It began long ago, when darkness, through its deceit captured the hearts of the sons and daughters of light. We looked for light but we found only darkness. We searched for bright skies but walked in gloom. We fumbled like the blind along the wall, feeling our way like people without eyes.


We were destined to fall, even in the brightest days. We stumbled as if it were dark. Among the living, we were like the dead. We looked for justice, but it never came. We looked for rescue but it was far from us.


So He, Himself, stepped in to save us with his strong arm and justice to sustain Him. He put on righteousness as armor, salvation His helmet. He clothed Himself with the robe of vengeance and wrapped Himself in a cloak of divine passion. He slipped out of his royal garments, left eternity to enter time, divinity to wrap himself in humanity.


The sea of glass, for the ocean of separation. He left peace, and for the first time felt pain. Because the very hands that held the stars were now sentenced to wear my scars. It was love that purchased this traitor’s heart.


It's what the prophets spoke about when they envisioned light living in men once again. For this reason, I am legend, predestined for greatness, built for the final hour. I was born for this, with weapons in hand, armor in place. I now march to the beat of a different drum. I will break through battle lines that have been drawn by discouragement and despair.


What more is left to be said? Time has met its end. It's now or never. Collision with me, myself, and I. You see my mission today is clear: to wake the dead. So let freedom's song rage. You’re not abandoned. You're not alone. Last day warriors arise from yesterday's ash and raise your fist with us. We are the army that is charging upon the land.


Defeat is no longer and option! It is victory.



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Help is on the way


I am coming home




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Habt ihr das wirklich geglaubt?


Habt ihr geglaubt, er kommt zurück, und alles wird wieder gut?


Habt ihr geglaubt, er kommt zurück und bringt das Licht?


Er wird euch nicht das Licht bringen


Niemand kann euch noch das Licht bringen


Denn ich bringe die Finsternis


Ich kann eure Schreie schon hören


Ich kann eure Angst schon spüren


Ich kann das Chaos schon sehen


Ich kann die Dunkelheit bringen


Denn ich bin die Königin der Finsternis


Ein grässlicher, gellender Schrei ertönt auf einmal. Die Buchstaben im Video werden durchgeschüttelt, ehe sie langsam zerfallen, die Finsternis scheint sie förmlich zu verschlucken. Und dann hört man es. Das Klacken von hochhackigen Schuhen auf einem Boden, den man nicht sehen kann. Alles ist dunkel.


Dann, mit einem Mal – ein greller Blitz, der einen Raum für einen kurzen Moment erhellt. Man erkennt nur Silhouetten, nur Umrisse, doch es reicht, um ein Bild der Gewalt vor den Augen des Zuschauers zu erzeugen. Die kahlen, weißen Fliesenwände, die genauso auch in einer psychiatrischen Klinik zu sehen sein könnten sind mit roten Flecken übersät, überall sind Spritzer – und inmitten dieses Raums steht eine Frau. Man erkennt sie nur kurz, doch es reicht, um zu erkennen, dass es eine Frau ist, die nicht zum ersten Mal in der GFCW zu sehen ist.


Der Moment ist wieder vorbei. Stille. Mit einem Mal jedoch beginnt hysterisches, schrilles Gelächter, dass in die Ohren dringt und das Trommelfell angreift. Es ist ein Geräusch des Wahnsinns. Und es dauert an, hört nicht auf, foltert den gesunden Geist, bis es ohne Vorwarnung stoppt – und es schießt, mit einem gleißenden Blitz, ein neuer Schriftzug ins Bild.


Und der Champion of Darkness ist auf Rache aus


13.04.2012



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Pete: „Sven, bist du wieder da?“

Sven: „So sieht das aus!“

Pete: „Was hast du da überhaupt grad getrieben? Geht’s dir gut?“

Sven: „Ich musste nur kurz mal an die frische Luft! Wo sind wir gerade?“

Pete: „J.T.K.! Ähm, ich meine Mandrake!“





Es ist soweit. Soeben haben wir das Beste gesehen, was die GFCW zu bieten hat – ein GFCW Heavyweight Championship Match, der Champion und sein Herausforderer, die Spitze der Liga. Nun geht es dem Ende von War Evening aus Neuss zu, und es gibt noch etwas, das geschehen muss, bevor wir zum Ende kommen. Etwas, dass über den Abend hinaus bereits mehrfach angekündigt wurde.


Und so wird nun das Licht in der Halle ausgeschaltet – es wird nicht gedimmt, es wird komplett abgeschaltet. Es ist dunkel, und das einzige Licht in der Halle kommt aus den Zuschauerrängen in Form von Blitzen aus dem Inneren von Kameras.


Es herrscht eine gespannte Erwartung in der Halle vor, man weiß nun zwar, was hier gleich passieren soll und wird, aber die Frage des „Wie?“ steht noch immer im Raum. Es ist eine echte Gänsehautstimmung.


Eine Glocke ertönt.


Die Fans halten kollektiv die Luft an. Das ist der Moment, auf den sie gewartet haben. Aber es ist immer noch nichts zu sehen, die Halle bleibt dunkel. So kann man absolut nichts sehen, keine Silhouette, nichts. Alles, was man sehen kann, ist Finsternis. So wie der Champion of Darkness es mag.


Ein greller Blitz.


Der Titantron flammt mit einem Mal auf, und gleißendes weißes Licht blendet die Zuschauer, die die Augen zusammen kneifen müssen und sich nur langsam an den neuen Umstand gewöhnen, ehe sie das Gesicht einer Frau auf dem Titantron sehen und mit einem Mal macht das weiße Bild dem Gesicht einer Frau Platz, oder besser den schemenhaften Umrissen eben dieses Gesichtes, denn wo auch immer sich die Kamera sich befindet, die diesen Clip aufnimmt, hell ist es dort nicht. Doch die scharfen Gesichtszüge, die fast schon bösartigen, schwarzen Augen und der schmale Mund mit den dünnen Lippen, die so weit nach unten gezogen sind wie es die menschliche Anatomie zulässt, lässt keinen Zweifel daran, wen wir hier vor uns sehen.


Janella Dark: „Die Zeit ist gekommen.“


Das Publikum wird nun lauter angesichts dieser Tatsache, es ist nun scheinbar wirklich soweit und sie bekommen, was ihnen seit Monaten versprochen wurde – ein großes Comeback, ein altes Gesicht, dass jeder kennt und mit dem jeder etwas anfangen kann.


Janella Dark: „Die Zeit für Worte ist vorbei. Die Finsternis wird für mich und meinen Champion sprechen, die Finsternis ist die Sprache die die Black Hand und ich sprechen. Nur eins noch...“


Wieder ein gleißender Blitz, wieder sind die Fans in der Halle geblendet, wieder ist nicht zu erkennen, was sich dort auf dem Titantron abspielt. Doch durch die Halle fährt ein Knurren, das klingt, als würde ein Monster sich auf die Jagd machen, so bedrohlich, so wütend, so wild wie man es schon sehr, sehr lange nicht mehr gehört hat.


Dann, mit einem Mal, wie schon zuvor, wird der weiße Bildschirm wieder schwarz. Doch diesmal ist es keine Silhouette, die dort zu sehen ist, kein Frauengesicht, das vor Boshaftigkeit nur so strotzt und auch kein monströser Mann mit gefletschten Zähnen, dem die Wildheit eines Tiers in die dämonenhaften Augen geschrieben steht. Nein, es ist wieder ein Schriftzug, wie bei den vorherigen Videos auch immer. Und er liest:



Doppelt genäht hält besser, ihr Idioten. Habt ihr das wirklich geglaubt?



Verwirrung. Was ist denn jetzt los?


Aber bevor irgendwer wirklich nachdenken kann, was das nun zu bedeuten hat geht das Licht in der Halle wieder an. Nicht das normale Licht, sondern dunkelrotes Licht, das auf den Entrance-Bereich gerichtet ist, wo mit einem Mal ein Strahl von Feuerwerk in die Luft schießt, ehe man Töne aus den Boxen hört, die nicht zu Mandrake gehören. Ganz sicher nicht. Es sind Töne, die man schon lange nicht mehr gehört hat. Wie lange ist es her? Ein Jahr? Zwei Jahre? Schwer zu sagen. Aber das Gitarren-Intro des nun beginnenden Songs dürfte vielen langjährigen GFCW-Fans bekannt vorkommen. Und die, die wissen, was nun kommt, verfallen in gemischte Reaktionen – einige freuen sich über das Comeback, das nun scheinbar ansteht, andere erinnern sich noch zu gut daran, was dieser Mann damals getan hat.


Und in dem Moment, in dem der Gesang einsetzt, tritt jemand auf die Stage. Wesentlich weniger beeindruckend als der Mann, den man vorhin in den Videos bewundern durfte. Eher normalgroß, normalbreit und...


...und das Licht geht endlich wieder an. Nun kann man den jungen Herren in seiner ganzen Pracht bewundern – eine Jeanshose, eine rot-weiße Jacke mit einer Kapuze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hat und ein Lächeln auf den Lippen, welches von den Kameras eingefangen wird. Nicht nur das, die Lippen des Mannes bewegen sich auch, er scheint zu sprechen, und wenn man Lippen lesen müsste, man würde wohl vermuten er sagt so etwas wie: Tut mir Leid, Florian. Vielleicht ja nächstes Mal.“


I remember when all the games began.
Remember every little lie
and every last goodbye.
Promises you broke, words you choked on
and I never walked away. Its still a mystery to me

Well I'm so empty
I'm better off without you and you're better off without me.
Well you're so UNCLEAN!
I'm better off without you and YOU'RE BETTER OFF WITHOUT ME!



Nun wissen scheinbar noch mehr Leute, wer hier gerade auf der Stage steht und soeben sein Comeback gegeben hat – und irgendwie weiß keiner so recht, wie er reagieren soll. Sollten sie sich nun über das Comeback des Mannes freuen, der der Liga eine lange Zeit lang seinen Stempel aufgedrückt hatte und zahlreiche Pay Per Views headlinte? Oder sollten sie den Mann ausbuhen, der die Liga verließ, weil sie ihn nicht interessierte und nachdem er so viel kaputt gemacht hatte, wie nur irgendwie möglich? Oder sollte man sich erstmal fragen, warum er nach diesem Abgang nun wieder hier war? Wollte er etwa zu Ende bringen, was er damals versprochen hatte? War es nun so weit?


Auf jeden Fall macht sich der Mann nun auf den Weg in den Ring, deutlich schneller als man das von ihm früher gewohnt war, als er sich immer Zeit ließ, um die Fans zu provozieren und zu zeigen, dass ihm egal war, was sie von ihm hielten. Und so ist er bereits am Ring angekommen, als der Refrain des Songs beginnt, und tut nun etwas, was er hingegen seinem sonstigen Entrance früher auch immer tat – er klettert auf den Apron, von dort aus in einer flüssigen Bewegung von außen mit dem rechten Fuß auf das zweite Ringseil und mit dem linken Fuß auf das dritte Ringseil und breitet die Arme aus – dieses Mal jedoch reißt er sich noch die Kapuze vom Kopf, wirft sie nach hinten und tut es dann. Und nun ist fast jedem in der Halle klar, wen sie da breit grinsend vor sich sehen.


