War Evening, Hannover (TUI Arena), 10.11.2017


In Kooperation mit



Masqurading of the Wicked“ von den Edge of Throns schallt durch die Boxen der TUI-Arena in Hannover und die Nordeutschen freuen sich wie Bolle auf den kommenden War Evening! Das allseits bekannte und beliebte Intro der GFCW wird auf dem Titan Tron eingespielt und die Hallenscheinwerfer fahren scheinbar unkontrolliert und wahllos durch die Zuschauerränge. Pyrofeuerwerk auf der Entrance Rampe wird in die Lüfte geschossen und explodiert eben dort oben in vielen verschiedenen Farben und Kreationen. Der Nebel verzieht sich und die Fans feiern sich selbst ein wenig, für War Evening Verhältnisse fantastische 13000 sind es an der Zahl, die nur auf den Beginn der Show warten.


Pete: „GFCW-GALAXY, wir begrüßen euch heute LIVE aus Hannover! Wenn man sich die Zuschauerränge so anschaut, könnte man fast meinen, wir wären bereits bei Title Nights angelangt, so picke packe voll sind wir selten. Mit 13000 Zuschauern sind wir A-U-S-V-E-R-K-A-U-F-T!"

Sven: „Unfassbar, wie viele Menschen es jedes Jahr aufs Neue in die Arenen zieht, wenn wir uns auf der Road To Title Nights befinden. Und was für Matches uns heute wieder geboten werden, Pete, eine wahre Freude einmal mehr.

Pete: „Dann schauen wir uns doch mal direkt an, was der Comissioner uns hier aufgetischt hat! Im Opener sehen wir:"


Singles Match:
The Faceless (/w Cassius) vs Frank der Trucker (/w Jack Bobo)
Referee: Mike Kontrak


Sven: „Auf ungewohnten Straßen muss Frank heute bestehen, denn dies ist in der Tat ein Singles Match."

Pete: "Den Erfahrungsvorsprung dürfte sicherlich Faceless haben, aber wer Frank kennt, der weiß, dass man ihn niemals unterschätzen darf."

Sven: "Nicht umsonst wird er auch als das Stehaufmännchen der Liga bezeichnet. Wir dürfen gespannt sein, ob dieser Truck heute zu bremsen ist."

Pete: "Und ob diese Bremsen aus Texas kommen! Schauen wir doch, was uns danach erwartet:"


The Breeding Hour
(/w The New Breed)


Pete: "Die neu geformte Gruppierung ist, na ja, man könnte sagen sehr elektrisierend. Dem Comissioner gefällt dieses Verhalten allerdings absolut gar nicht."

Sven: "Bisher hat JBD Gnade vor Recht walten lassen und heute äußern sich die Herren rund um den Manager Percy Addams."

Pete: „Man darf gespannt sein, was sie zu sagen haben und ob erneut jemand Opfer einer Elektroschock-Attacke wird.

Sven: "Davor fürchtet sich wohl mittlerweile das halbe Roster und damit hat die New Breed eigentlich das erreicht, was sie wollte."

Pete: "Das ist leider absolut wahr, Sven. Unser Comissioner wird sicherlich das ein oder andere Wort zu sagen haben, aber im nächsten Match sind es dann mehr, als nur Worte."


Singles Match:
Player (/w Bryan) vs Johnboy Dog
Referee: Peter Cleven


Sven: "Etwas überraschend kehrt JBD in den Ring zurück, zuletzt sah seine Schulter noch sehr lädiert aus."

Pete: "Der Heilungsprozess ging ihm selbst wahrscheinlich nicht schnell genug, acht Wochen ist das Match gegen Antoine Schwanenburg nun auch schon her. Dass er aber hier in Hannover, vor dieser tollen Crowd, dennoch antreten will und den Fans etwas bieten will, ehrt ihn sehr. Hoffentlich kommt dieses Match nicht zu früh für ihn."

Sven: "Man darf zumindest davon ausgehen, dass diese Schulter eine dicke, fette Zielscheibe für Player ist. Bryan wird ihn sicherlich ausreichend gebrieft haben, was das angeht. Das wird ganz schwer werden für JBD."

Pete: "Ja, Player ist ausgebufft, aber Johnboy ist ebenso mit allen Wassern gewaschen. Er wird genau wissen, was er tun kann und was nicht. Das bringt uns dann zum heutigen Co-Main Event des Tages, welcher so sicherlich auch im Main Event selbst hätte stehen können!"


Intercontinental Championship Match:
Don Sheen (/w Jason Crutch) vs Michael Payne (c)
Referee: Jo Dardano


Sven: "Payne hat einen Gegner gewollt und ihn in Jason Crutch gefunden. Ob Michael es jetzt schon bereut, so laut gerufen zu haben?"

Pete: "Das glaube ich nicht, Sven. Payne ist ein absoluter Fighter, gar keine Frage. Don Sheen ist eine verdammt harte Nuss, doch Michael wird sich schon einen Plan zurecht gelegt haben, wie er den Mann aus Bayern schlagen kann."

Sven: "Nachdem es für den Don mit den Tag-Titeln nicht gereicht hat, will er hier und heute also es alleine versuchen. In den letzten Wochen ist er im Goldrausch und wird sicherlich bis in die Haarspitzen motiviert sein. Vor einigen Monaten hatte er bereits die Chance auf den Intercontinental-Titel und kleiner Fun-Fact: Jason Crutch war auch in diesem Match. Damals war er definitiv keine Hilfe für den Don, als Daniel dann schließlich gewann, doch das sieht heute hoffentlich anders aus."

Pete: "So oder so, hier treffen absolute Ausnahmetalente aufeinander, dieses Match alleine ist die Eintrittskarte fast schon wert. Doch es kommt noch dicker, denn es ist MAIN EVENT TIME!"


Non-Title-Singles Match:
Zereo Killer vs Antoine "Brainpain" Schwanenburg
Referee: Gudio Sandmann


Sven: "Der GFCW Heavyweight Champion selbst gibt sich auch die Ehre, und, Pete, was ist das bitte für eine Ansetzung? Ein absoluter Traum für den neutralen Wrestling-Fan. Der hoch dekorierte Zereo Killer, gegen das aktuelle Aushängeschild Antoine Schwanenburg. Unabhängig voneinander prägten sie die GFCW zu unterschiedlichen Zeiten und jetzt treffen sie tatsächlich aufeinander."

Pete: "Ein Traum für jeden Hobby-Booker dort draußen! Aber auch hier, im Kampf der Giganten, gibt es einen kleinen Fun-Fact! Dies ist heute tatsächlich nicht das erste Mal, dass diese beiden Herren gegeneinander im Ring stehen. Vor vielen Monaten noch standen sie sich in einem Triple-Threat Match gegenüber und wie in der Trivia zuvor, gewann auch dieses Triple Threat Match... Daniel!"

Sven: "Auch wenn sie sich damals gegenüber standen, wirkt es dennoch so, als hätte man sich dieses Aufeinandertreffen für einen besonderen Moment aufgespart. Und, das muss man definitiv sagen, Antoine war zu diesem Zeitpunkt lange nicht so groß, wie er es heute ist und... viele wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er Brainpain ist, was diesem Match natürlich auch noch mal eine Geschichte mehr gibt."

Pete: "Für uns ist dieses Match definitiv eine Win-Win Situation, doch für die Kontrahenten geht es um so viel Prestige. Zereo wird sich von seiner Army bis ans äußerste treiben lassen um zu beweisen, dass er es in der Tat noch drauf hat und Antoine? Na ja, eine Niederlage für den Champion so kurz vor Title Nights wäre eine Katastrophe. Ich bin heiß wie Frittenfett, deswegen schlage ich vor... legen wir doch einfach los! Sven und Pete wünschen einen fantastischen Abend!



Wir sehen eingeblendet den allseits bekannten schnellsten Reporter der GFCW Geschichte Mac Müll, der sich wiedermal bereit gemacht hat einen exklusiven Einblick Backstage zu liefern.


Mac Müll: „Meine Damen und Herren, heute Abend wird es ein Titelmatch geben zwischen Michael Payne und Don Sheen! Hier habe ich jetzt den Champion Michael Payne. Wie ist die aktuelle Lage?“

Michael Payne: „Ich bin angespannt aber nicht im negativen Sinne. Eher so das ich es kaum erwarten kann in den Ring zu steigen und dieses Baby hier auch mal zu verteidigen! Es ist das eine einen Titel zu gewinnen, aber man möchte sich auch als Champion festigen und den Status repräsentieren. Etwas was ich lange nicht konnte, weil niemand sich mir in den Weg stellen wollte.“

Mac Müll: „Nun also Don Sheen, ein Mann der zurzeit Jason Crutch unter seiner Kontrolle hat. Meinst du das es einen Faktor spielen wird im heutigen Match?“

Michael Payne: „Um ehrlich zu sein, es ist mir egal. Ich trete heute Abend an, hochmotiviert und bereit von mir aus auch Jason Crutch eine mitzugeben. Ich meine was machen Don Sheen und Jason Chrutch zurzeit? Richtig nichts, einfach nur gekonnte professionelle Jammerlappen wie der Rest des GFCW Locker Rooms. Ich habe ja nicht mal das Gefühl das er wirklich Champion werden möchte sondern nur mich benutzt um einen guten Spot in der Show zu haben. Um sich vor Title Nights. Sonst hätte er auch mich für den Pay Per View herausfordern und seid langem mal wieder etwas wertvolles für seine Karriere tun können.“


Er dreht sich ab von Mac und schaut sich um.


Michael Payne: „Weisst du Mac, ich hatte echt gedacht es hätte oder würde sich mal etwas ändern. Nach meinem Titelgewinn und auf dem Weg zu Title Nights. Aber nichts dergleichen. Einfach nur ein langweiliges weißes Rauschen das sich nervtötend dahinzieht. Ich habe in manchen Kneipen mehr Action als in der GFCW!“

MacMüll: „Naja nun kommt ja noch The Faceless der letzte Woche überraschend deine Herausforderung akzeptiert hat. Was sagst du dazu? Er will dich ja heute konfrontieren!“

Michael Payne: „Mac ich habe gesagt ich trete gegen jeden an und dazu stehe ich auch. Aber dieser Kerl und diese Herausforderung... wie soll man das ernst nehmen? Ich meine er kommt raus, redet von irgendwelchen Dingen die aber in Wirklichkeit nie so passiert sind und entschuldigt sich auch noch dafür während er mich gang nebenbei herausfordert so wie wenn jemand irgendwo einen Kaffee bestellt....“


Er schüttelt den Kopf und schmunzelt kurz.


Michael Payne: „Das ist keine Herausforderung, sondern ein schlechter Scherz. Wir sollten ihn einfach nicht mehr The Faceless sondern einfach The Clueless nennen! Weil das ist dieser Typ. Ich meine Fuck, wir beide werden bei der wichtigsten Show des Jahres antreten und er tut so als wäre es ein X-Beliebiges Match!“

MacMüll: „Aber...“

Michael Payne: „Halt Stop.... nix aber, lass mich dich da gleich mal unterbrechen Mac. Nicht schon wieder ok? Ich mache nicht schon wieder eines dieser langweiligen Interviews mit wo ich irgendeinen Scheiß von mir gebe... Ich habe es gerade schon gesagt Mac es ist die Road to Title Nights und es passiert einfach gar nichts!“


Er schnappt sich das Mikrofon aus der Hand von MacMüll.


Michael Payne: „Ich möchte da mal was klarstellen, ich weiß das ich manchmal sehr kritisch und hart klinge. Aber ich liebe diese Promotion! Das ist nicht einfach nur so ein gerede, ich liebe die GFCW sie ist meine Heimat. Nachdem Jimmy Maxxx schon seit CROSSOVER Zeiten meine Karriere Stück für Stück zerstört und mich benutzt hat, habe ich hier meinen Stand gefunden.“


Er dreht sich weg von Mac und schaut direkt in die Kamera


Michael Payne: „Aber seid einiger Zeit lassen sich einfach viele in der GFCW hängen. Normalerweise müssten auf meine Herausforderung gegen so viele Gegner wie wollen antreten einige Leute und Gruppen anspringen wie Piranhas auf eine Blutlache! Aber nichts!“


Ein verständnisloses Kopfschütteln des Amerikaners.


