Berlin- Friedrichshain. Die letzten Tage hat es geregnet und geschneit in der Hauptstadt. Seitdem die Foundation das GFCW-Performance-Center hinter sich gelassen hat, ist es draußen usselig, wie man im Rheinland zu sagen pflegt. Auch im hippen super Loft-Penthouse-Komplex der FFFF ist die Stimmung bedrückt. Raymond „Morbeus“ Douglas hat seine Mitstreiter auf einen knackigen und vitaminreichen Quinoa-Salat mit Açai-Beeren und Bio-Kaffee oder Mate-Tee (je nach Wunsch) eingeladen, um die aktuelle Situation des Stables zu erörtern. Sowohl The UUB als auch Carola sitzen auf der teuren Designer-Couch und schauen drein wie „7-Tage-Regenwetter“. Der Maestro himself rührt derweil, auf dem lila Sessel sitzend, schweigend seinen Kaffee.

Carola, die sich sichtlich unwohl fühlt, wenn in Gruppen lange geschwiegen wird, versucht das Gespräch mit Smalltalk zu starten:


Carola: „Hmm, der Kaffee ist echt lecker, Ray. 100 % Arabica, oder?“


Keine Reaktion von Morbeus. Kurz schaut Carola Max an, ob dieser vielleicht einen weiteren Versuch starten sollte ein Gespräch zu beginnen.


Max: „Die Açai-Beere wird auch oft als Superfood bezeichnet, denn das Fruchtfleisch des Obstes enthält antioxidativ wirksame Substanzen.

Die Wissenschaft streitet sich aber, ob ein dadurch hervorgerufener gesundheitlicher Effekt beim Menschen tatsächlich nachzuweisen ist. Neuste…“


Nach wie vor schaut Morbeus in seine Tasse.


Slay: „Komm Max, lass gut sein….“


Nun schaut Morbeus seine jungen Mitstreiter prüfend an.


Morbeus: „Was ist da letzte Woche in Dortmund passiert? Wer kennt die Antwort?“

Max: „Also, was meinst du denn genau?“

Morbeus: „Ich habe eine einfache Frage gestellt, Max. WAS ist passiert?“

Max: „Ja, also du müsstest schon präzis…“

Morbeus: „ICH HABE GEFRAGT, was passiert ist.


Keiner der drei wagt eine Antwort zu geben, die Stimmung beginnt an zu knistern.


Morbeus: „Ihr habt noch viel zu lernen. Nein. Ihr ist falsch…. WIR haben noch viel zu lernen.“

Slay: „Die haben uns abgezogen, Boss.“

Morbeus: „Aha. Die Hosen haben die uns ausgezogen, ganz richtig. Und wisst ihr was das Schlimmste ist? Das war alles abgekatert. Von Anfang an!“

Max: „Also…wie….“

Morbeus: „Max, du bist doch sonst ein helles Köpfchen. Ist es dir nicht aufgefallen?“


Die drei Mittzwanziger schauen sich mit verkniffenen Augen fragend an.

Ray Douglas, dem sein Zorn anzusehen ist, steht auf und geht im Raum auf und ab.


Morbeus: „Fangen wir doch bei eurem Match an. Keiner in der Liga will, dass ihr gegen die alten MED-Gäule antreten werdet. Die Furcht ist zu groß, dass die Neulinge gewinnen und wir zu mächtig werden. Daher kamen erst Sid und Rob raus, haben euch in eine Brawlerei verwickelt….und dann kamen Nemesis und haben euch die Spots weggeschnappt! Alles Zufall? Aber damit nicht genug. Was kam danach im Finale um den Nr. 1 Contender-Spot?“

Carola: „Es wurde gegen dich eingegriffen…“

Morbeus: „Exactly. Erst haben Sie Maurice geschickt, um euch zu beschäftigen und zu stressen. Und dann trat Jason Crutch auf den Plan. Wer ist Jason Crutch?“

Max: „Er war Intercontinental Champion und vier Mal sogar World Champion.“

Morbeus: „Das sind seine Erfolge im Ring. Wer ist Jason Crutch, Max? Ein Mann des GFCW-Establishments! Keine Ahnung wie er als Person ist, interessiert mich auch nicht. Ich bereue nur, dass ich bei Title Nights nicht mein Scheißmaul halten konnte und ihn auf seine dämlichen Crutchchips angesprochen habe. Aber scheiß drauf! Er ist ein Teil von all dem! Zähneknirschend… zähneknirschend musste mich Alex Ricks in das Turnier aufnehmen. Meine bisherigen Leistungen konnte er schließlich nicht ignorieren. Aber der Sieger war von Anfang an vorherbestimmt! Natürlich hat es sich das GFCW-Establishment längst bequem gemacht. Und Ricks hat den schwächsten Kontrahenten aus dem 4er-Turnier ausgemacht, Jannek! Klar, sollte er es werden. Damit kann Ricks dann schön bei der Anniversary ohne Probleme seinen Titel verteidigen! Habt ihr gesehen, wie Jannek im Turnier gekämpft hat?“

Slay: „Ist mir nicht verborgen geblieben, Boss. Maurice hat das komplette Halbfinale geworked für ihn. Schon das Halbfinale hätte er nicht gewinnen dürfen.“

Morbeus: „Glück gehabt, oder nicht?“

Max: „Und sein Entrance-Theme war auch defekt. Zwei Mal!“

Morbeus: „Seht ihr. Kann kein Zufall sein. Er braucht sich keine Mühe mehr geben. Warum? Er wusste doch eh, dass er der Number one Contender auf dem World Heavyweight Title wird. Bequem eingerichtet haben es sich die Herren. Von denen war doch jeder schon mal World Champion. Da ist doch keiner mehr hungrig nach Titeln. Das System funktioniert doch prima und jetzt lassen sie die ehemals verhassten Drake und Levy um die Tag-Team-Titel kämpfen. Irre! Aber nur ein Beispiel! Und dann gibt es natürlich nichts Schlimmeres, als Outsider wie wir, die die verkrusteten Klüngeleien in dem Kackladen aufbrechen wollen! Das Schlimmste an der Sache ist, dass die Bande damit durchgekommen ist. Und sie weitermachen werden, weil sie es immer so gemacht haben! Aber WIR….werden das nicht weiter zulassen. Sie werden uns bekriegen, sie wollen uns fertig machen…mit allem was sie haben! Das Jason Crutch Invitational steht stellvertretend dafür. Klüngeleien gegen Progressivität! Crutch sucht jetzt seine Amigos zusammen, so we do! Aber wir brauchen jemanden vor dem auch das Establishment Angst hat. Vor dem sie schlottern! Einer der Crutch schon ordentlich die Kauleiste poliert hat, einer der seine ganze Karriere die Leute immer und immer wieder ausgetrickst hat….“


Die Drei auf der Couch rutschen mit weitaufgerissenen Augen nervös hin und her. Der „Erwachungsmoment“ oder die Gehirnwäsche, ganz im Auge des Betrachters, scheint ihre Wirkung bestens zu entfalten.“


Morbeus: „ALEXA, spiel I Prevail – Bow Down und rufe anschließend…….ROBERT FUCKIN BREADS AN!“



Nach und nach werden die Lichter in der Halle runter gedimmt und der Großefernseher der GFCW empfängt Bildsignale. Der Schriftzug:


"18.01.2021 - 19:49 - Operation Kopflos - FINAL HOUR'"

wird darauf abgebildet.


Nach einem Fade-Out folgt ein Fade-In von Dynamite und Sid wie sie vor einem großen Haufen leerer Bierflaschen auf Dyes Wohnzimmersofa flätzen. Etwas geistes abwesend führt Sid sein Oetti zum Gesicht und stürzt es die Kehle runter. Darauf folgt ein mittelschwerer Rülpser quittiert die Aktion. Dann Blick Sid zu Dynamite, der ebenfalls noch eine Kanne in der Hand hält und stellt zufrieden fest.


Sid: Es gibt nix besseres als ein ausgedehntes Frühschoppen um Dingen die Ernsthaftigkeit zu nehm'n! Weißt du?... Ich hab neulich 'nen obdachlosen diplomierten Juristen getroffen! Den muss ich dir mal Vorstellen! Aber der riecht wie 'nen verwesendes Tier!...


Der Punk überlegt kurz.


Sid: Vielleicht keine so gute Idee bei deinem schwachen Magen!


Die beiden Lachen.


Dynamite: “Nicht wirklich, Sid. Keine gute Idee. Das stößt mir sicherlich sauer auf.”

Sid: Die letzt'n Jahre sind wa uns hart auf den Sack gegangen! Wir hätt'n uns einfach ab und an mal ein' kippen sollen! Is aufjedenfall angenehmer als sich ständig anzupissen! Wobei das schon lustig is' wenn dir vor Wut die Rübe platzt!

Dye: “Ja, du hast es mir nicht immer leicht gemacht. Wir haben wohl beide verschiedene Ansichten.”

Sid: Aber eigentlich bin ich hier, weil ich gern zurück in die Halle will! Is' noch Platz für 'nen alten Freund in der Bude?


Ein breites Grinsen setzt sich auf dem Gesicht des Chaoten fest.


Dye: “Ja, aber duschen ist Pflicht!”


Sid greift neben der Couch nach 2 Oettis, öffnet beide mit 'nem Feuerzeug und reicht Dye eines.


Sid: Darauf das es diesmal besser klappt, als letztes mal!

Dye: “Auf bessere Zeiten. Ich lasse mich von dir überraschen.”


Dann prosten die beiden sich zu und die Szene blendet aus.



Freitag Abend. GFCW. Für die meisten Leute vor dem Fernseher wohl Zeit für Pizza und Snacks, doch nicht nur die Normalos auf der Couch, auch die Übermenschen, die GFCW Superstars ja ohne Zweifel sind, müssen ab und zu mal essen.

Ein Zweck zu dem es die idyllische, romantische Gourmet-Oase gibt, die nahezu jeder Person aus Schule oder Arbeit als „Kantine“ bekannt ist. Für den Fall, dass diese Dinger nicht sowieso schon traurig genug aussehen, verhindern die Abstandsregeln zwischen den Mitarbeiter*innen auch noch zumindest ein wenig geschäftiges Treiben und so sitzen alle brav an ihren Plätzen und schlürfen und schmatzen vor sich hin.

Vielleicht liegt die gedrückte Atmosphäre auch daran, dass drei Personen in einer Ecke des Raumes umso mehr Spaß haben: Zane, Drake, Luna. Leviathan. Nicht gerade die Gesellschaft die man für ein schnelles Essen vor der Show haben will. Oder eben GENAU die Gesellschaft die man dafür haben will. Je nach Standpunkt. Die drei scheinen gerade erst angekommen zu sein, noch nichtmal die Taschen sind in der Kabine gelandet, sondern stehen neben dem Tisch.

Ein paar Witze, eine lockere Unterhaltung wandert zwischen den dreien hin und her, hauptsächlich Zane und Luna – Vaughn scheint sich eher ein wenig in seinem Handy zu vergraben und fleißig durch diverse soziale Netzwerke zu scrollen. Schwerstarbeit eben.

Plötzlich stockt er und schiebt Luna wortlos das Handy zu. Zane lehnt sich aggressiv von der Seite rein, als wolle er bei seiner Banknachbarin mit ins Schulbuch gucken.

Ein kurzes Lachen entfährt ihm, während Luna eher die Augen rollt. Stille. DNVs fragender Blick bohrt sich durch sie.

Luna: „Ja mein Gott tu was du nicht lassen kannst.“

Nova grinst als hätte seine Mutter ihm gerade erlaubt NOCH einen Schokoriegel zu essen, doch seine Gesichtszüge werden schnell wieder ernst, als er sich zurücklehnt.

Drake: „ALAN!“

Sein Blick war gegen die Wand ihm gegenüber gerichtet, doch anhand des Fakts wer im Raum gerade am meisten zusammengezuckt war, war eindeutig, wer „Alan“ war. Ein durchschnittlich gebauter Mann mittleren Alters, von seinem Shirt her vermutlich irgendwo in der Technik angestellt, versucht plötzlich in seiner Suppe den Sinn des Lebens herauszulesen und vielleicht ein Portal in die nächste Dimension zu entdecken – irgendwas um aus der Situation zu verschwinden.

Drake: „Alan, mein Gutester, willst du uns Gesellschaft leisten?“

Lunas Blick ist eher der einer großen Schwester, die es hinnimmt, was ihr Bruder tut, aber nicht gutheißt – Zane ist der kleine Bruder der sich darüber komplett wegschmeißt, sein Kopf liegt auf der Tischplatte und nur sein Lachen übertönt das Geräusch seiner Faust die immer wieder auf den Tisch schlägt.

Nervös kratzt Alan sich ein paar Mal am Kinn, doch steht auf und macht sich langsam, Schritt für Schritt, auf den Weg zum Tisch von Leviathan, brav hat er sich eben eine Maske übergezogen.

Drake: „Oh ja, natürlich.“

Vorbildlich wie Leviathan offensichtlich ist tut auch Drake es ihm gleich, Sicherheit geht vor. Vaughn schiebt dem Mann, der sichtlich gerade lieber in einem aktiven Vulkan wäre, als hier, das Handy zu.

Drake: „Alan erklär mir doch bitte, was das hier ist.“

Seine Stimme ist laut, er stellt sicher, dass alle mitbekommen, was hier geschieht.

Alan: „...“

ein unverständliches Murmeln.

Drake: „Twitter. Wunderbar. Erste Frage richtig. Weiter Alan. Bildbeschreibung. Was noch.“
Alan: „...“

Wieder ein Murmeln.

Drake: „Dein Profil, richtig. Sehr gut, du machst das toll, Alan.“

Aufmunternd klopft er Alan auf die Schultern, doch nach Drakes Tonfall würde es nicht überraschen, wenn er seinen Gesprächspartner damit einfach einfrieren würde.

Drake: „Und was steht da in diesem Tweet, den du, Alan, SELBST. AUF DEINEM PROFIL. Abgesetzt hast.“
Alan: „….“

Stille.

Drake: „Na komm schon Alan. Du hast es geschrieben, also wirst du es auch lesen können oder.“
Alan: „...“
Drake: „Seeeeehr gut. Und jetzt die Preisfrage Alan: Warum schreibst du sowas über uns, hm?“

Keine Antwort.

Drake: „Weißt du Alan, normalerweise ignoriere ich so nen Scheiß ja, schon alleine aus praktischen Gründen, weil es ECHT viel Aufwand wäre tausende Leute jede Woche zu suchen und es mir dazu nicht wichtig genug ist. Aber wenn du dich mal in meine Lage versetzt Alan. Und dann hast du mal eine Person direkt neben dir, die dich widerlich nennt. Die alles, wofür du stehst verachtet… Und das ist auch noch ne Person von der du dachtest du würdest mit ihr echt gut zusammenarbeiten. Was… Was würdest du tun, Alan?“

Der Rest der Menschen im Raum betreibt intensives und aktives ignorieren. Man diese Kantinengerichte müssen ECHT interessant sein. Eine Angestellte hinter der „theke“ wendet sich auffällig unauffällig dem Nachfüllen der Behältnisse zu.

Alan: „...“
Drake: „Was war das? Damit komm ich nicht durch? Oh Alan.“

An diesem Punkt bleibt wirklich nur noch zu Hoffen dass irgendwo in der Halle Sauerstoffmasken oder so sind, denn wenn Zane so weiterlacht kippt der hier gleich aus den Latschen.

Drake: „Was soll denn passieren, hm? Schau mal. Du, lieber Alan. Bist doch n schlauer Mann. Offen fürs Dazulernen. Hier ist Lektion eins. Ich. Bin hier wichtiger als du. Ich bringe Geld. Du bist ein ersetzbarer Techniker. Also musst du dich an die regeln halten. Ich nicht. Ganz einfach. Was soll ich denn kriegen hm? Soll die GFCW mir ne Geldstrafe aufbrummen? Weil ich Mitarbeiter schlecht behandelt habe? Ich bin reich Alan, wenn die Strafe für etwas Geld ist, existiert sie für mich nicht.“

Vaughns Hand umfasst den Arm des Mannes während sich ein Grinsen auf sein gesicht legt.

Drake: „Rauswerfen? Nein. Wer denn? Dynamite? Der Mann, der Schwanenburg die gesamte Liga für seinen Machtfetisch überließ, solange es nur Geld brachte? Wird wohl kaum das Gesicht der letzten jahre rauswerfen. Vielleicht… Jemand der das vielleicht machen wird ist JBD… Ach ne warte. My bad.“

Theatralisch setzt DNV ein nachdenkliches Gesicht auf.

