Zu dieser Jahreszeit wird es schon recht früh dunkel und das bekommen wir hier zu spüren. Die Sonne, die aufgrund starker Bewölkung, ohnehin kaum zu sehen war, ist so gut wie verschwunden und doch scheint die Action gerade erst zu beginnen.

Wir befinden uns auf dem Parking Lot, einem kleinem, separaten Bereich hinter der Arena. GFCW Trucks, die dafür sorgen, dass später alles genau dort ist, wo es stehen soll sehen wir vereinzelt. Es wirkt ruhig, fast schon zu ruhig, möchte man fast sagen doch genau das ist der Startschuss für... Jason Crutch.

Jason steigt aus seinem Wagen, schnappt sich die Sporttasche und seinen geliebten GFCW Heavyweight Championship Gürtel von der Beifahrerseite und knallt die Türen des Autos zu. Der Champion schultert die Tasche und den Gürtel und nimmt einen tiefen Atemzug der kalten, aber klaren Abendluft, doch allzu lange kann er diese Stille nicht genießen. Es dauert nur wenige Sekunden, bis sich die GFCW Tag Team Champions neben den World Heavyweight Champion stellen. So, wie sie ihn annähern, macht es fast den Eindruck, als hätten sie nur auf ihn gewartet, um ihn abzupassen. Antoine mustert seinen Rivalen von oben bis unten und seine Mundwinkel gehen in den Keller. Alex wirkt leicht abwesend, steht auch einen Schritt weiter weg von Jason, als Antoine. Der Blick, wie so oft, geht in Richtung Boden.

Antoine: "Zwischen uns ist es noch nicht vorbei, Jason."

Der Mann aus Bayern hebt eine Augenbraue.

Antoine: "Und damit meine ich nicht diese Farce von einem Match, die dir unverdient zugeschustert wurde. Das wird dir als Aperitif dienen, für das, was noch kommt. Bei Brainwashed hättest du den Titel schon gegen mich verlieren müssen."

Antoine schielt kurz zu Alex rüber, der aber weiter nur auf den Asphalt, so fokussiert sich Antoine dann also auf Jason.

Antoine: "Und nur weil es nicht geschehen ist, heißt es nicht, dass es niemals geschehen wird. Verstehst du? In der Sekunde, in der Title Nights abgeläutet wird..."

Und nochmal macht Antoine einen halben Schritt mehr auf Jason zu.

Antoine: "In der Sekunde bin ich der rechtmäßige Hauptherausforderer auf den Titel und ich stelle die Dinge wieder so her, wie sie zu sein haben. Lionel Jannek, Zereo Killer oder wer auch immer, sie haben nicht das gleiche Recht, wie ich es besitze. Weißt du, was die Beiden gemeinsam haben? Sie waren nur dann in der Liga erfolgreich... wenn ich nicht da war. Und das hat einen Grund, es ist kein Zufall."

Jason wirkt schon ein wenig genervt ob des Monolog Antoines, doch noch unterbricht er ihn nicht.

Antoine: "Solltest du also siegreich hervor gehen, weißt du, was dir im neuem Jahr blüht und mir ist es ein Fest in wenigen Augenblicken dir und Michael Payne einen Vorgeschmack darauf zu geben."

Jason Crutch: „Ja ja. Ja, ich habe verstanden, Antoine. Bist du jetzt fertig?“

Ja, Crutch fällt Antoine fast schon ins Wort. Hat er den letzten Satz überhaupt noch richtig wahrgenommen? Der Heavyweight-Champion wirft einen schnellen, kontrollierenden Blick auf Ricks – nicht, dass von der Seite…“etwas“…kommt. Der Boden bleibt das Interessante. Nein, von Ricks geht im Moment keine Gefahr aus, also kann er Schwanenburg ins Visier nehmen.

Jason Crutch: „Es war nur eine Show später, nachdem ich dir den Championtitel abgenommen hatte, da stand ich im Ring und habe der Welt meinen Respekt dir gegenüber verkündet. Du hast, obwohl du das Match und den Titel verloren hattest, mir das Maul gestopft, weil du mich Lügen gestraft hast. Ich wollte dich als miesen, lausigen Wrestler entlarven. Und das ist mir misslungen. Du hast mir alles abverlangt, Antoine. ALLES! Was sich aber komischerweise seitdem immer noch nicht geändert hat, Antoine, ist, dass du immer noch einen miesen Charakter hast.“

Er rückt den Championgürtel zurecht.

Jason Crutch: „Denn anstatt zu kommen und ein Championtitelmatch zu fordern wolltest du diesen Blankovertrag einlösen. Mir nach einem toughen Match gegen Player in den Rücken fallen, angeschlagen wie ich war, und dich so wieder auf den Thron hieven. Das zeigt mir, dass dir nach wie vor nicht daran liegt, diesen Titel fair zu erkämpfen, sondern es MIT ALLEN MITTELN zu schaffen – at any cost! Ist es nicht Ironie selbst, dass ausgerechnet ER…“

…und er blickt an Antoine vorbei auf Alex Ricks…

Jason Crutch: „…dir die Tour vermasselt hat? Antoine. Du solltest in deinem eigenen Hof kehren. Deine eigenen Schäfchen ins Trockene bringen. Denn wenn ich die Beziehung von Ricksenburg betrachte, dann würde ich nicht gerade meinen, dass ihr unbedingt die Favoriten heute Abend seid. Heute steht erst einmal EUER Titel auf dem Spiel. Und ach ja, weil du Michael Payne gerade erwähnst…Das Match wird nicht stattfinden! Newsflash: Ich habe vor, heute Abend, NACHDEM wir euch die Tag-Team-Championtitel entrissen haben, zu Johnboy Dog zu gehen. Ich werde nicht gegen Payne antreten, solange er seine Karriere aufs Spiel setzt. Ich denke, ich habe in der letzten Show lang und breit erklärt, wieso. Und ich werde hier, und speziell nicht vor euch beiden, nicht noch einmal mein seelisches Innenleben nach Außen kehren, wenn…“

Eine Stimme aus dem Hintergrund.

Michael Payne: „Bla Bla... Bla Bla Bla.... Bla Bla Bla....“

sagt der Herausforderer auf den World und den Tag Team Titel.

Michael Payne: „Das ist es, was unsere Zuschauer gerade aus den Lautsprechern ihrer Fernseher hören. Jetzt mal ehrlich, was soll das werden? Seit einem guten Jahr jetzt versuche ich für die GFCW einzustehen und wieder etwas aufzubauen. Und jetzt zeigt ihr gerade wiedermal eindrucksvoll, warum ich gegen dich meine Karriere aufs Spiel setze bei Title Nights...“

Sein Blick wandert durch die Dreierrunde.

Michael Payne: „Heute Abend ein Kampf um eure GFCW World Tag Team Championship und alles was bei euch geht ist World Title hier, World Title da. Jason Crutch und ich, wir werden bei Title Nights um den World Title antreten. Punkt. Doch heute, da solltet ihr schauen was mit diesen beiden Belts da passieren könnte.“

Er deutet auf die Tag Team Titel.

Michael Payne: „Und nicht irgendeine alte Scheiße auskramen. Ihr wollt die Stars der GFCW sein? Dann macht das da zur Priorität Nummer Eins! Und quatscht hier nicht so einen Bullshit.“

Dann schaut er abwechselnd alle Anwesenden an.

Michael Payne: „Also ich gehe jetzt und mache mich fertig für unser Tag Team Titelmatch, denn ich gebe anscheinend als einziger noch etwas auf mehr als nur mich selbst.“

Dann betritt er die Halle und lässt die anderen zurück. Antoine und Crutch schauen sich etwas fragend an. Dann meint Crutch knapp, von einem lauten Seufzer unterstrichen, in Richtung Ricksenburg…

Jason Crutch: „Oh ja…ich weiß!“

…und geht ebenfalls. So bleibt Ricksenburg zurück. Beziehungsweise…Antoine. Ricks hat bislang nicht teilgenommen. Doch nachdem die Herausforderer wieder abgezogen sind, tritt er schlussendlich doch noch nach vorn. Stellt sich Antoine an die Seite. Blick weiter nach unten.

Alex: „Identisch zum Erwartungswert an dieses Gespräch…“

Schwanenburg wirkt ein wenig genervt vom gesamten Gespräch. Vielleicht noch mehr davon, dass sich die beiden Herausforderer einfach so wieder verdünnisiert haben. Aber zumindest der Mathematiker ist ja noch da. Und der wird plötzlich gesprächig.

Alex: „Michael Payne hat mir meinen Titel abgenommen. Jason Crutch hat dir deinen Titel abgenommen. Das ist passiert. Die beiden haben Talent.“

Das macht Antoines Laune nicht besser. Ricks allerdings greift sich jetzt an das Gold an seiner Schulter und blickt dann hoch ins Gesicht seines Partners. Seine Stimme ist klar…entschlossen, sofern man das in seinem Emotionsrahmen sagen kann.