Michael Payne: „Darum mische ich die GFCW zurzeit mit etwas Feuer und ein wenig Provokation auf. Und heute Abend leidet darunter dieser Don Sheen. Ich werde ihn besiegen und wieder nach Hause schicken. Da kann er dann er dann mit Jason Crutch an der seltsamen Paarung arbeiten die die beiden abgeben und sich vielleicht auf die Tag Team Titel konzentrieren. Denn diese brauchen glaube ich seid dem National Pro Wrestling Day Desaster auch mal wieder etwas Liebe und Zuneigung!“


Dann gibt er Mac das Mikrofon wieder und geht.




Das Licht geht aus, das Spotlight weist auf die Entrance Stage, Nebelschwaden wabern darauf.


Pete: „Wo-ho-ho, liebe GFCW-Galaxy! Eigentlich sollten wir an der Stelle ja wohl den Fight Club oder wenigstens nur Jasper Randall erwarten. Doch stattdessen tritt Drake Ackley auf die Entrance Stage – und das völlig alleine!“

Sven: „Tatsächlich, Pete, ein eigenartiges Bild! Der Chicagoer tritt auf die Stage, im mausgrauen Hoddie, wie gewohnt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.“


Und so stapft er entschlossen eiligen Schrittes die Rampe hinab. Mr. Chewing Gum entert das Geviert, postiert sich dort zentral und reißt, als das Licht wieder angeht, die Kapuze in den Nacken. Sofort lässt er sich, ungewohnt energisch für seine Verhältnisse, ein Mic reichen. Als das Fight Club Theme aussetzt führt er das Sprachgerät zum Mund und tigert dabei im Ring herum. Und dann lässt er uns an seiner rauen Reibeisenstimme teilhaben.


Drake Ackley: „Vor zwei Wochen hat die Welt gesehen, wozu ich fähig bin. Was ich imstande bin zu tun, wenn ich persönlich in meiner Ehre verletzt werde. Was Alex Ricks vor zwei Wochen durch meine Hände widerfahren ist, hat Alex Ricks sich selbst zuzuschreiben.“


Er macht eine schöpferische Pause, lässt die vereinzelten Buhrufe über sich ergehen, während er immer noch wie geladen durch den Ring tigert. Es ist ungewohnt, den zweifachen Tag-Team-Champion und ehemaligen Intercontinental-Champion so aufgeregt zu sehen. Und die Stimme, die klingt, als hätte er zwanzig Jahre lang jeden Tag einen Kasten Bier geleert, ertönt erneut aus den Boxen. Dies ist noch lange nicht zuende…


Drake Ackley: „Alex Ricks hat es vor sechs Wochen geschafft, mich auszuschalten. Er und sein Buddy haben ein Spielchen mit mir gespielt, auf das ich offenen Auges hineingerannt bin. Ich wurde eiskalt erwischt. Meine eigene Dummheit hat es zugelassen, dass du mich im Lockerroom verprügeln konntest wie einen Hund. Du hast mich blutend zurückgelassen, bist über mir gethront wie ein Jäger über seinem geschossenen Hirsch.“


Er blickt direkt in die Kamera, schnaubt wütend. An seiner Schläfe pulsiert eine Ader.


Drake Ackley: „Du hast mich für zwei Wochen ausgeschaltet, Alex. Niemals zuvor in meinem Leben hat jemand das mit mir angestellt, was du getan hast. Das, was vor zwei Wochen mit dir geschehen ist. Das, was ICH mit dir getan habe, war das, was man eiskalte Rache nennt. Nicht mehr, nicht weniger.“


Plötzlich hält er inne, tigert nicht mehr durch den Ring. Er starrt auf den Boden, lässt das Mikrofon in seiner Hand sinken. Er versucht, die Atmung etwas zu beruhigen. Doch nur wenige Sekunden später blickt er wieder auf, stiert direkt in die Kamera und deutet mit dem Zeigefinger auf sie.


Drake Ackley: „Ich stehe heute alleine hier, weil das zwischen dir und mir persönlich ist. Die Niederlage, die du mir vor sechs Wochen im Lockerroom beigebracht hast, unterscheidet sich von den zahlreichen Niederlagen in meinem Leben zuvor. Für manch einen, speziell hier in der GFCW, mag es alltäglich sein. Aber nicht für mich. Ich wurde oft in meinem Leben geschlagen, verprügelt, besiegt. Öfter als manch einer hier. Ich musste Niederlagen einstecken, die manch einer nicht überwunden hätte. Aber noch nie in meinem Leben hat mich eine dieser Niederlagen zuhause herumsitzen lassen. Ich starrte auf meinen Bildschirm, das Tape mit dir über mir thronend lief rauf und runter. Im Standbild. Dann wieder rauf und runter. Im Standbild. Minutenlang. Stundenlang. Ich bin wach in meinem Bett gelegen. Und was mich auch wach hielt, war die Wut auf mich selbst. Die Wut auf mich selbst, dass ich offen in deine Falle getappt bin. Unvorbereitet auf das, was du mir zugefügt hast. Ich saß zuhause – und konnte nichts tun. Ich war verletzt. Musste regenerieren. Ich war handlungsunfähig, konnte nicht einfach zwei Wochen später in den Ring steigen, mich an dir revanchieren. Ich war…machtlos! VIER WOCHEN LANG!“


Er dreht eine Ehrenrunde durch den Ring. Denkt nach, fühlt sich zurück in die Situation. Fast so, als würden die Bilder der Attacke gerade jetzt wieder in ihm hochkommen. Er, eiskalt erwischt, verprügelt wie ein räudiger Hund…Abermals hält er inne, wendet sich wieder der Kamera zu.


Drake Ackley: „Und vor zwei Wochen war es dann soweit. Ich habe nun DICH erwischt. Nun bist du es, der zuhause herumsitzt und seine Wunden leckt. Das Gefühl, als du geschlagen und blutend vor mir gelegen bist, war…Es war…“


Er unterbricht sich selbst. Seine Atmung ist nun halbwegs normal, er spricht gefasster – und zieht sogar einen Mundwinkel nach oben. Das soll wohl ein Lächeln sein…


Drake Ackley: „Ich bin ein Kämpfer, Alex. Schon immer gewesen. Ich hatte vielleicht nicht so ein privilegiertes Leben wie du in deinem Hörsaal. Und genau DAS macht mich zum besseren Kämpfer als dich. Fürs erste sind wir quitt. Du hast mich eiskalt erwischt. Ich habe dich eiskalt erwischt. Es ist Blut geflossen, Alex. Doch du hast das erste Blut vergossen, Alex. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Aber ich weiß nicht, wie es dir geht, Alex. Kannst du damit leben, dass wir nur quitt sind? Huh? Kannst du das? Jetzt, wo du zuhause sitzt in deinem Kämmerlein. Verletzt. Angeschlagen. Kannst DU damit leben??“


Mr. Chewing Gum grinst. Tatsächlich. Nun offensichtlich. Dann lächelt er. Und lacht. Er dreht sich von der Kamera ab. Es ist ein…verstörendes Lachen. Für wenige Augenblicke, die dieses…irre…Lachen anhält, glaubt man fast, hier einen völlig Fremden im Ring zu haben. Dabei ist es immer noch derselbe Ackley, der mit seinem Tag-Team-Partner über Jahre die GFCW-Tag-Team-Division dominiert hat. Ackley dreht ab. Seine Ansprache ist vorbei. Er hat gesagt, was er sagen wollte…


Alex: „Nein.“


...und so soll er nun auch direkt die Antwort auf all seine abschließenden Fragen bekommen. Ein Raunen geht durch die Fanränge. Das Bild auf der Leinwand schlägt um, keine Live-Übertragung von Ackley in der Mitte des Ringes. Stattdessen Alex Ricks in der Mitte seines Wohnzimmers. Ein Zimmer so, wie man es sich zum Mathematiker vorstellen konnte oder auch musste. Eine simple schwarze Ledercouch. Davor ein dunkelbrauner Couchtisch, dahinter ein breites dunkelbraunes Bücherregal voller Literatur über die Welt der Mathematiker aber auch sonst mit sämtlichen großen Namen der Literaturgeschichte bestreut. Und damit ist die Wohnung schon beschrieben. Dekoration? Zumindest in dieser Einstellung Fehlanzeige. Was diesen Wohnungsausschnitt betrifft, ist alles gesagt.


Was bleibt, ist die Person. Und zumindest die von einem schwarzen Hemd bedeckte Schulterpartie ist deutlich zu sehen. Die und die von zerstreuten, fettigen, schwarzen Haaren bedeckte Schädeldecke des Mathematikers. Sein Gesicht bleibt aber verborgen, stur 90° senkrecht zur Einstellung der Kamera gen Boden gerichtet.


Seine Hände ruhen vor ihm ineinandergefaltet auf seinen Knien. Doch kaum dass er dieses erste Wort sprach und sich die Zuschauer ein Bild von der Situation machen konnten, nimmt er die rechte Hand und fährt sich durch die Haare, um diese weiter zu zersausen. Was durchfahren wurde, wird vom Fett in den Haaren sogar einigermaßen oben gehalten. Schließlich krallt er sich mit den Fingern regelrecht fest. Ballt die Hand zur Faust. Doch die Stimme ist ruhig. Aufklärend.


Alex: „Wir waren quitt, als du am Boden gelegen hast. Du hast angefangen, als du zusammen mit Jasper Randall meine Warnung ignoriert hast. Gib mir nicht die Schuld, Drake Ackley. All dein Leid...liegt an dir.“


Er schnauft durch, fährt mit der Hand weiter, fährt sich über den Nacken, zieht die Hand langsamst am Hals entlang nach unten. Dabei fährt er fort.


Alex: „Ich hatte dich und Jasper Randall gewarnt. Dass ihr mich bei Brainwashed trotzdem in meinem Kampf gestört habt...war dumm...Dass ich dich und Jasper Randall danach angriff...war gerecht...Dass du mich vor zwei Wochen attackiertest...war Selbstmord.“


Fast schon zischend werden diese letzten beiden Worte mit Tempo aus dem Mund geschossen und knallen den Fans nun kollektiv an den Kopf. Ihnen aber vor allem dem Mann im Ring. Seine Hand ist mittlerweile zu seiner Schulter übergangen, kratzt sich dort an unbestimmter Stelle. Es geht einfach nur um eine Beschäftigung für sie.


Alex: „Drake Ackley, egal was du für ein Kämpfer bist und sein willst...du hast etwas begonnen, was du nicht beenden kannst. Du hast etwas ausgegraben, was du niemals entdecken willst. Drake Ackley, du hättest dich nach meinem Angriff erholen und lernen sollen. Lege dich nicht mit Alex Ricks an. Doch du willst einfach nicht hören. Drake Ackley, lauf weg...so lange du noch laufen kannst.“


Das Kratzen stoppt, er krallt sich in seinem Hemd fest. Zieht die Hand allmählich nach oben, Hemd und auch ein Stück seiner Haut folgen ihm, bis die Spannung nicht mehr weiter reicht. Dann schnellt alles wieder zurück an Ort und Stelle und die Hand schwebt im Raum. Eine Bewegung begleitet von leisem Schnipsen, wenn die Finger wieder auf die Handinnenfläche knallen. Die Hand bleibt einfach oben, der Ellbogen in den Oberschenkel gerammt. Ricks atmet tief durch.


Alex: „Aber du willst weiter kämpfen, Drake Ackley. Bis auf's Blut. Dann soll es so sein. Wer nicht hören will, soll es spüren. Drake Ackley, du hast die Wahl. Du gehst mir aus dem Weg...oder du wirst von mir endgültig aus dem Weg geräumt.“


Die Faust fällt nach vorn, hämmert auf den Couchtisch vor dem Mathematiker.


Alex: „Drake Ackley.“


Die Hand geht hoch, wird geöffnet und mit der flachen Hand schlägt er erneut auf den Tisch.


Alex: „Alex Ricks.“


Wieder geht die Hand hoch, wieder scheppert sie auf den Tisch.


