Ein leerer Parkplatz. Und leer heißt in diesem Fall wirklich ziemlich leer. Die Atmosphäre um die Arena ist fast gespenstisch. Klar, irgendwo in der Ferne hörte mal den Lärm der Straßen und natürlich war die Stadt nicht ausgestorben. Aber man war nah dran. Und der schwarze Pick-Up der mit zu hoher Geschwindigkeit und zu lauter Musik aufs Gelände schießt wäre genug aufgefallen, wenn auf der Ladefläche nicht zwei wohlbekannte Brüder sitzen würden, die viel zu viel Spaß damit haben In Flames mitzubrüllen. Man kann von Glück reden, dass die Musik aus den Lautsprechern zu laut ist, um die beiden zu hören, denn das wäre vermutlich nicht schön.

Als das Auto abrupt zum stehen kommt, trotz der Leere sauber in einer einzelnen Parklücke, springt Damian elegant von der Ladefläche. Finn… Aus offensichtlichen Gründen nicht. Noch immer das zerstörte Bein in einer Schiene und mit Krücken bewaffnet braucht der ältere Bruder von Luna und Damian erstmal ein ganzes Eck Zeit und Hilfe. Genug Zeit für Luna aus dem Fahrersitz zu springen und sich genüsslich in der Sonne zu strecken, während Drake mal wieder klar macht, was er von diesem Wetter hält und mürrisch zwei Taschen vom Auto schnappt.


Luna: „Och komm schon Drake, willst du jetzt wieder jeden Tag so drauf sein.“
Drake: „Jeden, der zu warm ist, ja.“

Grimmig dreinblickend, wartet er auf Finn und darauf, dass Luna sich endlich in Bewegung setzen würde, als Damians Blick quer über den Platz wandert… Und eine schnell laufende, in sich zusammengesunkene Gestalt erblickt.

Damian: „You good, Finn?“

Der stützt sich auf seine Krücken und schiebt sich ächzend von der Ladefläche.

Finn: „Jaja, alles super.“

Geübt beginnt er um das Auto herumzugehen und bleibt neben Drake stehen.

Finn: „Von mir aus können wir.“

Damian ist in der Zwischenzeit längst mit seiner Tasche über der Schulter losgerannt, über den leeren Asphalt.

Damian: „Zane! Zane hey warte mal kurz...“

Levy dreht sich um und blickt unter seiner Kapuze in Richtung Rosarios, als der außer Hörweite läuft. Luna erblickt Zane ebenfalls und winkt ihm kurz zu, was der erwidert, bevor er sich kurz mit Damian unterhält und in Richtung der Halle geht.

Luna: „Also Jungs. Abfahrt.“

Fröhlich grinsend springt sie fast schon vornweg, während Infinity die Augen nach oben dreht und Finns eingeschränkte Mobilität ihn sichtlich frustriert.


Doch das ist noch nicht alles, denn von der Seite joggt auch Henry Phoenix Jr. heran. Er grüßt Drake und Co als wäre er Teil der Familie, merkt aber anhand von Drakes Blick recht schnell, dass dem doch nicht so ist. Geräuschvoll inhaliert der Champ die warme Luft und wartet darauf, dass Phoenix beginnt ihn zu nerven.


Henry: "Was ist los?"


Henry wirkt so, als würde er die Kälte nicht verstehen, die ihm entgegen kommt. Eine verbale Antwort darauf bekommt er allerdings noch nicht, höchstens noch mehr Abweisung von Drake, Gleichgültigkeit von Finn und eine unsichere Luna.


Henry: "Ihr habt schon gesehen, was letzte Show passiert ist? Ich hab's dem Ricks gegeben. Um euch zu zeigen, dass ich das Zeug hab!"


Die Reaktion ändert sich jedoch nicht. Blicke werden ausgetauscht, doch sie bleiben kühl. Augenbrauen werden hochgezogen, Nasen werden gerümpft. NEMESIS wirken gelangweilt, bis Drake sich schließlich dreht und langsam den Gang zur Arena beginnt. Die anderen Folgen, Luna mit einem entschuldigenden Blick.


Henry: "EY!"


Aber sie gehen weiter. Henry joggt hinterher und stellt sich vor die Gruppierung.


Henry: "YO! Was soll die scheiße, man? Ich kann euch helfen! Ich will euch helfen!"


Langsam verliert Infinity die Geduld. Ungläubig öffnet er den Mund wie zu einer Antwort, doch wirft stattdessen nur fragende Blicke zu Luna und Finn. Was will der Wicht eigentlich? Ist das sein ernst? So oder so ähnlich laufen die telepathischen Gespräche untereinander gerade ab.


Henry: "Ich bin die Show suspendiert worden wegen der Scheiße! Ich hab' meine Karriere auf's Spiel gesetzt damit! Ich will für euch kämpfen, man! Ich will denen eine rein drücken und auf eurer Seite stehen! Ich hab das drauf! Das vor zwei Wochen war nur ein Vorgeschmack."

Mit einem dumpfen Geräusch fällt die Tasche aus Drakes Hand auf den Boden. Noch immer wortlos geht er in die Knie und öffnet sie halb. Gerade genug, dass er das oberste ihres Inhalts herausziehen kann: Den GFCW-Heavyweigt Titel. Langsam, fast schon drohend, richtet er sich wieder auf. Und blickt von Henry zu dem Gürtel in seiner Hand, zu Henry.

Drake: „Henry, weißt du, was das ist?“

Eine rhetorische Frage.

Drake: „Das ist der Beweis, dass ich dich nicht brauche. Jannek hat mich geschlagen. Das einzige Mal, als wir auf dich angewiesen waren, hast du versagt. Ich bin immer noch Champ. Irgendetwas läuft immer für mich. Ich brauche deine Hilfe nicht. Und wenn ich Hilfe bräuchte würde ich mich nicht mehr auf dich verlassen. Wenn du meinst, dass das letzte Show dein ultimatives Risiko war, bist du noch lächerlicher, als ich dachte.“

Mit eiskaltem Blick, den Titel noch immer demonstrativ auf Henrys Kopfhöhe, tritt er einen Schritt näher an diesen heran. Der weicht einen halben Schritt zurück.

Drake: „Du hast keine Ahnung, was es bedeutet einer von uns zu sein. Du hast in deinem Ego-Trip dich von Antoine rumschubsen lassen und wir haben dich rausgeholt. Du hast deine Chance vergeigt. Und jetzt suchst du eine neue, wieder auf dem Rücken von anderen und wieder alleine. Deinen Partner? Den hast du längst geopfert. Und jetzt? Bettelst du um Anerkennung, wegen den kleinsten Dingen. Du machst das für dich. Nicht für uns. Oder irgendjemanden da draußen. Für irgendetwas größeres. Du machst es einfach nur für dich, so wie alles, was du bislang getan hast.“

Er wirft den Gürtel über die Schulter, greift die Tasche und setzt an wieder zu gehen.

Drake: „Ich steh zu meinem Wort. Ja du hast versagt, aber du hast schätze ich mal irgendwie deinen Teil erfüllt. Ich werde dir die Chance besorgen wieder in den Ring zu steigen. Aber merkt dir ein paar Dinge. Erstens: Ich war zweimal der, der dich aus dem Schatten gezogen hat. Ich kann dich jederzeit wieder dahin zurückbefördern. Und zweitens: Du bist keiner von uns. Du wirst es nie sein. Geh dem Champion aus der Sonne.“

Ohne weiteren Kommentar oder blick marschiert Infinity an ihm vorbei. Etwas irritiert, aber eher belustigt hüpft Finn rasch auf den Krücken hinterher, während Luna frustriert die Augen schließt, tief Luft holt, dann aber doch mitgeht, während sie noch einen raschen Blick zurückwirft auf Henry, der wie ein begossener Pudel auf dem heißen Asphalt zurückbleibt.


FADE OUT




War Evening, Freiburg (Franz Siegel Halle), 24.04.2020


In Kooperation mit





Ja, Zico Chain verteilt wieder ein wenig Mercury Gift und doch ist heute hier in Freiburg alles anders: Die GFCW spart! Keine Pyro, keine gleißenden Lichter…aber die Melodie, immerhin. Die ist immernoch da und wird sich wohl auch nie mehr ändern.


Ein Schwenk geht über die Leeren Ränge, die sich vor anderen leeren Rängen nicht verstecken brauchen. Sieht man da möglicherweise schon Nemesis im Publikum hocken? Schade, dafür war die Kameraeinstellung zu ungenau. Aber der Schwenk auf die Kommentatoren funktioniert und ratzfatz sind wir bei Sven, Pete und dem Unsichtbaren dritten, der allerdings nichts zu sagen hat und deshalb nicht nur der unsichtbare, sondern auch der stumme Dritte ist. Geben wir ihnen das Wort!


Sven: „Willkommen in Freiburg, liebe GFCW Galaxie…oder das, was davon noch übrig ist, wenn ich mich so umsehe!“

Pete: „Howdiw, liebe Rrrrässlingfreunde, wie ein guter alter Bekannter immer zu sagen pflegte! Wir lassen uns von Tante Corona nicht unterkriegen, aber tatsächlich sind wir hier zu einem besonderen Zeitpunkt an einem besonderen Ort…aber dazu später mehr!“

Sven: „Dauert auch gar nicht lange, bis die Action losgeht!“


Ankündigung von Claude "Dynamite" Booker


Pete: „Hört zu, wenn der Chef Euch etwas zur aktuellen Situation zu sagen hat! Die GFCW hat sich alle Mühe gegeben, so gut wie möglich weiterzumachen – und wie und ob es Finest Hour geben wird, wird Euch Dynamite gleich selbst erzählen!“

Sven: „Nach längerer Zeit taucht er mal wieder vor den Schirmen auf – wie wichtig das Ganze sein muss, sieht man daran, dass er selbst erscheint und nicht Johnboy Dog auf uns, die Aktiven und die Fernsehzuschauer loslässt.“


Singles Match:
Jim'Boy Joe (/w Saunaclub Herbert) vs. Jack White (/w Rexas)
Referee: Mike Gard


Sven: „Ist ersten Match des Abends treffen die Saunegänger auf Contrast Collision – jedenfalls teilweise.“

Pete: „JBJ, der von den beiden wohl der bessere Wrestler ist, trifft auf Jack White, der im Moment…nunja, der einzige ist, der bei Contrast Collision in den Ring steigt.“

Sven: „Rexas muss mittlerweile schon rostig wie eine vergessene Haubitze sein. Oder kannst du dich an sein letztes Match erinnern?“

Pete: „Nope! Dafür kann ich mich gut an die letzte Show und die phänomenale Anti-NoShow von Alex Hansen erinnern. Dabei hat er sich wohl etwas wehgetan und dürfte heute auf seine große Rückkehr verzichten, so meine Information.“

Sven: „Irgendwie schon schade, dass man das Potential verschenkt. Aber gut, machen wir mit dem nächsten Punkt weiter, denn….“


Kaiserliches Vergnügen-Match:
Alex Ricks vs. einen Gegner aus seiner Vergangenheit
Special Guest Commentator: "Kaiser" Antoine "Brainpain" Schwanenburg
Referee: Jack Bobo


Pete: „…der Kaiser möchte sich vergnügen und schickt Alex Ricks dafür in den Ring. Damit das sogar Sinn ergibt, handelt es sich hierbei um einen Gegner aus Alex‘ Vergangenheit….da ist die Auswahl ja breit gefächert, denn es gibt eigentlich bis auf Herbert fast niemanden, gegen den der Mathematiker nicht schon angetreten ist.“

