enough. Und jetzt?“

Fragend und kühl richten sich ihre Augen auf Finn. Augenscheinlich hatten die Ereignisse bei Brainwashed einen ziemlichen Sturm durch NEMESIS gefegt. Entspannt sieht jedenfalls anders aus. Beziehungsweise sah das auch bei den dreien schon entspannter aus.

Finn: „Das liegt nicht an mir.“

Ausdruckslos verschränkt er die Arme, während Lunas Augenbrauen nach oben wandern. Doch aus ihrem Mund dringt kein Wort – muss es jedoch auch nicht.

Damian: „Ach ja?“

Er stemmt sich in die Höhe, setzt sich auf der kleinen Mauer ab. So sitzend muss sein Blick immer noch steil nach oben wandern im Gespräch mit Finn, doch seinem Bruder zu Füßen zu sitzen, war in Anbetracht der Situation sichtlich nicht das, was Damian sich wünscht.

Damian: „Das letzte mal, als ich nachgeschaut habe, bist du abgehauen und hast dich zwei Wochen nicht gemeldet.“

Finn: „Schon seltsam oder? Als ich geschaut hab, hat Drake dich angegriffen, und uns...“

Kurz lässt er seine rechte Hand in einer Geste kreisen, die klarmacht, dass er die gesamte Geschwister-Truppe meint.

Finn: „… Vorwürfe gemacht, dass wir nutzlos sind, weil wir für ihn nicht wieder die Kohlen aus dem Feuer geholt haben.“
Luna: „ Wieder ist auch ne Interessante Wortwahl, wenn du daran denkst, dass Drake tatsächlich unsere Hilfe nie gebraucht hat, um diesen Titel zu halten.“

Nun wieder mit verschränkten Armen fokussiert Finn sich auf seine Schwester, deren Tonfall nicht gerade so klingt, als würde sie versuchen den Konfrontationskurs zu verlassen.

Finn: „Das kann nicht dein ernst sein. Und was war mit dem Weg dahin. Alex? Die Schwanenschmiede? WIR haben Drake zum Champion gemacht. Nicht er.“
Damian: „Und wenn schon. Wir sind NEMESIS. Sein Erfolg war unserer. Und sein Ziel ist unseres. Und andersrum genauso.“
Finn: „Nein, Damian. Das war mal so. NEMESIS war immer „eine Idee“ wie Drake so schön gesagt hat. Oder hey, wie war das? „Eine Familie.“

Der demonstrative Tonfall hat etwas verspottendes.

Finn: „NEMESIS hat keinen Anführer.“

Er lacht Damian ins Gesicht.

Finn: „Arschlecken! Drake meint sich als Anführer aufspielen zu müssen? Als besser, als wir? Als ich? Als großen Heiland? Ne. Echt nicht. Wenn er meint uns rumkommandieren zu müssen, bitte. Soll er meinen. Aber ohne mich.“

Schwungvoll, eigentlich sogar energisch, aber nicht so hundertprozentig aggressiv drückt Damian sich von der Mauer weg und stellt sich vor Finn.

Damian: „Das kannst du nicht ernst meinen.“

Gepresst dringen die Worte aus seinem Mund, doch treffen nur auf den ruhigen, sicheren Blick von Finn. Das Grinsen Drakes sucht man hier vergeblich. Die Mine ist wie ein Stein, der irgendwie geringe Regungen zeigen kann.

Finn: „Du kannst nicht so naiv sein, kleiner Bruder. Komm schon, jeder hat es gemerkt. Als Zane auftauchte, meinte Luna noch, dass sie ihm aufs Maul gibt, sobald er was gegen Drake unternimmt. Und jetzt? Hm?“

Sein Blick schießt zu seiner rechten zu Luna, doch die weicht ihm aus, was Finn mit einem bestätigten Nicken quittiert.

Finn: „Richtig. Meint sie, er muss manche Sachen erstmal selbst regeln. Wie oft hat sie das schon gesagt aber am Ende haben wir uns immer alle zusammengerauft. Weil wir nichts anderes haben, oder?“

Erneut geht der Blick zu Luna, deren Worte er sinngemäß wiedergeben zu wollen scheint.

Finn: „Da haben wir...“

Er deutet zwischen sich und seinem Bruder zweimal hin und her.

Finn: „… noch gesagt, wir stehen zu ihm. Aber irgendwie, Damian… Haben wir uns doch auch rausgehalten oder? Und jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich endgültig – im Gegensatz zu Luna - sage: Weißt du was? Er soll seinen scheiß in den Griff kriegen. Hast du die scheiße mit seinem Vertrag schon vergessen, hm? Oder den Moment, als er plötzlich doch mit einem Titel herumlaufen wollte?“


Kurz hält Damian inne, fährt seinem Bruder dann aber doch relativ ungeniert in die Parade.

Damian: „Wenn du glaubst, du kannst jetzt alles, was wir erreicht haben schlecht reden, würde ich ganz schnell ruhig sein an deiner Stelle, Finn.“

Beschwichtigend hebt der die Hände, während Damian einen halben Schritt auf ihn zugeht.

Finn: „Warte… Ne, das… Okay sorry. Das wollte ich nich. Ehrlich. Aber Drake ist komplett machtgeil geworden. Und wir haben das alle gemerkt. Du auch, das weiß ich, weil du bist nicht so blöd. Ich hab auch nicht vor euch sitzen zu lassen. Nichtmal Drake, sobald er von seinem Selbstmitleids-Power-Wasauchimmer-Trip unten ist.“

Der Älteste der Rosarios wirkt ernsthaft bemüht nicht auch noch mit Damian aneinander zu geraten. Mit einem tiefen Atemzug entspannt der sich wieder ein wenig. Frustriert beißt er die Zähne zusammen.

Damian: „Alles nur wegen Zane...“
Luna: „Willst du den Scheiß nicht endlich sein lassen? Du hättest ihn bei Brainwashed schon fast geköpft, wenn ich nicht dazwischengegangen wäre.“
Damian: „Er hat den ganzen Mist doch überhaupt erst verursacht. Ohne ihn wäre nichts von all dem passiert! Alleine, dass er da ist, hat alles durcheinander gebracht. Mag sein, dass er nichtmal direkt an Drake rankam, aber komm schon… Alles geht den Bach runter und nur wegen ihm.“

Nun ist es Lunas Zug sich vom Boden hochzustemmen. Und diesmal trifft der schneidende Blick ihren Zwilling.

Luna: „Du bist genauso wie Finn und genauso wie ich auch Zanes Freund. Willst du das echt kaputtmachen über Drakes beschissenes Ego?“

Mit einer Geste, die von „Da hast du´s!“ nur so trieft zeigt Finn auf Luna.

Damian: „Du auch noch?“
Luna: „Nein, Damian. Du weißt, dass Finn recht hat, wenn er sagt, dass ich keinen anderen Weg mehr nehmen werde. Egal wie oft ich es sage und will. Am Ende muss echt viel passieren, dass ich nicht mehr zu Drake halte. Und davon sind wir weit entfernt. Aber womit Finn auch Recht hat ist, dass ich mich am Anfang getäuscht hatte und Zane Recht. Drake hat das am Ende nur noch für sich gemacht. Und hey: Ich kanns ihm nichtmal verübeln. Aber er ist den Titel jetzt los und hat jetzt den Kopf frei davon. Wenn du also wirklich meinst, es ist Zanes Einfluss, der dazu geführt hat – direkt oder indirekt – dann solltest du ihm dankbar sein. Und nicht Amok laufen.“
Finn: „Sei doch ehrlich Damian. Dieses ständige hin und her, niemand von uns weiß mehr wo uns der Kopf steht… Scheiß doch drauf. Auf Drakes ständiges Kommando. Auf seine On-Off Beziehung mit Zane.“

Ungläubig entgleisen Damian die Gesichtszüge.

