Freitagabend - In der Nähe des Berliner Ostbahnhofs befindet sich das aus den fünfziger Jahren stammende Gebäude des ehemaligen Heizkraftwerkes, das seinerzeit das Ostberliner Arbeiterviertel mit Strom und Wärme versorgt hat. Später ließen die Besitzer das alte Industriegebäude vom Berliner Architekturbüro Karhardt umbauen und eröffneten hier einen Musik-Club, der sich schnell zu einem Magnet der Techno- und Houseszene und insgesamt zu einem der legendärsten Nachtclubs der Welt entwickelt hat.


DAS…………………………..




Auch heute Abend hat sich wieder eine lange Schlange gebildet und jeder der Party-Durstigen stellt sich die bange Frage: Komme ich rein? Was sicher nicht funktioniert: Lachen in der Schlange. Handy in der Schlange. Bier in der Schlange. Kurz gesagt: Alles, was nach Spaß aussieht, ist haram. Techno ist nun mal arroganter, ernster Krieg und das Berghain ist seine Festung.


„Wage es nicht, den Türsteher anzulachen oder Freude zu äußern. Schau einfach so aus, als wärst du frisch obdachlos, aber rieche besser.“


Diese Worte klingeln noch immer Carola Birkenstock im Ohr, ausgesprochen von Max Moustache, der mit seinem flippigen Aussehen nie der Türe verwiesen wurde. Ganz im Gegenteil. Seit neustem residieren die Fists for Future Foundation in eben diesem Berghain, oder in irgendeinem Hinterzimmer dieses kolossalen Bauwerks. Aber auch an einem Freitagabend gibt es für keinen Gast und auch für Mieter eine Sonderbehandlung. Jeder muss an der „Echse“ vorbei. Über den Türsteher und Besitzer des Clubs sind schon Dokumentationen gedreht worden – ein Unikat wie das ganze Berghain.

Carola hat sich für den heutigen Abend nun nicht besonders „Ausgehfertig“ gemacht und wird dennoch direkt an der Tür von der „Echse“ und weiteren schweren Männern erkannt…


„Echse“: Guten Abend, Carola. Du bist passend gekleidet und ich lasse dich gerne hinein. Max wartet schon in der Panoramabar…wärest du in den Bundestag eingezogen…hätte ich dich nicht reinlassen können, Haha.“

Carola: „Hehe, tja Pech oder Glück für mich? Was kann ich denn heute Abend erwarten?“

„Echse“: „Im Berghain bleibt man und der Rest der Welt verschwindet.“


Carola nickt anerkennend für diese starken Worte und begibt sich dann in den Club. Nachdem sie über eine Treppe ins Innere gelangt ist, traut sie ihren Augen kaum….






Die Decke über der großen Tanzfläche im ersten Stock ist fast 20 Meter hoch. Die Musik ist laut und hart. Die tanzende Masse ist in absoluter Ekstase. Skurrile Personen zu Hauf, jeder kann hier sein wie er will – für 48 Stunden in der Woche. Schnell versucht sich Carola in Richtung oberste Etage vorzukämpfen – zur Panorama-Bar. Doch leichter gesagt als getan. Es ist dunkel, kalt und jede Menge Freaks im Laden. Carola Birkenstock sieht sich selbst als sehr offen und tolerant, aber das eigene Weltbild wird an einem Abend im Berghain unweigerlich auf die Probe gestellt. Dann klingen ihr wieder Maxs Worte vom Nachmittag nach: „Wer Angst hat, darf nicht ins Berghain.“


Carola: „Ok, Carola. Du packst das.“


Die Managerin der Urban Ultras Berlin bahnt sich dann mit neuem Mut den Weg in die oberste Etage…


In der obersten Etage ist die Musik nicht ganz so hart und im Vergleich zum Rest des "Techno-Tempels" ist es hier, in der sogenannten Panoramabar, fast hell. Auf der einen Seite ermöglicht eine Fensterfront den Blick gen Kreuzberg, auf der anderen hängen große Fotografien von bekannten Künstlern.



Carola erblickt dann auch rasch den freudestrahlenden Max Moustache an einem der überdimensionierten Fenstern. Der Urban Ultra steht aber nicht alleine dort, sondern befindet sich mit einem ebenfalls muskulösen Mann im Gespräch. Carola ist zwar nicht so firm, was die Gesichter aller GFCW-Legenden anbelangt, aber neben Max steht wohl kein geringer als…..KRISS DALMI?!

Mit seinem schäbigen Look – den schwarzen, löchrigen Skinny Jeans, dem markenlosen V-Neck und der abgetragenen Lederjäcke – verkörpert der Serbe eine Karikatur der oft beschworenen Berghain-Attitüde, wie ein Inventarstück im Tempel des sinnlichen Überflusses. Der fettig glänzende, ungestylte Iro fällt dem Belgrader ins Gesicht und umrahmt die wachsamen Augen, die den Neuankömmling der FFFF fixieren und mit einem vielsagenden Lächeln bedenken.


Max: „Hey, Carola. Schön, dass du es geschafft hast, ich wusste du schaffst es an der „Echse“ vorbei.“


Carola lässt ihren Blick schweifen. Seit ihrer Ankunft in dieser mythologischen Stätte sind ihre Augen kein bisschen kleiner geworden, so unwirklich ist das alles immer noch für sie.


Carola: „Jo, ziemlich verrückter Laden. Und das soll hier das neue Hauptquartier der Foundation werden?“

Max: „Klar, wir gehen jetzt mehr so Underground. Hier können wir uns alle super entwickeln…aber hey, wen ich dir unbedingt mal vorstellen wollte….er hat auch so einige Kontakte….Kriss Dalmi.“


Carola wendet sich dem Vorgestellten zu. Obwohl er sich bis eben noch lediglich im Hintergrund aufgehalten hat, ließ sein Blick nicht von der Jungpolitikerin ab. Die Begeisterung, die aus jeder Pore von Max zu triefen scheint, kann sie nicht teilen. Nicht nur, dass der einstige Intercontinental Champion schon zuvor durch problematisches Verhalten aufgefallen war. Auch sein unnachgiebiges Starren lässt einen eiskalten Hauch über ihr Rückgrat gleiten.


Carola: „Hallo.“


Knapp. Trocken. Ohne Dalmis Ego mit dem eigenen Unbehagen zu füttern.


Kriss Dalmi: „Freut mich auch, deine Bekanntschaft zu machen, Carola.“


Weich. Einladend. Ohne die unaussprechlichen Intentionen offenzulegen.


Max: „So, schön, dass ihr beide euch mal kennenlernt. Aber hey, Dalmi. Damit hast du wohl nicht gerechnet, oder? Ich bin jetzt hier der King vom Berghain, Wooo!“


Max Moustache wirft dabei die Arme in die Luft, um seiner neuen Regentschaft über den Kultclub adäquat Ausdruck zu verleihen. Verächtlich lässt der Belgrader Luft aus den Nasenlöchern entweichen.


Kriss Dalmi: „Glückwunsch, Mäxchen. Fragen wir den Sven… sorry, ich meine die Echse doch einfach mal, ob er dir auf die Schnelle so eine Pappkrone von Burgerking besorgen kann.“

Max: „Ja ja, lass mir doch meine Träume. Aber kommen wir mal zurück zur GFCW, wo waren wir eben stehen geblieben…? Ah ja, das nächste Match. Ich weiß nicht was ich verbrochen habe, aber ich muss gegen ALEX F`n RICKS ran?! Du hast doch schon alles gesehen in der GFCW. Kannst du mir vielleicht ein paar Tipps geben?“


Der Angesprochene reagiert nicht direkt. Sein Augenmerk liegt auf dem Lichtermeer der Stadt, das er aus der gigantischen Fensterfront der Panoramabar beobachten kann.


Kriss Dalmi: „Ergibt das einen Sinn für dich, Max?“


Der irre Serbe wendet sich von der malerischen Szenerie ab, hin zum konsterniert wirkenden Hipster.


Max: „Was soll die Frage, Kriss?! Natürlich nicht! Ricks war zweifacher GFCW Heavyweight Champion. Das ist ja wohl ein totales Missmatch!”


Die serbischen Mundwinkel bahnen sich ihren Weg stetig nach oben, so als hätte Dalmi diese oder eine ähnlich empörte Entgegnung bereits erwartet.


Kriss Dalmi: „Ganz genau, ein totales Missmatch. Nicht nur, dass man dich als Tag Team-Wrestler in ein Singles Match steckt. Nein! Das tut man auch noch gegen einen ehemaligen Heavyweight Champion! Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass du nur als Ricks Prügelknabe herhalten sollst, weil er es trotz aller Anstrengungen nicht schafft, einen einwandfrei sauberen Sieg gegen Morbeus zu erkämpfen. Du bist doch überhaupt nicht das Ziel. Was soll daran also Sinn ergeben?!“


Heftiges Nicken von dem Berliner. Auch Carola Birkenstock kann dieser Argumentation scheinbar etwas abgewinnen.


Kriss Dalmi: „Aber weißt du, was das Verrückte an dieser ganzen Angelegenheit ist? Genauso wenig Sinn ergibt diese Ansetzung auch für Ricks.“


Schweigen auf Seiten der beiden Mitglieder der Fists For Future Foundation. Jegliche Zweifel an dieser Aussage bekommen jedoch nicht erst die Zeit, um sich in den Gedanken der Öko-Rächer festzusetzen.


Kriss Dalmi: „Denkt doch mal drüber nach. Alex Ricks – der Mathematiker. Der kalkulierende Analytiker. Der Gleichungslöser. Sklave von Formeln und Wahrscheinlichkeiten. Alles ist einem logischen System untergeordnet, das ihn sogar im Ring begleitet und zu einem Großteil seines Erfolgs beigetragen hat. Und auf einmal bekommt dieser vollkommen logisch handelnde Mensch jemanden vorgesetzt, der vielleicht, vielleicht aber auch nicht irgendwie auf Umwegen seinen Groll rechtfertigt. Bist du es, der dafür die Verantwortung trägt oder ist es Morbeus?“


Max Moustaches Gesichtsausdruck ist anzumerken, dass dieses Gespräch an dieser Stelle in eine unangenehme Richtung abdriftet. Der Blick schweift zu Carola Birkenstock ab, die ihn ihrerseits nur fragend anblickt.


Max: „Mor… beus…?“

Kriss Dalmi: „So so… und wenn Morbeus nun die Verantwortung für Alex Ricks prämenstruelles Syndrom trägt, was bringt es ihm dann, gegen dich anzutreten? Es bringt ihn keinen Schritt voran. Das, worauf er wirklich aus ist – ein cleaner Sieg über Raymond ‚Morbeus‘ Douglas –, bekommt er nicht. Selbst, wenn er dich buchstäblich im Ring umbringt. Vollkommener Unsinn!“

Carola: „Das ist jetzt aber nicht wirklich hilfreich.“


…sagt sie und wundert sich, ob ausgerechnet der irre Serbe der richtige Kandidat dafür sein soll, über Sinn und Unsinn einer Aktion zu urteilen.


Kriss Dalmi: „Oh Carola! Genau da liegst du falsch, meine Teuerste. Dies ist die hilfreichste Lektion, die wir sowohl dem Mäxchen, als auch Alex Ricks erteilen werden. Diese Lektion lautet, dass das Universum keiner inneren Logik folgt. Ganz im Gegenteil – das Universum braucht keine Logik, denn es ist unbändiges Chaos. Das ist im Kleinsten, wie auch im Großen der Fall. Die Systeme, die gestern noch funktioniert haben, fallen heute in sich zusammen und sind morgen wieder vergessen. Und genau das ist es, was du dem Mathematiker in Kiel anbieten wirst – ein unsinniges, unlogisches, unlösbares mathematisches Problem. Und wenn er sich noch so sehr anstrengt, die Tafel mit einer vielsprechenden Theorie vollzukritzeln. Für dieses Problem wird es keine Lösung geben.“


Auf den Visagen der beiden FFFF-Mitglieder bilden sich Stirnfalten. Es sind nicht die aufmunternden Worte, die sie hören wollten. Es ist nicht das strategische Briefing, das die Chancen auf einen Sieg für Max Moustache in die Höhe treiben sollten. Carola Birkenstock ist die erste, bei der sich nach dieser kryptischen Ansprache Dalmis die Zunge löst.


Carola: „Dalmi… Kriss! Das war ein toller, inspirierender Vortrag. Wirklich! Und ich bin mir sicher, dass Max daraus auch ganz viel für seinen weiteren Weg im Wrestling-Business ziehen kann. Aber Title Nights hier in Berlin steht bald an. Es ist ja schon so, dass wir aktuell ziemlich in der Scheiße stecken, aber wir müssen da wieder als Team auch rauskommen. Vielleicht hast du ja ne Idee, was wir dann da bei TN machen könnten…“


Das alberne Kichern ist zwischen der Dauerbeschallung aus Technoklängen kaum zu hören, reicht aber, um die Grünen-Politikerin ins Stocken zu bringen. Gefährlich nah kommt Kriss Dalmi mit seinem Gesicht an das ihrige heran, fast so als wolle er sie küssen. Stattdessen presst er jedoch seine beiden Zeigefinger gegen seine Schläfen und beginnt darin zu bohren.


Kriss Dalmi: „Dieser Kopf ist prall gefüllt mit tollen Ideen, Carola. Und mit der Umsetzung dieser Ideen müssen wir nicht bis Title Nights warten. Wir fangen direkt bei der nächsten War Evening-Ausgabe damit an.“


FORTSETZUNG FOLGT….




Vor zehn Tagen…


Aiden Rotari: „Komm schon. Ich habe nicht unbegrenzt Zeit.“


Es ist früh am Morgen. Wirklich früh. So früh, dass noch keine Trainingseinheit im GFCW Performance Center ansteht. Das sich ständig weiter entwickelnde Konzept – nebst der Addition von weiblichen Trainees, die vor kurzem stattgefunden hat, soll im nächsten Jahr um weitere „Special Coaches“ unter der Leitung von Head Coach Robert Breads ein noch größeres Team entstehen – hat einen neuen „Vorteil“ mit sich gebracht: Ein Teil des Performance Centers ist nun vierundzwanzig Stunden durchgehend geöffnet und jedem, der zu egal welcher Zeit eine Extra-Einheit einlegen will, bietet die GFCW so die Möglichkeit in einem von zwei zur Verfügung gestellten Ringen zu trainieren.


Was anwesende Rookies angeht kann man nur Aiden Rotari erblicken. Mit den Händen in den Taschen seiner Trainingshose wippt er auf den Fußballen vor und zurück, die Stirn in Falten gelegt. Auf ihn zu trottet der Head Coach des GFCW Performance Centers, Robert Breads.


Robert Breads: „Ich bin ja schon da.“


Der Kanadier ist ebenfalls in Trainingskleidung gehüllt. Die Ringe unter seinen Augen sprechen dafür, dass das hier nicht seine präferierte Zeit ist. Rotari wirkt dagegen genauso putzmunter wie immer.


Robert Breads: „Danke, dass du mir aushilfst.“

Aiden Rotari: „Wofür hat man denn Freunde?“

Robert Breads: „Um sie als Sparringpartner für sein anstehendes Titel-Match zu missbrauchen?“

Aiden Rotari: „Exakt. Wenn du Drake also schlägst…“

Robert Breads: „...falls ich Drake schlage…“


Das übergeht Aiden.


Aiden Rotari: „…musst du also auch vor meinem versprochenen Titelmatch gegen dich als Sparringspartner herhalten. Ist nur fair.“


Breads bedenkt Rotari einen Moment mit einem Gesichtsausdruck, der zu fragen scheint, ob das ein Scherz ist oder nicht. Anscheinend fällt Robert dann aber eine Entscheidung in eine von beiden Richtungen und nickt. Rotari lächelt.


Robert Breads: „Gut. Wie wäre es dann mit…“


Sicher wollte Robert Breads diesen Satz mit „…einem geilen Macker“ enden lassen, er könnte es aber tun, denn wie es nur der Zufall so arrangieren kann, tritt in diesen Moment ein Duo zur Szenerie: Bestehend aus besagtem geilem Macker, namentlich Timo Schiller, und einer noch prominenteren Figur: Keek Hathaway. Der GFCW World Champion schiebt seinen „Schüler“ gerade in den Raum als er den Anwesenden gewahr wird und sich sein Gesichtsausdruck wandelt.


Keek Hathaway: „ICH BIN…“

Er hat keinen Grund zu schreien, doch wie ein jeder Mann ist selbst der Champion in den Fesseln der Gewohnheit gefangen.


Keek Hathaway: „…ÜBERRASCHT.“


Nach dem überraschenden Ende des Satzes blickt er erst zu Rotari dann zu Schiller.