THE LYING!
THE BLEEDING!
THE SCREAMING!
WAS TEARING ME APART!
THE HATRED!
DECEIVING!
THE BLEEDING!
IT'S OVER!


Von dort aus springt er dann direkt in die Mitte des Rings und starrt ins Publikum, scheint die Reaktionen der Neusser Crowd zu genießen, ehe er seine rot-weiße Jacke öffnet, die er früh in seiner Karriere mehr oder minder zum Markenzeichen gemacht hatte, als er noch kein eigenes Merchandise hatte, eigene Shirts und so weiter und so fort, als er noch nicht der war, der er heute ist.


Die Jacke wirft er dann recht achtlos aus dem Ring, um ein Shirt mit der Aufschrift „Mitglied der Blödel-Elite“ zu enthüllen, was auch so mehr oder minder typisch für ihn ist, ehe er sich aus dem Ring begibt und neben das Kommentatorenpult geht, wo ihn Sven und Pete verdattert und mit unverhohlenem Entsetzen anstarren. Er hat für die beiden nur ein Lächeln übrig und man hört dank der GFCW-Kameras auch die Worte, die er den beiden mitgibt: „Hey Leute, gut euch zu sehen. Man, seht ihr scheisse aus. Diese „neue Ära“ muss ja schlimmer sein als ich dachte.“


Während das Kommentatorenduo versucht, die Sprache wieder zu gewinnen, hat sich der Rückkehrer ein Mikrofon geschnappt und rollt sich damit wieder in den Ring. Er will erst etwas sagen, doch wird von Chants der Fans unterbrochen, die ihre Meinung nun zum Ausdruck bringen.


Welcome back!“


Please go home!“


Welcome back!“


Please go home!“


Welcome back!“


Please go home!“


Ein Schulterzucken, dann nimmt er das Mikrofon doch noch zum Mund und... zögert. Er grinst, das hier macht ihm sichtlich Spaß. Er wusste scheinbar, dass seine Rückkehr nicht jeden glücklich machen würde. Und doch ist er hier und spricht nun seine ersten Worte seit langer Zeit.


Robert Breads: „...und schon ist die GFCW wieder interessant.“


Ein Lächeln. Er ist wieder da, und nun hat es auch endgültig der Letzte in der Halle kapiert. Robert Breads, 'der Verbannte', wenn man so will, ist zurück, und er steht in der Mitte des Rings. Aber was genau soll das alles? Man weiß zwar nun, dass er hier ist... aber was will er? Warum ist er überhaupt wieder da?


Breads sieht aber nicht so aus, als wäre er gerade in Erklärlaune. Viel mehr schmunzelt er und wirbelt das Mikrofon in seiner Hand herum, ehe er einen Schritt nach vorne geht und sich betont lässig an das oberste Ringseil lehnt, das Gesicht weiterhin den Fans zugewandt.


Robert Breads: „Hat euch diese Show gefallen?“


Jubel von den Zuschauern, offenbar hat sie das tatsächlich. „Canada's Own“ zieht die Augenbrauchen hoch und spricht dann mit einem leicht bissigen Unterton weiter.


Robert Breads: „Wie gefiel euch die Promo eures GFCW Champions?“


Es dauert eine Sekunde, ehe die Menschenmenge auf den Rängen den Sarkasmus versteht, den Breads hier anbringt. Selbiger wartet aber gar nicht auf eine Reaktion, sondern er fährt direkt fort.


Robert Breads: „Keine Sorge, ich kann verstehen, dass ich verwirrt seid. Wäre ich nach Aya's Worten vorhin auch. Stories? Rote Fäden? Aya, glaubst du denn, dass das hier alles nur gespielt ist? Glaubst du, das alles hier ist nicht echt? Komischer Typ bist du... Aber gut, Spaß bei Seite, warum bin ich hier?“


Das ist wohl die Frage, die die meisten Fans interessieren dürfte – wollte er sich nicht mehr oder minder ins GFCW-Exil zurück ziehen? Und nun, nicht mal ein halbes Jahr später, ist er wieder da.


Aber irgendwas ist doch anders... oder doch gleich? Ja, der Entrance, der alte Entrance, wenn man so will, scheint etwas zu bedeuten haben. Er wirkt nicht wie er gewirkt hatte, als er sich damals aus der Liga zurück zog, nicht demotiviert und gelangweilt mit diesem Hauch Wahnsinn, nein, viel mehr wirkt er... melancholisch? Belustigt? Eine komische Mischung, doch sie beschreibt doch recht gut, was man aus Breads' Gesicht lesen kann.


Robert Breads: „Ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden. Wenn das jemand anders sagen würde, würde er nun trotzdem genau das tun und nie zum Punkt kommen. Nicht so ich, meine werten Damen und Herren. Und deswegen komme ich nun zum Punkt: Ich bin hier, um mich zu entschuldigen.“


Das ist nun ungefähr so als wüsste Hikari den Namen eines aktuellen GFCW-Wrestlers – Robert Breads will sich entschuldigen? Irgendetwas läuft hier doch verdammt schief.


Robert Breads: „Und nein, ich werde nicht in Tränen ausbrechen und auf meinen Knien durch den Ring rutschen und schreien, dass ich geläutert wurde und nun ein neuer Mensch bin und bla bla bla. Nein, ich bin immer noch der selbe Typ der ich vor vier Monaten war, als ich diese Liga verließ. Aber ich bin auch der Typ, der weiß, wann er Fehler gemacht hat. Ich bin auch der Typ, der nichts beschönigt und die Dinge beim Namen nennt. Und ich kann von mir behaupten, dass ich eine Menge Dinge getan habe, die mies waren. Wirklich, wirklich mies.“


Er verzerrt sein Gesicht zu einer Grimasse, als würde er sich an etwas erinnern, dass ihm Schmerzen bereitet. Dabei war doch meistens er es, der die Schmerzen verursacht hatte.


Robert Breads: „Ich bin nicht wirklich stolz auf die Dinge, die ich getan habe, aber ich werde sie auch nicht leugnen. Ich habe Frauen geschlagen, Sachen angezündet, Leute halbtot geprügelt und diese Liste kann man ewig weiter führen. Ich war ein verdammter Mistkerl, der rücksichtslos und ohne Moral handelte. Jeder weiß das. Und vor allem einem Mann habe ich dabei... sagen wir... übel mitgespielt.“


Der Kanadier muss sich offenbar ein Lächeln verkneifen, angesichts dieser wirklich maßlosen Untertreibung.


Robert Breads: „Ihr alle wisst wohl, dass ich von Claude „Dynamite“ Booker spreche.“


Noch vor wenigen Minuten wäre bei diesem Namen wohl Jubel ausgebrochen – und auch jetzt wird gejubelt – doch nun mischen sich Buhrufe in die Reaktionen. Gerade eben erst hat Dynamite im Main Event zwischen Tobi Whitehouse und dem Sensations-Comebacker Joker eingegriffen und EINFACH ALLES verändert.


Robert Breads: „Alles was ich will, Dynamite, ist meinen Platz zurück und auch meinen Namen will ich wieder haben. Du hast es mir genommen, du kannst es dir geben. Natürlich verstehe ich die Vorbehalte von... JEDEM... aber seid doch einmal ehrlich... es ist schon ganz schön langweilig ohne mich hier, oder?“


Tja, auch wenn er ungewohnte Töne spuckt, er ist eben immer noch er selbst. Und das bedeutet wohl zwangsläufig, dass er immer noch eine sehr, sehr hohe Meinung von sich selbst hat.


Robert Breads: „Also, Dynamite, ich weiß, du bist da hinten und ich würde dich bitten, nun heraus zu kommen. Ich bin bereit, Frieden zu schließen, und du kannst den besten Wrestler der Welt wohl ganz gut in deiner Liga gebrauchen, oder? Also bitte. Ich warte.“


Und lange muss er wahrlich nicht warten, denn schon nach kurzer Zeit ertönt der altbekannte Satz „You've waited long enough! Here it is! Dynamite!“ Breads blickt in gespannter Erwartung in Richtung Entrance-Bereich, aber Dynamite lässt sich Zeit – doch dann ist er da, er tritt auf die Rampe.


Ein surrealer Moment. Irgendwie wartet man doch darauf, dass beide nun auf der Stelle los stürmen und sich die Köpfe einschlagen, dass Breads Stühle, Tische und Leitern unter dem Ring hervor kramt und Dynamite damit bewirft, dass Dynamite sich dagegen wehrt, dass er wieder diesen Kampfgeist zeigt, den er bei Brainwashed 2011 gezeigt hatte, als er auch nach einer fast unmenschlichen Bestrafung seitens des Kanadiers nicht aufgab. Aber man merkt, die Zeiten haben sich geändert.


Die Crowd steht nicht mehr geschlossen hinter Dynamite, er ist nicht mehr der Liebling der Massen, wie er es früher war. Breads ist nicht mehr das pure Böse, das Monster in Menschengestalt, nein, er will sich entschuldigen. Das wäre früher undenkbar gewesen. Aber nun schien nichts mehr undenkbar. Diese neue Ära, in die wir scheinbar hinein steuern, sorgt wirklich für Wandel in der GFCW-Landschaft.


Booker geht langsam auf den Ring zu, und zu sagen, er wäre misstrauisch, wäre eine maßlose Untertreibung. Er wirkt, als würde der Teufel höchstpersönlich seinen Ring besetzen, was angesichts der Vergangenheit der Beiden gar nicht mal so unwahrscheinlich erscheint – aber so, wie sich Breads hier präsentiert, wirkt er kein bisschen zerstörerisch. Er wirkt einfach wie jemand, der seinen Job wieder will, wie jemand, der wieder wrestlen will.


Nun ist Dynamite am Ring angekommen und bleibt davor stehen, um ihn über die Ringtreppe zu entern, ohne auch nur einmal den Blick von Breads zu lösen – zu groß das Risiko, dass der Kanadier doch nur blufft. Unmöglich ist das wohl keinesfalls. Dann ist er da – im Ring, zwei Meter von seinem Erzfeind entfernt. Nachdem es erst schien, als wäre bei Brainwashed zum Ende der Sage der beiden Todfeinde gekommen, hatte sich Breads bei Title Nights schon versöhnlicher gezeigt als vorher – hatte er diese Evolution nun abgeschlossen?


Claude Booker: „Glaubst du wirklich, das kaufe ich dir ab?“


Okay, damit kennen wir wohl die Meinung von Dynamite. Aber kann man es ihm verübeln.