Drake: „Also Alan. Hier ist Lektion zwei, und das ist, was ich von Leuten wie dir halte.“

Mit einem gewaltigen Ruck packt Vaughn den Hinterkopf des Mannes und hämmert ihn auf den Tisch… Naja. Fast. Kurz vor dem Aufprall zieht Drake die Hand weg, was Alan zitternd über den Tisch gebeugt zurücklässt.

Drake: „Wow. Du bist WIRKLICH jämmerlich, holy shit.“

Kratzend schiebt sich der Stuhl zurück, als Drake aufsteht und seinen Teller in die Hand nimmt. Die anderen beiden tun es ihm gleich, Zane keucht noch immer wie eine defekte Kuh vor lauter Lachen. Seelenruhig schlendern die drei zur Geschirrabgabe und platzieren ihre Teller darauf, feinsäuberlich neben ihren Gläsern.

Luna: „Oh übrigens...“

Sie wendet sich dem Koch zu.

Koch: „Huh?“

Mit einem lauten Geräusch schlägt der Kopf des Koches in der Suppe ein.

Luna: „Hast du den scheiß mal probiert, es ist grauenhaft.“

Die Taschen werden eingesammelt und auf geht es für die drei von der Tankstelle zur Kabine.

Drake: „Luna ich hab nur so getan als ob. Das war der ganze Punkt. Wenn du ihn wirklich in die Suppe schlägst ist es nur halb so witzig.“
Luna: „Aber funny.“
Drake: „Ich hass dich so.“
Luna: „Ich dich auch.“


Frühling 2020. Während Corona erst vor kurzem anfing, seinen eisernen Griff auf das Leben der Weltbevölkerung zu festigen, befindet sich Emilio gerade in seinem Fahrzeug. Es ist ein stark bewölkter Tag und bis auf das Rauschen des Motors ist nur der Regen zu hören, der auf das Auto des Spaniers einprasselt. Dieser folgt, offensichtlich etwas nervös, seinem Navigationssystem. Kleinstädte und ihre verwinkelten Straßen sind einfach nicht seine Stärke. Zu lange befand er sich im schnellen Leben der blühenden Metropolen der Welt. Das Leben hier folgt einem ganz anderen Rhythmus, das musste der Psychologe sofort feststellen.

Etwa eine halbe Minute später erreicht Emilio sein Ziel. Einen kurzen Moment blickt er aus dem Fahrzeug und mustert sein Ziel. Ein letztes Mal überlegt er sich, ob er doch alles abblasen sollte. Schließlich hat er so etwas noch nie getan. Doch am Ende atmet er schwer aus, löst seinen Gurt und steigt, mit einem Regenschirm in der Hand, aus dem Fahrzeug.

Die Kamera verrät nun den Ort, vor dem sich der Spanier so fürchtet. Wir blicken auf ein Haus Gottes, eine Kirche. Mit jedem Schritt, den der Psychologe durch die nassen Straßen der Kleinstadt Richtung Kirche geht, fühlt er sich falscher. Er sehnt sich jetzt bereits wieder in sein Apartment zurück. Aber nun gibt es kein Zurück mehr.

Emilio drückt die Tür zur Kirche auf. Seine Großmutter, eine sehr gottesfürchtige Frau, neigte dazu zu erzählen, dass schlechte Menschen in der Kirche Gottes Zorn erfahren werden. Trotz seiner sonst so rationalen Natur kneift er deswegen, einen Blitzschlag erwartend, beim Übertreten der Schwelle die Augen fest zusammen. Doch „Gottes Zorn“ bleibt aus. Stattdessen blickt der Spanier auf eine gut gepflegte Innenhalle. Eine Orgel steht am Ende des weitläufigen Raumes und buntes Kirchenglas ziert die Fenster. Emilio kann nicht anders, als doch etwas zu staunen.

Nachdem der Spanier sich gefangen hat, sieht er auch schon den Anlass für sein Kommen - einen Beichtstuhl auf der rechten Seite der Halle. Mit einem leise gemurmelten „Bringen wir es hinter uns“ schreitet der Spanier hinein und macht es sich so bequem, wie es für einen Mann, der das erste Mal in dieser Situation ist, nur sein kann.


Das Gitter im Beichtstuhl lässt nur erahnen, wie der Geistliche auf der anderen Seite dahinter aussehen mag. Der dunkle Vorhang davor lässt diese Ahnung endgültig gänzlich verschwinden. Für einen Moment bleibt es still. Der Doktor wartet ab, der Pfarrer spricht nicht. Die Skepsis im Gesicht des Doktors wird sichtbar größer, er räuspert sich, bis ein leises „gut“ von der anderen Seite ertönt…in einer Stimme, die sofort bekannt wirkt…immerhin war sie viele Jahre eine der wichtigsten Stimmen der GFCW.


J.T.K.: „Mir scheint eine neue Seele in diesem heiligen Haus begrüßen zu dürfen. Ich freue mich. Lass mich dich unterstützen. Üblicherweise eröffnest du das Gespräch mit deinen Worten: ‚Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.‘ Ich werde dich dann willkommen heißen.“


Emilio schafft es, über seinen eigenen Schatten zu springen.

Emilio:„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.“


Hinter dem Vorhang meldet sich der Priester wieder zu Wort. Er klingt leicht überrascht, erkennt die Stimme anscheinend wieder. Doch er überspielt es, klingt ruhig, unterstützend, aufgeschlossen, überzeugt.


J.T.K: „Nun…mein Sohn…Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und seiner Barmherzigkeit…was auch immer du sagen magst…sprich frei.

Der Spanier spricht leise, aber leicht aufgeregt. Dabei fixiert sich sein Blick auf die Decke.
Emilio: „Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt.“

Der Psychologe hält kurz an, in seinen Gedanken vertieft.

Emilio: „Vater. Eine Sünde, alt wie der Mensch selbst, hat von mir Besitz ergriffen. Ich führe ein gutes Leben, ich bin Professor an einer Universität und ein erfolgreicher Psychologe; ich habe eine Frau die mich liebt, und die schönste Tochter, die sich ein Vater vorstellen kann; ich habe Erfolg, ich habe Liebe und mehr Geld als ich je ausgeben könnte. Und dennoch hat die Gier meine Seele ergriffen.“

Der Spanier hält kurz an, um sicherzustellen, dass sein Gegenüber ihn versteht. Als Reaktion erfolgt aber nur ein ruhig brummendes „Mhmm“.

Emilio: „Ich will zurück. An einen Ort, an dem ich vor vielen Jahren ein anderer Mensch war. Ein unmoralischer Mensch. Die schlimmsten Dämonen meiner selbst sind damals hervorgekommen. Ich kann deswegen nicht einmal sagen, dass ich die Zeit vermisse. Und trotzdem... will ich zurück. Männer und Frauen, die sich in meinem Berufsfeld auskennen, empfehlen mir es sein zu lassen. Doch das gibt meiner Seele keine Ruhe. Ich schlafe schlecht, ich esse schlecht. Ich habe nur noch diesen einen Gedanken im Kopf. Und nun... bin ich hier - an einem Ort, den ich in meinen fast 40 Jahren nie aufgesucht habe. Die Wissenschaft hat bei meiner Gier versagt. Deswegen frage ich mich, ob Gott eine Antwort auf meine Fragen hat.“

Nach diesem Monolog ist ein schweres Ausatmen vom Spanier zu vernehmen. Er wendet seinen Blick jetzt auf J.T.K. Ein weiteres „Mhmm“ ertönt aus der anderen Kammer. Nach kurzer Stille, beginnt der Geistliche.


J.T.K.: „Lass mich zitieren, mein Sohn…Matthäus 21:22.“


Seine Stimme ändert sich, er spricht etwas lauter, achtet stärker auf seine Betonung.


J.T.K.: „Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr's empfangen.“


Dann wieder zurück zur normalen Stimmlage.


J.T.K.: „Für uns Christen ist diese Aussage deutlich, mein Sohn. Solange unser Glaube rein ist, werden unsere Gebete erhört…doch scheint mir, dass du diesen Glauben nicht teilst. Dein reiner Glaube ist nicht in diesen Hallen. Drum lass mich diese Aussage umstellen. Du sollst empfangen, was du im Gebet glaubst.“


Stirnrunzeln bei Fernandez. Kirchensprache ist selten eindeutig.


J.T.K.: „Der Herr erklärt die Wege deiner Vergangenheit als Wege, die nicht mehr beschritten werden sollten und du verstündest es als Aufforderung, an vergangene Orte zurückzukehren und dort neue Wege zu gehen oder als Aufforderung der Vergangenheit endgültig den Rücken zu kehren. Deine Gedanken bestimmen deine Interpretation…Deine Gedanken haben diese Entscheidung bereits gefasst. Du musst dir nur diese Gedanken vor Augen führen.“


Ein kurzes Geraschel ist hinter der Wand zu hören, als würde der Geistliche in seinen Sachen kramen.


J.T.K.: „Ich kann mir denken, was mein Bruder dir raten würde. Eine weltlichere Weltanschauung. Eine Sünde. Ein Glücksspiel. Ein Münzwurf. Kopf und du beschreitest diesen Weg erneut. Zahl und du kehrst ihm den Rücken. Und noch bevor die Münze in der Luft ist, wird dein innerer Wunsch verraten, welche Entscheidung du getroffen hast.“


Ein Münzwurf? Nein. Das kann einfach nicht die Antwort sein. Trotzdem, etwas in den Worten der Bibel scheint zu wirken.


Emilio: „Zurück an einen vergangenen Ort.. Ein neuer Weg. Das muss es sein. Das ist es, was mir keine Ruhe gibt. Ich habe den Ort falsch hinterlassen und das ist, was mir keine Ruhe gibt.“


Der Spanier formt seine Hand zu einer Faust.


Emilio: „Ich muss zurückkehren und es besser machen. Abschließen. Und dann zu einem guten Ende führen. Dann, und nur dann, werde ich Ruhe finden.“


Die Stimme hinter dem abgedeckten Gitter klingt heller, zufrieden.


J.T.K.: „Es scheint, du hast deine Entscheidung getroffen…auf dass du deinen Weg voller Entschlossenheit beschreiten magst.“


Der Psychologe richtet sich auf und öffnet die Tür des Beichtstuhls. Er bleibt noch einmal kurz an der anderen Seite stehen.


Emilio: „Ich danke dir für deine Hilfe. Das werde ich nicht vergessen“


Mit diesen Worten öffnet er seinen Regenschirm und verschwindet im Regen der Kleinstadt.



Irgendwann in den letzten eineinhalb Wochen…



Wie in den sozialen Medien bereits angekündigt, werfen wir heute wieder einmal einen Blick in einen der berühmt berüchtigten Fight Clubs. Sich stets auf der Schwelle der Gesetzlosigkeit bewegend sind derlei Videos jedes Mal aufs Neue eine heikle Angelegenheit, wobei die GFCW ihre Hände in diesen Fällen stets in Unschuld wäscht, sind sie schließlich lediglich die Berichterstatter, die – mal auf Einladung des Fight Club Anführers Jasper Randall, mal, zugegeben, auch uneingeladen oder als verdeckte Ermittler – uns ein Einblicke in das Leben dieser sektenhaften Organisation liefern. Heute hingegen sind wir hier auf Einladung von Jasper Randall höchstselbst.


WO wir uns allerdings befinden: keine Ahnung! Dies bleibt stets ein Geheimnis, will der mächtige Fight Club schließlich nicht riskieren, dass einer ihrer Läden ausgehoben wird. WAS wir aber wissen, ist, dass wir einmal mehr das düstere, schlecht beleuchtete Ambiente „genießen“ dürfen, das einer der Underground Fight Clubs bietet: ein Raum in gedämpften Licht. Es riecht nach Schweiß und verlorener Zeit in Aggression. Feuchte, kühle Wände. Im Hintergrund sehen wir eine Art Käfigkonstrukt, in dem die Männer und Frauen wie „Kampfhähne“ aufeinander losgelassen werden. Doch wichtiger ist die Szenerie im Vordergrund. Denn beinahe wie nach militärischem Muster hat Jasper Randall seine „Anhänger“ aufreihen lassen. ETWAS lockerer ist es allerdings schon: manche der vermummten Gestalten hocken auf Kästen oder Kisten, lehnen gegen Stützbalken oder gegen den Tresen, den wir rechts des Bildes gerade noch sehen. Doch die meisten von ihnen sind schön fein säuberlich in Reih und Glied aufgereiht, aufgezogen wie an einer Kette. Coronaregeln einhalten? Keineswegs. Denn: der Fight Club hält sich an keinerlei Regeln, außer an ihre eigenen. Und sie alle stehen in der Mitte des Raumes, wie eine Kohorte des alten Roms und vorne mittig, erhöht auf einem Stapel zweier Kisten überragt ihr aller Anführer, Jasper Randall, die Menge, die, eben noch unruhig, einer schlichten Handbewegung des New Yorkers folgend, innehalten und sofort ruhig sind. Der Meister wünscht zu sprechen. Und er verlangt Gehör…


Jasper Randall: „Meine lieben Freunde. Es freut mich, dass ihr hier wieder so zahlreich erschienen seid. Ich sehe in leuchtende Augen voller Zufriedenheit, denn ihr alle habt euer Glück in den Armen des Fight Club gefunden!“


Er blickt durch das Rund seiner Anhänger. Dies ist nicht der gesamte Fight Club, oh nein! Der Fight Club operiert WELTWEIT. In allen möglichen Orten in allen Ländern der Welt. So sind dies lediglich die Anhänger der näheren Umgebung. Wieso sich Randall speziell DIESEN Fight Club für seine Ansprache ausgesucht hat? Wir werden es wohl nie erfahren.


Jasper Randall: „Doch in euren Augen sehe ich auch die freudige Erwartung auf das, was noch kommen wird! Denn selbst wenn wir, der Fight Club, all eure Leiden lindern konnte, indem wir euch das gezeigt haben, was noch wichtig ist in eurem Leben, das, was AUSSCHLIESSLICH wichtig ist in eurem Leben, so seid ihr doch hungrig auf noch mehr.“


Freudiges Gemurmel in den Reihen der Fight Club Anhänger. Alle stimmen nickend, „ja“ oder „jawohl“ ausstoßend, mit ein. Alle? Hm. Dort hinten, inmitten der Armada, gucken sich einige der Vermummten etwas überrascht um. Ne. Da hinten links herrscht etwas Unruhe…doch egal. Dem Anführer ist nichts aufgefallen.


Jasper Randall: „Und deswegen haben wir heute, nach all den langen Monaten des Wartens, wieder einmal ein Kamerateam der GFCW eingeladen. Um uns nicht vergessen zu machen! Die Kunde soll nach draußen in die Öffentlichkeit, in die Welt hinein, dass der Fight Club immer noch da ist!“


Mit dem letzten Halbsatz hebt er die Stimme, und die Anhänger stimmen freudig mit ein. Nur…nur da…da hinten links…da ist wieder etwas Unruhe. Die unmittelbar Darumstehenden werfen wieder die Köpfe herum. Irgendwas…ist da hinten los…Und nun blickt auch Jasper Randall erstmals mit bösem Blick nach da hinten links…doch nur flüchtig. Weiter im Text.


Jasper Randall: „Ihr alle, so zahlreich, wie ihr auch heute wieder hier steht, erfüllt mein Herz mit Freude und zeigt mir einmal mehr, dass der Fight Club ohnehin keineswegs vergessen ist! Wir sind IMMER NOCH am Leben! Doch mag es einige wenige geben, die denken, dem sei nicht so. Wir haben keine Präsenz mehr innerhalb der GFCW, und so sei der Fight Club am Ende. Doch es gibt ein Leben neben der GFCW! Dennoch wollen wir heute die Gelegenheit nutzen, um die GFCW-Galaxy daran zu erinnern, dass der Fight Club noch existiert: in euren Herzen, in euren Köpfen…oder in euren dunkelsten, schlimmsten Ecken eures Verstands!“


Und er senkt die Stimme, und einige der vermummten Anhänger zucken ehrfürchtig in sich zusammen. Die Worte ihres Anführers haben sie einmal mehr zutiefst berührt.