Alex: „Aber sie sind keine Einheit. Diese Titel bleiben bleiben bei uns. Wir sind das Maximum von German Fantasy Championship Wrestling. Kein Titel war in den letzten Jahren präsenter als unser Gold. Kein Titel wurde häufiger verteidigt. Kein Titel wurde oder wird von so vielen Leuten begehrt. Michael Payne? Jason Crutch? Sie mussten selbst Gegner auswählen, weil niemand Interesse hatte, Antoine. Wegen uns stürmt die halbe Liga in Johnboy Dogs Büro. Und sie sollen alle kommen. Die D.E.P.P.N.. Animals with Attituude. Domination. Fight Club. Michael Payne und Jason Crutch. Big Rig. Zereo Killer und Lionel Jannek. Drake Infinity und Rob Gossler. So gut sie auch sein mögen. Sie sollen alle kommen. Sie werden alle scheitern. Was du sonst für Ziele hast, Antoine, das ist…egal...Ricksenburg…und diese Titelregentschaft…ist…“

Ein Moment der Stille. Nur Blickkontakt der Champions. Eindringliche Blicke. Sie sind nicht immer ein Herz und eine Seele, was daran liegen könnte, dass sie weder das eine noch das andere wirklich haben. Aber sie sind die Tag Team Champions. Und diese Ansage Alex‘ lässt Antoine sogar wieder ein wenig grinsen. Sie nicken sich zu.

Antoine: „Ewig.“

Und so verbleiben die Tag Team Champions. Entschlossene Blicke werden einmal mehr ausgetauscht, voller Zuversicht und Einigkeit. Die oftmals wechselhafte Beziehung scheint stark zu sein, wie nie.

Fade Out

Wir sind am Parkplatz des Gerry Weber Stadions, wo die GFCW in Kürze mit ihrer Show „War Evening“ beginnen wird. Viele Fans treffen ein. Manche sitzen bereits auf ihren Plätzen, andere werden sich wohl etwas verspäten. Doch nicht nur die Zuschauer kommen an, auch die Männer die diese Leute sehen wollen, treffen ein. Auch für die Wrestler der GFCW gilt: Manche kommen früher, manche später. Und gerade trifft wieder einer von ihnen ein. Einer dem es besonders wichtig ist, so früh wie möglich in der jeweiligen Arena oder Halle zu sein.

Aus dem, sicher nicht sehr billigen, Luxus-Leihauto steigt „The Superior“ Lionel Jannek aus. Hat er sich früher noch in luxuriösen Limousinen in die Hallen fahren lassen, sind es jetzt nur noch luxuriöse Leihautos… immerhin ein kleiner Fortschritt. Und den Chauffeur spart er sich dazu auch gleich und fährt jetzt selbst. Denn wie „superior“ wäre der Österreicher denn, hätte er nie gelernt ein Vehikel zu bedienen?

Er schließt die Tür und holt seine Sporttasche aus dem Kofferraum. Das war früher Carinas Job. Inzwischen aber undenkbar, dass er ihr so etwas noch zumuten würde. Das waren seine dunkelsten Zeiten. Die Tasche über die Schulter geworfen, macht er sich auf den Weg zur Umkleide. Doch kaum betritt er die ersten Gänge, eilt ihm ein bekanntes Gesicht entgegen…

Mac Müll: „Jannek! Einen Moment bitte!“

Doch Lionel Jannek verlangsamt nur seinen Gang, sodass Mac Müll unfreiwillig mit ihm Schritt halten muss.

Mac Müll: „Nach dem was wir bei der letzten Show gesehen haben, haben Sie dazu etwas zu sagen?“

Auch wenn das Thema für Lionel Jannek doch auf die Nerven geht, beschließt er ein wenig Klarheit in die Sache reinzubringen. Noch während er mit Müll durch die Gänge marschiert, gibt er seine Antwort.

Lionel Jannek: „Ich glaube ich muss da erstmal etwas klarstellen: Was McKenzie da gemacht hat, war nicht Teil meines Plans! Damit habe ich nichts zu tun! Alles was ich wollte war-“

BÄÄMMMMM!

Sven: „WAS ZUM…?“

Pete: „NEIN, ODER?“

Outtanowhere trifft den Alpha Lone Wolfe ein harter Singapure Cane Schlag! Und wer hält die Waffe in Händen? Drake Ackley! Und an seiner Seite Jasper Randall! Der Fight Club stürzt sich also auf den verhassten Österreicher! Ackley trifft mit dem Singapure Cane einmal, zweimal, dreimal, viermal, fünfmals, sechsmal, siebenmal, achtmal! Erst als der Stock zerbricht, wirft er ihn beiseite. Randall hievt das angeschlagene…nun ja…in diesem Fall „Opfer“ auf die Beine. Er zerrt ihn heran – und schleudert ihn mit aller Wucht gegen sein eigenes Auto!!

Sven: „Was erlaubt sich der Fight Club???“

Pete: „Vergessen? Der Fight Club hat Sanktionen gegen LJ angekündigt für sein Eingreifen in den Cagefight! Und sein Auftauchen beim Tag-Team-Championtitelmatch hat die Beziehung nicht gerade verbessert!“

CRASH

Scheiben zerspringen! Denn Drake Ackley hat Lionel Jannek durch die Scheibe seiner Beifahrertür geschleudert! Eine Platzwunde tut sich auf an LJs Stirn! Jasper Randall, ein fieses Grinsen auf den Lippen, hebt etwas vom Boden auf. Es ist der Schlüssel zu LJs Auto! Demonstrativ hält er ihn hoch. Ackley verpasst dem Österreicher noch einen ordentlichen Tritt gegen die Schläfe, während Randall das Auto per Funk aufschließt. Er zerrt Lionel Jannek in Richtung Autotür und klemmt seinen Kopf in der Beifahrertür ein!

Pete: „Oh mein Gott, sie werden doch nicht?“

Ein Raunen geht durch die Fans, die die Szenen natürlich auf dem Titan Tron verfolgen können. Ackley öffnet die Tür. Er und Randall grinsen sich diabolisch an. Und dann

WÄÄÄM

Tatsächlich! Mit voller Wucht schlägt Ackley die Beifahrertür zu!

Pete: „Diese Schweine! Oh mein Gott! Wo sind die Sanis?“

Bevor aber die Sanis auftauchen, taucht Azrael auf, seines Zeichens der Security Boss. Im Schlepptau hat er vier Sicherheitsleute, die Ackley und Randall zurückhalten. Zum Glück können die Rekord-Tag-Team-Champions von ihrem Opfer getrennt werden.

Pete: „Diese letzten drei Minuten wird LJ nicht so schnell vergessen! Um Himmels Willen!“

Sven: „Das…das werden sie büßen!“

Pete: „Und da sind auch schon zwei Sanitäter, die sich um Jannek kümmern.“

Mit diesen, ja, schon erschreckenden Bildern faden wir aus…

Wir befinden uns auf dem Parkplatz des Gerry Weber-Stadions in Halle (nur echt in Westfalen) und erfreuen uns an einem gar nicht so alten Landrover Defender, der im Tomb-Raider-Kit auf den Parkplatz gemöhrt kommt. Wer damit rechnet, dass hierin wohl der alte Hund mit Teilen seiner Bagage lauert, der…..bekommt hundert Punkte! Die Lücke ist schnell gefunden und wird angesteuert. Viele freie Parkplätze gibt es hier nämlich nicht mehr; man ist ein wenig spät dran.

Vom anderen Ende des Platzes kommt plötzlich ein viel zu instabiler Opel Corsa viel zu schnell auf JBD zu – und nur nebenbei ist die Musik viel zu laut aufgedreht. Während noch einige Mitarbeiter einen verwirrten bis schockierten Blick an den Tag legen, ist dem aufmerksamen Zuschauer schon bekannt, wer hier typisches BMW-Fahrer Verhalten an den Tag legt, obwohl das Auto ca. 40000 € weniger kostet.

Um das Arschloch Manöver komplett zu machen schießt Luna noch zielgenau in die Parklücke – genauer gesagt quer über Beide Parklücken – auf die der Hund zugesteuert hatte.

Ohne „Sixpounder“ von Children of Bodom nur ein Dezibel herunterzuregeln, erhebt sich der Lord of Madness, triefend vor Arroganz, aus dem Beifahrersitz und verlässt das Fahrzeug: Weite Hosen in Camouflagetönen, eine offene Kapuzenjacke, unter der er kein Shirt trägt und der Baseballschläger locker auf der Schulter. Medically cleared und offensichtlich auf Krawall aus wirft er dem Hund nur einen selbstbewussten und provokanten Blick zu, als er die Tür hinter sich ins Schloss wirft.

Drake: „Weißt du...“

Seine Stimme ist merklich lauter, um sicherzugehen, dass der Hund ihn versteht.