Keek Hathaway: „Normalerweise bin ich mit Timo um diese Uhrzeit allein im Performance Center. Dachte schon, dass es dem Rest am nötigen Einsatz mangelt und nur ein geiler Macker wie Timo den Ehrgeiz zeigt, schon in den Morgenstunden Extrastunden zu schieben.“


Apropos Schieben: Schiller tut dies nun – nämlich sich an Keek vorbei. Er schenkt Aiden Rotari sein gewohnt naives Lächeln.


Timo Schiller: „Hey, Aiden! Wie schön dich zu sehen. Meine Nachricht hast du schon gehört, was? Hab‘ die blauen Haken gesehen. Aber nun kann ich es dir auch nochmal persönlich sagen.“


Während die Meisten „die blauen Haken“ als stillen Vorwurf, warum man nicht zurückschreibt, nehmen würden, meint Timo Schiller es tatsächlich völlig neutral und redet weiter begeistert auf Rotari ein.


Timo Schiller: „Vielen Dank für deine Hilfe gegen Zeus. Wer weiß, wohin das noch geführt hätte. Der drehte völlig am Rad und wenn man so ein One-Night-Only-Comeback macht, dann muss er keine Rücksicht nehmen. Er hätte mich völlig zerrupfen können.“


Mit einer bescheidenen Verbeugung tut Rotari das Ganze ab.


Aiden Rotari: „Das ist doch selbstverständlich. Wofür hat man denn Freunde?“


Bei diesen Worten wirft Breads seinem Musterschüler einen schwer zu deutenden Blick zu. Er sagt allerdings nichts.


Rotari hingegen wendet sich an den amtierenden World Champion.


Aiden Rotari: „Ich hoffe doch Timo schlägt sich genauso gut, wie man es von ihm erwartet. Ich meine, er sah im Ring wirklich fantastisch aus.“

Keek Hathaway: „Timo ist ein geiler…“


Wer den Satz in Gedanken schon vollendet hat, liegt an dieser Stelle falsch.


Keek Hathaway: „…Wrestler. Ein Talent mit Sternchen. Sein Durchhaltevermögen, seine Leidenschaft, sieht man in diesem Business selten. Man sagt doch, dass wenn man glaubt, am Ende zu sein, dann hat man eigentlich noch 10% im Kessel. Bei Timo sind aber noch 30%, er würde noch mit Vollgas wie ein Tümmler durchs Meer pflügen, wenn es statt aus Wasser aus Säure wäre.“


Nach diesem absurd spezifischen Vergleich blick Timo Schiller halb verlegen und halb stolz zu Boden.


Keek Hathaway: „Und auch bei Technik und Strategie sehe ich in jeder Unterrichtseinheit Fortschritte.“

Timo Schiller: „Tja, was soll ich sagen? Es ist super, wenn man unter einem amtierenden Champion trainiert.“


Amtierender Champion. Wie von Zauberhand fährt die Kamera ein Stück zur Seite und fängt Robert Breads ein, dessen sich für einen Moment verhärtet. Hathaway fängt den Blick auf.


Keek Hathaway: „…aber das kennst du ja auch bald, Aiden.“

Aiden Rotari: „Davon gehe ich fest aus.“

Timo Schiller: „Ich drücke euch jedenfalls alles, was ich drücken kann.“


Er nickt wie, um seine Aussage selbst zu bestätigen.


Keek Hathaway: „Ich glaube ja, dass ihr Beide euren Erfolg selbst in der Hand habt. Das muss man insbesondere Robert nicht sagen. Aber auch von mir alles Gute und ich hoffe, dass du, Aiden, dabei eine so gute Stütze sein wirst wie Timo für mich ist.“

Robert Breads: „Auch davon ist fest auszugehen.“


Mit einer gewissen Sehnsucht beäugt Breads den amtierenden GFCW World Champion.


Robert Breads: „Es ist alles ein wenig… seltsam. Ich meine, schau uns nur an. Ich verliere und verliere und verliere und du brauchst nur eine Chance und… ZACK. Du ergreifst sie. Du bist World Champion. Du bist ganz oben. Früher waren wir…“


Schiller und Rotari schauen Breads im gleichen Moment mit einer Mischung aus Mitleid und Genervtheit an.


Robert Breads: „…ja, gut, ich muss damit aufhören. Ich weiß. Wir leben im hier und jetzt. Ich will nicht…“


So genau weiß Breads wohl auch nicht was er sagen will. Mit den Händen macht er Bewegungen in der Luft als würde ihm das helfen die richtigen Worte zu finden. Doch es bringt nichts. Der Kanadier schüttelt bloß den Kopf. Er richtet sich an Keek und zuckt mit den Achseln.


Robert Breads: „Tut mir leid.“

Keek Hathaway: „Brauchts dir nicht. Aber diese…Gefühle…helfen dir halt auch nicht.“


Der Namibianer sucht Augenkontakt zu Breads, der aber an ihm vorbeizuschauen scheint.


Keek Hathaway: „Ich meine…schau dir mal Player an. Der hat beim letzten War Evening ein Ding hingelegt, dass mindestens so schlimm ist wie deine Niederlagenserie. Er hat gegen einen Teilzeitwrestler verloren und das müsste ihn eigentlich dafür disqualifizieren, dass er bei Title Nights antritt oder er müsste zumindest als Außenseiter ins Match gehen. Bloß…“


Seine Stimme wird fester, geht in einen Erzählmodus über.


Keek Hathaway: „…habe ich das Gefühl, dass ihn die Sache nur noch stärken wird. Er ist jetzt nicht mehr nur der Typ, der sich um den Titel betrogen fühlt und sich auf dem Mitleid ausruhen kann. Sondern er ist jetzt der Typ, der wirklich etwas gutzumachen kann. Ein angeschossenes Tier. Er wird mir, wenn ich ihn nur lasse, an die Kehle springen. Er ist stärker als je zuvor, weil er es nach allen Regeln der Logik gar nicht sein dürfte. Gerade deswegen. Macht das Sinn?“


Timo Schiller: „Für mich ein bisschen.“

Robert Breads: „Jeder Wrestler wird mit jedem Bisschen weniger, das du über ihn und seine Absichten weißt, gefährlicher.“


Rotari hört sich diese Worte mit gestiegenem Interesse an.


Robert Breads: „Und Player einzuschätzen ist im Moment vielleicht noch schwieriger als einen Drake einzuschätzen. Man kann versuchen Drake zu verstehen und sich in seine Lage zu versetzen, aber… ich weiß nicht, ob Player selbst gerade so genau weiß was er tun will.


So wirklich übel nehmen kann man es ihm aber wohl nicht. So ein Titelverlust… das würde wohl jeden ein bisschen durchdrehen lassen.“


Ein rascher Augenkontakt mit Keek.


Robert Breads: „Soll nicht heißen, dass du etwas falsch gemacht hast. Hast du nicht. Aber… du weißt was ich meine.“

Keek Hathaway: „Ich weiß, was du meinst. Aber selbst, wenn ich könnte, würde ich die Uhr nicht eine einzige Minute zurückdrehen. Ich hätte den Titel auf diverse Weise gewinnen können mit der Schlüsselmacht, die ich in der Hand hatte. Ich setze sie aber so ein, dass ich mir die größtmögliche Herausforderung schaffte. Diese muss ich nun überwinden. Und dafür trainieren Timo und ich.“

Timo Schiller: „Jeden Tag.“

Keek Hathaway: „Mit Erfolg.“


Schillers Brust schwillt auf jugendlich-euphorische Art an.


Timo Schiller: „Immerhin habe ich vor ein paar Tagen einen ehemaligen Champion besiegt!“

Aiden Rotari: „Und ich habe einen aktuellen Champion besiegt.“

Timo Schiller: „Naja… du hast durch DQ gewonnen. Du hast ihn nicht gepinnt.“

Aiden Rotari: „Stimmt. Gepinnt habe ich eigentlich nur dich.“


Für einen kurzen Moment liegt so etwas wie Spannung in der Luft. Kein Hass und keine Wut, aber ein Anflug von Rivalität.


Die beiden Veteranen sind aber schnell zugange, bevor noch irgendetwas gesagt oder getan werden kann.


Robert Breads: „…Aiden, ich will dich nicht untergraben, aber wir wollten trainieren, weißt du?“


Keek Hathaway: „Wir auch. Los, Timo, wir wollten an deiner Schnelligkeit arbeiten. Also gehe ich mich jetzt umziehen und wenn du keine Sprints um den Ring läufst, wenn ich aus dem Locker Room komme, werde ich WÜTEND sein.“



Steuerberater: „Also um es kurz zu machen sind die Steuerschulden nicht gering. Ihr ehemaliger Steuerberater scheint viele wichtige Formulare nicht richtig ausgefüllt zu haben. Außerdem sind viele ihrer Rechnungen verschwunden und der Zoll ist immer noch dabei die Akten durchzusehen Sie scheinen Schwarzarbeit in den Augen der Man in Black zu fördern Deshalb wird es für Sie in den kommenden Monaten ungemütlich werden können. Haben Sie Kopien von den Unterlagen in ihren Büros? Ich würde diese Belege für Sie gerne nachreichen.“


Zähneknirschend sitzt der weißhaarige Mann am Tisch und schüttelt vehement den Kopf. Es läuft seit Monaten alles gegen ihn und das macht ihn wahnsinnig.


Flex Fulgrim: „Leider Nein, Herr Meier. Der Zoll hat alle Unterlagen mitgenommen, die ich noch habe. Ich habe bereits alles durchgesehen und der Rest ist bereits digitalisiert und liegt ihnen ja vor.“

Steuerberater Meier: „Richtig, aber leider fehlen die Jahre 2017 und 2018 und da auch nur bestimmte Unterlagen. Ich kann Ihnen bei dem Problem wirklich nicht helfen. Vielleicht sollten sie sich Gedanken machen sich einen Anwalt zu nehmen wer sich mit Steuerrecht auskennt. Denn wie bereits gesagt, wird es wohl ungemütlich werden.“


Entnervt nickt Flex seinem Gesprächspartner zu. Die Gottheit hat sich mehr als gegen sie gewandt und das seit Monaten.


Flex Fulgrim: „Herr Meier was habe ich für Optionen? Gibt es irgendeine Möglichkeit das Ruder noch rumzureißen?“

Steuerberater Meier: „Vielleicht würde eine Flucht ins Ausland etwas bringen?“


Das Lächeln von Herrn Meier soll den Scherz untermauern, aber das Zögern von Flex Fulgrim lässt Herrn Meier sich selbst korrigieren.


Steuerberater Meier: „Das war ein Scherz, Herr Fulgrim.“

Flex Fulgrim: „Nur Fulgrim für Sie. Ich habe also keine Optionen? Verdammt!“


Wütend schlägt Flex Fulgrim mit der Faust auf den Tisch! Er zieht sein Smartphone und wählt eine unbekannte Nummer.


Flex Fulgrim: „Ich möchte mit Herrn Fabel sprechen…ich…“


Er stoppt, während er der Person am Ende der Leitung lauscht.


Flex Fulgrim: „Er ist mein Anwalt! Er…er…“


Wieder wird Flex Fulgrim unterbrochen.


Flex Fulgrim: „Hören Sie mir zu! Er soll sich umgehend melden! Haben Sie mich verstanden? Es ist wirklich wichtig!“


Wütend legt er auf und erhebt sich.


Flex Fulgrim: „Danke, Herr Meier. Ich muss gehen…“


Er geht zur Tür und öffnet diese. Er winkt zum Abschied seinem neuen Steuerberater zu und verlässt das Büro.


____CUT____


Lucius lacht aus vollem Hals, als er die Seite umblättert. Das Lachen wird noch lauter, sodass sich sogar die Vorzimmer Dame genervt zu Lucius umdreht. Der sitzt auf einem braunen Stuhl und bemerkt die Dame gar nicht. So sehr ist er in das Lucky Luke Heft vertieft. Das Lachen wird unterbrochen, als das Smartphone von Lucius zu klingeln beginnt.


Lucius: „Ja?“


Der Lautsprecher von Lucius Smartphone ist an, sodass die Zuschauer die gepresste Stimme am anderen Ende der Leitung hören können.


Stimme: „Hallo, Lucius. Geht’s dir gut?“

Lucius: „Sehr gut sogar, aber wer bitte spricht da?“

Stimme: „Ein Freund, der sich um deine wrestlerische Zukunft sorgt…“


Lucius runzelt die Stirn.


Lucius: „Hör zu du Pfosten ich habe keinen Plan woher du diese Nummer hast, aber letztlich ist es mir scheißegal. Ich habe keinen Bock mich mit dir Honk abzusabbeln. Also danke für das Gespräch.“

Stimme: „Warte, Lucius! Du solltest dir anhören was ich zu sagen habe. Es ist wichtig!“

Lucius: „Keule für mich zählt nur das Match der ehemaligen Slaanesh Connection vs The Beauty and The Wannabe Best. Also lass mal stecken.“

Stimme: „Aber genau darum geht es ja!“


Lucius zögert.


Lucius: „Was genau meinst du damit?“

Stimme: „Was wäre, wenn ich dir sage, dass du das World Tag Team Titel Match nicht ohne Grund verloren hast? Was wäre, wenn dein Partner ein falsches Spiel spielt?“

Lucius: „Wie bitte meinst du das Penner?“

Stimme: „Er hat mit Absicht verloren, damit ihr euch lieber um die Gunst eures Möchtegern Gottes kümmert! Ich habe Beweise, aber die bekommst du nicht jetzt. Ich brauche 10000 Euro von dir und du bekommst die Beweise. Sind wir im Geschäft?“

Lucius: „10000? Glaubst du ich scheiße Geld? Pass mal auf die Spatzenhirn…ich…“

Stimme: „Du willst den Titel? Dann besorge das Geld und ich werde dir bei Title Nights die Beweise vorbeibringen. Also?“


Lucius überlegt angestrengt. Das Blut pocht in den Ohren des ehemaligen Eternals.


Lucius: „Ich muss darüber nachdenken…ich…“

Stimme: „Ich rufe Sie nächste Woche wieder an und dann erwarte ich eine Entscheidung ihrerseits. Bis dahin würde ich ihrem sogenannten Partner nicht mehr trauen…“


Das Gespräch endet und die Tür geht auf.


Flex Fulgrim: „Danke Herr Meier…ich muss gehen…“


Lucius lässt das Smartphone in der Tasche seines Sakkos verschwinden. Er sieht auf das Lucky Luke Heft und wirft dieses auf den Stapel Zeitschriften zurück. Er sieht mit ernstem Ausdruck zu Fulgrim.


Flex Fulgrim: „Was ist los? Alles klar?“

Lucius: „Es ist nichts…“

Flex Fulgrim: „Gut dann lass uns los…wir haben nur noch ein paar Stunden bis zur Show…“


Flex Fulgrim geht lächelnd an der Vorzimmer Dame vorbei, während Lucius Blick sich in den Rücken seines Partners bohrt. Kopfschüttelnd erhebt sich Lucius und folgt Flex zum Aufzug.




War Evening, Kiel (Sparkassen-Arena), 05.11.2021


In Kooperation mit





Die War Evening-Musik setzt ein und Kiel ist direkt elektrisiert wie sonst nur zur „Kieler Woche“. Die Feuerwerke schießen los und die Kamera fährt über die Reihen der Fans in der Arena. Die ist nach Corno-konformen-Bedingungen ausverkauft! Keine Frage, denn es ist War Evening Zeit!


Pete: „Herzlich Willkommen aus Kiel zu einer neuen Ausgabe von GFCW WAR EVENING!“

Sven: „Heute haben wir eine PPVeske Card abzuarbeiten und deswegen halten wir uns nicht lange auf mit Schnacken!“


Open Challenge an einen beliebigen Rookie des GFCW Performance Centers

Timo Schiller vs. ???

Referee: Henry Phönix Jr.