Außer…


außer…da hinten links. Da ist wieder…einmal mehr Unruhe. Wer…ist da nur? Und zum zweiten Mal fällt es Jasper Randall auf. Er legt die Stirn in Falten, reckt den Hals und versucht den Unruheherd – da hinten links – auszumachen. Und nun fällt es auch Drake Ackley auf, der götzenhaft mit verschränkten Armen neben Jasper steht, allerdings auf dem Betonboden. Doch noch ignoriert Jasper es – und setzt die Ansprache einmal mehr fort.


Jasper Randall: „Der Fight Club war euch allen eine Familie, und wird es auch weiterhin sein. Meine Botschaft an all die Verlorenen dort draußen. An all diejenigen, die ein Ziel im Leben suchen. Die verarscht wurden von ihren Partnern, ihren Arbeitgebern, ihren Freunden und Familien. Die verarscht wurden von der Regierung und all ihren schrecklichen Untertanen: ihr – seid – nicht – allein! Es gibt dort draußen jemanden, der euch fühlt, der euch beisteht…“


Wieder Unruhe – da hinten links. Die Meute wird unruhig…Jasper blickt nach da hinten…


Jasper Randall: „…der euch nicht vergessen hat…“


Der strenge Blick bleibt auf da hinten haften, denn die Unruhe nimmt nicht ab…


Jasper Randall: „…der euch den Weg weisen kann in diesen…“


Die Unruhe nimmt nicht ab, der Blick wird strenger…


Jasper Randall: „…dunklen…


da hinten links…


Jasper Randall. „…Zeiten – WAS ZUR HÖLLE IST DA HINTEN LOS?“





einige Sekunden zuvor…

Ort: „da hinten links“


Jasper Randall: „…dass der Fight Club immer noch da ist!“


Mitten in dieser trostlosen wie auch bedrohlichen Szene stehen die beiden Partypunks Rob und Sid verloren im Raum.


Rob: „Sid, in was hast du mich denn hier reingeschleppt. Du sagtest irgendwas von Drogen, Alkohol und Nutten. Aber das hier? Nutten ok... Ich weiß wir hatten da noch nie drüber gesprochen aber ich bin heterosexuell glaub ich, die Jungs sind hier jedenfalls nicht so mein Fall. Und wo ist jetzt das Bier?!“

Sid: Die Auswahl ist aufjedenfall ziemliche Wichse! Aber wart's ab diesen Hardcore-Fetish-Sekten gibt's aufjedenfall die best'n Pillen und falls es doch zu Phase 4 kommt, nehm' ich den Blonden da vorne der so viel Wichse erzählt!

Vermummter Anhänger: „Ey Schnauze man, Jasper spricht.“

Jasper Randall: „…Wir sind IMMER NOCH am Leben!...“

Rob: „ Ach, Der ist der Schankwirt hier?“

Jasper Randall: „…Dennoch wollen wir heute die Gelegenheit nutzen…“

Rob: „Ich fühl mich auch richtig warm hier aber noch wohler wer mir wenn ich mir endlich den Zaubertrank in den Apparat kippen könnte.


Quälend vergehen die Minuten und Rob steht der Schweiß auf der Stirn während er nervös von einem Fuß auf den anderen steigt. Indes schmeißt sich Sid eine Fluppe auf den Zahn und glüht sie mit seinem Zippo an. Ein paar gute Züge verkürzen die Wartezeit.


Rob murmelt vor sich hin während er nervös von links nach rechts seine Mitmenschen mustert.


Rob: „Mit wem muss man hier schlafen um an Alkohol zu kommen so langsam bin ich zu allem bereit, der Typ macht mich noch ganz gar.“

Sid: Werd' nicht ungeduldig Rob... Die Rave fängt gleich an!


Sid zieht nochmal an seiner Fluppe bevor er sie auf den Boden schmeißt und austritt.


Rob kann schließlich nicht mehr an sich halten und hebt fragend die Hand wie in der Schule, Höflichkeit muss schließlich sein.


Rob: „Ey Meister, wo gibt`s hier eigentlich Bier?“


Stille. Die Blicke der Umstehenden wandern wie in den letzten Sekunden einmal mehr zu Rob, einige zischen den Psychopunk gar an.


Jasper Randall: „…der euch den Weg weisen kann in diesen dunklen Zeiten…“

Rob: „Ja voll Cool dein Klub und so ihr seid echt in Ordnung aber ich hab Durst!“

Jasper Randall: „WAS ZUR HÖLLE IST DA HINTEN LOS?“


Plötzlich herrscht Stille im Keller. Die Blicke der Vermummten haften ehrfürchtig auf Jasper Randall, der missmutig dreinblickt und mit einem beherzten Satz von seinem Stapel Kisten springt. Auch Drake Ackley verlässt seine Reglosigkeit und schließt sich seinem Kumpel an, der langsamen Schrittes nach „da hinten links“ geht. Die vermummten Anhänger (und Anhängerinnen, damit das auch mal erwähnt ist) treten beiseite und bieten ihrem Anführer somit eine Schneise, die dieser gerne durchschreitet. Irgendwann haben sich alle Fight Clubberer soweit auseinandergeschält, dass Sid und Rob mittig der Gruppe stehen – und vor genau denen postiert sich Jasper Randall. Er formt die Augen zu Schlitzen, so, als versuche er sich gerade an etwas zu erinnern.


Jasper Randall: „Ihr? Kenne ich euch nicht von irgendwo her?“


Rob kratzt sich nachdenklich am Kinn.


Rob: „Nee sorry muss ich verdrängt haben Kasper Nase war dein Name stimmt`s?!“


Nicht witzig. Überhaupt nicht witzig.


Rob: „Hey eure Mottoparty läuft nüchtern ab ich versteh schon.

Sid: Zum Teufel! Diese Wichser sind der langweiligste Willy-gegen-Willy-Club mit dem ich je gefeiert hab'. Lass uns noch kurz entwässern und dann ab...


Der Punk wird von einem der Fanatiker unterbrochen.


Vermummter Anhänger: Fresse und stehen bleiben!

Sid: Wer hat dich zum Blockwart gemacht? Rob? Wenn die so dominant drauf sin' bedeutet das für gewöhnlich das die 'nen kleinen oder klein gestutzt'n Schniepi haben. Das ist so eine Ausgleichssache. Lass uns abhauen, das wird mir zu blöd!

Vermummter Anhänger: WAS HAST DU GESAGT?! Sag das nochmal!!!

Sid: Je'z' mach' mal halblang Microsoft, ich weiß ja dass das dazu gehört aber wenn du ernst genommen werden möchtest nimm die Mütze ab! Mir is' scheiß egal was dein Domino da vorne faselt, ich hau je'z' ab!


Der Punk will sich grade umdrehen, doch der vermummte Clubber lässt sich die Worte des Punks nicht länger gefallen und schubst Sid, nach einem kurzen Moment realisiert dieser was passiert ist und Antwortet mit seiner Faust. Einen Moment länger braucht Rob um zu realisieren was hier grade passiert, dann knüpft er sich auch einen der Clubber vor und grüßt Ihn mit 'nem beherzten Schlag auf die Nase. Der "Spaß" hat begonnen.


Sid: Yippi-jah-yeeeee! Ich habe mich noch nie mit 'ner schwulen Fetish-Sekte geprügelt!


Brüllt Sid in Ekstase. Doch lange hält die Freude nicht an, denn wer ne große Klappe hat, umzingelt von prügelwütigen ziellosen Menschen, deren einzige Freude es ist, zuzuschlagen und geschlagen zu werden, endet das, wie es enden muss. Die Meute stürzt sich auf Sid & Rob – und prügelt ihnen so ziemlich jedes Gedärm platt, das in ihren hageren Körpern ist.


Am Ende des Gemetzels gibt es nur ein knappes, ziemlich emotionsloses


Jasper Randall: „Das reicht.“


und die Meute hört auf. Sid & Rob, die in ihrem eigenen Blut, Schweiß und sonstigen Ausdünstungen liegen, atmen wenigstens noch. Randall beugt sich zu den beiden fleischigen Klumpen hinab. Und die Welt und die gesamte GFCW-Galaxy wartet nun auf das Ei des Kolumbus. Den letzten großen Leitsatz des Jasper Randall. Achtung:


Jasper Randall: „Willkommen im Fight Club!“


Und daraufhin werden die beiden Partypunks von Dutzenden Händen gepackt, verschleppt und ein Stockwerk höher achtlos in den Rinnstein geworfen…



Sein Name ist Thomas. Er ist 26 Jahre alt, wohnt in Rüsselsheim und tourt permanent mit der GFCW. Der Job macht ihm Spaß, im Grunde ist ein Kindheitstraum für ihn in Erfüllung gegangen, denn bereits als 8jähriger hat er die GFCW verfolgt. Und nun ist er selbst derjenige, der die Livebilder direkt in die Wohnzimmer der GFCW-Galaxy bringt.


Thomas geht die Gänge entlang, prüft immer wieder sein Arbeitsgerät. Irgendwie hört der Job des Prüfens nie auf. Denn nur ein voll funktionsfähiges Arbeitsgerät bringt voll funktionsfähige Bilder, und damit Bildqualität 1A in die Stuben der Wrestlingfans. Gerade macht Thomas sich auf den Weg zum Techniktruck, weil er noch ein technisch ganz wichtiges Utensil holen wollte. Dieses Item ist so wichtig und unablässig für optimale Bildqualität, dass man es einem Laien wie euch Lesern gar nicht erklären kann. Merken müsst ihr euch lediglich: Thomas – Kameramann – geht durch Gänge.


Und plötzlich hält Thomas inne. Denn hinter der nächsten Ecke ist eine verärgerte Stimme zu vernehmen. Thomas, als treuer GFCW-Fan, der er ist, erkennt an der Stimme sofort, wer hier so unflätig flucht und schimpft. Es ist Rufus von Greifenstein! Thomas‘ Ohr erreichen einige Schlagwörter, die er für wichtig hält. Und sofort ist seine investigative Neugier geweckt. Mit pantherhafter Agilität schleicht er hinter einen Stapel Transportkisten und –kästen und aktiviert seine Kamera. Und das ist der Moment, der nun auch für die GFCW-Zuschauer sichtbar wird:


Wir sehen Rufus von Greifenstein, der im Rollstuhl sitzend im Gang rumsteht. Wütend fährt er hin und her, auf und ab. Und er schimpft teilweise im Selbstgespräch, teilweise mit seinem treuen Chauffeur Justus, der, die Hände auf dem Rücken verschränkt, daneben steht.


Rufus von Greifenstein: „…sollte der vermaledeite Mist?? Wer zum Teufel schickt dieses Video? Ich könnte alles kaputthauen! Ich könnte alles kaputtschlagen! Ich…ich…ich könnte SCHREIEEEEEEEEEEEN!“


Und der Schrei hallt tatsächlich an den Gängen wider, dass Thomas sogar kurz auf Tauchstation geht. Aber er ist sicher. Chauffeur Justus hingegen reagiert nicht. Er kennt derlei Wutanfälle seines Arbeitgebers durchaus. Er weiß, dass er sich gerne in etwas hineinsteigert. Er weiß aber auch, dass derlei Wutanfälle nicht lange anhalten. Er weiß, dass Rufus von Greifenstein in solchen Momenten gerne Selbstgespräche führt, rumplärrt – und sich dann beruhigt. Sich fasst. Und rational nach einer Lösung sucht…Doch: soweit sind wir noch nicht! Erst: die Selbstgespräche. In wütender Tonlage natürlich.


Rufus von Greifenstein: „Mein Bartholomäus steht auf dem Sprung ins Finale dieses Nummer-1-Herausforderer Turniers. Es ist die Gelegenheit, die uns der kürzlich von uns gegangene Johnboy Dog verwehrt hat. Die Gelegenheit, die uns rein von Bartholomäus‘ Statur und der Physik zustehen sollte! Alles ist bereitet! Morbeus = Opfer Nummer 1! Das Finale? Bei möglichen Gegnern wie Lionel Jannek und dem Schwachkopf Maurice? Ein Kinderspiel. Ein K-I-N-D-E-R-S-P-I-E-L! Das Match um den Heavyweight-Championtitel sozusagen auf dem Präsentierteller! Und dann? Was geschieht dann??? Ein verdammtes Video! Ein gottverdammtes Video, von dem sich mein Bartholomäus ablenken lässt!“


Justus nickt innerlich. Ja, genauso kennt er seinen Arbeitgeber. In solchen Situationen rekapituliert er gerne das Geschehene. Unvorhergesehenes? Für den kalkulierenden Rufus von Greifenstein ein Graus! Er hasst es, wenn ein Plan nicht funktioniert. Was kommt noch? Ah, er wendet sich an…


Rufus von Greifenstein: „Justus, hast du gesehen? Bartholomäus hatte Angst. Verdammt nochmal…ER HATTE ANGST! Wieso? Weil die Frau, die dort zu sehen war, ihn an sie erinnert? Weil die Frau in dem Video seinen Namen gerufen hat und er jetzt denkt, sie rufe ihn? Ich habe versucht, es ihm zu erklären, Justus. Ich habe es versucht! Die Frau in dem Video ist nicht sie! Sie ist es nicht! Aber er versteht es nicht! Er versteht es einfach nicht!“


Justus weiß es. Er weiß das alles, er hat es ihm schon einmal erzählt. Aber er kennt seinen Arbeitgeber. Er weiß, dass diese Momente des Rekapitulierens zum Abarbeiten des Ärgers in ihm drin gehören. Also lässt er ihn gewähren. Schweigt. Sagt nichts. Wie er es eigentlich immer tut. Und deswegen, weil Justus weiß, wann er zu schweigen hat, geht dieses Arbeitsverhältnis schon mehrere Jahrzehnte.


Rufus von Greifenstein: „Er hatte Angst, Justus. Und weil ihn die Frau in dem Video so erschreckt hat, konnte er nicht mehr rechtzeitig in den Ring zurückkehren. Daran müssen wir arbeiten, Justus. Ich…muss mir etwas einfallen lassen! Ich MUSS! Doch zunächst…“


Justus sieht, dass sich Rufus von Greifenstein beruhigt hat. Die erste Phase des Aufarbeitens ist vorbei. Der Ärger ist verflogen. Nun geht es darum, Lösungen zu finden… Und Rufus von Greifenstein fährt nicht mehr auf und ab. Er hält im Rollstuhl sitzend inne, reibt sich das wabbelige Kinn, wirft die Stirn in Falten.


Rufus von Greifenstein: „Wer hat dieses Video produziert? Simon? Nein. Er war es nicht. Simons Hirn ist nur noch Mus. Simon ist weg. Simon ist ein für alle Mal weg, wir konnten uns selbst davon überzeugen. Simon ist verschwunden. Er weiß gar nichts. Wer kommt also sonst noch in Frage? Wer hat dieses Video gemacht? Und wieso? Hm…es gibt einiges zu klären, Justus. Und weißt du was? Es ist Zeit, dass ich über das, was vor zwei Wochen bei War Evening geschehen ist, mit den Leuten dort draußen rede. Ich muss die Wogen glätten, bevor sie zu groß werden und wir den Wellen nicht mehr Herr werden. Bevor die Medien sich einschalten und Mist berichten. Das schadet uns noch mehr. Ja. So ist es. Wir werden nachher in den Ring gehen. Und zu den Maden dort sprechen. Und weißt du was? Ich werde Bartholomäus mitnehmen! Bereite ihn vor, Justus. Hol die Security und entlade ihn. Beeil dich…“


Wow! Thomas ist beeindruckt! Er ist hier eindeutig auf GOLD gestoßen! Verdammte Axt, das könnte groß werden. Während er noch beobachtet, wie sich Rufus und sein Chauffeur auf den Weg machen, weg von ihm, macht er vorsichtig die Kamera aus…und damit wird der Bildschirm schwarz.




War Evening, Essen (Gruga Halle), 12.02.2021


In Kooperation mit




Das Video beginnt, die Musik setzt ein, die Kamerafahrt geht los und

alles wird wieder abgebrochen.

Denn während der schwungvoll zur Seite geschleuderte Vorhang noch im Hintergrund weht, ist er bereits halb auf der Rampe.

Er – der Schatten – der Mathematiker – der GFCW Heavyweight Champion…

Alex Ricks.

Die Fans schalten gar nicht so schnell, sind erst kurz irritiert, warum die Intromusik so schnell wieder abbricht, bis sie den Champion dann auf der Rampe bemerken und wieder in Jubelrufe ausbrechen.

Ricks ist aber nicht nach feiern zumute. blickt stur nach vorn gen Ring, verzieht keine Miene, kein Lächeln aufgrund der freundlichen Begrüßung.