Damian: „Zane will auslöschen, wofür NEMESIS steht. Er wird immer wieder auftauchen, immer überall sein. Ich habe zu lange gebraucht, um das zu verstehen. Ich dachte, er wäre an sich wie wir und würde seine Fehler sehen, wenn man ihm nur Zeit gibt. Und Finn: Wird das jetzt eine „Früher war alles besser“-Rede?“
Finn: „Nein. Aber solange es nicht IRGENDWIE wieder wie früher ist, bin ich raus. Und du solltest dir ernsthaft überlegen, ob du dich weiter von Drake herumschubsen lässt.“

Luna legt ihrem Zwilling die Hand auf die Schulter.

Luna: „Damian, was ist los mit dir?“
Damian: „Finn will, dass wir wieder das sind, was wir immer waren? Dann soll er mit mir und Drake Zane vernichten. Und NEMESIS verteidigen. Und du ebenso.“

Er wendet sich ab, fischt seine Sachen vom Boden und macht sich schnellen Schrittes davon.

Finn: „What. The. Fuck.“

Nachdenklich sieht Luna ihm hinterher.

Luna: „… Auf der anderen Seite… Vielleicht ist da was dran.“
Finn: „Du hast Zane vor einer Minute noch verteidigt!“
Luna: „Den Titel zu verlieren hat Drake aus ner ganz üblen Spirale rausgeholt, das Zweifel ich nicht an. Zane ist ein guter Freund. Auch das nicht. Aber wird er jemals wieder zu Leuten wie uns gehören? Hm. Mal sehen. Was wirst du jetzt tun?“

Ein Grinsen schleicht sich in Finns Gesicht.

Finn: „Eeeerstmal crashe ich dem neuen Champion die Feier.“
Luna: „Was hast du vor?“
Finn: „Seine Battle Royal gewinnen.“
Luna: „Na dann. Viel Spaß.“
Finn: „Werd ich haben.“




War Evening, Flensburg (Campushalle), 24.09.2020


In Kooperation mit




Zico Chain – Mercury Gift erklingt und die Kamera fängt die für die Verhältnisse fantastische Atmosphäre hier in Flensburg sehr gut ein. Die Campushalle ist bis auf den letzten erlaubten Platz besetzt und die wilde Kamerafahrt, die einen nagelneuen Ring inkludiert hat, endet schließlich direkt vor den Kommentatoren, die wie immer die gleichen sind…ja, sogar dieselben!


Pete: „Howdy, liebe Rrrrässlingfreunde!“

Sven: „Hallo Flensburch!“


Ein ordentliches Maß an Jubel ernten beide dafür.


Pete: „Wir präsentieren die erste Show nach GFCW Brainwashed, einem der wohl packendsten Payperviews der letzten Jahre, wie ich mal behaupten würde!“

Sven: „Brainwashed hat quotentechnisch echt alles getoppt, was es in den letzten Jahren gab – Title Nights mal ausgenommen. Aber die Road zu eben dieser Show in 2020 wird nach und nach beschritten und mir ist, als würden wir heute einen großen Schritt dorthin machen! Einen hat der KAISER schon gemacht, wie wir auch später in der Show sehen werden!“

Pete: „Absolut richtig, Sven. Und ohne zuviel zu verraten glaube ich schon, dass heute einige Entscheidungen vorgetroffen werden. Lass uns mal einen Blick auf die Card vor diesen tollen Zuschauern werfen!“
Fan im Hintergrund: „Antoine, Le großartiger Kaiser!“


Singles Match:
Bartholomäus (/w Rufus von Greifenstein) vs. Grossmeister Duran
Referee: Howard Eagle


Pete: „So richtig gezündet hat Bartholomäus noch nicht, weshalb er sich hier Großmeister Duran vornimmt, der langsam zur Stammkraft in Jobbermatches wird.“

Sven: „Ja, bisher hat sich kaum jemand an Bartholomäus getraut. Doch ich bin mir sehr sicher, dass er bald einen Gegner auf Augenhöhe bekommt – nicht nur körperlich gesehen.“

Pete: „Ja, die Hoffnung habe ich auch – wie viele GFCW Fans, denn auch wenn Bartholomäus ja eher zu den fieseren gehört, hat er doch einiges drauf!“

Fan im Hintergrund: „Schwani, ich liebe dich!“

Pete: „Äh…ja….wir haben dann ein Tagteam-Titelmatch!“


Tag Team-Title Re-Match:
Big & Quick (Lonesome Tyler & Maurice "The Conquerer") (c) vs. The Spotlight (Alex Hansen & Kevin "Revolver" Keller)
Referee: Bob Taylor


Sven: „Quasi eine Wiederholung von Brainwashed, wobei zumindest ich nicht verstehe, warum.“

Pete: „Du musst das nicht verstehen, Sven. Big and Quick haben The Spotlights ein spontanes Rematch angeboten und die haben angenommen. Ob das nun ist, um Unrivaled zu ärgern, dich in den Sprung von der Teppichkante zu treiben oder einfach nur ernster Sportmanship: Egal!“

Sven: „Ich bin der Meinung, dass…“

Fan im Hintergrund: „Drake stinkt!“

Sven: „Äh….nein. Ich bin der Meinung, dass wir…“

Anderer Fan im Hintergrund: „Alle stinken!“

Pete: „Sind wir gar nicht!“

Sven: „Boah…mit dir kann man echt nicht arbeiten, Pete!“

Pete: „Wieso? Ich bin ja nur der Meinung, dass dieses Match absolut gerechtfertigt ist!“

Sven: „Dann kommen wir zu etwas WIRKLICH wichtigem…“

Fan im Hintergrund: „Möpse!“

Sven: „NEIN!“


Die Krönung des Kaisers


Pete: „Tja…Antoine Schwanenburg wird dann auch gekrönt.“

Sven: „HALLO? Er wird nicht nur gekrönt! Nach seinem absolut großartigen Sieg bei Brainwashed und dem Ende der Herrschaft von Drake Infinitiv wird ihm die GFCW zu Füßen liegen!“

Pete: „Also ich sitze eigentlich ganz gut auf meinem Stu- ey!“

Fan, der Pete gerade den Stuhl weggezogen hat, so dass der auf dem Hintern gelandet ist: „Über den Kaiser lästert man nicht! Dafür liegst du ihm zu Füßen!“

Sven: „Tja…also scheint als wäre mein Kollege kurz indisponiert, also darf ich erwähnen, dass nachher der großartigste aller Kaiser, der ehrenwerte Antoine Schwanenburg endlich seine verdiente Krönung erfährt, auch wenn er vermutlich nie zufrieden sein wird. Ich verstehe das!“


Da sich Pete immernoch nicht rührt – vielleicht ist sein Headset kaputt? – muss Sven erst einmal alleine weitermachen, wie es scheint.