Alex: „Title Nights.“


Ein weiteres Mal schnellt die Hand hoch, fährt sich diesmal aber erneut durch das Haar. Und dann ist der Moment gekommen. Alex Ricks hebt seinen Kopf. Und lässt der gesamten Halle einen eiskalten Schulter den Rücken hinunterlaufen.


Pete: Oh mein Gott.


Ricks starrt in die Kamera. Grinst diabolisch, leckt sich an der scharfen Kante seiner hervorblitzenden Zähne entlang. Die fettigen Haare hängen ihm wie ein Dickicht über den Augen und man kann nur stellenweise erkennen, wie genau er die Linse hier in den Fokus nimmt. Doch all das ist nebensächlich.


Das Wichtige ist das Blut. Es wirkt grotesk. Hat sich Alex Ricks in den vergangenen zwei Wochen gewaschen? Tatsächlich, es ist altes verkrustetes Blut, dass sich dort in teils dickeren, teils dünneren Linie quer über seiner linken Gesichtshälfte verteilt hat. Die Wunde, die ihm Ackley zufügte, ist klar erkennbar. Zwar genäht, aber die Naht ist frisch. Noch dazu dieses Hemd. Nicht irgendeines. Ein Zerfetztes. Der Kragen eingerissen, die oberen beiden Knöpfe weg. Löcher hier und da. Es ist das Hemd, dass er trug, als er Ackley attackierte. Die Galaxy scheint sich zu erinnern. Und Ackley ebenso.


Einen Moment lässt Ricks dieses Bild wirken. In Zeitlupe hebt er schließlich die Hand, deutet mit dem Zeigefinger auf die Platzwunde. Er schnalzt mit der Zunge.


Alex: „First. Blood.“


Schwarzbild.


Ackley stiert mit gesenktem Kopf auf den Titan Tron, knirscht mit den Zähnen. Er ballt die Fäuste. Alex Ricks. Sein Feindbild Nr. 1. Man sieht ihm an: Jetzt, ja, jetzt wünschte er sich doch, der Mathematiker wäre in der Halle. Und dann platzt es plötzlich aus ihm heraus. Als würde man den entscheidenden Stein aus dem Jenga-Turm ziehen bricht alles zusammen:


Drake Ackley: „DU WILLST DAS, ALEX?! DU WILLST DAS WIRKLICH?!?“


Die weiblichen Fans kreischen, die männlichen Fans grölen. Alex Ricks will es, die Fans wollen es. Und Drake Ackley? Der tigert jetzt wieder im Ring herum – und hält letztlich wieder an der Ringseite an, die dem Titan Tron am nächsten ist. Und er schreit es mit seiner unvergleichlichen Stimme ins Mikrofon, dass ihm der Geifer aus dem Mund spritzt:


Drake Ackley: „ICH AUCH! DAS IST ES, WAS WIR BEIDE WOLLEN! ICH WERDE DICH ZERSTÖREN, ALEX!! HÖRST DU? ICH WERDE DICH BRECHEN!!!“


Dann feuert er zornig das Mikrofon aus dem Ring in Richtung des Zeitnehmers – und stampft wieder wütend im Ring herum, während er sich einmal, zweimal die nichtvorhandenen Haare rauft, sich zweimal, dreimal mit beiden Händen die Wangen leicht ohrfeigt, als wolle er sich zusätzlich nochmal pushen…oder beruhigen?!


Offensichtlich erleben wir seit einigen Wochen nicht nur einen neuen, anderen Alex Ricks. Womöglich ist dies auch die Geburtsstunde eines neuen, anderen Drake Ackley…



Das Bild auf dem Titantron schaltet in den Backstagebereich der TUI-Arena, genauer gesagt in den Parking Lot. Wir sehen viel Beton, graue Rolltore, Kabelhaufen und Flight Cases, die überall herumstehen. Und dann fährt langsam eine schwarze Limousine vor, eine von diesen imposanten amerikanischen. Verdunkelte Scheiben natürlich, so dass man nicht sehen kann, wer sich im Inneren befindet. Die Stretch-Limo fährt noch ein gutes Stück und kommt schließlich tief im Inneren der Katakomben der Halle zum Stehen. Sofort ist das Kamerateam zur Stelle, natürlich. Die Fahrertür springt auf und ein piekfein gekleideter Chauffeur hüpft aus dem Wagen heraus, so richtig mit weißen Handschuhen, Fliege und Mütze. Der Mann hechtet einmal um das Gefährt herum und öffnet die hintere Tür. Und wir sehen … einen blonden Hünen mit schwarzer Sonnenbrille! Genüsslich lächelnd steigt Steve Steel aus der Limo aus. Er trägt bereits seine Ringkleidung, allerdings hat er diesmal zusätzlich noch ein schwarzes New Breed – Muskelshirt an. Und da hüpft auch schon Percy Addams raus, das freche Wiesel! Der Schelm hat wieder seine schwarze Lederjacke an und die Baseballcap verkehrt herum auf.


Steve Steel: „Endlich da, in diesem Drecksloch hier!“

Percy Addams: „Na na na, Steve! Wir wollen hier doch nicht die braven Hannoveraner herunterputzen, die allesamt so zahlreich erschienen sind, um The New Breed zu sehen! Die extra hierhergekommen sind, um den unfassbaren, den einzigartigen Steve Steel zu sehen!“


Das Kompliment lässt die Brust des Mannes aus Floridanatürlich noch weiter anschwellen, als sie es ohnehin schon ist.


Steve Steel: „Hehe, gut gesprochen, mein lieber Percy! … Was zum … HEY, IHR ZWEI DA DRINNEN! WO BLEIBT IHR DENN, SEHT MAL ZU, ICH WILL HIER NICHT DEN GANZEN TAG RUMSTEHEN!“


Die Kamera schwenkt wieder auf die Limo rüber und wir sehen jetzt eine weitere Person aussteigen. Es ist Ricky Murk! Der Hüne trägt einen ballon-seidenen Trainingsanzug Marke ultra-oldschool, außerdem eine umgedrehte Kangol-Mütze(!). Der Demon schaut grimmig drein, wie eigentlich immer zuletzt. Und dann steigt auch schon McKnight aus dem Wagen, er trägt eine verwaschene Jeans und ein graues Polo-Shirt, das er in die Hose gesteckt hat, dazu einen Ledergürtel im Cowboy-Style und weiße Turnschuhe. Auch der Modellathlet blickt irgendwie mürrisch drein.


Steve Steel: „Na endlich, wurde auch Zeit, Mann!

Ricky Murk: „Grmpf!“

Rider McKnight: „Bleib‘ locker, Steve! Wir sind doch eh‘ früh dran. Die Show hat noch nicht mal angefangen, und …“

Steve Steel: „Ich soll locker bleiben?! Dieser alte Hund von einem Commissioner hat meine geniale neue Talkshow …“

Percy Addams: „Du meintest wohl, unsere geniale neue Talk-Show!“

Steve Steel: „Jaaa doch, Percy! Jetzt nerv’ nicht! Hat unsere neue Talkshow Breeding Hour einfach mal in die erste Stunde der Show gelegt! Pures Mobbing! Das ist unfassbar, was ich zu sagen habe sollte eigentlich der Main Event von War Evening sein! Aber das war eh‘ so klar, dieser lausige Köter ist einfach nur der Grund, warum es mit dieser Liga stetig bergab geht, das sage ich euch! EUGEEEEENE!“


Der Chauffeur eilt sich flugs, schnell neben Steve Steel zu erscheinen.


Eugene: „Ja, Boss?“

Steve Steel: „Ist alles für die Breeding Hour vorbereitet, hä?!“

Eugene: „Aber selbstverständlich, Boss. Der Lastwagen mit dem ganzen Equipment ist vor einer Stunde hier eingetroffen und ich habe sofort ein paar Mitarbeiter der GFCW-Crew herbeigewunken, um das Zeug auszuladen und schon mal backstage zu bringen. Es wird alles zu Ihrer Zufriedenheit sein, Boss.“

Steve Steel: „Sehr gut, Eugene, sehr gut! Auf dich ist immer Verlass, ha!“


Schnurstracks marschiert Steel in Richtung Umkleidekabinen davon, gefolgt von seinem treuen Lakaien Eugene und einem verschmitzt lächelnden Percy Addams. Murk und McKnight folgen mit etwas Abstand, leise tuschelnd und grimmig dreinschauend, natürlich. Dann fadet die Szene langsam aus.



Wir befinden uns Backstage und finden uns mitten in einer Kabine wieder. Der GFCW Heavyweight Champion sitzt auf der Bank, taped sich die Handgelenke, während Amélie mit verschränkten Armen daneben steht.


Antoine wirkt... normal. Angesicht der Vorkommnisse vor zwei Wochen, könnte man meinen, es herrscht Endzeitstimmung. Das muss es einfach. Eine weitere Niederlage auf dem Kerbholz seines besten Freundes, die vielleicht schlimmste bislang und noch dazu...


EINE DUMME ENTSCHEIDUNG


Doch die natürliche Leere, welche man sonst in den Augen des Mathematikers sieht, findet man nun überraschend beim sonst so exzentrischen Kulturminister der Liga. Hat er etwa tatsächlich... akzeptiert?


Auch an der anderen Front wirkt es nicht so, wie man es sich wohl gedacht hat. Sie, die alles exakt so vorhergesehen hatte, wie es am Ende dann auch eintrat, wirkt jedoch ganz und gar nicht schadenfroh. Obwohl es eine augenscheinliche Antipathie gegen Alex Ricks gibt, so hätte sie es wohl dennoch lieber gehabt, wenn sie am Ende unrecht behalten hätte, der Ricksenburg-Kosmos aber wieder absolut im Reinen gewesen wäre. Dies oder ähnliches versucht man jedenfalls in den Mimiken der Beiden zu lesen.


Antoine: "Alex ist raus aus dem Main Event von Title Nights, das ist eine Tatsache und ein Fakt, ich akzeptiere dies. Ich könnte weiterhin kämpfen, Mühe und Zeit aufwenden, um sein Schicksal in die gewünschten Bahnen zu lenken, aber an seinem Versagen kann ich nichts ändern. Dumm ist, der Dummes tut."


Das überrascht dann doch ein wenig. So harsche Worte in die Richtung seines Freundes und Partners hat er sonst eher weniger parat. Ist er schließlich mit Amélie einer Meinung, was die Personalie Alex Ricks angeht? Sie wirkt hellhörig, aber so monoton und leer sieht sie Antoine auch nicht gern. Selbst wenn er die Fakten akzeptiert, er leidet.


Antoine: „Er hat sich dies selbst zuzuschreiben, unser Plan, er hätte so wunderbar und herrlich funktionieren können, aber am Ende des Tages hat sich Alex für die Tür entschieden, hinter der kein fabelhafter Preis wartet, sondern viel mehr der Zonk."


Er atmet tief durch, schwermütig blickt er Amélie in die braunen Augen.


Antoine: "Aber, es ist wie es ist, ist es das nicht?"


Nicht nur sind dies überraschende Worte, auch die Art und Weise wirkt... seltsam. Vollkommen klar und scheinbar ohne einen Groll zu hegen, so akzeptierend sieht man den Champion, der sonst eher für seine ganz eigenen Realitätsvorstellungen bekannt ist, selten. Er wirkt sachlich, nüchtern, gar nicht ironisch oder polemisch. Er weiß, dass keine Worte dieser Welt die bestehenden Fakten verändern können. Es ist eben, wie es ist.


Amélie: "Volle Konzentration also ab jetzt auf DEINE Aufgaben. Heute Zereo Killer. Danach Jasper Randall. Immerhin ich werde da sein und enttäuscht habe ich dich nie."

Antoine: "Zereo Killer heute?"


Das schmeckt dem Champion irgendwie so gar nicht.


Antoine: "Eine absolut unnötige Ansetzung. Ein 'Traum-Match' um eine Halle wie diese zu füllen? Ts, das ist doch auch eine Farce. Dieser Mann ist so viel von gestern, wie man nur von gestern sein kann. Er hat es absolut nicht verdient, in meinem Main Event zu stehen. Ein Witz, wahrlich, ja, das ist es, ich alleine kann eine Darbietung leisten, welche eine Halle wie diese hier füllen kann. Das werde ich wenig später auch beweisen, meine Liebe."