Pete: „Ähhm hallo liebe GFCW Galaxy, wir starten heute anscheinend direkt voll durch. Alex Ricks ist bereits auf dem Weg zum Ring, es scheint aber nicht so, dass er sein Match jetzt schon vorziehen möchte.“

Sven: „Eher weniger, dazu trägt er noch zu viel Hemd. Wenn man an die letzte Show denkt, können wir uns aber wohl alle denken, weswegen er hier keine Zeit verstreichen lässt.“


Ein wenig Zeit vergeht dann aber doch, da er den Ring nicht direkt entert. Stattdessen geht er um den Ring herum, deutet schon aus einigen Schritten Abstand an, dass ihm ein Klappstuhl und ein Mikrofon gereicht werden soll. Mit beidem ausgestattet geht er die Treppe hinauf, hält mit der Mikrohand (also nicht, dass sie klein ist, sie hält halt das Mikro fest) den Gürtel auf der Schulter, steigt durch die Seile, klappt den Stuhl einarmig mit Schwung auf, stellt ihn auf, setzt sich drauf, schaut auf in Richtung Kamera und der Jubel der Fans hört auf.


Alex Ricks: „Lionel Jannek.“


Buhrufe. Ricks’s Miene bleibt starr und frostig.


Alex Ricks: „Lionel Jannek, ich gratuliere dir zu deinem Erfolg. Eine hervorragende Leistung, ein Beweis deines Talents. Ein überzeugender Sieg gegen Maurice den Eroberer und ein Erfolg nicht nur gegen Morbeus allein sondern auch obwohl er von Max Moustache, Slay Oakland und Carola Birkenstock begleitet wurde. Du warst raffiniert und talentiert, hast die Situationen zu deinen Vorteilen genutzt, du hast Möglichkeiten gesehen und sie dir genommen und genau deswegen hast du dir auch die Möglichkeit auf den Titelgewinn bei der größten Veranstaltung in der Geschichte von German Fantasy Championship Wrestling verdient. Ich habe mir beeindruckende Leistungen erhofft und du hast sie gezeigt, Lionel Jannek. Du bist ein verdienter Herausforderer auf diesen meinen Titel.“


Er spricht diesen Text schnell wie ein Maschinengewehr, ohne Punkt, ohne Komma, ohne Pausen. Die Fans sind wieder verdutzt, wissen nicht so recht mit den Worten umzugehen, haben sich mehr Wut erhofft, buhen trotzdem, nachdem Ricks endlich mal wieder absetzt. Einzelne Stimmen sind bei weniger Fans auch besser rauszuhören, so kann also auch einmal ein beherztes „LJ SUUUUUUUUUCKS“ durch die Halle schallen. Ricks aber schaut weiter stur in die Kamera. Lässt allen eine Sekunde zum Durchatmen und Verarbeiten. Und dann spricht er den nächsten Satz. Leiser.


Alex: „Und dann … schlägst du mich blutig.“


Die Buhrufe schallen durch die Halle, während sich bei Ricks Regungen im Gesicht zeigen. Der Blick verfinstert sich. Der Kopf neigt sich leicht nach unten, die Augenbrauen ziehen sich zusammen, die Mundwinkel heben sich leicht. Er wirkt diabolischer. Seine Stimme ist leiser aber eindringlicher. Es schwingt eine gewisse Vorfreude in der Stimme mit.


Alex: „Lionel Jannek, du hast deine Möglichkeit auf ein normalen Titelkampf verwirkt, ist dir das bewusst? Du hättest gegen mich antreten können auf dass der Bessere gewinnt. Alles andere…wäre egal.“


Yay – Catchphrase! Ein paar Fans haben mitgemacht. Ricks lässt aber keine Zeit zum Bejubeln von zwei Wörtern. Er steigert sich rein, seine Stimme klingt immer hohler.


Alex: „Aber du wolltest mein Blut sehen, Lionel Jannek. Und du solltest wissen, Wer mein Blut sieht…zeigt mir schon bald seins.“


Yay!!!


Alex: „Lionel Jannek, das ist deine Warnung, das ist deine neue Möglichkeit. Meine Wut steigt. Linear, exponentiell, das ist für dich nicht wichtig. Für dich sollte nur eins wichtig sein. Du kannst jetzt hierher kommen und diese Wut minimal beschränken…oder du gehst mir bis zum Jubiläum aus dem Weg und erlebst einen Kampf, bei dem dir deine ganze taktische Rafinesse nicht im Ansatz genügen wird.“


Plötzlich sehen und hören alle in der Halle anwesenden etwas auf der Videowall! Es sieht aus als würde Live gesendet werden! Bis jetzt ist allerdings nur ein schwarzer Hintergrund und ein gemütlicher Sessel zu sehen, plus ab und zu ein Techniker oder Kabelträger, die alles vorbereiten. Sekunden später gibt einer von ihnen den Daumen nach oben. Die Regie schaltet zu Ringsprecherin Laura, die scheinbar etwas durch ihr Headset ins Ohr geflüstert bekommt. Sie blickt sich kurz verwundert um und führt dann das Mikrofon zum Mund.


Laura: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Fans… Wir haben nun eine Live-Schaltung nach Wien.“


BUUUUUUH!!!


Die Fans ahnen, alleine schon als die Stadt erwähnt wird, um wen es hier geht und bringen ihre Meinung dazu zum Ausdruck.


Laura: „Wie uns mitgeteilt wurde, kann Lionel Jannek aus ‚sicherheitstechnischen Gründen‘ nicht in der Halle anwesend sein. Das Ganze ist der aktuellen Situation geschuldet.“


Pete: „Welche? Die Situation die er sich selbst eingebrockt hat und für die er jetzt nicht die Konsequenzen tragen will?“

Sven: „Hey hey hey! Mach ihn jetzt nicht für die Pandemie verantwortlich, ja?“


Laura: „Bitte richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Videowall! Hier ist, Live aus Wien, Lionel Jannek!“


Wir sehen wieder was auf der Videowall gesendet wird. Noch sitzt niemand im Sessel, doch es nähert sich jemand. Dieser Jemand hat einen schicken Anzug an und als er sich setzt, ist es tatsächlich niemand geringeres als Lionel Jannek! Ordentliche Haare, eine teure Sonnenbrille auf der Nase und ausgerüstet mit einem Earpiece-Mikrofon blickt der Österreicher in die Kamera.


Alex: „Das ist also …“


Lionel Jannek: „Du hast jetzt Sendepause, Ricks!“


Vermutlich hätte die nächsten Worte, die der Champion sagen wollte, auch keiner verstanden, denn Lionel Janneks erster Satz war so laut aufgedreht, dass er wohl alles übertönt hätte! Einige Fans greifen sich an die Ohren. Ricks wirkt genervt und verständlicherweise auch verärgert. Besonders als er realisiert, dass sein Mikrofon ausgeschaltet wurde! Das interessiert Jannek aber überhaupt nicht.


Lionel Jannek: „Ich habe keine Lust mir deine Heulerei anzuhören oder irgendwelche Fragen zu beantworten! Das hier ist MEINE Zeit und die teile ich mit niemandem!“


Ein leichtes, fieses Grinsen taucht im Gesicht des Österreichers auf. Es ist das selbstzufriedene Grinsen, dass man von Lionel Jannek kennt.


Lionel Jannek: „Meine Damen und Herren: Hier ist der Grund warum Sie heute überhaupt eingeschaltet und Tickets für diese Show gekauft haben! Lionel Jannek!“


BUUUUUUUUUH!


Lionel Jannek: „Oh, Lio, wie konntest du nur?? Oh, Lio, das war nicht notwendig!! Oh, Lio, warum hast du das getan??“


Begleitet werden diese Fragen von überdramatisierter Schauspielerei des Mannes aus Wien. Bevor er mit todernster Miene weiterspricht.


Lionel Jannek: „Ist es wirklich so schwer auszurechnen? 2018 bin ich zur GFCW zurückgekehrt. Ich war bereit einmal mehr zu zeigen, dass es nur eine Nummer Eins hier gibt… MICH! Und Title Nights, mit Mike, dem Zereo Killer als Partner, war das perfekte Sprungbrett zurück ins Rampenlicht! 2019 lag vor mir und so gut wie zu meinen Füßen!“


Leichtes, verneinendes Kopfschütteln bei Lionel Jannek.


Lionel Jannek: „Aber stattdessen, wollten plötzlich alle mich in einem Team mit Mike sehen, am allermeisten er, weil ich seiner Tochter das Leben gerettet habe! Dem großen Publikumsliebling! Ich dachte ‚OK, da kann man nicht viel falsch machen: Zwei der erfolgreichsten und besten Wrestler der GFCW-Geschichte zusammen? Wir werden unaufhaltbar sein!‘. Ja, so hätte es sein können, aber Mike bestand darauf alles clean und fair zu machen! Den Fans und Gegnern Respekt zeigen! OK, solange es das Team weiterbringt und es für Erfolg sorgt, dann springe ich über meinen Schatten!“


Ein verächtliches „Pfft!“ und ein kurzer Blick weg von der Kamera folgen. Dann presst Jannek die Lippen zusammen. Er bündelt für diese Rede anscheinend alles an Ärger, Frust und Wut was sich angesammelt hat und lässt es heraus!


Lionel Jannek: „Es kam wie es kommen musste: Bei Stranded 2020 begann das Kartenhaus langsam zusammenzustürzen! GFCW World Title Match gegen Drake… verloren, Tag-Team Titel… verloren, Auszeit wegen einer Verletzung, zwei Titelmatches gegen Player… verloren!“


Man sieht wie sich sein Gesicht vor Ärger langsam immer mehr rot färbt, aber er bleibt ruhig und gesittet…


Lionel Jannek: „Das war der Zeitpunkt, an dem ich mir einige Fragen stellen musste… Bin ich am Ende? Bin ich einfach nicht mehr gut genug? Die Antwort war aber ziemlich einfach: NEIN! Ich war einfach nicht mehr ich selbst, nicht mein wahres Ich! Sondern irgendjemand den ich nicht kannte! Ich war nicht mehr Lionel Jannek! Es war nicht mehr ‚Gewinnen um jeden Preis, egal wie‘, sondern ich spielte plötzlich brav nach den Regeln… wie ein blutiger Anfänger!“


Er atmet einmal tief ein und aus. Das muss wie eine Art Therapie für den Österreicher sein…


Lionel Jannek: „Aber jetzt ist Schluss damit… Jetzt ist der wahre Lionel Jannek wieder da! Der Mann der Titel und Turniere gewinnt, wie ich bei der letzten Show bewiesen habe! Es lief einfach plötzlich alles wieder so perfekt! Und keiner von euch hat es kommen sehen!“


Für einen kurzen Moment macht sich ein zufriedenes Grinsen im Gesicht des „Superior One“ breit. Dann nimmt er langsam seine Sonnenbrille ab und sein stechender Blick bohrt sich durch die Kamera zum im Ring sitzenden Alex Ricks.


Lionel Jannek: „So viel zur Vergangenheit… kommen wir zur Gegenwart. Ricks!“


Langsam hebt sich der deutende Zeigefinger von Lionel Jannek, während Ricks sich nun neugierig in den Stuhl platziert und gespannt wartet was jetzt kommt.


Lionel Jannek: „Du sprichst von einem ‚verdienten‘ Herausforderer? Was verstehst du schon von verdient? Klebst dich an die Backe deines besten Freundes, nur um ihn bei passender Gelegenheit zu hintergehen und ihm den Titel abzunehmen! Du warst einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort! Wer bist du also, dass DU mir sagst, was jemand wie ICH verdient? Du hast überhaupt keine Ahnung was jemand wie ich alles verdient! Aber ich kann dir sagen was DU verdient hast…“


YOU SUCK! YOU SUCK! YOU SUCK!


Lionel Jannek: „Den Tritt bei der letzten Show, den hast du verdient! Der war längst überfällig, du Heuchler! Gibst fast ein ganzes Jahr das, ach so arme, Opfer, dann wirst du Champion, du Blutsauger, und orderst als erstes gleich mal an, dass sich 4 Typen die Köpfe einschlagen sollen, um es, in deinen Augen, überhaupt wert zu sein gegen dich anzutreten! Ricks, du bist um NICHTS besser als Schwanenburg! Wir brauchen keinen zweiten Kaiser in der GFCW und wir brauchen schon gar nicht einen Champion wie dich!“


Die Buhrufe der Fans werden immer lauter. Und auch wenn es nur ein paar wenige sind, erzeugen sie eine gewaltige Lautstärke voller Wut und Nichtübereinstimmung! Aber Jannek kann sie nicht hören, doch selbst wenn er es könnte würde er sich nicht darum scheren und einfach weitermachen.


Lionel Jannek: „Ricks… 7 Jahre… 7 Jahre warte ich jetzt schon darauf diesen Titel wieder auf meiner Schulter tragen zu können! Ein solcher Titelhunger macht nun einmal etwas mit einem Wrestler, der den berechtigten Anspruch hat, der Beste von allen zu sein!“


Ja, 7 Jahre. Und diese 7 Jahre nagen sichtlich am Ego des Österreichers, denn alleine der Gedanke daran lässt sein Gesicht wieder ein Stück zorniger erscheinen.


Lionel Jannek: „Ich würde ja sagen, dass es mir leid tut, dass deine Regentschaft so kurz sein wird und, dass es ausgerechnet dich trifft… aber drauf geschissen! Mir ist egal, wie lange du das Ding, unverdient, an dich gedrückt gehalten hast oder ob es du, Drake, Schwanenburg oder sonst jemand ist! Fakt ist das Gold kommt schon sehr bald dorthin wo es hingehört! Zu LIONEL JANNEK! Egal was ich dafür tun muss… und glaube mir, Ricks, nach all dem Warten, bin ich mehr als bereit alles… und ich meine ALLES, für diesen Titelgewinn zu tun!“


Ricks hat sich inzwischen von seinem Stuhl erhoben und er scheint sich zu denken, dass Jannek ihm das doch ins Gesicht sagen solle. LJ rückt bis an den vordersten Rand seines Sessels und beugt sich nach vorne und damit näher zur Kamera, sodass das Eis in seinen Augen zu sehen ist…


Lionel Jannek: „Du hast keine Ahnung was dich bei der Jubiläums-Show erwartet, Ricks! Der ECHTE Lionel Jannek… unberechenbar, skrupellos, zielstrebig und für jemanden wie dich unbesiegbar! Wenn du dir ausgerechnet hast, dass du auch nach der Jubiläums-Show Tage zu deiner Regentschaft addieren kannst, dann hast du dich verrechnet! Denn dafür müsstest du eine Formel lösen, die du nicht knacken kannst: Die Lionel Jannek-Formel! Die besagt, egal was du auch versuchst und egal wie du es angehst, bin am Ende immer noch ICH und niemand sonst… superior!“


Jannek erhebt sich vom Sessel.


Lionel Jannek: „Ende der Durchsage… und schon bald auch Ende deiner Regentschaft!“


Er entfernt sein Earpiece und wirft es einfach weg, bevor er aus dem Bild der Kamera verschwindet! Die Regie schaltet wieder zu Ricks, der mit zusammengezogenen und zu einem V geformten Augenbrauen und geweiteten Nasenlöchern samt zuckender Oberlippe zur Kamera schaut. Für einen Moment starrt er einfach nur, dann das Schnaufen, dann ein knappes Nicken in Richtung Kamera. Oder doch eher zu sich selbst?


Dann steht er auf. Kraftvoll, mit Schwung, sodass der Stuhl leicht nach hinten wegkippt, sich aber doch wieder fängt. Mittig steht er dort im Ring, weiterhin mit Blick in Richtung, mittlerweile schwarze, Leinwand. Und zu den Jubelrufen der Fans…hält er die Championship in die Luft.


Mit diesem Bild schwenkt die Kamera hinüber zu Pete und Sven.


Pete: „Ricks hat Jannek, nach diesen Worten, bestimmt auch einiges zu sagen!“

Sven: „Aber es ist nicht seine Fernsehzeit, sondern Lios! Also kann er diese Worte, fürs Erste, stecken lassen! Und so langsam, Pete…sollten wir dann auch mal anfangen, oder?“


Und so wird erneut das Video abgespielt, diesmal ohne irgendwelche Unterbrechungen.