Pete: „Im Opener wird Timo Schiller eine Herausforderung aussprechen! Nur wer wird diese annehmen?“

Sven: „Kampfeslustige Buben gibt es ja hier nun zu Hauf. Lassen wir uns überraschen!“


Keek Hathaway und Player besuchen die Premiere von "Der Hatha-Way" in Los Angeles


Sven: „Danach sitzen Player und Hathaway Hand-in-Hand im Kino und schauen sich den „Hatha-Way“ an.“

Pete: „Würde ich an des Champions Stelle nicht machen, denn mit Player ist gerade nicht so gut Kirschen essen. Der ist mega pissed nach seiner Niederlage gegen Savior und wird vermutlich ganz Hollywood auseinandernehmen!“


GFCW Tag Team-Turnier Nr. 1:

Tag Team-Match:

Slaanesh Connection (Flex Fulrgim & Lucius the Eternal) vs. The Beauty & The Best (Garrison Gaeta & Danny Rickson)

Referee: Peter Cleven


Sven: “Dann folgt endlich das erste Halbfinale im No.1. Contender Tag Team Turnier. Rickson und Gaeta gegen die Slaanesh Connection, die Probleme mit der Steuer haben! Tja, wer das Finanzamt noch nicht bescheißen wollte, der werfe den ersten Stein!“

Pete: „Danke, Sven. Slaanesh sehe ich in dem Match als leichten Favoriten, da die beiden gut aufeinander abgestimmt sind. Das ist bei B & B vermutlich weiterhin das große Problem.“


Singles Match:

Alex Ricks vs. Max Moustache

Referee: Howard Eagle


Sven: “Max Moustache hat dann eine ganz schön harte Nuss zu knacken! Und wie wir im Einspieler vor der Show bereits gesehen haben….er hat richtig Schiss inner Buchse!“

Pete: „Zurecht. Ricks ist eine lebende Legende und klar favorisiert gegen den Tag Team Wrestler.“


Konfrontation zwischen Zereo Killer und "The Superior" Lionel Jannek


Pete: „Wir gehen weiter auf Titles Night zu und da darf nicht die Konfrontation zwische ZK und Jannek fehlen!“

Sven: „Einst die größten Freunde und nun? Wir werden erleben, was sich die beiden im Ring zu sagen haben!“


Inferno Match:

Morbeus vs. Niander Cassady-Taylor

Referee: Karo Herzog


Sven: „Anschließend wird der Ring präpariert. Es wird muckelig warm werden in der Halle! FEUER!“

Pete: „Morbeus und Niander wollen heute Abend ein für alle Mal regeln wer das größere Arschloch von den beiden ist! Zumindest wird der Feuerwall verhindern, dass irgendein Scherge der beiden eingreifen wird.“


GFCW Tag Team-Turnier Nr. 2:

Tag Team-Match:

5*Hautevolee (David Hott & Matthäus Meister) vs. #SLT (Cornelius van Leeuween & Ishimura)

Referee: Guido Sandmann


Sven: “Weiter gehts im TT-Turnier. Cornelius und sein Partner Ishimura sehen gemeinsam das erste Mal in einem War Evening Match. Beide kämpfen um den Finaleinzug gegen die Fünf Sterne!“

Pete: „Ishimura ist sehr breit und könnte eventuell der X-Faktor in diesem Match werden. Ich tippe aber trotzdem mal auf die 5 Sterne, aber es wird wohl sehr spannend!“


GFCW Intercontinental Championship Match:

Drake Nova Vaughn (c) (/w Leviathan) vs. Robert Breads (/w Aiden Rotari)

Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: “Und Dann auch noch der Main EVENT! Ein Titlematch…und was für eins! Drake setzt seine Titel gegen Robert Breads ein! Zwei Legenden im Ring.“

Pete: „Heute ist jeder Cent optimal investiert, wenn man als Zuschauer hier angereist ist. Robert Breads gibt sein Comeback im Ring seit Finest Hour und Drake ist sein Gegner. Vermutlich werden sich aber auch Rotari, End und Zane bei dem Match blicken lassen. WIR SIND GESPANNT! Und jetzt geben wir ab an die Regie!



Er streicht sich noch einmal das Shirt glatt und muss lächeln, als er das Logo sieht, das nun faltenfrei auf der Brust zu lesen ist. Sein Logo: Timo Schiller. Ruhrpott Representer.

Der alten GFCW-Garde mag ein schnöder Merchandise-Artikel nicht einmal ein Gähnen entlocken, doch für Timo Schiller, der vor einigen Monaten nicht einmal von seiner rasanten Entwicklung zu träumen wagte, ist das erste eigene Shirt wie eine Ritterrüstung. Besonders dann, wenn er es an seinem muskulösen Körper tragen kann, während die Kameras der GFCW auf ihn gerichtet sind und er darauf wartet, von Mac Müll befragt zu werden. Dieser Zeitpunkt ist jetzt.


Mac Müll: „Timo! Wir sprechen gleich über dein heutiges Match. Aber zunächst liegt mir eine Frage auf der Zunge, die auf die unglaublichen Ereignisse des letzten War Evenings eingeht. Wie begreift man es als Performance-Center-Wrestler, wenn man den ehemaligen GFCW Champion Zeus besiegt?“


Timos Schulterzucken sagt mehr als zehn- oder hunderttausend Worte. Er weiß es selbst nicht. Dennoch versucht er es.


Timo Schiller: „Ich sag dir, dass ich es bis heute nicht begriffen habe. Aber jeden Tag bekomme ich Messages, in denen mir gratuliert wird. Ich kann in Foren darüber lesen. Mir auf YouTube das Video meines Sieges aus dutzenden Kamerawinkeln reinziehen. Und was auch immer. Es ist…“


Ein Strahlen liegt auf seinem Gesicht.


Timo Schiller: „…scheinbar wirklich passiert. Ich bilde es mir nicht nur ein. Und es fühlt sich verdammt gut an und ich sage dir, dass es sich noch besser anfühlen wird, wenn ich es endlich richtig greifen kann. Begriffen habe. Mich nicht mehr wie im Traum oder einer Trance fühle.“

Mac Müll: „Ich glaube, jeder vor den Bildschirmen kann deine Gedanken nachvollziehen. Vor einigen Monaten warst du selbst ein Fan, nun spielst du mit im Konzert der Großen.“


Mülls Satz ist noch nicht abgeschlossen, da schießt Schillers Hand hoch. Nicht unfreundlich, nicht ungeduldig. Er will Mac nicht aus Eigennutz zum Schweigen bringen, sondern er ist wie der aufgeregte Schüler, dem etwas auf der Zunge liegt, das nicht warten kann.


Timo Schiller: „Konzert der Großen? Ist eine Ehre, dass du das sagst. Aber ich weiß nicht, ob das zutrifft. Aber falls doch, dann gibt es ein paar Leuten, denen ich danken will.“

Mac Müll: „Klar, nur zu.“

Timo Schiller: „Zuerst Robert Breads. Es war nicht alles pure Harmonie zwischen uns. Aber er war die erste Person, die etwas in mir gesehen hat. Er glaubte vielleicht nicht, dass ich das Toptalent bin, der Auserwählte. Aber er begriff, dass es sich lohnen könnte, etwas Zeit und Mühe in diesen Jungen aus Dortmund zu investieren. So wurde ich Teil seiner ersten Generation im Performance Center. Und dafür danke ich ihm. Hoffentlich motiviere ich ihn, dass noch viele Generation folgen werden. Denn es lohnt sich, jungen Menschen eine Chance zu geben.“


Er hält zwei Finger in die Luft.


Timo Schiller: „Die zweite Person ist Aiden Rotari. Wir sind zwar grundverschieden, aber nicht wie Feuer und Wasser. Wir bekämpfen uns wegen unserer Verschiedenheit nicht, sondern ich glaube, dass wir voneinander profitieren. Beide wollen wir beweisen, dass unsere Art und Weise die richtige für einen Youngster ist, und das treibt uns zu Leistungen, mit denen wir dem eigentlichen Entwicklungsplan ein bisschen voraus sind.“


Müll will fortfahren, Schiller jedoch macht lächelnd klar, dass da noch eine Person auf der Liste fehlt.


Timo Schiller: „Zu guter Letzt will ich Keek Hathaway danken. Wenn ich ein geiler Macker bin, dann ist er der Geilste! Schon allein ihm zuzugucken treibt mir die Motivation in die Haarspitzen, denn Keeks Story macht selbst jedem unemotionalen Klotz deutlich, dass es sich immer lohnt, an seine Träume zu glauben. Aber diese Story durfte ich nicht nur aus der Ferne erleben, sondern in seiner Nähe. Er war mein Mentor, obwohl er gleichzeitig für seinen eigenen Triumph kämpfte, und das werde ich ihm nie vergessen. Ich bin in den letzten Monaten gewachsen und ich bin es auch zu einem großen Stück wegen ihm.“

Mac Müll: „Ich bin mir sicher, dass sich die Erwähnten über die Worte freuen. Aber lass uns auf den heutigen Tag zu sprechen kommen. Nach deinem Sieg über einen Veteranen wie Zeus wählst du heute den absolut anderen Weg und hast eine offene Challenge an alle Rookies des Performance Center gestellt. Warum?“


Schiller, energisch wie immer, wartet keine zwei Sekunden, dann sprudelt die Antwort nur so aus ihm heraus.


Timo Schiller: „Weil ich etwas beweisen will.“

Mac Müll: „Aber hast du das nicht? Wie kann ein Sieg gegen einen Rookie mehr bedeuten als gegen Zeus?“

Timo Schiller: „Ich sage nicht, dass es mehr bedeuten würde, aber auf eine andere Weise genauso viel. Weißt du, das gegen Zeus war ein Match, bei dem der Underdog gegen einen Gegner gewonnen hat, den man zwei Ligen höher einstufen würde. Damit habe ich bewiesen, dass ich an einem guten Tag etwas Außergewöhnliches leisten kann…aber vielleicht können das mehrere Rookies. Den großen Upset-Sieg holen. Aber worauf es in meiner Karriere wirklich ankommen wird, wenn ich nachhaltig erfolgreich sein will, ist es im Tagesgeschäft konstant zu sein. In seiner eigenen Liga zu gewinnen. Und meine Liga ist derzeit das Performance Center. So sehen es alle. Nun will ich beweisen, dass ich der beste Rookie bin.“


Er sagt es mit jugendlichem Charme, doch nicht ohne Stolz. Timo Schiller lächelt breit in die Kamera, wirkt siegessicher.


Mac Müll: „Hast du eine Ahnung, wer heute dein Gegner sein wird.“

Timo Schiller: „Ich weiß es nicht. Auch das gehört zur Challenge. Sich auf jeden einstellen zu können. Ich weiß nicht einmal, wer vom Performance Center heute in der Halle anwesend ist…“

„Wir sind zumindest da.“


Sagt unisono eine Gruppe von drei Männern, die unter den überraschten Blicken von Mac Müll ins Bild tritt. Auch Timo Schiller wirkt zunächst überrascht, dann aber zeigt sich ein Grinsen des Erkennens auf seinem Gesicht. Vor ihm stehen Lennie Taiwo und Flip Trip – bestehend aus Caracal Matthews und Rosford Williams.


Mac Müll: „Hier siehst du drei potenzielle Kontrahenten, Timo. Können wir eure Anwesenheit als Indiz nehmen, dass einer von euch die Challenge annimmt?“


Lennie Taiwo, der ehemalige Footballer, der mit seiner Größe und Körpermasse Flip Trip wie Zwerge erscheinen lässt, beugt sich zum Mikrofon herunter, ohne dabei Timo Schiller aus den Augen zu lassen.


Lennie Taiwo: „Das werden wir sehen. Besser gesagt: Das wird Timo sehen.“

Caracal Matthews: „Vielleicht kämpft einer von uns gegen ihn. Vielleicht lehnen wir uns in den Zuschauerreihen zurück und genießen die Show.

Rosford Williams: „Alles kann passieren und du stellst dich drauf. Das ist, was du beweisen willst, Timo, hm?“


Schiller nickt energisch. Müll hingegen scheint etwas wahrzunehmen, zieht das Mikrofon wieder zu sich ran.


Mac Müll: „Es wirkt ein wenig, als ob…da gewisse Spannungen sind zwischen euch und Timo. Oder verhöre ich mich?“


Der Dortmund Schiller, naiv wie eh und je, scheint selbiges nicht bemerkt zu haben und verliert für einen Augenblick das Lächeln. Doch ein freundschaftlicher Schlag auf den Rücken seitens Lennie Taiwo zerstreut seine Bedenken.


Lennie Taiwo: „Ach was. Timo ist und bleibt unser Bruder. So wie wir alle im Performance Center füreinander da sind, wenn es drauf ankommt. Aber das heißt ja nicht, dass wir nicht hier und da freundschaftliche Rivalitäten pflegen können.“

Caracal Matthews: „Und wir stellen mal in den Raum, dass es Timo…naja, vielleicht ein wenig einfacher hatte als manch anderer im Performance Center.“

Mac Müll: „Wie meint ihr das?“


Es ist Rosford Williams, der dunkelhäutige Teil von Flip Trip, der sich das Mikrofon zu einer Antwort schnappt.


Rosford Williams: „Machen wir eine kleine Geschichtsstunde. Als das Performance Center gegründet wurde, gab es nur zwei Männer, für die sich Breads wirklich interessierte. Einer war Aiden Rotari, der zweite Auserwählte war Timo.“

Caracal Matthews: „Als Robert abwesend war, suchte sich Keek Hathaway genau EINEN Schützling. Und die Wahl fiel auf Schiller. Die Anderen sind bei Steve Steel nur ein kleiner Teil im Getriebe und haben keinen Privatlehrer, der zufällig auch World Champion ist. Andere, wie wir drei, schlagen uns sogar ganz ohne Mentor durch.“


Flip Trip nicken einander bestätigend zu und grinsen breit in die Kamera, so als wollen sie aussagen, dass dieses „Durchschlagen“ bei ihnen gut funktioniert.


Lennie Taiwo: „Dann war Timo noch einmal der Auserwählte. Nämlich als es darum ging, wer aus dem Performance Center eine Chance gegen Zeus bekommt. Da hat er sich einfach selbst zur Party eingeladen und die Herausforderung ausgesprochen. Während wir anderen Drei noch nicht einmal unser War Evening-Debüt gefeiert haben.“


Schillers Augen weiten sich, während er diese Worte hört.


Timo Schiller: „Hey, Leute. So wars nicht gemeint. Ich…ich will mich doch nicht in den Vordergrund drängen. Nicht auf eure Kosten.“


Seine „Kommilitonen“ schenken dem Dortmund ein Lächeln.


Rosford Williams: „Kein böses Blut, Timo. Nur ein paar freundschaftliche Neckereien.“

Timo Schiller: „Da bin ich beruhigt. Und es motiviert mich umso mehr, gleich im Ring zu zeigen, dass ich…“


Er zwinkert der Runde zu.


Timo Schiller: „…vielleicht doch ein bisschen was Besonderes bin und diesen Spot verdient habe. Vielleicht gegen einen von euch 3, vielleicht gegen wen anders. Ich bin jedenfalls bereit.“


Ein Nicken in Richtung Mac Mülls.


Timo Schiller: „Wir sehen uns, Leute.“


Und mit diesen Worten klatscht er mit Flip Trip und Lennie Taiwo ab, schaut diese intensiv an, ohne Informationen zu gewinnen, wer der Drei sein Gegner sein wird, und verschwindet Richtung Gorilla Position.




Als ob er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen wäre, tritt Mac Müll vor dem Ausdruck zurück.

Macht fliehende Schritte.

Man könnte meinen, strippenhafte Arme würden nach ihm greifen und in Sicherheit ziehen.

In eine heile Welt.

Weit entfernt vom Anblick des blutigen Torsos, des abgebissenen Arms.

Vor allem vom Gesichtsausdruck, der wie ein Pendel zwischen leidend und irr hin- und her zu pendeln scheint – selbst auf einem unbelebten Bild.


Mac Müll: „Ab-stoß-end!“

Garrison Gaeta: „In der Tat.“


Der Italiener rollt das Poster zusammen und kommt ins Bild geschwebt, sein heller Anzug ist ein fast schon lächerlich perfekter Kontrast zu all der Dunkelheit, die er dem verstörten Mac Müll soeben präsentiert hat. Als der Reporter seine Stimme wiedergefunden hat und die Krawatte gerichtet ist, hält er Gaeta das Mikrofon hin.


Mac Müll: „Und was willst du mir damit sagen? Mit diesem…Kunstwerk?“

Garrison Gaeta: „Das, mein goblinhafter anmutender Geselle, ist Verdorbenheit. Ich könnte dir nun die Fragen stellen, ob du weißt, wer dieses ekelhafte Bild gemalt hat. Doch gehe ich mal still davon aus, dass dein Kunstverstand so ausgeprägt ist wie Drakes Gespür für Sublimität und beantworte die Frage direkt selbst.“


Der Volkstribun atmet einmal tief durch und baut sich seinen adonishaften Körper vor Mac Müll auf.


Garrison Gaeta: „Das ist vom gleichen Manne, der einige Jahre zuvor noch solche Kunstwerke zustande gebracht hat.“


Er rollt ein zweites mitgebrachtes Poster vor Müll aus.



Garrison Gaeta: „Goya.“


Er spricht den Namen mit Bedauern in der Stimme aus.


Garrison Gaeta: „Zwischen diesen Bildern liegt ein beispielloser Verfall der Ästhetik. Und warum ist es so gekommen? Sag nichts, ich beantworte die Frage wieder selbst, mein statistenhafter Spielball.“


Müll, seit 20 Jahren an Demütigung gewöhnt, nimmt es einfach hin.


Garrison Gaeta: „Weil es zugelassen wurde. Weil niemand einen Riegel davon geschoben hat und den Goya vor dem Ruin seines eigenen Verstandes gerettet hat. Einst brachte er große Kunstwerke hervor und gegen Ende seines Lebens malte er solche Widerlichkeiten direkt an die Wände seines Hauses. Die Pinturas negras.“

Mac Müll: „Okay. Und was hat das…mit der GFCW zu tun?“


Der Volkstribun schreit spitz auf. Ein Pfeil der Dummheit ist soeben in sein Herz abgeschossen wurden. Warum nur ist er von Narren umgeben?


