~ Einige Tage vor der Show ~


Fernab der Max Aichner-Arena in Inzell, gibt es reichlich wunderschöne Natur. Riesige Wälder, die es zu durchforsten gilt; kleinere Wasserfälle, die die Umgebung mit einer gewissen Frische und einer entspannenden Geräuschkulisse erfüllen; und Berge, die sich so gigantisch über die Wolken erheben. Wenn das mal nicht das Paradies für einen speziellen Wrestler aus der GFCW ist – Ask Skógur, Bruder Natur und selbsternannter Rothirsch.

Da die Show erst in einigen Tagen stattfindet, hat sich Ask schon etwas eher an diesen Ort begeben, um mal wieder eine schöne Tour durch die Natur zu wagen. Seit seiner Schlacht in seinem Wald in Schweden gegen Holly Hutcherson, ist er nämlich nicht wirklich dazu gekommen. Vor allem aufgrund dessen, dass er seinen Fokus etwas verlagert hat. Sein Ziel ist es aktuell in der Welt des Wrestlings durchzustarten, vor allem natürlich in Hinsicht darauf, den begehrten Schlüssel der GFCW zu gewinnen, der ihm ein künftiges Titelmatch garantiert.

Bisher hat die Suche nach dem Wrestling aber eher so semi-gut geklappt. Gegen Ellis Diehl hatte er ein Match, das er gewinnen konnte, auch ohne Eingriffe oder irgendwelche Ungereimtheiten. In der vergangenen Show sah es jedoch anders aus, als Zane Levy ihm gemeinsam mit Leviathan das Leben schwerer gemacht hat, als es sein sollte. Wieder lief es auf einen Akt der Gewalt hinaus und der Sportsgeist des Wrestlings blieb hintendran. Und in der kommenden Show? Da hat er nicht mal ein Match.

Wir sehen Ask durch die Wälder schreiten. Ohne Ziel, sondern einfach nur in seinem Element. Um den Kopf frei zu bekommen, seine Gedanken zu sortieren.


Ask: „Dieses Schlüssel-Match, ist eine ganz schön harte Nummer. Ich muss ja ehrlich sagen, ich wusste natürlich, worauf ich mich einlasse und dass das hart wird, ich meine – Leiteren, so viele Gegner und dann auch nicht irgendwelche, sondern ehemalige Champions – aber irgendwie, war ich glaube ich doch etwas zu naiv.“


Ask steigt eine Art Wanderpfad hinauf, durch die Bäume in Richtung des Himmels.


Ask: „Thomas hats gesagt. Die alle haben irgendjemanden in der Hinterhand. Ich kämpfe hier nicht nur gegen fünf andere, sondern gefühlt gegen die ganze GFCW. Dieser Zane zum Beispiel, den sollte man mit seinen Schlangenmenschen nicht unterschätzen, auch wenn ich glaube… nein, ich weiß, ich hätte letzte Show gegen ihn gewinnen können. Aber, ich hätte wahrscheinlich auch gegen Holly gewonnen, wäre Timo nicht gewessen. Fakt ist, Timo WAR da und deshalb steht da auch jetzt ne Niederlage. Den Fehler darf ich bei Zane nicht machen, ich muss auf die Anderen aufpassen. Genauso ists übrigens auch bei diesem Robert Breads. Ich trau dem nicht, dem und seinem komischen Protokoll.“


Ask bleibt stehen. Es wirkt fast so als würde er hier eine Art Selbstgespräch führen oder zumindest seine Gedanken, die ihm durch den Kopf gehen, laut aussprechen.“


Ask: „‘Der beinahe nachlässige Komfort, der dich am Vorankommen hindert, soll mir genauso eine Warnung sein wie es Zane Levy ist‘“


Äfft Ask Breads Worte vor zwei Wochen nach, vor allem wohl aber deshalb, weil ihn diese Worte getroffen haben – ist das wirklich seine Außenwahrnehmung in der GFCW? Dass er "faul“ ist?


Ask: „Weißt du was Robert? Bloß weil ich nich so schlaue Worte benutze wie du, heißt, dass nicht, dass ich nicht denselben Kampfgeist hab das Ding zu gewinnen!“


Sagt er in Richtung Robert Breads, der hier natürlich nicht mit anwesend ist, aber das ist Ask egal, er spricht gerade alles aus, was er sagen will. Dabei ballt er die Faust und schaut ernsten Blickes in die Luft. Anschließend geht er schließlich weiter.


Ask: „Jedenfalls muss ich auch auf den aufpassen, denn der steckt ja schließlich mit diesem Desmond Briggs unter einer Decke. Von dem weiß ich leider noch gar nix, aber, dass muss ich schnell ändern. Ich muss meine Gegner kennen. Vor allem die, die Back-Up haben. Und nicht nur, dass die irgendwie zu zweit in dem Match sind, die haben ja auch noch diesen Alex Ricks. Der meint zwar, er würde nicht eingreifen, aber weiß man denn, ob das stimmt? Und der… hängt ja auch oft mit Thomas rum…“


Wieder bleibt Ask stehen und denkt nach. Thomas mag er eigentlich und der macht auf ihn eigentlich auch einen recht guten und fairen Eindruck. Aber man sollte wohl eine gewisse Grundvorsicht immer behalten. Schließlich kann auch im Wald hinter jedem Busch ein Wolf warten, egal wie friedlich der Busch auch aussehen mag.

Ask setzt seinen Weg fort.


Ask: „Ich denke Thomas ist cool, wahrscheinlich der einzige, bei dem ich mich wirklich drauf verlassen kann, dass er fair spielt. Hoffen wirs zumindest mal. Trotzdem… ist auch er mein Gegner. Und dann ist da ja auch noch dieser Jannek. Hmmm. Den kann ich überhaupt nicht einschätzen. Auch das, muss ich ändern.“


Nachdenklich läuft Ask weiter hinauf, bis er schließlich an eine Stelle kommt, von der aus man die Weißbachfälle sehr gut erkennen kann. Wunderschön sind sie, was Ask für einige Sekunden beobachtet.


Dann spricht er quasi in die Weißbachfälle hinein.


Ask: „Robert hat beim letzten Mal irgendwas von Acedia gefaselt. Und vielleicht hat er damit auch einen Punkt. Ich meine, ich lass mir sicher nicht vorwerfen, dass ich generell zu faul und gemütlich bin, ich will ja nun mal auch genau das Gegenteil. Ich WILL kämpfen. Aber es gehört auch mehr dazu als nur das. Der Wille zu kämpfen reicht nicht aus, um zu gewinnen.

Ein bisschen kann ich auch mit Wissen prahlen! Es gibt da so‘nen Typen… Charles Darwin… der hat viel für die Natur gemacht, find ich super. Und der hat gesagt: ‚Nicht die stärkste Spezies überlebt… und die intelligenteste muss sie auch nicht unbedingt sein, sie muss sich nur anpassen können… an die Umstände‘ oder so ähnlich. So funktioniert die Evolution, so entwickelt man sich weiter… oder eben nicht.

ICH… will mich weiterentwickeln.

Ich bin stark, aber nicht der stärkste. Ich bin intelligent… naja, etwas bestimmt, aber nicht der intelligenteste… aber was ich auf jeden Fall kann, ist mit dem zu arbeiten, was ich hab. Wenn ich im Wald bin, dann bau ich mir ne Höhle aus, mit Farnen und Stöcken, kleineren Baumstämmen und was ich sonst noch so finde. Irgendwie bin ich immer klargekommen. Und wenn ich in einem Match mit verschiedenen Gegnern und deren Anhang stehe… und Leitern, dann muss ich mich eben auch da anpassen. Das wird schon.“


Ask schaut für weitere Sekunden in die Wasserfälle. Die Geräusche, der Anblick, die Harmonie, die in der Luft liegt… all das scheint ihn zu beruhigen.


Ask: „Und dafür muss ich meine Gegner kennen. Zane kannte ich nicht, also bin ich ihm irgendwie in die Falle gelaufen. Robert kannte ich nicht und deshalb haben mich seine Worte auch nicht losgelassen, Thomas kannte ich nicht und deshalb habe ich seine Hilfe anfangs ausgeschlagen, weil ich dachte auch er will mir böses. Ich muss daran was ändern. Ich hab jetzt noch zwei Shows. Die muss ich nutzen. Ich muss auf jeden Fall mit Desmond sprechen… und mit Jannek. Dann weiß ich zumindest erstmal bescheid mit wem ich es zu tun habe. Und mit Thomas! Mit Thomas sollte ich mich weiter gut stellen, er hat schon Recht, dass wir hier zusammenhalten müssen, zumindest so lange bis es um die Entscheidung im Match geht. Und wenn all das erledigt ist, dann kann ich mir den Schlüssel holen. Ich brauch ein bisschen was im Kopf und Strategie und ich muss mich mit den Umständen vertraut machen. Den Kampfgeist habe ich schon. Und wenn all das stimmt, dann wird das was, daran glaube ich fest. Dann kümmere ich mich in der nächsten Show um Briggs und in der letzten dann um Jannek. Passenderweise haben die Beiden ja auch Matches, schauen wir einfach mal rein. Keine Ahnung, ob die mich alle Ernst nehmen oder nicht. Ich werde den schon zeigen, dass man mit Ask Skógur rechnen muss.“


Asks Blick wandert nun von den Wasserfällen in Richtung des Tals, das unter ihm liegt, zumindest, wenn man das irgendwie „Tal“ nennen kann. Er steht darüber und blickt hinab, wie er es im Falle eines Sieges auch bei Brainwashed tun wird. Er atmet noch einmal tief durch und setzt seine Reise schließlich fort… ohne die Kamera.


Vor drei Tagen…


Vivien Tolnai: „Du musst irgendetwas geplant haben.“


Wir befinden uns einmal mehr am besten und wichtigsten Ort der gesamten GFCW-Galaxie – dem Performance Center. Und auch die Konstellation der beiden Menschen, die wir hier zu sehen bekommen, ist uns keinesfalls neu.


Aiden Rotari: „Sollte das der Wahrheit entsprechen wäre es nicht zielführend dir davon zu erzählen, nicht wahr?“


Worum auch immer es gehen mag – das Mitglied des Protokolls hat selbstverständlich recht. Gerade einer Reporterin sollte man eventuell nicht unbedingt seine Pläne – welcher Art auch immer – mitteilen.


Rotari steht abseits vom üblichen Trainingsbetrieb, wieder einmal nur beobachtend was um sich herum passiert, den Rücken an einer Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. In den letzten zwei Wochen hat er offenbar weder Bart noch Haare gekürzt, eine Maßnahme, die dafür sorgt, dass man noch weniger von seinem Gesicht sieht – und noch weniger nachvollziehen kann, was der Mann gerade denkt.


Die Wunde an seiner Stirn, die von der Attacke von Mykru, seinem kommenden Gegner, stammt, kann er so trotzdem nicht verbergen. Es ist kein monströs großer Fleck, der einem unweigerlich ins Auge springt, wirklich übersehen lässt er sich allerdings auch nicht, wenn man Rotari ansieht.


Vivien Tolnai: „Du wirst gegen Leviathan kämpfen.“


Die Journalistin des Catch Observers übergeht Rotaris Einwände einmal mehr. Es hatte sich in der Vergangenheit mehrfach als überaus praktisch und profitabel herausgestellt, sich an den Protegé von Robert Breads zu halten, schließlich war dieser nicht selten in mehr als eine Sache gleichzeitig involviert, die sich unterhalb des Main Events in der GFCW abspielte.


Vivien Tolnai: „Du wurdest von Mykru attackiert und du weißt, sie werden nicht fair spielen. Du weißt das vielleicht sogar besser als jeder andere.“

Aiden Rotari: „Und dennoch scheinst du mich belehren zu wollen.“

Vivien Tolnai: „Du bist im Performance Center. Du musst längst nicht mehr hier sein. Es wird also einen Grund haben, dass du hier bist, du machst nichts einfach so.“

Aiden Rotari: „Korrekt. Liam hat mir bei meiner Vorbereitung für das Match gegen Alex Ricks geholfen, und im Gegenzug halte ich als Sparrings-Partner für ihn her. Ich bin also keinesfalls zufällig hier. Ich habe hier bloß auf ihn gewartet, bis du angefangen hast mir zu erzählen, was ich so denke.“


Frustriert seufzt Tolnai, ehe sie noch einmal ansetzt – und verstummt, als Rotari sich von der Wand wegstößt und eine Hand hebt, mit der er auf seine Stirn deutet. Er wirkt weder genervt noch wütend, sondern irgendwie einfach… leer.


Aiden Rotari: „Natürlich ist mir völlig klar, was auf mich zukommt. Vor allem Luna Rosario, aber auch der Rest von Leviathan, werden sich unter Garantie mit allen Möglichkeiten beschäftigen, wie ich dieses Match gewinnen kann – und was dagegen zu unternehmen ist. Nur weil ich kein Freund von ihnen bin, sind sie noch lange nicht dumm, und nachdem The End Caracal Matthews geschlagen hat geht es hier nicht bloß um die Möglichkeit, ein Match gegen ihn zu bekommen, sondern ein Titelmatch gegen ihn zu bekommen, wenn ich Mykru schlage.


Hinzu kommt…“


Aiden legt buchstäblich den Finger in die Wunde, als er den Zeigefinger an den Schädel führt.


Aiden Rotari: „…,dass ich zwar die ärztliche Freigabe bekommen habe, aber nicht wirklich bei einhundert Prozent bin und eine klare Schwachstelle habe, die Mykru attackieren kann. Er steht sicherlich in der Hackordnung unter mir, aber harmlos ist er keineswegs, selbst ohne die Unterstützung, die er definitiv bekommen wird. Ich bin klar im Nachteil in diesem Match.


Und deshalb…“


Rotari hält inne, als er die Gestalt, oder besser gesagt das Gestältchen bemerkt, das sich ihm und seiner Gesprächspartnerin da nähert.


Niedergeschlagen schlurfend, Schultern tiefhängend, den Blick gen Flur gerichtet – als wäre er dem Virgin vs. Chad Meme entsprungen, aber mit dem Unterschied, dass dies keine dilettantisch dahingeschluderte Windows Paint-Zeichnung ist, sondern Fabian Ikari, dessen grausam-ironisches Schicksal es sein musste, ausgerechnet bei dieser Show und in dieser Stadt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt seinen großen Auftritt hinzulegen.


Nicht wegen Aiden Rotari, der in dem leicht zu beeindruckenden Jungen womöglich bloß eine weitere Spielfigur auf dem Weg an die Spitze der Liga sieht. Sondern wegen ihr.


Fabian Ikari: “A... A... A...”


...iden. “Aiden Rotari” will der Nicht-Japaner mit dem japanischen Nachnamen hervorbringen, aber die Blockade in seinem Sprachzentrum löst sich nicht. Die Köpfe von Rotari und Tolnai drehen sich im gleichen Moment zum Dritten im Bunde.