Sven: „GFCW Galaxy! Wir sprechen heute Live aus der Gruga Halle aus dem Herzen Essens und was für eine Show das wird!“

Pete: „Richtig Sven, wir befinden uns auf direktem Wege zur Anniversary Show 2021 und wie wir eben sehen konnten fangen die Ereignisse an sich zu überschlagen!“

Sven: „Wir können weiterhin gespannt. Doch heute steht noch viel mehr auf dem Plan. Wrestling, Wrestling und nochmals Wrestling!“


Single Match:
Zane "Purifier" Levy vs. Phoenix C. Miller
Referee: Guido Sandmann


Pete: „Zane „The Purifier“ Levy und Miller treffen sich heute im Ring in unserem Opener. Zane, der nun mit seinem ehemaligen Nemesis Drake zusammenarbeitet und Miller, der scheinbar einen ganz besonderen Fan hat, werden die heutige Show bestimmt spannend eröffnen.“



Tag Team-Match:
Rob Gossler & Sid the Scum vs. The Urban Ultras Berlin (Max Moustache & Slay Oakland) (/w Carola Birkenstock)
Referee: Peter Cleven


Sven: „Diese 4 hatten bereits durch die Open Challenge der Tag Team Champions das Vergnügen. Es flogen die fetzen in purem Tag Team Chaos.“
Pete: „Und das hat Dynamite dazu bewegt beide Teams offiziell gegeneinander antreten zu lassen. Es verspricht chaotisch zu werden.“


Submission Match:
Antoine Schwanenburg vs. ???
Referee: Thorsten Baumgärtner


Pete: „Der gestürzte Kaiser ist nach seiner Abwesenheit vor 2 Wochen nun wieder in den Hallen der Liga. Hat er sich von seiner Niederlage gegen Ricks erholt? Gegen wen tritt er an? Wird er wieder überzeugen können? Fragen über Fragen. Hoffentlich sehen wir sie heute beantwortet.


Non Title-Singles Match:
Alex Ricks vs. FOAB (/w Il Menit)
Referee: Howard Eagle


Sven: „Und im Main Event dieses Abends sehen wir den Champion, Alex Ricks, gegen eine Hälfte der Tag Team Champions antreten. Wird Ricks' Expertise als Solo Wrestler hier die Oberhand haben, oder haben M.E.D. den ein oder anderen Trick in der Hinterhand, um die GFCW Galaxy zu schockieren?“

Pete: „Ein spannender Abend voller aufregender Matches und noch aufregender Segmente. GFCW Galaxy?! Genießt die Show!“



In den Katakomben der altehrwürdigen Essener Grugahalle sitzt die Managerin der Urban Ultras Berlin und Key Account Managerin der Fists for Future Foundation, Carola Birkenstock, auf einer circa 1,50 m hohen Roadie-Kiste und schaut auf ihr Smartphone. Kein ungewohntes Bild, schaut sie doch circa 6 Stunden am Tag auf ihr mobiles Gerät. Die Gänge der Halle sind relativ verwaist und auch ihre Stable-Partner besprechen scheinbar noch ihre Matchstrategie gegen Sid und Rob im bald anstehenden Tag Team-Match. Plötzlich hört Carola schwere Schritte auf sie zu stapfen. Sie hebt den Kopf kurz hoch und erblickt den 2,15 m großen Maurice „The Conquerer“. Scheinbar ist der Hüne gerade aber nur mit sich selbst beschäftigt, schaut er beim Vorbeigehen doch relativ konzentriert an die Hallendecke. Anfänglich war ihre Furcht groß vor ihm, schließlich ist der Mann auch über drei Zentner schwer und fällt so sicherlich unter die Kategorie „Monster“. Doch als Carola ihn so an ihr vorbei gehen sieht, erkennt sie auch eine sensible Seite an ihm.


Carola: „Hey Maurice. In welcher Welt bist du denn gerade?“


Umgehend legt der Hüne eine Vollbremsung ein und wird vom Hans-guck-in-die-Luft zum Mo-starrt-Carola-an.


Maurice: „Oh….“


Das ist ja schon einmal ein Suuuuuper Gesprächsstart! Maurice legt den Fokus der Blauen Augen direkt auf Carola und dass er sich nicht das Mäulchen leckt, scheint an ein Wunder zu grenzen.


Maurice: „Muss mich vorbereiten. Da müssen einige durch Mangel gedreht werden, wie man sagt.“


Sekunden später hält der Hüne, der Carola immernoch anstiert, inne. Wahrscheinlich fiel ihm gerade ein, dass er gar kein Match hat. Sowas dummes!


Carola: „Häh? Aber was hast du denn heute vor? Du hast doch gar kein Match! Willst du etwa wieder gegen Slay und Max eingreifen? Ist das denn nicht mal geklärt zwischen euch? Bei dir frage ich mich, wo willst du eigentlich hin, Mo?“


Das scheint eine sehr gute Frage und man sieht den Mann, der auch als Monster durchginge, grübeln. Also wenn man das Grübeln nennen kann, denn eigentlich wirkt er eher, als ziehe er Carola optisch gerade aus. Oder versucht er da, durch sie hindurch, respektive hineinzugucken?


Maurice: „Verstehst nicht. Ein Mann muss immer denken, handeln, tun. So auch ich. Slack und Mark verstehen das nicht. Die sind ziemlich dumm. Sich mit Maurice anzulegen ist, wie Moped auf der Autobahn zu fahren. Kann man machen, ist aber sinnlos.“


Noch immer hängt der Blick auf Carola, bewegt hat er den Kopf nicht großartig. Nützt auch wenig, wenn die Augenhöhe auf verräterischer Carolahöhe ist.


Carola ist trotz ihrer prinzipiellen selbstbewussten Art anzumerken, dass der stiere Blick des Hünen doch etwas bedrohlich und unangenehm wirkt. Natürlich versucht Sie mit einem netten lächeln die etwas peinlich anmutende Situation zu entschärfen.


Carola: „Ehhh, ja. Okaaay. Ich kann dir nur sagen, dass Slay und Max es doch nicht so gemeint haben, Mo. Das sind doch auch nur Jungs, die hier den anderen sich beweisen wollen. Also, da bin ich mir sicher, dass ist echt jetzt nichts Persönliches gegen dich, oder so…“


Maurice grinst Carola weiterhin an….


Carola: „Ich geh dann mal, Mo. Wir sehen uns….“


Carola Birkenstock springt von der Roadie-Kiste und geht dann schnellen Schrittes in Richtung der FFFF-Kabine. Maurcie The Conquerer schaut ihr auch weiterhin nach….creepy. Mittlerweile sieht Birkentock aus der Ferne, dass die Kabinentür wieder geöffnet ist und das „Meeting“ scheinbar vorbei ist. Dann erblickt sie Ray Douglas der im Türrahmen steht und wohl einen guten Blick über die gesamte Szenerie hatte…“


Die Kamera schwenkt aus.



12.02.2021 --- 17.54 Uhr --- RE 1


"Wir entschuldigen uns bei allen Fahrgästen für die Verspätungen im Zugverkehr. Leider stehen wir gerade zwischen Wattenscheid und Essen HBF. Aufgrund der äußeren Witterungsbedingungen wird sich unser Zug noch um ca. 45 Minuten verspäten. Für die technischen Störungen im Zug entschuldigen wir uns.Wir bedanken uns für ihr Verständnis."


Der Kopf fällt zurück gegen das Polster. Ihm Gegenüber schüttelt der Fahrgast mit dem Kopf. Viele Stimmen sind zu hören. Die Worte aufgrund der Maskenpflicht im Zug doch unverständlich. Die beiden Personen die sich gegenüber sitzen lehnen sich zueinander.


PCM: "Mir ist kalt FoaB...es fühlt sich so an als ob die Dementoren kommen."

FoaB: "Dementoren?? Hier in Essen? Miller ich bitte dich...Bin ich froh das wir schon zwei Züge eher genommen haben. Mit dem Auto aus Dortmund hierher wäre eine Vollkatastrophe geworden."

Miller nickt ihm zu.


PCM: "Da gebe ich dir Recht. Und Menit hat sich schon über unseren Besuch gefreut. Er sah noch ziemlich mitgenommen aus. Der soll sich ruhig noch etwas ausruhen."

FoaB: "Ja mir tut auch noch etwas die Schulter weh. Drake und Zane haben uns ganz schon überrascht mit der Nummer. Das sind zwei harte Brocken die da auch uns warten.Damit haben wir nicht gerechnet."


Miller lehnt sich wieder zurück und schaut auf auf sein Handy.


PCM: "Nun ja...ich hab ja heute immerhin die Chance es Zane heimzuzahlen. Der fiese kleine Gnom ist unberechenbar. Der ist irre. Der kennt keinen Schmerz. Doch eins kann ich FoaB...jemanden Schmerz beibringen..."

Der FoaB lacht auf: "Ja das kannst du...genauso gut wie du einstecken kannst...zumindest wenn du klar bist im Kopf..." er beendet den Satz lachend wie er ihn begonnen hat.

PCM: "Was soll das denn heißen??? Ich hab mich nie besser gefühlt seitdem ich aus der Kur wieder da bin. Das tat mir gut. Ich bin fokusiert...der Eifer hat mich gepackt. Ich hab Bock. Und wenn einer meiner Freunde wie letzte War Evening so in die Mangel genommen wird dann bin ich da um ihn zu rächen. Zane mag vielleicht unberechenbar sein, doch meine Erfahrung und meine neue Einstellung wird ihn brechen. Ich hab mir für dieses Jahr einiges vorgenommen FoaB...Euer Gold hat mich angespornt...Ich bin heiß."


Sein Partner aus dem Trinity Project nickt ihm zustimmend zu. Er bewegt seine lädierte Schulter und nimmt einen Schluck Zereo Cola die er aus seiner Tasche kramt.


FoaB: "Alte Sachen schmecken doch gut. Man muss nicht jeden neuen Scheiß trinken der auf den Markt kommt. Aber ich freue mich Miller das du anscheinend wieder der Alte bist. Hungrig...Gierig...Das verleiht dir Kraft. Und ich weiß wozu du in der Lage bist wenn du diese Kraft fokussieren kannst. Gepaart mit deiner Erfahrung kannst du es bis ganz nach oben schaffen."


Miller zieht seine Tasche hervor und zieht sein Laptop heraus. Er öffnet ihn und dreht ihn zum FoaB. Dieser macht große Augen als der goldene Glanz sein Gesicht erhellt.


FoaB: "Ist es das was ich denke Miller?"


Miller nickt und seine Augen verengen sich.

PCM: "Du wirst schon sehen FoaB...du wirst schon sehen..."


Ein Ruck des Zuges lässt die beiden aufschrecken.


FoaB: "Hey...was ist da los? Geht es etwa weiter?"


Eine freundlichen Stimme erklingt über die Lautsprecher: "Verehrte Zuggäste. Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können das der Zug seine Fahrt fortsetzen kann. Bedauerlicherweise fahren wir zurück nach Dortmund. Dort endet die Fahrt. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet. Wir bedanken uns für ihr Vertrauen und freuen uns Sie bald wieder begrüßen dürfen.


PCM: "Ernsthaft???Wir müssen in zwei Stunden in der Halle sein. Ich bin zuerst dran."

FoaB: "Keine Sorge Miller...ich kenne da jemanden...der holt uns ab...ganz bestimmt."


Er holt sein Handy raus. Nachdem er in einem alten Notizbuch geblättert hat wählt er eine Nummer.

PCM: "Hast du den nicht in deinen Kontakten? Wer ist das?"
FoaB: "Ein alter...na ja...Bekannter von uns...du wirst ihn noch von früher kennen...Ja...äh...Peter...hallo Peter...ich brauche deine Hilfe...Bomb hier..."

PCM: "Peter?...?"


Single Match:

Zane „Purifier“ Levy vs. Phoenix C. Miller

Referee: Guido Sandmann

Die Kamera zeigt uns nun aus einer weiten Perspektive den Innenraum der gesamten Arena. Nicht zu hören scheinen Sven und Pete irgendwo in der unteren rechten Bildecke dennoch regen Diskussionsbedarf zu haben, das Bild der verstreuten Zuschauer und leeren Plätze ist mittlerweile nicht mehr ungewohnt, doch die seltsame Ausstrahlung wird wohl bleiben, einige Vereinzelte Techniker*innen flitzen von A nach B um den Ring herum, während eine Einblendung in der oberen Ecke verlauten lässt, dass als nächstes das erste Match der Card auf dem Programm steht.

Und wie bestellt senkt sich unter lauten Buhrufen das Licht in der Halle auf ein etwas gedimmtes, doch immer noch mehr als ausreichendes, rotes Licht und die Boxen erwachen zum Leben.



„I´ll take your dream…
I´ll take your dream…
I´LL TAKE YOUR DREAM AND CRUSH IT“

Die erbarmungslosen Metalcore-Klänge brettern ohne jeden Schnörkel durch die Halle und werden von einer einzelnen, gewaltigen Pyro-Explosion begleitet, die die Bühne im Rauch zurücklässt.
Mit einem herzhaften Lachen nimmt Zane Levy das als sein Zeichen zum Auftritt. Ein schlabbriges T-Shirt mit dem Leviathan-Logo liegt über seinen Schultern und wenn die Wrestlingstiefel nicht wären, könnte man mit seiner schwarzen Jeans auch vermuten, er wäre auf dem Weg zum Einkaufen und nicht zu einem GFCW-Match.


Pete: „Schau ihn dir an, Stolz wie Oskar.“
Sven: „Ich meine... er hatte aufgegeben jemals wieder an Drake ranzukommen, er dachte es wäre ein Graben zwischen ihnen der ewig wäre. Wärst du nicht froh an seiner Stelle?“
Pete: „Wenn Drake mehr wie Zane geworden wäre, wäre das so. Aber… Ich kann das immer noch nicht glauben.“
Sven: „Vielleicht kriegst du ja ein paar Antworten, würde ich tippen, wenn ich das Mikrofon in Zanes Hand so sehe.“

Doch ein Unglück kommt selten allein und unmittelbar hinter ihm treten auch Drake Nova Vaughn und Luna Rosario auf die Bühne, auch ihre Jacken tragen ein klaren Bekenntnis wo ihre Loyalität liegt.

Selbstgefällig zwirbelt Luna einen Schlagring durch ihre Finger, während die drei sich mit betont lässigem Gang auf den Weg zum Ort des Geschehens machen – wäre die Musik nicht würde der Baseballbat wohl hörbar klappernd hinter Vaughn herschleifen.


Laura: „Das folgende Match ist ein Singles-Match! Auf dem Weg zum Ring, aus Anchorage, Alaska, mit offiziellem Gewicht...“
Zane: „Halt die Fresse, Laura.“

Die Stimme ist nicht aggressiv, fast schon dünn, doch das Mikrofon in Zanes Hand macht sie dennoch hörbar, die Tonlage macht sie dennoch einschneidend.

BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Das Grinsen ins selbstgefällig, doch der Rest der Mine eher gelangweilt.


Zane: „Weißt du ich weiß, dass Drake immer nen Tick für seine Ankündigung hat...“

Ein empörtes „EY!“ ertönt über seine Schulter, doch das sofortige Lachen verrät DNV und seine Empörung als gespielt.

Zane: „… und die kann er ja haben, aber ich für meinen Teil hasse das. Und ich denke, dass die Leute, bei denen es relevant ist uns kennen. Uuuund ein Haufen irrelevante vermutlich auch. ABER...“

Er hält inne, wendet sich demonstrativ Schwungvoll um und richtet den Blick auf eine Frau in der ersten Reihe, die offensichtlich kein Fan von Leviathan zu sein scheint und Zane das auch lautstark wissen lässt.

Zane: „Das war jetzt aber nicht nett.“

Man kann den ironischen, traurigen Smiley der hinter diesen Satz gehört förmlich hören.

Zane: „Weißt du genau solche Leute...“

Bis er quasi direkt vor der Absperrung steht, kaum 1,5 Meter von der ersten Reihe Publikum entfernt, wandern seine Schritte nach vorne.

Zane: „...pissen mich mein ganzes Leben immer an. Gott, bitte, lasst mich einfach in Ruhe...“

Von überall aus der Halle scheinen die Beleidigungen auf die drei niederzuprasseln, was Levy dazu bringt müde die Augen durch die Arena schweifen zu lassen.

Zane: „Fuck you. Fuck you. Fuck you. Fuck YOU...“

Nacheinander wandert der Zeigefinger von Fan zu Fan.