Garrison Gaeta: „Wir stehen in der GFCW im übertragenen Sinne direkt vor der Schlucht zwischen diesen beiden Bildern. Zwischen Licht und Dunkelheit. Noch sind wir ganz knapp im Lichte. Wenn wir nicht ganz schnell was unternehmen, wird es kippen. Entarten. Degenerieren. Dann haben sie gewonnen.“

Mac Müll: „Sie?“

Garrison Gaeta: „Die Beermachines und Slaanesh Connections dieser Wrestlingwelt. Die Widerlichen. Die biertrinkenden und ziegenanstarrenden Verrückten. Sie werden diese Liga, die Kunstwerke wie…“


Der Volkstribun überlegt einen Moment.


Garrison Gaeta: „…mich hervorgebracht hat in den schwarzen Sumpf ziehen. Hast du nicht gesehen, was vor zwei Wochen geschehen ist? Ich bin mir sicher, dass du die Bilder noch genau in einem deformierten Kopf hast. Und das ist diesmal keine rhetorische Frage.

Mac Müll: „Du…bist in Bier ausgerutscht? Hast dich beschmutzt und leicht verletzt?“

Garrison Gaeta: „Du sagst es, als ob es eine Trivialität wäre. Bier ist nichts weiter als eine Sprosse auf der Leiter in die Hölle der Ekelhaften. Wo heute proletenhafte Massen applaudieren, wenn der erwählte Volkstribun zwischen minderwertigem Gerstensatz leidet, da frisst man morgen Kinder. Im übertragenen Sinne. Geschmacklich gemeint. Kurz gesagt findet eine Degeneration statt.“


Der Reporter hat vor, etwas zu entgegnen, doch die schneidende Stimme des Volkstribuns säbelt jede Blüte des Widerspruchs ab.


Garrison Gaeta: „Die Mission, die Danny Rickson und ich in diesem Turnier verfolgen, ist deshalb auch eine moralische. Wir werden nicht zulassen, dass die GFCW zu Goya wird. Wir werden jene Schandflecke entfernen, die diese Liga mit Bier und Dummheit zu einem Horrorhaus des schlechten Geschmacks machen.“


Im Brustton der Überzeugung fährt Gaeta fort.


Garrison Gaeta: „Dieses Tag-Team-Turnier ist die einzige Chance für die GFCW auf eine bessere Zukunft. Auf eine Liga ohne Bier. Ohne Hässlichkeit. Und jetzt entschuldige mich…“


Er wendet sich ab. Entschwindet aus dem Blickfeld und lässt uns nur eine letzte Chance, seine Schönheit zu bewundern.


Garrison Gaeta: „Ich habe eine Katastrophe abzuwenden.“



In den Katakomben der Kieler Sparkassen-Arena sehen wir einen wutschnaubenden Raymond „Morbeus“ Douglas, der scheinbar auf der Suche (wieder einmal) nach jemandem ist. Heute Abend steht vielleicht sein bisher wichtigstes Match in der GFCW an. Quasi aus heiterem Himmel wurde ein Inferno-Match gegen seinen alten Freund und nun aber erbitterter Widersacher Niander Cassady-Taylor gebookt. Morbeus fühl sich gejagt und verfolgt. Dennoch ist der Kopf der Fists for Future Foundation gänzlich alleine unterwegs, was in der aktuell prekären Phase, in der er sich befindet, durchaus gewagt ist.


Morbeus: „Verdammt noch mal. Dragan wollte doch schon längst hier sein. Der alte Kroate ist doch nie zu spät…..“


Morbeus trifft nun auf einen ihm bekannten „Talent-Worker“ und raunzt diesen an, ob er denn nicht wisse, wo sein Trainer und Freund Dragan bleibe. Selbstverständlich hat der unbescholtene Mann keinen blassen Schimmer und zuckt nur mit den Schultern. Wütend schmeißt Morbeus dann einen Wasserspender auf eine Wandmalerei oder besser gesagt das Logo des örtlichen Handballtopvereins THW Kiel.


Morbeus: „Aaargh. Warum sind hier überall scheiß Zebras an die Wand gemalt worden. Welcher Kackverein gibt sich bitte so ein scheiß Maskottchen? Natürlich muss es scheiß Handball sein, ein Sport für ungelenke Menschen und Grobmotoriker!“


Die Nerven liegen offenkundig blank beim ehemaligen Intercontinental Champion. Irrlichtend sucht er weiter laut fluchend nach seinem Freund, als er plötzlich an der Türe des Chefs vorbeikommt und dort ein Gespräch mit bekannten Stimmen hört. Mit einem Puls von circa 150 rammt er die Türe auf und erblickt dort die verdutzt dreinblickenden Dynamite und….Alex Ricks!


Morbeus: „Oooooh, entschuldigt meine ungehobelte Art und Weise hier so hereinzuplatzen….ich wollte euch Turteltäubchen nicht beim klüngeln stören!“

Dynamite: „Ray! Was soll das denn nun schon wieder?“


Dynamite und Ricks schauen sich kurz in die Augen, da hat Ray Douglas aber schon Luft für die nächste verbale „Angriffs-Salve“ geholt.


Morbeus: „Dynamite! War das deine scheiß-Idee mit dem Inferno-Match? Ist die Verpflichtung von Niander auf deinem Mist gewachsen? WAS SOLL EIGENTLICH DIE GANZE SCHEIßE IN DEN LETZTEN WOCHEN?????“


Dynamite schüttelt nur betrübt mit dem Kopf. Ihm ist die ganze Szene vor Alex Ricks sichtlich unangenehm. Der Mathematiker hingegen steht zwischen den beiden, senkrecht gerichtet, hat den Kopf aber in Richtung Morbeus gedreht. Mit leeren Augen schaut er ihn, hört sich die Schmipftirade in aller Seelenruhe an.


Morbeus: „Zuerst gibt’s du mir ne fette Vertragsverlängerung im Frühjahr! Longterm und gute Konditionen….für uns BEIDE! Und dann? Du bist doch Mr. Niceguy. Jeder wird von dir mit Respekt behandelt und deswegen wollen ja alle in die GFCW! Stabile Infrastruktur, Topstars und pünktlich ist das Scheiß-Geld bei den Wrestlern auf dem Konto! Aber wenn ich dich nun um etwas bitte, kommt gar nichts mehr von dir zurück. Hey, ich bin der ROHDIAMANT DES JAHRES! Sollte ein Promoter seinen Future Hall of Famer nicht besser schützen? Dann taucht auch noch Niander wieder auf. Fragezeichen über Fragezeichen. Und was macht denn Ricks hier wieder? Versucht er gerade bei dir seine Karriere zu retten?


Der Ligenpräsident macht sich zur Antwort bereit, holt tief Luft. Das Gesicht ist mit jedem Satz des Ökologen immer roter geworden, doch eine kühlende Hand kann die Hitze vielleicht auch wieder herunterdrehen. Zumindest versucht der Freiburger es, indem er stoppend die rechte Handfläche in Kopfhöhe von sich streckt und Booker so andeutet, dass er hier das Ruder an sich reißen wird. Das Ganze ohne Claude anzuschauen, denn der Blick geht weiter nur gen Morbeus. Dann ein Schnaufen und die Stimmung wird ruhiger, wie auch sonst bei der kalten Tonlage des Mathematikers, der mit seinen Worten die dicke Luft durchschneidet.


Alex: „Dein Kampf heute Abend…ist nur eine logische Konsequenz.“


Morbeus’s Blick verfinstert sich weiter, die Augenbrauen nähern sich immer mehr, sodass für Augenbrauenfetischisten die Show kurz vor FSK 18 anzusiedeln ist. Ricks nimmt die Hand in Richtung Dynamite herunter, legt die Arme hinter seinem Rücken ineinander. Eine völlige Drehung in Richtung Morbeus gibt es aber nicht. Der seitliche Blick muss reichen.


Alex: „Du wolltest doch Niander Cassady Taylor bekämpfen…du verdächtigst ihn doch, deine Wohnung angezündet zu haben. Raymond Douglas, nach all den spontanen Kampfesänderungen, die in den letzten Wochen und Monaten mit hoher Wahrscheinlichkeit an dir und deinen Leuten liegen…ist es da so unwahrscheinlich für dich, dass Claude Booker irgendwann von dir die Nase voll hat und selber Dinge festlegt?“


Nun kommt sie doch noch, die komplette Drehung. Ricks weiß den Ligapräsidenten hinter sich, konfrontiert Morbeus frontal. Die Miene ändert sich nicht.


Alex: „Raymond Douglas, was du mit deinen Investoren vor hattest…ist egal. Auch für dich gelten die Regeln von German Fantasy Championship Wrestling. Du stehst nicht über Claude Booker. Und wenn du wirklich an seinen Kragen willst…dann stehe ich dir im Weg. ICH kenne die Regeln.“


Und wir kennen die Wahrheit mein Freund...!!!“


Hinter Morbeus schieben sich zwei Gestalten ins Bild. Raymond Douglas Miene verfinstert sich. Er spürt das er in einer für Ihn sehr unangenehmen Situation steckt. Ohne sich umzudrehen realisiert der Anführer der FFFF wer da gerade den Raum betreten hat und sich hinter ihm gestellt hat.


Morbeus lachend: „Die Wahrheit...ihr kennt die Wahrheit...“

Tha Bomb: „Zumindest sind wir ihr ein großes Stück näher gekommen...“


Morbeus Blick geht immer noch starr gerade aus in Richtung Alex Ricks. Er weiß das er in dieser Lage ziemlich wenig Chancen auf Erfolg hat, wenn er die direkte Konfrontation suchen würde. Dennoch ist in seinem Gesicht keine Spur von Furcht zu erkennen.


Morbeus: „Aha, DW ist also investigativ unterwegs. Diese Promotion wird von Tag zu Tag abenteuerlicher. Seid ihr denn gar keine Wrestler mehr? Ich mein ok, dass was ihr sonst so im Ring zeigt hat mit professionellem Ringkampf zwar nichts mehr zu tun, aber ich dachte zumindest ihr würdet so etwas wie „DEN SCHEIN WAHREN!“


Thor: „Ich an deiner Stelle würde deine nächsten Worte mit Bedacht wählen du Made...“


Die mächtige Hand des Hall of Famers legt sich auf den Nacken von Raymond Douglas. Keine Regung.


Thor: „Und wir sind uns ziemlich sicher dass DU Made ein Teil dieser Wahrheit bist....“


Morbeus atmet tief durch und schiebt die Hand von Thor von seinem Nacken.


Morbeus: „Jetzt nervt mich nicht weiter mit euren Scheiß-Detektiv-Spielchen. Ihr lebt in eurer eigenen scheiß Realität..schon sehr lange….DYNAMITE! Was wird das hier?.“


Tha Bomb und Thor stehen nun rechts und links des angesprochenen.


Plötzlich ertönt ruhig aber entschlossen die Stimme von Claude „Dynamite“ Booker.


Dynamite: Meine Herren...HIER ist nicht der Ort, um eure Probleme zu lösen. Ich garantiere euch das es ernsthafte Konsequenzen für alle haben wird, wenn es hier zu einer Auseinandersetzungen kommen wird. Also...“


Thor unterbricht den Chef der GFCW.


Thor: „Also verlassen jetzt alle den Raum die keinen offiziellen Termin bei unserem geschätztem, diese Worte spricht der erste Heavyweight Champion der GFCW mit einer Portion Sarkasmus aus, „CHEF haben....“

Tha Bomb: „Oooooder....zur Lösung des Problems beitragen wollen oder können.“

Thor: „Und aus Erfahrung weiß mein alter FREUND Dynamite hier das mir Regeln und Vorschriften mehr als egal sind...also leg es ruhig drauf an...“


Die Wahrheit schaut fragend provozierend Raymond „Morbeus“ Douglas an. Dieser blickt entschlossen zurück. Von einem...Tha Bomb...zum anderen...Thor...um sich dann mit einem Grinsen ein paar Schritte zurückzuziehen.


Morbeus: „Ich wollte ohnehin meinen Kumpel Dragan suchen…aber eins noch Dynamite! Wenn 2026 die große Dokumentation „The Rise & Fall of GFCW“ herauskommt, dann werden die letzten scheiß Wochen hier sicherlich sehr prominent Eingang in die Doku finden. Ein Inferno-Match zu booken, was nicht der Main Event einer Show ist, ist schon verdammt dumm…. “


Kopfschüttelnd dreht sich Ray Douglas von den anderen Akteuren weg. Kurz bevor Morbeus den Raum verlassen hat, drehen sich Tha Bomb und Thor dem zu, der das Ganze mit störrischer Miene beobachtet hat.


Thor: „Ja auch du Professor...auch du bist hier jetzt unerwünscht.“


Alex Ricks Augen wandern nach links zu Thor.


Tha Bomb: „Alex...dürfen wir bitte. Wir haben einen Termin bei Claude.“


Die Kamera schwenkt aus.





Pete: „Da wartet er im Grund. Der Youngster, der Zeus geschlagen hat. Was kommt als Nächstes für ihn, was kommt als Nächstes für Timo Schiller?“

Sven: „Es ist eine Open Challenge. Jeder kann sie annehmen – sofern er ein Wrestler des Performance Centers ist. Davon gibt es schon einige, die auf sich aufmerksam gemacht haben. Und noch mehr, die auf ihre erste Chance warten. Drei haben wir vorhin schon gesehen. Wir einer von ihnen die Gelegenheit wahrnehmen?“


Das fragt sich sicherlich auch Timo Schiller, der im Ring umherstreift und immer wieder erwartungsvoll gen Rampe starrt, immer wieder einen blick auf die Videoleinwand wirft…doch noch wird kein Entrance-Video gespielt und keine Musik tönt durch die Halle, um einen Kontrahenten anzukündigen. Schiller lockert noch einmal die Arme, macht ein paar Dehnübungen und klatscht sich selbst motivierend in die Hände. Dann ist es soweit.


Plötzlich setzt folgende Entrance-Musik ein:



Der Eingang ist nun in rot und weiß gehüllt. Auf dem Titantron ist eine sternenklare Nacht zu sehen. Sternschnuppen huschen durch das Standbild.


Pete: „Oh! Das ist doch unser junger Freund…..KYD…FLAWLESS!“

Sven: „Pete, du bist der King. Über 500 Wrestler haben wir beide hier in der GFCW schon in Richtung des Ringes traben gesehen und du weißt wie immer schon nach 1,2 Sekunden Musik wer es ist.“

Pete: „Das stimmt zwar auch, Sven. Allerdings haben wir Kyd erst vor vier Wochen bei seinem Debüt gegen Niander gesehen! Und was war das für ein Debüt? High-Flying vom allerfeinsten!“

Sven: „True.“


Aus dem Entrance stürmt nun der wieder sehr bunt gekleidete junger Mann mit Wasserstoffblonden Haaren. Seine Wrestling-Stiefel sind in dunkelblau gehalten und tragen ein Abbild der Milchstraße da drauf. Seine Tights sind in Batikfarben, ein Mix aus rot, orange und blau. Wieder mal nichts für Epileptiker. Oberkörperfrei läuft der Jüngling zum Ring. Die für einen professionellen Wrestler eher magere Statur hat sich in den letzten vier Wochen nicht signifikant geändert. Rome was not build in a day!. Auf dem Titantron erscheint nun das Logo des Catchers:



Jubel in Kiel für den US-Amerikaner. Kyd hat sein Gesicht wieder mit einem überdimensionierten roten Blitz verziert. Schon deutlich selbstsicherer als vor vier Wochen rennt er zum Ring und klatscht dabei auch mit dem ein- oder anderen Fan ab.


Laura: „Begrüßen Sie mit mir den Herausforder..aus Seattle, Washington……..KYYYYYYDDDDD FLAWLESS!“


Im Ring posiert er, auf dem zweiten Ringseil in der Ringecke stehend, für die ihm zujubelnden Zuschauer.


Dann reicht er seinem Gegner Timo Schiller die Hand…….


Open Challenge an einen beliebigen Rookie des GFCW Performance Centers

Timo Schiller vs. Kyd Flawless

Referee: Henry Phönix Jr.


Frühphase


Das Match zwischen den beiden Rookies startet mit einer Geste des Respekts. Schiller und Flawless reichen sich die Hände. Von den Zuschauern wird das mit einigem Applaus bedacht, natürlich will das Volk aber Action sehen…und so geht es wenige Sekunden später bereits zur Sache. Schiller hat merklich Probleme mit dem Highflyer, denn seine Ansätze zu kraftvollen Aktionen werden allesamt ausgekontert. Unter anderen schlägt er mit einer Clothesline über den abtauchenden Kyd Flawless, woraufhin selbiger Schiller, als dieser sich umdreht, mit einem Dropkick an die Seile schickt.