Sven: „Spannung ist hier auf jeden Fall geboten!“

Pete: „Nachfolgend beginnt im Prinzip der schöne Teil des Tages, weil….“


Dog´s Inn
Gastgeber: Commissioner Johnboy Dog



Sven: „….du meinst OBWOHL wir Johnboy Dog in Natura erleben müssen? Ja, genau. Aber spätestens danach dürften einige neue Weichen gestellt sein. Und dann geht die Ringaction erst so richtig los!“


Singles Match:
Zereo Killer (/w Lionel Jannek) vs. Maurice "The Conquerer" (/w Lonewolf Tyler)
Referee: Mike Kontrak


Pete: „Zereo Killer trifft in Begleitung von Lionel Jannek in einem Singles Match auf Maurice, den Eroberer. Und der hat Lonewolf Tyler im Schlepptau!“

Sven: „Wann hat eigentlich die Metamorphose vom Lonesome zum Lonewolf stattgefunden?“

Pete: „Keine Ahnung, Sven. Aber die Idee war wohl so gut, dass Tyler die gleich für sich übernommen und damit erstmals in der Karriere einen Namen hat, der was hermacht!“

Sven: „Dein Favorit?“

Pete: „Ich mag Mo, aber ich sehe Zereo Killer hier klar vorn!“


Singles Match:
Zane "Purifier" Levy (/w Damian und Luna Rosario) vs. Lonewolf Tyler
Referee: Jo Dardano


Pete: „Als nächster trifft Zane Levy auf den Tagteampartner des Eroberers, den einsamen Wolf, über den wir gerade noch gesprochen haben.“

Sven: „Ich sehe hier niemanden, der nicht in das Match eingreifen würde. Allein Nemesis hat ja viele Möglichkeiten – wenn das sauber endet, esse ich Gänseleber. Roh!“

Pete: „Soll ich die Bestellung schonmal aufgeben?“

Sven: „Tzs…es folgt noch der Main Event!“


Non-Title Match:
Kid Daniel vs. Drake Infinity
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Drake Infinity muss sich mit einer Wanze namens Kid Daniel herumschlagen.“

Pete: „Nun, diese Wanze wirkte, wie du gesehen hast, sehr fokussiert. Aber natürlich wird das nicht reichen. Dennoch eine gute Chance, sich zu beweisen.“

Sven: „Beweisen? Zähl mal, wie oft sich Kid Daniel schon bewiesen hat – und gescheitert ist, Mensch!“

Pete: „Reg dich ab, Sven. Er ist im Ring trotzdem besser als du. Und Herbert. Und Mike.“

Sven: „Pah….ach ja, außerdem könnten auftreten: Player, Big Jack, Holladiewaldfee, ein Kaktus, eine Schnecke und äh….Onslaught. Viel Spaß bei der Show!

Pete: „Auch von mir viel Spaß!“


Kurze Zeit später geht es in die Parking Area!



Aktuelle Serien in der GFCW:

Serie an GFCW Shows (PPV inklusive): 8

Alex Ricks‘ Siegesserie: 2

Serie an Referenzen bezüglich eines fehlenden Headsets: hiermit 8

Serie an Shows in denen man sieht, wie Alex Ricks Antoine Schwanenburg in die Halle bringt: hiermit 2


Nur ist es diesmal eben nicht der Tesla, der um die Ecke biegt und sich der Kamera präsentiert. Heute wählte man ein paar Nummern größer und so präsentiert sich der Mathematiker aus der Ferne hinter dem Lenkrad eines mächtigen weißen Sprinters Marke Mercedes-Benz. Platz genug zum Rangieren ist definitiv, eine gut gefüllte Parkhalle sieht anders aus. So kann Ricks nach einem großen Schlenker auch recht entspannt in eine, halt, zwei Parklücken seitlich der Kamera einbiegen und das Ungetüm abstellen.

Während sich die Kamera langsam nähert, öffnet sich die Fahrertür und Ricks steigt zügig aus, geht direkt ohne Unterlass zur Tür des Laderaumes und öffnet diese. Viel erkennt man nicht, so schnell ist der Kameramann, halt, es ist 2020, das Kamerapersonal nicht und noch versperrt die nun geöffnete Tür die Sicht.

Alex greift in den Transporter hinein, lehnt sich nach vorn, zieht etwas heraus. Man hört metallisches Scheppern und das Schleifen von Metall über den Boden des Transporters. Dann ein lautes…


Metall: „Klonk!“


als eine Platte angeschrägt von der Ladefläches Transporters auf den Boden der Parkhalle fällt. Eine kleine Schräge also von der Alex Ricks nun zurücktritt und Platz macht. Auch die Kamera ist endlich an Ort und Stelle für die Auflösung der ganzen Vorbereitung. Die Bluetooth Box geht an.


DIES IRAE


Antoine Schwanenburg, der Kaiser, er rollt von der Ladefläche. Rollt? Ja, er rollt. In einem modifizierten Golfkart fährt er langsam aber sicher die metallene Platte, um den Freiburger Boden zu befahren. Das Golfkart selbst ist durch Plexiglas abgeschirmt, sodass er wie isoliert in seinem Gefährt wirkt. Sehen sie hier: Late Stage Social Distancing. Schwanenburg gelingt es einmal mehr einen oben drauf zu setzen. Überrascht das? Nein. Nein, das tut es wahrlich nicht.


Und Antoine fährt los. Gen Arena. Alex selbst ist etwas überrascht. Nicht unbedingt weil Antoine ihn einmal mehr anschwieg, sondern viel mehr weil das Tempo nicht gerade gering ist. Alex muss hinterher joggen. Mit Gepäck auf dem Rücken natürlich. Und anfangs sogar noch etwas flotter, weil er durch die kurze Irritation erst einmal den Abstand aufholen muss. Nach wenigen Sekunden holt er ihn aber doch ein und spricht so ruhig, wie möglich trotz der angestrengteren Atmung.


Alex: „Willkommen also in Freiburg. Ich nehme an, du biste nicht überrascht von der Anzahl an Zuschauern, die mich hier begrüßen.“

Antoine: "Während der Fahrt bitte nicht dem Kaiser sprechen."


Kein Blick zur Seite des Kaisers. Natürlich nicht, immer das Ziel im Blick haben. Ricks tut es ihm allerdings gleich, schaut auch nur nach nach vorn. Spricht weiter, lässt sich noch (?) nichts anmerken.


Alex: „Wenn es recht ist, würde ich dann wieder zurück zum Thema kommen. Cyrus Achaemid, Curse, Drake Ackley, ich hatte bereits einige Namen ausgeschlossen. Antoine, ich habe meine Unterlagen daheim studiert und die Eckpunkte der Ansetzung verglichen. Die Lösung ist eindeutig.“

Antoine: ""Während der Fahrt bitte nicht dem Kaiser sprechen."


Jetzt doch ein Verziehen des Gesichts des Mathematikers. Egal wie sicher er sich seiner Sache ist, eine Bestätigung ist dann doch oft noch einmal mehr wert. Aber nichts da. Antoine fährt einfach unentwegt weiter auf die große Tür zum Backstagebereich zu und erreicht diese schließlich auch. Nur will Ricks nicht sofort öffnen. Stellt sich neben das Kaisermobil und nimmt eine Klinke der Doppeltür in die Hand. Dann der abgeklärte Blick zu Antoine, der nur auffordernd auf das Ziffernblatt seiner Armbanduhr deutet.


Alex: „Nun. Dann zu Punkt zwei. Henry Phoenix Jr.“


Ricks dreht sich, nimmt beide Klinken in die Hand und stößt die Türen auf. Sofort surrt es weiter, das edle Gefährt.




"You waited long enough! Here it is! "The Dynamite!"


Die Halle verdunkelt sich plötzlich und eine riesige Explosion detoniert vor dem Titantron, welche die ganze Halle durchschallt. Claude "Dynamite" Booker kommt in einem kompletten weißen Dress, wobei Teile des Jacketts im Scheinwerferlicht glitzern. Gelassen grinst er in die Kamera, die ihn auf den Weg in den Ring verfolgt.


Sven: "Es gab eine Pressekonferenz, in der es hieß: 'KEIN FINEST HOUR!'. Ich bin äußerst gespannt, was der Chef dazu zu sagen hat."

Pete: "Ich auch! Kein großer Event im Sommer wäre irgendwie fatal!"


Die Musik von Steve Lukather mit "Tumescent" ertönt. Merklich fehlen die gewohnte DYE-NA-MITE! Chants. Auf dem Titantron läuft eine Filmsequenz immer wieder ab, wo ein Bündel Dynamitstangen zu sehen ist. An diesen Bündel ist ein Docht zu sehen, welcher langsam herunterbrennt. Dann explodiert das Bündel Dynamit und Schrift erscheint auf dem Titantron. Nacheinander sind die Worte "Claude", "Booker" und "Dynamite" zu sehen. Danach erscheint Zusammenschnitte von Backstageszenen und Ausschnitte von Matches von Dynamite. Immer wieder sind die explodierenden Dynamitstangen zu sehen und die Schriftzüge. Die sanften Klänge seiner Titelmusik begleiten den Chef der GFCW zum Ring. Dynamite geht nun in den Ring und stellt sich hinter dem dort aufgebauten Pult. Die Musik verstummt langsam.


Dynamite: "Hallo Freiburg!"


Eine kurze Schweigesekunde wird eingelegt.


Dynamite: "Ihr wisst, so fängt es meistens an, wenn ich hier herauskomme. Ich begrüße so viele Fans wie ich kann per Handklatsch, wenn ich auf die Ränge blicke, versuche ich in jedes einzelne Gesicht zu schauen. Ohne die Fans wäre die GFCW eben nichts, das ist die Wahrheit!"


Hier würde normalerweise eine Jubelarie stattfinden. Lautstarke DYE NA MITE! Chants und so weiter. Claude, der alte Profi macht auch instinktiv eine kleine Pause, weil das eben sonst so sein würde. Dass es nicht so ist, ist auch für ihn etwas seltsam und er versucht schnell wieder in den Redefluss zu kommen.


Dynamite: "Vorige Woche gab es eine Pressekonferenz in der gesagt wurde, dass es Finest Hour nicht geben wird. Das, liebe Fans da draußen, ist leider die Wahrheit. Wir standen ohne Location da. Aber nicht nur für Finest Hour, auch für die Go Home Show. Nun, zu der Go Home Show kann ich euch eines versichern: Wir werden es bis dahin geschafft haben, unser Performance Center in Dortmund fit für die Übertragung zu kriegen!"


Zufrieden blickt er in die Kamera.


Dynamite: "Warum also nicht aus Dortmund Finest Hour stattfinden lassen? Das wurde ich sehr oft von euch, der GFCW Galaxy gefragt. Ich kann verstehen, dass ihr das auch angenommen hättet. Für mich aber bedeuten diese PPVs sehr viel. Ich will sie nicht aus dem PC heraus ausstrahlen. Ich liebe das PC, ich liebe Dortmund, aber für unsere PPVs muss immer eine besondere Atmosphäre herrschen. Normalerweise ist die GFCW Galaxy für diese Atmo verantwortlich, aber das geht ja bekanntlich leider nicht."


Er blättert seine Notizen kurz auf dem Pult durch, bevor er dann wieder beginnt zu sprechen.