Zane: „Schaut noch n bisschen von eurem hohen Ross runter, ihr seid mir genauso egal, wie ich euch mein ganzes Leben ey meine Fresse dann zahlt doch nicht dafür mich zu sehen, erspart uns doch beiden etwas.“

Die Musik war mittlerweile verstummt und Zane an den Ringstufen angelangt.

Zane: „Also für alle, die nervige Fragen stellen wollen, hier der Schnelldurchlauf. Ja, Drake hatte recht. Nein, ich bereue es nicht. Ja, ich bin wohl doch ein schlechter Mensch in euren Augen, yay. Nein, ich habe nicht vor euch eine ernste Antwort zu geben, weil ich euch keine Schulde.“

Zwar ist der Blick oft auf den Boden gerichtet, doch Zane scheint mehr gelangweilt… Nein, eher der Situation überdrüssig.

Zane: „Ich habe wirklich keine Lust mich ständig zu erklären. Es ist, was es ist.“

Halbherzig hebt er den Mittelfinger in Richtung Publikum.

Zane: „Deal with it. Alles, was ihr wissen müsst, ist dass das beste Team an der Spitze stehen sollte – das ist doch das ganze Konzept von dem Ding hier oder? Und das tut es nicht. Und das ist alles, worum es hier geht.“

Mit übertrieben nachdenklicher Mine sehen Luna und Drake zu, wie Zane das Shirt über den Kopf streift und sich nochmal an den Ringseilen festhält, um sich zu dehnen.

Luna: „Bisschen wenig… Elan und Metaphern oder?“
Drake: „Ja… Ja da ist definitiv Luft nach oben, muss man schon sagen. Mhhh 4 von 10?“
Luna: „Wenns hoch kommt.“

Aus dem Ring werden die Kommentare nur mit einem ironischen Handkuss versehen, doch dann liegt der Fokus auch auf der Bühne – auf dem Warten auf den Gegner.

Laura: Und nun auf dem Weg zum Ring…aus Estes Park, Colorado…ein Drittel des Trinity Projects…PHOENIX C. MILLER


SMILE von Jimmy Durante erklingt und die Fans beginnen mit zu summen…sie schunkeln zum Lied.


Auf dem Titantron erscheint das Logo des Trinity Projects mit den Buchstabe PCM.


Violette Kreise füllen die Rampe vor dem Titantron.

Immer wieder flackert das Licht violett auf.

Das Logo auf dem erlischt und wir sehen den bekannten Raum

Leer

Schritte nähern sich

Und nach ein paar Sekunden betritt eine Person den Raum

Er positioniert sich in der Tür die offen steht

Ein Lichtblitz und die Person ist aus dem Raum verschwunden


Gleichzeit erscheint Phoenix C. Miller auf der Rampe

Er steht inmitten eines violetten Kreises

Er trägt ein violettes Tanktop zu schwarzer Jeans und Boots

Die anderen Kreise springen um ihn herum

Sie haben alle samt lachende Gesichter im inneren


Miller lächelt während er zum Ring schaut

Er breitet die Arme aus und fängt leise an zu lachen

Er blickt zur Hallendecke hinauf


Dort erblicken die Fans ein riesigen violetten Smily

Er sinkt langsam zum Ring hinunter

Währenddessen marschiert Miller die Rampe hinunter


Als Miller am Ring ankommt fällt der Smily plötzlich herab

Als er den Ringboden berührt zerbarst das Konstrukt aus Laser und Lichttechnik

Hunderte von kleinen violetten Smilys fliegen davon und verblassen langsam

Miller steigt in den Ring und tritt seinen Gegner gegenüber






Guido Sandmann läutet das Match zwischen Zane und Miller an.


Drake und Luna stehen noch in Zanes Ecke auf dem Apron. Teils wohl um Zane noch gut zuzureden - Sie wissen das Miller kein Fallobst sein wird. Doch ihr Auftreten zeugt schon von einer enormen Portion Arroganz und sie lassen Miller eindeutig wissen was Leviathan von ihm und dem Trinity Project halten.


Pete: An alle Leute unter 18 die hier zuschauen, wir entschuldigen uns für die Wortwahl die da im Ring an den Tag gelegt wird.“

Sven: Wieso?? Wieso entschuldigen. Die geben nur das zum Besten was Ihnen zu Miller einfällt…und damit haben sie vollkommen Recht.

Pete: Ich hoffe Miller erinnert sich an seinen Kampf gegen Bartho und prügelt Zane sein dummes Grinsen aus dem Gesicht…“

Sven: Pete ich bitte dich…sowas von einem Kommentator…nicht ok…nicht ok…“


Miller steht in der Mitte des Ringes und beobachtet Leviathan mit Argusaugen. Die wüsten Beschimpfungen entlocken ihm nur ein müdes Lächeln. Er hebt die Arme und fordert Zane auf endlich den Kampf zu beginnen. Zane provoziert ihn weiterhin und flüstert Drake was ins Ohr woraufhin dieser laut lacht und auf Miller zeigt. Das Publikum buht die Böswichte aus. Guido Sandmann schaut Miller an und zuckt nur mit den Schultern. Dieser erwidert die Geste und stürmt in die Ecke.


Kollateralschaden bei allen Beteiligten.


Miller ist mit eine Art Stinger Splash…also den Miller Splash in die Ringecke gestürmt und hat somit Drake und Luna vom Ringapron befördert. Dass er dabei Zane und sich ebenfalls schaden würde war ihm sicherlich bewusst. Zane taumelt leicht benommen in die Ringmitte. Miller schüttelt sich kurz und befördert Zane mit einem Bulldog zu Boden. Die Fans jubeln ihm zu nachdem er sich Ihnen zuwendet. Drake und Luna sind außer sich und beschweren sich natürlich beim Referee. Dieser redet auf sie ein und droht sie vom Ring zu verbannen, wenn ihr Treiben so weitergeht.


Pete: „Das war clever von Miller“
Sven: „Unfair…einfach unfair…“


Miller nutzt die Chance die ihm Leviathan gibt und würgt Zane mit dem Fuß während der Ref sich auf Drake und Luna konzentriert. Zane zappelt umher doch Miller lässt nicht locker. Er nimmt Zane auf und befördert diesen in die Ringecke. Scoop Slam gegen Zane. Miller setzt sich mit einem Sprung auf das oberste Polster. Zwei Eindeutige Fingerzeige in Richtung Drake und Luna….


SECOND ROPE LEG DROP VON MILLER GEGEN ZANE


Miller geht nun seinerseits provozierend auf Drake und Luna zu. Das kommt bei den beiden natürlich gar nicht gut an.


Pete: Sehr guter Start von Miller…habe ihn selten so abgeklärt gesehen…hat da eine Wandlung stattgefunden?

Sven: Red du mal weiter so einen Stuss…Wir werden gleich sehen was Zane noch mit ihm machen wird


Drake versucht in den Ring zu gelangen und ruft so Guido Sandmann wieder auf den Plan. Er verhindert das Eindringen von Drake und ermöglicht erneut Miller die Möglichkeit einen Angriff auf Zane zu starten.


Pete: Das ist nicht wirklich clever von Drake.


Miller zieht Zane an den Haaren auf die Beine. Der Purifier ist leicht mitgenommen und steckt erneut ein paar Schläge von Miller ein. Im Rücken von Sandmann und Drake hat sich Luna auf den Ringapron geschlichen und gibt Miller von hinten einen Schlag gegen den Hinterkopf. Dieser zuckt zusammen und reibt sich die getroffene Stelle. Er dreht sich zu Luna und packt ihren Arm als diese Ihn erneut Schlagen will. Ein paar nette Worte von Miller an Luna, bevor er sie am Arm heranzerrt und ihren Schwung mit einem Forearm stoppt. Hart stürzt Luna vom Ring, bleibt benommen liegen, doch nicht benommen genug um wie wild in Richtung Miller zu schimpfen. Dieser lacht hämisch während das Publikum die Aktion feiert.


Sven: „Sie hat mit dem Match nichts zu tun! Was macht Miller da?“
Pete: „Wovon redest du, Sven, sie SOLLTE mit dem Match vielleicht nichts zu tun haben, aber...“


Während Miller sich weiter mit Luna beschäftigt und Drake den Referee ablenkt hat Zane es geschafft sich auf die Knie zu erheben. Er robbt in Richtung Miller und


CHEAP SHOT GEGEN MILLER


Der geht sofort in die Knie und krümmt sich vor Schmerzen. Der Patient Zero lässt sofort von Sandmann ab welcher nun wieder die beiden am Boden liegenden bzw. knienden Kontrahenten begutachtet. Zane kommt langsam wieder auf die Beine und deckt Miller mit Tritten und Schlägen ein welche ihm zusetzen. Der Purifier ist nun oben auf und verhöhnt Miller mit Bitchslaps gegen den Hinterkopf. Sehr zum Entertainment von Vaughn. Im Ring zieht der ehemalige Leauge Title Träger sich an den Beinen von Zane auf die Knie und grinst Zane trotzig, fast schon fröhlich entgegen. Dieser tritt einen Schritt zurück und rammt Miller einen krachenden Knee Strike gegen den Kopf. Der wankt doch hält sich abermals an Zane fest, der erneut einen Schritt ausholt und diesmal seine Fußsohle mit Millers Kinn bekannt macht. Der geht zu Boden. Levy sprintet in die Ringecke, läuft die Seile hoch, als wären es Treppenstufen, dreht sich galant mit einem kleinen Satz um 180 Grad, nimmt Maß, federt ab...


450 SPLASH


Zane hält sich ebenfalls die Magengegend aber zieht das Cover durch. Sandmann ist unten.


ONE….



TWOOO….


KICKOUT VON MILLER


Pete: Das war knapp. Was für eine Athletik von Zane!

Sven: So stelle ich mir das ganze vor…weiter so…!


Zane ärgert sich und zieht Miller erneut auf die Beine. Weitere stiffe Kicks und Schläge und ein paar Beschimpfungen folgen. Drake und Luna feuern Zane an und sind mit spöttischen Bemerkungen in Richtung Publikum nicht dabei hier große Sympathien einzufangen. Vor allem Luna hat sehr viel Spaß dabei sich verbal mit Fans zu fetzen. Die Buh Rufe werden lauter. Doch Leviathan genießt das und gießt weiterhin Öl ins lodernde Feuer. Der Purifier ist sich nun mehr als Siegessicher und zieht Miller unsanft an den Haaren nach oben. Er präsentiert den Fans sein Opfer und beschimpft ihn weiterhin um seine Rolle als „Fanliebling“ zu unterstreichen.


ELBOGENSCHLAG IN DEN MAGEN VON ZANE


Miller versucht sich zu befreien. Erneut ein Schlag gegen die Rippen von Zane und er muss Miller loslassen. Dieser pusht sich nun auch unter Hilfe der Fans auf.

TOMAHAWK CHOP VON MILLER GEGEN ZANE


Phoenix C. Miller will nachsetzen doch erneut wird er von Luna daran gehindert die sein Fuß festhält. Miller reißt sich los und Sandmann ermahnt Luna erneut die sich natürlich keiner Schuld bewusst ist. Miller konzentriert sich wieder auf seinen Gegner doch…da…Drake ist im Ring und der Referee sieht es nicht…


DROPKICK IN DIE KNIEKEHLE VON MILLER


Dieser geht zu Boden und hält sich das getroffene Knie. Drake rollt sich sofort unbemerkt aus dem Ring. Zane schüttelt sich den kurzen Comeback Versuch von Miller aus dem Körper und packt Miller und zieht ihn in die Ringmitte. Erneut verhöhnt Zane seinen Gegner.


Pete: Das ist ja nicht mit anzusehen…Alleine gegen drei…kann ja nicht klappen

Sven: Ich habe da bisher keine unfairen Aktionen gesehen…das war einfach gut gemacht…Der Sieger hat Recht, Pete. So läuft dieser Sport.


Drake und Luna klatschen Beifall und spotten in Richtung Fans. Zane stampft noch einmal brutal auf Millers Arm und legt dann an. Der Ansatz zum PEACEKEEPER.

Plötzlich ertönt die Musik vom Trinity Project und Jubel bricht in der Halle aus. Leviathan schrecken auf und die Blicke von Drake und Luna gehen direkt in Richtung Rampe, Waffen im Anschlag. Auch Zane hat den Griff gelöst und ist an den Seilen in Richtung Titantrons, hält immer wieder ausschau, ob seine Rivalen sich aus anderer Richtung nähern. Die dünne Crowd gewährt ein gutes Sichtfeld.


Pete: Endlich…Endlich gibt es Hilfe.

Sven: Ref…der hat schon lange abgeklopft…das Match ist aus…

Pete: Was… Was, nein, Sven…hier hat niemand aufgegeben.


Auf der Rampe erscheint der FoaB. Der Jubel unter den Fans wird noch stärker. Zane, Drake und Luna gucken aufgeregt zwischen Ring und Bühne hin und her. Drake scheint der Auftritt vom FoaB in keinster Weise zu beeindrucken und geht diesem Entschlossen entgegen. Nun fokussiert sich auch Zane wieder auf die Rampe und ist schon halb aus dem Ring um seinen Partner zu unterstützen. Luna hält ihn jedoch davon ab und versucht ihn davon zu überzeugen das Match zu beenden. Mit einem Schulterzucken ala „Na wenn du meinst“, scheint Levy das auch einzusehen.

Guido Sandmann redet nun auf Luna ein die gerade dabei war sich von Zane abzuwenden, doch sie lässt sich erneut auf eine Diskussion mit Sandmann ein und scheint diesen ablenken zu wollen, während Drake die Lage im Auge behält. Zane wirft einen letzten Blick zur Rampe. Dort haben sich mittlerweile Sicherheitskräfte zwischen den FoaB und den Patient Zero gestellt um schlimmeres zu verhindern.


Sven: NEEEEEEIN…VERDAMMT….ZANE…


KROLL PROZESS GEGEN ZANE


Ill Menit hat sich hinter dem Kommentatoren Pult durchs Publikum dem Ring genähert und diesen betreten, wie durch ein Wunder unbemerkt von Zanes kontrollierendem Rundum-Blick. Nach seinem Finisher zerrt Menit seinem Partner auf Zane. Der hatte keine Chance diesem Angriff auszuweichen. So schnell wie Menit in den Ring gekommen ist, so schnell hat er Ihn auch wieder verlassen. Zane liegt regungslos im Ring. Luna ist schockiert und gestikuliert wild in Richtung Referee, doch viel mehr scheint sie frustriert zu sein, Menit wirklich nicht zu berücksichtigt zu haben. Drake hat den Angriff nicht mitbekommen da er sich mit dem FoaB beschäftigt hat. Guido Sandmann hat Luna erneut vom Apron geschickt und guckt überrascht auf die Kontrahenten im Ring. Aber ein Ref tut, was ein Ref tun muss. Er erkennt das Cover von Miller und ist unten.


ONEEEE


TWOOOO


THREEEE




DINGDINGDINGDING


Sieger des Matches durch Pinfall: PHOENIX C. MILLER


Die Musik von Miller ertönt. Der Patient Zero stoppt überrascht seinem Versuch zum FoaB vorzudringen. Er schaut zum Ring und sieht einen feiernden Miller. Leicht mitgenommen aber durch Guido Sandmann mit der Faust in der Luft als Gewinner des Matches gekennzeichnet. Drake stürmt zurück um dann mit Luna an seiner Seite in den Ring zurück zu rutschen. Er scheint sich keine Illusionen zu machen, was hier passiert ist, wenn man seinen Blick durch die Seile und auf Menit richtig deutet. Miller verlässt daraufhin schnell den Ring um dann mit Ill Menit zur Rampe zu gehen und an der Seite vom FoaB den Sieg zu feiern.


Pete: GEIL…EINFACH GEIL…

Sven: Was geil? Das war absolut unfair…Ein Angriff von hinten…Feige und hinterrücks…

Pete: Na ja…Da hat M.E.D mal eindeutig gezeigt das auch sie das Spiel spielen können was Leviathan letzte War Evening angefangen hat. Die lassen sich das nicht gefallen. Deshalb sind sie die Champions.


Im Ring hilft Luna dem Purifier wieder zurück ins Leben. Zane berappelt sich langsam wieder aber wirkt noch ziemlich ausgeknockt von dem harten Move des körperlich klar überlegenen Ill Menit. Drake Vaughn ist außer sich vor Wut und schießt weiter in Richtung M.E.D. Doch als der Wortschwall verstummt ist, scheint er nicht drumherum zu kommen doch ein verschmitztes Grinsen aufzusetzen. Als ob er den Krieg hätte, den er wollte. Das Publikum ist begeistert von dem Ende und jubelt Miller, Menit und dem FoaB zu.