Vivien Tolnai: „Fabian Ikari, richtig?“


Obwohl Teile seines Gesichts von seiner ungekämmten, dunklen Haarpracht verdeckt werden, glitzern die sich auf seiner Stirn bildenden Schweißperlen im Licht. Sein Herz pulsiert, als würde ein Taiko-Spieler wie besessen auf die gigantische Röhrentrommel einprügeln. Er würde gerne weglaufen. Weg vor der jungen Frau, die ihn mit ihrer Frage soeben ins Zentrum der Aufmerksamkeit gezerrt hat. Aber wenn er das täte, würde Dalmi-sensei ihm nicht den kleinen Finger, sondern gleich die ganze Hand abhacken. Und er brauchte seine Hand. Für sein Training im Performance Center. Für seine allnächtlichen Escape from Tarkov-Sessions. Und andere Dinge...


Also nickt er bloß. Zu mehr reicht es in ihrer Präsenz nicht.


Während die junge Dame ein zwar generisches, aber freundliches Lächeln aufsetzt – wahrscheinlich angelernt in ihren ersten Tagen in der Grundausbildung „Journalismus“ – scheint Rotari den Neuankömmling lediglich zu mustern, zu beurteilen und zu bewerten.


Vivien Tolnai: „Was kann ich für dich tun? Möchtest du irgendeine Information mit dem Catch Beobachter teilen?“


Der wandelnde Lexikoneintrag zum Thema “Neurotizismus” schaut direkt an Vivien Tolnai vorbei, da ein Blick in ihre Augen seinen sicheren Tod durch eine Überdosis destillierter Pein bedeuten würde. Stattdessen schaut er hilflos zu Aiden Rotari, scheint ihn beinahe schon anzuflehen. Gleichzeitig ereilt ihn die Erkenntnis, dass er mit jeder weiteren verstreichenden Sekunde weiter im Morast der Scham versinkt. Es bleibt einzig die Flucht nach vorne.


Fabian Ikari: “ES GIBT EINE WICHTIGE INFORMATION, DIE DU WISSEN MUSST! ABER ICH KANN SIE NUR MIT DIR TEILEN, AIDEN!”


Aiden Rotari und Vivien Tolnai schrecken ob des plötzlichen Lautstärkeanstiegs einen Augenblick lang auf. Dann, nach Sekunden der peinlichen Stille, in denen der unvermittelt explodierende Fabian Ikari wie ein aufgeblasener Ballon, aus dem die Luft entweicht, wieder in seinen Urzustand des Elends zurückkehrt, reagiert das Mitglied des Protokolls.


Für einen kurzen Moment heben sich die Augenbrauen von Rotari minimal, da er ganz offensichtlich nicht mit einer solchen Situation gerechnet hatte. Schnell fängt er sich jedoch wieder und tritt einen Schritt auf Ikari zu. Sein bohrender Blick scheint jedes Bisschen der Existenz von Fabian Ikari kritisch zu evaluieren, seien es seine physische Erscheinung oder sein Charakter.


Aiden Rotari: „Interessant. Worum geht es?“

Fabian Ikari: “D-das kann ich d-dir n-nicht hier sagen. D-das wurde mir so be-befohl... I-ich meine, d-das wäre be-besser. Kö-können wir privat re-reden? Wo k-keine Kam-kameras sind?”


Rotari und Tolnai schauen einander an. Ein Schmunzeln manifestiert sich auf den Gesichtszügen des selbsternannten Protagonisten. Gefolgt von einem billigenden Schulterzucken. Mit einer ausladenden Handbewegung bedeutet er dem Anime-Co(nso)omer den Vortritt, der die Chance sogleich ergreift und mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit den Abstand zu Vivien Tolnai vergrößert. Als auch Aiden Rotari den Bildbereich verlässt, weilt die Kamera noch einen Augenblick auf die junge Reporterin des Catchbeobachters, die mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck die Lippen schürzt. Dann blendet die Szene ab.




War Evening, Max Aichner Arena (Inzell), 09.09.2022


In Kooperation mit




Die Musik spielt, die Fans sind laut, die Kamera schwenkt durch die Arena – wir wissen was das bedeutet. Seit über zwanzig Jahren wissen wir, was das bedeutet, und falls es jemand vergessen hat, fällt es ihm sicherlich spätestens in dem Moment wieder ein, als die Kamera-Fahrten durch die Location in Inzell ihr Ende finden und man zu zwei Männern schaltet, die jedem Menschen im Universum… pardon… der Galaxie ein Begriff sein müssen.


Fein gekleidet sitzen sie da, wie schon seit ewigen Zeiten, und begrüßen uns zur besten bi-wöchentlichen Show der Wrestling-Geschichte: GFCW War Evening!


Pete: „Herzlich Willkommen, liebe Fans und solche, die es nach heute Abend sein werden… wir befinden uns im wunderschönen Inzell, und wir haben eine pickepacke volle Card, die wir unseren verehrten Zuschauern präsentieren wollen.“

Sven: „So ist es, Pete – vier Matches, allesamt mit weitreichenden Implikationen in Richtung Vergangenheit wie auch in Richtung Zukunft. Es ist die vorletzte Show vor Brainwashed, und mit großen Schritten geht es auf den Pay-Per-View zu. Wie diese Schritte aussehen werden… nun, das erfahren sie heute. In unserem Opener zum Beispiel!“


Singles Match

Niander Cassady-Taylor vs. Rosford Williams

Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: „Der alte Chef des Performance Centers ist zurück, auch wenn diese Rolle inzwischen wieder an Robert Breads gegangen ist. Trotzdem scheint er sich der Jugendförderung nicht abgewandt zu haben, ganz im Gegenteil.“

Sven: „Er hat sich Kyd Flawless angenähert, einem jungen Mann, der wohl eigentlich kaum allzu gut auf NCT zu sprechen sein dürfte. Außerdem hat er Kontakt mit Kyle Douglas, dem Neffen oder Sohn oder Cousin oder Enkel oder Erben seines Erzfeindes Morbeus, aufgenommen. Schwer zu sagen, was genau Cassady-Taylor genau vorhat.“

Pete: „Für den heutigen Abend ist sein Vorhaben aber wohl deutlich: Er wird gegen Rosford Williams antreten, und muss als klarer Favorit in ein Duell mit einem Rookie gehandelt werden. Alles andere als ein Sieg von NCT hier wäre eine faustdicke Überraschung.“

Sven: „Du meinst eine flip-trippe Überraschung…?“

Pete: „Halt die Fresse, Sven.“


Singles Match

Aiden Rotari vs. Mykru

Referee: Mike Gard


Sven: „Jemand, der sowieso die Fresse hält, ist Mykru. Ob er das freiwillig oder gezwungenermaßen tut wissen wir nicht, allerdings wissen wir folgendes: Er ist verdammt gruselig, scheint einiges auf dem Kasten zu haben, bandelt mit Leviathan an und hat seinen heutigen Gegner bei der vergangenen Show brutal niedergestreckt.“

Pete: „Das wird Rotari noch in den Knochen stecken, aber der zuweilen recht nachtragende Ex-Rookie dürfte dennoch – auf dem Papier, und wir wissen, wie wichtig ihm das ist – der Favorit sein. Das berücksichtigt allerdings nicht die Vielzahl an Unbekannten, die sich in dieser Saga rund um das Protokoll und Leviathan stets zu vermehren scheinen. Es ist wirklich schwer, hier vorauszusagen, was passieren wird.“

Sven: „Dabei ist dieses Match sehr, sehr wichtig. James Corleone hat Rotari zugesichert, einen Shot auf den GFCW Intercontinental Title von The End zu erhalten, wenn er seinem Spitznamen als Leviathan-Killer wahrlich gerecht wird und nach Drake und Luna nun auch noch ein drittes Mitglied aus dem Weg räumt. Einen No. 1 Contender für den Heavyweight Title haben wir bei der letzten Show gefunden, folgt heute Abend der Herausforderer auf den zweiten Singles Title?“


Singles Match

Thomas Camden vs. Desmond Briggs

Special Guest Referee: Alex Ricks


Pete: „Wo wir gerade beim GFCW Intercontinental Title waren: Der Ex-Champion, Desmond Briggs, ist heute Abend in Action zu sehen. Und er tritt gegen Thomas Camden an.“

Sven: „Auch hier ist die Lage wieder nicht unbedingt einfach. Die Paarung wäre ja schon brisant genug, wenn es hier nur auf ein Match hinauslaufen würde, bei dem zwei Teilnehmer des „Schlüssel zum Erfolg“-Leitermatches aufeinandertreffen, um die Favoriten- und Außenseiterrollen untereinander abzuklären. Aber Alex Ricks ist ja auch noch Special Guest Referee.“

Pete: „Camden ist so etwas wie sein Protegé, während Briggs sein Stable-Mate ist – wobei auch diese Beziehung momentan mit einem Fragezeichen zu versehen ist. Desmond Briggs hat eine gewisse Agenda, und die pusht er, und das heutige Match könnte uns einigen Aufschluss darüber geben, wie es da in Zukunft weitergeht – von der potenziellen Bedeutung für das „Schlüssel zum Erfolg“-Match einmal ganz abgesehen. Nur bei uns, GFCW Brainwashed, in etwas mehr als vier Wochen!“


Singles Match

Zane Levy vs. Lionel Jannek

Referee: Guido Sandmann


Sven: „Und wo du gerade bei diesem Match bist… auch unser Main Event ist eine Paarung, bei der zwei Teilnehmer dieses Spektakels schon vor dem großen Herbst-Event die Klingen kreuzen, um ihren Platz in der Hackordnung zu festigen, zu verbessern oder vielleicht auch zu verlieren. Einer von ihnen: Der amtierende Wrestler des Jahres, einer der erfolgreichsten und besten Kämpfer in der Geschichte von German Fantasy Championship Wrestling.“

Pete: „Du sagst es: 2021 war ohne Zweifel Janneks Jahr. 2022… nun, da sieht es bislang ein wenig düsterer aus. Aber das alles könnte sich schlagartig ändern, wenn er den Schlüssel gewinnt. Einen ersten Schritt dahin und auch Richtung Favoriten-Status könnte er heute Abend schon machen.“

Sven: „Zane Levy hingegen verspürt schon so etwas wie Aufwind, möchte man meinen. Seit seiner entscheidenden Rolle bei Stranded und der Beschaffung des GFCW Intercontinental Titles läuft es bei Leviathan – und Zane wird als einziger Wrestler in diesem Jahr einen zweiten Versuch unternehmen, den Schlüssel zum Erfolg zu erringen.“

Pete: „Er hat eine Menge Kram, um den er sich sorgen muss – Luna Rosario, The End, den Titel… aber vor allem auch sein eigenes Match. Ein Sieg in einem Singles Match gegen Lionel Jannek ist eine große Nummer, da gibt es absolut keine zwei Meinungen.“

Sven: „Und die Hautevolee und Leviathan sollte man eventuell auch noch erwähnen… da könnte natürlich sowohl die eine als auch die andere Gruppe das Zünglein an der Waage sein.“

Pete: „All diese Matches erwarten sie heute Abend, meine sehr geehrten Damen, Herren und alle Zuschauer außerhalb des Gender-Spektrums. Und das ist nicht alles: Werden wir heute erfahren, wie es bei Daniel und Muskel Miller weitergeht? Was ist mit den mysteriösen Hasen-Männern? Wird Kriss Dalmi sich heute zeigen? Was passiert mit den GFCW Tag Team Titles? Und wie wird sich unser GFCW Heavyweight Title Match zwischen Champion Antoine Schwanenburg und Herausforderer Eric Fletcher vor dem Pay-Per-View noch entwickeln?“

Sven: „All‘ das können sie heute Abend sehen, nur bei uns, live und in Farbe. GFCW War Evening! Es ist Zeit für das erste Segment… ESKETIT!“



Wir haben ihn am heutigen Abend bereits gesehen, wie er vor einigen Tagen eine Runde durch die Natur des Umfelds von Inzell gewagt hat, jetzt allerdings schlendert Ask durch den Backstagebereich. Und wir wissen, dass das kein orientierungsloses Herumgewatschel ist, sondern, dass ein Plan dahintersteckt. Er will sich auf das Schlüssel-Match bei Brainwashed vorbereiten und dafür will er den Erstkontakt mit all seinen Gegnern suchen. Robert Breads, Thomas Camden und Zane Levy hat er bereits kennengelernt. Es fehlen also noch Desmond Briggs und Lionel Jannek. Und wie es der „Zufall“ so will, erblicken Ask Skógurs Augen auch schon einen der Beiden – Desmond Briggs steht bereit und weiß noch nix von seinem Glück, dass der Schwede gerade nach ihm gesucht hat.

Ask nähert sich also langsam an, wobei Desmond das aber natürlich direkt mitbekommt, er ist ja nicht blöd. Aber Ask macht auch kein großes Geheimnis draus, er will ins Gespräch mit Briggs gehen.


Ask: „Hey Desmond. Ich hab nach dir gesucht.“


Der Raw Black Diamond nimmt Ask zunächst nicht wahr. Er ist zu sehr mit seinem Proteinriegel beschäftigt, als das er einen Blick Ihn übrig hat.


Desmond Briggs: „Hmmm….Salty Peanut…mein Lieblingsgeschmack…“


Er dreht sich langsam im Kreis. Seine Augen weiten sich überrascht, als er Ask erblickt.


Desmond Briggs: „Du willst ein Autogramm, oder warum hast du mich gesucht?“


Der letzte Bissen wandert in den Mund des schwarzen Koloss, während er genüsslich stöhnt, als würde er sich gerade mit Lena Gehrke auf andere Weise vergnügen.


Desmond Briggs: „Hast du was zu sagen, Ask? Oder stehst du einfach nur dumm rum und willst mir die Zeit stehlen?“


Ask wirkt ein wenig verunsichert, aber andererseits war ihm ja auch irgendwie klar, dass Briggs ihn nicht mit offenen Armen empfangen wird. Er hat bereits gelernt, dass er hier in der GFCW fast ausschließlich Feinde hat, da sind Leute wie Thomas Camden nur die Ausnahmen, die die Regel bestätigen.


Ask: „Also, keine Sorge… ich will dich gar nicht lang nerven. Wir kennen uns noch nicht und deshalb dachte ich, ich sag mal hallo. Ich will schließlich wissen, wen ich bei Brainwashed alles besiege.“


Etwas spitzfindig von Ask, so direkt provokativ kennt man ihn nicht unbedingt, aber wie er schon gesagt hat, in der Natur überleben die, die sich am besten an die gegebenen Umstände anpassen und er weiß wie Desmond sonst so drauf ist, also versucht er diesem schon etwas zuvor zukommen, was seine aggressive und auf-Krawall-gebürstete-Art angeht.


Ein leichtes schnippisches Lächeln legt sich auf die Lippen von Desmond Briggs, während er die Worte von Ask vernimmt. Auf gewisse Weise ist Ask wie jeder andere hier. Große Klappe denen man Taten folgen lassen muss. Desmond ist mittlerweile auch ein Profi was das Thema angeht.


Desmond Briggs: „Hör zu, Ask. Ich glaube, dass du ein feiner Kerl bist, der allerdings etwas an Selbstüberschätzung leidet. Ich glaube nicht, dass du nur den Hauch einer Chance hast den Schlüssel zu gewinnen. Du knabberst bestimmt noch an der Niederlage gegen Holly, oder?“


Desmond macht einen Moment Pause. War da nicht gerade ein Zucken bei Ask, als der Name von Holly erwähnt wurde?