Pete: „Flawless ist natürlich eine ganz andere Art Wrestler als das Monster Zeus. Timo muss sich erst einmal umstellen.“


Das gelingt dem jungen Dortmunder auch: Als er nach besagten Aktion in den Seilen hängt, stürmt Kyd Flawless heran und möchte mit einem Spinning Heel Kick nachsetzen, wohl um Schiller nach draußen zu schicken. Doch Schiller nutzt seine Kraft, fängt Kyd Flawless in der Luft und schmeißt ihn mit dem Oberkörper voran auf den Ringpfosten. Dem jungen Amerikaner wird die Luft aus den Lungen getrieben, er bleibt für einen Moment schwer atmend auf dem Pfosten sitzen und blickt, mit dem Rücken zum Ring, schmerzverzerrt ins Publikum.


Sven: „Was hat Timo vor…? Das könnte schmerzhaft für Kyd Flawless werden.“


Wird es! Schiller packt von hinten mit Schraubstockgriff um die Hüfte seines Gegners, steigt etwas unbeholfen auf das unterste Ringseil, um etwas an Höhe zu gewinnen. Und dann holt er Schwung.


German Suplex von den Ringseilen!


Pete: „Das ist ja unglaubliche Athletik von Kyd Flawless! Er wehrt die Aktion in der Luft ab.“


Tatsächlich: Flawless nutzt den Schwung der Aktion, um in der Luft eine ganze Drehung zu vollenden und hinter einem sichtlich entgeisterten Timo Schiller auf beiden Beinen zu landen, wofür es vom Publikum Begeisterungsrufe gibt. Diese steigern sich noch als der junge Mann die Gunst der Stunde nutzt und Schiller an die Brust dropkickt. Der Dortmunder verliert völlig den Halt, stolpert auf die Seile zu, fällt und landet nach seinem Stolperer zwischen den Ringseilen. Erst auf dem Apron gewinnt er wieder die Kontrolle über seine Bewegung wieder, doch Kyd Flawless kommt direkt hinterher, packt sich Schillers Oberkörper und zieht ihn durch die Seile bis Timos Beine auf dem mittleren Rope aufliegen.


ELEVATED DDT!


Pete: „Ist das ein schneller Sieg für Kyd Flawless? Das hat gekracht!“


Sofort geht der Mann aus Seattle ins Cover, die Fans springen von den Sitzen auf und zählen aufgeregt den Count mit.


EINS…

ZWEI…KICKOUT!


Jubel nun bei der Schiller-Fraktion, die in durchaus großer Zahl anwesend ist. Angetrieben von den Rufen kämpft sich Keeks Protegé auf die Beine zurück, hätte aber besser etwas Geduld bewiesen, denn so läuft er direkt in einen Kick des Kyds, der Timo wieder auf die Bretter schickt. Benommen rollt sich Schiller aus dem Ring, um erstmal wieder zu Luft zu kommen.


Pete: „Schiller ist vor dem Ring. Aber Kyd Flawless hat etwas vor!“

Sven: „Er nimmt Anlauf…er wird doch nicht!?“


Suicide Dive nach draußen!


Pete: „ABER SCHILLER FÄNGT IHN AUS DER LUFT!“

Sven: „Und jetzt so eine Kraftvorführung!“


Timo Schiller zeigt eine Gorilla Press…


TIMO! TIMO! TIMO!“


…und lässt Kyd Flawless auf die Ringabsperrung fallen.


Aufkeuchen im Publikum nach dem Aufprall des Mannes aus Seattle. Dieser bleibt danach regungslos liegen, Schiller nutzt die Chance und rollt sich ins Squared Circle zurück, woraufhin der Referee mit dem Auszählen beginnt.


1…

2…

3…


Keine Regung bei Kyd Flawless außer dem Zucken seiner Hand.


4…

5…


Der Amerikaner will sich hochstemmen, bricht aber wieder zusammen. Noch immer raubt ihm die vergangene Attacke die Luft.


6…

7…


Pete: „Nun ist er wieder auf den Beinen!“

Sven: „Und kommt in den Ring zurück. Kyd Flawless bleibt im Match.“


Mittelteil & Finish


Nach seiner Rückkehr in den Ring ist es ein Konter des Kyds, der die Wende bringt. Er springt bei Schillers Versuch zur Vader Bomb zur Seite, wodurch Schiller mit der Matte kollidiert und direkt aufgerollt wird. Der Pinfall geht zwar nur bis zwei, doch Timo ist durch die Wende derart von der Rolle, dass er direkt in den Firemans Carry Neckbreaker seines Gegners läuft.

Schiller am Boden. Anders gesagt: Eine große Chance für seinen Kontrahenten. Kyd Flawless besteigt daraufhin in katzenhafter Manier die Seile, braucht nur ein paar Sekunden, um die Balance zu finden und springt dann in akrobatischer Manier durch die Halle.


SHOOTING STAR PRESS!


Pete: „Perfekter Treffer von Kyd Flawless!“

Sven: „Er setzt sofort das Cover nach.“


EINS…

ZWEI…

DR…KICKOUT!


Pete: „Ganz knapp. Aber die Fans zollen dem jungen Mann Respekt für seine Flugkünste und das risikoreiche Match, das er hier zeigt.“


So geht es auch weiter. Kaum ist Schiller auf den Beinen, gerät er in eine Kopfschere von Flawless, der ihn ganz schwindlig macht. Schiller stolpert sichtlich angeknockt umher, fällt mehr in die Ringecke als das er läuft und steht mit dem Kopf voran am Ringpfosten, auf den er sich durchatmend stützt. Da sieht Kyd Flawless die Chance gekommen, rennt in die gegenüberliegende Ecke, holt einmal Anlauf.


CROSSBODY IN SCHILLERS RÜCKEN!


Timo kollidiert nach der Aktion Kopf voran mit dem Ringpfosten, fällt wie ein gefällter Baum nach hinten, wo Flawless gerade noch rechtzeitig ausweicht.


Pete: „Der Blick von Kyd Flawless geht wieder Richtung Top-Rope. Es gibt da etwas, das er zeigen will. Und die Fans fordern es!“


Wieder ist Flawless in Sekunden oben, wieder fliegt er wunderschön durch die Luft. Diesmal hat er sich allerdings eine andere Kür ausgesucht.


STARSCREAM!
(630° Splash)

Aber Schiller zieht die Knie hoch.


Pete: „Uff. Das muss wehtun.“


Das tut es offensichtlich auch. Schreiend rollt Kyd Flawless über die Matte, nachdem sein Finisher auf derart simple und doch effektive Weise gekontert wurde. Schiller greift sich den vor Pein abgelenkten Gegner, wirft ihn mit Bärenkraften umher.


Pumphandle Facebuster.


Oooooh!“


Sven: „Sofort das Cover!“


EINS…

ZWEI…

DER…NEARFALL!


Pete: „Gibt es doch nicht.“

Sven: „Denkt auch Timo. Der zieht Kyd Flawless sofort wieder auf die Beine.“

Pete: „Und setzt noch einen Pumphandle Facebuster nach. Die Drehung gelingt perfekt.“

Sven: „SIE GELINGT ZU GUT! Kyd Flawless kann auf den Beinen landen.“


Und haut dem entsetzten Schiller das Knie ins Gesicht. Schiller fällt auf den Rücken, direkt erkennt Kyd Flawless die Chance. Er springt über die Seile athletisch auf den Apron.


SPRINGBOARD LEGDROP!


Pete: „Aber Schiller rollt sich zur Seite…“

Sven: „Kyd Flawless riecht die Finte aber. Er kann sich abfangen und landet auf den Beinen.“


Nun stehen beide Athleten gegenüber. Kyd Flawless schenkt Schiller ein respektvolles, wenn auch kampfeslustiges Grinsen. Er hat gerochen, dass Schiller ein zweites Mal eine Flugaktion kontert wollte und konnte sich diesmal abfangen. Dann stürmen beide Athleten aufeinander zu. Steigern sich in einen Schlagabtausch, der zunächst abwechselnd geführt wird. Doch dann gewinnt Kyd Flawless mit der höheren Schlagfrequenz die Oberhand und drängt Timo Schiller in die Ringecke.


KYD! KYD! KYD!“


Flawless geht in die entgegengesetzte Ringecke. Nimmt Anlauf. Rennt heran, um mit voller Wucht auf Schiller zu springen…


…aber Schiller hechtet zur Seite!


Kyd Flawless schlägt auf dem Ringpfosten auf.

Wankt benommen in die Ringmitte zurück.

Dort erwartet ihn Timo Schiller.


Pete: „RUHRPOTT REPRESENTER! Sein Steiner Screwdriver.“


OOOOOOOH!“


Sven: „Trifft perfekt. Nur der Pin.“


EINS…


Pete: „Wird das Cover erfolgreich?“


ZWEI…

DREI!


Sieger des Matches durch Pinfall: Timo Schiller!


Überglücklich lässt es Timo Schiller geschehen, dass Referee Henry Phoenix Jr. seine Hand ergreift und siegreich gen Himmel hebt. Schiller pumpt schwer, doch auf seinem roten Gesicht ist ein breites Grinsen zu sehen. Er gestikuliert in Richtung der Fans, steigt auf das mittlere Ringseile und jubelt denen zu, die ihn treu unterstützt haben.


Pete: „Aber auch ein großartiges Match von Kyd Flawless. Er hat heute viele Herzen erobert.“

Sven: „Letztendlich war es vielleicht ein Sieg der Erfahrung. Schiller ist zwar genauso noch Rookie, doch schon einen Schritt weiter.“


Als sich Kyd Flawless auf die Beine gekämpft hat, erwarten ihn nach dieser mutigen Vorstellung viele zufriedene Fans, die der Leistung klatschend Tribut zollen. Auch Timo Schiller schließt sich der Geste der Zuschauer an, woraufhin Flawless trotz der Schmerzen nicht umhinkommt, ein Grinsen auf seinen Lippen zu zeigen.


Pete: „Dieses Match endet so, wie es begonnen hat. Mit einem Handschlag!“


Nach der respektvollen Geste reißt auch Kyd Flawless noch einmal die Hand seines Bezwingers in die Luft, Schiller wiederum applaudiert in Richtung Kyd und fordert die Fans auf, dasselbe zu tun. Mit diesen schönen Bildern wird zum nächsten Segment übergeblendet.




Backstage sehen wir Carola Birkenstock. Die Managerin der Fists for Future Foundation trägt ihre üblichen Klamotten. Gelbe Beanie Mütze, langer grüner Parka, Doc Martens und eine blaue Röhrenjeans. Sie steht vor der Umkleidekabine von Thomas Camden, atmet kurz tief durch und klopft dann an der Türe.


Stimme: „…Gäääääääähnen….jup.“


Carola drückt die Türe auf, kommt herein und erblickt Thomas Camden…nicht beim Essen. Die Enttäuschung ist gewaltig. Er hat sich einfach so auf die Holzbank vor der Garderobe gefläzt, lehnt mit dem Rücken an der Holzwand zu seiner Linken, während er die Beine übereinandergelegt von sich streckt und auf eben dieser Bank abgelegt hat. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, schaut er mit leicht müdem Blick zur Seite, bemerkt dann, wer hier gerade in die Kabine kommt, nickt sich selbst mit einem knappen aber überraschten „Oh“ zu, schwingt dann die Beine von der Bank, dreht sich flott um 90° und setzt sich gesprächsbereit hin, das rechte Bein ruhend auf das aufgestellte linke abgelegt, die Hände in den Schoß, wobei die linke noch einmal kurz zum Grüßen gehoben wird.


Thomas: „Tagchen, Carola…alles fit?“

Carola: „Hey Thomas. Also…ich wollte mich bei dir bedanken. Dieser Niander ist wirklich ein furchtbarer Mensch, abgrundtief schlecht..hehe.“


Das mit dem Abgrund sollte ne kleine Anspielung auf die letzte WE sein, schließlich bewahrte Thomas Camden Carola vor schlimmerem und rettete sie bevor NCT sie in diesen stürzte. Nun steht die fast Bundestagsabgeordnete wie ein kleines Schulmädchen in der Kabine und versucht sich bei ihrem Retter zu Bedanken.


Carola: „Du bist echt ein cooler Typ, Thommy. Das war alles schon ziemlich……wie sagst du so gerne…..EDEL von dir. Ich meine, ihr habt euer Match verloren und das nur weil du mich gerettet hast…also und wir sind dir glaube ich auch alle sehr dankbar, dass du uns hilfst und so. Wir sind echt nie die Bösen hier, leider verstehen das manchmal die smarten Fans nicht so…..“


Grinsend erwartet sie nun eine Reaktion des „Mitarbeiter des Monats“. Der wird tatsächlich ein wenig rot, kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, zuckt aber dann mit den Schultern und winkt mit einer Hand ab. So viel Bewegung hat er selten in seinen Segmenten.


Thomas: „Passt schon, Caro… ok, wenn ich dich so nenne?“

Carola: „Hat seit der achten Klasse keiner mehr gemacht aber, yeah!“

Thomas: „Wie auch immer…gut, Match hab ich für uns verloren, hat Ray sicherlich angekotzt gerade gegen Niander…aber tjoa, ich dachte halt, du wärst ihm sicherlich wichtiger als irgendein Sieg in irgendnem Match. Ich meine, Ray hat hier schon genug große Matches gewonnen…und ich denke mal, bei ner anderen Gelegenheit könnte ich Tha Bomb oder Niander auch gewuppt kriegen. Ma schaun, vielleicht gibt mir Fletcher ja da nochmal ‘ne Chance. Oder ich helfe euch nochmal aus, wenn ihr wieder irgendnen komischen Nachteil bekommt.“


Er zuckt erneut mit den Schultern, stülpt die Unterlippe über. Er unterstreicht noch einmal, wie wichtig ihm ein Rückmatch ist…nämlich nicht allzu sehr. Dann runzelt er die Stirn allerdings ein wenig, schaut Birkenstock etwas skeptischer an.


Thomas: „Von wegen Chancen…gebt den Fans ruhig auch ne Chance. Die kommen schon noch mit euch klar. Mich mögen die mittlerweile auch ganz gern. Ist n ganz cooles Gefühl. Müsst halt nicht immer mit irgendwelchen Fisimatenten ankommen oder die ganze Zeit rummaulen…ah, apropos…“


Er hebt mahnend den Zeigefinger, will die Zeit anhalten um sich nach vorne zu beugen und zwischen seine Beine unter die Bank zu greifen. Tatsache, da steht seine Sporttasche. Doch Tatsache, Tatsache, neben der Sporttasche steht eine Kuchenglocke. aus undurchsichtigem Kunststoff. Er kratzt die Kuchenplatte über den Tisch, hebt die Glocke mit dem Griff an, stellt die freie Hand drunter, hält den Teller, dreht die Glocke kurz bis zu einem kleinen „Klick“, hebt den Deckel und stellt die alles entscheidende Frage…


Thomas: „Lust auf nen Blaubeermuffin? Leider nich vegan, tut mir Leid.“

Carola: „Hey, vielen Dank…echt voll lieb von dir, aber ich habe meine Prinzipien.“


Frau Birkenstock grinst Camden noch kurz an, bevor sie sich dann wieder in Richtung Katakomben macht. Die Kamera schwenkt aus.



Danny Rickson: „Wie laufen die Aktien?“

Garrison Gaeta: „Was bitte?“


Der Hall of Famer ist damit beschäftigt, seine Hände zu tapen und hat für seinen eigenen Witz nur ein schwaches Lächeln übrig. Er legt den Kopf schief und blickt Gaeta an, der schon im Ringoutfit auf der Bank neben ihm sitzt. Violette Trunks, schwarze Kneepads, weiße Stiefel.


Danny Rickson: „Entschuldigung. Eine Anspielung auf Lucius und Flex. Ich dachte, dass es ein humorvoller Einstieg ist, wenn ich solche über solche absurd uninteressanten Dinge spreche wie es unsere Gegner tun. Um in Stimmung zu kommen für den anstehenden Kampf.“

Garrison Gaeta: „Sieh dich an. Du musst deine eigenen Witze erklären und es ist nicht so langweilig wie Slaanesh selbst.“

Danny Rickson: „Aber im Ernst. Bist du bereit?“

Garrison Gaeta: „Du zweifelst?“


Kopfschütteln des Engländers. Dann ein ernster Blick in die Augen seines Gegenübers, der sich jetzt von der Bank erhebt, einige halbherzige Dehnübungen beginnt und auf eine Antwort wartet.


Danny Rickson: „Ich zweifle nicht daran, dass du für…irgendeinen Kreuzzug gegen die Leute bereit bist, die in deinen Augen die Liga zerstören. Ich zweifle nur, ob du dich bei dem ganzen Kram darauf konzentrieren kannst, etwas so Simples zu machen wie einfach nur ein Wrestlingmatch zu gewinnen.“

Garrison Gaeta: „Es sind ja die gleichen Feinde wie bei meinem…Kreuzzug.“

Danny Rickson: „Gegner.“


Der Hall of Famer tritt einen Schritt näher und erwirkt damit, dass Gaeta mit dem Warm-Up aufhört und seinem Partner ebenfalls in die Augen blickt. Sie stehen sich gegenüber und frei von Spannung, das muss man zugeben, ist dieser Moment nicht.