Drake: „… alte Herren dürfen gerne mal Laufen, um sich fit zu halten.“

Mit einem schnellen Blick bemerkt er das heruntergelassene Fenster des Landy und lehnt sich in das Fahrzeug. Begeistert sieht der Hund nicht aus, der immer noch das Lenkrad umklammert hält – in etwa so wie Omma Wüllenweber bei achtzig auf der Autobahn.

Drake: „Mal im ernst Johnboy: Es geht um zu viel heute Abend. Ich werde nichts dem Zufall überlassen, ich werde Rob nicht erneut eurem Gesülze überlassen und ich werde vor allem nichts von dir übrig lassen.“

Zwar hängt Drakes Kopf schon im Fahrzeug des Hundes, sein Blick ruht jedoch im Nichts, der Tonfall bedrohlich ruhig.

Drake: „Mag sein, dass du deine Versager von Söhnen wieder mit irgendwelchen Titeln behängst, nachdem du zu schwach warst. Oder dass du versuchst, dich zu profilieren als Held, der den bösen Drake bezwingt. Aber ich garantiere dir eines: Wo ich hintrete, erblüht Wahrheit. Und das kannst du nur so lange aufhalten. Sagen wir, du entkommst heute Abend mit dem Sieg und korrumpierst in der Folge Rob… Dann werden alle sehen, was mit ihm erneut passiert. Oder vielleicht… Erlöse ich ihn in diesem Fall bei Title Nights auch einfach.“

Fast schon gelangweilt schweift Infinitys Blick von Leere Eins zu Leere Zwei, ohne dass er seinen Dickschädel aus der Scheibe nimmt und manch einer wünscht sich sicherlich, dass der Hund das Fenster einfach rasant schließen würde.

Drake: „Also nur, falls du am Ende noch ernsthaft denkst, du tust ihm einen Gefallen… Das tust du nicht. Wenn dir was an Rob liegt, dann lässt du ihn ziehen.“

Mittlerweile steigt auch Luna aus dem Auto und winkt dem Hund, der einfach verbissen geradeaus starrt, mit einem fröhlichen Grinsen zu. Anzeichen die Parklücken zu räumen sind hier ehm… Nicht zu sehen.

Drake: „Und ganz unabhängig davon, mein Bester… Ich hab richtig Lust auf Chaos und Blut. Also… bereite deine Leute mal vor. Wer weiß schon, was heute passiert.“

Mit einem Blick absoluter Überzeugung und ohne einen Funken Menschlichkeit wendet sich Infinity von JBDs Auto ab und macht sich auf den Weg, in die Halle, während er über die Schulter winkt. Der Hund? Der lässt die Lücke Lücke sein und steigt aus.

JBD: „Ey, Arschloch!“

entfährt es ihm und gleichzeitig ist er dabei, Drake um einige Schritte zu folgen. Aber der scheint davon nicht sonderlich beeindruckt….und dass es sinnlos wäre, dem viel jüngeren Drake hinterherwetzen zu wollen, sieht dann selbst der alte Hund ein und dreht sich mit bitteren Blick wieder um, die Suche nach einem Parkplatz wohl erneut beginnend.

War Evening, Halle/Westfalen (Gerry Weber-Stadion), 09.11.2018

In Kooperation mit

Einmal mehr begrüßt uns Zico Chains 'Mercury Gift' und Westfalen ist absolut aus dem Häusschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk ist diesmal SO RICHTIG GEIL und noch dazu verwandeln die Hallenscheinwerfer die Arena in ein Blitzlichtgewitter und die Fans feiern sich selbst ab (wie immer). Die Ausgaben zuvor waren ein voller Erfolg und jetzt geht es nun in Halle weiter. Fantastische 11000 Fans haben sich hier eingefunden, um die wahrscheinlich beste Ausgabe des War Evenings in diesem Jahr zu genießen. Sie freuen sich wie bolle, dass die GFCW wieder den Weg hier her gefunden hat und machen richtig Stimmung.

Pete: "GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS HALLEE!!"

Sven: "Wir nähern uns Title Nights mit sieben Meilen Stiefeln."

Pete: "JA! Die Crowd ist absolut elektrisiert und ich kann sie nicht beschuldigen!"

Sven: "An Stimmung scheitert es sicherlich nicht und wenn wir uns die Card so anschauen, dann haben die Fans aber auch guten Grund Party zu machen."

Pete: "Absolut! Dann fangen wir doch direkt mal an. Hier wird absolute Action versprochen, denn EINMAL MEHR müssen Antoine und Alex ihre Titel verteidigen. Mittlerweile ist es fast schon Routine für die Beiden."

Sven: "FAST."

GFCW TAG TEAM CHAMPIONSHIP MATCH
Ricksenburg (c) vs Jason Crutch und Michael Payne
Referee: Mike Kontrak

Sven: “Das ist die dritte Verteidigung innerhalb von zwei Shows für Ricksenburg.“

Pete: „Ist das dein Tipp? Verteidigen Ricksenburg?“

Sven: „Ich fress' nen Besen, wenn nicht.“

Pete: „Oho, warum denn SO sicher?“

Sven: „Ricksenburg ist das vielleicht beste Team, welches je in der GFCW war. Die Einzigen, die ich höher setzen würde, wäre der Fight Club. Die haben aber letzte Woche verloren, alsooo...“

Pete: "Traust du dem CHAMP und Payne denn gar nichts zu?"

Sven: "Na ja, es wirkt arg zusammengewürfelt. Zwei Männer können noch so talentiert sein, wenn sie keine Chemie haben, werden sie niemals gewinnen. Ricksenburg hat Chemie. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Jason Crutch im vergangenen Jahr mit Don Sheen um die Titel antrat und auch das hat nicht geklappt."

Pete: „Ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, ich würde zwar auch sagen, dass Ricksenburg favorisiert ist, aber wir reden von Michael Payne und Jason Crutch. Die können an einem guten Tag beide den Unterschied ausmachen. VIELLEICHT wird es was!“

Sven: "Ich fress' nen Besen'"

Pete: "Ich nehme dich beim Wort! Kommen wir zum nächsten Match!"

Singles Match
Drake Infinity vs Johnboy Dog
Referee: Henry Phoenix Jr.

Pete: "Das ist mal ein Brett."

Sven: "Oh ja, und da freue ich mich auch wie ein kleines Kind drauf. Zwischen den Beiden wird die Stimmung von Woche zu Woche schlechter, beide kämpften um Rob Gossler und nun das Gipfeltreffen."

Pete: "Wen siehst du hier denn im Vorteil?"

Sven: "Ganz ehrlich? Drake. Und zwar deutlich. Warum? Johnboy, so gut er auch ist... er ist hier und dort und überall. Er ist überall, wo du ihn brauchst. Er ist der Comissioner. Das ist Fluch und Segen. Drake jedoch... kann sich einzig und allein auf einen Matchplan konzentrieren und das macht ihn gefährlich."

Pete: "Da hast du wohl nicht so ganz unrecht. Johnboy hat viele Baustellen, doch im Ring ist und bleibt er immernoch JOHNBOY DOG!"

Sven: "Ja, da widerspreche ich dir auch gar nicht. Ohne äußere Umstände müsste ich vielleicht sogar sagen, dass JBD der Favorit ist, allerdings lebt Drake von Vorbereitung und Co. Johnboy Dog ist vielleicht der beste Improvisationskünstler in der GFCW Historie, aber dass ein Matchplan, der mit chirurgischer Präzision ausgeführt ist Johnboy in die Ecke treiben kann, das hat schon Antoine Schwanenburg bewiesen."

Pete: "Ich würde den alten Hund nicht abschreiben. Der Mann ist nicht ohne Grund eine solche Legende, aber kommen wir mal zum nächsten Match:"

Best Of Three Series um den vakanten GFCW Intercontinental Championship (Match 2)
Daniel vs Dr. Dick
Referee: Guido Sandmann

Pete: "Der Doktor führt mit 1:0 und kann den Sack zumachen."

Sven: "Uiuiui, das kann Heikel für Daniel werden. Ich würde zwar niemals gegen Daniel wetten, aber mit dem Rücken zur Wand... ich kann mir vorstellen, dass Dr. Dick tatsächlich hier und heute der neue GFCW Intercontinental Champion wird."

Pete: "Viele hatten Daniel als Favoriten auf dem Zettel, doch Dr. Dick konnte eindrucksvoll gewinnen. Mit dem Rückenwind traue ich es ihm auch zu aber... Daniel? Der hat den Titel selbst schon lange gehalten, er weiß ganz genau, wie man sich aus so einer Situation befreit."

Sven: "Ja, da gebe ich dir Recht. Daniel hat Erfahrung in solchen Matches und deswegen glaube ich nicht, dass er unter dem Druck zerbröselt. Aber er muss von Minute 1 an da sein, das ist das A und O."