Sven: Skandalös…

Pete: Leviathan haben ihre eigene Medizin geschluckt, so wie NEMESIS bei title nights. M.E.D. lassen sich nicht rumschubsen und das haben sie gezeigt.




Wir befinden uns im Backstage-Bereich. Buhrufe bei den paar anwesenden Fans in der Halle werden laut, als man groß im Bild sieht: Al Simmons! Der zwielichtige Bruder des beliebten Claude „Dynamite“ Booker hat in den letzten zwanzig Jahren genug getan, um sich diese Buhrufe redlich zu verdienen. Und selbst wenn er für die Jubiläumsshow zum 20jährigen Bestehen der GFCW das Turmoil-Match um den Intercontinental-Championtitel auf die Beine stellt, macht das all die anderen fiesen Dinge nicht gleich wieder wett.


Die Fans müssen aber nicht lange traurig sein, denn als die Kamera herauszoomt sehen wir, mit wem Al Simmons hier im Gespräch ist. Und es ist niemand geringerer als der amtierende Intercontinental-Champion Player! Die Jubelrufe branden fast über, gibt es in der GFCW derzeit kaum jemanden, mit evtl. einer Ausnahme, der an die Beliebtheit dieses Mannes herangereicht.


Al Simmons: „…hoffe, dir hat die Präsentation des ersten deiner möglichen Gegner, Dr. Dick, in der letzten Show gefallen, Player. Ich hoffe, du nimmst das alles nicht auf die leichte Schulter?“


Alleine diese schleimige Visage ansehen zu müssen…irgendetwas hat Al Simmons einfach an sich, das man hassen muss. Dieser überteuerte Anzug…das selbstgefällige Grinsen im Gesicht…diese übertünchte Überlegenheit, die er an den Tag legt…doch Player ficht das alles nicht an…


Player: "Weißt du, Al, das Du ausgerechnet diesen Drecksack Dr. Dick in das Match wirfst, überrascht mich nicht wirklich. Immerhin seit ihr beide schleimig, widerlich und einfach zum Kotzen. Aber: Dadurch das er mit dabei ist, wird er wieder einmal verkacken … gegen MICH!"


Simmons lächelt ein giftiges, selbstgefälliges Lächeln.


Al Simmons: „Ich weiß ja, dass Dr. Dick einer deiner liebsten Freunde ist, weswegen er natürlich einer meiner ersten Kontaktpersonen im Kreise der ehemaligen IC-Champions war. Aber es wird ja nicht bei Dr. Dick bleiben. Sicherlich, die Reihenfolge, wie die Teilnehmer des Turmoil-Matches zum Ring kommen, ist SELBSTVERSTÄNDLICH REIN ZUFÄLLIG. Aber dennoch solltest du vorbereitet sein, dass du evtl. gar als Nummer eins zum Ring kommst. Aber, wer weiß das schon…“


Dieses…listige Grinsen. Was soll das?


Player schaut Al einfach nur angewidert an…


Player: "Ja klar, "REIN ZUFÄLLIG"! Bitch Please…"


Dann aber winkt der Bruder von Claude Booker ab und setzt eine beiläufige Miene auf.


Al Simmons: „Wir wollen uns nicht länger mit der letzten Show aufhalten, mein lieber Player. Wir wollen in die Zukunft blicken! Denn um mich, aber auch die allerletzten Kritiker zum Verstummen zu bringen, dass du auch wirklich ‚endlich an der ganz großen Spitze‘ angekommen bist, musst du deinen Titel beim Jubiläums-PPV selbstredlich erfolgreich verteidigen. Das nehmen dir die Leute aber nicht ab, wenn der mögliche Gegner nur eine Person ist. Deswegen, lieber Player, präsentiere ich dir nachher in der Show bereits einen weitere Namen!“

Player: "Hau deine Challenger nur raus, Al. I Donut care! Bei der Jubiläumsshow werde ich dir beweisen was die GFCW Galaxy und ich schon seit sehr langer Zeit wissen: I'M NUMBER ONE!"


BÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄMM


Sven: „Was…war da?“

Pete: „WER war das?“


Noch während seiner Rede geht der amtierende Intercontinental-Champion mittels eines knallharten Stuhlschlags in den Rücken schwer getroffen zu Boden! Der Stuhl wird in die Ecke gedonnert und sofort stiefelt ein Paar Stiefel mit aller Wucht auf Player ein. Immer und immer wieder wird der Mann aus Halle in die Rippen und gegen den Kopf getroffen, und er hat alle Mühe, die Treffer so gut wie möglich mit den Unterarmen abzuschirmen. Doch es nützt alles nichts. Die Überraschung siegt auch hier wieder, und so klappt es, dass doch immer wieder schwere Tritte ins Ziel finden.


Sven: „Wer ist das?“

Pete: „Und wieso steht Al Simmons nur grinsend daneben?“


Plötzlich neigt sich Person hinab und lässt knallharte Fäuste gegen Players Stirn nieder, die dieser ebenso gut es geht, abzuschirmen versucht. Doch auch hier dasselbe Spiel: die Überlegenheit der Überraschung ist einfach zu viel, selbst für den amtierenden IC-Champion.


Dann hält die Gestalt inne und steht breitbeinig triumphierend über dem am Boden liegenden Player und guckt überlegen auf ihn herab.


Pete: „Was? ER???“


Killian Sullivan!!!


Sven: „Der Regisseur??? Der Regisseur!!! Er ist im Turmoil-Match dabei!!“


Killian Sullivan: „Als mir Simmons von seiner Filmidee berichtete, brauchte ich nicht lange überlegen, sondern setzte mich sofort ans Drehbuch! Und ist meine Wahl an unüberwindbaren Hindernisse für unseren Champion nicht wunderbar? Alles ehemalige Champions, alles Leute die schon mal genau an diesem Punkt standen wo du aktuell stehst. Wobei Standpunkt in deiner aktuellen Situation eher das falsche Wort ist, oder Champ? Und dabei handelt es sich hierbei lediglich um einen klitzekleiner Vorgeschmack, das Vorwort meines Drehbuchs wenn du so möchtest. Und ich weiß, wozu mache ich mir eigentlich die Ganze Mühe, schließlich hatten wir nie wirklich etwas miteinander zu tun, außer, dass wir einmal Seite an Seite am Don Sheen Invitational teilgenommen haben. Und tatsächlich liegt dort der Casus Knacksus mein alter Freund!


Denn damals begann mein Aufstieg, während du weiter irgendwo im nirgendwo herumgedümpelt hast, gewann ich kurze Zeit später meinen persönlichen Oscar! Jedoch folgte auf dieses so glorreiche Kapitel leider ein sehr düsteres, denn verletzungsbedingt war ich gezwungen mein Drehbuch umzuschreiben inklusive Verlust meines Intercontinental Championships. Damals wurde ich also lediglich von meinem eigenen Körper bezwungen und infolgedessen beraubt!


Allerdings flatterten dann sehr lukrative Angebote aus Hollywood ein, welchen ich auch verletzt nachkommen konnte und somit schloss sich ganz stillschweigend das Kapitel GFCW.
Vorerst!“

Dann hebt er Player hoch, smasht ihn gegen die Wand, nimmt Anlauf und


Dramatic Ending gegen Player!


Schwer getroffen prallt Player auf den Hallenboden im Backstagebereich. Über dem fast Bewusstlosen steht erhaben Killian Sullivan, der seine zuvor begonnene oscarreife Rede fortsetzt:


Killian Sullivan: „Denn als mir gesagt wurde, dass mittlerweile selbst Statisten wie du diesen prestigereichen Titel ihr Eigen nennen dürfen, da fühlte es sich an, als wäre dadurch mein Erfolg aus vergangenen Tagen geschmälert worden, ich fühlte mich beleidigt! Und man sollte niemals und unter gar keinen Umständen jemals den Regisseur beleidigen, denn ansonsten streicht er dich einfach kurzer Hand aus dem Drehbuch!“


Nun tritt Al Simmons wieder ins Bild und stellt sich auch über den daliegenden Player. Er tut sich schwer, sich ein Grinsen verkneifen zu können…war das…ein abgekartetes Spiel?


Al Simmons: „Das, ähem, war sooo nicht vereinbart. Eigentlich wollte ich dir diesen Herren später im Ring vorstellen, aber da er schon einmal hier ist, präsentiere ich dir: Killian Sullivan! Er hielt den Intercontinental-Championtitel vom 16.09.2018 bis zum 12.10.2018, was einer Regentschaft von 26 Tagen entspricht.“


Al Simmons zupft sich fast beiläufig die Hemdsärmel unter der Anzugjacke zurecht und richtet sich das Revers.


Al Simmons: „So, ich werde nun mal nach ein paar Sanitätern schauen. Ihr entschuldigt mich…“


Und mit diesen Worten, unterstrichen mit einem vielsagenden Blick in Richtung Sullivan, der diesen Blick mit einem Kopfnicken bestätigt (er hat wohl „verstanden“), verschwindet Simmons von der Szenerie. Und Sullivan will das „Werk“, das er begonnen hat, wohl vervollständigen und nimmt den zuvor achtlos weggeworfenen Stuhl erneut zur Hand und will…


BÄÄÄÄÄÄÄMM!!!!




???









DANIEL?????



Sven: „DA IST DANIEL!!!! UND ER HAT AMY DABEI!!!“


Chairshot gegen Killian Sullivan!


Pete: „Von Daniel!! Wir haben Daniel seit Monaten nicht mehr gesehen! Daniel ist zurück!“

Sven: „Und rettet Player den Arsch, wenn ich das so sagen darf…“


Und Sullivan stürzt schwer angeschlagen nach vorne! Nun ist es Daniel, der überlegen über seinem Opfer steht. Er droht noch einmal dem Regisseur mit Amy, der sich aber schon in Sicherheit robbt. Erst jetzt sieht er, WER ihn da getroffen hat. Und er erkennt, dass er nun nichts mehr zu melden hat und verschwindet mit einer Mischung aus Gehässigkeit und Schmerz im Gesicht aus dem Bild.


Nur Daniel ist noch da – und Player liegt ja auch noch da herum und schützt sich, wenngleich jetzt wohl keine Stuhlschläge mehr zu erwarten sind.


Daniel: „Es wird nicht immer jemand da sein, der dich rettet, Player. Kein Bryan, kein Daniel. Und kein Referee. Und nicht immer werden es Würmlinge wie Sullivan sein, die sich an dir austoben, Player. Nein, auch AMY und ICH könnten, wenn wir wollten.“


Der Blick des Legendensohnes fällt auf den Intercontinental Title, den er nachdem er sich aufgerichtet hat, an sich nimmt. Gutes Gefühl, in der einen Hand Amy, diesen sehr besonderen Stuhl, in der anderen den Belt.


Daniel: „Wir sehen uns bald wieder, Player. Du, Ich, Amy. Spätestens beim Turmoil, wo endlich recht gesprochen wird. Und ich mir zurückhole, was mir gehört….das hier.“


Mit den letzten Worten reckt der JBD-Spross den Belt in die Höhe und erntet dafür gemischte Zuschauerreaktionen. Dann verlässt auch er die Szenerie. Zurück bleibt ein Player, dessen Latte an Problemen sich gerade um ein vielfaches vermehrt hat…


Sven: „Wow…in einer Situation haben sich gleich ZWEI weitere Teilnehmer am Turmoil-Match geoutet!“

Pete: „Was mich aber viel mehr stutzig macht, Sven, ist Al Simmons. Was hat er nur vor…?“



Wir sind im Backstage Bereich der Gruga Halle. Die Kamera folgt drei nicht ganz Unbekannten die durch die Flure der Halle schlendern. Es sind Phoenix C. Miller, Ill Menit und der FoaB. Sie unterhalten sich, ohne dass man etwas verstehen kann. Vorbei an Security Leuten, Technik Containern und anderen Wrestlern sowie weiteren Mitarbeitern der GFCW. Sie passieren auch einen Stand der neuen Veganen „Köstlichkeiten“ die für die Aktiven der GFCW zur Verfügung stehen. Etwas angewidert schauen die drei zu dem Mitarbeiter mit dem FFF-T Shirt der hinter dem Verkaufsstand ein kleines Nickerchen hält.


Ill Menit: Lasst ihn schlafen…es kommt ja eh keiner…

FoaB: Wir müssen schnell zum Chef…der wird begeistert sein von unserer Idee…

Phoenix C. Miller: Ja…und wenn wir das OK haben wird das hier in der nächsten War Evening groß angekündigt.


Miller zeigt auf die schwarze Mappe die er in der Hand hält. Die drei kommen an eine Tür.



CLAUDE BOOKER


Der FoaB klopft dreimal.


HEREIN!!!“


Der Tag Team Champion öffnet die Tür und die Mitglieder des Trinity Projects betreten das Büro von Claude Booker. Er sitzt hinter einem schweren Schreibtisch und begrüßt die drei.


Claude Booker: „Was wollt ihr? Ich habe viel zu tun. Die Jubiläums Show steht vor der Tür.“


Der FoaB, Menit und Miller treten näher an den Schreibtisch von Claude Booker.


FoaB: Genau darum geht es Chef…Wir haben da eine grandiose Idee…Miller…zeig dem Chef mal was wir uns überlegt haben.


Miller legt Claude Booker die schwarze Mappe auf den Tisch. Der Chef beäugt die drei argwöhnisch…blickt jedoch nur in drei grinsende Gesichter die ihm hektisch zunicken. Der Chef nimmt die Mappe und öffnet sie. Er schaut erst argwöhnisch, doch nach kurzer Zeit verwandelt sich sein Gesichtsausdruck in ein breites Grinsen.


Claude Booker: Wundervolle Idee…Da bin ich natürlich dabei…Sagt dem Produzenten Team das ihr die volle Unterstützung habt. Das wird ne große Nummer. Oh man da freue ich mich drauf. SO und nun verschwindet…ich hab noch etliche Sachen auf dem Tisch hier.


Das Trinity Project beglückwünscht sich zu ihrem Triumph und verlassen strahlend das Büro vom Chef. Der sitzt hinter seinem Schreibtisch und reibt sich die Hände während er sich nochmal die Mappe anschaut.



Wir hören einen gut gelaunten Dr. Dick, der durch den Backstagebereich sich mit seinem Glied voranschwingend fortbewegt. Keiner macht das so toll wie der ehemalige zweifacher GFCW Intercontinental Champion… Oder wie er sagen würde: Besitzer von Continella!


Einmal kurz um die Ecke gebogen, erblickt er auch schon eine Person, mit der er sicherlich nicht gerechnet hat. Dieser zieht auch nur stirnrunzelnd die Augenbraue in die Höhe, als wolle er gerade fragen, was der Doc hier zu suchen hat.


Dr. Dick: „Sully!“


Immer noch mit dem besten Stück voran schwingt er sich in Richtung von „Sully“, dieser wiederum versucht ein paar Schritte angeekelt nach hinten zu weichen, doch etwas Kaltes, großes, undurchdringliches ist an seinem Rücken und ist nicht auszuweichen: Die verdammte Wand!


Dr. Dick: „Du wirsts nicht glauben, ich habe doch tatsächlich GFCW War Evening LIVE verfolgt! Mir war ein bisschen langweilig. Wie du siehst, bin ich heut das erste Mal in meiner Karriere ohne einer meiner B!tches anwesend!“


Will Killian Sullivan dazu wirklich etwas sagen? Ein entnervter Seufzer entfleucht ihn, doch zu mehr kmomt er nicht.


Dr. Dick: „Ich will nicht um den heißen Brei reden, deine Attacke war wirklich cool. Habe ich schon erwähnt, dass ich nicht um den heißen Brei reden will? Immerhin erwartet mich Gruppensex später!“



Er überlegt kurz und stellt eine Frage… vermutlich kommt er wieder vom Thema ab.


Dr. Dick: „Weißt du eigentlich, ab wie vielen Personen man von Gruppensex spricht?“


What the fuck!?


Dr. Dick: „Nein?! Dacht ich mir. Du hattest im besten Fall nen flotten Dreier mit Daniel und Player.“


Eine etwas andere Art und Weise die Aktion gegen den Champion zu „würdigen“… Dennoch, um die Erklärung kommen wir nicht herum.