Desmond Briggs: „Mein Partner Robert hat Recht damit, dass du den Weg des geringsten Widerstands gehst und das macht es für dich nicht einfacher im Schlüsselmatch zu bestehen. Jeder von den Typen im Ring will dich plattmachen, weil du zwischen ihnen und dem Schlüssel stehst. Verstehst du das? Aber sie alle sind nicht wie ich, Ask. Oh Nein, sie sind nicht wie ich…“


Eine kurze Pause entsteht, wo Desmonds Blick gläsern wird. Er scheint in sich zu horchen.


Desmond Briggs: „Ich brauche den Schlüssel dringender als ihr anderen. Weißt du wieso? Natürlich weißt du nicht wieso, Ask. Weil ich beweisen muss, dass meine Worte vom letzten Jahr keine hohlen Phrasen waren! Ich habe zwar viel erreicht, aber ich bin noch lange nicht am Ende. Ich bin auf dem Weg dahin zu beweisen, dass ich die Zukunft der GFCW bin!“


Desmond Briggs geht Nase an Nase mit Ask!


Desmond Briggs: „Redet man heute noch von Morbeus? Vergessen ist der Mann! Weißt du wieso? Weil er kein World Champion geworden ist! Ihm fehlte der letzte Schritt zum Titel. Danach hätte er Bürgermeister, oder Betriebsrat irgendwo werden können. Doch bis dahin hätte er World Champion sein müssen!“


Desmonds Worte wirken nicht bedrohlich oder arrogant, sondern volle Überzeugung. Der Mann aus New York scheint die Herkules-Aufgabe des Schlüsselmatches angenommen zu haben.


Desmond Briggs: „Um an die Spitze zu kommen braucht man diesen Schlüssel und ich brauche diesen Schlüssel so dringend, Ask! ICH WILL DIESEN SCHLÜSSEL! Mit aller Macht!“


Er geht einen Schritt von Ask zurück, sodass sie nicht mehr Nase an Nase stehen.


Desmond Briggs: „Ich träume jede Nacht davon wie ich den Schlüssel gewinne. Ich glaube, dass ich den Schlüssel gewinnen kann…NEIN! Ich weiß, dass ich den Schlüssel gewinnen werde. Und damit zeige, dass ich besser bin als The End oder Thomas Camden!“


Ask lauscht Desmonds Ansprache. Es überrascht ihn tatsächlich etwas, dass Briggs ihm nicht so bösartig begegnet, wie er es vielleicht erwartet hatte, wenn der Raw Black Diamond sich natürlich dennoch etwas aufgeplustert hat, was Ask aber noch recht unbeeindruckt lässt. Ask denkt kurz nach über das was Desmond so sagt. All diese Eindrücke, die er auf der Reise zum Schlüssel gewonnen hat, sei es durch Robert Breads, Thomas Camden oder jetzt Desmond Briggs, all das birgt so viel Neues für ihn. Das sind neue Leute, mit denen er es zu tun hat und neue Erfahrungen, die er sammelt. Selbst wenn er den Schlüssel also nicht gewinnen sollte, hat er doch schon so viel, was er aus dieser Zeit mitnehmen kann.


Ask: „Weißt du Desmond, ich werd aus euch Protokoll-Jungs nicht so ganz schlau… Man kann mir ja sicherlich viel vorwerfen, aber ihr entscheidet euch für die Dinge, die nich so wirklich zutreffen. Ich meine, den Weg des geringsten Widerstands? Hast DU deinen Spot in dem Schlüssel-Match aufs Spiel gesetzt, weil du ihn dir verdienen wolltest? Und wer ist es, der hier beweisen will, dass er ‚der beste‘ ist? So viel zum Thema Selbstüberschätzung.

Ich habs schon mal gesagt und machs auch gern nochmal, ich weiß mittlerweile genau, wie schwer das hier alles ist und wird. Das ist nich einfach nur n‘ Match, das wird wohl die größte Herausforderung meines Lebens, irgendwie gegen euch alle und euren Anhang bestehen zu können.“


Ask wird etwas ernster, nicht in dem Sinne, dass er die Konfrontation sucht, nein, er lässt sich voll und ganz auf das Gespräch mit Desmond ein.


Ask: „Jeder in diesem Match will den Schlüssel, schon klar. Und ich weiß, dass ihr ihn alle SO SEHR wollt, dass euch jedes Mittel recht ist. Aber weißt du was? Auch ich will dieses Ding gewinnen und auch ich werde dafür alles geben, aber der Unterschied zu euch ist, dass ich das auf einem fairen Weg tun will. Mit diesem Schlüssel, ist wie dus schon gesagt hast, so viel verbunden. Der GFCW Titel und ja, vielleicht auch die Zukunft der Liga. Eben deshalb ist es doch so wichtig, dass wir dem Match und dem Preis davon mit einem gewissen Respekt begegnen. Ohne mogeln, ohne Hilfe von außen. Wir kämpfen und der Beste gewinnt. Der Beste wird World Champ und der Beste ist die Zukunft der Liga.“


Ask überlegt weiter.


Ask: „So seh ichs zumindest. Und nun die Frage: Bin ich der Beste? Du, ganz ehrlich, keine Ahnung. Ich weiß das nicht. Und genau aus diesem Grund wollte ich in dieses Match, um mir selber zu beweisen, DASS ich der Beste sein kann. Diese Position muss man sich verdienen und genau das will ich tun. Aber ich will nicht einfach nur gewinnen. Ich will mich danach vor nen Spiegel stellen und mir in die Augen sehen können, weil ich keine Tricks oder sonstwas dafür gebraucht habe. Ich will mir selbst beweisen, dass ich diesen Sieg erringen und ihn mir verdienen kann. Und deshalb, nach all dem, was ich hier bisher durchmachen musste, brauche ich den Schlüssel. Als Bestätigung dafür, dass es die richtige Entscheidung war, den Wald zu verlassen und mein Leben als Wrestler zu beginnen. Als Belohnung dafür, wie hart ich an mir gearbeitet habe. Als Beweis, dass ich gewinnen kann.

Und du? Du denkst du musst World Champion sein, um etwas zu sein? Ich weiß nich Desmond, klingt für mich, ziemlich traurig um ehrlich zu sein. Wie viele Wrestler waren Champion, an die heute keiner mehr denkt? Und wie viele habens vielleicht nicht geschafft und sind immer noch unvergessen? Ich brauch diesen Sieg für MICH Desmond, du scheinst ihn zu brauchen, um dich vor den ANDEREN zu profilieren…“


Nun beäugt Ask Desmond etwas kritischer.


Ask: „Und ich sag dir noch was. Ich weiß mit was für miesen Tricks du zum Beispiel spielst, deshalb werde ich meinem neuen Kumpel Thomas heute etwas Hilfe leisten, um sicher zu gehen, dass du nicht auch heute irgendwelchen Quatsch veranstaltest. Wollte er letzte Woche bei mir auch tun, ich war nur zu blöd das zu erkennen. Denn wenn ihr alle schon nicht fair spielen wollt, geb ich mein bestes und sorge dafür, dass euch gar nix anderes übrig bleibt.“

Desmond Briggs: „Du willst Thomas zum Ring begleiten? Mir solls recht sein, Keule. Am Ende des Tages zählt nur mein heutiger Sieg, dass Alex einsieht das ich der Beste bin und den Schlüssel gewinnen werde.“

Ask: „Der Beste, der beste, der beste… du sagst auch immer nur das gleiche, was? Und nochmal: so viel zum Thema Selbstüberschätzung. Geh da raus und kämpf einfach ohne zu schummeln, dann werden wir ja sehen, ob du wirklich das Zeug zum „Besten“ hast.“


Desmonds Lächeln wird breiter.


Desmond Briggs: „Misch dich nur nicht ein und greif zu Thomas Gunsten ein! Das würde dir teuer zu stehen kommen. Alles klar?“

Ask: „Ich hab sowas nicht nötig, Thomas hat sowas nicht nötig. Sofern alles glatt läuft, bin ich da draußen nur für die mentale Unterstützung.“


Desmond klopft Ask auf die Schulter und geht in Richtung Catering. Ask schaut ihm dabei hinterher und bleibt etwas nachdenklich gestimmt. Das war also Desmond Briggs. So richtig schlau ist er auch aus ihm nicht geworden, aber es bestätigt sich zumindest seine Annahme, dass man auch ihn nicht unterschätzen sollte. Er ist bereit alles zu tun, um zu gewinnen und das könnte sehr gefährlich sein. Das muss Ask antizipieren. Aber er wird Desmond heute ja auch noch bei seinem Match beobachten können, auch da kann er seinen Eindruck von ihm also noch verschärfen.

Schlussendlich, tritt nun auch Ask aus dem Bild.



Im Mob stiefelt die Chaoten Truppe um Sid über weißen Sand, allen voran Sid. Auf der Schulter des Punks sitzt Affenzahn auf dessen Schwanz ein Holzbein aufgezogen wurde. Neben ihm trabt Norman her und scheint jegliche Hoffnung auf ein Ziel dieser Reise und sauberer Kleidung verloren zu haben. Rob sieht nicht besser aus. Wie ein wandelnde, verwitterte Statue hat er das Sprechen schon seid Tagen wieder eingestellt und sieht nur aus trüben Augen was um ihn geschieht.


"ARRRRRRR!"


Norman schreckt auf, in Befürchtung es würde wieder etwas Schlimmes passieren.


Sid: Wir sind am Ziel angekommen! Das ist er, der größte Schatz der Karibik!

Kapitän Seeschaum zeigt mit gestrecktem Arm auf eine Holzhütte mit einer Veranda auf der ein grauhaariger Mann den Kopf zwischen zwei Geländerpfosten hängen lässt und seine mittagliche Nachruhe auf unkonservative Art und Weise hält. Bei diesem Anblick beginnt Affenzahn hibbelig zu werden, zeigt ebenfalls auf die Hütte und klopft seinem Kapitän auf dem Kopf herum als wäre dieser eine Bongo.


Norman kratzt sich ratlos am Kopf. Er weiß zwar, dass von ihm eine passende Antwort erwartet wird, jedoch scheint ihm keine zu kommen. Er rückt das einst weiße und nun dreck befleckte T-shirt zurecht um Zeit zu gewinnen.


Norman: „ich habe keine Ahnung was du meinst Sid aber ich möchte wirklich nicht wissen was in diesem Haus vor sich geht. Ich bekomme schon Ausschlag wenn ich diese Hütte nur anschaue.“


Entgeistert mustert Sid Norman... für... eine... unangenehm... lange... weile... intensiv. Norman wird kreideweiß und seine Augen weiten sich bei diesem bedrohlichen Staredown. Dann wacht Sid aus seinen Gedanken auf und seufzt entwaffnet.

Sid: Nochmal zum mitschreiben für dich Norman. Der alte Mann dem wir auf dem Meer begegnet sind, kleines Segelboot, großer Fisch am Bug, erinnerst du dich?

Norman spielt lieber mit als wüsste er worum es geht.


Norman: „Äh ja?....“
Sid: Der hat doch von einer Kaschemme auf Haiti erzählt. Eine Kaschemme in der ein Medizinmann den Rum versüßen soll. Ein Rum mit scheinbar magischen Kräften und einer heilsamen Wirkung! Er soll Blinde wieder sehend und Stumme wieder sprechen lassen haben! ARRRRRR!

Norman ist skeptisch
„und das Zeug willst du haben um Rob wieder seetauglich zu machen?“

Sid: ARRRRR! Die Seeluft hat dir wohl das Hirn versalzen! Das ist Seemansgarn! Nichts als Humbug! Aber wenn der alte Mann noch 30 Jahre später davon überzeugt ist dann muss einem das Zeug ja ordentlich die Segel spannen! Es wäre doch gelacht wenn der berüchtigte Scumbart der Pirat sich dieser Herausforderung nicht stellt! Außerdem macht Rob schon fortschritte, er lässt sich immerhin aus dem Boot zerren!

Norman blickt wenig überzeugt zu seinem von Fliegen belagerten Bruder, welcher teilnahmslos in de Ferne blickt.


Norman: „Aktuell lässt er glaube ich alles mit sich machen. Wie du meinst... aber ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“
Sid: Soooo Ihr Leichtmatrosen und Landratten! BEREIT MACHEN ZUM ENTERN!

Mit einem, in einer weise vorgetragenem ähnlich wie Grundschüler ihre Lehrer begrüßen, "Ay, Ay, Captain..." beantwortet die Crew den Befehl und der Mob entered die Taverne. Schnur stracks stell sich Sid seiner Mission und stellt sich an den Tresden zu einem Einheimischen.

Sid: Tres vasos del chupito mas fuerte que tienes!
Barkeeper: Eske moun fou a panse nou pale panyòl?
Typ am Tresden: Okenn ide. Men mwen panse mesye a swaf. Pito ou ba li schnapps fò yo. Mesye a sanble danjere.

Schnell wird eine Flasche mit drei Xen darauf aus dem Regal geholt und drei Gläser gefüllt. Kapitän Seeschaum schiebt eines der Gläser zu seinem Gegenüber und reicht eines Affenzahn Dreibein. "Salud!". Dann kippen sich alle das Glas hinter die Binde.

Sid: Tres mas por favor!


Wieder werden die Gläser gefüllt, verteilt, "Salud!".

Sid: Tres mas por favor!

Norman versucht Abstand zu dem Thresen zu gewinnen, in der Hoffnun er müsse dieses als Getränk verkaufte Gift nicht trinken. Versucht aber seinen Bruder im Blick zu behalten.


Rob lässt emotionslos seinen Blick durch den Schankraum gleiten. Lauter nichts sagende schmutzige Gestalten unterhalb jeglicher Gehälter. Der Tauschhandel scheint hier nicht ausgeschlossen. Dunkle trübe Sicht. Die Hoffnungslosigkeit und sehr sehr schlechte Laune ist förmlich spürbar. Jedoch nachts was Rob, im Gegensatz zu Norman, zu einer Gefühlsregung veranlasst.


Dann jedoch werden Robs Augen weit.


Rob: „DUUUUUU!“


Zu ungeahnten Kräften mobilisiert stürmt Rob auf einen dicklichen Mann im schwarzen Jaket und Zylinder zu.


Dieser lacht.


Puppenspieler: „Hey bist du ein Fan von mir?“

Rob: „DU UND DEIN DRECKSBUCH! DU HAST MICH DAZU GEBRACHT IM ELEND ZU KRIECHEN, DU HAST MIR DEN VERSTAND GERAUBT! DEIN BUCH IST AN ALLEM SCHULD! ICH REIß DIR DEN......“


Die nächsten Worte ersticken im Tumuld, als Rob den Puppenspieler an der Brust gepackt hat und ihn niederschlägt. Auf dem überrumpelten Puppenspieler hockend drescht er weiter auf seinen am Boden liegenden Kontrahenten ein.


???: „Hey lass unseren Meister los.“


Erst zwei weitere Gesellen schaffen es Rob vom Puppenspieler hinunter zu ziehen, doch dies war ein Fehler, denn nun sind sie die Nächsten, die sich ein paar Fäuste einfangen.