Pete: "Allerdings. Ich freue mich sehr auf das Match und hoffe einfach mal, dass Daniel gewinnt und wir diese tolle Paarung in einem Finale sehen! Sehen wir nun, was uns im Main Event erwartet!"

No 1 Contender Tag Team Match:
Die Deppn vs Big Rig vs Domination
Referee: Jo Dardano

Sven: "Ein No. 1 Contender Match, es geht diesmal um den Spot bei TITLE NIGHTS!"

Pete: "Oh ja! Der Sieger aus dem Opener wird sich das ganz genau angucken, wenn wie schon durchsickerte: in der nächsten Show stehen die Titel nicht auf dem Spiel und die Champs können ausgeruht in den PPV gehen. Doch gegen wen?"

Sven: "Ich leg mich fest: Die Domination macht's."

Pete: "Willst du das näher ausführen?"

Sven: "Insgesamt sind sie die erfahrensten und sie bringen die Power mit. Sie haben genug Power um die Deppn am Boden zu halten und genug Power, um es mit den Truckern aufzunehmen. Seitdem sie zurückkehrten, wirkten sie nicht nur stark, sondern auch smart. Sie wählen ihre Kämpfe weise und ich glaube, dass Bryan sie EXAKT auf den Punkt einstimmen wird. Die Jungs holen sich den Spot bei Title Nights."

Pete: "Nun, der Schlussfolgerung kann ich folgen, aber... BIG RIG IS BACK! Die Trucker haben die Szene schon einmal im Sturm erobert, warum nicht ein weiteres Mal?"

Sven: "Na ja, ich würde nicht sagen, dass sie keine Chance haben, aber Frank wirkte zuletzt nicht mehr wie der Überflieger, der er noch im ersten Halbjahr war und Jack... es ist sein erstes Match in diesem Jahr. Das sind mir einfach zu viele Abers. Vom Potential sehe sich sie definitiv bei den besseren Teams, aber die Domination sehe ich hier und heute vorne."

Pete: "Und was ist mit den Deppn?"

Sven: "Ich wette niemals auf die Deppn und doch holen sie oft den Sieg, das muss man ihnen schon lassen. Sie sind eben ein bisschen wieselig, aber hey, mir ist das Recht! Ich wette heute aber gegen sie, weil sie bereits No 1 Contender Matches bestritten und verloren. Das ist nicht die Bühne der Deppn, wenn der Druck kommt, dann sind sie oft eher im Hintertreffen. Ich kann mir vorstellen, dass sie auch heute sich irgendwie da durchwieseln, aber wie gesagt... die Domination ist gekommen, um zu dominieren."

Pete: "Danke für deine ausführliche Analyse! Jetzt heißt es aber: Keine Zeit verlieren! Sven und Pete wünschen eine tolle Show!"

Michael Payne steht bereits im Ring, als Sven und Pete fertig mit der Cardvorstellung waren. Die Töne seines Entrance-Themes verstummen so langsam.

Die Crutch-o-Maniacs springen auf bei den bekannten ersten Klängen von Clement Marfo mit US AGAINST THE WORLD. Auf die Bühne tritt zu ihrer Freude Jason Crutch, das Gold um die Hüften. Mit ausgebreiteten Armen dreht er sich einmal um sich selbst, während das bekannte Feuerwerk krachend und zischend abgefeuert wird. Voll motiviert und schnellen Schrittes marschiert der Begründer der Crutch-o-Mania die Rampe hinab in Richtung Ring.

Laura: „Auf dem Weg zum Ring mit einem Gewicht von 105 Kilogramm, aus Oberpolling, er ist der GFCW-Heavyweight-Champion: JASON CRUUUUUUTCH!“

Im Ring angekommen, wie immer, klettert er nacheinander auf alle vier Turnbuckle, wobei er jeweils mit der Rechten gegen das Herz klopft und mit der Linken ins Publikum deutet. Zum Abschluss nimmt er der Championgurt ab und reibt ihn Michael Payne fast schon etwas provokant unter die Nase. Die Fans freut’s. Und dann? Tja, dann wartet alles auf die amtierenden Tag-Team-Champions.

You have power and money

But you are mortal

You know you cannot escape death

But immortality can be obtained

Ricksenburg.

Alex entert die Stage. Antoine entert die Stage. Die Lichtkegel leuchten auf die Rampe, lassen die beiden goldenen Gürtel in vollstem Glanz erstrahlen. Alex Ricks und Antoine Schwanenburg, die Tag Team Champions…sind…ewig.

Sie gehen zum Ring, als wäre nie etwas gewesen. Laura spricht es aus, die GFCW Tag Team Champions – Ricksenburg! Die Galaxy reagiert entsprechend gemischt, wie seit eh und je. Antoine stolziert zum Ring, Ricks hält Schritt.

Dann betreten sie den Ring über die Treppe. Sie gehen in ihre Ecke. Endlich wird die Pose wieder komplett. Schwanenburg auf den Seilen, der Gürtel so weit wie möglich nach oben gestreckt. Ricks hockt mit Blick Richtung Ring, den Gürtel vor sich ausgebreitet.

Ricksenburg ist bereit.

Ricksenburg ist zurück.

Ricksenburg ist ewig.

Pete: „Schwanenburg pinnt den Heavyweight-Champion, und Ricksenburg verteidigen ihre Tag-Team-Titel! Und all das hätte nicht sein müssen, wenn Payne eingegriffen hätte!“

Sven: „Aber er hatte keinen Bock mehr auf diesen Mist!“

Pete: „Das Team ist gescheitert!“

Sven: „Ricksenburg ist ewig!“

Sofort krallen sich die Tag-Team-Champions ihre Gürtel und verlassen den Ring. Sie beglückwünschen sich außerhalb des Ringes ob der guten Arbeit. Ein weiteres Team, ein weiterer Sieg. Es könnte nicht besser laufen, oder? Gemeinsam blicken sie in den Ring, auf das gemeinsame Werk und freuen sich. Doch gehen... tun sie noch nicht. Sie stehen ein Stück außerhalb des Ringes und die Kamera fixiert den Ring, sodass sie verschwinden.

Apropos: Was macht ein Mathematiker beim Skifahren? Er rechnet mit Brüchen! Fein, gell?

Nach einem harten Match stehen Jason Crutch und Michael Payne noch im Ring. Beide außer Puste und atmen schwer, Jason Crutch lässt sich seinen Championship reichen. Er dreht sich zu Payne, welcher immer noch einige Meter entfernt ist. Der Champion lässt sich ein Mikrofon reichen.

Jason Crutch: „Na, das ging ja super in die Hose, was? Wir hätten die Tag-Team-Titel gewinnen können, wir hätten die verdammten Tag-Team-Champions sein können! Doch du und ich..nein, das passt nicht!

Weißt du, tief in mir drin habe ich ja gehofft, dass wir harmonieren würden. Dass es von Johnboy Dog eine gute Idee war, uns in ein Team zu stecken, damit wir den Zwist, den DU aus dem Nichts heraufbeschworen hast, beilegen können und es bei Title Nights wirklich zu einem fairen Match kommen könnte, sofern du deine ‚ich setze meine Karriere aufs Spiel‘-Idee fallen lässt. Doch dem ist nicht so. Seien wir ehrlich: ALL DAS IST VÖLLIG IN DIE HOSE GEGANGEN!“

Crutch lässt die Fans applaudieren. Er nickt zustimmend und setzt das Mikrofon nochmal an.

Jason Crutch: „Du gehst nicht von deiner Linie ab, Michael. Du willst deine Karriere bei Title Nights opfern? Nein, nicht mit mir! Ich will nicht wieder diese Schuldgefühle empfinden, die ich für eine lange Weile bei Tyler verspürt habe, als ich dachte, ich sei für sein evtl. Karriereende verantwortlich. Ich dachte, wir könnten das hier heute reparieren, dieses Ding zwischen dir und mir…“

Der Amerikaner kommt ein paar Schritte auf Crutch zu und bleibt vor diesem stehen. Crutch blickt ihm in die Augen. Er weiß, dass er jetzt genau darauf achten muss, was er sagt.

Jason Crutch: „Doch das war Crap! Du willst nicht von deinem Schritt abgehen und deine Karriere weiterhin aufs Spiel setzen? Gut. Aber ICH werde meine Herausforderung an dich zurückziehen. Bei Title Nights werde ich NICHT gegen dich antreten, stattdessen…“

BÄÄÄM

Doch plötzlich ein heftiger Big Boot mitten in das Gesicht des Champions. Dieser kippt rückwärts um und kracht laut auf die Matte. Ein lautes Buhen raunt durch die Halle, während sich Michael Payne ein Mikrofon reichen lässt.

Michael Payne: „Ernsthaft? Jetzt buht ihr? Nachdem ich langweilig und eintönig geschimpft wurde und jetzt etwas Action in diese Sache bringe, buht ihr?“

Dann geht er zu Jason Crutch, hebt dabei den World Title auf und legt ihn über seine Schulter. Dann beugt er sich zu Jason.