Claude Booker: „Du glaubst wirklich, dass ich dir glaube? Du glaubst wirklich, dass ich dir noch eine zweite Chance geben würde? Dir? Mein Freund, DU bist ein gefährlicher, unberechenbarer Irrer. Glaubst du wirklich, ich würde dir noch einmal die Möglichkeit geben Zerstörung und Chaos zu stiften? Warum, verrate es mir, warum zur Hölle sollte ich dem Teufel den Schlüssel zu meiner Liga auf dem Silbertablett überreichen?“

Robert Breads: „Dynamite, hör mir zu...“

Claude Booker: „Nein, DU hörst zu!“


Breads wirkt ein wenig überrumpelt, und ehe er seinerseits widersprechen kann, fährt Dynamite energisch fort.


Claude Booker: „Ich habe keine Ahnung, was hier los ist, warum du wirklich hier bist, was du willst und ich glaube, ich will es gar nicht wissen. Hm, was ist es diesmal, hä? Hast du nicht wieder einen komplizierten, bis ins letzte Detail ausgeklügelten Plan, der schon vor sieben Jahren begonnen hat und dessen Lösung ich schon längst hätte erkennen müssen, weil du es mal in einem Nebensatz deiner Promo über Pferde gesagt hast, hm? Ich sage es dir jetzt, ich sage es dir hier, und ich sage es dir einmal, und kein zweites Mal: Du wirst niemals, NIEMALS wieder Teil dieser Liga sein. Niemand will dich hier. NIEMAND.“


Mit einem Ruck setzt Booker das Mikrofon ab. Viel unmissverständlicher hätte er seine Message wohl nicht rüberbringen können, er atmet schwer, und in seinen Augen steht der blanke Hass. Es wirkt fast wie ein Rollentausch aus alten Zeiten, stets war Breads der Aggressive gewesen, der Dynamite angeschrien hatte, während Booker der Ruhepol in ihren Konversationen war.


Nun war Breads vollkommen ruhig. Er blickt Dynamite an – und das war's. Er blickt ihn bloß an, nicht wütend, nicht enttäuscht, er sieht ihn einfach an, als wäre genau das passiert, was er sich erwartet hatte. Nun, es war wohl das passiert, was JEDER erwartet hatte.


Robert Breads: „Ich kann dich verstehen, Dynamite, wirklich, aber...“

Claude Booker: „Nein, kannst du nicht!“


Wieder wird Breads unterbrochen. Booker ist inzwischen hochrot angelaufen, und zu der Wut in seiner Stimme mischt sich fast so etwas wie Verzweiflung, als wolle er das, was er sagt, nicht wirklich sagen, aber als könne er sich nicht dagegen wehren.


Claude Booker: „Du bist die Pest in meinem Leben, in meiner Karriere, in meiner Liga. Du hast meiner Frau ins Gesicht geschlagen, nur um ein dummes Match zu bekommen, dann hast du mir alles genommen, was mir lieb und teuer war, meine Liga, indem du mich nicht besiegt hast, nein, du hast mich gebrochen. Und wie du mich gebrochen hast. Du hast mir vor dem Match schon gesagt, dass du alle Leute, deren Leben die GFCW ist, deren Herzblut diese Liga ist, aus eben jener entfernen würdest, würdest du mich besiegen.


Und als ich verloren hatte habe ich mich geschämt, mich hat die Schuld zerfressen und doch habe ich dir die Hand gereicht, ich habe dir angeboten, Frieden zu schließen, und du hättest es tun können, du hattest mich zerstört, ich war keine Bedrohung mehr, und doch musstest du mich noch weiter zerstören, wolltest MICH beenden, genau wie du J. T. K. beendet hattest. Du hast mir Schmerzen zugefügt. Nicht nur körperliche Schmerzen, schlimmere körperliche Schmerzen als ich sie jemals gespürt hatte, nein, du hast mir die Schuld eingeprügelt, die Schuld, die mich innerlich zerfressen hat, weil du alle meine Freunde, meine engsten Freunde, auf die Straße gesetzt hast und sie ans Existenzminimum gebracht hast.


Du wolltest nicht nur meine Karriere zerstören, du wolltest mein Leben zerstören, und du hättest es auch fast geschafft. Nur um ein Haar habe ich es geschafft, überhaupt weiter zu machen, nur um ein Haar, du Irrer. Glaubst du wirklich... kommst du wirklich auf die Idee, dass ich auch nur in Betracht ziehe, dich wieder einzustellen? Glaubst du, ich gebe dir noch eine Chance, mich zu brechen? Denn das ist es doch, was du willst! Du willst es schon wieder tun! Aber diesmal nicht, nein, diesmal nicht!“


Dynamite ist am Ende mit seinem Monolog. Man könnte fast glauben, er breche jeden Moment in Tränen aus, aber wer ihn kennt weiß, dass er viel zu stark dafür ist. Und auch Breads weiß das. Breads weiß vielleicht mehr über Dynamite als jeder andere Wrestler, der je in der GFCW unterwegs war. Und nun hebt Breads ganz langsam das Mikrofon zum Mund.


Robert Breads: „Darum geht es also. Um dich.“


Die Stimme des Kanadiers ist völlig emotionslos, er bewertet Dynamite's Worte nicht. Er stellt nur etwas fest.


Robert Breads: „Der Grund dafür, dass du mich nicht wieder einstellen willst... ist dein Ego.“


Dynamite wirkt überrascht, fast schon schockiert. Damit hatte er nicht gerechnet.


Robert Breads: „Du bist doch der totale Gutmensch, Dynamite. Du plädierst doch dafür, immer jedem eine zweite Chance zu geben. Du bist doch das personifizierte Gute. Du gibst jedem eine zweite Chance, dass ist deine Philosophie, nicht wahr? Du hast Gorn eine zweite Chance gegeben, und er hat sie genutzt und wurde zu Tobi Whitehouse, dem Publikumsliebling. Du hast Pavus Maximus, oder besser „Jon Arctander“ eine zweite Chance gegeben, und er wurde von den Fans geliebt. Aber du willst mir keine zweite Chance geben, weil du ein persönliches Problem mit mir hast, Dynamite.


Du lässt deine persönlichen und privaten Gefühle deine Objektivität beeinflussen. Und was noch viel schlimmer ist: Du hörst nicht auf das, was diese Leute dort wollen!“


Mit dem Zeigefinger deutet er auf die Zuschauerränge.


Robert Breads: „Nein, es ist sogar noch schlimmer. Du FRAGST diese Leute nicht einmal, was sie wollen. Dabei ist es doch deine Philosophie, dass diese Leute wichtiger sind als alles andere, dass diese Leute das Gerüst der Liga sind, dass diese Leute die wahren Superstars der GFCW sind. Also, warum fragen wir nicht die GFCW-Galaxie, oder?“


Mit diesen Worten wendet sich Breads um und klettert auf das zweite Ringseil in der Ringecke.


Robert Breads: „Wer von euch will mich wieder in der GFCW sehen?“


Dann hält er das Mikrofon in Richtung der Ränge, von denen gemischte Reaktionen kommen. Es ist schwer zu sagen, was überwiegt, Jubel oder Buhrufe, aber vielleicht eher Letzteres. Das kümmert Breads jedoch nicht, er steigt vom Seil herunter und geht in die nächste Ringecke, klettert wieder auf das Seil und spricht.


Robert Breads: „Wer von euch will sehen, wie ich Tobi Whitehouse um die GFCW Heavyweight Championship heraus fordere?“


Nun kippt die Stimmung ein wenig weiter in Richtung von „Canada's Own“, Tobi Whitehouse musste durch die letzten Shows eben ziemlich an Beliebtheit einbüßen. Doch der ist noch immer nicht zufrieden, er geht in die nächste Ringecke und klettert auch dort wieder auf das zweite Seil.


Robert Breads: „Wer von euch will sehen, wie Brainpain und ich gemeinsam in den Ring steigen?“


Immerhin schon deutlich mehr Jubel als Buhrufe, dieses Match scheint, egal, wie beliebt beide Männer beim Publikum sind oder wie oft sie da sind, von der Paarung Robert Breads vs Brainpain scheint eine gewisse Magie auszugehen, und scheinbar will wirklich fast jeder im Publikum dieses Match sehen. Und nun klettert der Kanadier auf die letzte verbleibende Ringecke, und er führt das Mikrofon zum Mund.


Robert Breads: „Und wer will nun, dass Claude „Dynamite“ Booker das Richtige tut, mich wieder einstellt und euch all' das ermöglicht?“


Nun hat er es geschafft, Dynamite kann nicht verleugnen, dass DEUTLICH mehr als 50% der Fans dafür sind, dass Robert Breads wieder Teil von German Fantasy Championship Wrestling wird – wonach, wenn es nach Dynamite's Philosophie geht, Breads einen Vertrag erhalten sollte. Denn das ist es, was die Fans wollen. Und die Fans sind wichtiger als alles andere.


Der ehemalige GFCW-Champion geht nun wieder in die Ringmitte, stellt sich Dynamite gegenüber und öffnet den Mund.


Robert Breads: „Ich habe mich bereit erklärt, mich für alles zu entschuldigen, was ich getan habe. Du weißt, dass ich all' die großen Matches mit Leuten wie Whitehouse, dem Dragon, Aya und Gossler haben will. Du weißt, dass ich Brainpain mehr als alles andere im Ring will. Du hast die Fans gehört. Nun tu' das Richtige, Dynamite!“


Und mit diesen Worten streckt Breads dem Präsidenten von German Fantasy Championship Wrestling die Hand entgegen. Booker starrt Breads entgeistert an. Was ist hier los? Ist er in einer Parallelwelt gefangen? Hier stimmt doch irgendwas nicht. Das kann so hier gerade nicht passieren. Fordert die GFCW-Galaxie, seine GFCW-Galaxie gerade wirklich, dass er dieses Monster wieder holt? Wissen sie denn nicht, dass er von Grund auf böse ist?


Er hatte die GFCW-Galaxie immer geliebt, weil sie ein Gespür dafür hatten, was richtig und was falsch war. Sie hatten immer gewusst, was sie wollten, und sie wollten immer Dinge, die auch gut für die GFCW waren. Aber diesmal lagen sie alle falsch, da war er sich sicher. Sie lagen falsch, und er selbst lag richtig. Robert Breads würde sich niemals ändern. Das müssen diese Fans doch wissen! Sind sie denn dumm? Hatten sie vergessen, was er getan hatte? Er würde es wieder tun! Er verdiente keine zweite Chance! Und doch rufen sie „Shake his hand! Shake his hand! Shake his hand!“


Claude Booker: „Seid still! Ihr versteht das nicht! Ihr könnt das gar nicht verstehen! Er darf nicht wieder kommen. Er kann... Er soll... Er wird...“


Dynamite verliert den Faden, er ist völlig durcheinander, buht SEINE GFCW-Galaxie ihn da gerade aus? Er will doch nur ihr Bestes. Er will doch nur, dass alles gut wird, dass alles gut bleibt in der GFCW, und er weiß, dass er das Richtige tut, auch wenn sie das nicht verstehen können. Das ist doch wieder ein Trick von Breads. Ja, das ist es! Breads hatte sie irgendwie ausgetrickst, er hatte sie irgendwie auf seine Seite gezogen! Er war ein hinterhältiges Schwein, das stand doch nun klar fest!