Sven: „Nach dieser großartigen Zeremonie, die sicher fünfzig Prozent der Sendezeit einnehmen wird, steht noch etwas ganz besonderes auf dem Programm. Quasi ein besonderes Geschenk des Kaisers an die GFCW und damit auch all seine Untergebenen!“


Kaiserliche 10 Men over the Top Rope Battle Royal


Sven: „Es naht die Zeit der Überra-„

Fan im Hintergrund: „Antoine! Schwanenburg! Kaisergott! Kopierer schrott!“

Sven: „Ehm…nein! Nach dieser phänomenalen Krönung steht schließlich eine Ten Men over the Top Battle Royal – in diesem Falle ja wirklich Royal! – auf dem Programm und der Kaiser hat keine Kosten und Mühen gescheut, selbst vor uns geheim zu halten, wer daran teilnimmt! Also wird es definitiv einen Überraschungssieger geben!“

Pete: „Grmbl!“

Sven: „Oh….du bist ja auch wieder da!“

Pete: „Ja! Drake stinkt! Und abgesehen davon….könnte es sein, dass neben den schon bekannten auch Player, Zereo Killer, Lionel Jannek, Alex Ricks, die Putzfrau und Saunaclub Herbert auf der Matte stehen und in die Kamera husten. Und Morbeus. Und damit wünsche ich Euch eine schöne Show!“

Sven: „Ich auch! All hail the KAISER!“


Damit zurück ins Studio!



Im Ring steht Laura bereit…


Laura: "Ladies And Gentleman. Bitte heißt jetzt recht Herzlich Willkommen … DEN NEUEN … INTERCONTINENTAL CHAMPION … PPPPPLLLLLAAAAAYYYYYEEEEERRRRR!!!!!"


*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*


Die Halle bricht in Tosenden Jubel aus, während der Theme Song des angekündigten Player anfängt zu spielen.



Und dann kommt er in die Halle rausgelaufen. Der IC Titel hängt über seiner rechten Schulter und er hält ihn mit der rechten Hand fest. Ein fettes Grinsen ist in seinem Gesicht zu sehen.


Gekleidet ist er in normalen Klamotten. Graue Jeans. Weiße Sneaker. Schwarze Snapback. Weißes T-Shirt.


Er macht sich auf dem Weg zum Ring. Währenddessen behält er die ganze Zeit das Grinsen im Gesicht. Die Fans feiern ihn durchgängig.


Im Ring angekommen stellt er sich in die Mitte des Rings und schaut sich in Ruhe in der Halle um. Der Blick wandert auf den IC Titel und das Grinsen wird immer breiter. Er nimmt den Titel von seiner Schulter. Er nimmt ihn in beide Hände und schaut voller Stolz auf ihn. Seine Musik hört auf zu spielen und man hört nur noch die Fans…


*YOU DESERVE IT! YOU DESERVE IT! YOU DESERVE IT!"


Der Blick von Player wandert durch die Halle. Fast kommt eine Tränen seik Gesicht runtergelaufen. Doch diese unterdrückt er schnell und reißt den IC Titel in die Höhe!


*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*


Er nimmt den Titel nach unten und geht auf die Seile zu. Er hängt den Titel über das oberste Seil, schnallt ihn zusammen, sodass die Plate in Richtung Fans schaut. Er selbst holt sich ein Mikro und stellt sich zurück in die Mitte des Rings.


Er überlegt eine Weile, schwenkt das Mikro in der Hand hin und her…


Player: "Ich muss ehrlich sein … Mit so einer Reaktion hab ich hier und heute nicht gerechnet. Wirft mich etwas aus dem Konzept um ehrlich zu sein, HAHA."


*YOU DESERVE IT! YOU DESERVE IT! YOU DESERVE IT!*


Player: "Danke Danke. Ihr seit einfach die geilsten!"


Er geht einen Schritt auf den IC Titel zu…


Player: "Kommen wir aber jetzt dazu, weshalb ich hier bin. Ich bin hier um darüber zu sprechen was vor zwei Wochen bei Brainwashed geschah…"


Er zeigt auf den IC Titel.


Player: "Ich will über den Abend sprechen, an dem ich diesen Titel dort zum zweiten Mal gewonnen habe! Ich will über dieses absolut irre, chaotische, Mindfucking TLC Match sprechen, indem ich einem Mann gegenüber stand, der schon alles in der GFCW erreicht hat. Ein Mann der höchstwahrscheinlich irgendwann in unsere hochdekorierte Hall Of Fame aufgenommen wird. Die Rede ist von Zereo Killer!"


Gemischte Reaktionen gehen durch das Publikum.


Player: "Ihr kennt alle meine Meinung zu Zereo und wie die Story zwischen uns abgelaufen ist. Eine faire Rivalität um einen Titel, die langsam aber sicher immer Persönlicher wurde, aber nie den Respekt zwischen uns vermissen ließ. Doch Brainwashed war anders. Es war anders in der Hinsicht… dass DU, Zereo, es für wichtiger empfunden hast einen Rekord aufzustellen, was Tische zerstören anging, als dich auf DEINEN Titel, DEIN Match, DEINEN Gegner zu konzentrieren. Und es tut mir leid Dude, but YOU FUCKED UP!"


Player wird immer ernster, fast schon wütend.


Player: "Über Wochen habe ich gedacht das wir beide in den Ring steigen und die Sache zwischen uns ein für alle Mal klären, den Zuschauern ein geiles Ende unserer Story bieten. Ich habe meinen Teil eingehalten! Ich habe wie verrückt trainiert! Habe mir Videos angeguckt, dich studiert, TLC Matches studiert! Und du willst einfach nur ein paar Fucking Tische zerstören? Mehr noch als deinen Titel zu verteidigen? Und nicht nur das… du wusstest noch dazu von unserer Extra Stipulation! Und trotzdem… indem Moment als Robert Breads in den Ring kam hast du, der ach so unverfehlbare ZK, dich ablenken lassen. Du hast die Augen vom eigentlichen Ziel abgewendet!"


Er geht nun zu seinem IC Titel, nimmt ihn vom Seil, geht wieder in die Mitte des Rings…


Player: "Und deswegen stehe ich heute hier. NEUER INTERCONTINENTAL CHAMPION! WEIL ICH MEINE AUGEN AUF DEM ZIEL GELASSEN UND DAS GETAN HABE, WAS ICH ÜBER WOCHEN VORHERGESAGT HABE. DAS NUR ICH DIR DEN TITEL ABNEHMEN WERDE! KEIN ANDERER!"


Er reißt den Titel nach oben!


*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*


Er senkt den Titel nach unten.


Player: "Und all das: Deine dumme Rekordjagd, das Du mich nicht ernst genommen hast, dich hast ablenken lassen … All das ZK … Macht dich … zum größten Vollidioten im Locker Room! Und das einzige was ich zu dir noch zu sagen habe: I … TOLD … YOU … SO!"


*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*


*IT IS PLAYTIME! IT IS PLAYTIME! IT IS PLAYTIME!"