Michael Payne: „Jaaaasoooon.... hörst du das? Kannst du sie hören, die Fans? Wie sie buhen? Verstehst du jetzt, warum ich meine Karriere aufs Spiel setzen will bei unserem World Title Match? Diese Fans sind die großartigsten und zeitgleich schlechtesten Fans die ich je erlebt habe. Einfach weil sie nicht genau wissen was sie wollen. Meistens wollen sie immer das, was Jungs wie du und ich gerade nicht tun. Denn das was die GFCW Fans meistens wollen, sind Tragödien, Skandale und Kuriositäten.“

Er steht auf und schaut in die Menge, während der Titel auf seiner Schulter glänzt-

Michael Payne: „Sie wollen Typen wie Player, Steve Steele, die D.E.P.P.N und viele mehr von diesem Schlag. Sie wollen keine Wrestler und kein Wrestling, sie möchten Geschichten die sogar die Schreiber von RTL vor Scham erröten lassen würden.“

Dann beugt er sich wieder zu Jason.

Michael Payne: „Sie möchten keine Typen wie dich oder mich Jason. Die guten alten Heldengeschichten, mit harter Arbeit nach oben zu gelangen. Die Zeiten sind vorbei, Geschmäcker und Interessen haben sich verändert. Die hart arbeitende Schicht will niemand mehr anfeuern, sondern Angeber und Clowns.“

Er betrachtet Jason, der sich das Gesicht hält.

Michael Payne: „Dieser Kick Jason, der war nicht aus Hass oder Respektlosigkeit. Nein, wir beide sind vom gleichen Schlag, Typen die sich diesen Spot hart erarbeitet haben. Und du hast eine grandiose Entwicklung hinter dir, die ich sehr respektiere. Aber ich habe dich gewarnt, deine Augen und Ohren offen zu halten. Denn das hier wird ein Match um den World Title bei Title Nights und ich möchte dieses Mal nicht wieder der Mann sein von uns beiden, der anderen in den Arsch kriecht und nach den Regeln spielt nur um am Ende als gebrochener Mann mit eingezogenem Schwanz die GFCW zu verlassen!“

Dann kommt er nochmal hoch und schaut wieder zu den Fans.

Michael Payne: „Dachtet ihr und auch Jason ernsthaft, das der Verlust des Titels an Sullivan mir einfach egal gewesen wäre? Das ich einfach nur mal eben alles runtergeschluckt habe und es mir nicht an die Niereg gegangen wäre? Natürlich war es scheiße und natürlich bin ich angepisst deswegen! Ein ganzes Jahr lang Champion und am Ende wurde ich nicht nur von den Kritikern zerrissen, sondern von einem Typen besiegt der jetzt wiedermal auf die GFCW und die Arbeit von Wrestlern wie Jason und mir scheißt.“

Dann bleibt er neben Jason stehen und nimmt den World Title von seiner Schulter.

Michael Payne: „Darum Jason hier nochmal, such dir von mir aus jede erdenkliche Matchart aus! Mach was immer du willst, aber bis Title Nights werde ich alles geben um dir und den Fans zu beweisen das dieses Match das größte und wichtigste Match von Title Nights dieses Jahr wird. Wo wir uns im Ring gegenüber stehen werden und ich der neue GFCW World Heavyweight Champion werde!!!“

Dann hebt der den Titel in die Höhe.

Sven: „Will er nicht verstehen, dass Crutch nicht mehr gegen ihn antreten will?“

Pete: „Oh Sven. Sven, du musst noch viel lernen…!“

Sven: „Du hast wirklich recht, ich verstehe die Sache nicht mehr so ganz! Es bleibt abzuwarten, ob Jason Crutch aus der Nummer überhaupt noch herauskommt. Aber hier sind wir fürs Erste fertig!“

Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.

Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.

Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.

Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.

Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.

Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.

Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.

Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt

Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.

Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.

Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!

Der Schiri pfeift.

Schnitt.

Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.

Schnitt.

Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.

Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT“

CUT

Pete: „Ladies and Gentlemen, auch nach der Werbung befinden wir uns noch im Ring!“

Sven: „Offenbar hat auch Antoine noch etwas zu sagen! Aber auch Alex ist noch im Ring.“

Die GFCW Tag Team Champions blicken sich noch einmal voller Zuversicht an, ehe Antoine das Mikrofon erhebt.

Antoine: "Ich habe lange geschwiegen."

Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh!

Die Fans sehen das anders, wenn es nach ihnen geht noch nicht lange genug.

Antoine: "Nachdem ich von Alex hintergangen wurde, benötigte ich Zeit. Zeit, um zu denken. Zeit, um Revue passieren zu lassen. Zeit, um mich zu sortieren. Ich wollte erst sprechen, nachdem wir all' diese Teams schlugen. Und das taten wir nun. Also rede ich."

Er blickt Alex an, doch die Pause dauert vielleicht eine Sekunde, ehe er wieder beginnt zu reden.

Antoine: "Ich schlug den falschen Weg ein, das ist wahr. Alex hat mich bewahrt."

Gemischte Gefühle bei den Fans. Dass Antoine einen Fehler zugibt, das gibt es nicht alle Tage.

Antoine: "Alex hatte Recht. Ricksenburg... hatte eine Mission. Ricksenburg... hatte ein Ziel. Und dieses Ziel, habe ich aus den Augen verloren."

Dann blickt er auf seine Schulter, wo der Titel ruht.

Antoine: "Es waren diese Titel. Ruhm und Ehre für eine fast schon vergessene Kunst. Tag Team Wrestling. Ich sah nicht klar. Den Titel zu gewinnen alleine reicht nicht. Alex sah es richtig. Taten... sprechen mehr, als es unzählige Worte könnten."

Alex klopft ihm sachte auf die Schulter, aber dann ist auch gut mit Körperkontakt.

Antoine: "Also kämpfen wir. Also sind wir die Speerspitze. Also sind wir Ricksenburg. Wir schlugen die Domination. Wir schlugen den Fight Club. Wir schlugen Michael Payne und Jason Crutch. Niemand, NIEMAND kann Ricksenburg besiegen."

Jetzt beginnt er sich so leicht in Rage zu reden.

Antoine: "Wir sind das beste Team, welches je zwischen diesen vier Pfosten stand. Alex und ich sind die unique selling points dieser Liga und das haben wir einmal mehr bewiesen. Seit Jahr und Tag predigen Teams, dass sie die vergessene Kunst des Tag Team Wrestling wieder zu neuen Höhen führen würden... doch nur wir schafften dies. Nur Alex und ich alleine sorgten dafür, dass unzählige Teams ihr Interesse dafür neu entfachten um uns zu entthronen. NIEMALS IN DER GESCHICHTE DER GFCW GAB ES SO VIELE TEAMS, WIE NUN!"

Antoine blickt bedeutungsschwanger in die Kamera.

Antoine: "Das ist ein Fakt."

Die Mundwinkel gehen langsam nach oben.

Antoine: "Und das nur aufgrund von Alex... und mir. Ich habe die Freude am Wrestling wieder gefunden und dafür will ich mich bedanken."

Antoine senkt das Mikro und dreht sich zu Alex.

Antoine: "Danke, Alex."

Mit einem My von Emotion erwidert er das Dankeschön."

Antoine: "Auf dass unsere Regentschaft ewig ist."

Fade Out.

Rob Gossler sitzt nervös auf seinem Thron. Zitternd und mit verschwitzt kalten Händen wagt er den Blick nicht von dem Abgrund zu heben, der sich gähnend vor ihm auftut. Meter um Meter tief dem Erdkern entgegen, sitzt er so weit oben und hat Angst. Angst herunter zu fallen.

Vor ihm sitzt Doktor Sigmund F. Reuth, der einen besorgten Blick auf seinen Patienten geworfen hat.

Dr. Reuth: „Rob Sie sind jetzt schon einige Male bei mir gewesen, aber so niedergeschlagen habe ich Sie noch nie gesehen.“

Schweren Herzens bewegt es Rob zu sprechen.

Rob Gossler: „Es geht um Drake und Johnboy Dog. Beide haben ihr Bestes getan auf ihre Weise um mir zu helfen auch wenn ich ihnen beiden so dankbar für alles bin.....“

Rob kratzt nervös am Stuhl. Ihm gehen die Worte der beiden Männer aus der letzten Show durch den Kopf.

Rob Gossler: „Drake sagt JBD ist nicht gut für mich und will mich zu seinem eigenen Vorteil nur zurück in den Dreck werfen. JBD sagt er will Fortschritte sehen und ich soll mir gut überlegen was ich tue.

Rob ballt die Fäuste.