Ein Lächeln blitzt bei Amélie auf, doch lange sollte es nicht anhalten.


Antoine: "Ich danke dir wirklich, dass du mir beistehst und mir nicht mit Sätzen wie: 'Ich habe es dir von Anfang an schon gesagt' in den Ohren liegst. Ja, das weiß ich zu schätzen und das weißt du, allerdings stört mich eine Sache doch schon sehr."

Amélie: "Und zwar?"

Antoine: "Es klang gerade irgendwie so, als glaubst du, dass ich mit Alex fertig bin. Das bin ich nicht, bei weitem nicht. Nein."


Amélie wirkt gespannt. Eine Kampfansage gegen den alten Freund? Aus tiefstem Inneren scheint sie sich dies sicherlich zu wünschen.


Antoine: "Er mag Dummheiten begangen haben. Dinge, welche ich unter keinen Umständen verzeihen könnte. Aber... ich verzeihe. Er ist und bleibt mein Freund. Ricksenburg ist ewig."

Amélie: "Wie bitte?"


Sie hat mit allem gerechnet, aber nicht mit dem.


Amélie: "Nach ALL DEM?"


Jetzt verliert sie völlig die Fassung. Ihr Weltbild hängt schief.


Amélie: "Ist das dein Ernst, Antoine? Ich meine... meinst du das wirklich so, wie du es sagst? Was muss dieser Mann noch tun, bis er es sich endgültig verscherzt hat? Antoine, ich meine es Ernst!"


Antoine wirkt sehr... überrascht. Dass ihr dies nicht gefallen wird, war abzusehen, aber er scheint nicht so recht zu verstehen, dass sie es für tatsächlich so abwegig gehalten hat. Er steht auf und bleibt direkt vor ihr stehen.


Antoine: "Nichts und ich wiederhole... Nichts wird Alex und mich jemals entzweien können. Heute stehe ich ohne ihn hier, ich will ihn auch gar nicht bei mir haben. Seit zwei Wochen haben wir nicht gesprochen und auch heute würde ich es nicht tun wollen, wenn er in irgendeiner Form anwesend ist... aber uns verbindet mehr, als irgendwelche Pläne oder Wunschvorstellungen. Wenn Gras über die Sache gewachsen ist, steht er mir wieder bei und ich ihm. So ist es bei uns und ich dachte, dass dir das klar wäre."


Offenbar war es das nicht. Ihr Mund steht offen, das gilt es erstmal zu verdauen.


Amélie: "Ihr seid beide echt genau gleich dumm, weißt du das eigentlich?"

Antoine: "Amélie, bitte. Denke nur für eine Sekunde klar."

Amélie: "Ich habe das Gefühl, ich bin die Einzige, die hier überhaupt klar denkt!"


Die Tonlage wird nicht nur lauter, sondern gerät auch in die Höhe.


Amélie: "Das ist absolut nicht logisch, Antoine! Entscheidungen wie diese, die nicht auf Tatsachen und Fakten beruhen, werden dir am Ende noch deinen Titel.. und vielleicht mehr kosten. Ich bin fassungslos, Antoine, fassungslos."


Und noch bevor Antoine wieder zu Wort kommen kann, verlässt sie die Kabine. Die Tür knallt ins Schloss und Antoine steht alleine in der Kabine, nicht so recht wissend, was gerade passiert ist. Mit einem einsamen Antoine fadet die Szene langsam aus.


Singles Match:

The Faceless (/w Cassius) vs. Frank der Trucker (/w Jack Bobo)

Referee: Mike Kontrak


I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,

DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT



Das Licht flackert golden und I Love This Life von LOCASH ertönt.



I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK



Die typischen Truck Air Horns ertönen und die beiden Amerikaner bauen sich auf der Stage auf. Die Fans in Hannover freuen sich sehr die Trucker aus nächster Nähe miterleben zu dürfen.


LOVE A FRESH CUT FIELD WITH A FIRST FROST ON, HOW IT SHINES LIKE GOLD WHEN THE SUN TURNED ON



Jack und Frank steigen nahezu simultan in den Ring und feiern eine Runde mit den Fans. Es scheint fast so, als würde dieser Moment ewig anhalten. Sie genießen die Aufmerksamkeit.


I LOVE THE SOUND OF THEM WHEELS WITH MY BABY SINGING ALONG

WHEN "THE BOYS OF SUMMER" COMES ON


Die Trucker stellen sich jeweils auf einen Turnbuckle, um ihren Fans noch einmal ihre Liebe zu zeigen und gemeinsam mit ihnen zu jubeln. Die Jungs springen vom Turnbuckle klatschen sich noch mal schnell ab, ehe Jack sich verzieht.



Sven: "Alle Beteiligten sind da, wo sie zu sein haben, dann kann es ja eigentlich fast schon losgehen."

Pete: "Frank der Trucker bekommt es hier mit The Faceless zu tun, das könnte ein netter Start in den Abend werden,"

Sven: "Mike Kontrak vergewissert sich, dass alle bereit sind und ab geht es!"



DING DING DING


Im Ring stehen sich nun also Faceless und Frank gegenüber. Der sonst so forsche Trucker lässt es diesmal aber etwas ruhiger angehen und mustert seinen Gegner genau. Das nutzt der Gesichtslose um seinerseits die Offensive zu starten. Im Kräftemessen will er beweisen, dass er der stärkere Mann ist und versucht Frank auf die Knie zu zwängen. Dieser allerdings ist auch nicht gerade ein Kind von Traurigkeit und wenn es um Stärke geht auch ein guter Ansprechpartner. Er hält gut mit, obwohl er etwas überrascht wurde. Der Überraschungsmoment fordert aber dennoch seinen Tribut und schlussendlich kann er Frank auf zumindest ein Knie drücken und beweisen, dass Faceless auch etwas im Bizeps hat. Das kann Jack allerdings nicht zulassen und er sammelt seine Truckerstärke. Er kommt nicht nur zurück auf beide Beine, nein, er kann den Texaner gar in eine Ringecke zurückdrängen. Das schmeckt diesem natürlich ganz und gar nicht. Jack feiert es an der Ringseite ab, er hat seinem Bruder immer vertraut. Faceless hat Probleme aus der Ringecke herauszugelangen, scheinbar war er etwas überrascht von der schieren Kraft des Truckers.


Pete: "Wenn es um reine Muskelkraft geht, ist Frank sicherlich einer der stärksten im Roster, dafür hat The Faceless aber gut mitgehalten, er hat schließlich andere Kernkompetenzen."


Ein respektvolles Nicken gibt es von beiden Seiten, aber dann ist es Frank, der hier am Drücker bleiben will. Er presst seine Schulter in die Magengegend seines Gegners und bohrt ihn damit tief in die Ringecke. Schmerzverzerrt stöhnt Faceless unter seiner Maske und zu seinem Leid will Frank das Gleiche noch ein weiteres Mal versuchen, da es gerade schon so gut klappte. Diesmal allerdings ist Faceless gedankenschnell. Mittem im Schwung des Truckers, kann er sich über diesen katapultieren, um einen Sunset Flip zu zeigen. Beine auf die Schulter des Truckers, das ist ein Pin.


Sven: "Das war schön mit anzusehen, aber reicht das aus?"


Kontrak wirft sich zu Boden.


1...



2...


Kick Out!


Das hat Frank ein wenig überrascht und Faceless will den Trucker jetzt mit einem Headlock am Boden halten. Auch er weiß, wie brandgefährlich Frank ist, wenn er einmal Fahrt aufgenommen hat. Damit hat Frank auch mehr Probleme, als man mit einem einfachen Headlock haben sollte, das Befreien fällt ihm schwer. Mattenwrestling ist so ziemlich das Gegenteil von seiner Paradedisziplin und das kann der Technik-Texaner zu seinem Vorteil nutzen. Aus einem Headlock wird in Windeseile ein Front Facelock und das bereitet dem Trucker gar noch mehr Probleme. Das sieht nicht gut aus für den Moppel der Liga.


Pete: "Muss Frank hier tatsächlich aufgeben?"


Schon in der Vergangenheit hatte er unter anderem mit Drake Ackley Probleme, wenn dieser zu seinen Aufgabegriffen griff, das hat sich Faceless offenbar abgeschaut und als Schwäche ausgemacht. Jack macht Lärm an der Ringside, die Zuschauer sind auch an Bord, wobei sich Frank die Anfeuerungsrufe diesmal mit seinem Gegner teilen muss.


LET'S GO BIG RIG!

LET'S GO FACELESS!


Doch wie immer kann Frank die Kraft aus der Crowd ziehen, die er braucht. Mit saftigen Fäusten gegen den Schädel des Texaners kann er den Griff lockern und sich gar befreien. Es waren nur drei, vielleicht vier Schläge, doch diese haben gesessen. Frank, angetrieben von zehntausend Hannoveranern, gibt jetzt Gummi. Den Boden so schnell wie möglich verlassen, rein in den wilden Brawl, das ist sein Fahrplan. So schnappt er sich Faceless, als würde dieser nichts wiegen und whippt ihn in die Ringecke, nur um hinterherzusprinten. Big Splash!


NE?


Die tödlichsten 125kg der Liga prallen auf Faceless. Für ihn muss es sich fast wie ein Auffahrunfall angefühlt haben, da wird er auch schon in Ringecke Nummer Zwei gewhippt. Frank nimmt Fahrt auf.


ooooooooooooooooooh.... NE?


Und wieder trifft er sein Ziel. Das macht Faceless mehr als mürbe, doch Frank hat noch nicht genug. Auch in die dritte Ringecke whippt er Faceless. Direkt sprintet er hinterher, doch dreimal lässt der Texaner dieses Spielchen nicht mit sich spielen. Er reißt nich nur ein Bein nach oben, nein, er stützt sich an den Ringseilen ab und beide Beine treffen das Gesicht vom bremsenlosen Trucker. Der taumelt zurück, das war wahrlich kein leichter Treffer, aber wenn einer Schmerzen ignorieren kann, dann Frank. Aus der Ringmitte nimmt er erneut Fahrt auf, der dritte Splash muss sitzen.


Sven: "Zu einfältig."


Aber Faceless ist voll da und weicht geschwind aus, indem er sich durch die Seile nach draußen schlängelt. Frank rast ungebremst ins Leere und taumelt erneut in die Ringmitte. Stehvermögen hat der Trucker, das muss man ihn lassen, aber vom Kopf ist Faceless einfach schneller. Frank nimmt erneut Anlauf, jetzt will er den Maskenmann vom Apron abräumen, doch der springt von draußen auf das oberste Ringseil.


SPRINGBOARD CLOTHESLINE!


Und räumt den Trucker selbst ab. Das sah nicht nur schön aus, das hatte auch Impact und sofort das Cover.


1..



2..



Kick Out!


Das reicht noch nicht gegen Trucker und jetzt will Faceless auf eine bewährte Taktik zurückgreifen. Headlock-Time! Aber Frank hat noch Diesel im Tank und in der Sekunde, in der der Headlock abgesetzt wird, fängt sich Faceless einen Headbutt ein, der beinahe durch die ganze Arena schallen lässt.


Pete: "Das sah beim Zuschauen ja schon weh!"


Sofort lässt Faceless locker und kurz scheint es so, als sei er ausgeknocked, doch er fängt sich wieder. Frank hat sprichwörtlich den dicksten Schädel der Liga, da kann ihm höchstens sein Bruder konkurrieren, der diese Aktion abfeiert. Cassius klatscht auf die Ringmatte, um Faceless irgendwie anzufeuern. Frank will diesen Moment nutzen. Er steht auf, schnappt sich Faceless, der vermutlich Sternchen zählt und zeigt an, dass er es beenden will. Er stellt sich hinter Faceless, hakt einen Arm ein und will loslegen.



MISS PIGGY!



Der gefürchtete Half-Nelson Suplex vom Trucker, so einige Siege hatte er schon beschert, aber Faceless hat so viel Körperkontrolle, dass er auf den Füßen landet! Das bekommt Frank zwar mit, aber schaltet nicht schnell genug. Faceless steht hinter dem Trucker, ein Tritt in die Kniekehle folgt und...



DRAGON BREATH!