Player: "Da habt ihr verdammt Recht! IT IS PLAYTIME! Doch die Frage ist jetzt: WHO'S NEXT? Wer will sich mit mir in diesem Ring messen und mich um MEINEN Titel herausfordern? Jeder ist herzlich Willkommen! Denkt dran: Title Nights steht vor der Tür! Ein PPV bei dem ich schon so einige Klassiker auf die Beine gestellt habe! Also: Bewerbungen werden entgegen genommen! In zwei Wochen werde ich wieder in diesem Ring stehen und dann will ich einen ECHTEN Challenger! Doch bis dahin … GFCW Galaxy … PLAYER FRONT! IT'S PLAYTIME…"


Player hält das Mikro nach oben…


*BITCHES!!!"


Player: "Danke schön!"


Er schmeißt das Mikro weg, sein Theme fängt wieder an zu spielen. Den Titel reißt er ein weiteres Mal nach oben und lässt sich von den Fans feiern!



„Hey Duran...Hey!!“


Zu sehen ist Großmeister Duran der sich vor seinem Kampf gegen Bartholomäus warm macht. Er wird gerade dabei gestört als er aus den Liegestützen in die Dehnung gehen will. Er schnellt hoch und schaut woher diese Stimme kommt. Nachdem er sich dreimal wie ein Furz im Winde um seine eigene Achse gedreht hat bleibt er erschrocken stehen und nimmt sofort seine Kampfhaltung ein.

Großmeister Duran: „WAS??? Was willst du hier?? Lass mich in Ruhe...wenn du glaubst das ich mich kampflos...“

„Duran, Duran, Duran...du brauchst keine Angst haben...“

„Ich will dir nix tun...“


Duran macht große Augen und traut dem Braten noch nicht so recht.


„Ich bin hier um dir zu helfen...“


Das Eigengewächs der GFCW lockert seine Kampfhaltung und schaut skeptisch nach vorn...und an ihm vorbei um zu erkennen das da noch jemand ist. Vor ihm steht Phoenix C. Miller. FoaB und Ill Menit stehen in einiger Entfernung am Ende des Ganges und beobachten die Szenerie. Alle drei tragen schwarze Jeans, schwarze Boots und dazu schwarze Oberteile. FoaB einen Hoody, Ill Menit ein sehr enges schwarzes Tanktop und Phoenix C. Miller ein lässig geschnittenes schwarzes Hemd. Auf dem Hemd ist grünes Logo zu erkennen. Ein dreifach in sich verschlungener Knoten. Miller legt den Arm um Duran. Dieser schaut immer noch skeptisch.


PCM: „Schau Duran...ich weiß das du gleich ein richtig schweres Match gegen dieses Monster von Bartholomäus hast. Wir vier kennen uns schon sehr lange. Wir haben diese Organisation mit gegründet....“

Großmeister Duran: „Toll...und wie soll mir das helfen???“

PCM : „Immer mit der Ruhe...wir sind praktisch Freunde...wie Brüder die zu der GFCW Familie gehören...“


Der ehemalige GFCW Leauge Champion geht nun mit Großmeister Duran im Arm in Richtung Ill Menit und FoaB.


Großmeister Duran schaut unsicher auf den Arm der sich um seine Schulter legt: „Aber da kann ich mir immer noch nix von kaufen...“


PCM: „Aber genau das ist es doch was ich dir sagen will. Wir sind wie Brüder und du bist die Speerspitze die Bartholomäus heute meine Botschaft überbringen wird. Ich glaube an dich. Schau dich an...du bist nicht minder stark...du hast aber einen Vorteil...“


Duran wirkt nun überrascht aber sicherer. Er nickt zustimmend.


PCM: „Du hast viel mehr Erfahrung als er. Das musst du nutzen...und wenn es nicht gut für dich aussieht...dann hast du uns...“


Der Gegner von Bartholomäus wirkt nun selbstsicher. Er kreist seine Schultern vor und zurück und pusht sich auf. Die Worte scheinen ihm zu gefallen. Miller klopft ihm aufmunternd auf die Brust.


Duran: „Ich kann auf euch bauen??“


Miller nickt.


Duran: „Ihr seid meine Freunde und helft mir?“


Miller nickt erneut.


Duran: „Was soll ich ihm überbringen? Was ist die Botschaft?“


Miller flüstert Duran etwas ins Ohr. Dieser scheint überrascht, doch nickt er dann zustimmend.


Miller: „So und nun schnapp ihn dir Tiger...zeig ihm was du kannst...“


Der Großmeister tippelt auf den Füßen hin und her. Sie sind mittlerweile bei M.E.D angekommen die ihm bei den letzten Worten Millers ebenfalls zunicken. Duran zieht von dannen, wird jedoch nochmals aufgehalten.


Miller wirft ihm ein Shirt zu: „Hier...trag das im Match...“


Duran faltet das Shirt auseinander und streift es sich über. Auf der Brust prangt das Logo des Trinity Projects. Der Großmeister blickt stolz auf.


Duran: „Danke...danke...ich weiß nicht...“

PCM: „Unter Vorbehalt...zeig uns heute was du kannst und du bist dabei...“


Duran klopft sich stolz auf die Brust und dreht sich um, um sich zum Ring zu begeben. Auf dem Rücken seines Shirts sehen wir eine Hand die den Mittelfinger in eindeutiger Position ausstreckt.


FoaB: „Was ein Idiot...was hast du ihm gesagt was er ihm sagen soll?“

Miller: „Ach eigentlich nix wildes...er soll Rufus nur sagen das er an die Rechnung im Restaurant denken soll...die Botschaft auf dem Rücken wird er dann von alleine verstehen.

Ill Menit: „Das Massaker will ich mir ansehen.“

FoaB: „Ne Ne...wir haben anderes zu tun...wir haben nicht umsonst alles dafür getan das es diese WE das Match zwischen Ihnen gibt. Einfach so wären wir nicht ohne weiteres an Sie herangekommen.“

Ill Menit der hin- und hergerissen ist: „Ja aber wir können doch...“

Miller klopft den beiden auf die Schultern: „Ihr macht das schon...kümmert euch um sie...dann seid ihr eurem Ziel ein Schritt näher...ich kümmere mich nun um das Geschenk für Simon...“


Mit diesen Worten verlässt PCM seine beiden Kollegen. FoaB und Ill Menit machen kehrt und gehen diskutierend in die andere Richtung davon.



Ray „Morbeus“ Douglas sitzt in einem gemieteten Audi A1 und fährt in Richtung Flensburg.


Ray: „Mann, Mann, Mann, endlich raus aus dem scheiß Hotel.. so kann doch keiner leben.


Umso mehr freut er sich, einen alten Wegbegleiter im hohen Norden wiederzutreffen. Bevor er zur GFCW-Show fährt, macht er noch einen längeren Abstecher nach Eckernförde zu seinem alten Kumpel in die hiesige Wrestling-Academy. Dragan, den alten Kroaten, hat er seit 2008 nicht mehr gesehen. 2008 war auch das Jahr, als Ray dem aktiven Wrestling nicht ganz freiwillig den Rücken kehrte. Dem ständigen Gorilla-Press seines Geistes mit Alkohol und Tabletten konnte er nicht mehr standhalten. Er war einfach durch...


Nun biegt er in die Einfahrt des „Baltic Dojos“ ein und parkt auf einem der vielen freien Parkplätze. Direkt bewegt sich ein älterer, sehr stämmiger Mann Ende 50 im Trainigsanzug direkt auf den Audi zu.