Garrison Gaeta: „Nenn es, wie du willst.“

Danny Rickson: „Ich wollte damit nur sagen, dass ich deinem Krieg, Kreuzzug, Whatever nicht im Weg stehen will. Aber zunächst einmal müssen wir ein simples Match gewinnen und das endet mit 1-2-3. Nicht damit, dass du einen Kampf gegen eine ganze Ideologie anzettelst. Und…“


Er will ein verschmitztes Lächeln auf seine Lippen zwängen, der Versuch mündet jedoch in einer ernsten Mimik.


Danny Rickson: „…lass dich heute nicht provozieren. Ich akzeptiere, dass du vor zwei Wochen gegangen bist. Die Gegner waren ja nicht da und die Situation war beschissen. Versteh ich. Aber heute müssen wir es durchziehen. Auch wenn wieder irgendeine Sache mit Bier kommt oder Slaanesh…naja, einfach so Slaanesh-Dinge tut.“


Jetzt ist es an Gaeta, einen Schritt näher zu kommen. Fast Stirn an Stirn stehen sie da.


Garrison Gaeta: „Ich bin vor zwei Wochen nicht gegangen.“


Der Volkstribun spricht mit dem Brustton der Überzeugung, presst jedes einzelne der folgenden Worte aus sich heraus.


Garrison Gaeta: „Ich habe ein Statement abgesetzt.“


Er tippt mit seinem Finger auf die Brust Ricksons und wären sie nicht Teampartner, man könnte sicher sein, dass sich der Engländer dies nicht gefallen lassen würde.


Garrison Gaeta: „Und heute, im Ring, da wird ein weiteres Statement folgen. Aber diesmal auf genau die Art und Weise, die du dir wünscht, Danny. Ein simples Statement. Bestehend aus drei Zahlen.“


Ein Finger geht in die Luft.


Garrison Gaeta: „Eins…“


Dann ein Zweiter.


Garrison Gaeta: „Zwei…“

Danny Rickson: „Schon gut. Ich verstehe, was du sagen willst.“

Garrison Gaeta: „Drei.“


Nun ein Seufzen des Mannes aus Newcastle.


Danny Rickon: „Dann verständigen wir uns darauf, dass wir komplett andere Motive haben, jedoch das gleiche Ziel. Du willst das Turnier gewinnen, um heute gegen Slaanesh und bei Title Nights gegen Beermachine ein Statement zu setzen. Ein Moralisches, wie du vorhin gesagt hast. Ich will dieses Turnier gewinnen, weil es mir um den Sport geht. Das Statement, das ich anstrebe, ist die Aussage, dass wir die Besten sind. Und dem Titel Glanz verleihen können, den er so noch nie hatte.“


Seinerseits tippt Rickson Gaeta nun auf die Brust.


Danny Rickson: „Also gehen wir da jetzt raus und verfolgen unsere Träume. Du bist dabei?“


Er hält dem Italiener die Hand hin. Kurze Zeit später schlägt der Sizilianer mit einem breiten Lächeln ein.


Garrison Gaeta: „Erledigen wir unsere Pflicht. Für eine Zukunft in unserem Sinne.“



Rob und Sid sitzen in einem abgesperrten Bereich auf der der Tribüne ( Corona macht`s möglich).


Rob kaut nachdenklich mit den Zähnen auf einem Zahnstocher herum. Die gestiefelten Füße auf die Lehne vor sich gesetzt.


Rob: „Ich weiß es sieht völlig bescheuert aus aber es beruhigt mich irgendwie mit einem Zahnstocher in der Fresse. Besonders nachdem was ich in der letzten Show gesehen habe. Eine Schande sondergleichen! Sie werden alle meine Rache zu spüren bekommen! Durchdringend wendet er sich an die Kamera: Ja Gaeta ich weiß was du letzte Show getan hast und mein Zorn soll dich beim Pissen treffen.“


Den linken Arm um Stoppis Griff hängend und diesen auch darauf abstützend mustern Sid's Augen suchend den Saal. Den Kragen seines Parkers hoch gestellt und den rechten Stiefel gegen den Sitz vor ihm gestemmt, sitzt er da, als aufmerksamer Beobachter.


Sid: Rob? Das ist jetzt nicht wichtig! Der Ausrutscher hat den Applaus verdient, aber zur Zeit sieht es aus als würde unser Plan nicht aufgehen! Anstatt sich mit gelben Scheinen zu beurlauben, finden die unsere Contender anscheinend die lächerlichsten Entschuldigungen um nicht zur Arbeit zu erscheinen. In jeder anderen Situation wäre mir das vielleicht sympatisch... aber es geht hier um unseren Plan!

Rob: „ Und dann hat er noch so getan als wäre es besser bolivianisches Regenwasser oder Saft aus Guaven zu schlürfen! Unvergoren! Oder Moselwein... wobei.“


Ärgerlich wird er von Sid angestoßen und Rob ist wieder in der Spur.


Rob: „ Nein ein Bier zu zerstören ohne ihm die Chance zu geben zu Urin zu werden ist ein Verbrechen. Sorry Rickson aber dieser Clown, der sich besser wieder hinlegen sollte wie er es bereits getan hat, hat es nicht verdient die Titel aus unserer herrlichen Obhut zu reißen. Somit ist auch dein Streben vergebens.“

Sid: Im schlimmsten anzunehmenden Fall scheidet Gaeta aus weil er beim Entrance auf einer Bananenschale ausrutscht oder die Ziegensauger werden disqualifiziert weil Sie auf dem Weg zum Stuff-Scheißhaus in eine Schlange geraten!

Rob: „Hrmpf, vielleicht sollten wir Slaanesh persönlich abholen damit sie pünktlich ankommen.“


Sid's Zähne beginnen gegeneinander zu pressen, seine Stirn und Nase runzeln sich. Das erste mal in dieser Unterhaltung dreht sich Scum zu seinem Team-Partner.


Sid: Am besten treten wir bei Titel-Nights gegen uns selbst an. Willst du Beermachine sein? Ich kann zur Abwechslung auch mal Contender spielen...


Rob kratzt sich nachdenklich am Kinn.


Rob: „Ich hab da noch so zwei hässliche Gartenzwerge im Keller meines Bruders, vielleicht könnten die ja unsere Gegner vertreten?“

Sid: Aber ein gutes hat das Ganze. Wenn das Niveau von letztem War Evening die Spitzenleistung ist, dann.....“


Stößchen zwei Bierchen – Ende der Szene.



Die Regie schaltet uns zu Mac Müll, der Backstage steht. Am Hintergrund kann man erkennen, dass es ein sehr elegant und luxuriös ausgestatteter Raum ist. Damit engt sich der Kreis der möglichen Interview-Partner schon einmal stark ein…


Mac Müll: „Title Nights rückt näher und näher. Und während man einige Wege schon erahnen kann, gibt es bei anderen noch große Fragezeichen. So auch in der Frage nach den #1 Herausforderern auf die Tag Team Titel. Heute fallen dazu erste Entscheidungen. Aus diesem Grund habe ich mir meine jetzigen Interview-Partner ausgesucht. David Hott und Matthäus Meister, die 5*Hautevolee.“


Die Kamera zoomt heraus, sodass nun alle sehen können, dass eben genannte Männer neben Mac Müll stehen. Einer Links, einer Rechts. Beide sehen nicht aus als wären sie (besonders heute, an diesem wichtigen Tag) zum Scherzen aufgelegt. Die Buhrufe für die beiden Männer sind bis in den Backstagebereich zu hören.


Mac Müll: „Hott, Meister, heute trefft ihr im Halbfinale aus Cornelius Van Leeuween und Ishimura, auch genannt #SLT. Aber bevor wir darüber sprechen, ihr beide habt zuvor Zereo Killer erfolglos herausgefordert. Wird das heute-“


Weiter kommt der Hall Of Famer nicht. Denn er wird mitten im Satz von David Hott unterbrochen, der seinen Arm in dem er das Mikrofon hält zu sich zieht. Dabei wird er vor Hotts ersten Worten von diesem böse angesehen.


David Hott: „Bevor du den Leuten irgendeine Story vorkaust, Mac, komme ich dir lieber zuvor. Hast du das Match zwischen mir und Zereo Killer gesehen?“


Etwas eingeschüchtert nickt Mac bestätigend.


David Hott: „Und was hast du gesehen? Hast du gesehen wie Zereo Killer, the big star of this company, David Hott dominiert, gesquashed und nach wenigen Sekunden oder Minuten abgefrühstückt hat? Hast du das gesehen, man?“


Diesmal verneint Mac Müll kopfschüttelnd.


David Hott: „Und warum hast du es nicht gesehen? Because it didn’t happen! Ich habe nicht nur mit Zereo Killer mitgehalten, Mac, ich habe ihn teilweise vorgeführt! Ich habe seine Moves in den Schatten gestellt und habe ein Match aus ihm herausgeholt, das ‚Off. The. Charts.‘ war! Und ich hatte ihn am Rande der Niederlage. Gerade so hat er sich da nochmal rausgewunden und mich besiegt. Aber jetzt frage ich dich, Mac…“


Er zieht Mac an seinem Arm näher zu sich und blickt ihm böse ins Gesicht.


David Hott: „Wer hat am Ende besser ausgesehen? Wer von uns beiden konnte danach mit erhobenem Haupt gehen? Der legendäre Zereo Killer, der unzählige Titel gewonnen hat, der es aber nicht geschafft hat einen Neuling wie mich entscheidend zu schlagen, sondern den Kampf mit mir gerade noch so überstanden hat? Oder David Hott, der diese erfahrene und alteingesessene Legende bis an ihr Limit und an den Rand einer Niederlage gebracht hat?“


Da weiß Müll nun wirklich nicht mehr was er tun soll.


David Hott: „Ich denke die Antwort ist uns allen klar, buddy.“


Dann stößt er Mac von sich weg und geradewegs gegen den massiven Körper des Kolosses Matthäus Meister. Ängstlich blickt Müll ihn an und versucht sich ein paar Schritte zu entfernen. Doch nach den ersten Schritten packt Meister die Hand von Müll in der er das Mikrofon hält.


Matthäus Meister: „Ohne Zweifel, Herr Müll, wollten Sie mir doch eine ähnliche Frage stellen, nicht wahr?“


Müll wechselt hektisch zwischen nicken und kopfschütteln. Er weiß nun wirklich nicht mehr was er tun soll um aus dieser Situation heil rauszukommen. Meister zeigt Müll seinen bandagierten Arm.


Matthäus Meister: „Sehen Sie das hier? Es benötigte eine hinterhältige Attacke mit einem Stahlstuhl für den David um den Goliath zu besiegen. Und wer kann es ihm verdenken? Anders hätte Zereo Killer ein Wrestling-Match gegen den Meister gar nicht überlebt. Und um eines klarzustellen: Der einzige Grund warum ich aufgegeben habe ist, weil ich wusste, dass wir bald unsere Duelle im Turnier hatten. Deswegen wollte ich einer schweren Verletzung vorbeugen. Es hätte unsere Chancen auf die Titel gefährdet, auf die wir hingearbeitet haben.“


Er begutachtet seinen Arm noch einmal kurz, bevor er ihn absenkt und weiterspricht. Ruhig. Fokusiert. Bedrohlich.


Matthäus Meister: „Doch das ist jetzt Vergangenheit. Wir haben damit unseren Teil für Lionel Jannek getan… Doch jetzt, gibt es für uns nur noch eines. Und das sind die GFCW Tag-Team-Titel.“


Nun blickt der Riese direkt in die Kamera. Seine tiefe Stimme lässt allen einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen.


Matthäus Meister: „Wenn auch nur einer von euch denkt, er wäre besser als wir, dann tretet vor. Wir werden euch eines Besseren belehren. Doch kaum einer von euch hatte bisher den Mut dazu. Ist es vielleicht, weil ihr bereits wisst, dass es sinnlos ist? Weil ihr wisst, wer denn tatsächlich die Besten sind?“


Jetzt übernimmt Hott wieder das Mikrofon. Ebenfalls mit Blick in die Kamera.


David Hott: „Doch jetzt habt ihr keine Wahl mehr. Ab heute ändert sich das. Und den Anfang machen wir heute mit einem Team namens SLT… SLT… Die Abkürzung für ‚Standard Loser Team‘. No doubt. Cornelius, egal was du dir für heute vorgenommen hast, es wird nicht passieren! Dein Schicksal war besiegelt als uns Fortuna zusammengelost hat. Ist das Schicksal nicht manchmal grauenhaft? It really is.“

Matthäus Meister: „Und euer Schicksal… sind wir.“


Meister übernimmt die Redearbeit wieder. Mac Müll wird zum Spielball der beiden.


Matthäus Meister: „Nun denn. Es gibt eine Zeit des Redens und eine Zeit des Handelns… und wir haben schon viel zu lange nichts mehr zum gemeinsamen Handeln bekommen. Deswegen glaubt uns besser, wenn wir euch sagen… Heute WIRD gehandelt werden. Und zwar so, dass ihr es niemals vergessen werdet. Die 5*Hautevolee wird heute ihren ersten Schritt in neue goldene Zeiten machen. Und wenn ihr denkt ihr könnt uns aufhalten…“


Über die Vorstellung davon amüsiert müssen beide Männer kurzzeitig lächeln. Doch schnell weicht dieses Lächeln wieder aus ihrem Gesicht und sie blicken beide todernst in die Kamera.


David Hott & Matthäus Meister: Versucht es doch!


Nun lassen sie Mülls Arm wieder los und verlassen, sichtlich topmotiviert, die Szene. Mac Müll hält sich den Arm und ist sichtlich erleichtert, dass er nicht mehr als das abbekommen hat. Das war also die Ansage der 5*Hautevolee. Werden diesen Worten nun auch tatsächlich die Taten folgen? Werden sie heute erfolgreich sein? Wir werden es herausfinden.



Immer wieder schaut Lucien Pitworth Jr. mit wachsender Ungeduld auf seine Uhr. Er kann sich nicht einmal auf die wohlwollenden Lacher des Publikums konzentrieren, die durch die Tür des Kinosaals zu ihm dringen – nach draußen, in den Vorraum, wo er gefesselt ist. Gefesselt durch das Nicht-Erscheinen seiner beiden Stargäste, die er schon vor Beginn der eigentlichen Premiere erwartet hätte.


Lucien Pitworth Jr.: „Ruf nochmal beim Taxiunternehmen an, wie lange es verdammt nochmal dauert.“


Er sagt es zu einem namenslosen Assistenten, der sich mit eiligem Nicken an die Aufgabe macht und eine Nummer auf seinem Handydisplay eintippt. Pitworth tritt unterdessen – auch das zum wiederholten Male – im Vorraum bis an die Tür und späht durch das Glas nach draußen. Müssten die Taxis nicht gleich um die Ecke kommen?“


„ICH BIN WÜTEND!“


…schallt es aus unerwarteter Richtung und die Hintertür wird, im Einklang mit dem aufgeregten Schrei, aufgeschlagen, fliegt fast aus den Angeln, was Pitworth dazu bringt, sich erleichtert umzudrehen. So sieht er gerade noch Keek Hathaway heranstürmen. Der Namibianer hat sich in einen ungewohnt feinen Zwirn gekleidet. Er trägt einen beigen Anzug, möglicherweise maßgeschneidert, und das einzige Accessoire, das an seine Wrestlingkarriere erinnert, ist der GFCW Titel über der Schulter.


Lucien Pitworth Jr.: „Endlich!“

Keek Hathaway: „Der Verkehr. Und dann ist der Taxifahrer so ziellos herumgeirrt, dass er eine Drake Nova Vaughn-Promo sein könnte. Ich bin WÜ…-“

Lucien Pitworth Jr.: „Verstehe. Aber nun bist du ja da. Sieh, es ist so, der Film hat schon begonnen. Natürlich warten alle auf dich, auf den Ehrengast und Protagonisten, aber wir müssen nun leise in den Vorführungssaal gehen. Bis zur anschließenden Pressekonferenz bist du dann vielleicht wieder etwas…entspannter.“


Er sagt es mit einem beschwichtigenden Lächeln, doch erntet nur einen ärgerlichen Blick Hathaways. Keek hält sich jedoch im Zaum und folgt Lucien Pitworth Jr. zu einer zweiten Eingangstür in den Kinosaal, die am hinteren Ende des Vorraums zu finden ist. Schnellen Schrittes geht das Duo auf sie zu als plötzlich eine weitere Stimme ertönt.


Reporterin: „Keek Hathaway!“


Der Angesprochene bleibt stehen.


Reporterin: „Was für ein Glück! Ich hatte mich verspätet, keinen Platz mehr bekommen und wollte schon nach Hause gehen. Und nun treffe ich hier den wichtigsten Mann des Abends. Sie haben sicher Zeit für ein Interview?“


Keek dreht sich zu Pitworth um, der genervt mit den Schultern zuckt und ein stummes „Mach’s kurz“ über die Lippen bekommt.