Rob Gossler: „Verdammt ich weiß doch worauf dass hinausläuft. Ich soll mich zwischen den Fronten entscheiden. Kämpfe ich mit JBD gegen Drake oder mit Drake gegen JBD?! Früher wäre mir sowas völlig egal gewesen aber seid sie mich aufs Trockendock gesetzt haben und ich mich regelmäßig in ihren Therapiestunden erbreche. Geht es mir mehr an die Nieren als es vermutlich sollte!“

Dr. Reuth hat längst die Beine überschlagen und sein Klemmbrett in den Schoß gelegt. Die Spitzen aller seiner zehn Finger berühren sich, bilden ein Dach. Er entringt sich ein trockenes Lächeln.

Dr. Reuth: „Sehen Sie, Rob. Es ist doch immerhin eine positive Entwicklung. Wir sind deutlich einen Schritt weitergekommen. Aber irgendwie habe ich die Ahnung, dass dieser innere Kampf mehr an Ihnen nagt, als Sie hier gerade zugeben möchten. Als wäre da…etwas mehr!“

Rob schaut sich verlegen zur Tür um. Dort steht das häßliche Wesen seiner Selbst und winkt ihn zu sich. In der Rechten das Bier, in der Linken die Pfeife und ein breites gelbes Grinsen auf der warzigen Haut. Schau zu mir. Sieh mich an und folge mir.

Dr. Reuth spürt den Konflikt des Punks.

Dr. Reuth: „Dieser innere ‚Schweinehund‘, dieses ‚Teufelchen auf Ihrer Schulter‘…Sie müssen ihm entsagen, Rob. Entsagen Sie ihm. Sagen Sie einfach ‚nein‘! Tun Sie das Richtige, Rob! Verweigern Sie sich dem, was Sie da lockt. Denn Sie sind besser als all diese inneren Dämonen, die Sie quälen, Rob!“

Wütend blickt Rob die Gestalt an der Türe an.

Rob Gossler: „Du elendiger, wunderbarer Bastard!“

Er fühlt sich hilflos und sein Kopf sinkt erschöpft zurück in seine schweißigen Hände.

Der Doktor der Bosse beugt sich in seinem Sessel in Richtung seines Schützlings. In seinem Blick liegt Wärme, Zuversicht, Beistand.

Dr. Reuth: „Sie packen das, Rob! Sie sind stark! Sie sind stärker als diese Dämonen! Ich weiß es. Und Sie wissen das auch, Rob! Ich bin hier, um zu helfen. Gemeinsam vernichten wir Ihren inneren Gegner!“

Rob blickt zu Reuth. In seinem Kopf spielen sich unzählige Szenarien ab was er tun könnte, was er tun müsste oder auch nicht. Sein Hirn ist ein Whiteboard auf dme ebenso schnell Pläne gezeichnet werden, wie sie wieder hinfort gewischt werden. Nichts muss, alles kann.

Die Show ist noch nicht alt und es ist schon ein bisschen was passiert! Doch just in diesem Augenblick betritt ein Mann die Halle der dafür sorgte, dass vor allem am Ende der vergangenen War Evening Show so einiges passiert ist!

Mit einem dicken Grinser auf der Backe kommt der Publikumsliebling Zereo Killer in die Arena, begrüßt einige Fans und gibt auch direkt ein paar Autogramme. So gut gelaunt hat man den Los Angelino länger nicht gesehen. Ihm scheint es auch wieder sehr gut zu gehen, die Matches gegen Drake Ackley und die diversen Angriffe vom Fight Club scheint er endgültig überstanden zu haben.

…: „Zereo Killer! Zereo Killer! Mike… Mr. MacKenzie?!?!“

Ruft eine zarte, nicht ganz unbekannte Stimme aus dem Hintergrund. Doch es dauert nicht lange und schon bald hat sich diese Person vor Zereo Killer aufgebaut. Es handelt sich um… Tammy.

Tammy: „Hi!“

Sagt sie schon fast aufgeregt…

Zereo Killer: „Hi, Tammy! Long time no see!“

Ja, das scheint wohl zu stimmen, die haben sich schon wirklich lange nicht mehr gesehen. ZK hat noch nicht mal wirklich die Arena betreten, ist immer noch dabei einigen Fans eine beliebte Signatur zu verpassen.

Zereo Killer: „Was willst du? Kaffee trinken?“

Sie scheint völlig aus dem Konzept gebracht worden zu sein.

Tammy: „Öh… nein…?!“

Mr. #ISGI beginnt zu grinsen, konzentriert sich aber weiterhin auf seine Zereo Army, die ihre Hände nach ihrem Lieblingswrestler ausstrecken und nach ihm lechzen, als wären sie willenlose Zombies aus The Walking Dead!

Zereo Killer: „Schon gut, just kidding! Lass dich nicht von mir veralbern. Du bist sicher hier um deinen Job zu machen! Also frag, was du zu fragen hast!“

Tatsächlich räuspert die hübsche GFCW Angestellte und natürlich ist sie hier um ein paar Fragen zu stellen, nicht um ein Käffchen zu trinken… Doch warum nicht beides kombinieren? Ein schlechter Fang wäre der vielfache GFCW Champion mit Sicherheit nicht!

Tammy: „Vor allem in der vergangenen Show ist viel passiert, doch eines ist noch ausgeblieben. Du hattest mal angekündigt, dass du mit Lionel Jannek, der ebenfalls eine Show nach dir zurückgekehrt ist, sprechen musst. Wie wir in Erfahrung bringen durften, habt ihr nicht nur eine turbulente Vergangenheit, welche schon weiter zurückliegt. Wir wurden Zeuge davon, dass deine Tochter beinahe überfahren wurde und…“

Von einem Moment zum Anderen hört der sympathische Amerikaner auf mit den Unterschriften und blickt seinem unfreiwilligen Gesprächspartner tief in die Augen. Ist sie mit dieser Frage zu weit gegangen? Sie spricht definitiv nicht mehr weiter.

Zereo Killer: „Natürlich… war das etwas, was ich Jannek nie vergessen werde… dennoch muss ich mich mit ihm früher oder später ausreden. Es stehen noch viele Fragen offen, vielleicht treffen wir heute aufeinander, wer weiß? Wir werden unvermeidlich irgendwann unsere Wege kreuzen, dann werden wir sprechen, dann wird die gesamte GFCW Welt sehen, was passieren wird.“

Viel gesagt, aber dennoch wenig Inhalt. Spricht beinahe in kryptischen Worten sozusagen. Tammy macht unbeirrt weiter.

Tammy: „Okay, das lass ich mal so stehen. Gehen wir nochmal auf die letzte Show ein. Lionel Jannek, aber vor allem du, hast dafür gesorgt, dass der Fight Club nicht ein weiteres Mal Tag Team Champions geworden…“

Plötzlich springt sie zur Seite, auch die Fans sind vollkommen erschrocken!

BÄÄÄMMMMM!

Aus heiterem Himmel: Der Fight Club! Jasper Randall erwischt Zereo Killer mit dem klatschenden Schlag eines Singapure Cane. Und da ist auch gleich Drake Ackley! Mr. Chewing Gum stürzt sich beherzt auf das zweite Opfer des heutigen Abends und deckt ZK mit harten Schlägen ein. Jasper Randall lässt das Singapure Cane zweimal, dreimal, viermal, fünfmal, sechsmal, siebenmal niedersausen!

Dann hebt er den Los Angelino hoch und donnert ihn gegen die Wand. Ackley packt zu und wirft ihn gegen eine der zahlreichen Transportkästen, die backstage herumstehen. Dann ist es das Sprachrohr des Fight Club, der nachsetzt mit Tritten und Unterarmschlägen, während ZK zu decken versucht, was nur geht. Aber es gelingt eher schlecht, als recht.

Zereo Killer wird ebenso eiskalt erwischt wie kurz zuvor Lionel Jannek. Die Rache des Fight Club für das verdorbene Tag-Team-Titelmatch? Wird die Geschichte zwischen dem FC und Zereo Killer denn nie aufhören?! Wann ist es endlich einmal gut?!

Tammy kreischt im Hintergrund, während Jasper Randall die Arme des geschwächten und benebelten ZK auf dessen Rücken drückt. Drake Ackley stellt sich parat…

LRLU gegen ZK!

Zereo Killer geht schwer getroffen zu Boden. Ist er ausgeknockt? Wir können es nicht erkennen. Zum Glück greifen aber dann doch vier Sicherheitsleute ein und halten unter Anleitung von Security Boss Azrael den Fight Club zurück. Jasper Randall spuckt noch Gift und Galle in Richtung Zereo Killer, Drake Ackley zeigt ein teuflisches Grinsen.

Nach Lionel Jannek wird also auch Zereo Killer erwischt…und nochmal die Frage: Wann ist es endlich gut? Wann ist endlich Schluss?

Schon eine Weile ist Johnboy Dog im Gebäude hier in Halle – gut, dass das keine Halle ist…ne Halle in Halle…Kaualeralarm! – und hat sich mittlerweile gut akklimatisiert. In der Hand die kleine Dose ‚Zereo Cola‘, in der anderen die ‚Crutchips‘ steuert er ziemlich zielstrebig auf den Raum, der hier für kurze Zeit sein Büro darstellt. Schnell ist die Türe geöffnet – und um ein Haar fällt ihm Sack und Pack zu Boden!