Nicht minder gefürchtet ist der Aufgabegriff des Mannes aus Texas. Frank windet und windet sich, doch er klopft nahezu sofort ab. Das ist der Sieg für Faceless!


SIEGER DES MATCHES DURCH SUBMISSION: THE FACELESS!


Mike Kontrak hebt die Hand des Maskierten und Cassius entert den Ring, um zu gratulieren. Jack kümmert sich derweil um seinen Bruder.


Pete: "Ein schöner Sieg für The Faceless!"

Sven: "Ja, das ist es. Frank hat eine riesige Schwäche, die sich einmal mehr offenbart hat und das sind Aufgabegriffe. So wird er niemals bei den Großen mitspielen können und The Faceless hat das einfach brilliant ausgenutzt."

Pete: "Ja, sein Matchplan hat sich bezahlt gemacht. Da darf er sich gerne für auf die Schulter klopfen!"




Es wird in den Lockerroom geschaltet, in dem sich Don Sheen und sein “Partner” Jason Crutch, befinden. Sheen räumt seine Tasche aus, und wirft den Inhalt dem Oberpollinger vor die Füße und schaut ihn kritisch an, bevor er das Wort erhebt.


Don Sheen: “Hey Jason. Du kennst meinen Plan für heute Abend, oder? Du weißt, dass heute ETWAS passieren wird. Und ich will, dass du dich zusammenreißt und genau das machst, wofür du da bist. Wenn ES passiert, musst du schnell reagieren, genau das machen, was wir besprochen haben. Heute Abend werde ich die Halle als Intercontinental Champion verlassen. Und da gibt es keine zwei Meinungen. Koste es was es wolle!”


Jason Crutch, der gerade den Spind des Don einräumt, hält mit einem Male inne und dreht sich zum Don herum. In seinem Gesicht ist förmlich abzulesen, dass er gerade gar nicht peilt, worum es geht.


Jason Crutch: „Ähm, was soll das genau heißen? Boss, ich habe dir gesagt, ich werde nichts Illegales unternehmen. Gegen übertriebene Härte ist ja nichts einzuwenden. Aber ich werde hier niemanden übers Ohr hauen.“


Schon verdreht der Don seine Augen. Er wirkt angespannt. Dann fährt der Erdinger seinen Zeigefinger aus und drückt diesen auf die Brust von Jason Crutch.


Don Sheen: „Jetzt hör mir mal zu Crutch! Du weißt was alles für dich auf dem Spiel steht. Denk doch mal an deine Zukunft. Denk doch mal an deine Verlobte Anna. Denk doch mal an deinen Sprössling. Du hast mir bereits genug versaut in meiner Karriere. Du hast mir nicht nur meine Matches gekostet. Nein. Du hast mir auch einiges an Geld gekostet.“


Dann nimmt er seinen Zeigefinger von der Brust und hält die Arme verteidigend in die Luft.


Don Sheen: „Aber nachdem ich so ein guter Kerl bin, gebe ich dir wieder einmal eine Chance alles richtig zu machen und mir zu beweisen, dass du AM Ring doch etwas wert bist und mal ein bisschen Rendite abwirfst.“


Der Oberpollinger könnte nicht zerknirschter dreinschauen. Der Don ist ihm bedrohlich nahe gerückt. Er hasst diese Situation. Der Rich Guy hat ihn völlig in der Hand. Ja, die Schulden sind beglichen. Aber zu welchem Preis?


Don Sheen: „Hast du mich verstanden?“


Crutch ist mürrisch. Am liebsten würde er dem Don hier und jetzt eine klatschen. Ihn gegen die Wand drücken, ihm an die Kehle gehen. Er kocht innerlich. Wie weit ist JC bereit zu gehen...? Und dann...knickt er ein.


Jason Crutch: „Ja, Boss. Ich habe verstanden.“


Dann lächelt der Don. Tätschelt Jason Crutch noch einmal über den Hinterkopf und spricht dann noch einmal.


Don Sheen: „Das will ich auch hoffen. Sonst gibt es Konsequenzen!“


Er geht locker an Jason vorbei und verlässt den Lockerroom.



Die Halle verdunkelt sich und wird in ein sattes Blau getaucht. Allmählich hört man das schöne Klavierspiel, welches das Theme von Zereo Killer langsam erklingen lässt. Die Fans sind sofort aufgesprungen, denn dieser Song kündigt natürlich ihren (zweifelhaften) Helden an. Warum zweifelhaft? Seht euch die letzte Show an, denn dort hat sich MacKenzie etwas erlaubt, was nicht gut heißen kann…


Einen Moment später betritt er die Bühne. Das Nebelgeschwader bedeckt die komplette On Stage. Er kämpft sich da durch und aus der Silhouette wird schlussendlich Mike MacKenzie in Fleisch und Blut!







Entschlossen klopft er sich auf seine Schulter, schaut verbissen durch die Crowd. Er ist sich sicher, er ist sich siegessicher und er scheint topmotiviert für seinen heutigen Auftritt zu sein! Entschlossen nähert er sich dem Viereck, vergisst dabei aber nicht mit seinen Fans abzuklatschen. Den Gang rund um den Ring spart sich der Amerikaner fürs Erste… eventuell später, denn er bestreitet den Main Event.


Im Squared Circle angekommen lässt er sich direkt ein Mikrofon geben… Er schaut durch die Runde und erkennt, dass seine Army weiterhin hinter ihm steht. Die Musik läuft noch, er reißt demonstrativ sehr schnell den Schallwandler in die Höhe, dabei fällt seine orange Kapuze nach hinten… dann fährt er das Mic zu seinen Lippen.


Zereo Killer: „HANNOVER!!!!!!!!!! Wie geht’s euch?!!“


Während diesen Worten verstummt die Melodie, doch die GFCW Galaxy wird noch lauter. MacKenzie scheint sichtlich gut gelaunt zu sein.


Zereo Killer: „Freut mich zu hören, dass es euch gut geht! Mir geht’s auch fantastisch!“


Er bestärkt diese Aussage durch ein Nicken seinerseits… Seine Mimik wirkt nun auch weniger verbissen, ja sogar entspannt! Er lehnt sich in eine Ringecke, schaut nochmal gemütlich durchs Rund und redet weiter.


Zereo Killer: „Dass ich letzte Woche Bryan den Garaus gemacht habe, scheint nicht jedem geschmeckt zu haben…“


Er überlegt ein wenig, starrt durch das Publikum. Auch hier vor Ort erhält er hauptsächlich Zusprüche, dass seine Aktionen vollkommen okay waren.


Zereo Killer: „Dieses Mikrofon hier… wer es nützt, sollte es intelligent nützen. Denn ein Mikrofon bedeutet Macht!“


Wieder eine kurze Redepause des Kaliforniers, ehe er das Mikrofon erneut zu seinen Lippen führt.


Zereo Killer: „Es besitzt die Macht, dass Jeder hört, was Derjenige sagt, der dieses mächtige Gerät in seinen Händen hält! Ab und an sagt man Dinge, die Irgendjemanden nicht gefallen könnten… das war bei Bryan der Fall! Er hatte mich auf eine Art und Weise beleidigt, was bei mir meine Sicherungen durchbrennen ließ… deswegen war ich in der vergangenen Show so wütend… Aber wie heißts so schön?“


Dass diese Frage rein rhetorischer Natur ist, versteht sich doch von selbst, oder?


Zereo Killer: „Auf jede Aktion folgt eine Reaktion! Wie meine Reaktion aussah, hatte man sehen können…“


Es ist ziemlich ruhig im Publikum. Sie merken, dass der Leader der Zereo Army noch nicht fertig ist.


Zereo Killer: „Versteht mich nicht falsch. Ich bin im Grunde ein netter Mensch. Ich bin für all meine Freunde und meinen Fans da. Ich habe es längst verstanden, dass diese Liga, dieser Sport, ohne den Fans nicht existieren könnte… Ich habe aber natürlich auch meine Fehler, wie Jeder von uns…“


Er verlässt seine entspannte Position und geht im Ring auf und ab… das kennt man!


Zereo Killer: „Ich war zumeist in meinem Leben immer zu nett, hab mir immer alles gefallen lassen… Verdammt, was musste ich mir alles gefallen lassen!?!? Es wurde meine Freundin entführt, mir wurde vorgeworfen an dem Tod meiner Frau Schuld zu sein, es wurde mir vorgeworfen ein schlechter Vater zu sein… um nur einige Beispiele zu nennen! Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man sich wehren muss. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man seinem Gegner, der glaubt, einem überlegen zu sein, seine Grenzen aufzuzeigen… irgendwann…“


Wie aus dem Nichts setzt die Musik vom Player ein, der sich auch wenige Augenblicke danach auf der On Stage befindet. Begleitet wird sein Kommen von vielen Buhrufen der Zuschauer.


Player: „Irgendwann muss jemand rauskommen, um dir das Mikrofon zu nehmen!“


Sagt er sichtlich genervt ins Mikrofon, ehe sich die Blicke der Beiden kollidieren. Schritt für Schritt nähert sich der Deutsche dem Amerikaner, bis er schlussendlich den Ring entert. Entschlossen baut er sich vor Mr. #ISGI auf. Die Wut ist praktisch spürbar.


Player: „Ich habe die Schnauze voll von dir, MacKenzie! Nicht nur, weil du dafür gesorgt hast, dass Bryan heute nicht hier sein kann… Ich kann es einfach nicht mehr mit anhören… Jemand muss hier rauskommen und dir das Maul stopfen! Und Derjenige bin ich!“


Wieder geht er ein bisschen auf sein Gegenüber zu.


Player: „Du sagst, dass jede Aktion eine Reaktion zur Folge hat. Dieses eine Mal sollst du Recht behalten! Ich würde dich am liebsten krankenhausreif schlagen, genauso wie du es mit Bryan gemacht hast. Aber meine Reaktion auf deine Aktionen wird größere Folgen haben!“


Abermals unterbricht er sich selbst, um den Spannungsbogen ein wenig aufzubauen. Zereo Killer ist neugierig, genauso wie seine Anhänger.


Player: „Title Nights, die Bühne der Ungeschlagenen! Wir werden gegeneinander antreten, aber dieses Match reicht nicht aus, so wie es angekündigt ist. Ich will gegen dich antreten, in einem NO DISQUALIFICATION MATCH!!!“


Er baut sich vor Zereo Killer auf und ist auf seine Reaktion gespannt.


Die Blicke weichen nicht voneinander ab. Sie stehen im Ring gegenüber. Player muss sich echt beherrschen, MacKenzie grinst ihm ins Gesicht und deutet auf das Mikrofon.


Zereo Killer: „Wie ich zu Beginn sagte… dieses Ding hier… bedeutet Macht! Du hast die Macht in diesem Falle richtig eingesetzt. Das ist das erste Mal, dass wir etwas gemeinsam haben! Ich hatte denselben Gedanken wie du! Ein normales Match kann diese Auseinandersetzung nicht mehr lösen, so wie sich das entwickelt hat! Ich stimme diesem No Disqualification Match zu!“


Er nähert sich noch ein paar Schritte seinem kommenden PPV Gegner, bis sich die Nasen der Beiden fast touchieren.


Zereo Killer: „… und bei Title Nights endet unsere letzte Gemeinsamkeit, denn dann werde nur noch ich ungeschlagen sein!“


Das Mikrofon wird in die Höhe gestreckt, seine Fans stehen hinter ihm. Player fletscht mit den Zähnen, Zereo Killer… lässt das Mikrofon fallen! Er habe genug gesagt… Dann geht er an Player vorbei und verlässt den Ring.


Player lässt seinen letzten Gegner in diesem Jahr vorbeiziehen, doch welch diabolische Gedanken sich just in diesem Augenblick in seinem Kopf abspielen, vermag man sich nicht vorzustellen!

ZK ist längst hinter dem Vorhang verschwunden, Player starrt immer noch hinterher. Es wirkt so, als würde er das Match am liebsten jetzt schon anläuten! Doch er, genauso wie die Fans, müssen sich noch ein Weilchen gedulden, bis es zum großen Showdown der Beiden kommen wird!



Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.



Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.


Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."


Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.


Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."