Norman läuft beschwichtigend zu der Menge rüber. Der Puppenspieler wendet sich mit blutigem Gesicht und zerrissener Kleidung zur Flucht.


Norman: „So beruhige dich doch Bruder!“

Rob: „NIX HIER MIT BERUHIGEN, ICH MACH DEN PLATT, ICH KNACK EUCH SPINNER ALLE! HAAAAAAAAAARRRR!“


Nach dem die Köpfe der Jünger unangenehme Bekanntschaft mit der Tischplatte gemacht haben und bewusstlos zu Boden sinken, steht Rob schwer atmend zwischen umgeworfenen Tischen, Stühlen und zerbochenen Gläser.


Die mit den Xen verzierte Flasche fliegt durch die Bruchbude.


Sid: Mann an Bord! Mann wieder an Bord!


Norman wagt es kaum sich seinem aufgebrachten Bruder zu nähern.


Norman: „Ich weiß du bist gerade echt Sauer Bruder, aber du solltest dich echt beruhigen und mit uns hier langsam verschwinden, bevor hier noch sowas wie Polizei auftaucht okay?“


Rob speit auf den Boden, dann setzt er entschlosen einen Fuß vor den anderen. Greift im Vorbeigehen nach einem Rumglas eines schockierten Gastes und gießt den Inhalt seinen Schlund hinunter.


Rob: „Ich fasse es einfach nicht!“


Mit beschwichtigem Lächlen wendet sich Norman im Rücken von Rob an den mürrischen Barmann und legt eine nicht näher erkennbare Summe Geld auf den Tresen.


Norman: „Für den Rum und die erlittenen Schäden okay? Nichts für Ungut.“


Norman sieht zu, dass er aus dem Blickfeld des Geschäftsführers kommt.


Im Ausgang hört man Rob fluchen.


Rob: „Kavier retten? Sid! Hast du Sie noch alle?! Ich habs so satt!Und dass mir nie wieder jemand mit alternativer Heilkunde kommt!“


Singles Match:

Niander Cassady-Taylor vs. Rosford Williams

Referee: Henry Phoenix Jr.





ZOOOOOOOORRRRRRRRRRRRRRRRRRRN!



Aus dem Entrance stapfen die Children of Wrath. Chef Niander geht vor und wird selbstverständlich ausgebuht. Den Zuschauern sind seine Taten aus dem Frühjahr noch bestens in Erinnerung. Hinter ihm geht der Hüne Maurice, der wie sein persönlicher Bodyguard wirkt. Schließlich kommen auch Kyle Douglas und Kyd Flawless aus dem Entrance. Beide sind im Gegensatz zu Niander und Maurice in Zivil gekleidet. Die beiden Tag Team Partner werden nicht so euphorisch von de Zuschauern erwartet, wie die beiden sich das vermutlich gewünscht haben.


Pete: „In der letzten Show wurden die Onlyfriends stärker unterstützt, aber wer sich mit einem Teufel wir Niander einlässt, der darf sich nicht wundern, dass…“

Sven: „Die Onlyfriends irgendwann Titel gewinnen werden. Das war eine sehr gute Entscheidung von Kyle Douglas. Ich denke bei den Children of Wrath wird seine Karriere nun richtig losgehen.“

Pete: Das wird die Zeit zeigen, Sven. Ich denke eher, dass Kyd und Kyle einen riesigen Fehler gemacht haben. Die Konsequenz wird sein, dass sich bald beide in trotteligen Fischkostümen wiederfinden werden!“

Sven: „Pete, du Naivling.“


Im Ring stehen mittlerweile nun auch Niander und Maurice. Der Riese zieht seinem Chef gerade den langen Ledermantel aus und klopft ihm auf die Schulter. Nun warten alle auf seinen Gegner.




Aus dem Entrance kommt ein leicht humpelnder Rosford Williams heraus. Die große Freude die der junge Mann sonst so versprühte, ist aber gerade nicht da. Die Zuschauer jubeln ihm dennoch kräftig zu.


Pete: „Hmm, irgendetwas scheint mit Rosford zu sein. Er war ja untergetaucht nach Stranded und nun sieht er so aus als sei er selbst hier in Inzell gestrandet.“


Rosford schaut auf dem Weg zum Ring zu seinen ehemaligen Partnern von Team Grün aus der Rookie Battle Royal. Doch weder Kyd noch Kyle würdigen ihm eines Blickes. Mit gesenktem Kopf entert Rosford den Ring.


Sven: „Oh. Team Grün is no more, Rosy. Das nenne ich mal eine eiskalte Abfuhr.“


Williams tänzelt noch etwas im Ring herum und da kommt auch schon der Gong vom Zeitnehmertisch. Referee Henry Phoenix Jr. hat das Match angeläutet. Rosford springt sofort in die Seile und kommt mit einem High Cross Body angeflogen. Doch Niander weicht der Attacke aus, indem er sich bückt. Williams landet wieder auf seinen Füßen springt dann mit einem kräftigen Satz auf das oberste Ringseil und attackiert Niander mit einem MOONSAULT!

Doch der Kuhjunge fängt den leichten Williams aus der Luft auf und verpasst ihm einen TOMBSTONE PILEDRIVER!


Sven: „AAAAUTSCH!“


Williams scheint direkt ausgeknockt zu sein. Ein harter Move. Niander lässt seinen Kontrahenten aber keine Verschnaufpause. Sofort stellt er sich Rosofrd wieder hin, packt ihn an der Gurgel und CHOKESLAM! Rosford kracht auf die Bretter! Niander steht über dem Highflyer und beschimpft diesen. Dann packt er sich seinen Gegner abermals und………..


BOUND FOR GLORY!


Sven: „Huch. Das war schon der Finishing Move von NCT.“


Dann covert Niander in lässiger Haltung seinen Kontrahenten. Henry Phoenix Jr. zählt auch schon.


1……………………………….


2………………………………..


3.


Laura: „Sieger des Matches…….NIAAANDER CASSADY-TAYLOR!“


Laute Buhrufe erklingen. Rosford Williams der ausgeknockt wird, bekommt von Niander noch einen Tritt in den Allerwertesten. Maurice und die Onlyfriends entern auch noch den Ring und beglückwünschen Niander, auch wenn der kein Lob von seinen Partnern hören will – er winkt verächtlich ab. Dann holt sich NCT das Mikrofon von Laura.


NCT: „Danke, aber ich nehme keinen Glückwunsch an. Nicht gegen diese Lusche. Team Grün war zum Scheitern verurteilt, wenn man euch so ein faules Ei ins Nest gelegt hat. Diese Gegner….Rookies….sind nicht länger unsere Kragenweite. Ich habe nur kurz die Muskeln spielen lassen und der kleine Rosford war geschlagen. Mehr hatte der Junge nicht drauf.“


Kyle Douglas grinst anerkennend, währenddessen Flawless etwas besorgt auf Rosford runterblickt. Niander mustert nun die Onlyfriends.


NCT: „Die Leistung eures ehemaligen Sparringpartners war ein Witz. Was habt ihr beiden bitte mit Dragan trainiert? Ist das was Rosford gezeigt hat, etwa auch euer Leistungsniveau? Zumindest bei der Rookie Battleroyal ward ihr drei doch noch auf einem ähnlichen Niveau…“


Douglas und Flawless schauen etwas verlegen zu Boden.


NCT: „Ich habe eben gerade seine GFCW-Karriere beendet! Das kann nicht euer Anspruch sein. Ihr müsst nun schnell raus aus den Kinderschuhen. Die Children of Wrath wollen diese Liga DOMINIEREN!“


Die Zuschauer pfeifen Niander weiter aus.


NCT: „Haltet die Schnauze, Ihr Inzeller Inzucht-Pack.“


Die Unmutsbekundungen werden nicht geringer. Niander genießt die Situation sichtlich, währenddessen Kyd Flawless die Worte des geistigen Boomers stark irritieren.


NCT: „Kyd und Kyle! Ich werfe euch ins kalte Wasser. Ihr beide werdet in der nächsten Woche an der ausgeschriebenen Challenge um den NUMBER ONE CONTENDER SPOT FÜR DIE GFCW TAG TEAM TITLES TEILNEHMEN!“


Die Zuschauer klatschen und chanten „ONLYFRIENDS“ „ONLYFRIENDS“.

Kyle Douglas nickt fröhlich und schlägt seinem Buddy Kyd auf die Schultern. Der quält sich ein Grinsen offenkundig ab.


Dann ertönt die Musik der Onlyfriends und die Children of Wrath verlassen den Ring in Richtung Backstage-Bereich!




Robert Breads: „Ich muss mir doch hoffentlich keine Sorgen machen, oder?“


Einmal mehr ist das Catering im Backstage-Bereich der Ort für einen verbalen Showdown von zwei oder mehr bekannten Männern aus der Riege der Wrestler von German Fantasy Championship Wrestling. Am heutigen Tage befinden wir uns in Inzell, eine Stadt, die den beiden baldigen Gegnern, die aus Nordamerika stammen, wenig sagen dürfte.

Thomas Camden schaut vom Büffettisch hoch, den er gerade noch nach möglichen Häppchen für jetzt oder später inspiziert hat und schaut Breads mit Skepsis an. Er spielt ein wenig mit dem Kanadier, fährt gaaaanz langsam die rechte Hand hoch, hält den Arm angewinkelt und deutet mit dem Zeigfinger auf das Catering neben sich, während er seinen ganzen Körper seinem baldigen Schlüsselgegner zugewendet hat.


Thomas: „Öhm…also ich hatte meine Finger nich im Spiel…aber bisher hat sich auch noch keiner über mein Essen beschwert.“


Dann hellt sich seine Miene auf, er stößt knapp Luft durch die Nase, sein übliches Lächeln kehrt zurück ins Gesicht. Er schließt kurz die Augen und schüttelt auch gleich nach seinem „Witz“ den Kopf.


Thomas: „Ne ernsthaft…was los, Robert? Ich schätz mal, wir treffen uns hier nich ganz zufällig?“

Robert Breads: „Auf keinen Fall. Ich muss Gula schließlich noch abarbeiten.“


Ein kurzer Blick hin und her zwischen dem Catering-Tisch und Thomas, als würde Breads irgendeine wichtige Information aus dieser schon zigfach gesehenen Kombination ziehen.


Robert Breads: „Wie dem auch sei… davon abgesehen steht heute ein ziemlich interessantes Match auf der Card, finde ich. Und du bist daran beteiligt.“


Selbstverständlich eine Anspielung auf das noch anstehende Duell von Thomas Camden mit Desmond Briggs, bei dem Alex Ricks als Special Referee fungieren wird.


Robert Breads: „Hochinteressant sogar, würde ich behaupten. Es ist nicht nur eine Möglichkeit, mich des Zusammenhaltes im Protokoll zu versichern und die Zweifel von Desmond bezüglich Alex einmal genauer zu beurteilen… es ist auch eine Möglichkeit für Scouting. Schließlich werden Desmond und du beide bei Brainwashed meine Gegner sein. Und das meine ich nicht nur, was die Dinge angeht, die im Ring passieren werden – auch wenn das selbstverständlich wichtig ist.“


Wie um sich selbst zuzustimmen nickt „Canada’s Own“. Wenn er nicht gerade von einem der wenigen Männer, die in der Hackordnung über ihm stehen – siehe: Eric Fletcher, Commissioner – zu einem Gespräch zitiert wird beschäftigt Breads sich außerhalb seines Jobs im Performance Center ausschließlich mit dem Match um den Schlüssel zum Erfolg und seinen Rivalen.


Robert Breads: „Trotzdem… es wird mir nichts bringen, Fehler in Form und Haltung von Holds bei meinen Konkurrenten zu suchen, die man auskontern könnte. Wir werden in einem Ladder Match antreten. Und ich bin mir nicht sicher, ob dir bewusst ist, auf was genau du dich da einlässt."

Thomas: „Nich wirklich.“


Die Antwort kommt prompt und mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Es ist vielleicht die erwartbarteste Reaktion, die Camden liefern konnte, sie irritiert in dieser Situation dennoch. Genauso wie sein folgendes patentiertes Schulterzucken.


Thomas: „Ich meine freilich, ich kenn die Regeln, sind ja auch nich sonderlich schwer. Da hängt ‘n Schlüssel vonner Decke und wer den abhängt und inner Hand hält, gewinnt. Geht mit ‘ner Leiter leichter, wird doch 5 Gegner schwieriger, aber hey…is immerhin leichter als gegen 6 Gegner. Is jetz nix, wofür man lange studieren musste.“


Er hebt die beiden Hände halbhoch, präsentiert die Handflächen als wolle er sagen „So ist das halt.“, doch er erweckt noch nicht den Eindruck, als wäre er mit seiner Antwort schon fertig. Er atmet noch einmal aus, zieht ein wenig Luft durch die Seite seiner Lippen um denen ein kleines Quetschgeräusch zu entlocken.


Thomas: „Freilich wird’s sauschwer und selbst wenn ich mir irgendnen Plan überlegen würde, könnt ich den nach ‘ner Minute wahrscheinlich eh in die Tonne kloppen. Gerade gegen so Kaliber wie dich, die einfach schon so viel erlebt haben und immer noch ‘n As im Ärmel haben. Aber hey, das wird halt ‘ne Chance und ich hab Bock drauf. Ich weiß, dass ich nich chancenlos bin. War ich gegen Lionel auch nich, das dachten nur die meisten…warum also nich auch diesmal, hmm?“


Er zuckt mit den Augenbrauen um eine Reaktion des Protokollanten zu erhoffen, doch die bleibt aus. Dann ist aber auch genug der Freundlichkeit. Die offene Haltung Camdens verschließt sich, er verschränkt die Arme vor seiner Brust und zieht die Augenbrauen ein wenig zusammen. Skepsis kommt auf.


Thomas: „Willste jetzt trotzdem versuchen, mir Zweifel einzureden? Machste mir jetzt auch Vorwürfe wie Ask? Das hätte dir Alex auch sagen können, dass du dir das spar‘n kannst.“

Robert Breads: „Nein, an Vorwürfen bin ich nicht interessiert. Ich wollte nur wissen, ob du das alles eigentlich zu Ende gedacht hast. Und da du nicht einmal zu wissen scheinst, was bei Brainwashed auf dich zukommt, bin ich… besorgt. Nicht, dass ich vorhatte, dich gewinnen zu lassen oder ähnliches, aber jetzt kann ich auf keinen Fall zulassen, dass du gewinnst. Das hier…“


Mit der Hand macht Breads eine Bewegung Richtung Catering.


Robert Breads: „…ist das Erste, an das man denkt, wenn man dich sieht – einmal abgesehen davon, wessen semi-regulärer Sidekick du bist. Mir ist klar, dass du ein harter Brocken sein wirst, keine Frage, aber es geht auch um das, was du repräsentierst: Gula. Und wenn man das Schlüssel-Match zu Ende denkt, wäre deine Sieg für die Zukunft der GFCW eine Katastrophe.“


Wie genau das zusammen passen soll lässt sich schwer erschließen, allerdings ist Breads ja nun bekanntermaßen nicht gerade wortkarg unterwegs und fährt fort. Das scheint auch besser zu sein, denn Camden runzelt lediglich fragend die Stirn.