Perplex bleibt der Hund im Türrahmen stehen.

Luna: „Parkplatz gefunden?“

Man kann sich sicher vorstellen, dass der Hund mal erstaunt schaut – aber SO erstaunt wie jetzt hat man ihn seit seinem Comeback vor weit über vier Jahren noch nie gesehen! Als stünde er einem Geist gegenüber schaut er, was sich da abspielt. Luna….hier.

Johnboy Dog: „Ehm….ja?“

Die Beine auf den Tisch gelegt, schon 2 leere Dosen Bier auf dem Tisch, die dritte in der Hand hat es sich Infinitys Gefährtin im Stuhl bequem gemacht und zwirbelt in der freien Hand einen Schlagring. Ein Grinsen schiebt sich in das Tattoo, das ihre rechte Gesichtshälfte bedeckt, als sie bemerkt, dass JBD offensichtlich mit allem gerechnet hat außer damit.

Luna: „Oh warte.“

Hektisch lehnt sie sich nach vorne und hämmert mit der Hand auf die Taste eines mobilen CD Spielers woraufhin aus diesem erneut „Sixpounder“ ertönt.

Luna: „Ein geiles Lied. Wie auch immer… Ich weiß du willst dich auf dein Match vorbereiten aber du hast eben auch noch einen anderen Job. Also warum kümmert sich der Commissioner JBD nicht darum, wenn seine Angestellten in den Gängen förmlich Amok laufen.“

Der Hund blinzelt.

Johnboy Dog: „Du hast doch nen Sockenschuss! Was ich wann tue, muss ich immer noch selbst wissen! Ich mache diesen Quatsch schließlich nicht seit gestern, sondern doch schon ne ganze Weile. Und bisher habe ich noch keine Klagen gehört.“

JBD schnauft.

Johnboy Dog: „Geh mal ruhig davon aus, dass ALLES was in der GFCW passiert, in irgendeiner Form Konsequenzen haben wird!“

Lachend erhebt sie sich aus dem Stuhl.

Luna: „Ich mach doch nur Spaß. Hoffe ich mal. Wer weiß schon was er tut, er war heute ja sooooo verspannt. Vielleicht lässt er auch grad mal die Seele baumeln. Oder deine Angestellten von Wänden. WHO KNOWS?“

Fragend wirft sie die Hände in die Höhe.

Luna: „Naja… Ich geh ihn mal suchen. Du kriegst es schon mit falls was passiert, ne? Ohhh...“

Sie stoppt im Vorbeigehen, um sich zu JBD zurückzulehnen.

Luna: „Aber nicht aus dem Rhythmus bringen lassen, du hast ein wichtiges Match.“

Auf der Türschwelle bleibt sie noch einmal stehen.

Luna: „Wir wollen doch nicht, dass du nicht in Topverfassung bist.“

Sie schiebt sich den Schlagring über die Finger und wirft dem Hund den provokativsten Handkuss der letzten Jahre zu.

Luna: „Man sieht sich.“

Der Hund schaut ihr nach und ehe er etwas sagen kann, ist die Tür auch schon zu – als er sie aufreißt, ist niemand auf dem Flur zu sehen, als sei sie unter die Unsichtbaren gegangen.

JBD: „Scheiße….schöne Scheiße….“

murmelt der Hund und man ahnt: Zweinull für Drake. Irgendwie.

Obszönes Gegröle, ekelhaftes Grunzen, stümperhaftes Kichern von diversen Schlampen, ja Dr. Dick is in da house!

Er tänzelt vor sich hin und hält einen Finger in die Höhe.

Dr. Dick: „Ein glorreicher Sieg ist schon hinter mir, ein weiterer wird heute Abend folgen! Und wisst ihr, was dann das Allerschönste ist!?“

Die heranschmeichelnden Nutten fragen natürlich ganz strohdoof, was daran das Allerschönste ist! Dass diese Frage rein rhetorischer Natur ist versteht sich doch von selbst. Er hätte uns ohnehin so oder so die Antwort draufgegeben!

Dr. Dick: „Wenn ich heute das ZWEI ZU NULL hole, dann braucht es kein drittes Match geben und ich bin jetzt schon Champion!“

Er schleckt beinahe die Rothaarige ab, während im Hintergrund seine Ehefrau auf ihrem Klemmbrett Notizen davon macht.

Dr. Dick: „Egal was das alte Bodenhaltungsei, oder sein Jungfrausohn heute Abend vor haben, Niemand kann mich daran hindern, dass ich heute Abend schon der neue GFCW Intercontinental Champion werde!“

Gierig schaut er durch die Gänge, er beginnt schon fast zu sabbern wenn er an das glänzende Gold des Titels denkt.

Dr. Dick: „Wenn der heutige Abend zu Ende ist dann steht es fest, dann hat die Show endlich einen würdigen Champion! Dann wird mein absolut glorreiches Comeback, indem ich die gesamte Wrestlingwelt auf den Kopf gestellt habe, mit einer glorreichen Titelregentschaft übertrumpft werden!“

Er sieht es schon bildlich vor sich. Reibt sich ein wenig unterhalb der Gürtellinie, natürlich nur, weil sich dort bereits sein metaphorischer Titel befindet.

Dr. Dick: „Dann fehlt für heute Abend nur noch eins… Bumsen mit möglichst vielen Frauen!“

…

Hat er das tatsächlich gesagt!?

Gott sei Dank befindet sich hinter dem Frauenklemptner bereits der Gegenpart dieser Konstellation, der zu diesen Dingen definitiv auch etwas zu sagen hat!

**räusper**

Der Doc reagiert so, wie ein Fred Dick oft reagiert, wenn man sich räuspert: Gar nicht.

???: „Ähem!“

Das klingt schon ein wenig sinnvoller und sorgt zumindest dafür, dass der Doc sich umdreht.

Hinter ihm hat sich Daniel breitgemacht, der da sicher nicht zufällig steht. Gut, Daniel und breitmachen in einem Satz ist schon witzig – aber hey, die Fantasie stirbt nie! Oh Gott, was ein grausiger Reim…

Daniel scheint aber motiviert und lässt sich auch von den Mädels drumherum nicht wirklich ablenken. Der Fokus liegt wie gehabt auf dem Doc.

Daniel: „Doc doc doc….ich denke, wir sind uns alle einig, dass du SCHON WIEDER gemogelt hast! Aber damit wird Schluss sein, denn heute kassierst Du den Ausgleich – oder wie du sagen würdest: Time for rückfick!“

Daniel findet das offenbar witzig, während Fred sich darum bemüht, seine Chicks – und vor allem die Hauptchickse – nicht aus den Augen zu lassen.

Daniel: „Ich hätte nicht gedacht, dass dir und deinen grenzdebilen Schlampen mal so viel an einem Titel liegen würde! Einem Titel, der mir gebührt, weil ich den Champion geschlagen habe, als du schlicht darum gekämpft hast, gegen ihn anzutreten!

Ein gehobener Zeigefinger wird vor dem Gesicht Daniels platziert…

Dr. Dick: „Time for rückwasfürnkack?!? Ohne Witz mein Freund, so einen Mist würde ich niemals sagen, hast du verstanden?“

Dirty Mary nähert sich ihrem Ehemann und zeigt ihm das Klemmbrett… ja, sie hat natürlich Notizen gemacht. Muss das noch extra erwähnt werden?

Dr. Dick: „Ach ja!“

Er schaut sich das genau an, was dort steht…

Dr. Dick: „Du nennst es gemogelt… ich nenne es… Kräfte gespart, verstehst du? Kräfte gespart für richtige Herausforderungen!“

Die folgenden Blicke gehen in Richtung der Bitches! Doch dann kommt er wieder auf die Mogelsache zu sprechen.

Dr. Dick: „Solche Situationen betreffen immer mindestens zwei Leute… Einmal der Ausführende, und einmal der grenzdebile Vollidiot!“

Zuerst zeigte er natürlich auf sich, dann auf seinen kommenden Gegner für das anstehende Match Nummer 2 gegen eben Diesenjenen!

Daniel schmunzelt und will gerade zur nächsten kleinen Tirade ansetzen, als ausgerechnet der Herr Vater um’s Eck biegt, der sicherlich ein ebenso würdiger Gegner für den hellen Doktor wäre!

JBD scheint auf dem Weg zu seinem Match zu sein, denn er wirkt fokussiert, hat ein Handtuch im Nacken und überhaupt scheint es gerade so, als könne ihn nichts so richtig umhauen.

Der Mann aus Busendorf verdreht die Augen als er den Mitfünfziger sieht.