Die Kamera schaltet jetzt direkt aufs Kommentatorenpult, wo Pete und Sven so ein bisschen wir nervöse Schuljungen dreinschauen, denn was sie nun anzukündigen haben erlebt man auch nicht alle Tage, selbst wenn man erfahrener Wrestling-Kommentator ist.


Sven: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist uns eine ganz besondere Freude…“

Pete: „Und Ehre!“

Sven: „Jetzt unterbrich mich nicht! Aber ja, auch eine Ehre selbstverständlich, Ihnen hier und heute eine neue Talkshow vorstellen zu können!“


Pete schaut noch einmal auf einen kleinen Zettel, der ihm wohl vor der Show noch reingereicht worden ist.


Pete: „Die größte und beste Talkshow seit Anbeginn der GFCW-Geschichte… ähm, wer hat das denn hier überhaupt aufgeschrieben, Pete?! Also ob das jetzt wirklich die größte und bes…“

Sven: „Die Breeding Hour, meine sehr verehrten Damen und Herren! Und das ist nicht irgendeine Show, neiiiiin! Es ist die neue Talkshow von The New Breed, der einflussreichsten Gruppierung in der GFCW überhaupt, gegründet von ihrem genialen Mastermind Steve Steel!“


Pete runzelt erneut ungläubig die Stirn.


Pete: „Zeig mal her, deinen Zettel! Wer schreibt denn so einen Mist, das stimmt doch alles überhaupt gar nicht! The New Breed ist nur ein Haufen von unterbelichteten…“


Aber weiter kommt Pete gar nicht mehr, denn es setzt schon Black Ice von AC/DC ein, Steels Entrancemusik, die scheinbar jetzt auch für The New Breed genutzt wird.



Und da erscheint auch schon … Percy Addams auf der Stage! Das hinterhältige Wiesel grinst sich diebisch eins ins Fäustchen. Die meisten Fans pfeifen ihn gnadenlos aus, kein Wunder bei dem, was Percy und seine New Breed sich zuletzt so alles geleistet haben. Aber das stört den Manager scheinbar überhaupt nicht.


Percy Addams: „Llllladies and Gentlemen! Bitte begrüßen Sie den unglaublichen, den unfassbar muskulösen, die größte Intelligenzbestie im gesamten Wrestling, der mit seinem genialen Verstand und mit ein bisschen Hilfe meinerseits schon bald die GFCW nach Belieben beherrschen wird, den wunderschönen, den heftigsten Hardrocker, den long-time personal friend von AC/DC, bitte begrüßen Sie Steve Steeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeel-a! Los, Feuerwerk!“


Doch da tut sich mal so überhaupt nix, nirgendwo werden irgendwelche Pyros gestartet, kein schönes buntes Lichtermeer an dem man sich erfreuen könnte. Und dann kommt der Meister selbst auch schon raus. Auf dem Titantron wird das New Breed Logo eingeblendet.



Steve Steel: „Danke, danke, mein lieber Percy! Hehehe, vielen Dank für diesen herzlichen Empfang, Hannover! Ich bin wirklich gerührt, danke! Aber wo ist mein Feuerwerk, hä?!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH! PFUIIIII!!!


Steve Steel: „ICH LIEBE EUCH DOCH ALLE, IHR SEID DIE GRÖSSTEN, HANNOVER!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH! PFUIIIII!!!


Percy Addams zuckt nur mit den Schultern, so als wisse er auch nicht, warum die wohl abgesprochene Pyro-Einlage heute ausgeblieben ist, der blonde Hüne schaut sich vollkommen entrüstet, ob gespielt oder echt wissen wir nicht, im weiten Rund der großen Arena um. Dann winkt er nur gleichgültig ab.


Steve Steel: „Ach was soll’s, fahrt doch zur Hölle, Ihr Amöben! WAS WISST IHR DENN SCHON, HÄ?!“

Percy Addams: „Diese frechen Bauerntrampel! Ihr wagt es, Steve Steel auszubuhen?! Den beeindruckensten Athleten im gesamten Wrestling?! Ihr solltet froh sein, dass er sich mit solchem Gesindel wie euch abgibt! Unfassbar!“

Steve Steel: „Ach lass die Trottel doch, Percy, die kapieren ohnehin nicht, was hier los ist, aber das werden sie gleich schon, keine Sorge!“


Steel winkt jetzt in Richtung Eingangsbereich, und da erscheinen auch schon Murk und Rider, die erstmal mit Steve und Percy abklatschen. Dann macht sich das Quartett unter großem Buhgerufe auf den Weg zum Seilgeviert. Es fliegen auch schon die ersten Getränkebecher und Klopapierrollen auf die Athleten, was die aber weitestgehend ignorieren. Schließlich stehen alle vier im Ring und genießen sichtlich den Hass der Fans, ja Hass, so kann man das schon fast nennen. Percy Addams hat einen Schallwandler dabei. Und Steve Steel schaut sich erneut geschockt und entrüstet um, als er den Ring so richtig in Augenschein genommen hat. Nichts von seinem tollen Breeding Hour – Setting wurde aufgebaut. Der Ring sieht so aus wie … immer. Der große Blonde packt sich fassungslos an den Kopf.


Percy Addams: „Warum denn dieser negative Empfang? Haben wir Euch nicht das gegeben, wonach Ihr immer verlangt habt? Was Ihr auch verdient habt, selbst wenn Ihr wertloses Bauerngesindel seid? Wir haben diesen Pseudo-Commissioner Johnboy Dog entlarvt, ha! JBD hat diese Liga kaputt gemacht, so sieht’s doch einmal aus! Indem er sich selbst zum World Heavyweight Champion gemacht hat, wie lachhaft, der Mann ist doch ein alter Opa, der in den Schaukelstuhl gehört und nicht in einen Wrestlingring. Und jetzt ist ein versnobter Alkoholiker GFCW-Champion, das ist doch auch nicht besser. Wir haben Euch doch erst die Augen geöffnet!“


Die Fans buhen Addams gnadenlos aus, und immer weitere Pappbecher und ähnliches fliegen in den Ring. Schließlich packt Steve Steel sich das Mikro.


Steve Steel: „HOERT AUF UNS ZU BEWERFEN, IHR AFFEN! DAZU HABT IHR NICHT DAS RECHT, WIR SIND WRESTLER, VERDAMMT NOCH MAL! WIR SIND ALLE MILLIONÄRE, UND IHR KOENNT EUCH GERADE MAL NE ZEREO-COLA LEISTEN!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH! PFUIIIII!!!


Steve Steel: „UND WIESO WURDE DER RING NICHT NACH MEINEN VORSTELLUNGEN UMGESTALTET, HÄ?! ICH HATTE DOCH GANZ KLARE ANWEISUNGEN GEGEBEN! ARGH! WO STECKT DIESER EUGENE?! DER SOLLTE DOCH EIN AUGE DARAUF HABEN, DASS DIESE TROTTEL VON DER GFCW-CREW ALLES RICHTIG AUFBAUEN!“

Percy Addams: „Ähm, also… hihihi, er ist backstage geblieben, B-B-Boss.“

Steve Steel: „BACKSTAGE?! HAGEL UND GRANATEN! … Na egal jetzt. Ich…“


In diesem Moment trifft ein halbvoller Becher gefüllt mit köstlicher Zereo-Cola Steve Steel genau ins Gesicht. Sofort brechen die Zuschauer natürlich in schallendes Gelächter aus, selbst Ricky Murk kann sich ein verstecktes Schmunzeln nicht verkneifen. Steels Gesichtsfarbe wird jetzt jedoch erschreckend rot. Dunkelrot. Dann steigen ganz langsam Dampfwolken von seinem Kopf aus empor, so erscheint es zumindest.


Steve Steel: „IHR WIDERLICHEN… AAAAARGH, ICH HASSE EUCH ALLE, IHR EINGESCHRUMPFTEN SCHLUEMPFE! ICH WERDE JEDEN EINZELNEN VON EUCH IN STUECKE REISSEN, ACH WAS NEIN, ICH TASERE EUCH DIREKT IN DIE HOELLE, IHR…“


Doch viel weiter kommt der ehemalige Zirkus-Gewichtheber nicht mehr, denn unter tosendem Applaus der GFCW-Fans hier in Hannover ertönt jetzt die Musik unseres beliebten Commissioners Johnboy Dog. Und da erscheint der Hund auch schon auf der Stage, und wie wütend er dreinblickt, oje. Im Ring sieht man ganz genau, wie Percy Addams ein bisschen in sich zusammen sackt und sich verstohlen hinter Steve Steel versteckt. Mit JBD erscheinen auch Big Rig auf der Bühne, was die Zuschauer zu immer neuen Jubelarien verleitet.


YEAH!!! YEAH!!! YEAH!!! YEAH!!!

NE!!!
NE!!! NE!!! NE!!! NE!!! NE!!! NE!!!


Johnboy Dog zeigt mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die gesamte Truppe im Ring, und dann marschiert er auch schon los, Big Rig wütenden Schrittes im Schlepptau. Die beiden Trucker wirken noch motivierter als im Handicapmatch und scheinen gewillt, die Scharte wieder auszuwetzen, auch wenn es eigentlich gar nicht an ihnen gelegen hatte. Das Kurzzeit-Mitglied Mike Kontrak ist derweil nicht dabei.

Der Commissioner erreicht schließlich den Ring und entert diesen über die Ringtreppe, Big Rig belagern zwei Seiten des Ringes und bleiben dort auf dem Apron stehen. Gut zu sehen, dass sich der alte Hund bereits mit einem Schallwandler eingedeckt hat.


Johnboy Dog: „Eine Farce!“

Hektisch stakst der Hund im Ring herum und scheint alles andere als amused über das, was er hier sieht.

Johnboy Dog: „Du bezeichnest das hier als Farce, Steel, aber das ist es nicht! Das ist genau das, was du nach den letzten Wochen verdient hast! Ich habe gesagt, ich mache das nicht mehr mit!“

Die Gesichtsfarbe des Hundes nähert sich langsam jener an, die Steve Steel schon angenommen hat: Puterrot! Und ja, der Hund IST sauer! Aber das hatten wir ja auch in den zurückliegenden Wochen schon so gesehen. JBD postiert sich vor Percy Addams, den er – Steve Steel hin oder her – wohl als Wortführer zu sehen scheint.

Johnboy Dog: „Ich habe dir, Bratwurst, mehrfach gesagt, dass das Konsequenzen haben wird! Und Mr. Addams versprach, diese Fans sind meine Zeugen, dass er „sich kümmern“ werde. Und was ist passiert? NICHTS! Stattdessen habt ihr weiter Euer Brutzelspiel gespielt! Doch damit ist nun Schluss!“

Ein wenig Jubel brandet im Publikum auf, aber zunächst sind es der ehemalige Demon of Death alias Rick(y) Murk und Rider, die der Hund als nächstes anspricht. Nun postieren sich auch Big Rig hinter ihm.

Johnboy Dog: „Zunächst einmal werden diese zwei Herrschaften hinter mir, namentlich bekannt als Big Rig und im Gegensatz zu Euch Luschen dort ehemalige Titelträger in der GFCW, beim nächsten War Evening auf Euch treffen! Ihr kennt das ja schon, doch seid euch sicher: Diesmal geht es um die Wurst! Denn der Sieger wird bei Title Nights auf meine Söhne um den Titel treffen!“

Jubel gibt es für Big Rig, doch es mischen sich auch Buhrufe unter’s Volk, dass man Rider und Murk diese neuerliche Chance gibt. Aber der Hund scheint sich seiner Sache ziemlich sicher und dreht sich leicht weg, so dass Big Rig und die Demon Knights sich nun zumindest mit Blicken saures geben können, was auch beide Teams nutzen. Der Hund aber ist beim Hünen, Steve Steel genannt, angekommen.

Johnboy Dog: „Und dich, Fluffy mit Muckis, fordere ich auch für Title Nights! Du hast mich mal als Vergangenheit bezeichnet, aber wenn du, wie Addams meint, die Zukunft sein möchtest, musst du die Vergangenheit besiegen! Na?“


Ein drittes Mal an diesem Abend packt sich Steel ungläubig an den Kopf. Scheinbar kann er es kaum fassen, dass der Hund ihn zu einem Match herausfordernd. Auch Percy Addams ist ziemlich überrascht. Ungläubig zeigt Steel jetzt auf JBD, so nach dem Motto, „wirklich, du forderst mich?!“.