Keek Hathway: „Ein paar Fragen nur, bitte.“


Reporterin: „Klar. Prägnanz ist bei meiner Arbeit wichtig. Also komme ich gleich zur Sache. Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass man nun Star eines eigenen Filmes ist? Dass die eigene Karriere für relevant genug betrachtet wird, um es auf die große Leinwand zu bringen?“


Man sieht den Ärger aus dem Gesicht des Namibianers ein Stück weit verfliegen. Die angespannten Schultern senken sich ab, er entblößt grinsend seine Zähne.


Keek Hathaway: „Hervorragend. Auch wenn ich natürlich sagen muss, dass diese Ehre auch anderen Wrestler hätte zu Teil werden können. Als sich Pitworth Productions dazu entschied, mit mir zusammenzuarbeiten, war ich längst nicht so erfolgreich wie heute und fand, dass es zu viel der Ehre für mich war. Vielleicht hat es mich ein Stück weit besonders motiviert, dass ich bis zur Premiere meinen Erfolg so vergrößern wollte, dass ich dem Film gerecht werde.“


Im Hintergrund lächelt sich Pitworth ins Fäustchen, das Dreschen von PR-Phrasen beherrscht selbst der schwierigste Klient, wenn es darauf ankommt.


Keek Hathaway: „Noch eine Frage? Sonst würde ich jetzt in den Vorführungssaal gehen, ich habe die ersten zwanzig Minuten bereits verpasst.“

Reporterin: „Eine Frage nur noch. Kannst du die Premiere überhaupt genießen?“

Keek Hathaway: „Was? Warum denn nicht?“


Nun schaut sie ein wenig verlegen drein, die Interviewerin, will sie Hathaway doch nicht die Premiere versauen. Doch die Frage ist nun einmal gestellt.


Reporterin: „Wegen Player. Es gibt…nun ja…in den Foren einige Stimmen, dass er im Vorfeld eures Matches bei Title Nights deutlich entschlossener wirkt. Genauer gesagt behaupten dort einige Stimmen, dass das Feuer, welches du vor dem Koffermatch hattest, bei dir etwas verloschen ist und du dich auf einer Gute-Laune-Phase ausruhst. Wohingegen Player viel entschlossener wirkt. Der Angriff auf dich kam zuerst, zuletzt griff er sogar seinen besten Freund an. Kann es sein, dass bei ihm mehr Ehrgeiz im Spiel ist? Würde es dir für die Vorbereitung helfen, wenn du ein bisschen mehr wie er wärst?“

Keek Hathaway: „ICH…“


Er atmet einmal durch durch, doch hoffnungslos: Die Worte, gesagt werden müssen, sprudeln aus ihm heraus wie schlechte Witze aus Dr. Dicks Hirn.


Keek Hathaway: „BIN…“


Er ist so wütend, dass er sich das Jackett auszieht und zu Boden wirft, nur noch im Hemd dasteht. Im Hintergrund legt sich Pitworth eine Hand vor dem Mund, es ist nicht auszumachen, ob er sich schämt oder schelmisch freut, was für ein Auftritt sein Klient hier hinlegt.


Keek Hathaway: „WÜTEND!“

Reporter: „Das…das war nicht mein Ziel.“

Keek Hathaway: „Mehr wie Player sein? Wie können die Leute überhaupt auf den Gedanken kommen, dass es mir helfen würde?“


Er schüttelt den Kopf hin und her.


Keek Hathaway: „Ich sag jetzt mal was. Wenn ich mehr wie Player sein würde, dann würde es bedeuten, dass ich das Folgende bin: Ein verdammter Idiot, der sich seinen Freunden gegenüber als loyalitätslos und hinterrücks entpuppt. Und als ehrenloser Typ, der Leute verprügelt, nachdem sie ihm in die Augen geschaut und die Hand geschüttelt haben. Ich will und werde nie wie Player sein.“

???: "Egal wie: Du wirst nach Title Nights nicht mehr der Champion sein!"


Diese Worte hört man aus dem Hintergrund. Die Blicke im gesamten Raum wenden sich von Keek ab.

Und da steht er nun, der andere Stargast. Gekleidet im schwarzen Anzug. Fein raus geputzt. Die Haare gegelt und die schwarze Sonnenbrille im Gesicht: PLAYER!

Mit einem Lächeln betritt er den Raum. Alle Aufmerksamkeit liegt auf ihm.


Reporterin: „Player! Was für ein Zufall. Wir waren gerade auf euer Match bei Title Nights zu sprechen gekommen. Vielleicht ein paar Worte von dir zum heutigen Abend und zum anstehenden Kampf bei Title Nights?“


Player muss kurz etwas lachen, während er die Sonnenbrille absetzt und sich der Reporterin, und Keek, nähert.


Player: "Was soll ich dazu noch sagen? Schätzchen, du hast es doch schon gesagt: Keek hat sein Feuer verloren! Der Einzige der in den letzten Wochen gezeigt hat, wie sehr er den Titel will… bin ich! Keek hingegen, konzentriert sich ja lieber auf diese Premiere hier, die ihm sehr am Herzen liegt!"

Reporterin: "Aber Sie sind doch jetzt auch hier!?"

Player: "Ich bin nur hier, um mir die bald letzte Erinnerung an Keeks erfolgreiche Zeit anzusehen. Denn nach Title Nights wird niemand mehr von Keek sprechen. Der einzige Name, der in aller Munde sein wird, ist PLAYER! Und das dann als ZWEIFACHER Heavyweight Champion!"

Reporterin: "Gewagte Worte von Ihnen. Doch jetzt würde ich gerne eine andere Sache ansprechen, die Keek schon angesprochen hat: Der Angriff auf Ihren besten Freund, Savior…"


Player hebt die Hand…


Player: "Stopp! Diese Geschichte gehört hier nicht her! Heute geht es nur darum, Keek ein letztes Mal zu würdigen und Aufmerksamkeit zu schenken, bevor ich mir MEINEN Titel wiederhole!"

Keek Hathaway: „Pah! Wenn du mich nicht von hinten erwischt, wirst du diesen Titel so schnell nicht wieder in der Hand halten.“


Er hebt den Titel direkt vor Players Gesicht. Und dieser legt die Hand drauf.


Keek Hathway: „Hände weg!“


Das Lächeln, das Player die ganze Zeit über noch im Gesicht hatte, weicht nun einem bitter ernstem Blick…

Er wagt es tatsächlich jetzt seine Hand auf den Heavyweight Title, der über Keeks Schultern liegt, zu legen!


Player: "Und was genau willst du jetzt dagegen tun?"

Keek Hathaway: „Das war eine Warnung!“


Spricht es aus und schlägt zu. Eine Rechte des Namibianers lässt Player zurückstolpern. Der Titel fällt zu Boden als sich Hathway auf Player stürzt. Wut- und Schmerzensschreie wechseln sich ab als die beiden Wrestler aufeinander losgehen. Im Hintergrund sieht man Pitworth einen Kameramann heranwinken.

Keek thront über Player, lässt Schläge auf ihn herabregnen, doch Player kann diese immer besser abwehren, bevor er ihn nun von sich schmeißt. Beide stehen auf, doch gehen direkt wieder aufeinander zu. Abwechselnd schlagen sie auf sich ein, bewegen sich dabei immer weiter auf eine Tür hinzu, auf der "Saal 1 - Premiere "THE HATHAWAY" steht. Und genau durch diese prügeln sie sich hindurch!

Zunächst drehen sich nur die Zuschauer der Reihen nahe der Tür um, dann plötzlich das ganze Kino. Kämpft sich doch tatsächlich der Typ, den sie gerade auf der Leinwand sehen, tatsächlich in den Vorführungssaal und schreit mit seinem gefilmten Abbild um die Wette.


Keek Hathaway auf der Leinwand: „Und seitdem bin ich auch wirklich viel gefasster, entspannter…“

Keek Hathway real: „ICH BIN WÜTEND!”


Jedes Wort untermalt er mit einem Punch ins Player Richtung, doch der Kurzzeit-World Champion wehrt die meisten Einschläge im Stile eines geübten Defensivboxers ab. Dann packt er sich den Oberkörper Hathaways, zieht ihn zu sich heran, um ihn das Knie in den Magen zu rammen. Hathaway stolpert nach hinten, muss aufpassen, um nicht herunterzufallen. Das besorgt dann aber ein weiteres Schlag Players, der Keek von den Beinen holt. Er rollt mehrere Treppenstufen abwärts.


Keek Hathaway auf der Leinwand: „Seitdem ging es für mich immer aufwärts. Unglaublich!“


Seinen Fall kann Keek erst stoppen, als er auf halber Höhe des Vorführungssaals angekommen ist. Manche Zuschauer schauen dem Fight gierig zu, andere ziehen sich ängstlich zurück und lassen ihre Plätze leer. Das gibt Player die Chance, Keek Hathaway mit Schlägen in einen Gang des Kinos zu prügeln. Doch dort wendet sich das Blatt. Keek greift sich einen Eimer Popcorn und wirft ihn nach Player, was diesen zumindest ablenkt. So kann der Namibianer nach vorne stürmen und Player umspearen. Gemeinsam rollt das Duo die weiteren Treppenstufen herab, bis sie vor der Leinwand angekommen sind. Spätestens jetzt ist der Film nur noch Nebensache – alle Blicke richten sich auf die Beteiligten.

Player und Keek stehen sich vor der Leinwand gegenüber. Sie schauen sich im Saal um, sehen Zuschauer, die ihnen gespannt, aber auch gefasst, zuschauen.

Die Blicke der Beiden treffen sich wieder und schon geht die wilde Schlägerei weiter!

Keiner will hier nachgeben! Ein Schlag nach dem anderen trifft immer erst Player und dann Keek!

Langsam fangen die Zuschauer sogar an "YEAH" und "BUH" Rufe zu schreien, während ihr jeweiliger Liebling einen Treffer landet bzw. eine verpasst bekommt.

Allerdings ist es jetzt Player, der eine schmutzige Taktik anwenden muss: Er nutzt einen Moment, indem Keek kurz nachlässig wird, und tritt ihm in die Weichteile!

Er zögert keinen einzigen Augenblick, greift sich Keek und befördert ihn mit dem Kopf voraus in und durch die Leinwand!

Die Leinwand reißt ein und Keek verschwindet hinter ihr, total begraben unter ihr!

Player schaut sich sein Werk an, scheint voll und ganz zufrieden mit sich zu sein!

Er dreht sich zum Publikum um. Der Anzug wird gerichtet, er klopft sich etwas ab und setzt seine Sonnenbrille wieder auf…


Player: "Ladies And Gentleman. Das war der HATHA-WAY! Vielen Dank und Gute Nacht!"


Er winkt noch einmal den Zuschauern und verlässt dann den Kinosaal.



Wir befinden uns in mittleren Westen der Vereinigten Staaten von Amerika. Genauer nahe der Stadt Louisville im Bundesstaat Kentucky. Auch hier ist es kalt geworden. Immerhin ist es Windstill. Typisch im November in dieser Gegend. Bodenfrost kündigt sich an, der Winter steht unmittelbar vor der Türe. Die Kamera fängt eine Ranch ein. Dahinter schier endlose Felder. Tabak. Hanf. Früher, in noch viel dunkleren Zeiten, bewirtschafteten Sklaven dieses Land. Der Geist der Sklaverei ist in dieser Gegend noch nicht aus allen Geistern entschwunden. Neben dem Haupthaus auf der Ranch steht ein kleinerer Stall, aus dem gerade einen großgewachsener Cowboy herauskommt. Muskelmasse, die sich auf circa 1 Meter 95 wohlförmig verteilt schreitet voran. Natürlich handelt es sich um den GFCW-Neuling Niander Cassady-Taylor, der in den letzten Wochen für viel Furore in der Liga sorgen konnte. NCT trägt einen langen beigen Reitermantel, Cowboyboots aus Leder, beige Lederhandschuhe und natürlich einen klassischen Cowboy-Hut. Niander bleibt circa 20 Meter vor dem Stall stehen und visiert nun die Kameralinse, die nur noch circa einen Meter entfernt ist, an.

Sein Ausdruck ist von großer Entschlossenheit geprägt. Seine Gesichtsfarbe ist dem kühlen Wetter angepasst und trotz rötlicher Wangen in einem fast eisigem Ton. Aus seinem Mantel holt er nun eine Fackel hervor und richtet diese in Richtung der Kamera.


NCT: „Raymond „Morbeus“ Douglas. In deinem Leben konntest du dich meist aus prekären Situationen befreien. Mit List, mit Trug oder mit Täuschung. Vom Wege bist du schon vor vielen Jahren abgekommen und hast verbrannte Erde allen Ortes hinterlassen. Geknechtete Seelen hast du zurückgelassen. Ich weiß aus eigener Erfahrung welch narzisstische Charakterzüge du immer und immer wieder befriedigen musst und dafür war und ist dir jegliches Mittel recht. Aber nun hat sich das Blatt gewendet. Meine Rache wird heftig. Und DU reagierst fahrig….DU willst fliehen! DU willst entkommen! Wie du es immer schon gemacht hast! Aber dieses Mal….wirst du nicht entkommen.“


Nun holt Niander ein Zippo-Feuerzeug und eine Zigarette aus seinem Mantel hervor und zündet sich den Glimmstängel an. Ein, zwei tiefe Züge auf Lunge zieht NCT, atmet den Qualm durch die Nase wieder aus und schaut dann abermals mit entschlossenem Blick in die Kamera.


NCT: „Raymonds Inferno! In den letzten Wochen hast du schon die ersten Höllenkreise durchschreiten müssen. Gier, Wut, Häresie, Gewalt. Deine Firma – platt. Wohnungsbrand. Unschuldige verdächtigen. Ein gekauftes grünes Weltbild. Dein Titelverlust. Allianzen zerbröseln. Und du verstehst noch immer nichts? Jemand höheres hat dir Aufgaben erteilt, die du meistern musst. Und….ich bin der Auserwählte, der die Prüfungen durchführt. Jetzt läufst du Kopflos durch die Katakomben und weißt nicht mehr wohin mit dir. Was ist aus deinem angeblichen „messerscharfen“ Verstand geworden, Ray?“


Niander zieht noch einmal 2,3 kräftige Züge an seiner Zigarette, wirft diese dann zu Boden und tritt sie mit seinem Cowboy-Stiefel aus.


NCT: „Angelangt bist du nun im letzten Kreis der Hölle. Dein Luzifer erwartet dich……NIANDER CASSSSSAAADY TAYLOR! Die letzte Schlacht werden wir schlagen. Du. Und. Ich. In einem brennenden Ring. Das ist alles nach meinem Geschmack. Keiner kann dich retten. NUR WIR ZWEI! Endlich ist er da. Der Tag der Abrechnung! Deinen Taten werde ich ein Ende bereiten und diese Welt von einem stinkenden Betrüger befreien…..du kennst mich, ich kann ganz gut mit Feuer! Spreche dein letztes Gebet, DOUGLAS!“


Niander zündet nun mit seinem Zippo-Feuerzeug die Fackel in seiner Hand an.


NCT: „Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken! Du wirst brennen, Raymond……………..brennen.“


Cassady-Taylor führt nun die Fackel zum Boden und entzündet einen Kreis von Feuer um sich herum.

In der letzten Einstellung der Kamera ist zu sehen, wie Niander innerhalb des Kreises niederkniet und auf den Boden schaut….


Sven: „Wow. Das kann ja gleich ein Inferno-Match werden. Zumindest einer der beiden Kontrahenten ist jetzt schon ziemlich heiß, Hahaha.“

Pete: „Beeindruckende Performance von Niander. Morbeus scheißt sich Backstage wahrscheinlich jetzt schon ein!“



23.10. (Ein Tag nach War Evening)
Hamburg
Leviathan Villa


Scarecrow: „Und ich sag dir, dass ich es kann. Ich sag es dir seit dem ersten Tag.“
Drake: „Und ich sag dir, dass du verfickt nochmal keinen Plan hast wovon du redest.“
Scarecrow: „Wenn du mich auf ewig an der Leine halten willst und mich nie weiter gehen lassen willst, warum hast du mich dann hier? Ich bin doch nicht dein Kind, dass du beschützen musst. Und selbst dann solltest du mich selbst was entscheiden lassen.“
Drake: „Ich bin aber dein Freund und glaube nicht, dass du das möchtest.“
Scarecrow: „Hörst du dir selbst eigentlich zu?“
Drake: „Silas ich bin mehrmals fast gestorben bei der Scheiße und Zane auch, es ist nichtmal ein Jahr her, also wenn du auf mich nicht hörst rede mit ihm.“
Scarecrow: „Junge, Drake, ich weiß, dass ich als ich hier hergezogen bin geheult hab und heim wollte und mich gefühlt hab als würde mich die Realität einholen und überfahren, ich hab rumgezittert und gestottert, ich war mir unsicher und weißt du was? Danke, dass du mich da gestoppt hast.“

Vaughns Augen schießen auf. Diese feste und bestimmte, diese selbstsichere Art, scheint ihn in diesem Maß doch zu überraschen. Silas steht vor ihm, am Fenster in seinem Zimmer und brüllt Drake regelrecht an.