Claude Booker: „Security!“


Nun werden die Buhrufe sogar noch lauter, und auch, wenn sie nicht schallend sind und auch wenn einige Leute die Entscheidung von Dynamite verstehen können und es tatsächlich beklatschen, sie sind da, diese Buhrufe. Dynamite ist völlig aufgelöst. Diese Situation versteht er nicht. Diese Situation kann man doch auch gar nicht verstehen. Das ergibt alles keinen Sinn.


Breads hingegen bleibt völlig still. Er blickt Dynamite einfach nur an. Genau wie vorhin. Kalt. Emotionslos. Nicht wertend. Er blickt ihn einfach an... nein, da ist noch etwas. Noch ein Gefühl, dass man erkennen kann. Es ist Enttäuschung.


Inzwischen kommen knapp fünfzehn Leute in GFCW-Uniformen zum Ring und umkreisen diesen. Breads macht keinerlei Anstalten, sich zu bewegen, sich zu wehren oder etwas zu sagen. Er wartet einfach nur. Dann, wie auf ein unsichtbares Kommando, klettern die Sicherheitsmänner auf den Ringrand und entern den Ring, umkreisen Breads und reden auf ihn ein, es ist nicht zu verstehen, was sie genau sagen, aber scheinbar geben sie ihm Instruktionen, wollen ihn beruhigen, machen ihm klar, dass Widerstand zwecklos war, und dass er einfach mit ihnen gehen sollte.


Canada's Own“ macht keine Anstalten, sich zu wehren. Er starrt einfach nur Dynamite an, er scheint gar nicht wahr zu nehmen, dass er von einer Armee von GFCW-Security umzingelt ist. Und dann passiert es.


Breads' Mund bewegt sich, er nimmt auch nicht das Mikrofon hoch, er redet direkt mit seinem Gegenüber. Er spricht zu Dynamite, seine Lippen formen Worte, und diese Worte treffen Dynamite direkt und schonungslos: „Weißt du, Dynamite, ich hätte dir vieles zugetraut... Aber nicht, dass du innerhalb von so kurzer Zeit zu einem Feigling wirst.“ Einen Moment lang starrt Booker den Kanadier an. Dann schlägt er zu.


Eine schallende Ohrfeige für Breads ist die Kurzschlussreaktion, die Dynamite aufgrund dieser Worte fabriziert. Ehe Breads auch nur realisieren kann, was überhaupt los ist, wird er von den Security-Männern präventiv gepackt und aus dem Ring gezerrt, als wäre er ein Tiger, der jeden Moment über ein armes, hilfloses Lamm herfallen würde.


Dabei tut Breads eigentlich gar nichts. Im ersten Moment sieht man zwar Verwunderung auf dem Gesicht des Kanadiers, doch dann weicht diese... einem Grinsen. Breads grinst. Während er schlaff in den Armen der Security-Männer hängt und sich widerstandslos abführen lässt, über die Rampe in den Backstage-Bereich, fängt er an zu lachen. Laut und deutlich. Offenbar findet er es urkomisch, dass Booker ihm soeben ins Gesicht geschlagen hat. Vielleicht auch nur, weil das genau das war, was er sich von diesem Kommentar erhofft hatte. Vielleicht aber auch, um zu überspielen, dass er selbst ebenfalls überrumpelt worden war.


Dann ist er weg, und Dynamite verbleibt allein im Ring. Die Fans sind immer noch verwirrt von dem Schauspiel, dass sich soeben vor ihren Augen zugetragen hat. Es war wie verkehrte Welt. Und die Breads vs Dynamite-Saga hatte soeben ein neues Kapitel bekommen. Aber wie hieß das Kapitel? „Breads wechselst die Fronten“? „Dynamite durchschaut den Trick“? „Der Beginn einer neuen Saga“? Man weiß es nicht.


Dynamite hingegen sieht im Ring fest entschlossen aus. Er wahrt die Fassung so gut es geht, und aufgrund seiner langjährigen Erfahrung gelingt ihm das wirklich gut. Und so beginnt er zu sprechen.


Claude Booker: „Meine Damen und Herren, sie haben gesehen, dass wir stark bleiben. Wir, die GFCW, wehren uns gegen die Angriffe eines solchen Terroristen. Wir, die GFCW, lassen nicht locker. Wir gehen nicht auf die Forderungen eines solchen Menschen ein. Und ich garantiere, dass so etwas nie wieder verkommen wird, verehrte Damen und Herren. Dieser Mann wird NIE WIEDER in der GFCW zu sehen sein!“


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Pete: „Hättest du damals gedacht, dass Robert Breads hinter dieser Farce steckt?“

Sven: „Nein ich dachte Mandrake kommt zurück. Wäre irgendwie cooler gewesen. Ich mag es nicht, Topstars mit anderen Ligen zu teilen, besonders nicht mit der PCWA!“

Pete: „Da bist du ja wie der Chef!“

Sven: „Ja, Crossover suckt gewaltig! Ich hasse alle anderen Ligen!“






YOU'VE WAITED LONG ENOUGH! HERE IT IS!


DYNAMITE!


Klar, jeder GFCW-Fan weiß, was das nun heißt. Gleich wird Claude „Dynamite“ Booker zu sehen sein, der vor zwei Wochen ja ziemlich im Fokus stand. Nicht nur seine Begegnung mit dem 'Verbannten' höchst selbst sorgte für Kontroverse, wie wir vorhin erfuhren, auch sein Eingriff in das GFCW Heavyweight Title Match zwischen dem Champion Tobi Whitehouse und dem Rückkehrer und Herausforderer Joker sorgte für einigen Wirbel. Dementsprechend kann man seine Beliebtheit nicht mehr mit dem Level vergleichen, dass er noch vor einiger Zeit hatte. Dennoch kennt ihn natürlich jeder, jeder hat eine Meinung zu ihm, jeder hält seine Meinung für die Richtige und die Wichtigste.


Der Präsident selbst sieht wenig begeistert aus, während er sich auf den Weg zum Ring macht und das Seilgeviert dann auch betritt. Er lässt sich von einem Mitarbeiter am Ring ein Mikrofon reichen und wartet einen Moment, bis sich das Publikum beruhigt hat, und setzt dann an.


Claude Booker: „Ich weiß, es ist nicht ganz leicht, meine geliebte GFCW-Galaxie, aber auch nach all' dem, was in letzter Zeit passiert ist, gilt es, weiter zu machen. Irgendwann muss man wieder zur Normalität zurück kehren, irgendwann muss man wieder einen geregelten Gang gehen, und deshalb...“


Weiter kommt er nicht. Schon mit Beginn seiner Rede waren Chants laut geworden, die nun aber nun schon so laut sind, dass er sie nicht mehr ignorieren und übergehen kann.


You screwed Joker!“


CLAP CLAP CLAP CLAP CLAP


You screwed Joker!“


CLAP CLAP CLAP CLAP CLAP


You screwed Joker!“


CLAP CLAP CLAP CLAP CLAP


Dynamite verzieht das Gesicht zu einer Grimasse, beherrscht sich aber und hebt beschwichtigend die Arme, wartet, bis die Rufe der Fans wieder leiser werden. Als sie sich wieder beruhigt haben, fährt er fort.


Claude Booker: „Ich weiß, ich weiß... Ich kann es ja verstehen, alles scheint noch ein wenig chaotisch und ungewohnt, aber ihr wisst auch, dass ich nur das Beste für die Liga will und...“


Wieder muss er abbrechen, wieder Chants von den Rängen.


You screwed Breads!“


CLAP CLAP CLAP CLAP CLAP


You screwed Breads!“


CLAP CLAP CLAP CLAP CLAP


You screwed Breads!“


CLAP CLAP CLAP CLAP CLAP


Das findet Dynamite nun langsam nicht mehr lustig, und er wird tatsächlich ein wenig sarkastisch gegenüber „seiner“ GFCW-Galaxie, was man von ihm gar nicht kennt.


Claude Booker: „Ja, okay, ich hab's kapiert. Noch irgendwas? Wollt ihr euch über noch irgendwas beschweren? Habt ihr noch irgendein Problem? Oder möchte vielleicht noch jemand...“


Er wendet sich der Rampe zu.


Claude Booker: „...aus dem Lockerroom herum meckern? Wenn ja, kommt doch raus, es ist ja scheinbar gerade „Werft dem alten Mann Gemeinheiten an den Kopf!“-Stunde.“


Mit in Faltern gelegter Stirn und erwartendem Blick dreht sich der Präsident der Liga zur Bühne, noch immer das Mikrofon an den Lippen. Und in der Tat sieht es so aus, als ob da jemand tatsächlich etwas an seinem Verhalten zu bemängeln hat, denn das Titantron zeigt ein Banner, das man inzwischen hinlänglich kennt.





Nicht etwa Lex Streetman, der „German Dragon“ Marc Millberg oder Joker wollen mit dem Chef ein Hühnchen rupfen, sondern ausgerechnet die adligen Verbindungsstudenten. Zu den Klängen von „Mo' Money Mo' Problems“ entern Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg die Stage, natürlich wieder mal im feinsten Markenzwirn, den die Luxusboutiquen Münchens hergeben: Louis Vuitton, Ralph Lauren, Burberry, Lacoste und zehn Dosen Pomade in den seitengescheitelten Haaren. Es ist alles dabei, was der modebewusste Verbindungsstudent braucht, um bei seinen Mitmenschen positiv aufzufallen! Das Allerwichtigste dabei: Sie treten wieder mit ihren Bändern auf, die die Farben ihres Corps abbilden. Doch sie sind nicht allein gekommen. Nein sie haben auch die Altkleidersammlung des Corps mitgebracht, natürlich stilvoll präsentiert vom Candy Man, Eric Fletcher, neuerdings auch bekannt als FUX! Im Klartext heißt das also buntgefärbte Joey Buttaffouco-Parachute-Pants, LED-T-Shirt mit einem aufblinkenden pinken Lollipop, eine hellblaue KiK-Trainingsjacke, neongrüne Shutter Shades UND der Verbindungszugehörigkeit wegen...die Schärpe eines Fux' von Corps Nobilis. Und diese trägt er nun mit breiter stolzer Brust hinter den beiden auf die Bühne und grinst sich eins. Jep, der Junge fühlt sich wohl in seiner neuen Truppe.