Steve Steel: „HA-HA-HA, mach dich nicht lächerlich, alter Mann! Du willst gegen mich antreten, da fliegt dir doch das Gebiss aus dem Maul, HA-HA-HA! Ich mach Chappi aus dir, das ist doch mal klar! Warum sollte ich gegen dich antreten, wer würde so ein Match sehen wollen, hä?! Die Leute wollen Steve Steel vs. Schwanenburg sehen, um den GFCW World Heavyweight Titel, und nicht Steve Steel gegen den Boss vom Altersheim!“

Percy Addams: „Ganz ruhig, Steve, ganz ruhig! Diese Herausforderung hört sich doch durchaus interessant an. Mh, da könnte man was draus machen.“


Addams setzt jetzt sein Denker-Gesicht auf. Scheinbar rattert es jetzt fieberhaft in seinem Kopf und er spinnt gerade einen Plan zurecht.


Percy Addams: „Abgemacht, Herr Commissioner, das Match steht!“


Steel dreht sich erschrocken zu Percy um, damit hatte er jetzt wohl nicht gerechnet. Blitzt da etwa ein bisschen Angst in Steel’s Augen auf?


YEAH!!! YEAH!!! YEAH!!! YEAH!!!

YOU STILL GOT IT!! YOU STILL GOT IT!!


Percy Addams: „Aaaaaaaaber! Aber! Momentchen mal. Es muss in dem Match auch um etwas gehen. Ich meine, Steve Steel ist ein Super-Athlet, er tritt hier nicht einfach nur so an. Da muss schon die Börse stimmen, mein Freund, und ich will ja schließlich auch ein bisschen was vom Kuchen, nech? Also, lass mal hören, was du bietest!“


Jetzt hält die Halle den Atem an. Big Rig und wohl auch die Demon Knights schauen gebannt herüber, sind aber eigentlich mit der Festsetzung ihres eigenen Matches ziemlich zufrieden. Doch der Hund wirkt alles andere als überrascht – ziemlich wahrscheinlich hat er damit gerechnet, dass er das nicht ganz ohne Stipulation umsetzen können würde. Trotzdem bleibt die Gesichtsfarbe der einstigen Steve Steel’s ähnlich.

Johnboy Dog: „Ich hätte so viele Möglichkeiten, Mr. Addams. Ich könnte ein ten-on-one-Handicap-Match daraus machen, aber ich glaube die GFCW hat erstmal die Schnauze voll von Handicap-Matches. Ich könnte auch ein No1-Contender-Match auf den Champion nach Title Nights ansetzen, aber dann würde es wieder heißen, ich booke mich in den Main Event oder zum Titel….waren das nicht Eure Worte vorhin?“

Ein Augenzwinkern folgt, während Addams fleißig nickt. Er hat den Hund hier auf’s Glatteis gelockt, glaubt er zumindest. Und da er ihn erst einmal dort hat, wird er ihn auch nicht so schnell dort weglassen wollen.


Percy Addams: „Das stimmt allerdings! Du hast schamlos deine Macht als Commissioner ausgenutzt, Johnboy, um dich in alle möglichen Matches zu booken, wo du niemals hingehörtest! Aber damit muss jetzt ein für alle Mal Schluss sein, du verdienst es nicht länger, der Commissioner der GFCW zu sein. Deshalb fordere ich, dass es bei dem Match bei Title Nights um nicht weniger geht als um den Commissioner-Posten der GFCW, ha!“


Ui, das ist mal eine Ansage. Den Zuschauern entweicht ganz schön die Luft, damit hatte hier keiner gerechnet. Auch JBD schaut ein bisschen überrascht drein, aber dann hat er sich schnell wieder gefangen und grinst.


Percy Addams: „Also folgendes: Wenn Steve das Match gewinnt, dann übernimmt The New Breed die Commissioner-Rolle über War Evening und die gesamte GFCW! Und du bist ein für alle Mal raus! Das nenne ich doch mal einen Einsatz! Hihihi! Na was sagst du, Mr. J-B-D!“

Die Halle ist zwiegespalten. Die eine Hälfte schweigt und geht in sich, während die andere Hälfte mit Buhrufen gar nicht mehr hinterherkommt! Nun sind auch Big Rig wieder hellwach, die auf den Commissioner einzureden versuchen, doch das scheint am alten Mann schlicht und ergreifend abzuprallen. Doch was wird er tun? Wird er sich hier auf des Messers Schneide und in Teufels Küche begeben? JBD schweigt. Und schaut in das weite Rund der Fans. Dann wiegt er den Kopf hin und her, öffnet den Mund….und schließt ihn wieder.


Johnboy Dog: „Das wäre also MEIN Einsatz, ja? Was wäre denn EUER Einsatz?“


Gespannt wird Addams gemustert. Dass Steel neben ihm steht, hat der Hund indessen fast ausgeblendet.


Percy Addams: „Ähm, also…“

Steve Steel: „Wenn ich tatsächlich gegen dich verlieren sollte, dann kannst du dir Percy hier mal so richtig vornehmen, ha! Darauf bist du doch scharf, oder?! Das weiß ich doch, du willst diesen frechen Mr. Addams hier mal so richtig vertrümmen! Du kannst ihn dir vornehmen, ohne dass jemand eingreifen wird! Was sagste dazu, hö?! JBD vs. Percy Addams, HO-HO-HO, wie köstlich!“

Percy Addams: „Hey?! Was soll das denn nun bitte, Steve?! Du kannst doch nicht einfach…“

Steve Steel: „Ach, Schnabel, Percy! Ich will dieses Match unbedingt, also opfer dich mal, meine Güte, das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?! Herrje, bist du immer weinerlich! Also was ist, Hund?!”


Besagter Hund wirkt einen Moment nachdenklich, schaut dann aber wieder in die Fans, von denen ein nicht unerheblicher Teil wohl tatsächlich dafür wäre, dass man das so handhabt. Aber er hebt die Hand. Ist das ein „nein“…?

Johnboy Dog: „Ich mag den Vorschlag, glaube ich. Aber ich werde heute dazu keine Entscheidung treffen. Ich werde gleich Player die Tracht seines Lebens verpassen – ihr könnt Backstage zusehen – und in der nächsten Show, in einem Dog’s Inn mit Euch als meinen Gästen, meine Entscheidung verkünden!“

Offene Mäuler, mindestens vier, starren den Hund an, der den Schallwandler dropped und sich schnell aus dem Ring verzieht.



Ein Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert nicht.

Ein Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten Raum

Schnell schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint ihm nicht zu schmecken.

Der sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer und schaut sich um.


Er sieht eine Coca Cola Zero Dose.

Mit einem Zisch wird diese geöffnet.


WOW, DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“


Der Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.


WHOA! WAS STEHT DENN DA!?“


Er hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.




ZEREO COLA? WAS IST DAS!?!?





Plötzlich befindet sich Zereo Killer im Bild.

Mit seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das neue Getränk.


DAS IST ZEREO COLA!!!


0% ZUCKER,

ZEREO GESCHMACK!!!







Im Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der Bürohengst sagt.


ZEREO COLA?

WOW!

DAS NENNE ICH GESCHMACK!


Singles Match:

Player (/w Bryan) vs. Johnboy Dog

Referee: Peter Cleven


Match wird noch nachgereicht.


Sieger des Matches: Player!




Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


Und wie man es aus sämtlichen Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.


Stimme: Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.




Die Fans in der Halle wirken gut gelaunt, feucht fröhlich geht es zu und nahezu jeder der 13000 anwesenden macht sich in irgendeiner Form bemerkbar, was zu einer einzigartigen Stimmung führt. Nicht allzu häufig findet sich der War Evening in einer solch' großen Halle wieder, doch wenn es Road To Title Nights heißt, sind die Fans der GFCW-Galaxy noch ein Stückchen motivierter, als sie es sonst schon sind und so fühlt es sich beinahe schon nach PPV an. Diesen Fans will natürlich etwas geboten werden, was einen ganz besonderen Mann auf den Plan rufen lässt. Als das Licht in der Halle auf diese unverkennbare Weise gedimmt wird, sodass es fast schummrig wirkt, weiß so ziemlich jeder, wer dieser besondere Mann ist, der in kürze auf der Stage erscheinen wird. Der Mann, der die Zukunft war, Der Behüter von Kultur, die Definition von Perfektion, der Architekt der Zukunft und weiß Gott wie seine Frau ihn vielleicht noch nennt. Ein Mann, der so viele Beinnahmen trägt, wie sein heutiger Gegner Gesichter hat. Natürlich ist die Rede von...


ANTOINE SCHWANENBURG


Wie es in großen Lettern an den Titantron geworfen wird, ohne dass Musik gespielt wird. Musik, die brauch' er nicht, das Einzige, was er benötigt ist ein Spotlight, das eine Spotlight, welches den Entrance erhellen lässt und in dessen Mitte er sich kurze Zeit später stellt. Seinen GFCW Heavyweight Championship Titel hat er um seine Hüften geschnallt, doch sobald er die Mitte des Spotlights erreicht hat, nimmt er ihn ab, um ihn auf seine Schultern zu legen. Dort glitzert und glänzt er wunderbar herrlich im Scheinwerferlicht, sodass er fast schon zu blenden vermag. Und dann geht er los. Ohne Musik, nur sein Spotlight, sein Titel... und er.


In der Halle wird es grummelig, auf Antoine Schwanenburg ist man in der Regel so semi gestimmt und viel anders ist es in Hannover an diesem Tage auch nicht wirklich. Jeder in der Halle hat so seine eigene Meinung vom Champion, aber... jeder hat eine und das sorgt allein' schon für ein natürlich wirkendes Dickicht, durch welches Antoine unaufgeregt zum Ring schreitet. Wenn dieser Mann eine Sache perfektioniert hat, dann ist es die Kunst den am simpelsten Aussehenden Entrance zu einem Schauspiel werden zu lassen, welches Andere mit großem Prunk und Trara kaum zu bieten vermögen. Am Ring schließlich angekommen, betritt er diesen über die Ringtreppen. Er lässt sich ein Mikrophon reichen und die Fans befürchten einen der gefürchteten Schwanenburg Monologe...


Antoine: "Hannover!"


Egal, wie man sonst vielleicht gestimmt war, sagt ein Mann, egal welcher, den Namen der Stadt, in der man sich befindet, bricht sofort Jubel aus. Sicherlich kommen die Hälfte der anwesenden nicht einmal aus Hannover, aber irgendwie lässt man sich dann doch mitreißen.


Antoine: "Ein ganz besonderes Spektakel soll den 13000 anwesenden Fans hier und heute geboten werden und als Speerspitze dieser Liga ist es nicht nur meine Pflicht, nein, es ist mir auch ein Fest, ein solches zu bieten."


Weiterer Jubel aus dem Publikum, das kennt der Wahlkölner so ja gar nicht, was ihn aber trotzdem nicht aus den Tritt bringt. Durch den dichten Bart huscht ein Grinsen.


Antoine: "Aus diesem Grund soll ich heute auch im Main Event gegen niemand geringeren antreten als Zereo Killer! Antoine Schwanenburg gegen Zereo Killer, ein Traum-Match, wenn man die Leute fragt und so lese ich es auch hier in den Gesichtern der Anwesenden."


Jubel Nummer Drei. Jetzt ist Zereo Killer auch noch mit von der Partie und die Fans feiern die Main Event Ansetzung schon im Vorfeld.


Antoine: "Nun, mit dieser Ansetzung bin ich per se schon einmal nicht einverstanden, ich finde sie dumm, töricht sogar, meiner Person unwürdig und noch viele Dinge mehr, aber ich bin nicht hier, um darüber zu sprechen. Nein, das tue ich nicht, ich werde für das Spektakel sorgen, welches sich unser geliebter Comissioner so sehr wünscht, um auch weiterhin Hallen wie diese zu füllen. Wie ihr sicherlich allesamt wisst, bin ich nicht nur ein Redner, Denker und Ausnahmeathlet, ich habe auch noch eine weitere Passion. Welch' bessere Gelegenheit könnte es geben, als so eine große und Energiegeladene Zuschauermenge damit zu begeistern, ja, sie sich gar aus den Stühlen erheben zu lassen."