Robert Breads: „Nehmen wir doch einmal an, du gewinnst tatsächlich den Schlüssel. Und dann? Was dann? Das weißt du bestimmt auch nicht. Was, wenn du GFCW Heavyweight Champion wirst? Bist du wirklich bereit, die Galionsfigur einer Promotion zu sein, und mehr als nur sympathisch? Welche Werte soll die nächste Generation der GFCW denn vermitteln bekommen, wenn sie zu dir aufsehen? Dass sie alle genauso sein können wie der lustige Kuchenmann?

Du hast keinen Plan. Du interessierst dich nicht groß für deine Umgebung. Du vermittelst keine Disziplin, keinen Scharfsinn oder irgendeine andere erstrebenswerte Eigenschaft für einen professionellen Wrestler. Nur weil ich gerne mit dir abends in die Kneipe gehen würde, bist du noch lange kein Material für den GFCW Heavyweight Champion-Titel. Und um den geht es hier auf lange Sicht – nicht „nur“ um einen Schlüssel. Es geht um den Schlüssel, den Titel und die gesamte Zukunft der GFCW.“


Ein wenig kann man fast den Eindruck bekommen, dass Breads hier versucht, seinem Gegenüber eine ähnliche Last aufzudrücken, wie er sie selbst mit sich herumträgt. Denn was man bei all dem sich immer wiederholenden Gerede – wen muss Breads da eigentlich von seinen Worten überzeugen, wenn nicht sich selbst? – nicht vergessen sollte ist der enorme Druck, der auf den Schultern von „Canada’s Own“ lastet. Die Art von Thomas Camden könnte einem Mann, der sich inzwischen selbst davon überzeugt hat, die gesamte Last der Zukunft von German Fantasy Championship Wrestling auf den Schultern zu tragen, als durchaus beneidenswert erscheinen.


Robert Breads: „Keek Hathaway war eine Ausnahme, und nicht etwa die Regel. Der Blue Collar Hero hat seinen Platz im Wrestling – aber das Performance Center, Dynamite, das Protokoll und all jene jungen Wrestler, die noch gar nicht wissen, dass sie eines Tages einmal große Stars bei uns werden, brauchen eine andere Art von Sieger in diesem Match. Alex scheint große Stücke auf dich zu halten… nun, auf seine eigene Art, schätze ich…“


Eine durchaus nicht zu übersehende Parallele zu Breads selbst, schließlich ist die Beziehung zwischen ihm und Aiden Rotari ja auch etwas undurchsichtig und selten als „stinknormal“ zu bezeichnen. Trotz der Worte von Briggs aus der letzten Show spricht Breads noch immer mit einem gewissen Respekt von Ricks.


Robert Breads: „…und allein deshalb nehme ich dich als Gegner ernst. Ich bin nicht hier, um dich schlecht zu reden, dich niederzumachen oder dir jede Hoffnung zu nehmen. Du wirst kein einfacher Gegner werden. Es gibt keine einfachen Gegner in diesem Match. Aber bevor du in dieses Match gehst… solltest du dir der Bedeutung bewusst werden, die es hat.“


Ein erneuter Blick zum großen Catering-Tisch, ehe „Canada’s Own“ schon fast entschuldigend zu Camden sieht.


Robert Breads: „Das, was du repräsentierst, darf unmöglich die gesamte GFCW repräsentieren. Ein Sieg von dir könnte dauerhaften irreparablen Schaden verursachen, und als jemand, dem die GFCW mehr am Herzen liegt als irgendjemandem sonst, kann ich deinen Triumph unter keinen Umständen zulassen. Das ist die unumstößliche Realität.“


Das Stirnrunzeln ist nicht mehr fragend, es ist ein Ausdruck der Verärgerung. Tatsächlich verschwindet Camdens Lächeln komplett, er beißt die Zähne zusammen, knirscht mit selbigen. Er hört sich alles an, ändert wenig an seiner Körperhaltung nach einem tiefen Durchatmen ist er dann mal wieder am Drücker.


Thomas: „Biste fertig?“


Sagt er mit hochgezogener Lippe, dann wischt er sich mit der Hand einmal über die Nase und den Mund, atmet noch einmal hörbar durch und drückt Breads dann den Zeigefinger auf die Brust. Eine ungewohnte Provokation, die der aber nicht als Grund sieht in Kampfstellung zu gehen. Trotzdem spannt er den Oberkörper an, auch wenn Camden hier nicht drückt, sondern lediglich den Kontakt herstellen will.


Thomas: „Du…wärst für die Liga und die ganzen Rookies und sicherlich auch für die ganzen Finanzen und wasweißichnochalles sicherlich n grandioser Champion. Lionel irgendwie auch, hatter ja letztes Jahr gezeigt...Briggs wär für euch sicherlich auch gut…bei Zane freut sich Leviathan…aber mich?...oder Ask? Klar, was haben wir schon, was für uns spricht?“


Mittlerweile ist sein Finger von Roberts Brust auf die eigene über gegangen. Er schüttelt den Kopf, langsam kehrt ein Hauch von Lächeln in seine Mimik zurück.


Thomas: „Freilich, ich kann den Fans oder den Rookies oder der Liga und so weiter nich das Gleiche bieten wie du. Im Ring haste mehr drauf, kannst sicherlich mehr Aktionen als ich je einüben könnte…oder wollte mal ganz nebenbei. Und wenn du ‘ne Ansprache hältst, müsste ich erstmal zehn Wörter im Wörterbuch nachblättern, während dich die Galaxy schon feiert. Ich meine, du erklärst mir hier was von ‚Gula‘ und ich kann mir nur denken, dass du ‘n Es Ce Ha vergessen hast.“


Sein Lächeln wird einen Moment lang breiter und er öffnet den Mund für ein kurzes Luftdurchstoßen. Camden macht aber direkt weiter.


Thomas: „Aber wäre das denn so scheiße für die Liga? Für deine Rookies? Wenn’s ‘nen Kollegen gibt, der einfach an sich glaubt, auch wenn er weiß, dass er eigentlich kein Übermensch is? Ich behaupte nich, der Beste, der Klügste, der Schnellste, der Stärkste zu sein…


Sein Kopf zuckt für einen Moment zur Seite und er spricht eher zu sich selbst…


Thomas: „wobei ich von uns Sechsen vielleicht echt sogar der Stärkste bin, müsste ich Desmond nachher mal zum Armdrücken rausfordern…“


Kopfschütteln, weiter im Text, der Blick geht wieder zu Breads.


Thomas: „Freilich, Robert…ich bin nich so titelgeil, wie vielleicht ALLE anderen hier…inner Liga oder halt im Schlüsselmatch…und ich heule auch nich, wenn ich mal nich bei ‘nem Pay Per View im Ring stehe. Dann freu ich mich halt über mehr Zeit mit meiner Familie…aber erzähl mir nich, dass Bescheidenheit, ‘ne gesunde Selbsteinschätzung und das Erkennen und Ergreifen von Chancen auf ‘nem FAIREN Weg das Schlechteste ist, was dieser Liga passieren kann. Da habe ich vom Protokoll schon ganz andere Sachen gehört.“


Einmal wird der Blick noch ernster, der Tonfall weiterhin scharf, was deutlich konträr zur sonstigen Dauergelassenheit oder auch zur Entspannung zu Beginn dieses Gesprächs steht.


Thomas: „Was würde ich machen, wenn ich echt den Schlüssel hole?...Dann freue ich mich, gehe zu meiner Familie und bringe bei War Evening ‘nen Kuchen mit um mit allen zu feiern, die Bock haben…und dann schau ich weiter. Ich werde mich drüber freuen und werde mir überlegen wann und wie ich um den Titel antrete…aber ich werde nicht so tun als ob meine ganze Zukunft von diesem Schlüssel abhängt…selbst wenn’s vielleicht meine einzige Chance is, jemals ‘n Heavyweight Championship Match zu kriegen. Ich bin Thomas Camden. Ich strenge mich an um das zu kriegen, was ich will. Klappte im Berghain, Klappte gegen Lionel und wenn selbst du mich ernst nimmst…vielleicht klappt’s ja auch im Laddermatch. Die Chance besteht immer. DAS wäre deine Zukunft mit mir.“


Er hält den strengen Blick noch für einen Moment lang fest, dann fällt die Last aber ab. Zu lange kann er auch nicht der strenge Vater sein, bevor er nicht doch wieder Zuckerbrot verteilt. Seine Gesichtsmuskeln weichen auf, er blinzelt, er lächelt, er atmet auf.


Thomas: „Wär das echt so schlimm?“

Robert Breads: „Es wäre ein Desaster ungeahnten Ausmaßes.“


Breads scheint zu haben, was er wollte – er weiß jetzt deutlich mehr über Thomas Camden, seine Einstellung, seine Sicht auf die Dinge und vielleicht auch ein paar relevante Dinge für das große Match. Sein Scouting der Persönlichkeiten im Kampf um den Schlüssel zum Erfolg scheint fast abgeschlossen – schließlich fehlt nur noch einer.


Robert Breads: „Du bist nicht so titelgeil wie der Rest der Liga. Du heulst nicht, wenn du bei einem Pay-Per-View kein Match hast. Die GFCW ist nicht dein gesamter Lebensinhalt… all‘ das, was du als erstrebenswerte Qualitäten anpreist, sind in dieser Welt – der einzigen Welt, die wirklich zählt, die Welt des Pro-Wrestling – Schwächen und Verfehlungen.“


Ein wenig überraschender Ansatz von Breads, der allerdings noch einmal klar heraus stellt, dass hier zwei Welten aufeinander treffen. Für Thomas Camden ist die GFCW ein Teil seines Lebens. Für Robert Breads ist die GFCW sein Leben.


Robert Breads: „Du hast bei Brainwashed jede Möglichkeit, mir das Gegenteil zu beweisen. Aber lass dir gesagt sein… deine Worte haben mich in meinem Glauben nur bestärkt. Ich bin der Einzige, der dieses Match gewinnen darf. Nicht für mich. Nicht für meine Familie. Für die gesamte Industrie.“


Spricht es aus, und zieht – natürlich einmal mehr unnötigerweise das letzte Wort habend – von dannen, um einen von Breads‘ Worten nicht unbedingt begeisterten Thomas Camden allein am Catering zurückzulassen.

oder zumindest ist das der Plan. Bevor aber Robert tatsächlich abhauen kann, steht da jemand anderes, der wohl auch nicht unbedingt sooo gut auf ihn zu sprechen scheint, der Mann aus dem Wald – Ask Skógur.

Demonstrativ stellt er sich Robert Breads entgegen. Wütend ist Ask nicht und auch nicht enttäuscht, nicht sauer oder auf Angriff getrimmt, aber man merkt deutlich, dass da was in der Luft liegt. So richtig glücklich ist Ask sicher nicht über Roberts Worte aus der vergangenen Show und das strahlt Bruder Natur hier auch merkbar aus. Es hat schon fast etwas comic-haftes, wie Ask Robert versucht mit seinem Blick zu durchlöchern.

Der Kanadier hält an der Stelle kurz inne und hält diesem Blick stand, er scheint sich sogar ein wenig… ja, fast schon zu freuen, dass seine Worte eine solche Reaktion auslösen – auch über die eine Show hinaus. Seine Mundwinkel zucken, als er Ask gönnerhaft (man könnte auch sagen: herablassend) zunickt, als wolle er sagen „Ich bin jetzt fertig, du darfst“, ehe er endgültig verschwindet.


Als Breads dann schließlich von dannen zieht, heftet Asks Blick nach wie vor an ihm.


Ask: „Mann Mann Mann, redet der immer so viel?“

Thomas: „Scheint so.“


Ask scheint grundsätzlich vom Gespräch zwischen Camden und Breads nicht viel mitbekommen haben, dennoch war er auf der Suche nach Thomas, der kopfschüttelnd neben ihm steht und Breads hinterher schaut. Erst nach einem Moment pustet er Luft durch die Nase und bringt sein Lächeln zurück ins Gesicht.

Asks Blick wandert nun auch schließlich in Richtung Thomas und wird deutlich entspannter und fröhlicher. Der Mann aus dem Wald dreht sich danach komplett zum Kuchenmann und hält ihm die Hand in einem lockeren Griff hin, um einzuklatschen und sich zu begrüßen. Wahrscheinlich nicht unbedingt die herkömmlichste Art „Hallo“ zu sagen, auch Thomas wirkt etwas verwirrt, aber das scheint Asks etwas unbeholfener Versuch die Bindung zu Thomas zu stärken. Also klar, warum sollte er nicht annehmen?


Ask: „Also Thomas, ich hab über deine Worte von vor zwei Wochen lange nachgedacht. Du wolltest mir helfen, ich hab die Hilfe ausgeschlagen und hätte fast dafür büßen müssen. Das war nicht cool… aber, du bist trotzdem gekommen und hast mir trotzdem geholfen, dafür will ich dir danken, Mann.“


Die Freude ist zurück in Camdens Gesicht. Er zwinkert seinem neuen Kumpel zu und nickt.


Thomas: „Gerne doch…bin halt kein Freund davon, wenn dieser ganze hinterrückse Kinderkram übertrieben wird.“

Ask: „Ich habe heute bereits mit diesem Desmond Briggs gesprochen… und mit Robert hatte ich… „das Vergnügen“… ja schon vor zwei Wochen. Ich bin ehrlich, mir sind diese Protokoll-Leute genauso suspekt wie die Schlangenmenschen. Ich trau denen nicht. Ich weiß, Alex Ricks mag dein Kumpel sein, aber der gehört da ja auch dazu, also bin ich dort auch erstmal skeptisch… jedenfalls, worauf ich hinaus will… du wolltest mir letzte Show helfen und du hast mir geholfen, deshalb will mich revanchieren. Was hältst du davon, wenn ich dich heute zum Ring begleite, um aufzupassen, dass hier nicht wieder irgendwelcher Unfug geschieht? Sei es von Briggs oder Ricks.“


Bevor Thomas zur Antwort kommen kann, unterbricht ihn Ask direkt nochmal.


Ask: „Und auch generell, auch was das Schlüsselmatch angeht. Du hattest Recht. Wir sind die Außenseiter und normalerweise stört mich das auch nicht, ich war bisher immer irgendwie der Außenseiter. Aber hier geht es um etwas, um etwas richtig Wichtiges. Ich hab mich seit eh und je auf meiner Außenseiterolle ausgeruht. Aber auch da muss ich wohl lernen, dass es nicht immer klug ist, seine Kämpfe allein zu bestreiten. Gegen Holly wars wohl tatsächlich ne kluge Entscheidung, bei dir war es aber einfach dumm ‚nein‘ zu sagen, auf dich hätte ich hören sollen. Ich denk meine Chancen sind in diesem Schlüsselmatch nicht die größten, wenn ich da allein kämpfe, sind sie aber überhaupt kaum vorhanden. Ich muss mich anpassen. Also, was sagst du: Freunde?“


Das Lächeln ist mittlerweile in ein Grinsen übergegangen und Camden kann sich ein freudiges Schmunzeln nicht verkneifen…will er aber auch eh nicht. Er nickt lieber begeistert und haut seinem Gegenüber kumpelhaft auf die Schulter.