Der inoffizielle Sprecher des Corps, Richard von Hansa, hat sich im Backstage mit einem Mikrofon ausgerüstet, denn zumindest sein unglückliches Gesicht deutet an, dass er seinem Missfallen Ausdruck verleihen will. Die feinen Herren bewegen sich also nun langsamen Schrittes in Richtung des Ringes und werden dabei auch ordentlich ausgebuht, denn auch wenn die GFCW-Galaxie nicht mit dem Verhalten des Präsidenten in den letzten Tagen konform ging, so sind diese drei Worker in der Gunst der Fans noch sehr viel weiter drunter. Auch Dynamite wirkt eher genervt von dieser doch unhöflichen Unterbrechung durch das Corps und ein leises Seufzen entrinnt ihm. Mit rollenden Augen spricht er wieder in sein Mikrofon.


Claude Booker: „Meine Herren von Corps Nobilis, Eric! Eigentlich hätte ich gedacht, dass ihr den Unterschied zwischen einer echten und einer rhetorischen Frage kennt aber auch ich kann mich mal irren...“


Ob diese nebensächliche Bemerkung nun Absicht war oder nicht, selbstironisch oder ernst gemeint, so entlockt er der GFCW Galaxie stellenweise wieder einige Buhrufe. Claude Booker holt Luft um fortzufahren, doch da wird er auch schon wieder unterbrochen.


Richard: „Ganz richtig, Herr Booker! Und diesmal haben sie sich ganz gewaltig geirrt. Sehen sie, Heinrich, Eric und ich haben uns nach Ansicht der letzten War Evening Ausgabe gefragt, ob sie sich nicht ein wenig Urlaub genehmigen sollten...“


Dynamite kneift misstrauisch die Augen zusammen. War das eben grad eine Drohung?


Richard: „Offenbar ist ihnen ihre Arbeit zu Kopf gestiegen. Der beste Beweis hierfür ist der Main Event vor zwei Wochen!“


Ein mal mehr Buhen aus den Reihen der Fans, allerdings offensichtlich gegen den Main Event aus der letzten War Evening gerichtet.


Richard: „Offen gesprochen, so noblen Herrschaften wie uns ist es wirklich egal, ob ein Joker von ihnen um seinen Heavyweight Title betrogen wurde. Ein Joker ist, genau wie ein Tobi Whitehouse, ein Marc Millberg oder ein Lex Streetman, wenig mehr wert als der stinkende Abfall, der sich auf Deutschlands Müllhalden tagtäglich häuft... Nein, ich muss mich korrigieren! Eigentlich sind sie sogar weniger wert als das.“


Das hören die Fans in der Halle natürlich gar nicht gern, empört über die Herabschätzung ihrer Helden, nimmt das Buhkonzert der Crowd an Lautstärke zu. Aber vor allem Eric ist ja nicht gerade gut auf den Joker zu sprechen...und das ist noch eine krasse Untertreibung. Passend zu der Thematik fliegen auch schon vereinzelte Pappbecher in Richtung des Corps.


Richard: „Aber ich schweife vom Thema ab. Was ihnen und der GFCW Galaxie doch eigentlich längst klar sein muss ist, dass nicht dieser Niemand Joker das Opfer ihrer hinterlistigen Intrigen und perfiden Pläne sind, sondern WIR!!!“


Fragende Blicke im Publikum. Wovon spricht der Student aus vornehmen Hause?


Richard: „WIR wurden durch IHRE Machenschaften bei der Battle Royal zu Beginn des Jahres um unser Recht betrogen, um den GFCW Heavyweight Title anzutreten! Sie stecken hinter allem!!!“


Da bleibt Claude Booker wortwörtlich die Spucke weg. Wäre diese Aussage nicht so unfassbar haarsträubend, würde der Präsident jetzt lachen aber es reicht bloß für ein verständnisloses Kopfschütteln. Er braucht einen kurzen Moment, doch auch für diese seltsame Behauptung des adligen Studenten findet der Präsident die passenden Worte. Ein kleines Grinsen kann er sich dabei nicht verkneifen.


Claude Booker: „Ihr wisst aber schon, Richard und Heinrich, dass seit der Battle Royal inzwischen vier Monate vergangen sind?! Und darf ich euch ferner darauf aufmerksam machen, Richard und Heinrich, dass einer der Gründe, weshalb ihr damals aus der Battle Royal ausgeschieden seid, hinter euch steht?!“


Inzwischen vor dem Ring angekommen, drehen sich Richard und Heinrich um und erblicken einen unschuldig grinsenden und schulterzuckenden Eric Fletcher, welcher mit einem unauffälligen Fingerzeig auf sein Band deutet, welches quer über seine Brust verläuft. Die drei Augenpaare der Unterbrecher fokussieren wieder den Ligabesitzer. Nacheinander erklimmen sie die Ringtreppe und betreten das Seilgeviert.


Richard: „Oh nein, Herr Booker! Nukular war bloß Mittel zum Zweck, der Zweck uns, die adligen Könige des Wrestlings, davon abzuhalten, die Regentschaft in der Liga zu übernehmen. Deshalb feuerten sie auch unseren spanishen Freund Emilio Fernandez oder änderten das Tag Team Title Match in ein Threeway, um uns davon abzuhalten, eben jene Titel in einem fairen Kampf zu akquirieren. Lieber möchten sie einen falschen Emporkömmling ohne Tradition an der Spitze sehen, als das Zepter rechtmäßig denen zu überreichen, die es von Geburt an verstehen zu führen und zu regieren...“


Der Blick von Claude Booker wird ernst. Seine Augen alternieren immer wieder zwischen Richard, welcher schrittweise auf ihn zukommt, und Eric und Heinrich, die den Ligabesitzer langsam umkreisen. Offenbar sind die Corpsmitglieder nicht bloß zu einem Plausch aufgetaucht und er erkennt, dass er sich nun in einer durchaus bedrohlichen Situation befindet.


Claude Booker: „Und was wollt ihr jetzt von mir?“

Richard: „Ach, wir möchten uns eigentlich nur kurz für ihre Voreingenommenheit bei ihnen revanchieren.“


Und kaum sind diese Worte ausgesprochen, da spürt Dynamite wie durch Heinrich von Sternburg von hinten seine Arme gepackt und hinter seinem Rücken eingehakt werden. Claude Booker versucht sich zu wehren, reißt seinen Oberkörper hin und her, doch es ist vergebens. Der stählerne Griff von Heinrich lässt sich nicht lösen. Richard reibt sich indessen mit seiner linken Handfläche über seine rechte Faust, pustet symbolisch den Schmutz von ihr, holt aus und beginnt mit einer Reihe von Schlägen das Gesicht von Claude Booker zu malträtieren. Sterne explodieren vor den Augen des Ligapräsidenten, Benommenheit überkommt ihn, gleichzeitig löst sich der Griff von hinten jedoch wieder. Orientierungslos taumelt Dynamite umher, nur um von Heinrich von Sternburg seitwärts auf die Schulter genommen zu werden und mit dem Gesicht voran in die Ringmatte zu krachen – DKNS!!! Und Eric steht gemütlich an den Seilen, lässt die beiden machen und applaudiert ihnen nur genießend zu. Mit Verabscheuung blicken die Drei auf den Ligapräsidenten nieder, mit ihrer öffentlichen Demütigung sind sie trotzdem noch lange nicht fertig. Heinrich hievt den leblos hängenden Körper von Claude Booker hoch und nun ist Richard an der Reihe. Wie schon sein Tag Team Partner zuvor, wuchtet er Dynamite auf seine Schultern und...


...die Crowd wird lauter, aber sie buhen nicht noch lauter, nein, sie jubeln. Zumindest ein Teil von ihnen. Und es ist irgendwie nicht so ganz klar, warum, weil die Kamera nur das zeigt, was im Ring geschieht.


Sven: „Oh... Was zum... Ist das...?“

Pete: „Tatsächlich! Durch's Publikum!“


Ein weiterer Moment der Verwirrung, dann, endlich, schaltet die Kamera um, und man sieht niemand geringeren als Robert Breads, „Canada's Own“, den ehemaligen GFCW-Champion der nicht zuletzt von Dynamite höchst selbst aus der Liga für alle Zeit verbannt wurde, wie er über die Barrikade hüpft, offenbar kam er durchs Publikum gestürmt – in der Zeit als GFCW-Präsident hatte er ja auch genug Zeit, sämtliche Sicherheitslücken bewusst offen zu lassen. Oder er hat's einfach versucht und es hat geklappt. Wird man wohl nicht erfahren.


Auf jeden Fall stürmt er zum Kommentatorenpult, lässt die mehr oder minder sprachlosen Sven und Pete aber direkt hinter sich und schnappt sich lieber einen Stuhl neben dem Pult und knallt diesen laut hörbar auf den Hallenboden.


Das lässt die drei Männer im Ring, die Dynamite gerade verprügeln wollen, aufhorchen. Auch wenn das vielleicht nicht ins stereotypische Bild des Wrestlers passt, bemerken die Corps Nobilis-Mitlglieder den Run-In und in dem Moment, als Breads mit dem Stuhl in den Ring slidet, haben sie wohl den Entschluss gefasst, dass sie nun nicht mit einem Stuhl malträtiert werden wollen.


Dementsprechend lassen sie es nun sein, Dynamite weiter zu verprügeln, und als Breads sich mit seiner Waffe im Ring aufgebaut hat, sind die drei GFCW'ler längst aus dem Seilgeviert verschwunden und haben den geplanten Rückzug angetreten. Zwar macht Breads eine Geste, die zu sagen scheint „Kommt doch, wenn ihr euch traut“, aber nun in den Ring zu rennen wäre wohl nicht mutig, sondern eher dumm, weshalb es die Männer mit dem edlen Blut und ihr neuer Gefährte lieber lassen und sich in Richtung Backstage-Bereich verziehen.


Der Kanadier schüttelt den Kopf, wirft dann den Stuhl zu Boden und dreht sich zu Dynamite um, der stöhnend in der Ringecke hängt und offenbar mit Schmerzen zu kämpfen hat. Was nun irgendwie völlig offensichtlich und klar ist. Aber für alle Dumpfbacken wird es hier nochmal erwähnt. <3


Breads blickt auf seinen Nemesis herab, der ihm mehr oder minder hilflos ausgeliefert ist. Aber würde er, dass Dynamite auf's Maul bekommen würde, hätte er ihn wohl kaum vor diesem Angriff gerettet und den Stuhl dann zur Seite gelegt.


Nein, stattdessen blickt „Canada's Own“ herab auf Booker und er... es ist schwer zu sagen, WAS genau er mit diesem Blick ausdrücken will. Mitleid? Hilfsbereitschaft? So verharren beide dort eine kleine Weile. Doch während nicht ganz klar ist, was Breads nun vor hat, ist relativ klar, was in Dynamite vorgeht – Verwirrung. Einerseits blickt er Breads an, als würde er ihn nun gerne augenblicklich explodieren sehen, andererseits kann auch er nicht verkennen, was gerade passiert ist. Und dementsprechend ist er verwirrt. Und er verliert endgültig den Überblick, als Breads etwas tut, was zu Beginn der Show noch völlig undenkbar war.