Jetzt beginnt ein kleines Gewusel um den Ring herum. Techniker kommen aus den Löchern und rasch beginnt der Aufbau, des angesprochenen Spektakels. Zu erst werden die Ringseile an der Kommentatorenseite abgenommen, dann wird ein Hocker in den Ring gereicht. Zu viert wird dann ein weißes E-Piano von Yamaha in den Ring gehievt. Böse Zungen sind geneigt zu sagen, dass es bloß ein übergroßes Keyboard ist, sehr teuer noch dazu, aber für heute erfüllt es wohl seinen Zweck. Die GFCW-Galaxy weiß natürlich, was sie erwartet und honorieren das mit lauten Buhruffen, mit Pfiffen sogar.


Antoine: "Meine Damen und Herren, für sie spielt nun: Antoine Schwanenburg. Ich präsentiere Ihnen heute: Frédéric Chopins 24 préludes Opus 28 Nummer 15. Auch genannt: Die Regentropfen-Prélude. Eines meiner liebsten Stücke, für die besonderen Fans... in Hannover."


Die Fans glauben natürlich, dass Antoine sie hier auf den Arm nehmen will und verhöhnt, doch dieser scheint es tatsächlich ernst zu meinen. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Fans nicht wegen seinen Klavierkünsten hier sind. Kaum sitzt Antoine, schallt ein Buhen aus den Reihen, dass man kaum sein eigenes Wort versteht. Letzte Vorkehrungen werden von den Technikern getroffen, das E-Piano ist am Verstärker und wenn es nach Antoine geht, kann es auch schon losgehen. Er sucht die richtige Tonhöhe und...





Antoine beginnt zu spielen und befindet sich im Tunnel. Die Fans kann er nicht mehr hören. Das ist wahrscheinlich auch besser so, denn wie es aussieht, befinden sich unter den zahlenden Gästen nicht sehr viele Kultur begeisterte wieder.


BUUUUULLSHIIIIT, BUUUUULLSHIIIIT


Doch der Behüter von Kultur, legt alles was er hat, in den Vortrag dieses Stückes, scheint wahrhaftig zu glauben und zu hoffen, dass er den Hannoveranern tatsächlich ein wenig Kultur näherbringen zu können. Er spielt fehlerfrei und in einer anderen Arena wäre er wahrscheinlich gerade ein gefeierter Held.




WE WANT WRESTLING! WE WANT WRESTLING!





Auch das bringt den Champion aber nicht zum Aufhören, im Gegenteil. Fast schon verschmilzt er mit dem E-Piano, als Fan der klassischen Musik kann man diese Leistung nur loben. Die Fans bitten und betteln nach Erlösung und dann plötzlich....


...ist Stille.


Antoine Schwanenburg haut zwar immer noch in die Tasten, und die ersten paar Reihen der Halle hören zwar noch etwas von seiner Darbietung, aber über die Boxen ist nichts mehr zu vernehmen. Der GFCW-Heavyweight-Champion wird leicht unruhig. Genervt. Und scheint dann irgendetwas lautstark vor sich hin zu fluchen. Er blickt sich um – irgendetwas scheint mit der vermaledeiten Technik nicht zu stimmen. Auch die Fans wittern hier eine böse technische Panne vonseiten des GFCW-Staff – ja, das wäre echt peinlich. Doch schneller, als allen lieb ist, klärt sich die Angelegenheit sofort auf, als es durch die Boxen schallt:



Und was brechen jetzt für Jubelstürme los! Die pure Euphorie der Fans, dass die Darbietung von Schwanenburg beendet ist, lässt sie völlig vergessen, dass sie hier der Theme eines Teams zujubeln, das sie abgrundtief verabscheuen. Selbst, als das Licht ausgeht, Nebelschwaden über die Entrance-Bühne wabern, das Spotlight sich auf eben dort fokussiert und Jasper Randall dort auftaucht, wollen die Jubelrufe noch nicht verstimmen. Im Ring hingegen wird Antoine Schwanenburg fuchsteufelswild und wendet sich der Stage zu. Jasper Randall wird von der GFCW-Galaxy bejubelt...wo schreibt man das hin? Die Theme des Fight Club verstummt, das Licht geht an und wir sehen, dass der New Yorker ein Mic in der Hand hält.


Jasper Randall: „Könnte bitte, BITTE, jemand diesen Haufen Müll aus dem Ring entfernen?“


Uh, das KANN dem GFCW-Heavyweight-Champion nicht gefallen, der vor lauter Rage völlig vergessen hat, dass er ja sein Mikrofon zuvor beiseitegelegt hat und nun über die Distanz zu seinem Title Nights Gegner hinaufbrüllt. Randall hingegen scheint Schwanenburgs Reaktion zu gefallen.


Jasper Randall: „Was ist, Schwanenburg? Es war nicht meine Intention, dass du dich nun echauffierst – so würde man doch in deinen Kreisen sagen, was? Aber hätte ich noch länger diesem Dreck, den du hier zelebrierst, zuhören müssen, hätte ich den gesamten Backstage-Bereich vollgekotzt.“


Wieder Jubelrufe bei den Fans – wenn auch nicht mehr so ausgeprägt wie noch eben. Die Abscheu Randall gegenüber lässt sich nicht einfach mit ein paar Worten wegblasen. Die Anfangseuphorie ist durchaus verflogen. Aber das schert Randall nicht. Und fast gleichgültig erklärt er:


Jasper Randall: „Gut, dass es immer – IMMER! – irgendwo jemanden gibt, der heimlich einen unserer weltweit allgegenwärtigen Fight Clubs besucht. Zum Glück findet sich heute auch jemand davon in der Technik, weswegen es mir ein leichtes war, deinen Dreck zu unterbrechen.“


Schwanenburg hat sich sein Mic geschnappt und brüllt Randall etwas entgegen – doch auch dieses ist mittlerweile stumm geschaltet, was Antoine noch wütender macht. Randall kann nicht umhin, überlegen zu grinsen. Und er wendet den Kopf irgendwo in Richtung Backstage-Bereich:


Jasper Randall: „Na gut. Bevor sie dich da hinten von deinem Mischpult wegholen – wahrscheinlich klopfen sie ohnehin schon an deine Tür -, schalt doch unserem GFCW-Heavyweight-Champion sein Mikrofon frei, bevor er einem Tobsuchtsanfall verfällt. Denn ich könnte mir vorstellen, dass Mr. Kultur hier im Ring einiges zu sagen hat.“


Ja, man könnte sagen... das hat er. Rasend vor Wut ist gar kein Ausdruck.


Antoine: "Jasper, diesmal bist zu weit gegangen! Was maßt du dir eigentlich an am laufenden Band Dinge zu zerstören, die in deinen limitiertem Geiste keinen Platz finden, hm? Das gerade, das mein Lieber, das war ein fantastisches Stück, einwandfrei inszeniert, herrliche Klänge, ein Ohrenschmauß. Und weißt du, Jasper, weißt du, was es noch war?"


Antoine verlässt den Ring und stellt sich so zur Stage auf, dass er gerade zu auf Jasper blickt.


Antoine: "Eine Kriegserklärung. Viel zu lange schon versuchst du meinen Garten Eden in Anarchie zu stürzen, viel zu viel Zeit ist vergangen, die du dies nun schon versuchst. Jetzt aber, mein Freund, ist Schluss. Ich toleriere dein Verhalten nicht länger. Die einzige Erziehungsmaßnahme, die bei dir noch hilft ist die totale Zerstörung. Und damit warte ich nicht bis Title Nights, wo du dir zu unrecht eine Titelgelegenheit ergaunert hast, nein, nein, nein, du wirst im hier und jetzt, vor deinem Richter und Henker, deine Schuld begleichen."


Randall verzieht das Gesicht und knirscht sichtlich mit den Zähnen. Das kann er aber unmöglich so stehen lassen.


Jasper Randall: „Oh, Antoine, du weißt gar nicht, WIE WEIT ich bereit bin zu gehen. Das Chaos, das der Fight Club über die GFCW in der Vergangenheit gebracht hat, ist nur ein kleines Mosaiksteinchen des ganzen Kunstwerks gewesen. Wenn allerdings dieses Geklimper, das du hier soeben zelebriert hast, lediglich ein Vorgeschmack dessen gewesen sein soll, was die GFCW erwartet, solange du im Besitz des GFCW-Heavyweight-Championtitels bist, dann gnade Gott uns allen! Oder weißt du was? Scheiß auf Gott!“


Ein Raunen geht durch die so gottesfürchtige Crowd...


Jasper Randall: „Die Gewalt, die verhindern wird, dass du die GFCW länger mit deinem kulturellen Blödsinn versiffst, steht direkt hier! Denn genauso wie die Welt im Wandel ist und genug hat von politischer Korrektheit und sich lösen will von den Fesseln kleinkarierter Gesetze so hat auch der Fight Club und all seine Anhänger genug von dir! Du repräsentierst genau das, was wir verabscheuen. HA, ein Drehbuchautor hätte es nicht besser schreiben können, dass es nach der Elimination von zunächst Drake und dann Alex auf genau dich und mich hinausläuft bei Title Nights. Chaos und Anarchie gegen Ordnung und Kultur.“


Er tritt zu gemischten Reaktionen ein paar Schritte nach vorne, formt die Augen zu Schlitzen, wie nur er es kann, und haucht mit seiner bekannten rauchigen Stimme, ohne sie zu erheben:


Jasper Randall: „Bei Title Nights werde ich mir den GFCW-Heavyweight-Championtitel holen. Ich werde ihn deinen gierigen Fingern entreißen und ihn um meine Hüften schnallen. Der Fight Club und ich werden die GFCW ins Chaos stürzen und eine Regentschaft der Anarchie einleiten. Und von dir, deiner Regentschaft als Champion und deiner kulturellen Bewegung wird nichts übrigbleiben als ein Häufchen Asche, das vom Wind der Zeit in alle Himmelsrichtungen verstreut werden wird.“


Er lässt die Worte so wirken. Seine Entrance Theme setzt noch einmal ein – und begleitet von ihr macht sich der No 1 Contender auf den Weg in den Backstage-Bereich.


Und ein weites Mal bleibt Antoine heute alleine zurück. Antoine war weit davon entfernt, mit Jasper fertig zu sein, einen solchen Frevel kann er einfach nicht verzeihen, doch einen schlauen Spruch, wie sonst immer, hat er diesmal nicht parat. Den Gefallen will er Jasper nicht tun, das zu tun, was er wohl erwarten mag. Er... akzeptiert einfach.


Pete: "Jaspar Randall mit ungewöhnlichen Zuschauerreaktionen heute, aber was war das für ein Vorgeschmack, auf das, was uns bei Title Nights erwartet, Sven?"

Sven: "Ein Duell, wie es unterschiedlicher eigentlich kaum sein könnte. Anarchie gegen Kultur, das wollen nicht nur die Leute sehen, sondern auch ich."

Pete: "Mit Anarchie kennt sich Antoine ja eigentlich Bestens aus. Besonders wir Beide erinnern uns noch an das erste Kapitel aus dieser Odyssee, als es noch Brainpain vs Rebel called Hate hieß.Oder auch an Kapitel Zwei, als es Brainpain vs Jimmy Maxxx hieß. Nun also geht es für Antoine in die dritte Runde, in seinem ewigen Kampf gegen die Anarchie."

Sven: "Pete, die GFCW ist überraschend anfällig für Leute, die unsere Liga in die Anarchie stürzen wollen, da tut es vielleicht auch mal ganz gut, einen Gegenpol an der Spitze der Liga zu haben. Seine Ansichten und Methoden sind auch nicht gerade das gelbe vom Ei, aber diese Zwist und ewige Kampf, wie du es so schön nanntest, der macht diese Liga doch zu dem, was sie ist."

Pete: "Absolut, Sven. Ein wahres Fest wird uns da noch erwarten, da bin ich mir sicher! Und damit geben wir erst einmal ab an die Werbung."



Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.


Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.


Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.


Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.


Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.


Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPSin der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.


Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.


Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt


Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.


Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.


Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!


Der Schiri pfeift.


Schnitt.


Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.


Schnitt.


Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.


Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPSfür den Extra-IMPACT“




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