Dynamite: "Finest Hour wird zurück kehren, hoffentlich im nächsten Jahr dann. Aber was ist jetzt mit diesem Slot, fragt ihr euch sicherlich. Auch meine Wrestler haben mich das immer und immer wieder gefragt. Ihr kennt mich, ich bin ein ehrlicher Mann. Ich bin immer ehrlich. Im schlimmsten Fall hätten wir eine War Evening ausgestrahlt und eben keinen PPV. Aber ich habe in den letzten zwei Wochen mit dem gesamten Team an einer Lösung gefeilt und gearbeitet. Ich wollte eine Lösung, die uns alle zufrieden stellt. Wir wollten eine Lösung, die etwas... 'besonderes' ist. Big Time Feeling. Und das, GFCW Galaxy, das haben wir erreicht."


Vor den Fernsehern flippen die Leute aus! Und auch den Wrestlern dürfte ein Stein vom Herzen fallen, die sich so auf einen PPV gefreut hatten.


Dynamite: "Aber genug von mir. Ich halte mich in den letzten Jahren lieber im Hintergrund auf, das wisst ihr nur zu gut. Deswegen bedanke ich mich schon mal bei allen Fans und lasse euch einfach mal mit diesem Bild hier alleine. Wir sehen uns!"


Claude packt langsam seine Sachen zusammen, während das Bild langsam fadet.




21.06.2020.

GFCW STRANDED.

LIVE VOM STRAND AN DER NORDSEEKÜSTE.



Noch immer niedergeschlagen betritt Henry Phoenix Jr. die Halle. Die Schultern abgesackt, der Blick irgendwo zwischen leer und verbissen. Als Ringrichter war er nicht eingeplant. Hatte Drake ihm irgendwie die erwähnte Chance beschafft? Oder ist der Plan einfach nur sich zu weigern wieder umzudrehen? Wenn ihn niemand fragt, werden wir die Antwort wohl nicht erfahren. Aber der Versuch… Versuch? Gedanke? Wunsch? … mit NEMESIS zusammenzuarbeiten, und zwar nicht nur als Laufbursche, ist wohl erstmal Geschichte.

???: „Henry! Henry jetzt warte doch mal!“

Schlagartig bleibt er stehen, aus seiner Mimik ist kaum etwas abzulesen. Lediglich die Körperhaltung verrät ein wenig Anspannung. Vielleicht sogar einen Funken Hoffnung, als von der Seite eine keuchende Luna ins Bild gejoggt kommt.

Luna: „Meine Fresse ey, ich dachte du haust einfach wieder ab.“

Noch immer nach Luft ringend stützt sie sich kurz auf ihren eigenen Knien ab, bevor sie sich wieder aufrichtet und immer noch ein ganzes Stück kleiner, als ihr Gegenüber. Kommentarlos nimmt Phoenix sie zur Kenntnis. War er wachsam? Oder wollte er sich nicht die Schwäche geben hier zuerst etwas zu sagen, einen erneuten Versuch zu starten?


Luna scheint das auch aufzufallen und sie dreht ein wenig genervt die Augen nach oben.

Luna: „Bist n ganz starker Kerl, Henry, wirklich. Weiß du was? Eigentlich sollte ich dich betteln lassen. Ich sollte dich vor uns auf dem Boden winseln lassen, dass wir dir eine Chance geben, weil du es ohne uns nicht schaffst, aber ich werds nicht tun. Und zwar, weil es nicht die Wahrheit wäre. Nicht die ganze jedenfalls. Denn ja, du brauchst uns. Aber egal wie sehr Drake sich dagegen wehrt das anzuerkennen: Wir auch jemanden wie dich.“

Sie wendet den Blick nicht von ihrem Gesprächspartner ab, sondern hält den ruhigen, ernsten Blickkontakt.

Luna: „Wir haben es uns zu einfach gemacht. Wir haben uns darauf verlassen, dass du schon reichst, um Jannek zu besiegen. Wir haben uns überschätzt, andere unterschätzt und nicht vorsichtig genug geplant. Es ist alles so unfassbar undurchsichtig und ganz direkt, Henry… Ich bin mir nicht sicher, dass wir als Sieger aus dieser Nummer gehen.“

Mit verschränkten Armen sieht sie immer noch auf den Mann, dem sie im letzten Jahr überhaupt erst einen Weg außerhalb des Sklaventums unter Antoine Schwanenburg gezeigt hat. Und Henry? Der scheint sein Schweigen nur deshalb nicht zu brechen weil er irgendwie nicht so ganz die richtigen Worte findet.

Luna: „Wir sind alle nicht perfekt. Und glaub mir, es widert mich an, wie schnell du dich hast hängen lassen und wie du jetzt deinen Partner einfach abgestellt hast und selbst wieder um jeden Preis ins Rampenlicht willst, aber ich hab dir damals nicht geholfen, weil ich Antoines Truppe schwächen musste. Ich hab dir geholfen, weil ich es für richtig angesehen habe. Bis jetzt hast du deine Sache gut gemacht. Und ich wäre die allerletzte, die dir im Weg stehen wird, wenn du Rache an Antoine willst. Drake ist kein Diktator. Und Drake ist nicht NEMESIS. Das alles ist größer, als sein Ego und im Gegensatz zu ihm… Wäre ich beruhigt dich an unserer Seite zu haben. Die Frage ist nur Henry… Was möchtest du? Denn unser Weg ist keiner, auf dem du einfach umkehren kannst.“


Henry schmeißt die Sporttasche hin, die geräuschvoll auf den Boden platscht und zuckt mit den Schultern.


Henry: "Hab ich mich hängen lassen? Es lief nicht und mein Vertrag im Ring wurde nicht verlängert. Mir wurde gesagt, dass ich nur als Ref weitermachen kann. Habe ich nicht hart genug gearbeitet? Ich hab' alles gegeben in der Zeit. Ich hab' jeden Stein umgedreht. Du weißt das ganz genau, ich hab Chancen versucht zu nutzen."


Dann schüttelt er mit dem Kopf.


Henry: "Jetzt sieht das natürlich blöd aus, weil es nix wurde. Aber ich habe nach Strohalmen gegriffen, aber am Ende waren es alles Nieten. Würde ich die Sachen noch mal anders machen? Ne. Ganz ehrlich, das würde ich nicht. Ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen. Ich wollte Chancen, ich hab nach Chancen gegriffen. In einer anderen Welt wäre einer dieser Strohhalme keine Niete gewesen und ich müsste nicht eure Drecksarbeit machen, sondern würde beim PPV vielleicht gegen Drake im Ring um den Title fighten."


Einen kurzen Moment wartet er auf eine Reaktion von Luna. Die scheint aber darauf zu warten, dass Henry noch weiter spricht. Eine Sekunde von seltsamer Stille und dann ergreifen beide gleichzeitig das Wort. Aber Luna setzt prompt ab, als Henry weiter spricht.


Henry: "Ich bin ehrlich mit mir, ich war insgesamt auch nicht gut genug. Aber an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Glück, dann wäre ich auf 'nem anderen Weg gewesen. Da hätte es dann vielleicht anders ausgesehen. Ich leb' mit den Konsequenzen. Fakt ist, ich hab keinen scheiß Bock mehr auf diese Ref-Scheiße. Wenn ich unter gehe, dann ziehe ich Wichser wie Antoine mit mir in die Hölle. Wenn nicht mit euch, dann suche ich mir 'nen beschissenen anderen Weg."


Ein zufriedenes, kaltes Grinsen schleicht sich in Lunas Gesicht.

Luna: „Na dann. Wir schaun uns die Show von der Tribüne aus an. Vielleicht magst du ja mein Bodyguard sein.“

Sie entfernt sich einige Schritte, zögert aber, wartet auf Henry ohne sich erneut umzudrehen. Und nach einem kurzen Moment nimmt der tatsächlich die Tasche auf… Und folgt ihr in die Gänge der Arena.



Der Song „What If I Kissed You“ von Drake ertönt.



Zum Erstaunen des GFCW-Kamerateams und der Zuschauer daheim vor den Fernsehern kommen Saunaclub Herbert und Jim’Boy Joe die Rampe der Franz Siegel Halle in Freiburg heruntergelaufen. Beide tragen Jeans und ein in die Hose gestecktes pinkes Hemd. Herbert hat ein Tässchen Espresso in der Hand und JBJ eine Go Pro am Selfie-Stick montiert. JBJ scheint das ganze Geschehen vor leerem Publikum dokumentieren zu wollen.

Pete: „Das ist das erste Mal, dass ich Saunaclub Herbert ohne Bademantel oder Bier im Plastikglas sehe.“
Sven: „Ja, verdammt ungewohnter Anblick.“
Pete: „Und was hat es mit dieser komischen Einlaufmusik von Drake auf sich? Das klingt ein bisschen soft und empfindlich für die beiden Sauna Boys.“
Sven: „Liegt wohl am Namen...“

Herbert und Joe steigen in den Ring. Herbert schlürft noch genüsslich den Espresso leer und lässt sich ein Mic geben. Joe hält weiterhin mit der Go Pro Cam drauf und filmt Herbert. Der Saunaclubberer zieht einen weißen Brief aus der Tasche.

„In den vergangenen Tagen bekam ich eine Mitteilung von den GFCW-Offiziellen. Mir wurde geschrieben, dass meine Video-Promos jede Woche Sexismus propagieren, Frauen objektifizieren, sexuelle Belästigungen beinhalten, häusliche Gewalt gut reden, Fußfetischismus glorifizieren und Ehebruch verharmlosen. Ähnliche Kommentare wurden auch in diversen Internet-Foren geschrieben.“

Herbert atmet tief ein und macht eine Pause.

„Als ich vor einem halben Jahr mich dazu entschieden habe - im gehobenen Alter von 55 - es mit dem Wrestling einmal zu versuchen, wollte es mir einer meiner Kneipenkumpels wieder ausreden. Er sagte, dass es in der deutschen Wrestlingszene nur so von Cucks und SJW’s wimmle und ich die Finger davon lassen soll, weil meine Persönlichkeit von diesen Menschen niemals angenommen werden würde...“

Pete: „Cucks?“
Sven: „Cuckold. Ein Hahnrei. Damit wird ein Ehemann bezeichnet, dessen Ehefrau fremdgegangen ist.
Pete: „SJW?“
Sven: „Social Justice Warrior. Ein soziale Gerechtigkeitskrieger, der sich für Minderheiten, Frauen, Klima und sonstige Belange unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit einsetzt.“

„Das richtige Hardcore Wrestling Ende der 90er Jahre war frei von politischer Korrektheit. Pro Wrestling und Sexismus waren schon immer zwei einander historisch verbundene und sich gegenseitig verstärkende Komponenten. Der Erfolg des damaligen Wrestlings beruhte auf einer Anti-Establishment Haltung, die mit Counter-Culture und In-Your-Face Promos zum Ausdruck gebracht wurde. Frauenverachtung und ein kreativer unkonservativer Wrestlingstil schlossen dies mit ein. Wrestlingpromoter waren gleichzeitig Pornoproduzenten und umgekehrt.

Noch leben wir in einem Land von Meinungsfreiheit, auch wenn uns diese mehr und mehr durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und Upload-Filter genommen wird. Ich werde mir selber keine Auflagen geben, was ich sagen oder machen darf. Es wird auch in Zukunft Fußfetisch-Anpielungen geben, auch während meiner Live-Matches. Normalisierung von Bordellbesuchen als Fluchtmittel aus dem Alltag und Hobby sind für mich auch in Zukunft kein Tabu. Auch einen respektvollen Umgang mit allen 316 verschiedenen Geschlechtern und Rassen, insbesondere osteuropäischen Frauen, wird es von uns auch in Zukunft nicht geben.

Die heutige Wrestling-Generation sind Dungeons & Dragons Nerds, die lieber mit Schülern freitags durch die deutschen Großstädte marschieren. Die Bastard-Kinder der deutschen 68er-Generation versuchen sämtliche Institutionen zu korrumpieren und sie sind empfindlicher als ein Drake-Song.