Er bietet Dynamite die Hand an.


Booker starrt Breads an. Dann die Hand. Dann schlägt er sie weg.


Nicht unbedingt überraschend, wenn man mal knappe 6 Monate zurück blickt. Brainwashed 2011, Robert Breads hatte Claude Booker gerade besiegt. Dynamite hatte die ultimative Niederlage erlitten, und er hatte Breads einen Handshake angeboten. Im Moment seiner größten Niederlage zeigte er wahre Größe und wollte seinem Erzfeind die Hand reichen. Breads schlug ein, nur um ihn dann mit der Aktion zu attackieren, mit der er damals auch die Karriere von Neu-Hall Of Famer J. T. K. zu beenden.


Ein zweiter Handschlag zwischen Breads und Dynamite findet also für's Erste nicht statt. Breads wirkt nicht wütend, als Dynamite seine Hand weg stößt, eher... enttäuscht. Nicht überrascht, aber enttäuscht. Und genauso enttäuscht blickt er drein, als Dynamite rückwärts krabbelt, weg vom Kanadier, und wild gestikulierend nach einem Mikrofon verlangt. Der ehemalige GFCW-Champion sieht teilnahmslos zu, während Dye sich, nun mit einem Mikrofon in den Händen, dass ihm von einem Mitarbeiter gereicht wurde, an den Seilen nach oben zieht.


Claude Booker: „Se... Sec... Security!“


Buhrufe von den Rängen, ihnen gefällt diese Entscheidung wirklich nicht – immerhin hatte Breads ihn gerade gerettet, es ist doch wirklich nicht nötig, ihn nun schon wieder abführen zu lassen.


Das sieht Dye offenbar anders. Mit weit aufgerissenen Augen starrt er Breads an, der zurück schaut und nichts tut. Wirklich nichts... außer unglaublich enttäuscht zu wirken. Aber er wird nicht wütend, nimmt ihn auseinander, versucht zu fliehen oder sonst etwas, was zu dem „alten“ Robert Breads passen würde.


Nun kommen knapp 15 Männer in GFCW-Uniform die Rampe herunter, der Befehl ihres Präsidenten war eindeutig nicht miss zu verstehen, er will sie hier draußen haben. Doch dann beendet Breads seine Lethargie und tut tatsächlich etwas.


Er deutet auf das Mikrofon in der Hand von Booker, und dann bewegen sich seine Lippen, aber es ist schwer zu sagen, was er seinem Erzfeind zu sagen hat... „Bitte“? Bittet er um das Mikrofon? Es scheint fast so. Aber das sorgt nur dafür, dass Booker das Mikrofon zu umklammern beginnt wie seinen größten Schatz. Der Kanadier legt den Kopf schief und streckt die Hand aus. Dynamite zieht das Mikrofon noch näher zu sich heran. Beide starren sich an, während die Security den Ring komplett umrundet hat und nur auf das Kommando zum Zugriff wartet. Aber in diesem Moment teilt eine andere Partei überraschend ihre Meinung mit.


Let him talk!“


Let him talk!“


Let him talk!“


Let him talk!“


Let him talk!“


Die GFCW-Galaxie will ebenfalls, dass Breads sprechen darf. Sie wollen hören, was dieser zu sagen hat, und Dynamite soll nun das heraus rücken, was der Kanadier dazu brauch, das Mikrofon.


Booker blickt sich um. Die Fans rufen lautstark, sie wollen ihre Forderung erfüllt haben. Sicher, einige buhen Breads immer noch aus, sicher, einige Fans sind immer noch Pro Dynamite, aber über die Hälfte der Halle sind nun doch dabei, diese Forderung zu unterstützen.


Der Präsident zögert. Soll er...? Kann er...? Dann eine Handbewegung. Aber nicht in Richtung Breads, sondern in Richtung der Security. Er scheint ihnen zu sagen, sie sollen... verschwinden? Ja, es scheint so. Er sagt tatsächlich, sie sollen gehen. Die Security-Männer wirken verwirrt, einige sogar wütend oder verletzt, weil sie nun offenbar umsonst heraus gekommen sind, aber es ist sonnenklar, was Dynamite sagen will. Er schickt sie weg. Er macht das allein. Er ist nicht schwach. Er schafft das.


Langsam, wirklich langsam, bewegen sich die Männer mit düsteren Blicken in Richtung Rampe und würdigen ihren Präsidenten keines Blickes. Breads blickt ihnen nach, und ein kurzes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, da er nun glaubt, Dynamite überzeugt zu haben. Und so dreht er sich wieder zum Präsidenten, und dieser streckt ihm tatsächlich, wenn auch wenig begeistert, das Mikrofon entgegen. Aber irgendwo muss er eben doch sagen, dass das Publikum nicht unrecht hat. Breads hat ihn gerettet, die Fans wollen es, er ist offenbar bereit zur Kooperation... Zumindest REDEN kann man ihn ja mal lassen.


Robert Breads: „Danke, Dynamite. Ich brauche nicht lange, ich verspreche es dir.“


Leichter Jubel bei den Fans, einige kleine „Dynamite!“-Chants brechen sogar aus, weil er nun das getan hat, was die GFCW-Galaxie will. Und so blickt er nun Breads an, der sich kurz versichert, dass Dynamite keine Einwände hat, dann fährt er fort.


Robert Breads: „Ich weiß, ich weiß, du willst mir keine zweite Chance mehr geben...“


Dynamite nickt, und die Fans buhen ein wenig. Breads wartet ab, bis es wieder ruhig wird, und fährt dann fort.


Robert Breads: „...aber ich möchte doch zumindest noch das vortragen, was ich vor zwei Wochen nicht tun durfte. Ich möchte das vorbringen, zu dem ich letztes Mal nicht kam... Ich möchte mich entschuldigen.“


Breads zieht ein wenig die Augenbrauen hoch, um sich davon zu überzeugen, dass Dynamite ihn gewähren lässt. Er will auf jeden Fall klar machen, nichts tun zu wollen, dass dem Präsidenten widerstrebte, was in gewisser Weise ironisch ist, weil es ihm ja schon widerstrebte, ihm das Mikrofon zu geben, aber nun lässt er ihn mit verschränkten Armen vor der Brust gewähren. Er blickt Breads nur stier an – nicht freundlich, wütend, aber in gewisser Weise... professionell. Als würde er etwas ertragen, zu dem er gezwungen worden war.

Robert Breads: „Ich fasse mich kurz. Ich will mich bei dir, Claude...“


Zum ersten Mal seit... immer?... nennt Breads den Präsidenten bei seinem Vornamen, nicht „Dynamite“. Offenbar will er wirklich klar stellen, dass nun alles anders war als früher.


Robert Breads: „...und bei allen GFCW-Wrestlern, die ich zum damaligen Zeitpunkt gekränkt habe, entschuldigen. Bei Rob Gossler... Bei Marc Millberg... Bei Jimmy Maxxx... Bei Pavus Maximus... Bei Tobi Whitehouse... Ich will euch allen, dir und deinen Wrestlern, Claude, bloß sagen...“


Er schluckt einmal, anscheinend fällt es ihm wirklich schwer, die Worte über die Lippen zu bringen.


Robert Breads: „...fickt euch, ihr Spasten.“


RUMMS!


Breads zieht Dynamite mit einem Mal das Mikrofon über den Schädel – und nun ist die Verwirrung endgültig komplett. Die Fans wissen nicht mehr, was sie tun sollen, wen sie anfeuern sollen, wen sie hassen sollen, wen sie mögen sollen... Was ist hier los?


Booker fällt zu Boden, und Breads folgt ihm, während er versucht, am Boden entlang zu kriechen. Dann spricht er weiter, er hebt wieder das Mikrofon, und nun klingt seine Stimme nicht mehr unterwürfig, enttäuscht, nervös oder freundlich – er klingt einfach nur kalt und hasserfüllt... ironischerweise genau wie damals auch immer.


Robert Breads: „Was zur Hölle ist hier in nur vier Monaten passiert?“


Dynamite will sich aufrichten, er wirkt orientierungslos vom Schlag mit dem Mikrofon, und Breads tritt noch einmal gegen den Kopf nach, sodass Dynamite zusammen sackt und keuchend liegen bleibt.


Robert Breads: „Was haben du und dieses Versager-Pack aus der GFCW gemacht? Was ist hier los? Was stimmt hier nicht? Warum ist hier alles so unendlich scheisse?“


Wieder ein Tritt gegen den Kopf, die Stimme wird lauter.


Robert Breads: „Was soll das, Dynamite? Wie konntest du nur zulassen, dass deine Liga zu einem solchen Witz verkommt, zu so einem Drecksloch mit Spasten, die eine Schande für jedes Match, jedes Segment und jeden Titel sind? Wie konntest du nur?“


Noch ein Tritt, so dass Dynamite der Speichel aus dem Mund fliegt.


Robert Breads: „Aber hey, ich halte mein Versprechen... Ich bin diesmal nicht hier, um dir die GFCW abspenstig zu machen oder dich erneut zu vernichten. Nein, ich bin gekommen, um diese Liga zu retten. Zu Retten davor, in dem Sumpf aus Heuchelei, Egoismus und schlichter Dummheit zu versinken.“


Die Liga retten also? Das ist es? Wovor genau? Wie?


Robert Breads: „Aber alles zu seiner Zeit, Dynamite. Ich komme wieder. In genau zwei Wochen komme ich wieder. Dann gibt es Antworten auf all' deine Fragen. Und glaub' mir, nichts was du tust kann mich davon abhalten, zurück zu kehren und erneut die GFCW zu entern, um ihr endlich wieder den Glanz zurückzubringen, den sie verdient, um den Schmutz zu entfernen und um diesen Fans endlich einmal wieder da zu bieten, was sie verdienen... das Beste, was das Wrestling zu bieten hat. Ich gebe dir zwei Wochen Zeit, Dynamite. Tu alles, was du willst. Aber ich werde kommen und ich werde immer und immer wieder kommen, immer und immer wieder, bis du mich endlich wieder Teil dieser Firma sein lässt, und das tust, wofür du bezahlt wirst, nämlich der GFCW-Galaxie das Beste zu bieten, was in deiner Macht steht. Bis dahin...“


Er beugt sich zu Booker herunter, geht in die Hocke und lächelt.


Robert Breads: „...grüß Tobi bitte schön von mir. Er hat da etwas, das nicht ihm gehört, etwas, das mir gehört. Und ich werde es mir wieder holen.“


Mit diesen Worten wirft er das Mikrofon weg und steigt auf die Ringecke, um sich von den Fans feiern zu lassen. Das hat er noch nie so wirklich getan, und sein Zuspruch ist in den letzten fünf Minuten auch wieder deutlich gesunken. Niemand weiß mehr so recht, wer hier nun gut und wer böse ist, wer hier gegen wen ist und warum und weshalb... Aber laut Breads gibt es ja vielleicht in zwei Wochen Antworten.