Dragan: „Moin! Ich glaub das nicht, ich glaub das nicht.....wie geht’s?“

Ray: „Et geht um Dich!“ *lacht*

Dragan: „Du bist es tatsächlich.... Morrrrbeus! Hast du abgenommen?“

Ray: „Ja, im Portmonee.“


Die beiden Herren umarmen sich, trotz Covid19-Abstandsregeln, aufs Herzlichste.


Dragan: „Als ich letzte Woche zuhause saß und Brainwashed eingeschaltet habe, habe ich auf einmal DICH gesehen...das war ein Schreck, ich wäre fast an meinen Erdnuss-Flips verreckt!“

Ray: „Die Dinger sind auch pures Gift, Dragan...aber hey, ich werde dir keine Vorträge über gesunde Ernährung halten. Lass uns trainieren gehen.“

Dragan: „Gerne Bursche!“


Dragan und Ray Douglas gehen in den Gym und schauen den Nachwuchstalenten bei ihrer Ring-Action zu. Ray Douglas trägt einen drei-Tage-Bart mit großenteils roten und vereinzelt auch ein paar grauen Bartstoppeln, einen grauen Jogginganzug der Marke Under Armour, grüne Joggingschuhe der Marke OK und seine abgeranzte Vancouver Grizzlies-Cap.


Dragan: „Du siehst deutlich besser aus, als ich dachte. Soll ich dir mal Fotos von dir zeigen, als du 2008 hier aufgeschlagen hast?“

Ray: „Puh, 125 kg lebende Schwabbelmasse? Och nö, lass mal.“

Dragan: „Har, har. Du konntest nach einer kurzen Trainingseinheit, 5 Minuten Crunches, schon nicht mehr, mej Brat. Warst fix und fertig, ich wollte dich direkt in die Holzkiste legen.

Ray: „Manchmal hätte ich mir gewünscht, das wäre passiert…. Aber ich bin nicht zum Scherzen hier, Dräg. Ich brauche Matchhärte. In der GFCW kämpfen einige großkalibrige Wrestler. Du musst mir das Feintuning geben, damit ich in den nächsten Monaten mithalten kann.“

Dragan: „Du musst schnell sein, um ausweichen zu können. Sich wie ein Panther im Ring bewegen. Kraft hast du ja, oder sind das nur Nudel-Arme? Wir müssen im Übrigen deinen Finisher verfeinern. Wir haben nicht mehr 2005, mej Brat. Da Ding muss richtig krachen, die Ausführung auf einen stehenden Gegner… da bist du zu eingeschränkt.

Ray: „Der Flanker ist perfekt!“

Dragan *betont seinen kroatischen Akzent*: „Morrrrbeus, dummer Junge. Du musst lernen wie ein 40-jähriger zu kämpfen, mehr mit dem Kopf. Mach doch aus dem Top Rope Facebuster ein…Top Rope ARABIAN Facebuster.“

Ray: „Uuuh, der Wrestling-Professor hat gesprochen. Bin ich schon so alt, dass ich nun Top-Rope Legdrops machen soll?“

Dragan: „Pff, trainierst du bei mir, wirst du den Besten aller Zeiten machen. Aber wir müssen viel arbeiten. Vertrau mir, ich mach dich fit, Brat. Es gibt nichts, was ich besser kann. Ich mache aus Dir die Maschine, die du früher nicht warst, HarHar.“

Ray: „Aye, aye Captain.“



Laura: „Das folgende Match wurde festgesetzt auf eine Runde. Bereits im Ring mit einem Gewicht von Fragezeichen Kilogramm: Großmeister Duran!“


Verhaltene Reaktionen bei den Fans. Duran erweckt bei niemandem mehr IRGENDWAS. Doch auch wenn die Fans mit dem Powerman nicht mehr allzu viel anfangen wollen, so ist der Mann, der als Finishing Move einen seeeeehr speziellen Atomic Drop nutzt, mit seinen 185 cm immer noch eine beeindruckende Erscheinung!



In das Scheinwerferlicht der sonst dunklen Halle rollt im Rollstuhl sitzend Rufus von Greifenstein. Das fiese Grinsen unter dem Schnurrbart ist sogar hier noch zu erkennen. Er führt eine Kette in der Hand, ebenso wie vier Sicherheitsleute. Und, wir kennen das schon, diese Armada führt den angeketteten „Hünen aus der Heilanstalt“ zum Ring.


Laura: „Und sein Gegner, mit einem Gewicht von 153 Kilogramm…‘das Ungetüm…Bartholomäus!!“


Unter den bassigen Tönen der Entrance Theme schreitet die „größte Naturgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat“, zum Ring. Bzw. wird dorthin geführt. Im Ring angekommen lösen die eingeschüchterten Sicherheitsleute die Ketten – und Bartholomäus ist losgelassen! Wie ein wildes Tier stampft der Riese durch das Geviert, verscheucht damit ungewollt den Security Staff. Selbst Howard Eagle vermag Bartholomäus kaum zu beruhigen. Da muss erst Rufus von Greifenstein außen einschreiten.


Singles Match:

Bartholomäus (/w Rufus von Greifenstein) vs. Grossmeister Duran

Referee: Howard Eagle

DING DING DING


Da will Großmeister Duran mit seinen 190 cm sofort auf Bartholomäus losstürmen, doch der wischt die Schläge einfach beiseite, als kämen sie von jemandem, der nur 180 cm groß ist. Stattdessen greift Bartholomäus zu und schickt den Gegner mit einem Sidewalk Slam auf die Bretter. Von Greifenstein gefällt der Auftritt seines Ziehsohnes doch sehr.


Bartholomäus, der sich durch den Ring grunzt, hebt den Opponenten wieder hoch. Full Nelson Slam!


Pete: „Wer auch immer die Idee hatte, nach Azrael nun Großmeister Duran in den Ring gegen Bartholomäus zu stellen, muss ein Genie gewesen sein.“

Sven: „Wieso?“

Pete: „Nun, Azrael war mit 210 cm schon ein Riese, wie Bartholomäus. Aber Großmeister Duran übertrifft das ja noch mit seinen 215 cm!“

Sven: „Und seinen 160 Kilogramm!“

Pete: „Falsch! Mittlerweile wiegt er 170 Kilogramm!“


Einen Side Back Breaker und eine Double Handed Choke Bomb später ist der 220 cm große Großmeister schon fast am Ende. Aber Bartholomäus…will noch länger spielen! Deswegen whipt er Duran in die Ringseile und fährt den Big Boot aus! Rufus von Greifenstein klatscht freudig Applaus.


Schocktherapie gegen Duran!


Skull Cracker gegen Duran!


Und da verliert der 185 cm große und 110 Kilogramm schwere Großmeister Duran auch schon das Bewusstsein! Howard Eagle winkt dem Timekeeper.


DING DING DING




Laura: „Sieger durch TKO: Bartholomäus!“


Pete: „Oh nein!“

Sven: „Wir kennen die Szenen: Bartholomäus will den Double Handed Clawhold wieder nicht lösen!“



Doch da ertönt “Ave Maria” aus den Boxen – und als würde das etwas bei Bartholomäus auslösen, löst er den Griff. Man sieht, dass sich seine Atmung etwas zu beruhigen scheint.