Die PWC hatte im Jahr 2001 ein ähnliches Problem und einen Champion, der nicht einmal seinen eigenen Namen richtig schreiben konnte: Fighting Angel.

Die GFCW hat einen Champion, der nicht mal ‚dass‘ von ‚das‘ unterscheiden kann. Strenggenommen sind wir in der LFCW – Legasthenigger Championship Wrestling.“

JBJ: „Es heißt Legastheniker, nicht Legasthenigga, Herbert! Das wäre nicht politisch korrekt.“

„In dieser Sportart scheint es schon Tradition zu haben, dass die Leute, die am wenigsten mit Worten zurecht kommen den wichtigsten Titel trugen. Jim’Boy und ich servieren euch jedoch jeden Freitag zu War Evening ein ganz anderes Paket. Anstatt Charakterentwicklung in Romanlänge sind wir das stark gewürzte argentinische Rumpsteak, dass auf eurem Weber-Grill liegt und in 10 Minuten fertig ist.“

Pete: „Dass oder das?“

Sven: „Die vierte Mauer wurde zerstört.“

„Jim Boy’Joe und Saunaclub Herbert stehen für toxische Maskulinität, die P-gENeration-Is und MFWGA!“

Herbert lässt das Mic fallen und JBJ nimmt seine letzten Worte noch mit der Go Pro Cam auf.



Pete: „MFWGA?“
Sven: „Irgendetwas angefangen mit ‚Make‘ und ‚Great Again‘ am Ende.“
Pete: „Führen wir auch Shoot-DVD‘s im GFCW Online-Shop?“
Sven: „Nein, deswegen hatte JBJ wohl seine Go Pro dabei.“


Schauplatz: Ein Schlafzimmer.


In zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes, der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...


Schnitt.


Wieder das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt, läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“ ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...


Schnitt.


Ein neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“. Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...


Schnitt.


Der Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist, während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand knuspert der Oberpollinger seine Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den Mund. Er blickt stur nach vorne.


Dann wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann, er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen. Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund geführt. Mmmmh...JASON CRUTCHs CRUTCHIPS!


Schnitt.


Der Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht. Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend, lächelnd...


Schnitt.


Noch einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt, lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich sogar um Gnade.


Schnitt.


Der Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher, sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.


Neben dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS.


Stimme aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT!“





CUT


Singles Match:
Jim'Boy Joe (/w Saunaclub Herbert) vs. Jack White (/w Rexas)
Referee: Mike Gard

SHOWTIME BOOOOOOOOOOAAAAY“



Die Musik des Machos, des Sexiest Man Alive, Des Mannes der 7 ½ Holds weil es mehr auch einfach nicht braucht, ertönt.

JBJ tänzelt in Begleitung mit Sauna Club Herbert auf die Stage. Die Leere Halle (wenn wir mal von Nemesis absehen) interessiert Ihn nicht – er zieht seine Show ab und trash talkt in die Kamera während er vom Ringannouncer angekündigt wird.


Aus Miami, Florida – wiegt 99 Kg und ist 179 CM Gross – Man nennt Ihn Double J, JBJ oder auch DEN Macho.. Jim – BOOOOOOOOY – Jooooooeee!“


JBJ betritt den Ring und posiert mit SCH

Die Neon Pink beleuchtete Halle verdunkelt sich rasch und nur der Ring und die Stage vorne werden noch belichtet.



Einige Sekunden vergehen und das Duo ist immer noch nicht da und langsam wird JBJ misstrauisch – doch ehe er realisiert das Jack White tatsächlich hinter dem Ihm steht war es zu spät und muss den Ring Boden knutschen.

Die Halle wird wieder normal beleuchtet und der Offizielle läutet das Match an.


DING DING DING.


Noch im Pinkem Hawaii Hemd & Bandana bekleidet steht er auf und torkelt auf den Beinen in den Armen von White


CHECKLIST – SPINNING BACKFIST!


Nein. JBJ lässt sich auf den Hintern fallen um dem zerstörerischen Angriff zu umgehen.

Sauna Club Herbert steht am Ringrand und weiss nicht was er im Ring sieht… Rexas sitzt im Schneidersitz auf dem Kommentatorenpult vor dem Ring. Weswegen auch weder Sven noch Pete zu hören waren.


Im Ring sehen wir JBJ der von Jack White weg kriecht doch schnell vom gleichen gestoppt wird.

Chop Block!

Der Macho reagiert schnell und lässt den Kölner umknicken – schnell steht auch Joe auf und rennt in die Seile für eine Clothesline

Regalplax von Jack und der Jim Boy Joe liegt wieder.


JACK IS GONNA KILL YOU“ Schreit Rexas lauthals lachend.

Das gefällt Herbert nicht und schubst ihn vom Kommentatorenpult und lässt ihn zu den Kommentatoren krachen.

Mit einem Auge schaut da auch White zum Geschehen hin aber seine Konzentration widmet sich wieder zwangsweise seinem Gegner der versucht aus dem Ring zu fliehen.

Am Ringerschlüpper gepackt und es folgt eine reihe von Regalplessen.

Rexas steht ausserhalb des Ringes auch wieder auf und springt vom Pult aus auf Herbert und ein Brawl bricht aus.

Dem Ref gefällt das gar nicht und spricht ein Machtwort aus: „Rauswurf beider Athleten“

Herbert und Rexas diskutieren mit dem Offiziellen und Jack unterbricht kurz seine Regalplex Serie und sieht sich das Geschehen an..

LOW BLOW! Jim Boy Joe beweist Ringübersicht und nutzt die kurze Atempause die Jack ihm unbeabsichtigt lässt. Beide am Boden. Auch die Weichteile eines Jack Whites können weh tun und Double J ruht sich vom Regalplex Massaker aus.

Rexas und Herbert werden nun per Security aus der Halle gerzerrt.


Situation realisierend lacht der Macho aus Miami und streicht sich schon sieges sicher den Schnauzbart… es geht in die Ringecke…

STEH AUF!“ Fordert Joe den Kölner auf… es soll der Knee Strike Folgen ohne Kneepad..

Jack ist auf allen Vieren… verkraftet noch den Low Blow.


JBJ rennt auf Ihn zu…


CHECKLIST!


Jack ist schnell wie der Blitz aufgestanden als wäre nichts und haut den Macho um – er überschägt sich sogar einmal nach der Spinning Backfist…


Der Kölner wirft sich auf JBJ…


1…..2…..3..


DING DING DING JACK WHITE GEWINNT.

Doch viel Zeit zum Feiern nimmt sich Jack nicht und wirft, so wütend der Kölner wirkt, Joe aus dem Ring und lässt ihn wie einen Sack Kartoffeln zu Boden klatschen.

Wir sehen etwas was wir von Jack länger nicht sahen – Emotionen. Wütend rafft der Kölner JBJ auf und wirft Ihn in die Stuhl reihe und steigt hinterher…

paar Stühle werden aufgeklappt und zurecht geschoben… der Kopf Joes wird auf die Stuhl Plattform gelegt… Jack stellt den Boy aufrecht und bringt diesen in die White Out Position..

Einige Zentimeter trennen Joes Schädel und die Stahlstühle vom Kollidieren mithilfe des White Outs…


Jack fackelt da aber nicht lange und lässt JBJ durch die Stühle krachen… leblos lässt er den Macho liegen und verzieht sich ohne weiter dem Trümmerhaufen aus Florida beachtung zu schnenken...




Das Bild wechselt nun in den Backstage Bereich. Besser gesagt in die Interview Area. Dort steht Mac Müll bereit für ein Interview.


Mac Müll: „Liebe GFCW Galaxy. Mein jetziger Gast: BRYAN!“


Von links betritt jetzt Bryan das Bild. Mit fettem Grinsen und gekleidet in seinem Standard Armani Anzug.


Mac Müll: „Bryan, bei Dooms Night vor 4 Wochen haben wir endlich Ihren neuen Klienten, Big Jack, zu Gesicht bekommen. Sind Sie zufrieden mit seinem Debüt hier in der GFCW?“

Bryan: „Mehr als du dir vorstellen kannst, Mac. Immerhin hat er den Commisioner – eine GFCW Legende – Johnboy Dog, eine Abreibung verpasst, die er so schnell womöglich nicht mehr vergessen wird!“

Mac Müll: „Sie haben es angesprochen: Er hat sich den Commisioner vorgenommen! Haben Sie denn keine Angst vor den Konsequenzen, die das nach sich ziehen könnte?“

Bryan: „HA! Bitte! Konsequenzen? An dem was passiert ist, ist er selber schuld! Sollte er meinem Klienten jetzt irgendwelche Geldstrafen, oder sogar eine Suspendierung aufbrummen, dann zeigt das nur, dass er selber nicht mit den Konsequenzen leben kann, die seine Worte und Taten nach sich ziehen!“

Mac Müll: „Das mag ja vielleicht sein, aber trotzdem…“

Bryan: „Nichts trotzdem, Mac! JBD hat das bekommen, was er verdient hat, besser gesagt nach was er gefragt hat! Er wollte Big Jack und das hat er bekommen! Dennoch… Sollte JBD es verspüren Rache haben zu wollen ist er herzlich dazu eingeladen! Denn: In 2 Wochen wird Big Jack sein erstes Match in der GFCW bestreiten, in Form einer Open Challenge! Und glaube mir: Big Jack wäre mehr als erfreut, wenn JBD selbst sich die Ehre geben würde!“


Bryan zwinkert Mac noch einmal zu, ehe er dann das Bild verlässt…


Mac Müll: „Danke, Bryan!“


Und das Bild fadet aus…



Die Szenerie wirkt seltsam. Seltsam im Sinne von: Normalerweise sehen die Besprechungen bei NEMESIS etwas anders aus. Aber während Finn auf die Krücken gestützt außerhalb der Kabine wartet wühlen Damian und Drake in selbiger herum. Und schlichten vor der Kabine…. Sachen auf.

Damian: „Wo zur Hölle sind...“

Die Hände in die Hüften gestützt blickt er auf den Stapel aus zwei Tüten Chips, ein paar Bier, Cola, Pizza und die hart aus der Reihe fallenden Obstspieße.

Drake: „Hm?“

Fragend blickt er Rosario an, während er mit einem Schlag eine Kühlbox abstellt.

Damian: „Drake. Wo sind meine Kekse.“

Sein älterer Bruder reißt die Augen auf und springt hastig zwei Meter mit den Krücken zurück.

Damian: „Drake.“

Infinity ringt die Hände umeinander und starrt die Decke an.

Drake: „Mhhh. Also. Pass auf. So… Ehm. Ich steh hier, okay?“
Damian: „Mhm.“
Drake: „Uuund sortiere den Kram, okay?“
Damian: „Ja.“
Drake: „Und überlege wie viele Pizzen ich bestelle, weil you know wir sind nicht so viel Leute und das ist eh zu viel, weil ich ja auch nicht viel esse, wenn ich kämpfen muss...“
Damian: „Weiter.“
Drake: „Und ich stehe da und dann kommt dieser Typ an… Kurze Haare, Grüne Augen, wirklich gutaussehend, bisschen Emo-Style… Uuuuund schnappt sich das oberste vom Stapel...“
Damian: „ZANE!“

Er wirbelt herum und will Levy eine schallende Ohrfeige verpassen, doch der taucht genauso rasch ab, wie er aufgetaucht war und kaut demonstrativ auf den letzten Resten einer Packung Kekse rum.