Dr. Dick: „Nun gut… Wenn man alleine ist… sollte klar sein, oder? Man spielt eben mit seinem Lümmel! Zwei Personen… is stinknormales Poppen! Drei Personen… ja… ihr hattet es! Zu dritt eben… Wenn vier Leute daran beteiligt sind, sinds zwei Paare! Nun kommt der Clou, weshalb ab fünf Leute man noch nicht von Gruppensex spricht: Zwei Paare und ein Spanner!!! Ab sechs Leute spricht man von Gruppensex!!!“


Sullivan weiß überhaupt nicht, was man dazu sagen soll.


Dr. Dick: „Ich habe ziemlich Lust, mich an deine Seite zu stellen und auch Player aufs Maul zu hauen! Immerhin hat er meine Continella entführt, verstehst du?!?!“


Immer noch weiß er nicht genau was er sagen soll. Killian scheint mit der Art und Weise des Docs ziemlich überfordert zu sein, zumindest in diesem Augenblick! Immerhin ist er auch ein ehemaliger GFCW Intercontinental Champion! Er hat das sicherlich nicht gemacht, um Eindruck beim Doc zu schinden! Sein Gehirn schreit schon längst „VERPISS DICH“, doch seine Lippen pressen es nicht heraus, also ist es der Doc, der abermals die Initiative übernimmt!


Dr. Dick: „Dann ist es klar! Für kommende Show werden du und ich ein Team bilden, weil ich das so will!“



Und… er hoppelt von dannen!


Am Ende des Ganges sieht man, wie einige Mädels vorbeihuschen.


Dr. Dick: „Ach, da seid ihr ja!!!!“


Es handelt sich um Dirty Mary, Stacy, Tracy, Casey und Ecchi-ren!!!!

Ein kurzer Blick nach hinten, er sucht den Augenkontakt mit Killian Sullivan.


Dr. Dick: „Wie du siehst, hab ich nun… mein Grüppchen gefunden!“


Augenzwinker!

Und natürlich bleibt der Doc auch in dieser Show nicht ohne einer seiner B!tches! Er entledigt sich mit einem Ruck von seinem Doktorkittel, drunter trägt er seinen pinken Wrestlingslip – warum auch immer, er hat kein Match – und scheint sich in wenigen Augenblicken um seine Mädels zu kümmern.


Dr. Dick: „Ich und meine Mädels nennen uns übrigens Bang-Gang!“



Wem interessierts?


Killian Sullivan wird nochmal eingeblendet und sein Gesicht spricht Bände. Was war das grade?







WAKE ME UP




Im Gegensatz zur letzten Show dürfen heute wieder Fans anwesend sein, und diese melden sich lautstark mit lauten Jubelrufen zu Wort, als sie das Theme von Zereo Killer hören. Sehr viele Plakate werden in die Höhe gestemmt, während sich die Grugahalle in ein dunkles Blau einfärbt!


Kurz bevor der Refrain losgeht, ist der Kalifornier in Zivilklamotten bereits zu sehen. Er hält sich den dick einbandagierten Arm, der in den letzten zwei Shows stets arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, dennoch reißt er der gemeinsam mit einem gezündeten Feuerwerk beide in die Höhe! Das Gesicht verzieht er ein wenig, die Schmerzen sind noch da, dennoch macht er sich auf dem Weg zum Ring, lässt sich einen Schallwandler reichen und begrüßt die Kommentatoren.


Im Geviert angekommen, stellt er sich in die Mitte und macht ein deutliches Zeichen, dass die Musik beendet werden soll.

Doch die Chants, die die Crowd für ihn rufen, sind ebenfalls wie Musik in seinen Ohren. Seine Mundwinkel ziehen sich in die Höhe. Mit einem verbissenen Lächeln sucht er so viel Blickkontakt mit seinen Fans wie möglich und ballt die Hände zu Fäuste, ehe er das Mikrofon zu seinen Lippen hält.


Zereo Killer: „Es tut sehr gut, dass wieder Publikum da ist!“


Positive Resignation lässt die Grugahalle wieder förmlich explodieren.


Zereo Killer: „Gemeinsam mit meiner Zereo Army bin ich viel stärker. Wärt ihr vor zwei Wochen hier gewesen, hätte ich den amtierenden Heavyweight Champion besiegen können… Wärt ihr…“


Weiter kommt er nicht. „Bow Down“ von I Prevail unterbricht ihn, und auch wenn der Song noch etwas ungewohnt daher kommt wissen die anwesenden Fans in der Halle doch dass nun jemand auf die Stage treten wird der nicht allzu beliebt bei ihnen ist. So ist es dann auch und Robert Breads kommt heraus, das Mikrofon schon in der Hand. Mit einer Bewegung des Arms weist er an dass man die Musik stoppen soll. Als das passiert hebt er das Mikro an den Mund und geht die Rampe langsam, sehr langsam, in Richtung Ring hinunter.


Robert Breads: „Richtig nervig, oder? Unterbrochen zu werden? Ganz ehrlich, ich hätte dich auch Backstage abpassen können und wir hätten uns kurz unterhalten. Aber ich wollte dich unterbrechen. Ganz bewusst. Ich wollte bloß dass du das weißt. Und jetzt mache ich für dich weiter im Text.“


Schritt für Schritt nähert er sich seinem Rivalen.


Robert Breads: „Ja, die Fans sind zurück. Ein paar. Und wenn sie… hier gewesen wären… dann hättest du gewonnen, ja? Wird das auch deine Ausrede nach der Anniversary Show sein? Nicht dass ich wüsste ob es dort Fans geben wird, das ist eine Sache des Office, der Behörden und die Sicherheit und Gesundheit deiner Fans, deiner Armee… steht bei dir ganz oben, oder? Also, wenn sie nicht da sein können wenn wir im März aufeinander treffen können… was dann? Dann zählt es nicht wenn du verlierst? Newsflash, unser werter Champion hatte seine Fans auch nicht im Publikum. Und mir ist egal ob du mehr oder weniger oder genau gleich viele Anhänger hast, aber er hat gewonnen, du hast verloren, Ende der Diskussion. Wenn überhaupt ist es doch so fairer. Ein Wettkampf unter völlig neutralen Bedingungen. Klar, du brauchst natürlich deinen Zuspruch, du brauchst die Leute die dir sagen wie toll du bist, denn sonst bist du völlig aufgeschmissen, du unsicheres, an mangelndem Selbstbewusstsein leidendes…“


Buhrufe der Crowd. Genervt bleibt Breads kurz vor dem Ring stehen.


Robert Breads: „Wisst ihr, ich werde beim Office ein formelles Gesuch einreichen während der Pandemie gar keine Fans mehr zuzulassen. Zu eurem eigenen Besten, selbstverständlich, liebe Zuschauer. Vor zwei Wochen fand’ ich die Show total super, und da wart ihr auch nicht da. Werdet ihr überleben.“


Das sieht man im Publikum komplett anders. Der Kanadier aber betritt nun über die Treppe das Seilgeviert und tritt Zereo Killer gegenüber, selbstverständlich nicht ohne dabei ununterbrochen zu reden.


Robert Breads: „Mike, wir haben Mitte Februar. Und wann hast du zuletzt ein Match gewonnen? Hm? Soweit ich weiß hast du nicht nur bislang in diesem Jahr kein Match gewonnen, du hast dafür vor zwei Wochen verloren – gegen die Spitze dieser Promition, aber dennoch verloren. Du hast einen Draw gegen jemanden der, mit Verlaub, sehr weit von der Spitze der Promotion entfernt ist. Weißt du, ich bin verletzt – dank dir, wie ich anmerken möchte, aber das hatten wir ja schon – und deshalb trete ich nicht an. Weil ich vernünftig bin. Weil ich bei der Anniversary Show fit sein will.


Du hingegen läufst damit…“


Er deutet auf den bandagierten Arm des Killers.


Robert Breads: „...herum und trittst trotzdem an. Ich bin ja schon froh dass du heute kein Match bestreitest, sonst müsste ich mir Sorgen darum machen ob das Match im März statt finden kann, und das nicht wegen mir. Ich meine, was soll das? Nimmst du mich nicht ernst? Das solltest du, glaub’ mir. Willst du dich verletzen? Das glaube ich nicht. Du willst diesem Match zwischen uns nicht entkommen indem du als verletzt deklarierst wirst… oder? Ich dachte, ich kenne dich. Offenbar nicht so gut wie ich dachte. Ich werde schon bald wieder fit sein, Zereo, und das erwarte, nein, das fordere ich auch von dir. Wenn du so weiter machst dann schalte nicht ich dich vor der Anniversary Show aus, sondern du selbst. Und egal was du von mir hältst: Ich will dieses Match. Das weißt du. Also lass den Scheiß.“


Genervt verrollt Zereo Killer seine Augen.

Ja, in ihm brennt die Wut, am Liebsten würde er sichtlich auf Canadas Own direkt losgehen, aber das wäre in dieser Situation jetzt nicht ganz so schlau. Er hält sich zurück um seinen Arm zu schonen.


Zereo Killer: „Erspar uns deine Leier, sondern sag einfach, was für eine Matchart du haben willst, dann verpiss dich wieder, damit wir mit der Show weitermachen können…“

Robert Breads: „Aber meine Leier ist doch das Beste an der ganzen Show. Vielleicht mache ich heute sogar eine extra lange Leier, oder zwei Leiern… nennt man das so? Ich weiß es nicht. Aber gut, du willst gleich zur Sache kommen. Machen wir das.“


Breads wendet sich an das Publikum.


Robert Breads: „Also, was hält die… Zereo Army von folgenden Vorschlägen…“


Er atmet einmal tief ein.


Robert Breads: „Okay. Nein, gut, lassen wir das. Ich wollte jetzt diese ganze Nummer hier abziehen, euch verarschen, aber sind wir ehrlich, wir alle wissen dass wir nicht machen werden was ihr wollt. Wir machen was ich will. Und was ich will ist ein Match gegen Zereo Killer. Und, ob ihr das glaubt oder nicht, ich tu’ das für euch.“


Den Reaktionen nach zu urteilen glaubt man ihm das nicht.


Robert Breads: „Ich will ein Match gegen Zereo Killer. Bei der größten Show in der Geschichte dieser Promotion… nein, bei der größten Wrestling-Show in der Geschichte dieser Wrestling-Promotion will ich ein Wrestling-Match gegen Zereo Killer. Mit Disqualifikation. Mit Count-Out. Mit Rope Breaks. Einfach ein gottverdammtes Singles Match, mit allem was so dazu gehört und ganz besonders ohne den ganzen Scheiß der nicht dazu gehört. Einfach ein Singles Match, Zereo, nur du und ich und ein Ringrichter… selbst das muss man bei dir ja erwähnen. Absurd, wie sehr du das komplette Konzept „Wrestling“ in dieser Promotion bereits ad absurdum geführt hast. Aber das wirst du bei MEINER Show nicht machen. Das wird keine Farce. Das wird keine Stunt-Show. Kein Quadruple Cage, kein Falls Count Nowhere, kein AstroHappy On A Pole, kein dummes Gimmick-Match aus der Fantasie eines 16-jährigen. Das wird ein Wrestling Match.“


Ein Seufzen ist beim Kalifornier zu hören.

Er kann es nicht mehr hören, wie Breads ihn Woche für Woche schlecht redet.


Zereo Killer: „Zereo Killer gegen Robert Breads in einem Singles Match? Hört sich gut an für mich! Ich brauch eigentlich kein Special Match um dir die Tracht Prügel deines Lebens zu verpassen!“


Darüber kann Breads nur lachen. So wirklich fertig schien der Killer noch nicht gewesen zu sein, aber das schert „Canada’s Own“ wohl nicht unbedingt.


Robert Breads: „Das wirst du nicht und das weißt du auch. Das wird keine Akrobatik-Übung, Zereo. Dein Wrestling-Stil basiert darauf nicht zu wrestlen. Ich bin Wrestler. Du nicht. Du bist ein Spot Monkey, ein Stunt-Man… wie auch immer du es nennen willst.


Sieh’ dich doch an. Du bist verletzt. Du bist immer irgendwie verletzt. Weil du keine Rücksicht auf deinen Körper gibst. Du bist ein Vorbild für alle deine Fans, deine riesige Zereo Army, die dir zuschaut, die du inspirierst. Irgendwo da draußen ist mindestens ein Typ der schon 2012, als ich dich zum ersten Mal getroffen und besiegt habe, dein Fan war, der durch dich zum Wrestling gekommen ist, der wegen dir Wrestler geworden ist… wahrscheinlich sind es sogar noch mehr. Das will ich dir nicht absprechen.


Und was machen diese jungen Menschen, deren Vorbild du bist? Sie machen das was alle jungen Menschen machen: Ihrem Vorbild nacheifern. Und alles, was die neue Generation von Wrestlern von dir lernen kann, ist Folgendes: Erfolg bedeutet Selbstzerstörung. Es bedeutet höher, schneller, weiter. Immer noch ein Tisch mehr, immer noch eine höhere Leiter, immer ein noch gefährlicherer Gegenstand der in einem Sport nichts zu suchen hat. Würdest du wollen dass ein Kind in einer Wrestling-Schule das Gleiche macht wie du? Ich werde deine Familie hier nicht mit hinein ziehen, darum geht es mir nicht. Es geht mir nur um dich. Aber frage dich: Würdest du wollen dass dein Kind die Dinge tut die du tust?


Was du mit deinem Körper machst ist deine Sache. Aber nur weil du ein genetischer Freak mit mehr Glück als Verstand bist sind das noch lange nicht alle. Und deine Rolle ist nun einmal auch die eines Vorbilds für eine Menge Menschen. Auf der größten Bühne der GFCW-Geschichte, vor mehr Augen als jemals zuvor, kann ich nicht zulassen dass wir eine pervertierte, abgefuckte und kaum noch wieder zu erkennende Mutation unseres Sports zu sehen bekommen. Ich gebe dir hier eine Chance, Mike.


Vielleicht bist du die größere Legende als ich, vielleicht bist du die größere Ikone, vielleicht… nein, ganz sicher sogar bist du viel beliebter als ich. Aber in der Geschichte der GFCW bin ich der größte WRESTLER, der beste WRESTLER, und wir werden uns in einem WRESTLING-Match gegenüber stehen. Du hast vielleicht das „C“ in GFCW abgearbeitet wie kein Zweiter, aber das „W“… das gehört immer noch mir. Du wirst mich nicht schlagen indem du über irgendwelche Seile rennst… Meister des Slack-Lining, was für eine bescheuerte Scheiße… sondern indem du Lock-Ups und Holds mit mir austauscht. Indem du dir die bessere Strategie überlegst. Und damit meine ich keinen Zirkus-Trick der ebenso kreativ wie vollkommen wahnsinnig ist. Du und ich werden uns auf der größten Bühne auf die Art und Weise messen die für diesen Anlass angemessen ist… und diese Bühne ist vor allem weit weg von dieser nervtötenden Crowd hier in Essen, die mich nie ausreden lässt.“


Zähne fletschend steht der Mann aus Los Angeles dem Kanadier gegenüber. Die angestaute Wut kann selbst ein Blinder erkennen.


Zereo Killer: „Wenn ich heute nur könnte, dann würde ich dir sofort an die Gurgel springen und dir zeigen, wie gut ich wrestlen kann!“

Robert Breads: „Das hättest du doch letzte Show tun können. Da hast du aber verloren.“


Breads zuckt mit den Schultern.


Robert Breads: „Ach ja, eins noch. Es gibt da noch eine kleine Sache, diese kleine, winzig kleine Sache, die bei unserem Match auf dem Spiel stehen wird. Du gegen mich, 20th Anniversary Show, Singles Match, und es geht um… etwas das ich dir in zwei Wochen verraten werde. Versprochen, ist das letzte Mal dass ich dich auf die Folter spanne. Aber einmal wirst du da noch durch müssen, mein Bester… ich habe wirklich genug geredet, findest du nicht auch? Ich will dir ja nicht mit meiner Leier auf die Nerven gehen.“


Spricht es und lächelt bloß. Wieder spielt „Bow Down“ von I Prevail und der Kanadier verschwindet wieder, lässt Zereo Killer ein letztes Mal allein zurück bevor er endlich sein ganzes Pulver verschossen, endlich alles offenbart hat. Zwei Wochen noch, dann wissen wir Bescheid was er wirklich will.



Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


JETZT NEU!




Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:


  • VEGAN

  • Laktosefrei

  • Glutenfrei und weizenfrei.


Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.


Alex: Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.