Er zieht nun noch seine rot-weiße Jacke aus, um diese in Publikum zu werfen und sein Shirt mit der Aufschrift „Mitglied der Blödel-Elite“ zu enthüllen, dass in diesem ernsten Moment in einem beinahe grotesken Kontrast zur Situation steht. Dann jedoch steigt er vom Ringseil herab, rollt sich aus dem Seilgeviert und verlässt die Halle genauso wie, wie er sie geentert hat... Durch die Crowd, die ihn zum Teil bejubelt und zum Teil ausbuht.


Er lässt einen geschlagenen Dynamite im Ring zurück, der sich in der Zwischenzeit wieder aufsetzen konnte und sich laut fluchend den Kopf hält. Seine Blick klärt sich langsam, er scheint zu realisieren, was geschehen ist, wo er ist und... mit einem Mal schnappt er sich ruckartig das Mikrofon und reißt es an sich. Dann schreit er los, mit einem Ton wilder, endloser Wut in der Stimme.


Claude Booker: „ROBERT BREADS!“


Da ist es soweit. Er spricht den Namen selbst aus, den Namen, den er verboten hat – aber wer soll ihn suspendieren, er sich selbst? Er ist die höchste Instanz. Niemand kann ihm etwas anhaben. Scheinbar außer Robert Breads, denn der hat ihn nun richtig wütend gemacht. Immer noch sitzend brüllt er ins Mikro.


Claude Booker: „Du glaubst, es ist nicht vorbei? Doch, genau das ist es! Es ist vorbei! In zwei Wochen... In zwei Wochen will ich jede einzelne Sicherheitskraft, die die GFCW aufzufahren hat, in und an der Halle haben! Ich werde die Halle zu einem Hochsicherheitsgebäude ausbauen, Robert Breads, ach so großartiger Retter der GFCW! Dumm nur, dass niemand deine Rettung brauch! Wir sind auch so gut genug, ohne dich! Bleib einfach weg! Bleib weg! Und wenn du es nicht tust, werde ich dafür sorgen... In zwei Wochen... Kommt hier niemand rein, der es nicht soll... Und schon gar nicht du, du Pseudo-Perfekter Affe!“


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Pete: „Robert Breads wird sich nie ändern, er wird immer ein Arschloch bleiben! Das war ein wirklich ekliger Bitchmove vom Brot. Nicht so schlimm wie als er die Liga übernahm aber trotzdem richtig asi! DYNAMITE HAT IHN GEMACHT, WAS FÄLLT DEM LAUCH EIN???!!!“

Sven: „Peeeeete!!!!!!“

Pete: „Hm?“

Sven: „Achte auf deine Ausdrucksweise! Die GFCW steht immer noch für familienfreundliches Entertainment!“

Pete: „TROLOLOLOLOL!!!!!!! Savan and Jessy Chaos would like to have a word with you!“

Sven: “Um aufs Thema zurückzukommen. Chef machte in der darauf folgenden War Evening Ausgabe Nägel mit Köpfen und fuhr alles an Security auf, was er an Manneskraft aufbringen konnte. Die gesamte Halle war von innen gesichert, sodass sich Canada’s Own“ keinen Zutritt zur Veranstaltung verschaffen konnte.“

Pete: „Die Betonung liegt dabei aber auf ‚von innen’, Robert Breads fand natürlich trotzdem einen Weg, um sich bei Dynamite Gehör zu verschaffen indem er es sich einfach auf dem Dach der Halle ein bisschen gemütlich gemacht hat! Film ab!“





Die Sprossen der Leiter machen mit jedem Mal, wenn Dynamite seinen eleganten, business-mäßigen und sicher teuren Lederschuh auf eine setzt, ein klickendes, metallisches Geräusch. Aber das stört Dynamite nicht. Denn er weiß, solange er das laute „KLACK!“ hört, ist er noch nicht oben angekommen, ist er noch nicht an der Öffnung, die zum Dach der Halle führt, solange er das „KLACK!“ noch hört ist er noch nicht da und muss sich nicht dem Mann gegenüberstellen, den er um jeden Preis der Welt von hier hatte fern halten wollen.


Aber irgendwann bemerkt er, wie der Wind seine langen, dunklen Haare wehen lässt, und er ist da – er kann mit den Händen den Rand der Luke fassen, nimmt noch zwei Sprossen, ehe er sich hoch zieht und seinen Körper, den Körper, der seit einem Match mit Robert Breads um einiges schlechter in Form war als noch zuvor, auf das Dach wuchtet. So elegant wie nur irgendwie möglich richtet er sich dort auf und blickt um sich, wo sich ein bizarres Bild bietet, das so wohl auch einzigartig sein dürfte.


Auf dem Dach steht Robert Breads, natürlich. Er trägt verwaschende Jeans, sein „Mitglied der Blödel-Elite“-Shirt und seine rot-weiße Jacke darüber, die er aber offen lässt, um den Schriftzug sichtbar zu lassen. Ein selbstgefälliges Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab, während er die Hände in den Hosentaschen vergraben hat. Auf seinem Rücken befindet sich ein Rucksack, auf dem sich eine Unterschrift von Rebel called Hate finden lässt. Es ist also zu bezweifeln, dass es sein Rucksack ist.


Das eigentlich beeindruckende ist aber, dass Breads wirklich umzingelt ist. Über 30 Mann stehen um ihn herum und starren ihn an, warten angespannt darauf, dass er etwas macht. Nun ist auch klar, was der Mann vom Sicherheitsteam vorhin meinte, als er sagte, sie könnten ihn nicht schnappen. Ein falscher Schritt, und Breads kann einen der Männer vom Dach werfen. Und das wird dann wirklich schmerzhaft.


Doch der Kanadier macht keine Anstalten, wie ein Irrer los zu stürmen um alles kaputt zu schlagen. Er steht einfach dort und blickt Dynamite an, und sein Lächeln wirkt fast schon mitleidig, als fände er all' das Gehampel auf dem Dach irgendwie armselig, übertrieben und nutzlos, was wohl recht genau seinem Gedankengang entsprechen dürfte.


Robert Breads: „Willkommen, Dynamite. Wie schön, dass du den Weg gefunden hast. Ich hatte schon befürchtet, du hast Angst.“


Reine Provokation, natürlich. Aber auch wenn Booker das weiß, verfehlen die Worte ihr Ziel nicht. Zu groß ist die Vergangenheit zwischen den beiden. Dynamite hatte viele Emotionen gezeigt, doch niemals hatte er Angst vor Breads gehabt. Niemals.


Claude Booker: „Was willst du?“


Breads' Lächeln wird breiter, und erscheint fast grausam, wie er offensichtlich so völlig ruhig bleiben kann. Aber warum auch nicht? Was hat er zu verlieren? Was soll passieren? Soll Dynamite ihn feuern?


Robert Breads: „Ich will das zurück, was mir zusteht.“


Schon wieder kryptische Worte. Für heute hat Dynamite genug davon und die Schnauze voll, was man auch an seinem nun durchaus gereizten Tonfall erkennen kann.


Claude Booker: „Tu mir doch einmal den Gefallen, mein Freund, und erkläre mir, was das alles soll. Warum bist du wieder da? Warum jetzt? Warum nicht irgendwann anders? Und was, zur Hölle, willstdu überhaupt? Du redest doch so gern, also sprich.“


Mit diesem eindeutigen Befehlston untermauert Dynamite noch einmal, wer hier die Hosen anhat, wer hier der Chef ist. Aber genauso ignorant bezüglich dieser Provokation wie es auch Dynamite war ist es Breads nun, keiner von beiden lässt es zu, dass eine Schwäche sichtbar wird.


Robert Breads: „Warum jetzt? Weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe von der Seitenlinie aus lange genug zugesehen, wie diese Liga zu einem Haufen Müll wurde. Es war Zeit, mit dem Aufräumen zu beginnen.


Weißt du, ich habe mir Doom's Night angsehen und habe gesehen, wie J. T. K., ein Wrestler der meinen Respekt verdient hat, in die Hall of Fame eingeführt wurde und es ließ mich daran denken, wie schön die GFCW doch einmal war. Wie großartig sie einst war. Und dann sehe ich J. T. K., das Gesicht dieser Zeit... und dann, dann kam Doom's Night.“


Er lässt das einen Moment sacken, als wäre damit schon alles gesagt, fährt dann aber doch noch fort.


Robert Breads: „Tja, und dieser Dreck, den ich da gesehen habe, hat mich dazu verleitet, zurück zu kommen. Aber nein, nicht wegen mir. Sondern wegen den GFCW-Fans, die nicht erst seit 4 Monaten dabei sind, nein, für die Fans, die gesehen haben, was die GFCW eigentlich sein sollte, die noch Leute wie Danny Rickson, J. T. K. oder Ironman miterlebt haben, und die Hellfire und Brainpain in ihrer Prime-Time gesehen haben, und nicht diese traurigen Gestalten die sie seit Neuestem verkörpern. Sind wir doch mal ehrlich, seit ich weg war, war hier nichts als Müll zu finden.


Dein toller neuer Champion, der die Ära der beiden Wrestler, die das Jahr 2011 allein getragen hatten, beendet hatte, war genauso scheisse wie wir es angekündigt hatten, aber uns wollte ja keiner glauben. Und doch hatten wir Recht. Er hat ja auch lange genug alle geblendet, mit seiner tollen neuen Ära. Hey, als ich eine neue Ära angekündigt hatte habe ich dir den Kopf abgetreten und die Liga übernommen, um eine zehnjährige Regentschaft als Präsident zu beenden. Weißt du, wie er seine neue Ära begonnen hat?“


Eine rhetorische Frage, denn sofort antwortet Breads selbst.


Robert Breads: „Also ich weiß es nicht, schließlich war er ja nicht da. Lass' dir das einmal auf der Zunge zergehen. Er war nicht da. Dein GFCW-Champion, DER Champion, DER Repräsentant der Liga war nicht da. Dynamite, egal wie sehr jeder einzelne Fan in der Halle mich gehasst hat, ich war immer da, immer, egal, ob ich Champion war oder nicht, ob ich halb tot oder krank war, ich war IMMER da, ich hatte nichts Besseres zu tun als der GFCW-Galaxie zu geben, was sie verdiente. Aber vielleicht ist das ja die neue Ära, hm? Wir legen uns auf die faule Haut und streicheln unser eigenes Ego, das reicht doch, nicht wahr? Falsch.


Aber das ist nicht alles. Wäre das denn ein Einzelfall, wäre es zwar noch traurig, denn dieser Einzelfall wäre der Champion gewesen, aber nein, die Liga im Allgemeinen verfiel in einen Zustand trauriger Depression, um nicht zu sagen ein Zustand der dafür sorgte dass jeder, der einmal in der GFCW war, und dort wirklich sein Herzblut hinein steckte, sich schämte und sich fragte: Wie konnte das passieren? Wie konnte alles so scheisse werden?