Zane: „So ein großer Junge und so vernarrt in seine Kekse.“

Im Hintergrund scheint Drake nicht gerade begeistert, dass sie Zane bei… Bei was eigentlich mitschleppen?

Finn: „Wo bleibt Luna denn wieder?“
Drake: „Egal. Lass schonmal auf die Tribüne gehen, bevor wir den Anfang ver...“

Er hält inne, mitten im Satz und starrt auf Luna, die um die Ecke biegt, Henry im Schlepptau.


Drake: „Willst du mich...“

Doch seine Gefährtin ignoriert ihn komplett und schnappt sich einen Teil der Vorräte.

Luna: „Henry, hilfst du mir kurz?“
Henry: „Hm? Ja...Ja, klar.“

Die beiden angeln einen Großteil der Fressalien und Getränke. Und ohne weitere Worte, nur mit einem ermahnenden Blick, passiert Luna Infinity und macht sich auf in Richtung der Zuschauerränge. Begeistert sieht der Champ nicht aus, aber ein leichtes Nicken ist alles, was er übrig hat, anstelle von Einwänden.

Seufzend hebt Damian die Kühlbox auf, die das letzte ist, das noch fehlt.

Drake: „Könnt ihr einfach aufhören unsere feinde auf unsere Feiern zu schleifen?“
Damian: „Drake...Vielleicht ist Luna doch das Brain in der Beziehung, hm?“

Nicht ganz ernst gemeint. So versteht Drake es auch, der Rosario spielerisch auf den Hinterkopf schlägt.

Zane: „Nich das erste Mal, dass die Verteilung so is.“

Laut lachend klatscht er mit Damian ab, während Drake mit einem gespielt entgeisterten Blick an letzter Stelle des Trosses läuft.

Drake: „Ich hasse euch alle.“



Das Bild wechselt nun in den Backstage Bereich. Besser gesagt in die Interview Area. Dort steht Mac Müll bereit für ein Interview.


Mac Müll: „Liebe GFCW Galaxy. Mein jetziger Gast: BRYAN!“


Von links betritt jetzt Bryan das Bild. Mit fettem Grinsen und gekleidet in seinem Standard Armani Anzug.


Mac Müll: „Bryan, bei Dooms Night vor 2 Wochen haben wir endlich Ihren neuen Klienten, Big Jack, zu Gesicht bekommen. Sind Sie zufrieden mit seinem Debüt hier in der GFCW?“

Bryan: „Mehr als du dir vorstellen kannst, Mac. Immerhin hat er den Commisioner – eine GFCW Legende – Johnboy Dog, eine Abreibung verpasst, die er so schnell womöglich nicht mehr vergessen wird!“

Mac Müll: „Sie haben es angesprochen: Er hat sich den Commisioner vorgenommen! Haben Sie denn keine Angst vor den Konsequenzen, die das nach sich ziehen könnte?“

Bryan: „HA! Bitte! Konsequenzen? An dem was passiert ist, ist er selber schuld! Sollte er meinem Klienten jetzt irgendwelche Geldstrafen, oder sogar eine Suspendierung aufbrummen, dann zeigt das nur, dass er selber nicht mit den Konsequenzen leben kann, die seine Worte und Taten nach sich ziehen!“

Mac Müll: „Das mag ja vielleicht sein, aber trotzdem…“

Bryan: „Nichts trotzdem, Mac! JBD hat das bekommen, was er verdient hat, besser gesagt nach was er gefragt hat! Er wollte Big Jack und das hat er bekommen! Anderes Thema bitte!“

Mac Müll: „Na gut. Nachdem Big Jack jetzt sein Debüt hinter sich hat: Was kommt als nächstes?“


Bryan lacht laut auf und klopft Mac auf die Schultern…


Bryan: „Naja, bei Dooms Night hat jeder gesehen, zu was mein Klient fähig ist. Von daher: In 2 Wochen würde Big Jack gerne etwas mehr zeigen. Also: Wer auch immer den Mut besitzt mit ihm in den Ring zu steigen, ist herzlich dazu eingeladen dies zu tun! Tja, und dann, was dann kommt wird sich zeigen!“


Er zwinkert Mac noch einmal zu, ehe er dann das Bild verlässt…


Mac Müll: „Danke, Bryan!“


Und das Bild fadet aus…


Kaiserliches Vergnügen-Match:
Alex Ricks vs. einen Gegner aus seiner Vergangenheit
Special Guest Commentator: "Kaiser" Antoine „Brainpain“ Schwanenburg
Referee: Jack Bobo


Die Arena wird komplett in schwarz gehüllt. Anders als sonst bleibt sie auch schwarz, kein Handyblitz, kein gar nichts. Aber die Arena bleibt nicht lange schwarz, denn der Titantron beginnt zu leuchten.



K A I S E R


Die sechs Letter, die dem Fan vor dem Volksempfänger ein Schaudern über den Rücken laufen lassen. Der selbsternannte Kaiser, Behüter von Kultur, Mann, der die Zukunft war und weiß Gott was sonst noch so hat durch sein Auftreten in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Nur Daenerys Targaryen und Drake Infinity haben mehr Beinamen.




Die Musik ertönt und die Stage wird von Dunkel auf immerhin gedimmt... gedimmt.


DIES IRAE


Weißer Nebel hüllt die Stage ein und es dauert nur einen My, bis Antoine, der KAISER, durch eben jenem Nebel rollt. Ja, er rollt noch immer. Das Kaisermobil ist bereit und gerüstet für den Krieg. Beinahe schon in BIG RIG Manier rollt er die Stage entlang und wie die Queen winkt er all' seinen Fans zu. Bei voller Arena sind es genau so viele wie nun, bei leeren Rängen. Alex Ricks ist übrigens auch dabei, schließlich bestreitet er gleich ein Match. So wie der Kaiser das gerade inszeniert, kann man schon mal vergessen, dass es eigentlich um Alex Ricks geht. Der Mann, der um seine Einlaufmusik betrogen wurde, jobbt neben dem Kaisermobil her, bis sie beim Ring ankommen. Alex betritt ihn umgehen, während Antoine um den Ring herum fährt, um bei Sven und Pete halt zu machen. Der Kaiser kommentiert das Match schließlich!


Pete: "Antoine Schwanenburg.. fährt, ja, so seltsam es auch klingt, gerade auf uns zu und wird uns sicherlich sehr mit seinen Analysen zum Match bereichern.. oder so ähnlich."

Sven: "Absolut! Seit zwei Wochen freue ich mich wie ein kleines Kind auf diesen Tag!"


Aber dem ist nicht so. Antoine steigt zwar aus dem Gefährt, nimmt aber nicht bei den Kommentatoren Platz. Viel mehr steigt er über die Absperrung und geht... auf die Ränge?


Pete: "Och schade Sven! Du hattest dich ja so gefreut!"

Sven: "Was? Nein! Kaiser, ich bitte dich! Beglücke uns mit deiner Expertise!"


Auch Alex guckt Antoine etwas stutzig hinterher und schnappt sich ein Mikrofon.


Alex: "Also Antoine. Zeig mir meinen Gegner."


Aber Antoine ist noch auf dem Weg nach oben. Der Kaiser ist kein D-Zug, aber das Ziel wird langsam klar. Wie jede gute Arena hat auch die Echte Helden Arena (Franz Siegel Halle hieß sie früher, kleiner Fehler!) einen VIP Bereich, bzw. eine Loge. Dort hin ist er auf dem Weg und auch bald schon angekommen.


Sven: "Na gut, ich kann schon verstehen, dass das hier unten dem Kaiser nicht ausreicht!"


Und er ist in der Loge angekommen. Er zieht sich ein Headset auf und spricht den Satz, der wahrscheinlich zum Satz des Jahres 2020 gewählt werden wird.


Antoine: "Hallo? Kann man mich hören?"


Die Antwort lautet: Ja, kann man!


Sven: "Ich wusste, dass der Kaiser uns nicht im Stich lässt!"

Pete: "Herzlich willkommen, Antoine! Wir freuen uns, dass du uns zugeschaltet bist."


Antoine: "Nun, ich freue mich jetzt nicht ganz so viel, aber immerhin muss ich nicht da unten bei euch sitzen."


Sven: "Das kann ich verstehen! Wenn ich eine Wahl hätte, würde ich auch nicht hier bei Pete sitzen!"


Pete versucht das als alter Medienprofi zu überspielen und zum Thema zu kommen.


Pete: "Alex wird gegen einen Gegner aus seiner Vergangenheit kämpfen hieß es. Kannst du verraten, wer es sein wird?"


Aber das muss er gar nicht, denn der Gast verrät sich selbst.



I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,

DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT



Das Licht flackert golden und I Love This Life von LOCASH ertönt.



I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK




Die ikonischen Truckhorns ertönen und schallen durch die die leere Halle. Unter normalen Umständen würden die Fans nun durchdrehen und lautstark "NE? NE? NE?" skandieren oder BIG RIG so laut schreien, wie sie nur können, doch all' das gibt es diesmal natürlich nicht. Nichtsdestotrotz erscheint kurze Zeit später ein großer, kirschroter Peterbilt Truck auf der Stage.


Pete: "Frank ist der Gegner!"


Der Truck lässt die Hupe zwei mal laut ertönen. Im Ring merkt man Alex nicht viel an. Er schien es aber gewusst zu haben.


Sven: "Frank ist tatsächlich ein alter Rivale von Alex! Bei Doom's Night 2018 traten sie in einem Ironman Match an, was Ricks damals mit 2:1 für sich entschieden hat."

Antoine: "Dass Alex sich überhaupt hat pinnen lassen, ist eine große Frechheit und deshalb habe ich diesen Gegner auch akquiriert. Alex soll diese Schmach gerade bügeln und einen locker flockigen Sieg nach Hause bringen. Der Junge braucht ein bisschen Selbstvertrauen."

Pete: "Durch die fehlenden Zuschauer gibt es etwas mehr Platz für die Trucks und Frank nutzt den super aus. Ein bisschen größer, als dein kleines Kaisermobilchen, Antoine!"

Antoine: "Es geht um den Zweck. Ich habe keinen Napoleon-Komplex, ich muss mir nicht durch mangelnde Körpergröße anderswo übergroße Statussymboliken holen. Mir geht es einzig und allein um den Zweck und dieser Zweck ist: Mobil gegen die Umwelt geschützt sein."

Sven: "Antoine, ich muss schon sagen: Mir gefällt es wirklich gut, dass du dich so um Alex kümmerst, obwohl er dich so häufig enttäuscht."

Antoine: "Nun, das ist wie mit einem kleinen Hund. Natürlich habe ich keine große Lust so zu tun, als sei es die größte Leistung wenn er mir das Stöckchen wieder bringt. Aber ich tue es dennoch! Mit Alex ist das eigentlich ganz ähnlich."


Der Truck macht sich auf den Weg und offensichtlich fährt Jack, denn Frank hängt sich lässig halb aus dem Beifahrerfenster. Am Ring angekommen steigen beide Trucker aus. Jack trägt natürlich die Referee Uniform, während Frank sein rotes Flanellhemd an hat. Frank rollt sich in den Ring, während Jack über die Ringseile den Ring betritt. Jack nickt auch Alex zu, der starr zurück nickt und Frank flaniert ein bisschen durch den Ring. Abwechselnd hebt er den rechten, dann den linken Arm senkrecht in die Höh' und brüllt dabei.


Frank: "BIG! RIG! BIG! RIG!"


Jack klopft ein paar mal in die Hände und signalisiert: Leute, es geht los! Macht euch bereit!




DING DING DING



Es ist also soweit, Alex Ricks gegen Frank Bobo!