Thomas: „Freunde.“


Er hält Asks Schulter fest, aber es ist klar, dass davon keine Gefahr ausgeht. Eher rüttelt er daran, wie man es unter guten Freunden nach dem fünften Bier so tut…munkelt man.


Thomas: „Wär dir dankbar, wenn du mir heut‘ den Rücken freihältst…also…gut, ich hab jetz keinen Schiss, dass mir Alex eins reindrückt, so gut kenn ich ihn glaub ich…aber naja…Briggs hat nich mehr viel mit dem Kerl zu tun, mit dem ich letztes Jahr noch über Kartoffelbrei geredet hab.“


Endlich lässt Thomas das Rütteln sein, bevor Skógur doch noch schwindelig wird. Dann hebt er allerdings warnend den Zeigefinger der freien Hand.


Thomas: „Wenn wir uns dann aber die Konsorten von allen anderen vom Hals gehalten haben und uns wirklich irgendwie ans Ende vom Schlüsselmatch wurschteln…dann trag ich dich aber nich die Leiter hoch, ok?“


Ein weiteres Augenzwinkern und ein freundschaftlicher Klaps gegen die Brust. Ask freut sich und lächelt verschmitzt. Er klopft Thomas nochmal auf die Schulter und scheint mehr als positiv gestimmt, dass er zumindest einen Verbündeten in dem Match hat. Dann wird er allerdings auch er etwas überraschend nochmal kurz ernst.


Ask: „… Natürlich, das heißt nicht, dass ich dich verschonen werde, wenns hart auf hart kommt. Wenn wir dort oben auf der Leiter stehen und es nur noch wir beide sind, DANN sind wir wieder Feinde… vorübergehend, klar soweit? Und irgendwie hoffe ich auch darauf, dass es so kommt. Denn das hätte doch was oder nicht? Wenn die zwei Außenseiter… um die Zukunft der GFCW kämpfen?“


Ask schaut nun wirklich recht ernst zu Thomas und dennoch, liegt auch in diesem Blick eine gewisse „Leichtigkeit“, als würde er sagen wollen, dass die beiden dann zwar gegeneinander kämpfen, aber zumindest auf eine sportliche und faire Art und Weise. Und so ein wenig scheint Ask dann doch etwas von Camdens Gespräch mitbekommen zu haben, denn hier schwingt ganz eindeutig mit, dass Ask sagen will: ‚den alten Herren, den zeigen wirs!‘ Und die Botschaft kommt bei Camden an. Dessen Blick strahlt ein Feuer aus, das man seltenst bei ihm sieht. Aber ja…Breads hat ihn angestachelt, die Situation beflügelt ihn und gemeinsam mit Ask pushen sie sich. Wer weiß, wohin die Reise für diese beiden noch gehen kann. Heute auf jeden Fall erst einmal gegen Briggs…und dann…vielleicht…auf gegenüberliegende Seiten auf der Leiter im finalen Rennen um den Schlüssel.


Thomas: „Na dann lass mal dafür sorgen, dass wir nich nur hoffen.“



Robert Breads: „Tatsächlich… beeindruckend.“


Das spricht der Kanadier aus, als er vor einer Tür mit einem goldenen Schild darauf steht. Er liest den Namen darauf noch einmal für zwei, drei Sekunden, als würde er dem Ganzen etwas wie… Ehrerbietung darbringen?


Nein.


Es ist viel mehr eine Form der Anerkennung. Diesen Ausdruck sieht man bei Breads in dieser Form nicht unbedingt oft. Wenn er mit Danny Rickson spricht. Antoine Schwanenburg. Alex Ricks. Nach seiner Niederlage gegen Zereo Killer, wenn auch eher widerwillig.


Es ist der Ausdruck einer Person, der jemanden als seinesgleichen anerkennt. Von dieser Sorte gibt es trotz der reichen Historie der GFCW und der beeindruckenden Anzahl von Champions und Legenden in den Augen von „Canada’s Own“ nur wenige.


Und der Name, der da vor ihm – beinahe exakt auf Augenhöhe – prangt entlockt seinem Gesicht diesen Ausdruck. Der Hall of Famer räuspert sich, drückt den Rücken durch, hebt das Kinn und klopft an die Tür.


Es dauert zwar einige Sekunden, aber Breads muss nicht enttäuscht abziehen. Denn die Tür wird ihm geöffnet. Das Unerwartete an der ganzen Geschichte ist aber wohl, dass nicht etwa Carina, David oder Matthäus die Tür öffnet, sondern der wohl gesuchte Mann persönlich: Lionel Jannek. Und als dieser sieht wer ihm da gegenübersteht, nimmt er erstmal ungläubig, langsam die Sonnenbrille ab. Das Gesicht des Österreichers lässt Züge von Erstaunen, aber auch Überraschung erkennen. Nicht aber zu verwechseln mit Ehrfurcht.


So blicken sich die beiden Männer, die beide für sich enorm viel erreicht haben, einige Zeit an. Mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen, nickt der Österreicher dem Kanadier zu. Ist es Gefälligkeit? Zufriedenheit? Oder amüsiert ihn diese Situation einfach nur?


Lionel Jannek: „Gerade habe ich noch überlegt, ob ich dich suchen soll. Schließlich hatten wir bis hierhin noch kein Vier-Augen-Gespräch. Danke, dass du mir die Mühe abnimmst. Aber irgendwie habe ich auch schon so halb erwartet, dass du kommen würdest.“

Robert Breads: „Das hast du in Teilen deinem heutigen Gegner zu verdanken… und teils natürlich auch der Abarbeitung meiner Liste. Luxuria habe ich schließlich noch nicht abgehakt.“


Fragend deutet Breads in Richtung der Kabine des amtierenden Wrestlers des Jahres. Jannek versteht die Geste und erwidert sie mit einer einladenden. Breads betritt den Raum. Dieser ist überraschend HautvoLEER, denn außer LJ ist im Moment wohl keiner der Gruppe in der persönlichen Umkleide. An Möbeln, Versorgung und anderem Luxusgut fehlt es aber sichtlich nicht. Die Augen des Head Coachs des GFCW Performance Centers wandern durch den Raum, mustern die Besitztümer von Lionel Jannek als würde ihm das irgendeine Form von Bestätigung geben, ehe er sich dem Österreicher zuwendet.


Robert Breads: „Apropos dein heutiger Gegner… mit Zane und seinen Freunden von Leviathan habe ich ja schon das eine oder andere Mal zu tun gehabt. Ich bezweifle, dass wir im Match um den Schlüssel zum Erfolg unsere Ruhe vor ihnen haben werden. Darauf sollte man sich wohl vorbereiten.“


Das weiß Jannek wahrscheinlich genauso gut wie Breads – trotzdem ist es ein wenig seltsam, dass der Kanadier ihm hier quasi einen „Tipp“ gibt. Was ist der Hintergrund dieser Aktion?


Robert Breads: „Planst du, das zu tun? Man spricht ständig und oft von Leviathan, wenn es um Gruppierungen in der GFCW geht, aber du hast auch eine schlagfertige Gruppe hinter dir. Ich kann dir versprechen, dass ich keine Hilfe des Protokolls in Anspruch nehmen werde, wenn es um den Schlüssel geht – trotz Leviathan. Wie es das Ace einer Liga tun sollte.“


Ein offensichtlicher Appell an Janneks Ego, schließlich gibt es neben dem Halten des GFCW Heavyweight Titles wohl kein besseres Argument dafür, sich selbst als „Ace“ zu bezeichnen, als der amtierende Wrestler des Jahres zu sein. LJ lächelt den Kanadier souverän an.


Lionel Jannek: „Sehr ehrenhaft, Breads.“


Jannek nimmt in einem der bequemen Sofasesseln Platz und lehnt sich entspannt zurück, während er den Wortwechsel der beiden Stars in der GFCW fortsetzt.


Lionel Jannek: „Ja, Leviathan sind unberechenbar, das stimmt wohl. Ich erwarte auch heute in meinem Match gegen Zane Levy nicht, dass es, trotz seines Wortes es alleine schaffen zu wollen, korrekt abläuft. Schließlich bin ich nicht dumm. David und Matthäus werden für den Fall der Fälle bereit sein.“


Er lehnt sich ein wenig nach vorne. Der Augenkontakt mit seinem kanadischen Gegenüber bricht während des gesamten Gesprächs nie ab.


Lionel Jannek: „Aber es ist natürlich nicht so, dass ich nicht auch einen Plan hätte. Und mein Ziel ist ja wohl auch kein Geheimnis: Ich will, nein, ich WERDE bei Brainwashed den Schlüssel gewinnen und alles was zuvor in diesem Jahr passiert ist, mit einem Schlag vergessen und nichtig machen. Und ich habe nicht vor unnötige Risiken einzugehen oder mich von irgendjemandem davon abhalten zu lassen. Nicht Von Leviathan, nicht vom Protokoll… und auch nicht von dir.“


Den letzten Satz betont er noch einmal ausdrücklich. Als wäre es ihm ein besodneres Anliegen.


Lionel Jannek: „Ich bin für alles bereit. Das wird Zane heute am eigenen Leib fühlen und jeder wird es sehen. Die Frage die ich mir stelle ist nur… Wie sieht es mit dir aus, Breads? Wie bereit bist du? ‚Canada’s Own‘?“


Robert Breads: „Oh, die Frage stellt sich nicht. Ich muss bereit sein.“


Erneut lässt der Kanadier den Blick wandern. Nach seiner vorherigen Unterhaltung mit Thomas Camden ist das hier… irgendwie das genaue Gegenteil. Von der Umgebung bis hin zur Persönlichkeit seines Gesprächspartners. Auch das erwartet ihn im Match um den Schlüssel zum Erfolg: Verschiedene Extreme, und er muss sich auf alle gleichzeitig vorbereiten. Aber das ist sicher auch für seinen Gegenüber der Fall und auch der weiß das.


Robert Breads: „Ich muss gewinnen. Der Schlüssel bedeutet schließlich nicht nur eine Chance auf den Titel, er ist auch der Schlüssel für die Zukunft der GFCW… aber ich denke, das habe ich mittlerweile ausführlich genug besprochen. Für mich steht und fällt mein Erfolg als der Mann, dem die nächsten Jahre der GFCW anvertraut wurden, mit dem Gewinn dieses Matches, also…“


Nun wandert der Blick wieder in Richtung Jannek. „Canada’s Own“ hat ein Funkeln in den Augen, das man so nur selten zu sehen bekommt. Er kann es unterdrücken so viel er will, er kann die Aufregung nicht vollends im Zaum halten, wenn er dieser speziellen Sorte Wrestler gegenübersteht.


Den ganz Großen.


Ein kurzes Schulterzucken von Breads.


Robert Breads: „Für dich hingegen… was bedeutet dieser Schlüssel schon? Du würdest ihn für dich selbst gewinnen wollen. Daraus mache ich dir keinen Vorwurf, aber genauso wenig kann ich es zulassen. Es wäre bloß eine weitere Trophäe mit der du angeben kannst, ein weiterer Punkt auf einer Liste, den du abrattern kannst… ein wenig so wie bei unserem alten Freund Mike, auch wenn der es nie zugeben konnte..“


Eine Anspielung auf Zereo Killer – schließlich haben sowohl Breads als auch Jannek im letzten Jahr vernichtende Niederlagen gegen ihn einstecken müssen.


Robert Breads: „Du hast damit kein Problem, und das respektiere ich mehr als einen Heuchler. Du bist Luxuria, durch und durch, du nimmst dir einfach was immer du willst, ob es gut für die Liga ist oder nicht… und um das überhaupt tun zu können, muss man gut sein. Verdammt gut. Aber wie gut könntest du sein, wenn du dich zügeln könntest und das „bigger picture“ siehst?“


Süffisant lächelnd deutet Breads mit dem Zeigefinger auf das Gesicht des Österreichers.


Robert Breads: „Man muss immerhin schon ganz schon verblendet von seinem ganzen Besitz sein, wenn man eine Sonnenbrille in der eigenen Kabine trägt. Du bist zweifelsohne auf dem richtigen Weg, wenn man sich ansieht, wie du mit der Hautevolee umgehst… auch du wächst mit der Zeit. Leider dürfte das „too little, too late“ sein – so bleibst du für mich in erster Linie eine Erinnerung an das, was das Ace einer Liga nicht begehrten sollte.“


Mit einer umfassenden Bewegung seiner Hand deutet Breads auf den irrsinnig teuren Haufen Dinge, der die Kabine von Lionel Jannek ziert.


Robert Breads: „Du kannst dir so viele Sachen kaufen, wie du willst, alles was zählt ist am Ende deine Legacy in diesem Ring – nichts anderes wird dich glücklich machen, wenn deine Karriere einmal vorbei ist. Keine Million auf dem Konto wiegt das Gefühl auf, für etwas zu stehen. Kein schnelles Auto gibt dir das gleiche Gefühl wie deinen Geist und dein Opfer in den jungen aufstrebenden Helden der nächsten Generation zu sehen. Deshalb glaube ich nicht, dass du mich aufhalten kannst – du hast diese Lektion noch nicht gelernt.“


Das ist sicherlich eine Möglichkeit, das Ganze zu betrachten – es wird allerdings auch mit jedem Gespräch deutlicher, wie sehr Breads unbedingt will, dass seine Fantasie vom Märtyrer für die gute Sache wahr wird, und wie sehr er jeden anderen Teilnehmer des Leitermatches in die Rolle eines Stolpersteins drängt, den er hinter sich lassen muss.


Wie er schon gesagt hat: Es geht nicht darum, was Breads tun will. Es geht darum, was Breads tun muss.


Robert Breads: „Das wirst du natürlich anders sehen. Und das solltest du auch. Leute wie du und ich… wir sollten keine Niederlage akzeptieren, bevor sie wirklich passiert ist. Weshalb ich dir einen Vorschlag unterbreiten will.“


Mit neugieriger Faszination beäugt der Hall of Famer Jannek, gespannt auf den Inhalt und die Art seiner Reaktion, bevor er spricht.


Robert Breads: „Zane Levy hatte einen guten Punkt. Ich sollte, bevor ich in die Schlacht um die gesamte Zukunft der GFCW ziehe, noch einmal in den Ring steigen. Letze Fehler finden und analysieren und ausmerzen. Dafür brauche ich ein Duell mit jemandem, der diese Fehler sofort findet und ausnutzt, um mir die letzten Löcher in meinem Game Plan aufzuzeigen. Und ich bin mir sicher, du hättest in deiner Trophäen-Sammlung gerne meinen Skalp.“


Mit der linken Hand fährt der Kanadier sich durch die leicht ergrauenden Haare


Robert Breads: „Metaphorisch gesprochen, natürlich. Wir sind nicht Leviathan. Aber du weißt, worauf ich hinaus möchte. Vor Brainwashed gibt es noch eine War Evening Ausgabe, und hiermit fordere ich dich offiziell heraus: Robert Breads vs Lionel Jannek.“


Der Jubellärm unter den Zuschauern ist ohrenbetäubend! Lautstark wird „YES! YES! YES!“ gerufen und so dieses absolute Traummatch eingefordert. Es wäre das erste Singles-Match dieser beiden alteingesessenen GFCW-Megastars… und das auch noch im Free TV??? Bei War Evening? Hell yes! Das einzige was nun fehlt ist LJs Zustimmung. Dieser hat sich den ganzen Vortrag von Breads in aller Ruhe angehört. Jetzt wo der Kanadier wohl fertig ist, ist nun der Österreicher and er Reihe. Zum Anfang des Gesprächs noch sehr gelassen, sieht er nun doch etwas verbissener aus. Er erhebt sich aus dem Sofasessel, geht gemächlichen Schrittes auf Breads zu und blickt ihm mit seinem Killerblick direkt in die Augen. Dann begutachtet er seine von Breads angesprochene Sonnenbrille, die er zuvor ja bereits abgenommen hatte.