Weil hier wohl keiner mehr ist, der diese Spasten mal aus ihrer Traum-Welt rausholt und ihnen sagt, dass sie bloß Witzfiguren im Gegensatz zu jemandem sind, der in zweieinhalb Jahren schon mehr erreicht hat als sie in zehn Jahren, auch wenn sie sich als Legenden feiern, nur weil sie lange dabei sind, ohne jemals was gerissen zu haben... nicht wahr, Marc? Aber alles klar, feiert weiter Jimmy Maxxx, den „MVP der Shows“, der in acht Matches gegen einen GUTEN Wrestler ziemlich genau kein Mal gewonnen hat. Schon witzig, wie? Die Top-Stars dieser „neuen Ära“ sind Typen, die schon acht Mal gegen mich verloren haben, gegen die Spasten in der Liga meckern, selber ein Spast sind, seit zwei Jahren immer das Gleiche machen und die einzige Disziplinen, die sie beherrschen sind das Nachmachen von Dingen die irgendwann mal im Trend waren und das Aufzählen von Namen.


Aber hey, es gibt ja noch Leute wie Aya, der immer noch kotz-langweilig ist, aber wenn man scheisse hat und 'nen Stein bekommt, feiert man eben den Stein. Dumm nur, dass „Stein“ die beste Ein-Wort-Beschreibung für ihn ist, denn das ist er im Prinzip. Seinen Namen finde ich deshalb auch recht passend, selbst bei 'ner 180 Grad Drehung bei der alles von vorne nach hinten gedreht wird und umgekehrt ist immer noch alles langweilig und eintönig und genau wie letztes Jahr, als er wieder kam... oder im Jahr davor, als er wieder kam...


Da bleibt einem wohl keine andere Wahl, als auf so tolle Neulinge zu hoffen wie Chris van Core 2.0... ich meine Zereo Killer, den absoluten Superstar, den niemand kennt und niemand gut findet. Oder man feiert die anderen Rückkehrer, wie Lex Streetman, der nun nicht mehr alternativ ist, sondern offen zugibt, dass er ein Standard-Spast ist, nur dass er irgendwas mit Titten dabei hat was ihn interessant machen soll, tja, Mission fehlgeschlagen, würde ich sagen. Und wenn man dann mal ein überraschendes, frisches Gesicht hat, wie zum Beispiel Joker, dann machen irgendwelche Leute gleich alles kaputt.“


Breads legt den Kopf schief und lächelt Dynamite an, ihm ist klar, dass er damit auf seinen Eingriff in das World Title Match zwischen Whitehouse und Joker anspielt.


Robert Breads: „Ich könnte ewig so weiter machen, aber hey, wir müssen ja mal zum Punkt kommen, nicht wahr? Da hast du deinen Grund. Ich hab's nicht mehr ertragen. Ich musste etwas tun. Ich weiß, nicht jeder will mich hier haben, nachdem, was ich der GFCW ja so Böses angetan habe. Aber das ist mir schnuppe, denn es gibt genug Leute, die zu würdigen wissen, dass ich im Endeffekt mehr für diese Liga getan habe als jeder dieser „Hey, alle Fans sind toll, Friede Freude Eierkuchen!“-Spasten, und auch wenn ich polarisiere und den Großteil dieser Fans gegen mich aufbringe, so sind das dann auch die Fans, die ich nicht hinter mir haben will, denn sie sind es, die sich mit Bullshit zufrieden geben. I


Ich will die alten GFCW-Fans wieder haben, ich will die alte GFCW wieder haben, ich will diese neue Ära so schnell wie möglich beenden. Und deshalb bin ich hier. Ich bin hier, um all' das zurück zu bringen. Ich bin hier, um die ALTE Ära, die GUTE Ära zurück zu bringen. Und um das zu tun, will ich meinen Platz in der GFCW wieder haben, ich will meine Karriere wieder haben und ich will meinen Titel wieder haben, um euch allen mal zu zeigen, wie man hier das Level mal ordentlich hoch schraubt. Aber hey, klar, ich weiß, warum solltest du mir meine Karriere zurück geben? Wäre ja dämlich, nicht wahr? Nun, nicht ganz.“


Und dann, mit einem Ruck, schleudert er den Rucksack von seinem Rücken zu Boden, was alle Sicherheitsmänner zusammen zucken lässt, doch er zieht keine Streitaxt, keine Spritze und auch kein Maschinengewehr hervor, sonder ein Blatt Papier und einen Stift.


Robert Breads: „Das hier ist ein Vertrag, und meine Unterschrift ist schon drauf. Nur du musst noch unterschreiben. Ich erkläre es dir, Dynamite.


Wenn du unterschreibst, gibst du mir ein Match. Ich verlange zwei Dinge: Zum Einen den GFCW-Ring, damit wir das Match auch irgendwo abhalten können. Zum Anderen einen Gegner, den du frei wählen darfst. Mir ist egal, wen du schickst, ich besiege jeden. Außerdem darfst du fest legen, wann das Match statt findet. Egal wann, egal wo, ich bin dabei. Um dich nicht zu sehr zu ängstigen... Ich erkläre mich mit dem Vertrag bereit, für alles zu zahlen, was aus diesem Match resultiert, also die Arztrechnung meines Gegners und sämtliche Sachschäden, die eventuell in oder an der Halle enstehen. Die GFCW wird also für das Match nicht verantwortlich sein, es wird quasi ein Match, dass zwar im GFCW-Ring statt findet, aber eigentlich ist es eher ein „Robert Breads Special“-Match. Und deswegen gelten auch „Robert Breads Special“-Rules, mein Freund. Ich will ja nicht verarscht werden.


Und deswegen wird dieses Match ein Match sein, dass man nur durch Pinfall und Submission gewinnen kann. Keine Farce, Dynamite, kein Screwjob mit einem miesen DQ, der ungerechtfertigt ist, kein Count-Out, weil man Bärenfallen um den Ring legt. Es wird ein klares Ende geben, ein eindeutiges Ende. Nun, eins fehlt noch.


Falls…WENN ich gewinne, heißt das, ich bekomme meine Karriere zurück, Dynamite. Wenn ich gewinne hebst du dieses alberne Verbot für meinen Namen auf, stellst mich wieder ein und behandelst mich genauso gut wie jeden anderen Wrestler. Falls ich verliere, hast du endgültig gewonnen, denn dieser Vertrag besagt, dass ich im Falle einer Niederlage in besagtem Match mich in Zukunft legal keiner GFCW-Veranstaltung mehr als 1000 Meter nähern darf. Heißt: Wenn ich verliere, bin ich weg. Für immer. Machen wir es kurz, Dye. Machen wir es kurz.“


Und mit diesen Worten tritt er zwei Schritte vor, was die Security dazu veranlasst, kollektiv den Atem anzuhalten, doch Breads drückt dem Präsidenten bloß das Blatt Papier und den Stift vor die Brust, tätschelt ihm die Schulter und dreht ihm den Rücken zu.


Robert Breads: „Ich warte auf deine Antwort, Dynamite. Entscheide dich. Du hast die Chance, mich für immer los zu werden. Wenn du nicht unterschreibst, werde ich wieder kommen. Wieder, und immer wieder und wieder, bis ich kriege, was ich will.“


Er blickt demonstrativ in die entgegengesetzte Richtung, um Dynamite seine Verachtung und Ignoranz spüren zu lassen.


Robert Breads: „Aber lass dir nur Zeit... Bis in zwei Wochen dann.“


Und dann beginnt er, sich auf den Rand des Dachs zu zu bewegen, in Richtung des Geländers, über das er auf das Dach klettern konnte, ehe auf einmal der scheinbar verstummte Dynamite seine Stimme ertönen lässt.


Claude Booker: „Warte.“


Breads dreht sich um. Eine Sekunde lang starren sie sich in die Augen. Dann unterschreibt Dynamite den Vertrag, und Breads lächelt breit. Er hatte selbst nicht damit gerechnet, dass das direkt klappen würde. Aber umso besser.


Robert Breads: „Sehr schön, Dynamite. Die richtige Wahl.“


Claude Booker: „Wo willst du hin?“


Der Kanadier erstarrt. Für einen Moment scheint er völlig schockiert, ehe er sich schnell wieder fassen kann.


Claude Booker: „Hier steht, das Match kann überall statt finden, wann immer ich will. Und ich gebe dir deine Chance, Robert Breads. Ich habe da schon einen Gegner im Kopf. Und zwar für heute Nacht.“


Einen Moment lang scheint es, Breads wolle laut los schreien und sich kopfüber vom Dach stürzen. Nun hatte Dynamite seinen Plan völlig über den Haufen geschmissen. Er hatte gedacht, er würde sich den Kopf über den richtigen Gegner zerbrechen, und nun das?


Aber er hatte den Vertrag unterschrieben. Und wenn er nicht antrat, würde er als Verlierer gewertet werden, denn Dynamite durfte das Match ansetzen wann immer wollte. Er hatte Dynamite diese kleine Freiheit gegeben, um ihn zu überzeugen, weil er sich sicher war, alles würde so klappen, wie er es will. Aber das war nicht der Fall. Dynamite hatte das Schlupfloch genutzt, und nun steckte Breads fest. Er hatte noch nichtmal seine Wrestling-Kleidung dabei, an Aufwärmen war nicht zu denken und wer sein Gegner war wusste er auch nicht. Booker lächelt und hält die Luke offen, die in die Halle führt, ehe er sich an die Security wendet.


Claude Booker: „Meine Herren, bitte begleiten sie unseren Freund in die Halle und stellen sie sicher, dass es ihm an nichts mangelt, während er sich auf sein Match vorbereitet.“


Dann wendet er sich noch einmal an Breads.


Claude Booker: „Ich würde dir ja viel Glück wünschen, aber du als bester Wrestler aller Zeiten im ganzen Universum brauchst das ja wohl kaum, oder?... Glaub mir, ich werde PERSÖNLICH sicher stellen, dass du nie wieder Teil der GFCW wirst. Nie wieder.“


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Pete: “Seltsam, dass sich Dynamite damals auf so einen Deal eingelassen hat. Robert Breads war eindeutig in der schwächeren Position, Dynamite hätte ihn ebenso ignorieren können!“

Sven: „Dynamite war bereit so hoch zu pokern! Er hatte hier die Chance seinen Erzfeind für immer loszuwerden und diese Chance wollte er einfach ergreifen. Zudem hatte er einen bombensicheren Plan mit einem Mann in der Hinterhand, den Robert Breads zu dem Zeitpunkt noch nie besiegt hatte.“

Pete: „Dann machen wir doch direkt mal mit dem vereinbarten Match weiter!“