Sven: "Shades of 2018, right here!"

Pete: "Ob das Ergebnis diesmal anders wird?"

Antoine: "Hoffentlich. Wenn Alex Ricks verliert, dann leine ich ihn an eine Autobahnrasttätte."


Kaum ist das Match angeläutet, legt Frank auch schon los wie die Feuerwehr.


DISCUSS CLOTHESLINE!


Pete: "Ach du Heiland!"


Das war saftiger als Oma's Sonntagsbraten und irgendwie hat Ricks das nicht kommen sehen und es zieht im fast buchstäblich die Schuhe aus. Frank gibt ja zu Beginn gerne mal Gas, aber einen solchen Blitzstart nach der längeren Auszeit? Nicht schlecht, Herr Specht!. Er scheint selbst fast ein wenig überrascht zu sein, wie gut das geklappt hat und verschläft beinahe das Cover. Aber nur beinahe.


Antoine: "Himmel..."


1...

2...


KICK OUT!


Sven: "Das war schon extrem knapp an der Drei, Alex muss wirklich aufpassen, wenn er hier nicht den kürzeren ziehen will!"

Antoine: "Außerdem muss er mir Vergnügen bereiten. Das Match heißt nicht umsonst Kaiserliches Vergnügen."


Aber zunächst bleib Frank im Fahrersitz. Kurzerhand schwingt sich der dickliche Trucker mit seinem Gewicht auf den Oberkörper des Hometown Heros uns es hagelt Fäuste.


NE?

NE?

NE?

NE?

NE?


Momentchen Mal! Es gibt keine Fans! Wer brüllt denn da NE? immer, wenn eine Faust Alex trifft?


Antoine: "Dieser Abschaum. Warum sind die eigentlich hier? Das vergnügt mich nun aber ganz und gar nicht."


Nemesis natürlich! Sie haben sich auf den leeren Rängen breit gemacht feuern Frank hämisch an.


Pete: "Der Junge hat heute aber Super Plus anstatt Diesel im Tank."


Frank wirkt energiegeladen, spritzig und einfach motiviert den Mann aus Freiburg endlich Mal zu schlagen. Doch anstatt ein weiteres Mal zum Pin zu gehen, steht er auf und zieht Alex sehr unsanft mit auf die Beine. Der hat leichte Orientierungsprobleme, denn im Match angekommen ist er noch überhaupt nicht. Mit dem Kopf scheint er viel mehr noch in der Kabine, oder bei Antoine zu sein, weswegen nicht viel Gegenwehr kommt. Frank whippt Ricks in die Ecke. Er sprintet hinterher, das ist VINTAGE FRANK BOBO!


BIG SPLASH!


Drake und Co jubeln wie wild. Es wirkt nicht ganz ehrlich und wirklich viel mehr als Häme gegenüber Alex... aber hey! Es ist Leben in der Bude.


Doch wer Franks Matches beobachtet, der weiß, dass er nur sehr selten bei einem Big Splash halt macht. Eigentlich versucht er jede Ringecke mitzunehmen und so ist es auch diesmal. Der Whip in die gegenüberliegende Ringecke folgt.


Nemesis und Co: "Ooooooooooooooooooh..."
Big Splash!


Wirklich wunderbar, da haben wir Henry Phoenix Jr. in der Crowd sogar ein Bild von schießen sehen, wie der fast 130kg leichte Trucker durch die Luft flog. "Die Fans" skandieren und skandieren und einmal und als Dank für die Anfeuerungsrufe geht es dann in Ringecke Nummer 3.


ooooooooooooooooooooh...
BUUUUUUUUUUUH!


Unfassbar, aber Alex scheint im Match angekommen zu sein. Der leicht beleibte Trucker fängt sich einen Stiefel ein! Frank war so sicher hier seine Aktionen durchzubringen, dass er wirklich gar nicht damit gerechnet hat, dass Ricks seine Füße hochreißen kann und muss sie wirklich sehr unsanft einstecken. Frank geht zu Boden und rollt sich instinktiv aus dem Ring heraus.


Sven: "Vielleicht kann Alex jetzt mal zeigen, was er so drauf hat. Los, Alex, der Kaiser schaut zu!"

Antoine: "Um ehrlich zu sein: Ich bin ursprünglich davon ausgegangen, dass Alex das Match zu diesem Zeitpunkt schon gewonnen hat und ich auf dem Weg nach Hause bin. Das ist gar nicht gut."


Frank hält sich außerhalb des Ringes mit einem Arm an der Absperrung fest und mit der anderen Hand überprüft er seine Beißerchen. Er schüttelt sich mehrmals, also diese Stiefel waren offensichtlich sehr schmerzhaft und nun ist die Frage, wie der Mathemann jetzt davon profitieren kann. Frank konnte einige starke Aktionen zeigen, die sicherlich auch ihren Tribut zollen, doch Ricks muss sich vor Antoine beweisen, das weiß er selbst auch am Besten.


Pete: "Ricks stellt sich auf den Apron!"


Der Freiburger verlässt den Ring und zeigt einen Double Axe Handle gegen den Kopf des Truckers! Der war noch mit seinen Zähnen beschäftigt und konnte deshalb kaum auf seinen Gegner reagieren. Doch für Ricks ist hier noch nicht Schluss, aber der Ref beginnt mit dem Count.


1...

2...


Alex blickt den Ref an und geht greift sich dann den Trucker. An seinen Hosenträgern zieht er ihn auf die Beine und er schmeißt ihn mit voller Wucht gegen die Absperrung!


Sven: "Das hat sicherlich weh getan."

Pete: "Das ist der aggressivere Alex, gefällt dir das, Antoine?"

Antoine: "Mir würde es mehr gefallen, wenn Alex die Chose endlich beenden würde."


Gekracht hat es jedenfalls und für Alex ist es genug, um den Ring wieder zu betreten.


3...

4...


Hofft hier Ricks ernsthaft auf einen Count Out Sieg? Na ja, Sieg ist am Ende des Tages Sieg und in ein paar Wochen kräht da eh kein Hahn mehr nach. Aber so weit muss es auch erst einmal kommen und Frank bewegt sich schon jetzt wieder gen Ring, zwar langsam, aber er tut es.


Pete: "Um den Trucker aus den Socken zu hauen braucht es schon mehr!"

Antoine: "Wenn Alex per Count Out gewinnen muss, dann steht es schlimmer um ihn, als ich dachte."

Sven: "Autobahnraststätte?"
Antoine: "Wie kannst du es wagen? Ich und einzig ich allein' habe das Recht so über Alex zu sprechen!"


5...

6...


Ricks merkt jedoch selbst, dass er mit dem Count Out Sieg ohnehin nicht zufrieden wäre und geht zum Ringseil. Da Frank jedoch schon am Apron angekommen ist, überlegt er sich eine Strategie, wie er weitermacht, wenn Frank wieder im Ring ist.


Pete: "Fair wie Ricks ist, lässt er Frank in den Ring kommen!"

Antoine: "Fair wie er ist? Das war eine vergeudete Möglichkeit."


Der Trucker betritt den Ring und Ricks lässt ihn tatsächlich gewähren und auf die Beine kommen. Aber als Frank dann mit beiden Beinen auf dem Boden steht, rennt Ricks los.


Sven: "Frank duckt sich weg!"


Ricks hatte eine Clothesline versucht, aber Frank, grazil wie eine gut genährte Antilope, hat das kommen sehen. Frank aber will die Gunst der Stunde nutzen und rennt selbst los. Der Plan von Alex war eigentlich ganz gut, denkt er sich wohl und will einen ähnlichen in die Tat umsetzen. Jetzt duckt Alex sich aber weg!


Sven: "Den Plan kannte Ricks schon irgendwoher."


Ricks aber reagiert blitzartig und lässt Frank gar nicht erst entkommen. Sleeperhold! Den setzt er eigentlich ganz ordentlich an, aber Frank wirkt nicht so, als wenn ihn dieser Griff außer Gefecht setzen würde. Das merkt Ricks aber selbst schon recht schnell und setzt Plan B um. Eine lässige Transition.


NECKBREAKER!


Aber der Protegé des Kaisers geht nicht zum Cover, er nutzt die Situation für einen Boston Crab!


Pete: "Frank soll also einmal mehr mit einem Submission Manöver zur Strecke gebracht werden!"

Antoine: "Das ist der Alex, den ich sehen will."


Wenn Frank ein Pokemon wäre, dann wäre die Attacke: Submission Hold sehr effektiv gegen ihn. Das weiß Alex Ricks natürlich und nutzt diese Schwäche gezielt aus. Die Krabbe sitzt allerdings wirklich ganz gut und Frank hat hier schon merklich mehr Probleme, als im Sleeperhold zuvor.


Nemesis: "Buuuuuuuuuuuuuh!"


"Die Zuschauer" geben all' ihre Energie dem Trucker, doch dieser ächzt und stöhnt vor Schmerzen. Ein guter Boston ist äußerst schmerzhaft. Jack Bobo muss seinen Bruder mehrmals fragen, ob dieser aufgibt, aber die Antwort heißt immer NE!

Alex gibt immer mehr Kraft in den Boston, doch das erlösende Abklopfen soll einfach nicht folgen. Ganz im Gegenteil sogar, er gewinnt sogar ein bisschen mehr Luft. Mit beiden Armen stützt Frank sich ab und versucht sich in die Höhe zu drücken. Alex droht das Ganze zu entgleiten, jetzt muss dieser schnell eine Entscheidung treffen. All In gehen mit dem Boston Crab oder eine andere Aktion anhängen, solange er noch die Oberhand hat? Er entscheidet sich für letzteres. Er beendet den Hold und es folgen unzählige Tritte gegen den am Boden liegenden Trucker!


Sven: "Das sieht nicht schön aus, ist aber äußerst effektiv."
Antoine: "Das hätte er eleganter lösen können. Ich hätte es mühelos geschafft, in einen anderen Aufgabegriff überzugehen."


Der Freiburger tritt und tritt, wischt sich dann den Schweiß von der Stirn und überlegt sich seinen nächsten Zug. Er scheint nicht zu glauben, dass ein Pin in Frage kommt, deswegen wählt er einen anderen Weg. Er zieht Frank auf die Beine.


Pete: "Er will es beenden!"


Frank auf die Beine zu hieven klingt einfacher, als es in der Praxis ist, aber mit all' seiner Kraft gelingt es dem Freiburger doch das Ziel war es nicht Frank auf die Beine zu kriegen, er zieht weiter durch! Er will mehr!


Sven: "Lösungsweg? Das sagenumwobene Manöver, mit dem Antoine Schwanenburg bei Title Nights 2017 seinen Title verteidigt hat?"

Antione: "Mir steht dieser Angriff tatsächlich ganz gut, das stimmt."


Mit einer unglaublichen Kraft reißt er den Trucker nach oben.


LÖSUNGSWEG!!!


Pete: "DAS WAR ES DOCH BESTIMMT!"


Das sah fantastisch aus, aber Alex geht nicht zum Pin. Er will dem Kaiser etwas zeigen. Er bringt sich langsam in die Position.


Pete: "Ist das denn nötig?"

Sven: "Antoine will einen eindeutigen Sieg!"

Antoine: "Das ist auf jeden Fall nötig."


Jack versucht auf Alex einzureden, aber nichts da.


LIMES!


Frank klopft sofort ab. Ricks löst den Griff nicht sofort, aber schnell genug, bevor Jack eingreifen muss.



DING DING DING!


SIEGER DES MATCHES DURCH SUBMISSION: ALEX RICKS!