Lionel Jannek: „Die Sonnenbrille brauche ich jetzt nicht. So stark und hell blendet dein Licht schließlich schon lange nicht mehr.“


Eine erste Messerspitze gegen Breads, der wohl noch einige folgen werden. Denn die GFCW-Fans kennen das bereits und wissen, wenn Jannek diesen Blick aufsetzt, dann gibt es mörderische Worte.


Lionel Jannek: „Und scheinbar bist du auch im Kopf nicht mehr der allerhellste, also lass mich mal ein paar Dinge die du da gerade gesagt hast richtigstellen. Erstens: Du sagst du MUSST dieses Match gewinnen? Musst du es mehr gewinnen als ich? Oh nein, Breads! Nach all den Rückschlägen, Blamagen und schmerzhaften Niederlagen in diesem Jahr bisher muss ist der Erfolg in diesem Match für mich weitaus wichtiger als für dich! Also nein, dieser Schlüssel wird nicht einfach nur eine weitere Trophäe in meinem Schrank werden! Viel mehr als das: Er wird der Wendepunkt in meiner Karriere sein und nicht nur mich, sondern auch die GFCW wieder auf den richtigen Kurs bringen.“


Feuer in Janneks Augen. Feuer auf Eis, welches die Farbgebung seiner Augen ist. Und nicht nur dort ist das Feuer, sondern auch im Herzen des Österreichers und vor allem im Moment auf der Zunge.


Lionel Jannek: „Zweitens: Das Ace der Liga? Ernsthaft? Breads, ich war immer mehr als das Ace der Liga, ich WAR und BIN die Liga! Selbst wenn ich den Titel gerade nicht getragen habe, so habe ich trotzdem PPVs und Tickets verkauft, weil die Leute genau wissen, wenn Lionel Jannek auf der Card steht, dann ist ein Hammermatch garantiert und sie bekommen den Wert ihres Geldes und noch viel mehr!“


Der Blick weicht nicht von den Augen des Kanadiers, der sich nun auch Janneks Tirade anhört. Der Österreicher ergänzt die zwei bereits ausgestreckten Finger auf seiner Hand mit einem dritten.


Lionel Jannek: „Drittens: Vorbild für die neuen Helden, für die neue Generation? Oh, bin ich etwa gleich ein schlechtes Vorbild, nur weil ich eine überaus erfolgreiche Karriere habe und mir den Luxus leisten kann, von dem diese blutigen Anfänger nur träumen können? Weil ich einfach weiß wie man mit seinem verdienten Geld umgehen muss? Glaub mir, egal ob ich diesen Luxus zur Schau stelle oder nicht, die Rookies da draußen sehen nicht deswegen zu mir auf, sondern weil ich der Beste bin und damit auch etwas erreicht habe. Und sie können auch gerne zu mir aufsehen, aber Fakt ist: Ich bin einfach f*cking unerreichbar, nicht nur für sie, sondern für euch alle!“


Und dabei deutet er mit dem Zeigefinger nochmal explizit auf seinen Gegenüber. Und wie lodernd das Feuer im „Superior One“ aktuell ist, das zeigt schon die Tatsache, dass man aus seinem Mund ein eher ordinäres Wort vernommen hat, was sonst bei ihm sehr selten der Fall ist.


Lionel Jannek: „Die einzigen beiden Wrestler die mir mit ihrem Talent am nächsten kommen, die sind Tag-Team Champions, Breads. David Hott und Matthäus Meister. Und die beiden werden auch in Zukunft meine Fahne weiterhin hochhalten und dieser Liga zusätzlich ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken.“


Der Österreicher atmet einmal tief ein und aus. Ungebrochen blickt er Breads weiter in die Augen, welcher noch immer keinerlei Regung zeigt oder Anzeichen, dass er genug gehört hat. LJ schüttelt den Kopf.


Lionel Jannek: „Was denkst du eigentlich wer du bist, dass du mir hier eine Lebenspredigt haltest? Wozu das alles? Wirklich nur um einen Vorwand zu haben um mich herauszufordern oder auch weil du dich damit besser fühlst? Versuch nur deine aktuelle Situation schönzureden, aber damit belügst du dich höchstens selbst, aber täuscht niemand anderen!“


Lionel Jannek blickt einmal kurz zu seinem Award zum „Wrestler des Jahres 2021“ und dann wieder zu Breads. Mit einem leichten Grinsen, dass mit dem Feuer in den Augen des Wieners schon etwas psychopathisch wirkt.


Lionel Jannek: „Robert Breads vs. Lionel Jannek. Vor Jahren wäre das ein Traumduell gewesen, mit einem Breads der bei 100% war. Aber wieviel ist von diesem Breads übrig? Zeige es mir, Breads, beweise mir, dass du es noch draufhast! Bei der nächsten War Evening im Ring. Ich werde da sein. Das Match wird stattfinden! Und wenn ich mit dir fertig bin, dann gehe ich weiter zu Brainwashed und hole mir das was von Anfang an nur für mich bestimmt war: Den Schlüssel zum Erfolg.“


Erneut Riesenjubel bei den Fans. Das war die Zusage! Das Match wird stattfinden! In zwei Wochen bei War Evening! Haltet euch fest, liebe GFCW-Fans! Jannek und Breads liefern sich noch für ein paar Sekunden einen Staredown. Dann deutet Jannek erneut mit einer Handgeste.


Lionel Jannek: „Danke für deinen Besuch. Dort ist die Tür.“


Ohne ein weiteres Wort, verlässt Breads den Raum. Wohl aber mit großer Zufriedenheit dass er bekommen hat was er wollte: Ein Match gegen Lionel Jannek und zwar gegen einen angestachelten Lionel Jannek der ihn bis an sein Limit pushen wird. Die Tür schließt sich und die Szene endet. Eine Szene die uns schon jetzt eine unvergessliche nächste War Evening beschert hat.



*Klopf, Klopf*


Eric: „Stabil“


Eric Fletcher erfindet das Rad des Hereinbittens nicht, oder zumindest nicht jetzt, neu, denn hier wird an keine Tür geklopft. Vielmehr hat sich der Commissioner einmal im Machtmissbrauch probiert und sich den größtmöglichen Raum der Arenenkatakomben herausgesucht um dort eine Armada von verschieden gefärbten und gemaserten Tischen aufzubauen, von denen er im Moment ein Modell der Marke hellbraun beklopft. Großartig weitere Unterscheidungen wirken arg an den Haaren herbei gezogen, zumindest ähneln sie sich doch alle sehr in ihrer Form, Länge, Breite und Höhe.

Nur der eine Tisch neben Fletcher, der ist ein wenig anders geformt. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass es kein Tisch ist sondern ein Herr etwas höheren (in meinem jugendlichen Wahnsinn also so um die 50) Alters mit lichtem grauem Haar, Wohlstandsplauze und einem Schnurrbart, der einem nicht wächst, sondern den man ab einem bestimmten Grad an Männlichkeit einfach verliehen bekommt.

Fletcher stülpt die Unterlippe über und nickt respektsbekundend.


Eric: „Eiche also, Herr Pumuckl?“

Mann: „Pomohkel, aber Sie sind da nicht der Erste…“


Der Mann tritt einen Schritt nach vorn und streicht neben Fletchers aufgestützter Hand über den Tisch, während seine Augen seinen Fingern folgen.


Herr Pomohkel: „Ja, Eiche, Standardfertigung. Sehr robust, kaum Verzugseigenschaften , äußerst kratzerresistent. Ein Klassiker für Tische. Beziehungsweise…was ist Ihnen persönlich denn wichtig für Ihren Tisch?“


Vorfreudig kneift der Candy Man die Augen zusammen um seinem breiten Grinsen mehr Platz zu geben. So dreht er sich langsam und unnatürlich nickend zum Tischlermeister seines Vertrauens und hebt den linken Zeigefinger, den er fast schon spielend nach oben schnappen lässt um eine gute Frage noch weiter hervorzuheben. Dann führt er den Zeigefinger aber an sein Kinn und spricht in leisem aber glücklichen Ton.


Eric: „Welche Tischplatte tut denn am meisten weh?“


Der Tischler runzelt die Stirn, fährt den Kopf ein stückweit zurück und bringt die Augenbrauen zueinander. Ein tiefes Brummen presst sich durch seine Stimmbänder. Nach einem Moment der Irritation dreht er sich langsam nach links und fährt den Arm aus.


Herr Pomohkel: „Alsooo…Ipoholz haben wir zwar nicht, abeeeeer….öööhm…“


Er schweift ein wenig ratlos mit dem Arm durch die Halle über verschiedene Tische hinweg, bis sich das Thema dann aber doch verfrüht wieder wechseln soll. Nicht auf Fletchers Wunsch hin, denn zwei Personen erscheinen, die auch ein Interesse an diesen Tischen haben.


Herr und Frau Schwanenburg.


Der GFCW Heavyweight Champion, sowie die Mutter des Schlüsselmatches erscheinen im Raum, wie das Celebrity-Couple auf dem roten Teppich, mit einer aufsaugenden Aura, welche das Augenmerk sofort auf sie richtet. Antoine trägt ein recht stramm sitzendes Slim-Fit Hemd in Himmelblau, darüber ein lässiges Sportsakko in Dunkelblau, dessen Ärmel ein klein wenig hochgekrempelt sind. Abschließend einen schwarzen Gürtel, sowie eine weiße Bundfaltenhose und schwarzen Schuhen. Wie so häufig ist seine Frau vollkommen overdressed. Ein weißes Hemd, darüber ein schwarzer Blazer und der dazu passende, knielange Bleistiftrock. Sie ist es auch, welche die Initiative ergreift, indem sie direkt auf Eric zugeht und den Tischler erst mal ignoriert.


Amélie: „Na Eric? Ich habe ja davon gehört, dass es Leute gibt, die sich den Friedhof, auf dem sie später begraben liegen wollen anschauen und begutachten, vielleicht sogar schon eine nette Parzelle dort direkt kaufen und den dazu passenden Grabstein. Aber das hier?“


Lächelnd dreht sie sich um und begutachtet all' die Tische.


Amélie: „Das ist mir doch neu. Aber wie schaut es denn aus, mein Lieber?“


Der Reihe nach zeigt sie auf die verschiedenen Tische.


Amélie: „Hast du dir deinen Grabstein bereits herausgesucht?“


Sie kann sich das Lachen kaum verkneifen, da liegt es mal wieder an Antoine, die Sache hier ein wenig glatt zu bügeln. Er gibt Eric die Hand, der Respekt ist hier durchaus gegeben, auch wenn die Beziehung der beiden Veteranen sicherlich schon mal wärmer war, als sie es derzeit ist.


Antoine: „Nichts für Ungut, Eric, aber den Punkt hat sie.“


Vielleicht ist er doch nicht da, um es glatt zu bügeln. Sofort lässt Eric natürlich den Handshake locker und nickt nur mit väterlichem Grinsen, als ob es kaum eine andere Antwort hätte geben können.


Antoine: „Ich meine, spielt es für dich so eine große Rolle, durch welchen Tisch genau du befördert wirst? Keiner dieser Tische hier wird irgendetwas am finalen Ergebnis ändern können, also was genau erhoffst du dir von dieser... Begutachtung?“


Fletcher schaut noch einmal links und rechts über die Schulter, wirft noch einmal einen kleinen Blick auf die Tische, dabei spricht er aber bereits weiter.


Eric: „Ich will halt nur das Beste für unseren Champion…“


Dann wandert der Blick wieder zu Antoine, wechselt allerdings schnell zu einem gespielten Stirnrunzeln. Der Candy Man stülpt die Unterlippe über, legt den Kopf schief und fährt die Konturen des Paares prüfend mit den Augen ab.


Eric: „Wobei ich gerade gar keinen Beweis sehe, dass du auch wirklich Champion bist. Gewöhnst du dich schon einmal an das erneute Leben ohne Titelgürtel?“


Er legt den Kopf schief, schaut Antoine fragend an. Das Spielchen der Spitzenschmeißerei können nicht nur die Schwanenburgs…oder Ricks, wenn die Spitzen auf ein rundes Brett geschmissen werden. Ein Mundwinkel des Commissioners hebt sich, während er mit einem Seufzen und einer ausladenden Geste auf den Tischlermeister zu seiner Rechten.


Eric: „Ich wollte ja eigentlich ganz theatralisch und dramatisch sein und dich im Match durch ein Replikat von Amélies Schreibtisch schmettern, aber da gäbe es wohl leider Lieferschwierigkeiten, wie unser werter Herr mir mitteilte…“


Ein weiterer kurzer Blick zu Herrn Pomohkel, ob das immer noch stimmt und ja, ein bedauerndes Nicken in Richtung Fletcher genügt als Antwort. Mit übertrieben schwungvoller Kopfdrehung wendet sich der Commissioner also wieder seinem Gegner im Ring und seiner Gegnerin im Herzen zu. Er geht einen Schritt auf sie zu.


Eric: „Andi, Amy, AA, Aves Anonymus, soweit reicht mein Latein noch, eine gewisse Qualitätsprüfung schadet doch nicht. Aber schön, dass ihr da seid, dann könnt ihr ja gleich mitprüfen. Nicht, dass es am Ende noch zwischen eurer und meiner Wahl kreative Differenzen gibt.“


Hachja, was wäre Eric Fletcher ohne …



Eine bekannte Musik ertönt aus einem Smartphone-Lautsprecher, höchstens noch Bluetooth-Box der Qualität nach zu beurteilen und die drei Akteure drehen sich auch prompt und überrascht um. Aber natürlich ist es nicht der Mann, der bekannt ist für diese Musik, sondern nur Ellis Diehl. Der Mann, der noch bei Stranded versuchte seinem Idol nachzueifern, sieht äußerst erbost aus. Mit Wut im Bauch positioniert er sich direkt vor dem Comissioner, ignoriert die Schwanenburgs komplett und geigt ihm seine Meinung.


Ellis: „Was fällt dir eigentlich ein, Eric?!“


Bei diesem läutet eigentlich keine Glocke, er hat keine Ahnung, was Ellis von ihm will. Mehr als ein Hochziehen der Augenbrauen hat er nicht zu bieten.