Scarecrow: „Aber ich hatte Tage, Nächte, Wochen, Monate nachzudenken, ich hab mir den Arsch aufgerissen, ich habe daran gearbeitet meinen Stil zu finden, Moves zu finden die ich effektiv benutzen kann, Matches geschaut bis ich blöd geworden bin, mich in zwei Monaten von nem Streichholz zu nem Wrestler trainiert, ich hab meinen Eltern erklären müssen, was ich hier mache. Meine Mutter hatte schon Angst um mich, als ich wrestler werden wollte, ich wollte ihr das nicht antun aber ich musste raus. Ich wäre kaputt gegangen daran einfach in meinem Leben zu sitzen und nichts zu tun und jetzt musste ich ihr erklären warum ich mit Gangleadern und sonst was rumhänge und ich hab das alles getan, Drake.“

Mit wiederholtem Nicken geht er auf Vaughn zu.

Scarecrow: „Ich hab das alles getan und gemerkt, dass es mir nicht mehr nur um meinen Traum Wrestler zu sein geht. Sondern mir geht es um das hier.“

Er deutet in den Raum.

Scarecrow: „Leviathan. Aber das kann ich nur machen, wenn du mich mit euch kämpfen lässt. Wenn du bereit bist meine Hilfe anzunehmen, egal wie wenig das im Moment noch sein mag. Vielleicht bin ich wie ihr, vielleicht nicht, aber ich weiß, was ich tun möchte. Ich kenn das Risiko.“

Nachdenklich blickt Drake in die Augen des Mannes, der ihm gegenüber steht.

Drake: „Du willst wissen, wie weit du gehen kannst? Gut. Mach dich fertig aber Silas: Das wird die schlimmste Erfahrung deines Lebens.“


GFCW Tag Team-Turnier Nr. 1:

Tag Team-Match:

Slaanesh Connection (Flex Fulrgim & Lucius the Eternal) vs. The Beauty & The Best (Garrison Gaeta & Danny Rickson)

Referee: Peter Cleven




Die Herausforderer erscheinen zu den harten Gitarrenklängen ihrer Entrance Music in der Halle. Die Halle ist in lila Laserlicht gehüllt und komplett runtergedimmt, während Lucius und Flex Fulgrim die Halle betreten. Sie tragen dieses Mal keine purpurnen Roben oder Wrestlingklamotten sondern lediglich schwarze lange Wrestlinghosen, dazu schwarze Boots und schwarze Kniepads. Flex dreht sich um und sieht das Logo und lässt sich sofort ein Mikrofon reichen.


Flex Fulgrim: „Macht das Bild weg! Keinen Bock das die GFCW noch Strafen zahlen muss…“


Schnell wird das Bild von den Monitoren entfernt und die Slaanesh Connection begibt sich in den Ring und wartet auf Ihre Gegner.


Sven: „Garrison Gaeta und auch Danny Rickson wollen den Ring entern, aber die Slaanesh Connection, sofern man sie noch so nennen darf, geht gleich auf die Zwei los! Lucius zieht Danny in den Ring und beackert ihn mit einigen Fists und außerhalb kümmert sich Flex Fulgrim, sofern man ihn noch so nennen darf, um Garrison Gaeta! Sowas mag ich ja! Nicht lange sabbeln und gleich voll aufs Fressbrett!“

Pete: „Lucius schickt Danny ins Seil und verpasst ihm eine erste Kostprobe mit einem Powerslam! Lucius covert scherzhaft bis 1 und weiß, dass es weitergehen muss und wird! Danny wird wieder hochgezogen und bekommt einen harten Tritt in den Magen ab.“


Powerbomb!


Der Engländer muss gleich harte Aktionen einstecken, aber auch außerhalb des Rings wird nicht mit Aktionen gegeizt. So drückt Flex Fulgrim ebenfalls auf das Gaspedal und hämmert mehrfach den Kopf von Garrison gegen den Ringpfosten. Bis dieser sich mit Schlägen wehrt und seinerseits ein paar Mal die Festigkeit des Pfostens mit dem Kopf von Fulgrim testet. Im Ring geht es mit einem lockeren Cover weiter, als Lucius seinen Fuß auf die Brust von Danny stellt.


1…

2…

Kick Out!!!


Danny Rickson wird wieder auf die Beine gezogen, aber ist dann mit einigen Schlägen zur Stelle, die den Hünen überraschen. Lucius bekommt ein paar harte Tritte gegens Knie. Danny nimmt Anlauf…


Bulldog!!!


Sven: „Garrison Gaeta und auch Flex Fulgrim, sofern man ihn noch so nennen darf, sind auch im Ring angekommen bzw. stehen in ihrer jeweiligen Ecke. Danny Rickson wechselt gleich unser aller Volkstribun ein und Garrison entert den Ring. Er lächelt milde zu Lucius, als dieser sich erhebt. Kick in den Magen und…“

Pete: „…er nimmt Anlauf…“


SPEAR!!!!!!!


Sven: „Das könnte schon das Ende sein!“


1…

2…

Kick Out!!!


Garrison sieht zweifelnd zu Peter Cleven, aber der erfahrene Referee macht ihm gleich deutlich das alles Regelkonform war. Garrison zieht Lucius hoch und ballert dessen Kopf ein paar Mal hart ins Ringpolster bevor er ihn per Whip in die gegenüberliegende Ecke schickt.


Pete: „…erneut mit Anlauf…Lucius stellt die Schulter raus! Mit einem Lariat geht Garrison zu Boden und der Tag mit Flex Fulgrim erfolgt! Flex legt los wie die Feuerwehr und schlägt hart auf Garrison ein!“


Facecrusher mit anschließendem Pin!!!


1…

2…

Kick Out!!!


Pete: „Da geht gerade noch die Schulter hoch!“

Sven: „Flex nickt und packt sich Garrison, welcher mit einigen Forearms bearbeitet wird. Fulgrim packt sich Garrison von hinten und…“

German Suplex into Bridge!

1…

2…

dre…Kick out!


Es vergehen einige Sekunden wo Flex Fulgrim ungläubig zum Ringrichter sieht und dann zu Lucius. Mit sich stark hebender und senkender Brust wuchtet sich der ehemalige GFCW Intercontinental Champion nach oben und blickt sich um, als Flex auf ihn zukommt.


Lariat!


Der Arm des ehemaligen(?) Slaanesh Anhängers knallt auf nacktes Fleisch und reißt Gaeta zu Boden. Flex reißt die Arme nach oben.


Pete: „The Beauty and The Best haben Probleme, Sven…“

Sven: „Naja mal abwarten. Die Zwei darf man auf keinen Fall unterschätzen! Flex Fulgrim geht auf den Tribun zu.“


Tatsächlich kann Garrison seinen Gegner noch einmal wegschubsen, und Fulgrim stolpert kurz, kann sich aber auf den Füßen halten. Das gibt Gaeta jedoch die Chance, sich aufzurichten.


Bicycle Kick!


Eine noch nie gesehene Aktion von Garrison Gaeta - DAS ist beeindruckend. Genauso beeindruckend ist aber Flex, der sich wegducken kann! Gaeta trifft nicht, wirbelt herum...


LARIAT! Zum zweiten Mal!


Doch dieses Mal duckt sich Garrison! Fulgrim wirbelt sogleich herum.


Superkick!


Flex bekommt die Fußsohle ans Kinn, taumelt und wird gepackt.


Atomic Drop!!!


Der Kult Leader hält sich die Weichteile und bleibt erstmal angeschlagen liegen, zwei überaus heftige Aktionen mit einem Mal. Garrison erklimmt das oberste Seil…


Top Rope Double Foot Stomp!

1…

2…

dre…Kick out!


Garrison tagt den Hall of Famer ein und Rickson legt sich gleich ins Zeug. Kaum ist Flex Fulgrim wieder auf den Beinen wird er mit einem Shoulder Block umgerissen.


Belly to Belly Suplex!


Pete: „Danny Rickson ist in guter Position den Sack bereits zu zumachen.“

Sven: „Danny ist schlau genug zu wissen, dass Flex Fulgrim zu fit ist und covert nicht sofort. Er erklimmt lieber das Top Rope…“


England Splash!!!

1…

2…

dre…Kick out!


Danny Rickson schüttelt kurz den Kopf und setzt mit ein paar Kicks nach. Wieder wird das oberste Seil von Ihm erklommen…


Missile Dropkick!!!


Nein! Flex weicht aus, wie Strong Olli zu seinen besten Zeiten und so landet Danny hart auf der Matte. Flex Fulgrim gönnt sich kurz die Ruhe und kommt dann zeitgleich mit Danny wieder auf die Beine. Er lächelt den Hall of Famer an und kickt ihm hart in den Bauch!


Spine Buster!


Lucius klatscht vor Freude Beifall und will endlich in das Geschehen eingreifen, aber Flex Fulgrim sieht das nicht ein und schüttelt den Kopf. Er zieht Danny wieder hoch und schickt ihn ins Seil. Ein harter Forearm reißt den Engländer von den Beinen, aber immer noch will Flex nicht wechseln. Er hebt Danny aus und hält ihn eine ganze Weile oben und dann gibt es einen Vertical Suplex! Er nimmt ihn wieder mit hoch und ein zweiter Vertical Suplex folgt und ein dritter Suplex folgt! Doch anstatt zu covern erklimmt Flex Fulgrim das Seil und springt mit einem Elbow Drop ab, aber Danny kann ausweichen! Danny nutzt die Sekunden und erholt sich…


Sharpshooter!!!!


Flex schreit vor Schmerzen und versucht in Richtung der Seile zu kommen, aber Danny Rickson lässt nicht locker und der Griff wird fester! Tatsächlich muss er abklopfen! Flex Fulgrim muss abklopfen!!!


Winner by Submission: The Beauty and The Best!!!


Lucius entert den Ring und Danny und Garrison geben schnell Fersengeld. Lucius sieht wütend zu seinem Partner herunter und ballt die Hand zur Faust. Doch er hilft ihm wieder auf die Beine. Unzufrieden gehen die Member der Slaanesh Connection davon, während auf der Rampe die Favoriten auf den Sieg eine Runde feiern.




Wutentbrannt stürmt Rob Gossler in seiner Toga die Rampe hinunter und brüllt in sein Mikro:


Rob: „Gaeta / Rickson: Ich verfluche euch! Ihr werdet niemals die Tag Team Gürtel in den Händen halten können oder ihr werdet unweigerlich zu Grunde gehen. Dieses Gold wird euer Untergang sein!“


Bevor jedoch im Post-Match-Chaos jemand davon Wind kriegt, löscht Scum das Feuer. Das Mikrofon landet im Parker. Genauso schnell liegt Sids Arm um Gosslers Schultern und dieser wird die Rampe wieder hoch gegangen.


Sid: Mein hoch-wohllebender Genosse Gossen Caesar, lass die Chöre mal verstummen! Die haben sich professionell die Zinken verbreitert! Das ist gut für uns! Entspann' die Glubscher lieber für den 2. Gang!


Widerwillig zieht sich Rob zurück.


Rob: „Ich war noch nie von Gothichirten so enttäuscht wie von euch Slaanesh!“

Sid: Flex und Lucius sind stur, aber noch nicht mal diese im Zeichen der Bergziege geborenen Analogschalter können nicht mehr übersehen dass sie Nachause geschickt wurden!

Rob: „Welchem Fernsehhoroskop habe ich solch eine Leistung zu verdanken hä?!“


Dann kommen noch weitere Security und Rob tritt nun endgültig den Rückzug an.



GFCW goes Kiel! Und zwar nicht nur irgendwie, sondern es herrscht Party Stimmung! Denn wir befinden uns in irgendeinen Club.
Zu sehen sind zwei junge Männer, bewaffnet mit Drinks in der Hand bahnen sich die Beiden durch die tanzende Menge.

Am anderen Ende der Tanzfläche angekommen, beginnt einer der Jungs plötzlich wie wild mit den Armen zu fuchteln und deutet dann auf den VIP-Bereich. Noch bevor sein Freund irgendwie reagieren kann, packt er sich diesen am Arm und zieht ihn hinter sich her.

???: „Was soll das? Kennst du die Typen etwa?“
???: „Die sind berühmt verdammt, warte ab!“

Vor der Absperrung angekommen wird wieder wie wild mit den Armen herumgefuchtelt und gerufen.

???: „Cornelius, Cornelius, hier drüben!“

Jedoch scheint es so, als hätte er nicht die gewünschte Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern lediglich die des Security-Mitarbeiters. Dieser kommt mit grimmiger Miene auf die beiden Jungs zu.

Security: „Verpisst euch mal von hier! Die Herrschaften wollen …“

Einer dieser Herrschaften hat nun allerdings seine Hand auf die Schulter des Security gelegt.

???: „Ich regele das schon, danke dir.“

Der Security-Mitarbeiter begibt sich zurück zum Eingang des VIP-Bereiches und nun ist deutlich zu erkennen, wer dort feiern ist. GFCW's Primadonna Cornelius van Leeuween!
Natürlich ist Ishimura nicht weit, dieser sitzt mitsamt hübscher Damen und anderer jungen Männer weiter hinten und scheint sich sehr zu amüsieren.


Cornelius van Leeuween: „So Jungs, da habe ich euch wahrscheinlich vor einem rausschmiss bewahrt. Jetzt tut mir bitte den Gefallen, lasst uns in Ruhe weiter feiern, feiert selbst ebenfalls weiter und der Abend wird für uns allesamt gut enden.
Junge: „Ja klar, sorry ich wollte dich gar nicht stören. Ich kenne dich halt aus'm Fernsehn und wollte fragen, ob wir ein kurzes Video aufnehmen könnten, als Flex für meine Freunde!?“

Cornelius Mimik nach zu urteilen, scheint er eigentlich nicht begeistert von der Idee zu sein, aber wahrscheinlich um diese Situation schnell und glimpflich über die Bühne zu bringen, stimmt er mit einem Kopfnicken zu.
Der Junge tippt voller Freude auf seinem Handy herum und wirft es seinem Kumpel zu, zu sehen ist, dass ausgerechnet mit Snapchat aufgenommen wird, so erfahren wir allerdings, dass es Mittwoch 01:23 Uhr ist und wir uns im Luna Club befinden.
Aus dem Jungen wird nun ein Interviewer, er stellt sich leicht schräg neben Cornelius und tut so als hätte er ein Mikrofon in der Hand.


Junge: „Kommende War Evening Ausgabe geht es gemeinsam mit Ishimura gegen David Hott & Matthäus Meister, die Five Star Jungs. Was hältst du von denen und glaubst du ihr werdet die Jungs so einfach schlagen!?“

Der holländische Jungspund scheint überhaupt nicht erfreut über diese Aufmachung zu sein, er ging sehr wahrscheinlich davon aus, dass er seine Freunde grüßt und das Ding ist durch. Nun solch ein Zirkus, obwohl er doch einfach nur feiern will? Naja wahrscheinlich versteht man bei der lauten Musik eh nur die Hälfte, also was soll's?

Cornelius van Leeuween: „Was soll ich bitte von zwei Clowns halten, die sich nach irgendeinem journalistischen Bewertungssystem benennen? Ich alleine bin schon 10x so gut wie die, dieser Fakt würde mich also zu Mr. 50 Star machen. Allerdings stehe ich denen ja nicht alleine gegenüber, sondern zusammen mit Ishimura, der mindestens genauso gut ist wie ich. Also überwiegt unser Können ihres deutlich, sodass sie selbst zu Zweit in Relation zu uns nur als halb so gut durchgehen, also wie 25.
Jedoch darf nicht außer acht gelassen werden, dass wir eigentlich 10x so gut sind wie die, also macht das Aufeinandertreffen mit uns aus denen nur noch 2,5 Sterne Jungs.
Damit stehen ihre Siegchancen bei 5% und die von Ishimura und mir bei 95%!“


Conny ist sichtlich zufrieden mit der von ihm aufgestellten Rechnung und scheint sehr überzeugt zu sein.

Cornelius van Leeuween: „Beantwortet das deine Frage?“

Der junge Mann scheint nicht ganz mitgekommen zu sein, jedoch antwortet er relativ zügig mit:

Junge: „J.. ja!?“
Cornelius van Leeuween: „Sorge bitte dafür, dass Alex Ricks meine Rechnung zugespielt bekommt. Denn ab sofort ist er nämlich nicht mehr das alleinige Mathegenie der GFCW!
Und jetzt wünsche ich euch noch einen schönen Abend Jungs, haut rein!“


Die beiden Jungs schauen sich verdutzt an, während Cornelius wieder bei seinen Party People Platz nimmt.