Alex Ricks besiegt Frank einmal mehr.


Sven: "Anfangs hatte Ricks Probleme, aber als er im Match drin war, lief es ganz gut für ihn."

Pete: "Dafür, dass Frank so lange weg war, hat er sich gut gehalten! Das muss man ihm mal zu gute halten."

Antoine: "Alex hat definitiv mindestens fünf Minuten zu lange gebraucht. Aber wie ich bereits sagte, das Ganze sollte eher für sein Selbstvertrauen sein. Ansonsten kann ich nur noch mal sagen, dass es mir einmal mehr kein Fest war, hier zu sein."

Sven: "Wunderbarer Kommentar, Antoine, ich danke dir dafür von ganzem Herzen!"

Pete: "Ich würde sagen, wir machen einen Spot und dann können wir drei noch mal ganz kurz über das Match sprechen?"

Antoine: "Nein."




Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.



Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.


Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."


Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.


Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."



Zurück aus der Werbung, doch das Bild ändert sich nur minimal. Wobei…wenn Big Rig gerade noch zu sehen ist und im nächsten Moment nicht, ist “minimal” womöglich das falsche Wort. Aber darum soll es nicht gehen, es ist nur eine verschrobene Weise zu erklären, dass Alex Ricks allein im Ring steht. Ganz allein? Nein. Hat er etwa mittlerweile ein Headset? Auch nicht. Aber immerhin ein Mikrofon. Und das führt er auch gekonnt zum Mund, während er in der Mitte des Seilgevierts steht und die Kamera vor sich ins Visier nimmt. Und er spricht…anders…aufgekratzter, fast ja schon gezwungen motiviert und euphorisch…aber wer würde ihn schon zu solch einem Verhalten zwingen?


Alex: „Untergebene und Untergebene, erheben Sie sich von Ihren Sitzen daheim, weiten Sie ihre Augen und Ohren, öffnen Sie Ihre Herzen und Ihren Geist, um seinen Worten zu lauschen…“


Man erkennt sonst nicht viel außer Kälte in Ricks‘ Augen, doch immer wieder verraten kleine Zuckungen und Pupillenregungen zur Seite, wie unangenehm ihm diese Rolle ist und wie sehr er sich über eine Alternative freuen würde. Doch des Kaisers Wort ist des Mathematikers Gesetz. Und er fährt fort, wird mit jedem Teilsatz lauter, während Luna gelangweilt die letzten Reste aus einer Tüte Popcorn kratzen will, schließlich aufgibt und die Krümel einfach in den Mund schüttet.


Alex: „Er ist der Hüter der Kultur, er ist der Bringer der Weisheit, er ist der Lichtblick der Liga, der Unterwerfer der Unwürdigen, die Hoffnung der Ordnung…“


Jetzt wird er laut…und unentspannt, so ungern wie er englische Wörter verwendet.


Alex: „DER NÄCHSTE GFCW HEAVYWEIGHT CHAMPION!...“


Nochmal lauter. Drake sieht auf seinem Platz sichtlich amüsiert aus, Ricks so zu sehen. Tatsächlich fährt der auch den Arm aus und reckt und streckt ihn in Richtung Loge.


Alex: „DER KAISER!!! ANTOINE! SCHWAAAAAAAAAAAAANENBUUUUUUUUUUUUUUURG!“



DIES IRAE


Binnen Sekunden schwenkt die Kamera um, hin zur Loge, aus eben jener der Kaiser den Kommentar zum Match beisteuerte. Langsam erhebt er sich aus seinem Sitz und ein einzelner Spot erleuchtet ihn hell, als sei er der Mond in einer lauen Sommernacht.


Pete: "Und damit verabschieden wir Antoine Schwan..."

Sven: "DEN KAISER"

Pete: "Ehm, ja, genau, damit verabschieden wir ihn, war wie immer.. sehr speziell."

Sven: "Inspirierend und erleuchtend meinst du damit?"

Pete: ".... ja..."


Mit langsamen Schritten watet der Kaiser hinab zum Ring, an all' den leeren Sitzen vorbei. All den leeren Sitzen? Nein. Die vier Mitglieder von NEMESIS stehen auf und deuten demonstrativ an, vor dem Kaiser auf die Knie zu sinken. In diesem Moment wirkt es so, als würde sich Antoine sich auch im übertragenen Sinne "hinab" begeben. Hinab, hinab zum Fußvolke und den Bauern. Einer der Gründe dies so zu inszenieren war das sicherlich, Schwanenburg ist ein Meister der gelebten Metapher. Das wichtigste ist: Es hat Wirkung. Während Antoine langsam Stufe für Stufe nimmt ist Alex gezwungen, jeden einzelnen dieser Schritte zu genießen, denn tun kann er nichts. Er sieht Antoine an, wie er hinab steigt, als würde Jesus persönlich aus dem Himmel hernieder fahren.


Mittlerweile an der Absperrung angekommen, steigt er lässig über sie herüber und betritt den Apron des Ringes über die dafür vorgesehenen Stufen. Mit verschränkten Armen starrt Infinity in den Rängen eisig auf die Szene. Doch den Ring selber, den betritt er nicht. Er wartet. Aber worauf?


Ein bestimmender Blick geht gen Alex. Ah, natürlich! Alex hat mal wieder seinen Einsatz verpasst. Eilig geht Alex zu Antoine, damit er ihm den Einstieg in den Ring erleichtern kann, indem er sich auf das mittlere Ringseil setzt und das obere nach oben drückt. Erst jetzt betritt der Kaiser den Ring, ohne aber Alex noch einmal anzusehen. Er positioniert sich mitten in den Ring und Alex eilt erneut dabei. Alex reicht dem Kaiser das Mikrofon. Doch der lehnt ab. Er lässt sich eines von außen reichen.


Antoine: "Alex, natürlich will ich dich zu deinem Sieg beglückwünschen."


Alex bleibt starr, in bester Türstehermanier mit beiden Fäusten vor dem Schritt gehalten.


Antoine: "Nach dem du eigentlich nichts anderes gemacht hast, als zu versagen dachte ich mir: Vielleicht kannst du den ja besiegen. Und hey, das hast du! Es war zwar nicht so deutlich wie ich dachte und hoffte, aber nun ja. Wollen wir mal nicht so sein, am Ende zählt es nur, dass du gewonnen hast und ein bisschen Selbstvertrauen getankt hast, nicht wahr?"


Warum klingt vor allem der letzte Abschnitt so, als würde Antoine mit seinem sechsjährigen Sohn reden?


Antoine: "Aber wenn ich schon einmal hier in diesem Ring bin, dann können wir die Zeit auch noch ein bisschen effizienter nutzen und ich verlange den aktuellen GFCW World Heavyweight Champion.“

Er weigert sich dem Champion auch nur die Aufmerksamkeit zu geben, ihm in die Augen zu blicken, während er selbstgefällig und majestätisch im Ring steht.

Antoine: „Drake, du hast eine Audienz mit dem Kaiser!"


Er klatscht zwei mal in die Hände. Auf der Tribüne, rollt Drake die Augen nach oben. Sichtlich reden sowohl Luna, als auch Damian auf ihn ein. War das erwartet? Wie würden sie es handhaben? Jedenfalls schien der Champion nicht gerade viel Zeit zum Nachdenken zu brauchen. Kurz wendet er sich um, doch er angelt sich nur von einem Stuhl hinter ihm seinen Titelgürtel und wirft ihn sich über die Schulter, bevor er grinsend wieder in den Ring blickt. Der Kaiser wendet sich zwar zu der Truppe auf der Bühne. Doch noch immer scheint er dem Lord of Madness nicht seinem direkten Blick würdigen zu wollen.


Antoine: "Wie Alex schon vollkommen richtig sagte, bist du bloß der Interimstitelträger und natürlich bin ich es, Antoine Schwanenburg, der Kaiser, dem es obliegt dieses Amt auf Dauer zu tragen. Während meiner Abwesenheit warst du es, der Schindluder mit dieser obersten Ehre trieb, aber nun, nun sind diese Zeiten passé. Der Kaiser ist zurück und er will seine Krone. De facto magst du diesen Titel tragen, de jure jedoch verfügt nur der Kaiser und er alleine über diesen goldenen Preis."


Während den Sätzen hat Drake sich mit gelangweilter Mine auf den Weg nach unten gemacht, doch so ganz kann er seine Vorfreude nicht verbergen. Diesem Mal ging er mit dem klaren Vorteil in den Krieg mit Schwanenburg. Er war der Champion. Er hatte die etablierte Armee hinter sich. Und er hatte den bereits geschlagen, der im Ring als Kaiser angepriesen nach dem Thron der GFCW strebte.

Noch hinter der Absperrung bleibt er stehen und lässt sich ebenfalls ein Mikro reichen. Wie viele von denen wohl bei den Zeitnehmer und Glöcknern rumlagen?

Gelassen stützt er sich auf die Barrikaden, den Titel noch immer auf der Schulter. Und er lässt es sich nicht nehmen, Antoine direkt niederzustarren.

Drake: „Antoine. Weißt du was, mein Bester? Ich weiß diesmal tatsächlich nicht, was ich sagen soll. Denn du… du und ich… Ich glaube, wir haben vor zwei Wochen alles gesagt, was es zu sagen gibt. Außer… Einer Sache, die ich klarstellen sollte. Als ich sagte, du dürftest denselben Grund mit mir teilen – dachtest du wirklich, ich würde dir ein Match anbieten?“

Ungläubig lacht er Schwanenburg ins Gesicht.

Drake: „Nein. Nein, wieso sollte ich. Was ich dir geboten habe, ist eine letzte Chance, mit einem Champion auch nur denselben Ringboden zu berühren, denn was ich glaube, ist, dass du nie wieder um diesen Titel antreten wirst. De jure my ass, ich weiß nicht, ob du was bemerkt hast… Aber die Hydra gibt nen scheiß drauf, was irgendwelche alten Eliten meinen für Ansprüche zu haben.“

OHHHHHHHHH SHIT

Finn brüllt aus den oberen Rängen durch die leeren Hallen.


Finn: „Hat er nicht gesagt. Ey Damian, haste gehört. De Jure ansprüche bringen nichts gegen uns.“
Damian: „Oh gut. Ich dachte schon, wir müssen dem erstbesten Platz machen, der laut brüllt, nachdem er letztes Jahr 8 Leute ihrem Schicksal ausgeliefert hat und uns trotzdem nicht stoppen konnte. Jetzt bin ich aber erleichtert.“

Ebenso wie Finn brüllt er so laut in die leere Halle, dass es nicht zu überhören ist. Mit einem breiten Grinsen blickt Infinity kurz über die Schulter, kann sich das Lachen kaum verkneifen, als er sich wieder zu Antoine dreht und mit einer Hand laaaang über die Barrikade streicht.

Drake: „Weißt du… Ich werde nicht in diesen Ring kommen. Ich werde nichtmal über diese Absperrung steigen. Und weißt du warum? Weil ich gnädig bin. Ich überlasse einem Fürsten, der längst all seine Macht verloren hat Land, um irgendwie seine Relevant vorzutäuschen. Aber eines muss klar sein.“

Erneut geht die Gestik zur Absperrung.