Pete: „Also was es mit diesem Lied auf sich hat, gilt es auch noch zu recherchieren. Evtl. ist das ein Fall für McMüll.“


Rufus von Greifenstein, ein Mic in der Hand, lässt sich und seinen Rollstuhl mit seiner Lift-/Kran-Konstruktion, die stets außerhalb des Rings steht, in den Ring hieven. Dort rollt er auf Bartholomäus zu, der sich mittlerweile niedergekniet hat und sein langes, fettiges Haar streichelt. Dann legt er seinen maskierten Kopf in den Schoss von Rufus, der das Streicheln nun übernimmt. Bartholomäus hat sich beruhigt. Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck blickt er auf Großmeister Duran hinab, während „Ave Maria“ verklingt.


Rufus von Greifenstein: „Herr Ringrichter, würden Sie bitte – BITTE – diesen Haufen unwürdigen Abfall aus dem Ring entfernen!“


Der Ringrichter tut, wie ihm geheißen, wenn auch etwas widerwillig. Er rollt Duran zum Apron, wo er ihn zur Besinnung zurückbringt und dann aus dem Ring hilft.


Rufus von Greifenstein: „Bitte, was sollte das? Was, bitte, sollte das?“


Von Greifenstein weist mit einer Handbewegung Duran hinterher und könnte nicht noch angewiderter blicken. Das Monokel fällt fast aus dem Gesicht.


Rufus von Greifenstein: „Nachdem mein Bartholomäus bei Brainwashed die Inring-Karriere des Sicherheitsschefs Azrael beendet hat – immerhin ein Mann mit körperlichen Ausmaßen, die fast meinem Sohn das Wasser gereichen – serviert man uns als nächstes…DAS da??“


Ein letzter Blick dem Großmeister hinterher. Rufus von Greifenstein schiebt die Schiebermütze etwas weiter in den Nacken und schüttelt den Kopf.


Rufus von Greifenstein: „Mein Sohn kam hierher, um ‚zu spielen‘. Wir wollten die Größten in diesem Geschäft fordern, weil Bartholomäus keine Herausforderung mehr sah, dort, wo er herkommt. Hier in der GFCW ist angeblich der Platz derer, die die Besten in ihrem Job sein sollen. Doch das dort, was gerade hinter dem Vorhang verschwindet, ist das unwürdigste, was man uns antun konnte.“


Von Greifenstein streichelt weiterhin Bartholomäus‘ Haar, der zu grunzen beginnt. Sein Vater blickt auf ihn nieder.


Rufus von Greifenstein: „Sssssht, kleiner Bartholomäus. Ssssssht. Schon gut.“


Dann schaut er wieder auf.


Rufus von Greifenstein: „Ich erwarte von der GFCW und seinen Sprechern, wie es ja wohl Johnboy Dog sein sollte, dass ab sofort tatsächliche Herausforderungen präsentiert werden. Wir werden Gegner wie diesen da nicht länger tolerieren und akzeptieren. Ich, Rufus von Greifenstein, spreche von der ‚größten Naturgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat‘! Und entsprechende Gegner erwarten wir von nun an!

Sollte das nicht möglich sein…“


Er macht eine dramatische Pause und zieht die Schiebermütze wieder nach vorne.


Rufus von Greifenstein: „…dann suchen wir uns unsere Gegner selbst aus! Und die Art und Weise, wie wir das tun, wird euch nicht gefallen…“


Dann legt er das Mikrofon beiseite und er streichelt weiterhin Bartholomäus‘ Haar, bis wir langsam ausfaden.



Mac Müll steht im Locker Room neben Morbeus. Dieser hat sich seine schulterlangen roten Locken zu einem Pferdeschwanz gebunden, trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Here comes the pain“ und trägt neben einer zerfransten Jeans-Shorts auch rote Wrestling-Boots. Sein Gesichtsausdruck ist eher lässig, garniert mit einem verschmitzten Lächeln.


Mac Müll: „Neben mir steht Morbeus, bei Brainwashed hat er sein eindrucksvolles Debüt in der GFCW gegeben.“

Morbeus: „Ganz Recht, Mac. Here I go again! Heute bin in froh bei War Evening! mich den Fans präsentieren zu dürfen. Das alles hier ist aber ja ein Jammer…

Mac Müll: „Jammer, inwiefern?“

Morbeus: „Die Fans sind hungrig nach frischen Gesichtern. Aber auch nach Kämpfern die ihre Klasse im Ring zeigen können. Die technisches anspruchsvolles Wrestling bieten und Charisma versprühen. Nach Leuten mit Pfiff! Das GFCW-Universe giert nach Leuten.....wie MIR! Hier kämpfen doch immer die gleichen Nasen um die Fleischtöpfe?! Dazu noch diese klobigen Monster-Mutanten in dieser Liga. Wer will das heutzutage noch sehen? Eben gerade hat beispielsweise wieder eines dieser Mutanten gekämpft…“

Mac Müll: „Sie meinen Bartholomäus?!“

Morbeus: „Richtig. Dieser Einzeller scheint hier jetzt einen Run aufzubauen. Aber irgendwann werden Gegner auf ihn treffen, die sich nicht mehr so leicht vermöbeln lassen! Die ihr f*cking Hirn im Ring einschalten! Ich.... habe bei Brainwashed gezeigt, dass ich zu eben jenen dazugehöre, die der GFCW ihren Stempel aufdrücken können!“

Mac Müll: „Sie sind ins Match zurückgekommen, weil sie Lord Nicon einen Tiefschlag verpasst haben…“

Morbeus: „Ah ah ah, Mac. Taktische Kniffe gehören zum Handwerk. Ich kritisiere hier stumpfes Haudrauf und das ist ein Problem der Liga, das muss geändert werden.

Mac Müll: „Nachher findet die Krönung des Kaisers statt, werden Sie auch anwesend sein?“

Morbeus: „Schwanenburg hat sich den Titel bei Brainwashed verdient. Aber eines ist doch mal ganz klar. Ein Morbeus steht hier keinem Spalier! Keinem Bartholomäus, keinem Drake, keinem Schwanenburg, keinem Zero Killer, keinem Player…..und wie sie alle heißen! Mac, ich will heute den Fans wieder etwas bieten. Daher werde ich mich meinen Gegnern in der Battle Royal stellen!

Mac Müll: „Wow, Morbeus ist einer von zehn Teilnehmern bei des Kaisers königlicher Schlacht!“

Morbeus: „So ist es Mac. Die anderen 9 können sich warm anziehen. Der Schmerz wird sie durch mich aber ereilen, kein Zweifel!“

Mac Müll: „Was erwarten Sie bei der Battle Royal?“

Morbeus: „Der Champion ist ja der Veranstalter…Menschen, die ich nicht leiden kann, enttäuschen meine Erwartungen nicht. Der feine Pinkel schon mal jar nit“

Mac Müll: „Was haben sie dann zu gewinnen?“

Morbeus: „JBD hat mir empfohlen, auch aus vertraglichen Gründen, mit zu machen…. ich werde mein Bestes geben. Meine Erfahrung sagt mir aber, dass das Ganze nicht fair ablaufen wird! Schwanenburg ist keiner, dem ich vertraue. Aber aktuell bin ich hier noch im Tryout und muss mir meine Meriten erst zurück verdienen!

Mac Müll: Danke Morbeus, wir geben zurück an Pete und Sven.