Ellis: „Vor zwei Wochen hast du alle Fans an der Nase herum geführt! Und noch viel schlimmer, mich ebenso, ich war mega enttäuscht. Und ich sage dir, das geht so nicht, diesmal bist du einen Schritt zu weit gegangen!“


Weiterhin irritiert schaut Fletcher zunächst einmal zu den Schwanenburgs, deutet mit einer Hand auf Diehl, dem er gerade nur die kalte Schulter zudreht und schüttelt verwundert den Kopf. Nach einem Schulterzucken dreht er sich aber, noch immer kopfschüttelnd, wieder zum unerwünschten Gast. Er fährt beide Zeigefinger aus, hält sie halbhoch, dann schießt er sie auf Diehl.


Eric: „Also…erstens siezt man sich bei mir ganz gerne…und zweitens…qué?“


Augenzwinkernd schaut er zu Antoine über die Schulter.


Eric: „Ich lerne jetzt Spanisch, damit ich klug genug bin, wenn ich gegen dich ran darf.“


Ellis: „Du.. Sie wissen ganz genau, was ich meine! ALLE WELT dachte, dass der großartige ZEREO KILLER zurückkehrt mit der Art und Weise, wie du es angekündigt hast! Ich bin immer näher an den Fernseher heran gerutscht weil ich diesen epischen Moment ganz genau wahrnehmen wollte, aber du hast nur mit unseren Gefühlen gespielt!“


Bei den Schwanenburgs lässt sich ein verschmitztes Lachen nicht verstecken, Eric hört sich die Sache aber mal an und sieht tatsächlich so aus, als würde er zuhören. Er nickt bestätigend mit großen Augen, während Ellis seinen Auftritt hat.


Ellis: „Am 02.08.2019 hat er zwar noch gegen ihn verloren.“


Er zeigt auf Antoine.


Ellis: „Aber jetzt wäre die perfekte Zeit für eine Revanche gewesen um zu beweisen, dass er der viel bessere Wrestler ist! Und Sie haben das alles kaputt gemacht und mit der Art und Weise außerdem die Ehre von ihm in den Schmutz gezogen. Und dann auch noch ein Match mit Tischen? Also Bitte, wie viel Nachtreten wollen Sie denn eigentlich noch?!“


Eric nickt weiter bestätigend und mimt sogar den Nachdenklichen, während Ellis auf die Tische zeigt.


Ellis: „Ich werde seine Ehre verteidigen. Ich fordere Sie heraus, Eric Fletcher! Und wenn ich gewinne...“


Aber er wird unterbrochen. Nicht jedoch von Eric, der sich das auf einer sarkastischen Ebene interessiert angehört hat, sondern von Antoine Schwanenburg. Anfangs fand er es auch noch witzig, dass Eric jemand auf die Füße tritt, aber nun hat er genug. Er packt Ellis von hinten an der Schulter und dreht ihn um.


Antoine: „Sag mal, bist du nicht derjenige, der am Anfang des Jahres noch eine billige Kopie von mir sein wollte?“


Es wirkt so, als würde es ihm es erst jetzt dämmern und als hätte er es nicht von Anfang an gewusst. Aber das kann man Antoine auch gut verzeihen, Ellis Diehl ist schließlich der Mann mit den 100 Gesichtern. Der wirkt allerdings ein wenig überrumpelt, auch ein wenig eingeschüchtert.


Amélie: „Das ist er. Wollte unbedingt Brainpain sein.“

Antoine: „Ach. Schön, dass wir uns nun auch mal begegnen.“


Der Champion streckt Ellis Diehl die Hand entgegen. Der weiß noch nicht so recht, ob er einschlagen soll, er wirkt noch immer leicht eingeschüchtert. Aber er nimmt nach kurzer Denkpause an. Das allerdings, hätte er natürlich nicht machen sollen, denn natürlich nimmt Antoine das zum Anlass, ihn hochzuheben. Er visiert einen Tisch an, der Tischler geht beiseite.


Ellis: „Warte!“


Aber hier wird nicht gewartet, ein Bodyslam von Antoine gegen Ellis und der Tisch geht bilderbuchmäßig zu Bruch. Antoine dreht sich zum Tischler.


Antoine: „Ja, sehr schönes Modell. Ich bin überzeugt.“

Eric: „Ja, klang gut…auch sauber im Abgang.“

Amélie: „Und sehr schönes Splitterungsbild.“


Mit verschränkten Armen stehen die drei um den Tisch herum und fachsimpeln, der Tischler weiß nicht genau, ob das jetzt ernst oder Spaß ist und macht vorsichtig einen Schritt zurück. Etwas stotternd bringt er vor Verdatterung aber noch den Hinweis…


Herr Pomohkel: „Öhhm…das war Buche, falls es Sie interessiert.“


Tut es nicht, denn Ellis kämpft sich langsam wieder auf seine Beine.


Ellis: „Was sollte das, man?“


Mit leicht knarziger Stimme versucht er sich vor Antoine aufzubauen.


Ellis: „Was habe ich dir denn getan?“


Jetzt will aber auch der Comissioner am Spaß teilnehmen. Nun ist er es, der Ellis auf die Schulter klopft. Der dreht sich leicht verschreckt um und hat schon so eine leise Vorahnung, was nun passieren wird.


Ellis: „Nein, Eric, warte, es tut mir Leid!“


Hinterhältig grinst ihn der Comissioner an, während sich seine Finger schon etwas tiefer in Diehls Schulter bohren.


Eric: „Du willst doch wie dein Vorbild sein…wie viele Tische sind nochmal Rekord?“


Ellis: „Brainwashed 2020, 15 TISCHE!“


Ein anderer Tisch wird nun anvisiert, doch das Winseln von Ellis wird immer größer.


Ellis: „Nein, bitte, ich flehe Sie an!“


Der Griff an der Schulter lockert sich, Fletcher klopft dem Rookie auf die Schulter, während er lächelnd zu den Schwanenburgs schaut.


Eric: „Er lernt.“


Dann interveniert aber Amélie. Sie stellt sich neben Ellis.


Amélie: „Würde ein Zereo Killer winseln, wenn er im Inbegriff ist, durch einen Tisch zu fliegen?“


Mit sichtlich großem Spaß will sie Ellis necken, aber das löst bei ihm einen Schalter um.


Ellis: „TUN SIE ES. SLAMMEN SIE MICH DURCH DEN VERDAMMTEN TISCH!“

Eric: „Natürlich…“


Schon wird Diehls Arm über Fletchers Schulter geworfen, der selber greift ein wenig um und rammt Fletcher mit einer Uranaga durch den Tisch zu Beginn des Segments. Voller Adrenalin springt Eric wieder auf, schüttelt die Arme von sich weg um seinen Blumenhemd wieder in Position zu rücken und hüpft auf beiden Beinen.


Eric: „Hoho, das kann nur echte Eiche gewesen sein…“


Das Hüpfen ebbt ab und er dreht sich wieder zu Antoine.


Eric: „Nur mal so um dich nicht komplett in Rente zu schicken…weißt du, ab wann ich dich ‚aktiv‘ durch einen Tisch befördere?“


Diehl kommt wackelnd wieder auf die Beine, während der Commissioner fragend zu seinem künftigen Gegner schaut. Aus dem Augenwinkel bemerkt der Candy Man aber, dass ZKs Fan Nummer 1 wieder auf den Beinen ist und feuert quasi beiläufig einen Superkick ab, der Diehl zurückstolpern lässt. So kollidiert er mit dem vermutlich dünnsten und nur gegen einen Betonträger gelehnten Tisch, der dabei tatsächlich einknickt und zu Bruch geht. Fast schon genervt wirft Fletcher seine Hand hinterher.


Eric: „Denkst du, das reicht schon gegen dich? Oder doch lieber härter? Was ist so dein Stil…Amélie?“


Ruckig dreht er den Kopf zur Seite und legt ihn fragend schief. Darauf reagiert Amélie sehr allergisch.


Amélie: „Wenn es nach mir geht, hast du einen Fliesentisch verdient.“


Suchend blickt sie sich um.


Amélie: „Leider aber sehe ich in dieser Auswahl hier keinen. Wie ich dich und deinen...“


Dann mustert sie Eric von oben bis unten, das blumige Hemd sorgt für ein Gesichtsausdruck des Ekels hervor.


Amélie: „... Geschmack einschätze, steht bei dir im Wohnzimmer sicherlich einer. Wie wäre es damit?“


Da fletscht der Commissioner mit den Zähnen, während Amélie ihren Kopf ebenso fragend schief zur Seite legt.


Antoine: „Eric, wenn du es drauf anlegst, eine Erfahrung aus erster Hand zu bekommen, dann kann ich dich hier und jetzt bereits durch jeden einzelnen dieser Tische befördern. Dann kannst du entscheiden, welcher dieser Tische deinem alten Rücken am wenigsten Schmerzen bereitet hat und den nehmen wir dann für unser Match.“


Jetzt ist auch bei Antoine ein bisschen Aggressivität in der Stimme, aber noch bleibt alles im Zaum. Jedenfalls so lange, bis Ellis Diehl sich langsam aber sicher aus den Trümmern des dritten Tisches hocharbeitet und wieder zur Gruppe stolpert. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und knatteriger Stimme meldet er sich jedoch zurück.


Ellis: „Drei geschafft. Noch Dreizehn für den Rekord...“


Unsicher, ob Ellis überhaupt noch einen schafft, drehen sich alle drei ungläubig zu ihm um. Dann ist es jedoch Antoine, der hier die Initiative ergreift. Mit Wut geht er auf Ellis zu und hebt ihn auf seine Schultern, als wäre es die leichteste Sache der Welt.


Antoine: „Du hast ihn bereits durch zwei Tische befördert, Eric. Zeit, auszugleichen.“


Tatsächlich wirkt Antoine ein wenig angefasst von Erics Spruch und er lässt es jetzt am armen Ellis Diehl aus. Eric erkennt, dass es vielleicht nicht die beste Idee ist, Ellis noch einen Tisch zuzumuten, bislang war es ja noch alles Spaß, aber langsam wird es gefährlich.

Mit einem Schmunzeln, so ganz kann er sich den Spaß an der Sache nicht verkneifen, hebt Fletcher beschwichtigend die Hand, deutet Antoine an, ein wenig herunterzukommen.


Eric: „Ich glaube, das reicht langsam. Am Ende steigt mir Breads und das Protokoll nur auf’s Dach, weil Diehl den nächsten Monat ins Performance Center humpelt.“

Antoine: „Versuche nicht, mich aufzuhalten, Eric.“
Ellis: „Hören Sie auf, Eric. TU ES ANTOINE! ICH BIN BEREIT.“

Eric: „Ernsthaft jetzt, Toni.“


Antoine ist im Inbegriff, Ellis Diehl durch den nächsten Tisch zu rammen, aber Eric hält sich nicht an den Rat, den Antoine ihn gab. Er will Antoine tatsächlich aufhalten und Ellis vor Schwanenburg, aber auch vor allem vor sich selbst beschützen. Es entsteht ein Gerangel und Antoine schafft es nicht, Ellis durch den nächsten Tisch zu befördern. Eric kann es aufhalten.


Antoine: „Geh' mir aus dem Weg, Eric!“

Eric: „Jetzt lass ihn halt!“

Ellis: „I STILL GOT IT!“


Erneut stoßen die beiden aber auf taube Ohren. Eric Fletcher zieht und zerrt an Ellis, sodass Antoine ihn nicht durch den Tisch slammen kann. Im Gerangel dann gelingt es ihm tatsächlich, Ellis von den Schultern Antoines herunter zu hieven und es kommt zu einem kleinen Handgemenge. Antoine geht Eric an, Ellis ist da irgendwo in der Mitte und der Menschenhaufen bewegt sich langsam auf Amélie zu.


Amélie: „Nein!“


Und es kam, wie es kommen musste. Im Handgemenge wird Ellis Diehl gegen Amélie geschubst, welche prompt zu Boden geht. Wie es genau dazu kam, konnten wir nicht erkennen, aber die Fronten sind sofort verhärtet, denn Antoine geht Eric direkt an und greift ihm am Kragen seines Blumenhemdes.


Antoine: „Bist du noch zu retten?!“


Eric jedoch ist sich hier keiner Schuld bewusst und packt Antoine ebenso am Kragen seines Hemdes. Viel Testosteron liegt hier in der Luft und quasi gleichzeitig stoßen sie sich gegenseitig ab. Antoine, um nach Amélie zu schauen und Eric kümmert sich um Ellis. Keinem ist hier etwas schlimmeres passiert. Der Absatz von Amélies Schuh ist abgebrochen, aber auf den ersten Blick war es das auch schon. Amélie rafft sich mit der Hilfe von Antoine auf und Ellis mit der Hilfe von Eric.


Amélie: „Antoine, das hat er mit Absicht gemacht!“


Fletcher wirft ihr einen giftigen Blick zu, während er Diehl weiterhin unter die Arme greift.


Eric: „Dann wäre nicht nur dein Schuh kaputt.“


Die gesamte Sache droht ein wenig zu eskalieren. In Antoines Augen brennt nun auch die Wut und wenn man sich Amélie anschaut, dann kann man davon ausgehen, dass das für sie eigentlich das Best Case Scenario war, denn das nutzt sie nun natürlich perfekt, um ihren Ehemann emotional aufzuladen.


Antoine: „Es tut mir Leid, Eric. Es ist nicht meine Art und Weise, aber ich denke nicht, dass wir diesen Raum hier verlassen, ehe tatsächlich noch ein Tisch zu Bruch geht.“


Beschützend und in Kampfstellung stellt er sich vor Amélie, welche ihren kaputten Schuh in die Luft reckt. Eric denkt allerdings nicht daran zurückzuweichen. Er schiebt Diehl langsam hinter sich, klopft diesem noch einmal aufmunternd oder beruhigend oder warum auch immer zwei Mal auf die Brust, während Fletcher selber seine Kampfmiene aufsetzt. Die Augenbrauen zum V zusammengezogen, die Nasenlöcher geweitet, der Oberkörper unter Spannung.


Eric: „Wie soll Amélie dich denn zur Kabine tragen…mit nur einem Schuh?“


Doch bevor es hier weiter eskalieren kann, sorgt eine Person dafür, dass erneut alle Augen auf ihn gerichtet sind. Mit einem lauten Knacks geht dann doch noch ein Tisch zu Bruch. Es ist Ellis Diehl, der sich scheinbar ohne Fremdeinwirkung durch einen Tisch katapultiert hat, wenn ihn schon niemand anders dabei helfen will. Was nicht so gut für seine eigene Gesundheit ist, hat aber doch irgendwie dafür gesorgt, dass die Spannung ein wenig genommen wird. Nicht bei Amélie natürlich, aber bei den beiden Herren. Kopfschüttelnd will sich Eric natürlich um sein Talent kümmern und als er merkt, dass Antoine ein wenig die Körperspannung locker lässt, tut er das auch. Sehr zum Unmut natürlich von Amélie, sie war sehr daran interessiert, dass es hier eskaliert, aber die Sache hat sich erst mal erledigt. Bei Ellis angekommen, kniet sich Eric nieder. Antoine verlässt die Szenerie, widerwillig tut Amélie das ebenso.


Ellis: „Z...Zwö...lf noch.“


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