Drake: „Die niederen müssen ganz klar, von den starken abgegrenzt werden. Denn das einzige Herrschaftssymbol, dass du im Moment hast, ist ein gebrochener Sklave. Wenn ich GANZ viel Gnade zeige, bring ich dir die Pappkrone vorbei, die Luna vom Burgerking mitgenommen hat, um dich nachzuäffen. Ich hingegen habe eine verfickte Armee. Einen Hund, den du herangezüchtet hast, um mich zu beißen. Und eine Krone eines alten Systems, die ich verseucht habe. Einen Platz in dieser Welt, von dem aus ich mit jedem Wort und jeder Geste dieselben Schlagzeilen schlage wie du… Und damit die Anerkennung kriege von den Dingen, die ich vernichten will.“

Mit einer langsamen Bewegung richtet er den Titel über seinen Kopf. Die Verzierungen scheinen düsterer zu schimmern, als je zuvor.

Drake: „Ich bin der ultimative Usurpator. Und du nichtmal in derselben Dimension wie ich. Also hör auf mich zu fordern, arbeite deinen Weg aus dem Dreck, wie du es letzte Woche so groß angekündigt hast, hör auf, Zeit zu stehlen, und gewähre dem wahren Herrscher seine Show.“

Mit den letzten Worten lässt er das Mikro fallen, spuckt vor „Antoines“ Ring und bedeutet einen Angestellten das Mikro aufzuheben, während er sich zurück auf seinen Platz auf der Tribüne macht.

So nun? Was genau hat Drake nun eigentlich erreicht? Er erreicht, dass die Blicke zum Oberrang gehen, wo sich niemand geringeres befindet….als jemand, der Johnboy Dog sein könnte.


Johnboy Dog: „Wunderbar! Wenn Ihr euch jetzt noch die Köpfe einschlagt, feiere ich das zutiefst! Aber ihr seid ja gewissermaßen räumlich getrennt, von daher wird das wohl nicht passieren.“


Stirnrunzelnd scheint er nachzudenken, was er eigentlich als nächstes sagen wollte, während ihn ein Drakesches Grinsen und ein nicht ganz so zufriedener Ausdruck seitens Antoine begleiten. Ah! Da scheint ihm doch glatt die Erleuchtung zu kommen. Na hoffentlich…


Johnboy Dog: „Antoine…Antoine….Antoine. Seine Exzellenz der über Leichen gehen würde, wenn es das sein müsste, nicht wahr? Tut mir leid das sagen zu müssen, aber einfach hier erscheinen und nach einem Titelmatch verlangen, ja es sogar FESTZULEGEN….nein, das ist nicht die GFCW. Mag sein, dass dereinst im römischen Reich, als Kaiser noch en vogue waren, so verfahren wurde…aber damals gab’s ja auch Löwen, denen man die Versager zum Fraß vorwarf anstatt sie wie nuttige Sklaven hinter sich her zu ziehen. Sorry Alex! Wobei….eigentlich nicht sorry, denn irgendwie bist Du ja auch selbst schuld.“


Ein süffisantes Lächeln setzt sich auf den altväterlichen Zügen fest, während im und um den Ring herum wohl gerade die Hölle gefriert.


Johnboy Dog: „Nun denkst Du sicher, lieber Antoine, ich würde mich one night only in ein Titelmatch booken. Oder einem meiner vierzig Söhne ein Titelmatch verschaffen. Keinesfalls! Denn Daniel tritt heute Abend gegen Drake an, sehr richtig. Aber es geht dabei nicht um den Titel, das hatte er zähneknirschend zu akzeptieren. Aber er HAT es akzeptiert – eine Fähigkeit, die dir, lieber Antoine, vollkommen abgeht. Du bist nicht der, der die Entscheidungen trifft und wenn ich befinde, dass es einen besseren Gegner für Drake Infinity gibt, als Du es bist, dann….“



Frech und unverschämt, wie es natürlich zu Lionel Jannek passt, setzt plötzlich die Musik des Österreichers ein und unterbricht die Worte Johnboy Dogs. Sofort suchen die Augen aller Beteiligten und die Kameras nach der einen Hälfte der Tag-Team Champions und es dauert auch eine Weile bis er entdeckt wird. Er erscheint aus einem der Publikumseingänge in die Arena und bleibt auch dort stehen, um den erforderten Sicherheitsabstand auch ganz bestimmt einzuhalten. Zur Sicherheit hat er sich zuvor außerdem ebenfalls ein Mikrofon besorgt, denn leere Ränge hin oder her, will der Österreicher sichergehen, dass man ihn auch hört, ohne dabei schreien zu müssen.


Er hat einen guten Blick über alle Anwesenden und lässt einen solchen fragenden über diese schweifen, bevor er das Mikrofon zum Mund führt. Und wenn er das macht, dann weiß man bereits, dass nun böse Worte folgen (aber keine ordinären!)…


Lionel Jannek: „Also… Corona ist es nicht. Aber ich werde trotzdem das Gefühl nicht los, als ob sich jeder einzelne von euch irgendwas eingefangen hat. Und es rottet euch langsam aber sicher die letzten Hirnreste weg! Da bleibe ich lieber hier hinten, sonst bekomm ich das auch noch ab!“


Alle Blicke sind, noch abwartend, auf den Österreicher gerichtet. Dieser mustert die Personen die um und am und im Ring stehen ausführlich.


Lionel Jannek: „Eigentlich sollte ich mit Alex Ricks beginnen… aber bei ihm muss es eher ein Kurzschluss sein, denn wie wir alle wissen haben seelen- und willenlose Robotersklaven kein Gehirn. Also ist eine weitere Analyse bei ihm wohl überflüssig!“


Starr wie Eis, wie eben einer solcher Roboter steht Ricks da und lässt diese Worte über sich ergehen.


Lionel Jannek: „Mit Abstand, ist das heute das wohl mieseste, dämlichste und luftverpestendste Live Publikum, das wir je hatten! Aber ich werde, im Vergleich zu früher, nicht großartig auf das Publikum herziehen, denn Zereo und ich haben euch schon mehr als deutlich genug in die Schranken verwiesen und werden es auch jederzeit wieder so tun… da ist bereits mehr als genug gesagt!“


Langsam steigt die Unruhe der Anwesenden, denn jeder von ihnen könnte der nächste sein!


Lionel Jannek: „Zunächst mal zum noch leichtesten Gehirnschaden… SCHEINBAR, denn im Laufe seiner langen Karriere ist der Hund ja sicher ein ums andere Mal auf den Kopf gefallen, wer weiß was sich da oben angesammelt hat. Aber eben diese Kopftreffer und die Infektion, die da offenbar bei euch, trotz Sicherheitsabstand, herumgeht, scheint dich geistig stark einzuschränken JBD… Denn sonst wäre dir schon vor EINEM MONAT klar geworden, dass es nur EINEN logischen Herausforderer auf den Titel geben kann: MICH!“


Die Reaktion des Publikums bleibt aus, aber wenn das Haus voll wäre, dann wären LJ wohl doch nun einige Jubelrufe entgegengekommen!


Lionel Jannek: „Erstens hatte ich noch gar nicht die Chance Drake in einem Titelmatch entgegenzutreten… und das führt mich zu Zweitens: ICH war es der seine prächtige Siegesserie, in einem Non-Title-Match, beendet und ihn besiegt hat! Ich weiß nicht wer hier in der GFCW dauernd die Regeln umschreibt, aber für mich ist es logisch, dass Jemand der den Champion besiegt hat, auch ein Titelmatch bekommen sollte! Und das bin ICH!“


Kurz setzt er das Mikrofon ab und deutet zuerst auf seinen Tag-Team-Titel und dann auf seine freie Schulter, als würde er schon mit dem Gedanken spielen zwei Gürtel über den Schultern zu tragen.


Lionel Jannek: „Damit kommen wir auch schon zum nächsten Patienten: Drake Infinity. Ja, unseren armen Champion hat ebenfalls das Hirn-rott-Virus infiziert! Deine Worte, die du selbst so gerne hörst, weil sie dich intelligenter wirken lassen, als du wirklich bist, waren ja vorher schon grenzwertig idiotisch…“


Jannek verziert diese Worte mit einem bemitleidenden Grinser, der aber gleich wieder verschwindet, denn die nächsten Worte sind sein vollster Ernst.


Lionel Jannek: „…aber wenn du denkst, dass du nach Finest Hour immer noch der Champion sein wirst, dann hast du, auch offiziell bewiesen, die ultimative Geistesstörung! Denn ob es dir passt oder nicht: Bei Finest Hour trittst du gegen MICH an! Gegen den Mann von dem du weißt, dass er dich besiegen kann, weil er es schon getan hat! Und Drake, ich WERDE dich NOCH EINMAL besiegen und dir diesen Titel, den du nicht wert bist, aus deinen dreckigen Händen reißen, damit wir uns nie wieder deine Ohrenkrebs verursachenden Worte anhören müssen! Zähl die Tage Drake, denn es wird schon bald vorbei sein!“


Der Österreicher setzt das Mikrofon ab und wendet sich zum gehen… doch dann scheint ihm noch etwas einzufallen und er kehrt noch einmal mit dem Mikrofon zurück.


Lionel Jannek: „Oh sorry, Antoine, hab dich völlig vergessen…“


Autsch… das gefällt dem Kaiser wohl kaum.


Lionel Jannek: „Bist eben leicht zu übersehen, naja egal, besser spät als gar nicht.“


Dem Kaiser steht die Zornesröte im Gesicht, aber das kann LJ von seiner Position aus nicht sehen.


Lionel Jannek: „Weißt du, ich habe Jason Crutch in seiner Anfangszeit hier erlebt und ich dachte dämlicher und irrer wird’s nicht mehr… Ich hab mich wohl geirrt.“


Kurzes Kopfschütteln bei Jannek. Was der Kaiser davon hält wollen wir hier aus Jugendschutzgründen nicht abdrücken…


Lionel Jannek: „Was für eine Nummer. Fehlt nur noch der aus Papier gebastelte Napoleon-Hut und Voila… das Klischee des Verrückten Kaisers ist geboren. Aber keine Sorge Antoine, ich hab auch gute Nachrichten für dich: Ich hab damals Crutch von seinem Leiden geheilt… und wenn dir der Weg zum Doktor zu lang und zu teuer ist, kümmere ich mich gerne auch um DEIN Leiden und schlag dir wieder etwas Verstand in die Birne!“


Noch einmal ein Kamera-Zoom in das eiskalte und hochmotivierte Gesicht des Österreichers, der es sichtlich genießt die Fernsehzeit an sich zu reißen.


Lionel Jannek: „Nachdem ich nicht weiß wie fortgeschritten der Hirnschaden bei euch ist, den das Virus hinterlassen hat, hier noch einmal in Kurzform: NEMESIS: Schnauze halten, Drake: Du, ich, Titelmatch… Johnboy: Mach es fix! Und Kaiser: Therapie und dann hinten anstellen! Analyse beendet! Gern geschehen! Freut mich, dass ich euch helfen konnte!“


Dem Hund steht so ein kleines, minimales Bisschen der Mund noch offen, aber immerhin sabbert er nicht. Wobei das nicht heißt, dass er es nie tun wird. Es dauert einige Momente und auch der Mittfünfziger, der gerade eher dreißig Jahre älter wirkt, führt den Schallwandler wieder nach oben.


Johnboy Dog: „Ich will Feuer in der GFCW! Richtig geiles Feuer! Und deshalb, sorry Antoine, wird es diesen Kampf, dieses Ereignis geben: Drake Infinity vs Lionel Jannek um den GFCW-Heavyweight-Title!“


Zufriedenheit löst der alte Mann damit sicher nicht bei allen aus, aber er schafft es immerhin, dass sogar Lionel Jannek mal einen Moment zufrieden vor sich hin lächelt....wenn man den verzogenen Ausdruck denn lächeln nennen möchte. Sekunden später sind wir auch schon der Szenerie entronnen.



Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


Und wie man es aus sämtlichen Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.


Stimme: Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.