Dr. Dick: „… Und da kommt auch schon das personifizierte Bodenhaltungsei…“

Hat der alte Hund tatsächlich die Nerven um in die Konversation zwischen Daniel und Dr. Dick einzugreifen?! Nein, sieht nicht so aus! Er will sich auf sein Match konzentrieren, welches bald ansteht, aber er hat die (Frauen-Arzt)Rechnung ohne den Doc gemacht!

Dr. Dick: „Bist du verdammt nochmal schwerhörig? Bleib stehen, denn ich will dir auch sagen, dass ich den da heute zum zweiten Mal infolge besiegen und somit GFCW Intercontinental Champion werde!“

… er bleibt tatsächlich stehen, dreht sich seinem unfreiwilligen Gesprächspartner zu und… wird weiter zugelabert.

Dr. Dick: „Dass das passieren wird, will ich dir nicht unbedingt auf die Nase binden, denn das versteht sich von selbst. Viel eher habe ich die Frage was du machen wirst, wenn ich heute schon den Titel gewinne! Dann ist ein drittes Match bei Title Nights überflüssig, verstehst du das, mein Alterchen?“

Gemessen daran, dass JBD heute schon das eine oder andere Mal etwas „spät“ dran war – das Alter, das Alter! – ist er hier ziemlich schnell ziemlich fokussiert und hebt den Kopf, als er da so angemotzt wird. Jeden hätte er jetzt wohl lieber gesehen, als den Doktor, der wohl am besten weiß, wie es um den alten Herrn steht.

Johnboy Dog: „Hast Du gerade ‚Alterchen‘ gesagt? Du solltest aufpassen, dass ich dich nicht zum Lebenslangen Kopierdienst verdonnere, Doktorchen! Immerhin kostest du eine richtige Stange Geld und vor allem dieses…Ding da, das Du deine Frau nennst!“

Nun plustert der Hund sich noch einmal auf und auch Daniel gesellt sich bis auf einen halben Meter an den Doc heran.

Johnboy Dog: „Dieser junge Mann hier wird dir gleich die Tracht deines Lebens verpassen, Dok! Und bei Title Nights werdet ihr in einem ganz besonderen Match aufeinandertreffen – ich bin Bester Dinge, dass das passieren wird! Und dann darfst Du dich ganz, gaaaanz….gaaaaaaaaaanz warm anziehen, Burschifred!“

Ein Glitzern in den Augen folgt, ein kurzer Schubser seitens Daniel – und zumindest der Hund ist schneller weg, als der Doc Superkalifragilistigexpialigorisch sagen kann. Daniel auch, zumindest versucht er das.

Dr. Dick: „Superkalifragilustagi… aaargh…“

Er hats versucht, ist aber gescheitert… und JBD ist tatsächlich schon weg. Dennoch bleiben tausende imaginäre Fragezeichen über den Kopf des Frauen-Arztes hängen. Je nachdem was der ein oder andere Zuseher geraucht hat, kann er diese Fragezeichen auch tatsächlich sehen, für alle anderen bleiben diese dann doch sinnbildlich.

Dr. Dick: „Also Daniel, ich versteh viele Dinge nicht… Wie soll es zu einem dritten Match kommen, wenn ich dich heute schon wieder schlagen werde? Was sollte das dann eigentlich für ein Match werden, von dem dein alter Herr spricht?! Und was zum Teufel meinte er mit „die Tracht deines Lebens“… Hat er ne Wortfindungsstörung, oder würde er mich gern in nem Trachtenkleid sehen? Wahrscheinlich liegts doch wohl wie immer am Alter, oder?“

Daniel versteht die Welt nicht mehr und weiß gar nicht mehr was er drauf sagen soll. Er streckt die Arme aus und schaut seinen kommenden Gegner an… er will etwas sagen… doch dann winkt er einfach ab und geht. Er will sich diesen Scheiß nicht mehr länger geben…

Dann steht nur noch er da, mit seinen tausend Bitches und inmitten der Bitchfactory seine Ehefrau… Eine Zeit lang blickt er noch dem nun leeren Gang hinterher, schüttelt den Kopf.

Dr. Dick: „Auch wenn er noch so jung ist… haut er ab und zieht den Schwanz ein… wie der Vater, so der Sohn…“

Mit diesen Worten geht auch diese tolle Szene zu Ende.

…: „Bist du okay?“

Verschwommene Bilder sind auf dem Tron zu sehen und alle Augenpaare wandern zur Riesenleinwand. Das Bild wird immer klarer und es ist zu erkennen, dass die GFCW Ärzte mit Zereo Killer sprechen, welche ihn nach den üblen Attacken stützen.

Zereo Killer: „Diese verdammten Bastarde!“

Das war definitiv keine klare Antwort. Der Zwei-gegen-eins-Ambush war aber auch ziemlich heftig.

GFCW Arzt: „Bist du…“

Zereo Killer: „Ja, ich bin okay!“

Unterbricht er rüde den Mann, der ihm lediglich helfen will… das checkt der angeschlagene Anführer der Zereo Army auch sofort und entschuldigt sich dafür.

GFCW Arzt: „So… wir sind so gut wie da! Bitte betrete den Raum… dort kannst du dich ein wenig ausruhen…

Der Arzt ist gegangen, MacKenzie wird alleine zurückgelassen. Hier sitzt er, legt sich die Hände auf die Oberschenkel, keucht vor Schmerzen. Ja, Fight Club hat immer etwas mit Schmerzen zu tun, das musste er auch heute wieder miterleben.

Zereo Killer: „Wenn ich diese Penner heut noch in die Finger kriege, dann gnade ihnen Gott!“

Verbissen schlägt er mit der Faust gegen eine sich im Raum befindliche Sitzgelegenheit.

Zereo Killer: „Nein… ich werde es nicht dem Zufall überlassen! Ich werde den Fight Club heute noch aufsuchen, koste es was es wolle! Ich kann diese Attacke nicht einfach so auf mich sitzen lassen!“

Er geht ein wenig in sich, denkt darüber nach wie das Ganze passiert ist.

Zereo Killer: „Es ist eine Sache, wenn sie mich attackieren wollen, aber es ist eine andere Sache, wenn sie mich inmitten der Fans attackieren!“

Sein Blick verfinstert sich, seine Stimme wird grimmiger.

Zereo Killer: „Ich mag es mir gar nicht ausmalen! Was wäre denn gewesen, wenn ich sie kommen hätte sehen und im Affekt ausgewichen wäre? Hätten sie dann einen Fan umgehauen? Irgendwo muss man irgendwann ein Stoppschild platzieren! Und dafür werde ich heute noch sorgen, dass dieses Schild aufgestellt wird!“

…

Zereo Killer: „Irgendwo krieg ich Beide heute noch zu fassen! Dieses Mal dauert meine Rache nicht so lange wie letztes Mal. Dieses Mal kommt es nicht überraschend! Hiermit kündige ich an, dass ich euch heute noch aufsuchen werde!“

Mit einem entschlossenen und wütend dreinblickenden MacKenzie geht diese Szene zu Ende.

Drake: „Wo zur Hölle warst du?“

Neben dem Vorhang zur Stage sitzt, die Beine baumeln lassend, der Lord of Madness auf einer Materialkiste. Die Kapuze ist über den Kopf gezogen, die Jacke geöffnet. Mit beiden Händen hält er seine Waffe über der Schulter und wirkt reichlich erleichtert seine Gefährtin auftauchen zu sehen.

Kichernd wirft Luna sich neben ihn.

Luna: „Menschen ärgern. Aufwärmen. Vieeeel zu tun.“

Besorgnis und Lachen vereinend lehnt Infinity sich zu ihr hinüber und gibt ihr einen kurzen Kuss, um sie danach mit einem irritierten Blick zu bedenken.

Drake: „Wie viel hast du gesoffen?“

Unschuldig tippt Luna sich ans Kinn.

Luna: „Ehm… Ich sag mal… du musst heimfahren?“

Als Drake nicht antwortet fügt sie wesentlich hastiger und ernster hinzu:

Luna: „Ich bin einsatzfähig!“

Ein Nicken. Das Vertrauen scheint hoch genug zu sein, dass ein Wort ausreicht, um Drakes Zweifel auszuräumen.

Drake: „Das wird übel da draußen, das ist dir klar.“

Keine Frage. Eine reine Feststellung. Entspannt legt sich Luna flach über die Kiste und streckt die Hände gen Decke.

Luna: „Sicher, dass du JBD nicht vernichten willst.“

Kopfschütteln.

Drake: „Er hat mich zweimal geschlagen. Heute ist nicht die Gelegenheit dazu, allen die Zukunft zu zeigen. Ja, ich konnte den Vorwand und JBDs Ego nutzen, um ihn von Gossler zu trennen und nebenbei noch zu schlagen...“

Das Ergebnis des kommenden Matches wird gar nicht in Frage gestellt.

Drake: „… aber das mit Johnboy ist heute nicht vorbei, wenn ich gewinne. Das ist ein Krieg für eine andere Zeit.“