In der Flensburger Campushalle geht das Licht aus. Einige Sekunden lang bleibt es leise, doch dann sieht man ein Bild auf dem Tron und die über zweitausend Zuschauer bringen die Halle zum Kochen.







Mit Zereo Killer wird in wenigen Augenblicken einer der beliebtesten Wrestler in der Geschichte der GFCW auftauchen. „WAKE ME UP“ ist bereits aus den Boxen zu hören, dann beginnt Amy Lee mit dem Song. Dunkelblaue Spotlights formen sich zu einem großen Lichtkegel auf der Auftrittsrampe. Dichter Nebel breitet sich aus und es kann nicht mehr lange dauern, bis…


: „Stoppt die Musik!!!“


Nanu…?


Noch bevor er überhaupt zu sehen ist, ist er mit ungewohnt ruppiger Stimmlage zu hören… Doch dann kommt er zum Vorschein. Ja, es ist tatsächlich Zereo Killer, der sichtlich über den halben Oberkörper bandagiert ist, sich humpelnd auf dem Weg zum Ring macht.


Zereo Killer: „Ich brauch keine Musik, keine Beleuchtung, keinen künstlichen Nebel…“


Nur einen Augenblick später wird die Halle wieder normal beleuchtet. Zu hören sind lediglich MacKenzies angestrengte Stimme mit jedem Schritt, den er macht, und das Murmeln in den Zuschauerrängen. Langsam und beschwerlich rollt er sich in den Ring und hilft sich selbst mit den Seilen wieder hoch. Er atmet ein paar Mal tief ein und aus, platziert sich anschließend in der Mitte des Gevierts.


Die schlechte, ihn ins Gesicht geschriebene, Stimmung verschwindet für einen kleinen Moment und er macht in Richtung der Crowd eine abwartende Geste.


Zereo Killer: „Keine Sorge, meine Zereo Army… ich kann für heute lediglich auf einen pompösen Auftritt verzichten, aber auf euch, auf meine Fans, will ich nie im Leben verzichten! Sei es in guten Zeiten… oder aber auch wie im Augenblick… in schlechten, harten Zeiten…“


Das publikum beginnt für ihren Favoriten zu applaudieren und jubeln ihn aufmunternd zu. Dies weiß der Kalifornier mit einem Grinsen zu würdigen, ehe er fortfährt.


Zereo Killer: „Es ist viel passiert bei Brainwashed, oder was sagt ihr?“


Natürlich bedarf sich dieser Frage rein rhetorischer Natur. Mr. I STILL GOT IT fährt nach kurzer Atempause direct fort.


Zereo Killer: „Das Match um den GFCW Intercontinental Title war eines der am härtesten geführten Matches, welches ich jemals bestritten hatte! Player und ich lieferten uns eine Schlacht, die ihresgleichen sucht. Und meiner Meinung war dies auch der Showstealer von Brainwashed!“


Wieder sucht der Publikumsliebling Zuspruch in seiner Crowd, welchen er auch postwendend bekommt. Zufrieden nickt er…


Zereo Killer: „Doch es geht nicht nur darum, dass dieses Match unglaublich hart geführt war… nein… trotz all dieser Dinge, die wir uns angetan haben, sind wir immer und immer wieder aufgestanden. Keiner wollte, dass der Andere das Match gewinnt! Keiner wollte, dass der Andere die Leiter hochklettern kann und den Titel abnehmen kann!! Wir haben uns verprügelt, bis Blut, Schweiß und Tränen von uns gespritzt sind…“


Er zeigt auf seine Stirn und man sieht ganz eindeutig, dass MacKenzie dort genäht worden ist.


Zereo Killer: „Glaubt mir wenn ich euch sage, dass das da oben nur das geringste Problem ist!“


Mit der rechten Hand zieht er sein GFCW T-Shirt hoch und man sieht die dicke Bandage, welche sich um den gesamten Abdomenbereich befindet.


Zereo Killer: „Ich bereue das Match nicht. Ich habe es genossen und wir haben uns gegenseitig auf ein Limit gepusht, von dem wir wahrscheinlich selbst nicht wussten, dass wir so weit gehen können. Wie gesagt, es geht nicht nur darum, dass man sich immer wieder auf die Fresse haut, nein! Wir sind verdammt nochmal immer wieder aufgestanden!!!“


Er klatscht in die Hände und das Publikum steht auf, klatscht ebenfalls.


Zereo Killer: „Ich liebte dieses Match, ich kann auch mit dem Ausgang leben… nur wie der Ausgang zustande gekommen ist… das schmeckt mir überhaupt nicht…“


Der Blick verfinstert sich. Wie man es vom Kalifornier kennt, geht er wie ein wilder Tiger, der sich in seinem Käfig befindet, auf und ab. Jeder Schritt schmerzt, doch er befindet sich in der Denkphase. Er sammelt sich kurz, dann bleibt er stehen und gibt seine Gedanken preis.


Zereo Killer: „Jeder hat das Match gesehen… oder? Mir stellen sich ein paar Fragen… Warum mischt sich Robert Breads in diesem Match ein? Was hat er davon? Oder eine andere Frage… hat Player irgendetwas mit Breads zu tun? Stecken die Beiden unter einer Decke? Wann kommt der nächste gemeinsame Angriff der Beiden? Was steckt wirklich hinter diesem Eingriff ins Titelmatch?“


Sein Blick wandert natürlich zur Auftrittsrampe. Er beugt sich über das oberste Seil, presst das Mikro zu seinen Lippen und brüllt hinein.


Zereo Killer: „Komm raus, Breads!!! Komm raus, Player!!! Von mir aus kommt ihr auch Beide raus!!! Ich will eine Erklärung, was hier los ist!!!“


Gespannt blicken auch die 2.100 Augenpaare in Richtung der On Stage, doch nach einer Weile realisieren alle, dass niemand kommen wird…


Der ehemalige Intercontinental Champion humpelt wieder zurück in die Mitte des Ringes. Ein tiefes Seufzen ist eindeutig zu hören. Was hätte ein Zereo Killer vor fünf Jahren gemacht? Er hätte ins Mikrofon gebrüllt, hätte eventuell ein bisschen von der Einrichtung demoliert, denn ab und zu ist dieser junge Mann ein ziemlicher Hitzkopf… doch dieser Zereo Killer von heute blickt wild entschlossen in die Kamera und spricht mit ruhiger Stimme.


Zereo Killer: „Ihr werdet vor mir nicht sicher sein. Irgendwann bekomme ich meine Antwort von dir, Player… und von dir, Breads… oder auch von euch Beiden zusammen! Ich habe Zeit, und ich habe auch die Geduld, wir werden uns wiedersehen, dann gnade euch Gott!“


Nach diesem Satz lässt er das Mikrofon fallen und verlässt vorsichtig den Ring, ehe er wieder durch den Vorhang in den Backstagebereich verschwindet.



Ein Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert nicht.

Ein Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten Raum

Schnell schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint ihm nicht zu schmecken.

Der sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer und schaut sich um.


Er sieht eine Coca Cola Zero Dose.

Mit einem Zisch wird diese geöffnet.


WOW, DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“


Der Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.


WHOA! WAS STEHT DENN DA!?“


Er hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.




ZEREO COLA? WAS IST DAS!?!?





Plötzlich befindet sich Zereo Killer im Bild.

Mit seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das neue Getränk.


DAS IST ZEREO COLA!!!


0% ZUCKER,

ZEREO GESCHMACK!!!







Im Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der Bürohengst sagt.


ZEREO COLA?

WOW!

DAS NENNE ICH GESCHMACK!





Sven: „Bitte nicht.“

Die Lichter in der Halle erlischen und nur einige dunkelblaue Scheinwerfer wandern noch durch die Ränge, eher als Zierde tauglich, denn als Lichtspender. Unter den ersten Tönen der wohlbekannten Musik zieht Nebel auf die Bühne, der sich verdichtet, während aus dem Publikum vermehrt Pfiffe und Buhrufe tönen, aber auch vereinzelte Versuche Chants anzustimmen, die als „Fuck you, Drake“ oder „We dont like you“ zu vernehmen sind.

Pete: „Was heißt hier bitte nicht? Ich muss ehrlich sagen: Ich war gespannt, ob der Rekordchampion heute auftauchen würde oder nicht – und jetzt, da er hier ist… Was er wohl zu sagen hat.“
Sven: „Der EHEMALIGE Champion, Pete, und das ist alles, was im Moment zählt.“

Auf der Bühne schiebt sich ein Schatten durch den Nebel, der sich mittlerweile nicht mehr verdichtet.


How do you sleep
When you live with your lies
Out of your mouth
Up from your mind



Und aus den Schwaden tritt ins Dimmerlicht der Rampe der Patient Zero, der Lord of Madness: Drake Infinity.

Pete: „Bei Brainwashed, vor zwei Wochen, stieg er als GFCW Champion in den Ring, doch verlassen hat er ihn, ja, als Verlierer.“
Sven: „Als klarer Verlierer.“
Pete: „Da machst du es jetzt doch ein bisschen einfach, oder? Drake Infinity konnte über eine halbe Stunde Zug für Zug mit dem, und ich wage das jetzt mal so zu sagen, besten reinen Wrestler in der Geschichte dieser Liga mitgehen.“
Sven: „Und hat dann klar verloren.“
Pete: „Naja… Schon, ja.“
Sven: „Na siehst du.“

Auf dem Weg zum Ring wirft Drake nur kurz einen Blick nach links und rechts. Es scheint fast mehr ein Reflex zu sein, als dass er die Leute tatsächlich wahrnimmt – oder seine Umgebung. Ohne Titel über der Schulter oder um die Hüfte, aber in einer schwarz-goldenen Totenkopfmaske über der unteren Gesichtshälfte und in der üblichen NEMESIS Kapuzenjacke geht es noch zwei Schritte weiter zur Ringtreppe und selbige hinauf. Die dunklen Jeans und die zerfetzten Sneaker machen nicht den Eindruck, als wäre er heute hier um als Wrestler zu arbeiten.

Pete: „Nichtsdestotrotz bin ich immer noch gespannt, was er nach dieser ziemlich vernichtenden Niederlage zu sagen hat.“
Sven: „Hoffentlich wenig, dann sind wir schneller beim Kaiser am Ende des Programms. Aber bitte.“

Ohne jeden Elan lässt Drake seine Beine unter sich zusammenklappen und setzt sich unsanft mit selbigen überkreuzt in die Mitte des Rings. In seiner Hand liegt ein Mikrofon – zuvor kaum zu sehen, nun, im wieder erstarkten Licht, aber klar zu sehen.

Ein einzelnes, kurzes Klopfen mit einem Finger bestätigt, das das Gerät nun tatsächlich funktionstüchtig ist. So weit, so gut. Noch immer liegt die Maske auf dem Gesicht. Die blauen Augen wandern nur aufmerksamer durch die Arena. Kein Wort fällt. Und die Anwesenden nehmen das zum Anlass ein weiteres, neu erwachtes Pfeifkonzert anzustimmen. Klar, es waren kaum über 2000 Fans in der Halle. Doch in Abwesenheit aller anderen Geräusche kommt das ganze sehr, sehr gut im Ring an.

Fast schon könnte man sagen, dass die gespenstische Leere auf den Rängen die Atmosphäre noch bedrückender macht.

Pete: „Wie wird es weitergehen für ihn?“

Noch einmal der Blick. Dann hebt Drake das Mikro an und provoziert damit noch einmal eine Welle der Rufe und Pfiffe. Langsam senkt er das Mikro. Er dreht sich leicht. Nichteinmal eine Vierteldrehung, doch genug einen neuen Teil der Ränge zu sehen. Jede Person scheint gemustert zu werden. Jede Reaktion aufgenommen. Meist ausdruckslos, manchmal mit leichtem Nicken. Doch die Lockerheit ist nicht zu spüren. Es hat weniger etwas von Selbstbestätigung. Mehr von Selbstgeißelung.

Als die Zuschauer*innen sich beruhigen, hebt er erneut das Mikrofon. Diesmal flammt der Lärm nicht erneut auf. Nicht, dass er davor genug gewesen wäre, um das Mikrofon zu übertönen. Doch nun scheint man ihn tatsächlich auch gewähren zu lasen. Einen einzelnen Atemzug hört man ins Mikro.

Drake: „I...“

Doch er setzt abermals ab. Blickt noch einmal durch die Reihen. Von unten nach oben. Die Kamera tut es ihm gleich. Und am oberen Ende, den Ausgängen über den Treppenaufgängen, blickt ein paar Grüne Augen auf den Ring hinab. Zane Levy.

Drakes Blick bleibt auf ihm Haften. Nur eine, vielleicht zwei Sekunden, doch es fühlt sich an, wie Minuten. Noch ein weiteres mal sieht Drake auf das Mikrofon in seinen Händen, bevor er es unter dem Charakteristischen Knacken zu Boden fallen lässt und sich aus dem Ring rollt.

Pete: „Äh...Was?“

Sven: „Okay ehrlich gesagt bin ich jetzt nicht schlauer.“
Pete: „...Nicht im Ansatz.“

Irritierte Blicke schießen aus dem Publikum hinter Infinity her, als er die Rampe wieder hinauf marschiert. Und so wie er aufgetaucht war, verschwindet er wieder… Und lässt weiterhin die Frage zurück, wohin es den Ex-champion nun zieht.


Als Drake sich durch den Vorhang schiebt und den Bereich hinter der Bühne betritt überträgt sich die Stimmung aus der Halle fast. Natürlich herrscht hier und da geschäftiges Treiben – die Show schmeißt sich nicht selbst, doch die Blicke auf ihm sind fragend, irritiert, teils abwertend, fast immer versteckt. Er wirft sich die Kapuze über den Kopf, angelt sich einen Rucksack, der an eine Kiste gelehnt steht, wirft ihn über die Schulter, greift den Baseballbat daneben und macht anstalten sich weiter zu entfernen, vermutlich die Halle zu verlassen.

Eine Hand an seinem Arm hält ihn zurück.

Damian: „Drake?“
Drake: „Damian, was los?“
Damian: „Wir müssen reden.“
Drake: „Willst du Schluss machen? Hast du mich betrogen?“

Lachen auf beiden Seiten – ein wenig gezwungen.

Damian: „Im ernst Drake. Können wir kurz?“

Drake: „Klar.“

Und damit setzt der Patient Zero seinen Abgang fort – nur nicht so alleine wie ursprünglich vorgesehen.